Guterres warnt vor gefährlichem Missbrauch von Künstlicher Intelligenz

Von
Katalin Gébl
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5
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July 2023
|
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Guterres warnt vor gefährlichem Missbrauch von Künstlicher Intelligenz

UN-Generalsekretär António Guterres (Quelle: Wikimedia)

New York. UN-Generalsekretär António Guterres hat auf einer Pressekonferenz am 12. Juni vor dem gefährlichen Missbrauch von Künstlicher Intelligenz (KI) gewarnt: “Die Alarmglocken bei der neuesten Form der Künstlichen Intelligenz – der generativen KI – sind ohrenbetäubend, und am lautesten sind sie bei den Entwicklern, die sie entwickelt haben.” Gleichzeitig plädierte er für die Einrichtung einer entsprechenden Regulierungsbehörde für KI.

Auf der Pressekonferenz reflektierte Guterres über die rasanten Entwicklungen im Bereich der digitalen Technologie: Die Veröffentlichung von ChatGPT vor mehr als sechs Monaten hat in der Öffentlichkeit ein großes Interesse an generativer KI-Technologie geweckt, sodass sich diese App zu der am schnellsten wachsenden Anwendung aller Zeiten entwickelt hat. Auch in der Schule genießt ChatGPT sowohl bei Schüler:innen als auch Lehrkräften eine große Beliebtheit, sodass es bereits zahlreiche Debatten über die weitreichenden Auswirkungen von KI gab – nicht nur im Bildungssystem: Die Europäische Union plant mit dem Artificial Intelligence Act bis 2024 ein Gesetz über Künstliche Intelligenz, mit dem eine sichere Nutzung dieser Technologien garantiert werden soll.

“Eine existenzielle Bedrohung für die Menschheit"

Was viele an den Fähigkeiten der KI fasziniert, sorgt bei vielen gleichermaßen für große Skepsis. Besonders die Fähigkeit, Deepfakes und andere Desinformationen zu erstellen und im Netz zu verbreiten, rückt immer mehr in den Fokus der Besorgnis. Laut Guterres füge die digitale Technologie unserer Welt auf diese Weise bereits jetzt großen Schaden zu, indem sie Lügen und Hass verbreite. Auf der Konferenz begründete Guterres seine Sorge mit Einschätzungen von Expert:innen und Wissenschaftler:innen, die KI zu einer existentiellen Bedrohung für die Menschheit – ähnlich einem Atomkrieg – erklärt hätten und die Welt zum Handeln aufrufen würden. “Wir müssen diese Warnungen ernst nehmen", so Guterres.

Als Gegenmaßnahme stellte er ein Positionspapier vor, in dem es um globale Vorschläge der Vereinten Nationen über den zukünftigen Umgang mit KI geht, die den digitalen Raum sicherer machen und die Menschenrechte schützen sollen. Zudem kündigte er die Gründung einer Regulierungsbehörde an, als deren Vorbild er die internationale Atomenergie-Behörde (IAEA) nannte. Die IAEA beobachtet die sichere und friedliche Nutzung von Nukleartechnologien, während sie gleichzeitig auf mögliche Verstöße gegen den Atomwaffensperrvertrag (NVV) achtet. Eine ähnliche Behörde für KI könne aber nur in Zusammenarbeit mit den Mitgliedsstaaten der UNO gegründet werden.

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