Täglich scrollen wir durch endlose Feeds, klicken auf Schlagzeilen und teilen Inhalte mit nur einem Fingertipp. Doch inmitten dieser Flut an Informationen lauert eine unsichtbare Gefahr: Fake News. Sie verbreiten sich oft schneller als die Wahrheit, manipulieren Meinungen und gefährden demokratische Prozesse. Ob es um politische Wahlen, wissenschaftliche Fakten oder gesellschaftliche Debatten geht – die Fähigkeit, zwischen echten Nachrichten und gezielten Falschmeldungen zu unterscheiden, ist heute eine Schlüsselkompetenz. In einer Welt, in der Desinformation gezielt eingesetzt wird, um Verwirrung zu stiften und Vertrauen zu zerstören, ist es wichtiger denn je, kritisch zu hinterfragen und digitale Medienkompetenz zu fördern. Denn nur wer informiert ist, kann mitreden – und Verantwortung übernehmen.
In Zeiten wachsender Desinformation im Internet bietet das Anti-Rumour Toolkit eine vielseitige Sammlung von 20 Online-Tools, die speziell entwickelt wurden, um Fake News und Verschwörungstheorien zu identifizieren und kritisch zu hinterfragen. Die Plattform umfasst unterschiedliche Anwendungen – von Chatbots und Suchmaschinen bis hin zu Serious Games und Fact-Checking-Tools. Darüber hinaus hilft sie, KI-generierte Inhalte zu erkennen und deren Glaubwürdigkeit einzuschätzen.
Die Tools sind in drei Hauptkategorien unterteilt:
Das Anti-Rumour Toolkit bietet Lehrkräften wertvolle Unterstützung bei der Gestaltung von Unterrichtseinheiten zur kritischen Medienanalyse. Interaktive Tutorials und Serious Games ermöglichen es, Schüler:innen spielerisch für Manipulationstechniken und Falschinformationen zu sensibilisieren. Die browserbasierte Version erlaubt den direkten Einsatz im Unterricht. Die ergänzende PDF-Version kann hingegen als Begleitmaterial genutzt werden. Das Toolkit wurde mit Genially erstellt und bietet eine intuitive Navigation durch interaktive Elemente. Ein Klick auf das Hand-Symbol rechts oben zeigt alle interaktiven Elemente an und erleichtert die Nutzung.
Schüler:innen profitieren von praxisnahen Übungen, die ihre Fähigkeiten im Umgang mit digitalen Informationen stärken. Mit den angebotenen Tools lernen sie, Quellen kritisch zu hinterfragen, Fake News zu entlarven und KI-generierte Inhalte zu identifizieren. Also eine Allrounder-Plattform. Die Serious Games bieten dabei eine spannende Möglichkeit, dieses Wissen in einem geschützten Rahmen zu trainieren und anzuwenden. Das Anti-Rumour Toolkit schärft das Bewusstsein für Fake News und Verschwörungserzählungen, insbesondere im Kontext von Umweltfragen und sozialer Teilhabe, und richtet sich besonders an junge Menschen.
Das Anti-Rumour Toolkit ist ein Projekt, das im Rahmen des Programms Erasmus+ gefördert wird und von der Stiftung Digitale Chancen gemeinsam mit Projektpartnern aus Zypern, Griechenland und Spanien umgesetzt wird. Neben dem Toolkit erarbeitet das Projektkonsortium einen Leitfaden zu Fake News und Verschwörungserzählungen, ein Serious Game zur Stärkung der Medienkompetenz sowie ein Lernmodul, das in der medienpädagogischen Arbeit eingesetzt werden kann.
Kosten: Das Anti-Rumour Toolkit ist kostenlos verfügbar und kann sowohl online als auch als PDF heruntergeladen werden.
Google Reverse ist für Bilder ein leistungsstarkes Tool zur Überprüfung der Herkunft eines Bildes. Nutzer:innen können damit herausfinden, ob ein Bild bereits in einem anderen Kontext veröffentlicht wurde oder ob es möglicherweise sogar manipuliert wurde.
Lehrkräfte können die Google-Bildersuche nutzen, um Schüler:innen praxisnahe Übungen zur Überprüfung von Bildern zu ermöglichen. Besonders bei der Analyse von Social-Media-Inhalten oder Nachrichtenbildern bietet das Tool wertvolle Einblicke in die Herkunft und Verbreitung visueller Inhalte.
Schüler:innen können eigene Bilder hochladen oder Bild-URLs eingeben, um herauszufinden, ob ein Bild echt ist oder bereits in einem anderen Zusammenhang verwendet wurde. Diese Fähigkeit hilft ihnen dabei, visuelle Desinformation besser zu erkennen und kritisch zu hinterfragen.
Kosten: Die Suche über Google Reverse für Bilder ist kostenlos und kann direkt im Browser genutzt werden.
NewsGuard ist eine Browser-Erweiterung, die Nachrichtenquellen analysiert und mit einer Glaubwürdigkeitsbewertung versieht. Sie kennzeichnet potenziell problematische Inhalte und liefert Hintergrundinformationen zur jeweiligen Quelle, sodass Nutzer:innen schnell erkennen können, wie vertrauenswürdig eine Website ist.
Lehrkräfte können NewsGuard nutzen, um Schüler:innen beizubringen, wie sie seriöse von unseriösen Nachrichtenquellen unterscheiden. Das Tool eignet sich besonders für Diskussionen über Medienethik, journalistische Standards und die Verbreitung von Desinformation.
Schüler:innen können mit NewsGuard eigenständig Nachrichtenquellen überprüfen und sich ein fundiertes Urteil über deren Glaubwürdigkeit bilden. Dadurch entwickeln sie eine kritische Medienkompetenz und lernen, Desinformation besser zu erkennen.
Kosten: Die Kosten betragen 4,95 € pro Monat in der EU nach einer kostenlosen Testphase von zwei Wochen. Für Nutzer:innen des Microsoft Edge Browsers ist die Erweiterung dank einer Kooperation mit Microsoft kostenlos verfügbar.
FotoForensics ist ein Online-Tool zur Analyse von Bildmetadaten und zur Identifikation von Bearbeitungsspuren. Es ermöglicht Nutzer:innen, herauszufinden, ob ein Bild manipuliert wurde oder aus einer authentischen Quelle stammt.
Lehrkräfte können FotoForensics einsetzen, um Schüler:innen die technischen Aspekte der Bildmanipulation näherzubringen. Das Tool eignet sich besonders für Workshops oder Projektarbeiten zur Bildanalyse und digitalen Forensik.
Schüler:innen können Bilder hochladen und deren Metadaten analysieren, um Manipulationen sichtbar zu machen. Dadurch entwickeln sie eine kritische Bildbewertungskompetenz und lernen, gefälschte Bilder besser zu erkennen.
Kosten: Foto Forensics ist kostenlos und unbegrenzt nutzbar.
Izitru ist ein Online-Tool zur Überprüfung der Authentizität von Fotos. Es analysiert die Metadaten von Bildern und erkennt mögliche Bearbeitungen. Dank einer benutzerfreundlichen Oberfläche können Nutzer:innen Bilder schnell hochladen und analysieren lassen.
Izitru verwendet sechs verschiedene Algorithmen, um die Echtheit von Bildern zu überprüfen. Es analysiert ausschließlich JPEG-Dateien und bewertet die Ergebnisse mit Kategorien wie "High Trust" (hohes Vertrauen) oder "Potential File Modification" (mögliche Bearbeitung). Dabei wird festgestellt, ob ein Bild direkt aus der Kamera stammt oder nachträglich bearbeitet wurde. Die Art der Bearbeitung wird jedoch nicht im Detail untersucht.
Lehrkräfte können Izitru in medienpädagogischen Projekten einsetzen, um Schüler:innen praktische Fähigkeiten zur Bildüberprüfung zu vermitteln. Das Tool eignet sich ideal für den Unterricht zur Erkennung von Bildmanipulationen.
Schüler:innen können Fotos hochladen und automatisch analysieren lassen, um zu überprüfen, ob sie authentisch oder bearbeitet wurden. Es hilft ihnen, kritische Medienkompetenz im Umgang mit digitalen Bildern zu entwickeln.
Kosten: Izitru ist kostenlos verfügbar.
Hinweis: Diese Webseite ist ausschließlich auf Englisch verfügbar.
DENIC ist ein Online-Dienst, mit dem Nutzer:innen herausfinden können, wer hinter einer deutschen Domain steht. Diese Informationen helfen dabei, die Glaubwürdigkeit von Webseiten besser einzuschätzen und mögliche Falschinformationen zu erkennen.
Lehrkräfte können DENIC nutzen, um Schüler:innen beizubringen, wie sie die Betreiber von Webseiten identifizieren und die Seriosität einer Quelle bewerten. Das Tool eignet sich besonders für den kritischen Umgang mit Online-Informationen. Dabei können Lehrkräfte auch auf die rechtlichen Rahmenbedingungen hinweisen, wie etwa die Datenschutzbestimmungen der DSGVO, die den Zugriff auf personenbezogene Daten einschränken, jedoch in Ausnahmefällen wie bei Rechtsverletzungen Auskunft ermöglichen.
Schüler:innen können Domains eingeben und erhalten Informationen über deren Registrierung und Betreiber. Dies stärkt ihre Fähigkeit, Online-Quellen zu überprüfen und Hintergründe zu recherchieren. Gleichzeitig lernen sie, wie wichtig Impressumsangaben sind und welche alternativen Wege es gibt, Informationen über Webseitenbetreiber zu erhalten, etwa über den Kontakt zum Domainregistrar.
DENIC ist die zentrale Registrierungsstelle für alle Domains mit der Endung “.de” in Deutschland. Mit über 17 Millionen registrierten Domains gehört sie zu den weltweit größten länderspezifischen Top-Level-Domains. Die Organisation betreibt ein redundantes Netzwerk von Nameservern an internationalen Standorten wie Frankfurt, Amsterdam und London, um eine hohe Verfügbarkeit und Sicherheit zu gewährleisten.
Kosten: DENIC kann kostenlos genutzt werden und ist eine wertvolle Ressource zur Förderung der Medienkompetenz – sowohl für Lehrkräfte als auch für Schüler:innen. Die Whois-Abfrage steht online zur Verfügung und ermöglicht es Nutzer:innen, grundlegende technische Informationen über Domains abzurufen
Hinweis: Voraussichtlich ab dem 2. Quartal 2025 gelten in Deutschland neue gesetzliche Vorgaben, die auch Auswirkungen auf DENICs Geschäftsprozesse haben. Mehr dazu findet ihr hier.
In einer Welt, in der Informationen im Sekundentakt verbreitet werden und Desinformation gezielt eingesetzt wird, ist die Fähigkeit, zwischen echten Nachrichten und Fake News zu unterscheiden, essenzieller denn je. Besonders junge Menschen, die mit digitalen Medien aufwachsen, stehen vor der Herausforderung, in einer Flut von Informationen den Überblick zu behalten und kritisch zu hinterfragen, was sie sehen und lesen. Hier kommt den Lehrkräften eine zentrale Rolle zu: Sie sind nicht nur Wissensvermittler:innen, sondern auch Wegweiser:innen in einer zunehmend komplexen Medienlandschaft. Es ist ihre Aufgabe, Schüler:innen nicht nur mit theoretischem Wissen auszustatten, sondern ihnen auch praktische Werkzeuge an die Hand zu geben, um Desinformation zu erkennen und souverän mit digitalen Medien umzugehen.
Die Nutzung von Tools wie Google Reverse Image Search, NewsGuard oder dem Anti-Rumour Toolkit bietet dabei eine hervorragende Möglichkeit, den Unterricht interaktiv und praxisnah zu gestalten. Solche Tools helfen nicht nur dabei, die technischen Aspekte der Fake-News-Entlarvung zu verstehen, sondern fördern auch wichtige Kompetenzen wie kritisches Denken, Quellenbewertung und digitale Selbstständigkeit. Doch entscheidend ist nicht nur das "Wie", sondern auch das "Warum": Schüler:innen müssen verstehen, welche Auswirkungen Fake News auf Gesellschaften haben können – von der Manipulation politischer Meinungen bis hin zur Verbreitung von Angst und Misstrauen.
Lehrkräfte tragen eine enorme Verantwortung, diese Themen sensibel und nachhaltig zu vermitteln. Sie bereiten junge Menschen darauf vor, mündige Bürger:innen in einer digitalen Demokratie zu sein. Indem sie Schüler:innen zeigen, wie sie Desinformation entlarven können, leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Demokratie und zum Schutz vor Manipulation. Denn nur wer die Mechanismen hinter Fake News versteht und kritisch hinterfragt, kann in unserer dynamischen Informationsgesellschaft sicher navigieren – und das ist eine Fähigkeit, die heute wichtiger denn je ist.
Am morgigen 13. Februar jährt sich die Bombardierung Dresdens zum 80. Mal. Die Stadt wird erneut Schauplatz verschiedener Gedenkveranstaltungen (Bezahlinhalt), die einerseits an die Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkrieg erinnern, andererseits aber auch immer wieder Anlass für gesellschaftliche Debatten über die deutsche Erinnerungskultur bieten. Offizielle Veranstaltungen stehen unter dem Motto “Erinnern für eine Zukunft des Miteinanders in Frieden und Demokratie” und am Abend wird erneut die traditionelle Menschenkette abgehalten, bei der sich tausende Menschen die Hände reichen, um symbolisch die Dresdner Innenstadt zu umschließen.
Seit Jahren gibt es Auseinandersetzungen darüber, wie das Gedenken an den 13. Februar genutzt und interpretiert wird. Während die meisten Veranstaltungen Gedenken und Versöhnung in den Mittelpunkt stellen, nutzen rechtsextreme Gruppen den Jahrestag immer wieder, um Dresden als Symbol einer deutschen Opferrolle im Zweiten Weltkrieg darzustellen. Eine Auseinandersetzung mit dieser Debatte ist wichtig, weil sie zeigt, wie Erinnerungskultur geformt und beeinflusst wird. Die Diskussionen um den 13. Februar gehen weit über die Stadt Dresden hinaus und werfen grundlegende Fragen darüber auf, wie Geschichte erzählt, erinnert und politisch genutzt wird. Gerade in der schulischen Bildung bietet sich die Möglichkeit, solche Mechanismen zu analysieren und Schüler:innen für unterschiedliche Deutungen historischer Ereignisse zu sensibilisieren.
Nur wer gut informiert ist, kann sich ein fundiertes Bild über historische Ereignisse und ihre Bedeutung machen. Deshalb spielt die Arbeit mit unterschiedlichen Quellen eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, die Bombardierung Dresdens und die damit verbundene Debatte zu verstehen. Historische Ereignisse werden nicht nur dokumentiert, sondern auch interpretiert, wodurch sich im Laufe der Zeit verschiedene Darstellungen und Perspektiven herausbilden. Umso wichtiger ist es, verschiedene Quellen miteinander zu vergleichen, ihre Entstehungskontexte zu analysieren und kritisch zu hinterfragen, welche Aspekte betont oder vernachlässigt werden. Für den Schulunterricht bedeutet dies, Schüler:innen einen reflektierten Zugang zu Geschichte zu ermöglichen und sie für die Vielfalt historischer Deutungen zu sensibilisieren.
Das Deutsche Historische Museum bietet auf seiner Plattform LeMO eine chronologische Übersicht der Luftangriffe auf Dresden im Kontext des Zweiten Weltkriegs. Der Beitrag beschreibt die Bombardierung mit ihren Abläufen, Opferzahlen und Zerstörungen und geht auf die strategische Bedeutung der Stadt ein. Zudem wird thematisiert, wie die NS-Propaganda das Ereignis nutzte. Die Plattform enthält weitere Kapitel zum Kriegsverlauf, zum Völkermord, zur NS-Zeit und zur Nachkriegszeit, sodass sich die Bombardierung in einen größeren historischen Zusammenhang einordnen lässt.
Die Historikerkommission Dresden untersuchte ab 2004 die Opferzahlen und historischen Deutungen der Bombardierung. Ihr Abschlussbericht von 2010 widerlegte überhöhte Opferzahlen und setzte sie mit gesicherten 22.700 bis 25.000 in Relation. Die Kommission zeigt in ihrem Bericht auf, wie Zahlen politisch genutzt wurden und welche Rolle Dresden in geschichtspolitischen Debatten spielt.
Das Zeitzeugenportal bietet Video-Interviews mit Überlebenden der Bombardierung. Die Berichte vermitteln persönliche Erlebnisse und verdeutlichen, wie Erinnerung individuell geprägt wird. Im Unterricht können diese Perspektiven helfen, Geschichte emotional greifbar zu machen.
Dieser Audiobeitrag des SWR stellt drei historische Tonaufnahmen vor: die einer Mutter, eines Soldaten und eines Propagandaberichterstatters. Während die ersten beiden persönliche Schicksale schildern, zeigt die dritte Aufnahme, wie das NS-Regime die Bombardierung für Durchhalteparolen nutzte. Die Aufnahmen stammen vom 20. und 27. Februar 1945.
Diese Dokumentation von ARD History beleuchtet, wie Dresden in Großbritannien wahrgenommen wurde und wie sich das Bild nach dem Krieg wandelte. Im dazugehörigen Artikel des MDR erklärt Autor Sinclair McKay, welche Rolle die Stadt aus britischer Perspektive spielte. Der Vergleich unterschiedlicher Erinnerungskulturen ist für den Unterricht besonders wertvoll.
Das Aufgabenformular (Download als .docx) vom Bildungsserver Berlin-Brandenburg gibt methodische Anleitung, um verschiedene historische Darstellungen zu vergleichen. Anhand von Schulbuchausschnitten aus der DDR, der BRD und Großbritannien wird gezeigt, wie sich historische Narrative unterscheiden. Dieses Material eignet sich, um Schüler:innen für die Analyse von Geschichtsbildern und deren politische Hintergründe zu sensibilisieren.
Dieser Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung zeigt, wie sich das Gedenken an den 13. Februar verändert hat. Besonders wird herausgearbeitet, wie rechte Gruppen versuchen, das Ereignis zu instrumentalisieren, und welche Gegenbewegungen sich entwickelt haben. Das Material bietet Anknüpfungspunkte zur Analyse von Erinnerungspolitik.
Das Unterrichtsmodul von segu-Geschichte bietet eine interaktive Herangehensweise an das Gedenken an den 13. Februar. Es verbindet historische Informationen mit einer methodischen Reflexion über die umstrittene Erinnerungskultur in Dresden. Besonders hervorzuheben ist die “Drei-Wände-Methode”, bei der sich Schüler:innen zu kontroversen Aussagen positionieren und ihre Meinungen argumentativ verteidigen müssen. Das Modul regt zur Auseinandersetzung mit den militärischen, ethischen und erinnerungspolitischen Aspekten der Bombardierung an und eignet sich für einen diskussionsbasierten Geschichtsunterricht.
Dieser Beitrag von Terra X beleuchtet die Bombardierungen Dresdens. Es kommen unter anderem Überlebende, Historiker und ein amerikanischer Pilot zu Wort. Auch die Zahl der Todesopfer wird thematisiert:
Die Vereinnahmung des Gedenkens an die Bombardierung Dresdens durch rechte Akteure hat eine lange Tradition. Bereits 1945 nutzte die nationalsozialistische Propaganda das Ereignis, um eine Erzählung der “unschuldig zerstörten Kulturstadt” zu etablieren und von der deutschen Kriegsschuld abzulenken. Diese Deutung wurde nach dem Krieg in Teilen weitergetragen, sowohl in der frühen Bundesrepublik als auch in der DDR, wo die Bombardierung als “angloamerikanischer Bombenterror” dargestellt wurde. In den 1990er Jahren begannen rechtsextreme Gruppen gezielt, Dresden als Symbol für deutsches Leid im Zweiten Weltkrieg zu stilisieren und den Jahrestag als Plattform für geschichtsrevisionistische Narrative zu nutzen.
Dabei soll verdrängt werden, dass Dresden nicht nur bombardiert wurde, sondern auch ein wichtiger Standort des NS-Kriegsapparats war. Die Stadt hatte Anteil an der Rüstungsindustrie: Im Goehle-Werk der Zeiss Ikon AG wurden Zünder und Munition für die Wehrmacht produziert – mithilfe von Zwangsarbeiter:innen. Noch im Februar 1945 liefen in Dresden die Vorbereitungen für den “Endsieg” weiter. Auch ideologisch war die Stadt fest im NS-Regime verankert. Die Nationalsozialisten planten, sie zur “Gauhauptstadt” auszubauen – mit Monumentalbauten wie der Sachsenhalle für 40.000 oder einem Aufmarschgelände mit Platz für bis zu 200.000 Menschen. Zudem war Dresden in die Verfolgung und Deportation von Jüd:innen involviert: Das Judenlager Hellerberg diente als Sammelstelle, bevor sie nach Auschwitz-Birkenau deportiert wurden.
Rechte Gruppen bedienen sich verschiedener Strategien, um die öffentliche Wahrnehmung des Gedenkens zu beeinflussen. Eine zentrale Methode ist die Verbreitung überhöhter Opferzahlen. Während die Historikerkommission Dresden die Opferzahl auf etwa 22.700 bis 25.000 Menschen beziffert, verbreiten rechte Kreise weiterhin die durch Goebbels etablierte Propagandalüge von bis zu 250.000 Toten. Zudem versuchen rechtsextreme Akteure, den Begriff “Bomben-Holocaust” zu propagieren, um eine Täter-Opfer-Umkehr vorzunehmen. Ein weiteres Mittel ist die Vereinnahmung offizieller Gedenkveranstaltungen, indem rechte Gruppen gezielt versuchen, sich mit ihren Narrativen in den öffentlichen Diskurs einzubringen.
Das Ziel rechtsextremer Gruppen ist es, eine Relativierung deutscher Schuld herbeizuführen und die Geschichtsschreibung zu ihren Gunsten umzudeuten. Durch die Inszenierung Dresdens als Symbol für deutsches Leid soll das Gedenken an die Verbrechen des Nationalsozialismus in den Hintergrund gedrängt werden. Diese Strategie knüpft an den sogenannten “Schlussstrich”-Diskurs an, der fordert, dass Deutschland sich nicht weiter mit der eigenen Vergangenheit auseinandersetzen solle. Indem der 13. Februar als “deutscher Trauertag” dargestellt wird, versuchen rechte Akteure, ein Geschichtsbild zu verfestigen, das Deutschland primär als Opfer darstellt.
Im vergangenen Jahr versuchten rechtsextreme Gruppen erneut, das Gedenken für ihre Zwecke zu nutzen. Laut Polizei beteiligten sich rund 800 Personen an einem “Trauermarsch”, während zivilgesellschaftliche Bündnisse mit über 4.000 Menschen Gegenproteste organisierten. Der MDR berichtete von 1.000 Neonazis und bis zu 5.000 Teilnehmenden auf den Gegendemos. Die Polizei sprach damals von einer “konfrontativen Versammlungslage”, da sowohl rechtsextreme Gruppen als auch zahlreiche Gegendemonstrant:innen aus anderen Bundesländern angereist waren. Neben Blockaden und Demonstrationen fand erneut die symbolische Menschenkette statt, die von mehreren Tausend Teilnehmer:innen gebildet wurde.
Auch in diesem Jahr sind wieder Gegenproteste angekündigt. Die Initiative “Dresden WiEdersetzen”, organisiert vom Bündnis Dresden Nazifrei, ruft zu Demonstrationen auf. Ihr erklärtes Ziel ist es, das Gedenken am 13. Februar in seiner bisherigen Form abzuschaffen, da es ihrer Ansicht nach eine Plattform für Geschichtsverklärung bietet. Es gilt als wahrscheinlich, dass auch rechte Demonstrationen und Märsche stattfinden werden. Die Stadt Dresden hält an der Menschenkette fest und setzt weiterhin auf eine Erinnerungskultur, die sich gegen geschichtsrevisionistische Deutungen stellt.
Erinnerungskultur spielt eine zentrale Rolle in der historisch-politischen Bildung. Sie hilft Schüler:innen, sich kritisch mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und zu verstehen, wie Geschichte erzählt, genutzt und verändert wird. Schulen haben die Aufgabe, nicht nur Fakten zu vermitteln, sondern auch den Umgang mit Erinnerung zu reflektieren. Gerade in einer Zeit, in der geschichtspolitische Debatten zunehmend von unterschiedlichen Interessen beeinflusst werden, ist es wichtig, junge Menschen für den bewussten Umgang mit historischen Narrativen zu sensibilisieren.
Gedenktage sind nicht nur ein Rückblick auf die Vergangenheit, sondern auch ein Spiegel der Gegenwart. Sie geben Aufschluss darüber, welche Ereignisse als erinnerungswürdig gelten und welche weniger Beachtung finden. Im Unterricht können sie genutzt werden, um kritisch zu hinterfragen, wie und warum bestimmte Ereignisse im kollektiven Gedächtnis verankert werden. Der 13. Februar in Dresden ist ein Beispiel für einen Gedenktag, der über die Jahrzehnte unterschiedlich interpretiert wurde und dessen Deutungshoheit bis heute noch umkämpft ist.
Der Geschichts- und Politikunterricht bietet verschiedene Möglichkeiten, um Schüler:innen eine reflektierte Auseinandersetzung mit dem 13. Februar zu ermöglichen. Neben der Analyse historischer Quellen können vergleichende Betrachtungen von Schulbuchdarstellungen oder Medienberichten helfen, unterschiedliche Narrative zu erkennen. Auch Zeitzeugenberichte bieten einen persönlichen Zugang zur Geschichte und ermöglichen eine multiperspektivische Betrachtung. Durch interaktive Methoden wie Debatten oder Planspiele können Schüler:innen lernen, Argumente kritisch zu hinterfragen und eigene Standpunkte zu entwickeln.
Erinnerungskultur ist nicht nur ein Rückblick, sondern auch eine Orientierung für die Zukunft. Sie soll dazu beitragen, aus der Geschichte zu lernen und demokratische Werte zu stärken. Die Auseinandersetzung mit dem 13. Februar im Unterricht bietet die Möglichkeit, kritisch über den Umgang mit Geschichte nachzudenken und Mechanismen der Geschichtsdeutung zu analysieren. Schulen können so einen wichtigen Beitrag leisten, um Schüler:innen zu befähigen, historische Erzählungen bewusst zu hinterfragen und eigene Urteile auf der Grundlage fundierter Kenntnisse zu entwickeln.
Wie thematisiert ihr Erinnerungskultur im Unterricht? Welche Methoden oder Materialien haben sich für euch bewährt? Schreibt uns eure Ansätze und Ideen gerne in die Kommentare.
Die EU-Initiative klicksafe lädt Lehrkräfte ein, sich am 11. Februar am Safer Internet Day 2025 zu beteiligen. Soziale Netzwerke sind voller Desinformation und Hass – eine Herausforderung für kritisches Denken und demokratische Werte. Welche Kompetenzen brauchen Schüler:innen, um manipulative Inhalte zu erkennen? Unter dem Motto “Keine Likes für Lügen! Erkenne Extremismus, Populismus und Deepfakes im Netz“ stellt klicksafe Aufklärung und Stärkung junger Menschen in den Mittelpunkt.
Der Safer Internet Day (SID) ist ein globaler Aktionstag, der sich für mehr Online-Sicherheit und ein positives Internet für Kinder und Jugendliche einsetzt. Seit 2004 findet er jedes Jahr am zweiten Dienstag im Februar statt und greift unter dem Motto “Together for a better internet“ wechselnde Schwerpunkte auf. In Deutschland koordiniert die EU-Initiative klicksafe die Aktivitäten.
Laut JIM-Studie 2023 wurden 42 Prozent der befragten Jugendlichen online bereits mit extremen politischen Ansichten und 40 Prozent mit Verschwörungserzählungen konfrontiert und laut JIM-Studie 2024 sind 61 Prozent Fake News im Internet ausgesetzt. Das Erkennen von Falschnachrichten im Internet fällt dabei mehr als der Hälfte der Schüler:innen laut einer aktuellen Sonderauswertung der PISA-Studie 2022 schwer. Mit dem Safer Internet Day 2025 möchte klicksafe dazu beitragen, die Informations- und Medienkompetenz im Sinne einer kritisch-reflexiven Urteilsfähigkeit und faktenbasierten Meinungsbildung zu fördern und eine respektvolle und mündige Diskursfähigkeit zu stärken.
Auf klicksafe.de/sid25 und unter den Hashtags #SID25 und #SID2025 sind bundesweit alle Inhalte, Diskussionen und Termine zum Safer Internet Day zu finden. Erwähnenswert sind zum Beispiel die Aktionen “Souveräner Umgang mit KI und Fake News” der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und die Aktion “Fake News auf der Spur mit FINN” von der Kindersuchmaschine fragFinn, die ein Spiel, ein Quiz und viele Links für Kinder zum Thema Fake News und Deepfakes im Netz bietet.
In der digitalen Schulstunde “Keine Likes für Lügen” lernen Schüler:innen der Klassenstufen 8 bis 10 am 11. Februar von 10:00 bis 11:30 Uhr extremistische Narrative sowie manipulative Deepfakes in Sozialen Medien zu erkennen und sich dagegen zu wappnen. Am 18. Februar gibt es ein Webinar für Eltern und pädagogische Fachkräfte, die mehr über den Umgang mit populistischen und extremistischen (Deep) Fakes im Internet erfahren möchten. Ihr könnt auch im Rahmen des SID selber mit euren Schüler:innen eine Aktion vor Ort oder im Internet starten oder einen Workshop anbieten und auf klicksafe als Veranstaltung registrieren, sodass andere mitmachen können.
Manipulierte Bilder, Deepfake-Videos und gezielte Falschmeldungen – Fake News breiten sich schnell aus, besonders in Wahlzeiten. Sie spielen eine wachsende Rolle im Bundestagswahlkampf 2025 und sollten deshalb auch im Unterricht thematisiert werden.
Desinformation, umgangssprachlich als Fake News bezeichnet, sind frei erfundene Informationen, die durch Medien verbreitet werden. Sie entstehen aus verschiedenen Gründen. Zum Beispiel kann es bei der Verbreitung von Informationen durchaus zu Fehlern kommen, Informationen werden falsch interpretiert oder aus dem Zusammenhang gerissen, sodass sie eine veränderte Botschaft vermitteln, die nichts mit dem Ursprung der Nachricht zu tun hat.
Häufig werden wahre Informationen so manipuliert, dass es schwerer zu erkennen ist, ob diese der Wahrheit entsprechen oder mit Lügen aufgeputscht wurden (Lehrer News berichtete). Fake News beziehungsweise Desinformationen werden im Gegensatz zu einer Fehlinformation oder einer lustigen Zeitungsente gezielt verbreitet, um Menschen zu täuschen und zu manipulieren, erklärt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).
Es ist jedoch nicht nur ärgerlich auf Fake News reinzufallen, es kann auch gefährlich sein. Um das zu verstehen, muss man sich die Frage stellen, warum jemand Fake News in Umlauf bringt. Falschmeldungen werden oft genutzt, um Hass und Angst vor bestimmten Personengruppen zu schüren und ganz konkret, um mit Desinformationen Wahlergebnisse zu beeinflussen. Auch jetzt vor der Bundestagswahl 2025 kursieren Falschnachrichten, um Wahlergebnisse zu beeinflussen. Die Bundeswahlleiterin ist für das Erkennen und Bekämpfen dieser Desinformationen zuständig. Auf ihrer Webseite klärt sie über bekannte Falschinformationen zur Bundestagswahl auf. Es geht um Behauptungen, wie, dass es eine Wahlpflicht gebe oder dass man mit einer Unterschrift auf dem Stimmzettel, seine Stimme verdoppeln könne. Beides stimmt natürlich nicht.
Einige Fake News drehen sich auch um die Sicherheit der Wahl: Wahlurnen seien beispielsweise nicht sicher vor Manipulation und auch die Briefwahl könne leicht beeinflusst werden. Fake News, die die Wahlleiterin ebenfalls widerlegt. Laut einer repräsentativen Umfrage des Branchenverbandes bitkom sind ein Drittel der Internetnutzer:innen bereits auf Desinformationen zur Wahl gestoßen. 88 Prozent glauben, dass ausländische Regierungen oder Akteure die Wahl per Social Media manipulieren. Eine Annahme, mit der die Befragten recht haben.
Russland setzt laut dem Medienhaus CORRECTIV seine Versuche fort, den Wahlkampf vor der Bundestagswahl zu beeinflussen. Die russische Desinformationskampagne “Storm-1516” hat vor kurzem zwei gezielte Falschinformationen gegen die Kanzlerkandidaten Robert Habeck (Grüne) und Friedrich Merz (CDU) in Umlauf gebracht. Die Macher von “Storm-1516” waren bereits letztes Jahr in den USA aktiv, wo unter anderem die Präsidentschaftskandidatin der Demokraten Kamala Harris angegriffen wurde.
Auf CORRECTIV heißt es: “Charakteristisch für diese russische Kampagne sind teils KI-generierte Artikel auf Webseiten, die aussehen wie Nachrichtenseiten.” CORRECTIV gibt an, bei Recherchen über 100 solcher Webseiten gefunden zu haben. Weiter heißt es: “Dazu gibt es Deepfake-Videos mit angeblichen Zeugenaussagen, und das alles wird über prorussische Influencer in Sozialen Netzwerken verbreitet.” Der Versuch Russlands mittels Desinformationen Einfluss zu nehmen, ist seit Jahren bekannt. Auf der vom Europäischen Auswärtigen Dienst betriebenen Website “EU vs. DiSiNFO“ wird seit 2015 zu Desinformationen der Russischen Föderation berichtet und diese richtiggestellt.
Doch wie könnt ihr als Lehrkräfte mit euren Schüler:innen über Fake News sprechen? Fake News können für Kinder und Jugendliche beängstigend sein. Häufig ist ihr Inhalt düster und zeichnet ein dystopisches Bild von “denen da oben”, Politiker:innen, denen wir nicht trauen können. Fake News bilden deshalb auch häufig die Grundlage für Verschwörungsideologien. Selbst wenn Schüler:innen es in Zeiten von Deepfakes und täuschend echt aussehendem Videomaterial schaffen Fake News zu erkennen, bleibt häufig das Gefühl: Ich kann nichts mehr glauben, ich kann niemandem vertrauen. Dieser Kontrollverlust macht Angst und kann vielleicht sogar dazu führen, dass Erstwähler:innen aus einem Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit heraus gar nicht erst wählen gehen. Besprecht deshalb unbedingt mit euren Schüler:innen, wie sie Fake News erkennen können, welche Quellen sie nutzen können, um sich über die anstehende Bundestagswahl zu informieren und mit welchen Wahl-Tools sie testen können, welche Partei ihre Meinung vertritt (Lehrer News berichtete). Ausführliche Informationen zum Thema Fake News und Desinformationen bietet zum Beispiel die Bundeszentrale für politische Bildung an.
Fake News sind kein harmloses Phänomen – sie beeinflussen Meinungen, schüren Ängste und können sogar Wahlergebnisse verzerren. Gerade in Zeiten politischer Entscheidungen ist es wichtiger denn je, Schüler:innen für Desinformationen zu sensibilisieren. Wer lernt, kritisch mit Medien umzugehen, gewinnt nicht nur Orientierung, sondern auch das Vertrauen in demokratische Prozesse zurück. Lehrkräfte spielen dabei eine entscheidende Rolle, indem sie jungen Menschen helfen, Fakten von Fiktion zu unterscheiden und mündige Entscheidungen zu treffen.
Dieser Artikel wurde am 10. Februar 2025 von Birte Frey aktualisiert.
Dass Missverständnisse entstehen können, ist eine altbekannte Tatsache. Wer hat sich nicht schon einmal für etwas verteidigen müssen, was von einer anderen Person falsch aufgefasst wurde? Es gibt allerdings einen Unterschied zwischen einer Fehlinformation wie einem Missverständnis und einer Desinformation: Bei Fehlinformationen ist die Täuschung ungewollt, bei einer Desinformation ist die Täuschung das Ziel.
Nicht alles, was im Internet verfügbar ist, sollte unbedingt geglaubt werden. Fehl- und Desinformation sind beide zahlreich vorhanden, aber der Unterschied zur Realität ist mitunter stark verschleiert. Eines der Mittel, durch die Wahrheit verschleiert wird, sind Deepfakes.
Was kann man tun, wenn die Lüge im Videoformat zu sehen ist? Wir bieten einen Einblick in die Thematik und Gegenmaßnahmen zur Bewahrung der Wahrheit.
Deepfakes lassen sich ganz allgemein als eine weiterentwickelte Form von Fake News betrachten. Fake News, sind erfundene Informationen, welche eine falsche Realität suggerieren. Bei Fake News handelt es sich um Desinformation, bewusst in die Welt gesetzte, unwahre Tatsachen, deren Sinn es ist, ihre Konsumenten zu manipulieren.
Das alles mag auf den ersten Blick zwar nicht besonders bedrohlich sein, dabei haben Fake News bereits jetzt Menschen auf dem Gewissen. Falsche Nachrichten zur Corona-Pandemie und dem Corona-Virus haben schon in den ersten Monaten der Pandemie für hunderte von Toten gesorgt.
Zwar hat es Fake News schon immer gegeben, jedoch sind durch die Errungenschaften wie das Internet und neue digitale Medien noch nie zuvor dagewesene Möglichkeiten entstanden. Unter ihnen sind Deepfakes die mit am gefährlichsten, weil sie über eine gefragte Qualität verfügen: Glaubhaftigkeit.
Ein Deepfake ist eine spezifische Art von Fake News, wobei es sich um Fake-Videos handelt. Deepfakes werden produziert durch KI und der Begriff selbst kommt von “Deep Learning”, der Fähigkeit von Maschinen selbst zu lernen durch die Zuführung von Datenmengen.
Eine real erscheinende Person, welche eigentlich nur von der KI erstellt wurde, ist somit auf einem Video, welches für die Interessen der Ersteller wirbt. Beispiele sind ein Deepfake von Elon Musk, der zur Investition in die Kryptowährungsplattform BitVex aufruft oder Videoanrufe an Bürgermeister von einer digitalen Kopie Vitali Klitschkos. Aber auch wenn Prominente ein höheres Risiko haben, können auch Privatpersonen betroffen sein, wie Noelle Martin.
Alle diese Beispiele sind gezielte Desinformationen, die aber trotzdem echt wirken. Was scheint vertrauenswürdiger? Ein Artikel auf Facebook darüber, dass es kein Corona-Virus gibt oder ein Video vom ehemaligen Präsidenten Barack Obama, wie er selbiges sagt? Letzteres kann mithilfe von Deepfakes erschaffen werden und unzählige Leben beeinflussen oder gar riskieren. Für radikale Bewegungen sind Deepfakes ein gefundenes Fressen. Zu den Fake News wird so “glaubhafter Beweis” inszeniert. Aber was kann getan werden, um gegen diese Art von Desinformation vorzugehen?
Es gibt einige Tipps, die angewendet werden können, um Deepfakes zu erkennen und zu entlarven. Forscher:innen des MIT Media Lab haben acht Merkmale zusammengefasst, auf die es zu achten gilt. Auch wenn die Technologie immer besser wird, so liefern folgende Merkmale Anhaltspunkte für jeden:
Abgesehen von der Analyse des Videos bietet es sich allerdings auch an, Recherche zum Original-Video zu betreiben. Sofern es keine anderen Beispiele zur Geschichte gibt, handelt es sich womöglich um ein Deepfake. Des Weiteren kann die Rückwärtssuche von Bildern behilflich sein. Macht dafür mehrere Fotos vom vermeintlichen Deepfake und gebt sie in die Google Bildersuche, TinEye oder ähnliche Seiten ein. Dadurch lässt sich herausfinden, ob eine andere Person das Video vorher verwendet oder veröffentlicht hat und ob es aus einer seriösen Quelle stammt.
Es gibt bereits Organisationen, welche gegen Fake News und Deepfakes vorgehen, wie beispielsweise Codetect. Der gemeinnützige Verein überprüft schon seit 2020 Online-Quellen mit dem Ziel, eine gut informierte Gesellschaft und resiliente Demokratie einzusetzen.
Für eure Schüler:innen könnte es sich gut eignen, eine Unterrichtseinheit zum Thema auszuüben. Klickwinkel hat hierfür einen Plan erstellt. Solltet Ihr selbst von Deepfakes betroffen sein, gibt es außerdem Möglichkeiten auf Basis des Persönlichkeitsrechts zu klagen.
Was sagt Obama da bitte über Trump? Videos und Audios können mittlerweile sehr gut manipuliert werden. Wie das geht und woran man einen Deepfake erkennt, erklären die “so geht MEDIEN”-Hosts Sebastian und Christina – eine Unterrichtseinheit mit Video, Quiz und Arbeitsblatt sowie Stundenablauf und vertiefenden Informationen für die 6. bis 11. Klasse.
Diese Unterrichtseinheit zu Deepfakes der bayerischen Landeszentrale für politische Bildung behandelt folgende Kernfragen: Was sind Deepfakes und wie werden sie produziert? Was sind denkbare Einsatzszenarien, wo gibt es Missbrauch? Außerdem wird besprochen, wie Fakes entlarvt werden können und welche Methoden Journalistinnen und Journalisten dafür nutzen.
In unserer sich rapide verändernden (nicht nur digitalen) Welt ist es von großer Bedeutung, eine Orientierung zu finden. Denkt daran, kritisch mit den Inhalten des Internets umzugehen und auch zu hinterfragen, wie seriös die aktuellen Quellen sind.
Du siehst auf die Uhr. Mitternacht. Und das, obwohl du morgen früh um acht wieder Deutschunterricht in der 9c halten musst. Eigentlich würdest du dich darauf freuen, aber wegen der nicht enden wollenden Korrektur von Schularbeiten kommt der Schlaf heute wohl wieder etwas zu kurz. Dein einziger Trost: Wenigstens bist du nicht die einzige Person, die darunter leiden muss. Denn im Schnitt verbringen Lehrkräfte in Deutschland etwa 20 Prozent ihrer Arbeitszeit allein mit Korrigieren. Die KI-Software von KorrekturKumpel hat es sich zur Aufgabe gemacht, dir genau da unter die Arme zu greifen.
Und so funktioniert es: Über einen QR-Code können deine Schüler:innen ganz einfach ihre handgeschriebenen Arbeiten scannen und in die App hochladen. Die Software überträgt die Arbeiten dann ganz fix ins Digitale. Die Daten werden dabei verschlüsselt, sodass die Schüler:innen anonym bleiben und nur du Zugriff darauf hast. Sobald du dein Go gibst, ist die Abgabe deiner Schüler:innen bereit, von der KI korrigiert zu werden.
Jede Abgabe deiner Schüler:innen braucht natürlich zuvor eine Aufgabenstellung. Sobald du in der App eine deiner Klassen ausgewählt hast, kannst du dort für deine Schüler:innen eine Aufgabe formulieren. Dies kann eine Gedichtsanalyse sein, die Frage, woraus eine Pflanzenzelle besteht oder was 9 mal 17 ergibt – Hier hast du die freie Wahl! Jede Aufgabe ist unterteilt in einzelne Skills, die deine Schüler:innen dabei erfüllen können und die separat von der KI bewertet werden. Bei einer Gedichtsanalyse wären das beispielsweise die Analyse sprachlicher Mittel oder die Sprachrichtigkeit.
Nachdem du die neue Aufgabe erstellt hast, können deine Schüler:innen innerhalb der von dir festgelegten Abgabefrist ihre Arbeiten hochladen. Danach kannst du dich erst einmal zurücklehnen. Denn ab hier kümmert sich die Software um die Korrektur. Im Handumdrehen hat die KI die Arbeiten ausgewertet und festgestellt, in welchem Maße deine Schüler:innen den Anforderungen der Aufgabe gerecht geworden sind. Aus farbigen Diagrammen kannst du ablesen, in welchen Bereichen einzelne Schüler:innen noch Nachholbedarf haben und in welchen sie bereits Überflieger sind! So kannst du ihren individuellen Bedürfnissen noch besser gerecht werden.
Natürlich möchtest du dich bei der Korrektur der Arbeiten deiner Schüler:innen nicht blind auf die KI verlassen. KorrekturKumpel stellt ein Tool dar, das dir diejenige Arbeit abnehmen kann, die die meiste Zeit frisst. Gleichzeitig hast du jederzeit vollen Zugriff auf die Daten und kannst diese nach Belieben bearbeiten, solltest du einmal mit der Auswertung nicht zufrieden sein. So bleibt die pädagogische Souveränität ganz in deinen Händen.
Abschließend, nach jeder Auswertung einer Abgabe, erstellt die KI von Korrekturkumpel ein Feedback zu jeder eingereichten Arbeit. Damit erhältst du eine persönliche Übersicht über die individuellen Stärken und Schwächen deiner Schüler:innen, formuliert in freundlicher und verständlicher Sprache. Dieses und die gesparte Zeit kannst du nutzen, um die Bedürfnisse deiner einzelnen Schüler:innen mitzuverfolgen und ihren Lernfortschritt gezielt zu fördern.
Um den Ansprüchen von Lehrkräften aus allen Bereichen nachhaltig gerecht zu werden, ist KorrekturKumpel ständig dabei, seine Software weiter auszubauen. In Zukunft soll auch der Lernfortschritt deiner ganzen Klasse über das gesamte Schuljahr verteilt in Diagrammen mitverfolgbar sein. Auch soll der Bildungsplan stärker integriert werden können, um den spezifischen Anforderungen der Bundesländer gerecht zu werden.
Wenn du deinen Unterricht effizienter und gleichzeitig individuell gestalten möchtest, dann hilft KorrekturKumpel dir aus der Patsche. Deine Expertise, kombiniert mit KI-gestützter Software ermöglicht eine präzise Lernanalyse, durch die du wichtige Zeit gewinnst und bei der du das letzte Wort behältst. Mit KorrekturKumpel wird die Korrektur von Schülerarbeiten schneller, fundierter und personalisierter – So bleibt mehr Zeit für das, was wirklich zählt: die Förderung deiner Schüler:innen!
DeinWal gibt euch und euren Schüler:innen die Möglichkeit, Einstellung zu verschiedenen Themen mit den Entscheidungen der Parteien zu vergleichen. In einem Quiz können Nutzer:innen einige der tatsächlich stattgefundenen Abstimmungen im Bundestag nachspielen und herausfinden, welche Partei so abgestimmt haben, wie sie es getan hätten. Das Besondere: Die Fragen beruhen auf echten Abstimmungen der letzten Legislaturperioden von 2021 bis 2025 und nicht auf Absichtserklärungen der Parteien. Hier geht es also darum, wie die Parteien wirklich gehandelt haben und das stimmt manchmal nicht mit dem überein, was sie vorher gesagt haben.
Das Team hinter DeinWal.de besteht aus Tom Theile und Martin Scharm. Sie kommen aus Rostock und haben sich dort am Lehrstuhl für Systembiologie und Bioinformatik der Uni kennengelernt. DeinWal.de wird von uns Theile und Scharm privat finanziert. “Wir haben versucht alle Thesen und Fragen so objektiv wie möglich darzustellen und aus den über 100ten Abstimmungen der letzten Jahre auszuwählen. Dafür haben wir uns die Wortwahl der originalen Anträge angeschaut, aber auch die auf Bundestag.de verfügbaren Reden der Abgeordneten aller Parteien und die Berichterstattung in verschiedenen Medien über diese Themen und Abstimmungen”, erklären die beiden auf deinwal.de.
Fragen aus sieben Bereichen, nämlich Gesellschaft 1 und 2, Verteidigung, Bildung, Steuern und Sozialausgaben, Energie und Wirtschaft werden angezeigt und die Nutzer:innen können angeben, ob sie bei dieser Frage dafür oder dagegen gestimmt hätten. Hat man seine Entscheidung getroffen, sieht man sofort, welche Partei beispielsweise für eine Impfpflicht oder Sterbehilfe ist und auch so im Bundestag abgestimmt hat. Wer alle Fragen beantwortet hat, bekommt eine Übersicht, mit welcher Partei sie oder er die meisten Übereinstimmungen hat, mit Prozentangabe. Dann gibt es noch eine detaillierte Auswertung der Thesen, die noch mal zu jedem einzelnen Punkt anzeigt, welche Parteien in diesem Sinne abgestimmt haben.
Da ja das tatsächliche Abstimmungsverhalten der Parteien verglichen wird, können nur Parteien aufgenommen werden, die auch im Bundestag abgestimmt haben. Das sind CDU/CSU, SPD, Die Grünen, Die Linke, AfD und FDP. Von den anderen Parteien gibt es leider keine Abstimmungsergebnisse aus dem Bundestag, mit denen man sich vergleichen könnte. DeinWal.de weist aber darauf hin, dass man sich natürlich trotzdem über alle 41 Parteien informieren soll, die zur Bundestagswahl 2025 zugelassen wurden.
Natürlich sollten Wähler:innen sich bei der Recherche zu den einzelnen Parteien nie auf eine Quelle verlassen. Theile und Scharm empfehlen deshalb auch die folgenden alternativen Wahl-Tools zu nutzen:
Wie ihr Wahl-Tools im Unterricht einsetzen könntIhr könnt “DeinWal” und andere Tools zur Bundestagswahl im Unterricht einsetzen, um kritisches Denken, Medienkompetenz und politisches Verständnis zu fördern. Wenn ihr die Tools gemeinsam benutzt, kommen sicherlich auch inhaltliche Fragen und Verständnisfragen zu den einzelnen Themen auf, die ihr gemeinsam erarbeiten könnt. In erster Linie helfen die Ergebnisse der Tools den Schüler:innen zu reflektieren, ob sie überhaupt informiert genug sind, die Fragen beantworten zu können und ob sie richtig eingeschätzt hätten, welche Parteien ihrem Bauchgefühl nach die gleiche Meinung vertreten wie sie. Ihr könnt die Tools auch als Werkzeug nutzen, um die Inhalte für eine Debatte zu erarbeiten. Die Schüler:innen wählen eine These aus, die in einem Wahl-Tool behandelt wird, teilen sich in zwei Gruppen (Pro und Contra) auf, recherchieren dazu und präsentieren die Argumente in einer Debatte. Auf diese Weise schulen deine Schüler:innen Recherchekompetenzen und Argumentationsfähigkeit. Auch die Tools an sich, ihr Aufbau, die Frage nach ihrer Neutralität und ihren Einfluss auf Wahlentscheidungen könnt ihr besprechen. Reichen Tools wie “DeinWal” aus, um sich für die Bundestagswahl zu informieren oder sollten Wähler:innen zum Beispiel trotzdem alle Wahlprogramme lesen? Diese Reflexion fördert das kritische Denken, aber auch die konkrete Auseinandersetzung mit aktuellen Wahlkampfthemen und hilft gerade den Erstwähler:innen unter euren Schüler:innen fundierte Entscheidungen bei ihrer ersten Bundestagswahl zu treffen. Wie setzt ihr solche Wahl-Tools im Unterricht ein – berichtet uns gerne auf Instagram davon!
Egal ob Ice Bucket, Planking, Superman oder Hot Chip, Social-Media-Challenges sind ein Phänomen, das es schon seit einigen Jahren gibt. Auffällig ist in letzter Zeit, dass die Challenges teils immer gefährlicher werden und es vermehrt zu Unfällen in Verbindung mit solchen Trends kommt.
In den vergangenen Wochen gab es beispielsweise vermehrt Berichte darüber, dass sich Kinder und Jugendliche bei der sogenannten Superman-Challenge verletzten. Bei der Aktion springt eine Person in Superman-Pose in die Arme der Fänger:innen und lässt sich zurückkatapultieren. Dabei kann es jedoch zu Verletzungen kommen, wenn die Kinder und Jugendlichen nicht richtig gefangen werden und dann mit dem Gesicht zuerst auf dem Boden aufschlagen.
Eine weitere beliebte Challenge auf Social-Media war die Hot Chip Challenge, bei welcher Jugendliche einen extrem scharfen Chip aßen, um sich vor Gleichaltrigen zu beweisen. Erstmals wurde die Aktion 2016 vom Hersteller Pacqui und PuckerButt Pepper ins Leben gerufen. Nachdem ein 14-Jähriger 2023 an den Folgen der Challenge verstarb, wurde das Produkt zurückgerufen. Dennoch gibt es weitere Vorfälle, wie 2023 in Euskirchen, bei dem Kinder und Jugendliche nach dem Verzehr ähnlicher Chips notärztlich betreut werden mussten.
Immer wieder kommt es vor, dass Kinder und Jugendliche sich bei der Teilnahme an Social-Media-Challenges verletzen oder anderweitig in Gefahr bringen. Worin besteht also der Reiz an diesen Trends und was können Lehrkräfte tun, um Schüler:innen zu schützen?
Social-Media-Challenges gibt es in den unterschiedlichsten Formen. Was sie jedoch alle gemeinsam haben ist, dass man versucht, einen Trend nachzumachen und dadurch möglichst viele Klicks und Likes zu bekommen.
Grundsätzlich sind diese Challenges auch kein neues Phänomen. Sie sind lediglich eine Erweiterung der Mutproben, welche sicher jeder aus der eigenen Kindheit kennt. Während Kinder früher auf Bäume kletterten oder mit viel Überwindung von einem Vorsprung sprangen, um sich vor ihren Freund:innen zu beweisen, haben sich diese Mutproben irgendwann in die digitale Welt verlagert und erreichen so ein viel größeres Publikum. In den frühen 2000ern wurden Jackass mit ihren lustigen, aber auch teils gefährlichen Stunts berühmt. Heutzutage sind die Challenges weniger aufwändig und relativ einfach zu Hause nachzumachen. Man tanzt einen viralen TikTok-Tanz nach oder isst etwas besonders Ekliges. Häufig sind die Trends harmlos und unterhaltsam anzusehen.
Eine der ersten viralen Challenges in den sozialen Netzwerken war 2014 die Ice Bucket Challenge, welche auf die Nervenkrankheit ALS aufmerksam machen sollte. Dabei übergossen sich die Teilnehmenden mit einem Eimer kaltem Wasser und stellten ein Video davon online. Im Anschluss wurden weitere Personen zur Teilnahme nominiert. Auch viele Prominente wie Taylor Swift nahmen teil und sorgten so für noch mehr Aufmerksamkeit.
Es wird also deutlich, nicht jede Challenge muss besonders schwer oder gefährlich sein, um Erfolg zu haben. Viel wichtiger ist es eigentlich, eine gute Idee zu haben und diese auf unterhaltsame Weise umzusetzen. Wie kommt es also, dass es immer mehr und immer gefährlichere Aktionen gibt, die zu tausenden geliked, geteilt und nachgeahmt werden?
Jugendliche trinken kochend heißes Wasser oder essen Waschmittel Pods. Das hat nichts mehr mit harmlosen Tänzen oder Ähnlichem zu tun. Das ist offensichtlich gefährlich und kann zu schweren Verbrennungen bzw. Vergiftungen führen. Warum machen Kinder und Jugendliche also bei solchen Aktionen mit?
Mittlerweile gibt es unzählige Videos von Challenges auf allen möglichen Plattformen. Viele Menschen nehmen teil und stellen das ganze ins Netz. Man muss sich also gegenseitig überbieten, sonst ist es nichts Besonderes mehr. Dazu kommt die sogenannte imaginierte Zuschauerschaft.
Die Bestätigung, die man früher direkt durch das Beeindrucken der eigenen Freund:innen hatte, fehlt inzwischen. Man weiß nicht, ob das, was man online stellt, den Zuschauenden denn auch tatsächlich gefällt. Das führt zu Unsicherheiten und dazu, dass man eher die eigenen Grenzen überschreitet und Dinge tut, von denen man weiß, dass sie gefährlich werden können.
Dazu kommt, dass es in der Masse von existierenden Challenges schwerfällt, zu filtern, was noch lustig ist und was gefährlich werden kann. Außerdem verleitet das wiederholte Ansehen solcher Videos dazu, es selbst auch ausprobieren zu wollen. Wenn dann noch Prominente beteiligt sind, wie beispielsweise Pietro Lombardi und Sido bei der Hot Chip Challenge, erkennen Jugendliche oft nicht die Gefahr. Etwas, was von so vielen Menschen, sogar von berühmten Vorbildern gemacht wird, erscheint nicht riskant, sondern plötzlich cool und trendig.
Einige Challenges sind ganz offensichtlich gefährlich, wie die Angel of Death Challenge, bei der man vor einen fahrenden LKW springt. Andere Gefahren durch Online-Trends sind jedoch nicht so leicht zu erkennen.
Die Saarländische Verbraucherzentrale warnt beispielsweise vor der Hot-Chip-Challenge, da diese Chips durch ihre extreme Schärfe von 1,8 bis 2,2 Millionen Scoville die Schleimhäute in Mund, Magen und Darm stark reizen und außerdem Übelkeit und teilweise Atemnot verursachen können. Dass man sich durch den Verzehr eines Chips selbst in Gefahr bringt oder sogar sterben kann, ist vielen Kindern und Jugendlichen nicht bewusst.
Ähnlich ist es bei der Deo-Challenge. Bei dieser wird Deo so lange auf eine Hautstelle gesprüht, wie es auszuhalten ist. Das führt zu Schädigungen der Haut durch extreme Kälte oder zu Verätzungen. In einer zweiten Variante wird sogar dazu aufgefordert, das Deo einzuatmen, was die Atemwege schädigt und im schlimmsten Fall zu Herzversagen und Atemlähmung führen kann. Auch durch diesen Trend starben bereits Kinder.
Um mit Kindern und Jugendlichen über gefährliche Internetphänomene zu sprechen, sollte man sich zuerst selbst informieren. Das ist natürlich auf den einschlägigen Plattformen wie TikTok, Instagram und Co. möglich, aber auch über die klassischen Medien. Viele große Medienhäuser berichteten in der Vergangenheit beispielsweise über Todesfälle bei besonders gefährlichen Challenges, aber auch die offiziellen Seiten der Polizei warnen teilweise vor den Trends.
Versucht herauszufinden, was gerade besonders beliebt ist und sprecht mit euren Schüler:innen darüber. Vermutlich können sie euch auch noch mehr Informationen liefern, als ihr selbst gefunden habt. Versucht in ein Gespräch zu kommen und zu erfahren, was die Kinder und Jugendlichen bewegt. Welche Challenges haben sie gesehen, vielleicht haben sie selbst schon mal an etwas teilgenommen oder überlegen es noch zu tun. In diesem Fall bietet es sich an, gemeinsam Videos der besagten Challenge anzusehen und zu überlegen, ob diese gefährlich werden kann.
Auch die Frage, welche Konsequenzen es haben kann, die Teilnahme an einem Trend zu verweigern, kann sinnvoll sein. Die Schüler:innen brauchen die Sicherheit, dass jemand zu ihnen steht, auch wenn sie sich nicht dem Druck unterordnen, an einem Trend teilzunehmen. Außerdem hilft es, über Ängste und Sorgen zu sprechen und einfach ein offenes Ohr zu haben.
Auch Alternativen zu gefährlichen Challenges können helfen. Der YouTuber und TikToker Aditotoro (bürgerlich Adrian Vogt) startete beispielsweise gemeinsam mit zwei anderen Influencern eine 100K-Schritte-Challenge. Gemeinsam starteten sie den Versuch, 100.000 Schritte in 24 Stunden zu laufen. Dabei begleiteten sie live tausende Zuschauer:innen im Stream. Obwohl sie die Aktion nach ca. 85.000 Schritten wegen Erschöpfung abbrechen mussten, war das Projekt ein Erfolg. Das entsprechende Video auf YouTube hat mittlerweile fast 1 Mio. Aufrufe. Adrian Vogt sagt, es komme nicht darauf an, eine gefährliche Challenge zu machen. Eine gute Idee sei viel wichtiger.
Gemeinsam mit euren Schüler:innen könnt ihr euch also überlegen, welche Challenge man gegebenenfalls statt eines gefährlichen viralen Trends machen könnte. Hier kann man kreativ werden und viele Ideen sammeln. Wie wäre es beispielsweise mit einer Lese-Challenge, wer die meisten Bücher im Monat liest?
Am Ende wird deutlich: Im Netz kursieren unzählige Challenges, die meisten davon lustig und absolut harmlos. Dennoch muss man über potenzielle Gefahren aufklären und gemeinsam Alternativen suchen. Sprecht mit euren Schüler:innen über ihre Erfahrungen und habt ein offenes Ohr für Sorgen und Ängste. Und am Ende zählt, nicht das gefährlichste Video hat den meisten Erfolg, sondern das mit der besten Idee und der kreativsten Umsetzung.
Der Wunsch nach Bildungsgerechtigkeit ist so alt wie das Bildungssystem selbst. Doch könnten die Lernniveaus und Wissensunterschiede zwischen Schülerinnen und Schülern kaum größer sein als heute. Nicht zuletzt hat die Corona-Pandemie diese Unterschiede noch weiter verstärkt, indem sie Wissenslücken vertieft und ungleiche Bedingungen für das Lernen zuhause offengelegt hat.
Künstliche Intelligenz (KI) bietet uns jetzt neue Möglichkeiten, diese Herausforderungen anzugehen: Themen können erstmals gezielt differenziert, Inhalte schneller aufbereitet und moderne Technologien so genutzt werden, dass sie alle Schülerinnen und Schüler individuell fördern – unabhängig von ihren persönlichen Startbedingungen.
In diesem Gastbeitrag zeigt der Autor Felix Weiß, CEO und Gründer von to teach auf, wie KI dazu beiträgt, mehr Chancengleichheit im Klassenzimmer zu schaffen, den Arbeitsalltag von Lehrkräften zu erleichtern und auch die Qualität des Unterrichts zu verbessern – ohne dabei die pädagogische Freiheit einzuschränken.
Jede Lehrkraft kennt das Problem: In einer Klasse sitzen Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Lernniveaus, Sprachkenntnissen und Bedürfnissen. Für Sie als Lehrkraft bedeutet das eine enorme Herausforderung – sei es bei der Planung von Unterricht, der Auswahl passender Materialien oder der individuellen Förderung.
Genau hier setzt KI an. Sie bietet Werkzeuge, die nicht nur effizient, sondern auch maßgeschneidert sind. Anstatt mühsam für verschiedene Gruppen unterschiedliche Arbeitsblätter zu erstellen, können KI-gestützte Anwendungen diese Aufgaben automatisieren und die Inhalte direkt auf das Niveau der Lernenden zuschneiden. Das spart nicht nur Zeit, sondern ermöglicht auch, dass niemand zurückgelassen wird.
Differenziertes Lernen: Praktische Beispiele aus dem Schulalltag
Wie können Lehrkräfte KI sinnvoll in Ihrem Unterricht einsetzen? Hier sind einige praktische Anwendungsbeispiele, die zeigen, wie KI helfen kann:
Mit KI-Anwendungen können Sie Arbeitsblätter und Inhalte individuell anpassen. Eine Klasse bearbeitet das gleiche Thema, doch die Fragestellungen oder die Texte sind sprachlich und inhaltlich auf das jeweilige Niveau der Schülerinnen und Schüler abgestimmt. Differenzierung wird damit nicht nur möglich, sondern in wenigen Minuten umsetzbar
Ein konkretes Beispiel: Ein Englischlehrer möchte das Thema „Present Perfect Tense“ unterrichten. Die KI-Plattform generiert eine komplette Unterrichtseinheit, einschließlich einer Einführung, Übungen und einem Abschluss. Für Schülerinnen und Schüler mit höherem Niveau werden komplexere Aufgaben zur Anwendung der Zeitform in verschiedenen Kontexten erstellt, während für weniger fortgeschrittene Lernende einfachere Übungssätze und visuelle Hilfen zur Veranschaulichung des Zeitbegriffs angeboten werden. Die Materialien, einschließlich Arbeitsblätter, Präsentationen und Erklärvideos stehen auf Knopfdruck bereit und können bei Bedarf weiter angepasst werden.
Aktuelle Ereignisse und Nachrichten sind oft der Schlüssel für einen spannenden Unterricht. to teach stellt Ihnen tagesaktuelle Arbeitsblätter bereit – basierend auf den Nachrichten der Tagesschau, auch in einfacher Sprache oder den Logo - Kindernachrichten. Diese Materialien sind kostenlos verfügbar und können direkt in Ihren Unterricht integriert werden. Sie benötigen keine zusätzliche Vorbereitungszeit, da die Inhalte methodisch-didaktisch bereits aufbereitet sind.
Kosten- und lizenzfreie Angebote dieser Art fördern die Bildungsgerechtigkeit, weil sie allen Lehrkräften unabhängig von den finanziellen Ressourcen ihrer Schule oder Kommune zur Verfügung stehen. So erhalten Schülerinnen und Schüler Zugang zu hochwertigen, aktuellen Materialien – unabhängig davon, ob sie in einer gut ausgestatteten Schule, in der Stadt oder in einer ländlichen Region lernen. Zusätzlich senken diese Angebote den Vorbereitungsaufwand der Lehrkräfte, was wiederum mehr Zeit für die individuelle Förderung der Lernenden schafft.
Videos spielen eine zentrale Rolle im modernen Unterricht, weil sie komplexe Themen visuell und verständlich vermitteln können. Insbesondere für heterogene Lerngruppen bieten sie einen Zugang, der Sprache, Bilder und Emotionen kombiniert – ein Vorteil, der sowohl kognitive als auch sprachliche Barrieren überwinden kann.
Hier ein konkretes Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie unterrichten das Thema „Klimawandel“ in einer Klasse mit unterschiedlichen Lernniveaus. Mit Hilfe von KI integrieren Sie ein Video von Terra Xplain, das die Ursachen und Folgen des Klimawandels anschaulich erklärt. Parallel dazu erstellen Sie mit der Plattform differenzierte Arbeitsblätter:
So profitieren alle Schülerinnen und Schüler von derselben hochwertigen Ressource, arbeiten jedoch auf ihrem individuellen Niveau. Zudem wird die Thematik durch die visuelle Darstellung lebendiger und einprägsamer vermittelt.
Durch lizenzfreie Inhalte aus vertrauenswürdigen Quellen wie Terra Xplain, SRF Wissen oder Planet Wissen wird sichergestellt, dass alle Lehrkräfte unabhängig von Budgetrestriktionen auf qualitativ hochwertige Ressourcen zugreifen können. Die Videos können nahtlos in Arbeitsblätter eingebunden werden, um Ihre Unterrichtsgestaltung abwechslungsreicher und interaktiver zu machen.
Eine der größten Stärken von KI liegt darin, dass sie Ihnen zeitintensive Aufgaben abnimmt. Das bedeutet: Sie gewinnen Zeit, die Sie für das Wesentliche nutzen können – die Arbeit mit Ihren Schülerinnen und Schülern.
Durch die Nutzung der KI-Funktionen können Sie:
Unser Ziel bei to teach ist es, die enorme Arbeitsbelastung und den Vorbereitungsaufwand bei der Unterrichtsvorbereitung für Lehrkräfte zu reduzieren und gleichzeitig die Qualität der Inhalte zu verbessern.
Viele Lehrkräfte stehen der Integration von KI noch skeptisch gegenüber: Wird sie meine Rolle als Lehrkraft ersetzen? Ist sie wirklich sicher? Kann sie den Unterricht „entmenschlichen“ oder sogar zu Ungerechtigkeiten bei der Leistungsbewertung führen? Diese Ängste sind verständlich, aber es ist wichtig, die Gefahren sachlich einzuschätzen und gleichzeitig die Chancen Technologie zu betrachten.
KI ist kein Ersatz für Sie als Lehrkraft, sondern ein Werkzeug, das Ihnen den Rücken freihält. Sie übernimmt Routineaufgaben wie die Erstellung von Materialien, sodass Sie mehr Zeit für die individuelle Förderung und den persönlichen Kontakt zu Ihren Lernenden haben. Ihre pädagogische Expertise und die emotionale Verbindung zu den Lernenden bleiben unersetzlich.
Datenschutz ist ein wichtiges Thema. Plattformen wie to teach gewährleisten, dass alle Tools DSGVO-konform sind und Ihre Daten sowie die Ihrer Schülerinnen und Schüler sicher sind.
Künstliche Intelligenz kann den Unterricht nicht entmenschlichen – im Gegenteil. Sie hilft dabei, mehr Raum zu schaffen für Ihre pädagogische Arbeit und die individuelle Förderung der Lernenden. Auch bei der Bewertung von Leistungen bleibt die Entscheidung in Ihrer Hand. KI-Systeme können eine erste Leistungsbewertung vorschlagen, die endgültige Bewertung obliegt jedoch der Expertise der Lehrkraft. Wichtig ist, KI hier nicht unreflektiert einzusetzen.
KI ist zwar kein Allheilmittel, aber ein unterstützendes Instrument, das Ihre Stärken als Lehrkraft ergänzt und den Weg zu mehr Chancengleichheit im Unterricht ebnet.
So gelingt der Einstieg: Drei Schritte zur Nutzung von KI
KI bietet Ihnen nicht nur neue Werkzeuge, sondern eröffnet auch neue Möglichkeiten für eine gerechtere Bildung. Sie kann dazu beitragen, Barrieren abzubauen, Lernende individuell zu fördern und Ihnen Zeit für das Wesentliche zu schenken.
Wenn Sie mehr erfahren möchten, holen Sie sich Inspiration zur Einbindung von YouTube-Videos auf der Website https://to-teach.ai/tools/youtube oder entdecken Sie die unsere kosten- und lizenzfreien Inhalte zu tagesaktuellen Nachrichten hier: https://content.to-teach.ai/Aktuelle-Nachrichten-im-Unterricht-14af8354577980cab9fdddf3191a6dd6?pvs=4.
Felix Weiß, Mitgründer und CEO der KI-Plattform to teach | thea GmbH, setzt sich mit Leidenschaft für Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit ein. Mit seiner Erfahrung als Lehrkraft und seinem Fokus auf KI-basierte Lösungen möchte er Lehrkräfte entlasten und personalisiertes Lernen fördern.
In den letzten Jahren hat die Zensur von Büchern in den USA stark zugenommen. Politiker:innen und Organisationen wie “Moms for Liberty” setzen sich seit 2021 verstärkt dafür ein, dass bestimmte Bücher aus Schulbibliotheken entfernt oder aus Lehrplänen gestrichen werden. Ihre Begründung: Diese Bücher könnten Kinder “indoktrinieren” oder unangemessene Inhalte enthalten.
Allein im Schuljahr 2023/2024 wurden über 10.000 Bücher verboten. Dabei betrifft die Zensur vor allem Werke, die sich mit Themen wie Rassismus, Frauenrechten, LGBTQ+-Identität, Drogenmissbrauch oder politischen Systemen auseinandersetzen. Doch gerade diese Bücher sind wichtig für Bildung und kritisches Denken. Daher nun eine Bücherempfehlung zu verschiedenen Themen, die ihr mit euren Schüler:innen lesen solltet.
“Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt” ist eine Autobiografie von Maya Angelou aus dem Jahr 1969. In dem Buch erzählt sie von ihrer Kindheit und Jugend als afroamerikanische Frau in den USA der 1930er und 1940er Jahre. Sie wächst in einer von Rassismus geprägten Gesellschaft auf und erlebt Armut, Diskriminierung und Missbrauch. Trotz der Hindernisse, die ihr in den Weg gelegt werden, entwickelt sie eine starke Identität und findet ihre Stimme durch Bildung und Literatur.
Angelou thematisiert in ihrem Buch Rassismus, Identität, Traumata und Selbstfindung. Sie beschreibt eindrücklich die Ungerechtigkeiten, mit denen afroamerikanische Menschen konfrontiert sind, aber auch die Kraft von Resilienz und Gemeinschaft. Ihre poetische Sprache macht die Geschichte besonders kraftvoll und bewegend und zeigt, wie wichtig es ist, trotz Widrigkeiten an sich selbst zu glauben. Der Titel des Buches dient dabei als starkes Symbol für die Sehnsucht nach Freiheit und Selbstbestimmung. Sie regt mit ihrem Buch dazu an, sich mit systemischer Ungleichheit, der Bedeutung von Bildung und der Stärke des individuellen Überlebenswillens auseinanderzusetzen. Das Buch eignet sich besonders für den Englischunterricht, wenn es um Themen wie Rassismus, Geschlechterrollen und gesellschaftliche Ungerechtigkeiten geht.
Hinweis: Thematisiert Missbrauch, Rassismus und sexuelle Gewalt als Kind, die emotional belastend sein können.
“The Hate U Give” ist ein Roman von Angie Thomas aus dem Jahr 2017. In dem Buch geht es um die 16-jährige Protagonistin Starr Carter. Diese lebt zwischen zwei Welten: Ihrer überwiegend afroamerikanischen Nachbarschaft und ihrer privilegierten, weißen Privatschule. Nach dem tödlichen Polizeischuss auf ihren unbewaffneten Kindheitsfreund Khalil wird Starr zur Zeugin und gerät in den Mittelpunkt der gesellschaftlichen Debatte um Polizeigewalt, Rassismus und Gerechtigkeit. Starr versucht, ihre Stimme zu finden und für Khalil und ihre Gemeinschaft einzutreten.
Im Roman thematisiert Thomas systemischen Rassismus, Vorurteile, Polizeigewalt und die Black Lives Matter-Bewegung, aber auch die Hoffnung auf eine bessere Welt. Die Handlung wird für Kinder greifbar und modern dargestellt, durch die Botschaft “Thug Life” der 1996 erschossenen Rap-Legende Tupac Shakur, welche sich wie ein Leitmotiv durch die Handlung zieht. Denn “The Hate U Give” ist Teil des Akronyms, welches bedeutet “The Hate U Give Little Infants Fucks Everybody” und übersetzt etwa: “Der Hass, dem du kleine Kinder aussetzt, wird auf jeden zurückfallen” heißt. Es ist eine bewegende, packende, emotionale Story, die Jugendlichen eine Möglichkeit gibt, gesellschaftliche Ungerechtigkeiten und die Bedeutung von zivilem Widerstand besser zu verstehen. Es regt zu Diskussionen über Gleichberechtigung, Vorurteile und Aktivismus an. Dieses Buch eignet sich besonders gut für den Englischunterricht, während die USA oder Rassismus behandelt werden.
Hinweis: Enthält Gewalt, Diskriminierung und Tod. Kann emotional belastend sein.
“Der Report der Magd” ist ein Roman von Margaret Atwood aus dem Jahr 1985. Die Geschichte spielt in der dystopischen Republik Gilead, einem totalitären Regime, das Frauen ihrer Rechte beraubt und sie auf ihre reproduktiven Fähigkeiten reduziert. Die Protagonistin Offred gehört zur Klasse der “Mägde”, die gezwungen werden, Kinder für die herrschende Elite zu gebären. Während sie täglich ums Überleben kämpft, hält sie an ihren Erinnerungen an ihr früheres Leben fest und hofft auf eine Flucht aus der Unterdrückung.
Atwood thematisiert in ihrem Roman die Gefahren von Totalitarismus, religiösem Fanatismus und der systematischen Unterdrückung von Frauen. Das Werk zeigt eindrücklich, wie schnell Demokratie und individuelle Freiheit verloren gehen können, wenn autoritäre Kräfte die Kontrolle übernehmen. Durch Offreds Erzählung wird die emotionale und psychologische Belastung einer Frau sichtbar, die in einem brutalen System gefangen ist. Der Roman ist eine eindringliche Warnung vor der Bedrohung von Menschenrechten und bleibt gerade in aktuellen gesellschaftlichen Debatten hochrelevant. Daher ist es ein fesselnder, beklemmender und tiefgründiger Roman, der zum Nachdenken über Machtstrukturen, Geschlechterrollen und Widerstand anregt. Der Roman eignet sich besonders für den Englisch-, Geschichts- oder Deutschunterricht, wenn es um Themen wie Totalitarismus, Feminismus und die Gefährdung demokratischer Werte geht.
Hinweis: Enthält Darstellungen von sexueller Gewalt, Unterdrückung und brutale Szenen, die emotional belastend sein können.
“Das Tagebuch der Anne Frank” ist das bewegende Zeugnis eines jüdischen Mädchens, das sich während des Zweiten Weltkriegs mit ihrer Familie und anderen Verfolgten in einem Amsterdamer Hinterhaus vor den Nationalsozialisten versteckte. Zwischen 1942 und 1944 schildert die 13-jährige Anne ihre Gedanken, Ängste und Hoffnungen und gibt einen einzigartigen Einblick in das Leben in Isolation und ständiger Gefahr. Trotz der düsteren Umstände bewahrt sie ihren Optimismus und ihren Glauben an die Menschlichkeit.
Annes Tagebuch ist weit mehr als nur eine historische Quelle – es ist ein tief berührendes Dokument über den Holocaust, Antisemitismus und die Schrecken von Krieg und Verfolgung. Ihre Worte zeigen, wie wertvoll Freiheit ist, und fordern dazu auf, gegen Ungerechtigkeit und Hass einzutreten. Das Buch spricht besonders junge Leser an, da Anne nicht nur über die äußeren Bedrohungen schreibt, sondern auch über ihre persönliche Entwicklung, ihre Träume und ihre Sehnsucht nach einem normalen Leben. Das Buch ist ein ungefiltertes, zeitloses und wichtiges Werk, das Empathie fördert und an die Grausamkeiten der Geschichte erinnert. Es eignet sich besonders für den Geschichtsunterricht, wenn es um den Zweiten Weltkrieg, Menschenrechte und die Gefährdung demokratischer Werte geht.
Hinweis: Thematisiert Krieg, Verfolgung und den Holocaust. Kann für manche Leser erschütternd sein.
“Ich und Earl und das Mädchen” ist ein Jugendroman von Jesse Andrews aus dem Jahr 2012. Die Geschichte folgt Greg Gaines, einem Jugendlichen, der versucht, möglichst unauffällig durch die Highschool zu kommen. Gemeinsam mit seinem sarkastischen Freund Earl dreht er Low-Budget-Parodiefilme. Doch als Gregs Mutter ihn dazu drängt, Zeit mit Rachel zu verbringen – einem Mädchen, das an Leukämie erkrankt ist – gerät sein Leben aus der Bahn. Eine ungewöhnliche Freundschaft entsteht, die Gregs Sicht auf das Leben und den Umgang mit Verlust verändert.
Andrews erzählt auf eine erfrischend humorvolle, aber zugleich ehrliche Weise von Krankheit, Tod und Freundschaft. Der Roman verzichtet auf dramatische Klischees und bleibt dabei direkt, oft sarkastisch und gleichzeitig tief berührend. Er zeigt, dass es keine perfekte Art gibt, mit Verlust umzugehen, und dass Empathie nicht immer in großen Gesten, sondern oft in kleinen Momenten liegt. Der Roman ist eine unkonventionelle, witzige und dennoch berührende Geschichte, die Jugendlichen hilft, sich mit Themen wie Sterblichkeit und Mitgefühl auseinanderzusetzen. Er eignet sich besonders für den Unterricht oder Diskussionen über den Umgang mit Verlust, ohne dabei in Sentimentalität zu verfallen.
Hinweis: Thematisiert den Tod eines Teenagers und schwere Krankheit. Kann emotional herausfordernd sein.
“1984” ist ein dystopischer Roman von George Orwell aus dem Jahr 1949. Die Geschichte spielt in einem totalitären Überwachungsstaat, in dem die Regierung Gedanken kontrolliert, die Vergangenheit manipuliert und das Verhalten der Menschen strikt überwacht. Der Protagonist Winston Smith arbeitet im “Ministerium für Wahrheit” und trägt selbst zur Propaganda bei, beginnt jedoch, das System zu hinterfragen. Seine gefährliche Suche nach Wahrheit und Individualität führt ihn in einen verzweifelten Kampf gegen eine allmächtige, unterdrückerische Regierung.
Orwells Roman ist eine eindringliche Warnung vor totalitärer Kontrolle, Manipulation und der Aushöhlung von Wahrheit und Freiheit. Er zeigt, wie Sprache und Überwachung als Machtinstrumente genutzt werden, um eine Gesellschaft zu unterdrücken. Besonders in Zeiten digitaler Überwachung und Fake News bleibt das Buch hochaktuell und regt dazu an, kritisch über Privatsphäre, Propaganda und politische Kontrolle nachzudenken. Der Roman ist eine beklemmende, aber wichtige Lektüre, die tiefgründige Fragen über Macht, Wahrheit und individuelle Freiheit aufwirft. Er eignet sich besonders für den Unterricht, wenn es um politische Systeme, Medienkritik und die Gefahren autoritärer Strukturen geht.
Hinweis: Enthält Gewalt, Folter und psychologische Manipulation, die verstörend wirken können.
“More Happy Than Not” ist ein Jugendroman von Adam Silvera aus dem Jahr 2015. Die Geschichte folgt Aaron Soto, einem Teenager aus der Bronx, der nach dem Verlust seines Vaters mit Trauer und seiner eigenen Identität kämpft. Als er sich mit Thomas anfreundet und beginnt, tiefere Gefühle für ihn zu entwickeln, wird er mit Fragen zu seiner Sexualität und dem gesellschaftlichen Druck konfrontiert. In einer Welt, in der eine futuristische Technologie Erinnerungen auslöschen kann, steht Aaron vor einer schweren Entscheidung: Ist es besser, die schmerzhaften Wahrheiten über sich selbst zu vergessen oder sie anzunehmen – egal, wie schwierig das sein mag?
Silvera erzählt eine Geschichte über Identitätsfindung, LGBTQ+-Themen und mentale Gesundheit. Der Roman zeigt die Herausforderungen junger Menschen, die sich mit ihrer Sexualität und Selbstakzeptanz auseinandersetzen müssen, und thematisiert die Auswirkungen von Trauma und gesellschaftlicher Erwartung. Mit seinem einfühlsamen, aber auch ehrlichen Schreibstil berührt Silvera die Leser und regt zum Nachdenken über Selbstliebe und persönliche Wahrheit an. Der Jugendroman ist eine tief emotionale, schonungslose und herzzerreißende, aber bedeutungsvolle Geschichte über Selbstakzeptanz und die Suche nach Glück. Er eignet sich besonders für den Unterricht oder Diskussionen über mentale Gesundheit, LGBTQ+-Repräsentation und den Einfluss von Erinnerungen auf unsere Identität.
Hinweis: Behandelt mentale Gesundheitsprobleme, Suizidgedanken und Suizid, Missbrauch, Tod eines Elternteils und Diskriminierung, was emotional belastend sein kann.
“Crank” ist ein Jugendroman von Ellen Hopkins aus dem Jahr 2004, der in freien Versen geschrieben ist. Die Geschichte folgt Kristina, einer zunächst braven Teenagerin, die während eines Sommerbesuchs bei ihrem entfremdeten Vater mit Meth – dem “Monster” – in Kontakt kommt. Was als scheinbar harmlose Erfahrung beginnt, wird schnell zu einer zerstörerischen Sucht, die ihr Leben und ihre Beziehungen ruiniert. Der Roman basiert lose auf den Erlebnissen der Tochter der Autorin und zeigt schonungslos die Spirale des Drogenmissbrauchs.
Hopkins erzählt in eindringlicher und poetischer Sprache von den verheerenden Folgen der Sucht. Das Buch beleuchtet, wie schnell eine einzige Entscheidung das Leben aus der Bahn werfen kann, und zeigt die erschreckende Realität von Abhängigkeit. In einer Zeit, in der Suchterkrankungen viele Familien betreffen, ist “Crank” eine kraftvolle und wichtige Geschichte, die zum Nachdenken über die Risiken von Drogenmissbrauch anregt. Der Jugendroman ist ein intensiver, realitätsnaher Roman über Abhängigkeit und deren Folgen. Er eignet sich besonders für den Unterricht oder Diskussionen über Drogenprävention, mentale Gesundheit und die Auswirkungen von Sucht auf das soziale Umfeld.
Hinweis: Enthält explizite Darstellungen von Drogenmissbrauch, Gewalt und sexuellen Übergriffen, die emotional belastend sein können.
Es ist verständlich, dass einige dieser Bücher belastende Inhalte haben. Deshalb ist es wichtig, dass Lehrkräfte und Eltern mit Jugendlichen über diese Themen sprechen, bevor sie eines der Bücher lesen.
Bücher sollten nicht verboten werden, nur weil sie unbequeme Lebensrealitäten ansprechen. Gerade weil sie herausfordernde Themen behandeln, helfen sie uns, die Welt besser zu verstehen und aus der Geschichte zu lernen. Bildung bedeutet, sich mit verschiedenen Perspektiven auseinanderzusetzen – und nicht, sich vor unbequemen Wahrheiten zu verschließen.
Es ist wieder einer dieser Abende. Meine Mutter sitzt am Schreibtisch, umgeben mit Stapeln von Formularen und Evaluationsbögen. Der Laptop ist aufgeklappt, drei verschiedene Online-Portale sind geöffnet.
Als Sohn einer Lehrerin habe ich hautnah miterlebt, wie Jahr für Jahr neue Aufgaben hinzukamen, die mit der Hauptaufgabe zu unterrichten oft nur wenig zu tun haben. Der Moment, der mich endgültig zum Handeln bewegte, kam während der Corona-Zeit: Von jetzt auf gleich wurde digitaler Unterricht erwartet und für die Kinder ein wichtiger Baustein.
In dieser Zeit habe ich hautnah mitbekommen, dass Lehrkräfte sich extrem engagieren und das Wohl der Kinder und Jugendlichen immer am wichtigsten ist. Was aber auch deutlich wurde, war, dass viele neue Aufgaben und Kompetenzen erwartet wurden, bevor dafür die Fortbildung oder Ausstattung parat war.
Diese Diskrepanz zwischen Aufgabenlast und Ressourcen war der Funke, der mich und mein Team antrieb, etwas zu verändern. Als Schüler eines Lehrerhaushalts gründeten wir ein Start-up mit einer klaren Mission: Lehrkräfte bei der digitalen Transformation wirklich zu unterstützen.
In über 500 Fortbildungen, die wir mittlerweile in ganz Deutschland durchgeführt haben, beginnen wir stets mit einem Versprechen: “Heute lösen wir mindestens einen Ihrer größten Zeitfresser mit Künstlicher Intelligenz.” Skeptische Blicke verwandeln sich regelmäßig in überraschtes Interesse, wenn wir gemeinsam die drängendsten Probleme identifizieren und konkrete Lösungen entwickeln.
Aus diesen Erfahrungen heraus entstand unsere Plattform paddy. Sie ermöglicht es Lehrkräften, unter anderem eigene KI-Assistenten zu erstellen und zu konfigurieren – maßgeschneidert auf ihre individuellen Bedürfnisse. Lasst mich euch vier konkrete Beispiele nennen, wie diese Assistenten den Schulalltag revolutionieren:
Der Verwaltungsassistent übernimmt die zeitraubende Kommunikation: Er antwortet auf E-Mails im persönlichen Stil der Lehrkraft, verfasst Elternbriefe und optimiert Schülernachrichten. Zeit, die endlich wieder dem Unterricht zugutekommt.
Für die Öffentlichkeitsarbeit entwickelten wir einen spezialisierten Assistenten, der die Schulrichtlinien kennt und bereits veröffentlichte Inhalte analysiert hat. Er unterstützt bei der Erstellung von Blogbeiträgen, Newslettern und kreativen Social-Media-Inhalten – ein digitales Sprachrohr für die Schule.
Besonders stolz bin ich auf unseren “Materialdifferenzierer”: Er passt Unterrichtsmaterial an unterschiedliche Leistungsniveaus an und erstellt Nachschreibklausuren auf Basis bestehender Aufgaben. Was früher Stunden kostete, geschieht nun in Minuten.
Mein persönliches Highlight ist der “Lerncoach”: Ein KI-Assistent, der Schülerinnen und Schülern rund um die Uhr zur Verfügung steht. Er erklärt Aufgaben, gibt schrittweise Hilfestellung und erstellt individuelle Übungen – alles basierend auf dem von der Lehrkraft bereitgestellten Material. Eine Form der individualisierten Betreuung, die eine einzelne Lehrkraft schlicht nicht leisten könnte.
Der akute Lehrermangel wird sich in den kommenden Jahren noch verschärfen – diese Realität müssen wir ins Auge fassen. Nein, KI wird keine Lehrkräfte ersetzen. Aber – und hier wage ich eine provokante These – vielleicht muss sie in einigen Bereichen, damit wir den Bildungsauftrag überhaupt noch erfüllen können.
Was mich antreibt, ist die Überzeugung: KI kann Schule und Unterricht auf ein neues Level heben. Sie kann Lehrkräfte entlasten – KANN, wohlgemerkt. Denn diese Kompetenzen müssen erst erworben werden. Das kostet Zeit und Geld – ausgerechnet die zwei Ressourcen, die im Schulgebäude chronisch knapp sind.
Als Sohn einer Lehrerin und als jemand, der täglich mit Schulen arbeitet, weiß ich: Wir können es uns nicht leisten, die Potenziale der KI zu unterschätzen. Die Zukunft der Bildung wird digital sein.
Wir sind ein junges, dynamisches Team, das die digitale Revolution direkt in die Klassenzimmer bringt. Mit über 500 durchgeführten Fortbildungen in ganz Deutschland haben wir bereits zahlreiche Lehrkräfte auf ihrer Reise in die digitale Zukunft begleitet. Unsere Mission? Schulen fit für morgen machen – und das mit Begeisterung!
Mit unserer KI-Plattform paddy revolutionieren wir den Schulalltag und bringen frischen Wind in verstaubte Prozesse. Egal ob in Hamburg, München oder einer kleinen Dorfschule im Schwarzwald – wir sind da, wo Schulen uns brauchen. Ganz gleich, ob Sie gerade erst in die Digitalisierung einsteigen oder schon mittendrin sind.
Sie möchten Ihre Schule ins digitale Zeitalter führen? Wir sind nur eine Nachricht entfernt! Gemeinsam gestalten wir Workshops und Fortbildungen, die genau auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Denn eines ist klar: Die Zukunft der Bildung gestalten wir zusammen.
Mit der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) wurden den Schulen als datenschutzrechtlich verantwortliche Stellen zahlreiche Pflichten auferlegt. Sie tragen die Verantwortung, dass personenbezogene Daten von Schüler:innen, Eltern und Lehrkräften rechtmäßig verarbeitet und geeignete Maßnahmen für Datenschutz und Datensicherheit umgesetzt werden.
Das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung gilt dabei für alle Beteiligten im Schulalltag, weshalb personenbezogene Daten nicht nur in der Schulverwaltung, sondern auch im Unterricht essenziell sind. Schulen stehen vor der Herausforderung, junge Menschen für einen bewussten Umgang mit ihren Daten zu sensibilisieren und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Verarbeitung der Daten den rechtlichen Vorgaben der DSGVO, der Schulgesetze sowie der Landes- und Bundesdatenschutzgesetze entspricht.
Die Hessische Datenschutzbehörde bietet eine Übersicht über datenschutzrechtliche Pflichten für Schulen an, die im Folgenden als Grundlage dient, um die zentralen Aspekte und Anforderungen im schulischen Datenschutz aufzuzeigen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass neben den EU-weit einheitlichen Vorgaben der DSGVO auch landesspezifische Regelungen eine Rolle spielen, die Verantwortlichkeiten und besondere Anforderungen konkretisieren. Um Unsicherheiten zu vermeiden, sollten Schulen bei Fragen auf die Landesdatenschutzbehörde oder den schulischen Datenschutzbeauftragten zurückgreifen.
Die Schulleitung ist verpflichtet, nachzuweisen, dass die Verarbeitung personenbezogener Daten im Einklang mit den Grundsätzen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) erfolgt. Insbesondere müssen die Vorgaben aus Art. 5 DSGVO (Grundsätze der Datenverarbeitung) sowie die Verantwortung gemäß Art. 24 DSGVO eingehalten werden. Dazu gehört auch, dass eure Schule geeignete technische und organisatorische Vorkehrungen trifft, um die Einhaltung der Datenschutzvorschriften zu gewährleisten. Darüber hinaus ist sie verpflichtet, die Wirksamkeit der getroffenen Datenschutzmaßnahmen regelmäßig zu überprüfen, zu bewerten und zu evaluieren.
Das bedeutet, dass die Schule sicherstellen muss, dass alle Prozesse der Verarbeitung personenbezogener Daten transparent, rechtmäßig und zweckgebunden sind. Darüber hinaus müssen die Datenschutzmaßnahmen regelmäßig überprüft und dokumentiert werden, um nachweisen zu können, dass die Anforderungen der DSGVO erfüllt werden.
Ein zentraler Bestandteil dieser Nachweispflicht ist das Führen eines “Verzeichnisses der Verarbeitungstätigkeiten”, das alle Datenverarbeitungsprozesse der Schule erfasst. Dies gilt sowohl für automatisierte als auch papierbasierte Prozesse und dient als Grundlage für die Dokumentation der Einhaltung der DSGVO.
Die Schule trägt die Verantwortung dafür, dass alle Mitarbeitenden personenbezogene Daten ausschließlich nach den Vorgaben der Schule verarbeiten. Die GEW empfiehlt hierzu regelmäßige Schulungen der Lehrkräfte sowie die Bereitstellung von Handreichungen, etwa zum sicheren Umgang mit Schüler:innendaten bei der Nutzung von Lernplattformen. Darüber hinaus sollte die “Verordnung zur Verarbeitung personenbezogener Daten an Schulen” allen Mitarbeitenden zugänglich gemacht werden. Unterstützend können Merkblätter, Hinweise und Handreichungen zu datenschutzrechtlichen Themen bereitgestellt werden.
Darüber hinaus muss die Schule sicherstellen, dass betroffene Personen (z. B. Schüler:innen, Eltern oder Lehrkräfte) die Informationen gemäß Art. 13 DSGVO (bei Datenerhebung direkt bei der Person) und Art. 14 DSGVO (bei Datenerhebung über Dritte) in präziser, transparenter und verständlicher Form erhalten. Dies gilt insbesondere für Informationen, die sich an Kinder richten.
Besonders schützenswerte personenbezogene Daten wie Gesundheitsdaten, Angaben zur Religion, ethnischen Herkunft, sexuellen Orientierung oder zu sonderpädagogischen Förderbedarfen bedürfen gemäß Art. 9 DSGVO ein erhöhtes Schutzniveau. Um diesen Schutz zu gewährleisten, muss die Schule technische und organisatorische Maßnahmen ergreifen, um eine sichere und datenschutzkonforme Verarbeitung zu gewährleisten. Dabei sind Art, Umfang, Zweck sowie Risiken der Datenverarbeitung zu berücksichtigen.
Zu den technischen Maßnahmen gehören beispielsweise abschließbare Räume wie Sekretariat oder Serverraum, der Einsatz von Alarmanlagen, Rauchmeldern und eine unabhängige Stromversorgung, um Datenverluste bei Stromausfall zu vermeiden. Weitere Maßnahmen sind Überspannungsschutz, Passwortschutz, automatische Bildschirmsperren, Virenschutz und Firewalls.
Organisatorische Maßnahmen betreffen die Vergabe von Zugriffsrechten entsprechend der Funktion der Mitarbeitenden, regelmäßige Datenschutzschulungen, die Überprüfung und Aktualisierung der Zugriffsrechte sowie die Änderung von Passwörtern. Wichtig ist auch, veraltete Zugänge von ausgeschiedenen Mitarbeitenden zu löschen, personenbezogene Daten nicht unverschlüsselt per E-Mail zu versenden und Daten am Telefon nur weiterzugeben, wenn die Identität der anfragenden Person zweifelsfrei geklärt ist. All diese Maßnahmen tragen zu einem umfassenden Schutz sensibler Daten in eurer Schule bei.
Im Falle einer Datenschutzpanne ist die Schule gemäß Art. 33 und 34 DSGVO außerdem dazu verpflichtet, die Aufsichtsbehörde zu informieren. In bestimmten Fällen müssen zudem die betroffenen Personen benachrichtigt werden.
Will eine Schule personenbezogene Daten verarbeiten, ohne dass dafür eine gesetzliche Grundlage besteht (z.B. bei der Veröffentlichung von Bildern auf der Schulhomepage), ist die Einwilligung der betroffenen Person erforderlich.
Die DSGVO erlaubt elektronische Einwilligungen, sofern diese freiwillig, in Kenntnis der Sachlage und unmissverständlich erfolgen. Eine bestimmte Form ist nicht vorgeschrieben, jedoch muss die Einwilligung dokumentierbar sein.
Schulen können hierfür verschiedene Wege nutzen, z. B. E-Mails mit dem Einwilligungstext, die als PDF gespeichert werden, oder PDF-Formulare, die per E-Mail oder über Schul-Apps wie Schulmanager Online oder Sdui übermittelt werden. Wichtig ist, dass nur notwendige Daten erfasst werden und die Übertragung sicher erfolgt. Die Verwendung von Word-Dokumenten wird aus Sicherheitsgründen nicht empfohlen. Alternativ können auch sichere Messenger wie Wire oder Threema genutzt werden.
Wenn die Schule Daten verarbeitet, die ein hohes Risiko für die Rechte und Freiheiten natürlicher Personen darstellen, muss sie vorab eine Datenschutz-Folgenabschätzung (DSFA) durchführen. Dies ist besonders bei der Einführung neuer Technologien, wie Lernplattformen, oder bei der Verarbeitung sensibler Daten, wie religiöse oder weltanschauliche Überzeugungen, erforderlich.
Eine DSFA ist auch bei automatisierten Entscheidungen notwendig, die erhebliche Auswirkungen auf Personen haben (z. B. Leistungsbeurteilungen, Zeugniserstellung) oder bei der Überwachung öffentlich zugänglicher Bereiche, z. B. durch Videoüberwachung. Auch wenn die Verarbeitung nicht explizit aufgeführt ist, muss geprüft und dokumentiert werden, ob eine DSFA erforderlich ist.
Hinweis: Die Pflicht zur Durchführung einer Datenschutz-Folgenabschätzung (DSFA) in Schulen wird in den Bundesländern unterschiedlich gehandhabt. Während einige Bundesländer eine DSFA im Bildungsbereich vorsehen, wird dies beispielsweise in NRW meist nicht als erforderlich angesehen. Bei Unklarheiten könnt ihr euch an die zuständigen Aufsichtsbehörden oder Schulministerien wenden.
Für jede öffentliche Schule muss ein:e schulische:r Datenschutzbeauftragte:r (schDSB) sowie eine Vertretung benannt werden. In einigen Bundesländern, wie beispielsweise Hessen, ist dies verpflichtend, während in anderen Bundesländern, wie Nordrhein-Westfalen, häufig zentrale Datenschutzbeauftragte für mehrere Schulen zuständig sind.
Die Benennung muss bei der zuständigen Aufsichtsbehörde gemeldet werden und die Kontaktdaten sind z. B. auf der Schulhomepage zu veröffentlichen. Zudem sind Schulen verpflichtet, den Datenschutzbeauftragten die für ihre Aufgaben notwendigen Ressourcen und Fortbildungen zur Verfügung zu stellen.
Die Schule muss die Datenschutzbeauftragten frühzeitig und umfassend in alle Fragen des Schutzes personenbezogener Daten einbeziehen, insbesondere bei der Einführung neuer Software oder dem Austausch bestehender Systeme.
Die Informationspflichten gegenüber Betroffenen sind für Schulen gemäß DS-GVO umfassend und erfordern eine genaue Darstellung der Datenverarbeitungsprozesse. Dazu muss die Schule ihre Prozesse genau kennen und regelmäßig überprüfen. Eine Bestandsaufnahme der Datenverarbeitungsprozesse ist notwendig, um die Informationspflichten zu erfüllen.
Schulen sind verpflichtet, Schüler:innen, Erziehungsberechtigte und Lehrkräfte über die Verarbeitung personenbezogener Daten zu informieren – sowohl bei der direkten Datenerhebung als auch bei Daten, die von Dritten stammen, etwa bei der Aufnahme neuer Schüler:innen oder der Erhebung von Lehrkräftedaten.
Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte haben das Recht, von der Schule Auskunft darüber zu verlangen, ob und welche personenbezogenen Daten über sie verarbeitet werden. Dabei muss die Schule unter anderem die Zwecke der Verarbeitung, die Kategorien der verarbeiteten Daten und die Empfänger:innen dieser Daten benennen. Eine vollständige und korrekte Auskunft ist dabei entscheidend, um mögliche Schadensersatzansprüche zu vermeiden.
Schulen in öffentlicher Trägerschaft sind von der Verhängung von Bußgeldern durch die Aufsichtsbehörden ausgenommen. Allerdings können Schulleitungen, Lehrkräfte oder Mitarbeiter:innen bei vorsätzlichen oder fahrlässigen Verstößen persönlich haftbar gemacht werden. Darüber hinaus können Betroffene zivilrechtliche Schadensersatzansprüche nach Art. 82 DSGVO oder § 823 ff. BGB geltend machen. Datenschutzvorfälle können auch dienstrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, insbesondere wenn die Schulaufsicht davon Kenntnis erlangt.
Auch wenn die datenschutzrechtlichen Anforderungen an Schulen sehr komplex sind, sind sie weit mehr als eine rechtliche Verpflichtung, sondern eine wichtige Grundlage für das Vertrauen zwischen allen Beteiligten. Die Umsetzung der datenschutzrechtlichen Vorgaben erfordert organisatorisches Geschick und ein Bewusstsein für die Rechte sowie den Schutz sensibler Daten. Durch klare Regelungen, regelmäßige Sensibilisierung und einen verantwortungsvollen Umgang kann der Datenschutz nicht nur gewährleistet, sondern auch aktiv in den Schulalltag integriert werden, um eine sichere und transparente Lernumgebung zu schaffen.
Am 27. Januar ist Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. 1945 befreiten sowjetische Soldaten an diesem Tag das Vernichtungslager Auschwitz. Mehr als eine Million Menschen wurden allein in Auschwitz zwischen 1942 und 1945 ermordet. Am 27. Januar gedenken wir ihnen und allen anderen Opfern des Holocaust. Gerade Lehrkräfte tragen eine besondere Verantwortung, diese Erinnerung und das Gedenken aufrechtzuerhalten. Viele Schüler:innen, die nicht aus einer betroffenen Familie stammen, kommen mit dem Thema nämlich erst in der Schule in Berührung.
Das liegt vor allem daran, dass die meisten Großeltern heutzutage das Dritte Reich nicht miterlebt haben. Sie sind schlichtweg zu jung, um bei diesem Alptraum dabei gewesen zu sein. Kinder und Jugendliche kennen entsprechend immer seltener Zeitzeug:innen persönlich. Damit rücken auch die persönlichen Erinnerungen und Berührungspunkte in Familie und Freundeskreis weiter in den Hintergrund. Auch Scham oder transgenerationale Traumatisierung, also Traumata, die über Generationen weitergegeben wurden, verhindern, dass Familien offen über den Holocaust sprechen. Nicht zu vergessen die Familien, die politisch rechts sind und den Holocaust teilweise aktiv leugnen und dies auch ihren Kindern vermitteln. Wenn ihr das Thema Holocaust-Leugnung mit eurer Klasse besprechen wollt, seien euch sehr die Materialien “ZfP: Holocaust-Leugnung” der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit empfohlen. Dort wird darauf eingegangen, dass die Leugnung des Holocaust eine Straftat ist und Strategien vorgestellt, wie ihr mit Holocaustleugner:innen umgehen könnt.
Die Gräueltaten der Nationalsozialisten sind für viele junge Menschen nicht mehr so greifbar oder gar nicht bekannt. Und manch ein:e Schüler:in fragt sich vielleicht: Was hat diese lang zurückliegende Zeit mit mir zu tun? Wie man der Opfer des Holocaust ganz praktisch mit seinen Schüler:innen gedenken kann, zeigt das Projekt “Stolpersteine” des Künstlers Gunter Demnig. Der Künstler fertigt Stolpersteine aus Messing und Beton an, die an Opfer der NS-Zeit erinnern. Die Stolpersteine werden vor dem letzten freiwillig bewohnten Wohnort des Opfers in den Bürgersteig eingelassen.
Gemeinsam mit seinem Team und der “Stiftung – Spuren – Gunter Demnig” stellt Demnig die Stolpersteine her und verlegt sie in ganz Europa. Inzwischen liegen Stolpersteine in 1265 Kommunen Deutschlands und in einundzwanzig Ländern Europas. Demnig möchte mit den Stolpersteinen der nationalsozialistischen Massenvernichtung etwas entgegensetzen. Daher sollen die Steine einzeln und nicht in Masse eingesetzt zu werden, um der Person dahinter gerecht zu werden. Es mag zuerst seltsam erscheinen, dass man über die Gedenksteine läuft, sie sozusagen mit Füßen tritt, doch der Künstler betont, dass es sich bei den Stolpersteinen nicht um Grabplatten handelt und dass die Messingplatten durch die Reibung mit Schuhsohlen poliert werden würden. In der Praxis träten, aber die wenigsten Menschen auf die Steine, sodass sich inzwischen vielerorts Putzpatenschaften gegründet haben, um die Stolpersteine händisch zu polieren. Diese und weitere Kritik, wie zum Beispiel, dass der Künstler sich an dem Projekt bereichern würde, konnten in der Vergangenheit nicht bestätigt werden und sind entsprechend nicht haltbar.
“Die Messingoberfläche der Stolpersteine oxidiert und bildet damit praktisch eine Schutzschicht. Dort, wo kein Publikumsverkehr 'die Erinnerung blank poliert', treten Verfärbungen von Hellbraun bis fast Schwarz auf. Die Veränderungen können durchaus unterschiedlich ausfallen (die Legierungen schwanken in der Zusammensetzung)”, heißt es auf der Webseite des Projekts Stolpersteine. Die Macher bedanken sich deshalb sehr bei allen Menschen, die Stolpersteine reinigen. Ihr könnt das Projekt als Anlass nutzen, um mit euren Schüler:innen über die Opfer zu sprechen und gleichzeitig aktiv zu werden. Das vermittelt auch: Jede:r von uns kann etwas dafür tun, die Erinnerung aufrechtzuerhalten. Folgende Materialien braucht ihr, um die Stolpersteine zu reinigen.
Um den Stolperstein zu reinigen, beginnt damit, den groben Schmutz mit einem Lappen abzuwischen. Tragt anschließend etwas Putzmittel auf die raue Seite eines Spülschwamms auf und reibt den Stein gründlich damit ein. Das milchige Metallputzmittel nicht auf den Stein selbst geben, sondern nur auf den Spülschwamm, so vermeidet man weiße Putzmittelränder auf den umliegenden Steinen. Lasst das Mittel etwa 30 Sekunden einwirken, bevor ihr den Stolperstein kräftig poliert, bis er wieder glänzt. Spült den Stein danach mit etwas Wasser ab und trocknet ihn sorgfältig mit einem sauberen Lappen. Wenn ihr feine Stahlwolle zur Hand habt, könnt ihr den getrockneten Stolperstein zum Schluss noch damit auf Hochglanz polieren, aber ganz wichtig: Bitte nur feine Stahlwolle benutzen (Siehe Materialliste oben). Bitte keine Drahtbürsten oder andere harte Gegenstände für die Reinigung benutzen, da sie die Messingplatten dauerhaft beschädigen können.
Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ist ein zentraler Gedenktag in Deutschland. Er erinnert an die Opfer des nationalsozialistischen Regimes, die entrechtet, verfolgt, gequält und ermordet wurden. Dieser Tag bietet die Gelegenheit, diese Verbrechen im Unterricht aufzugreifen und das Bewusstsein für die Bedeutung von Menschenrechten und Demokratie zu stärken. Neben der Aktion, mit Schüler:innen Stolpersteine zu putzen, gibt es auch viele Sachen, die ihr gemeinsam im Klassenraum tun könnt, um das Thema zu besprechen. In den “Unterrichtsmaterialien zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar 2025” findet ihr neben einem Podcast umfassende Hintergrundinformationen, Zeitzeugenberichte und viele digitale Materialien, die ihr in eurem Unterricht einsetzen könnt. Auch aktuelle Bezüge, zum Beispiel die von Donald Trump an seinem Amtsantritt veranlassten Massendeportation (Lehrer News berichtete) oder der von der AFD in einem Positionspapier geforderten Ausweisung von Ausländern. Wichtig ist, dass wir darüber im Gespräch bleiben, was die Shoah war, wie es so weit kommen konnte und wir alle gemeinsam verhindern können, dass die Geschichte sich wiederholt. Habt ihr mit euren Schüler:innen schon mal über den Holocaust gesprochen? Was hat ihnen am besten geholfen, das Geschehene zu verstehen und mit ihrem Leben in Verbindung zu bringen? Lasst es uns gerne auf Instagram wissen!
Die Bildung steht vor großen Herausforderungen: Schüler:innen benötigen bei Schulaufgaben gezielte Unterstützung, doch Lehrkräfte und Eltern stoßen oft an ihre Grenzen. Eltern fehlt es häufig an Zeit oder Fachwissen, während Lehrkräfte in überfüllten Klassen nur begrenzt individuell fördern können. Nachhilfe ist für viele Familien keine Option – zu teuer und oft schwer in den Alltag zu integrieren. Hier setzt die App Myla an. Sie bietet eine innovative, KI-gestützte Lösung, die auf die Bedürfnisse von Schüler:innen, Lehrkräften und Eltern abgestimmt ist. Mit Myla wird Lernen individueller, einfacher und effektiver.
Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte stehen vor einer Vielzahl von Problemen:
Diese Herausforderungen machen deutlich, wie wichtig eine Lösung ist, die bezahlbar, einfach zu nutzen und auf die schulischen Anforderungen abgestimmt ist.
Die App Myla bietet eine umfassende Lösung, um Schüler:innen gezielt zu unterstützen, Lehrkräfte zu entlasten und Eltern zu helfen. Mit Funktionen wie gestuften Lernhilfen, Feedback und Übungsaufgaben bringt Myla KI in den Schulalltag – einfach, effektiv und datenschutzkonform.
Um den Einsatz von Myla in der Praxis zu erproben, bietet die THE ANSWER GmbH interessierten Schulen eine kostenlose Testphase an. Ziel ist es, gemeinsam mit Schulen die individuelle Förderung mit Myla zu optimieren. Myla ist für das iOS-Betriebssystem verfügbar. Die kostenpflichtige Version soll zwischen 5 und 10 Euro pro Schul-iPad oder Schul-Iphone und Jahr kosten – ein erschwinglicher Preis für eine nachhaltige Lösung.
Im Unterricht wird Myla zum flexiblen Begleiter: Die App kann in allen gängigen Unterrichtsformen eingesetzt werden, sei es als individuelle Unterstützung in Einzel- und Gruppenarbeiten, zur Förderung leistungsstarker Schüler:innen oder zur gezielten Vorbereitung auf Klassenarbeiten. Zuhause wird Myla zur praktischen Hilfe für Eltern, die ihre Kinder bei den Hausaufgaben unterstützen möchten. Dank motivierender, interaktiver Übungen fördert Myla eigenständiges Lernen und nachhaltige Lernerfolge.
Entwickelt in enger Zusammenarbeit mit der Europaschule Dortmund wird Myla kontinuierlich verbessert, um den hohen Anforderungen und Bedürfnissen von Schüler:innen, Lehrkräften und Eltern gerecht zu werden.
THE ANSWER GmbH sucht engagierte Schulen, die Myla kostenlos testen möchten. Erlebt, wie die App den Schulalltag erleichtert und gleichzeitig die Motivation der Schüler:innen fördert. Lasst uns gemeinsam in einem unverbindlichen Gespräch entdecken, wie Myla eure Schule bereichern kann: https://the-answer.org
Die THE ANSWER GmbH wurde 2024 von einem Team aus Lehrkraft, Informatiker und Wirtschaftswissenschaftler gegründet. Mit der Lern-App Myla verfolgt das Unternehmen das Ziel, Bildung durch den Einsatz von KI inklusiver und zugänglicher zu gestalten. Dank des Gründungsstipendiums NRW und der Unterstützung des EdTech Next Inkubators steht 2025 ganz im Zeichen von Myla.
Mit subventionierten Förderkursen in Kleingruppen in den Hauptfächern Mathe, Deutsch und Englisch können Schüler:innen gezielt und individuell unterstützt werden – sogar in ihrer Muttersprache. Entdeckt, wie ihr Lernlücken schließen und Chancengleichheit fördern könnt!
Die Halbjahreszeugnisse stehen bevor und bringen für viele Schüler:innen Herausforderungen mit sich. Schlechtere Noten als erwartet können den Druck erhöhen, besonders wenn die Versetzung auf dem Spiel steht. Unterstützung ist gefragt – doch Nachhilfe ist für viele Familien finanziell unerschwinglich. Genau hier setzt StudyFriends an: Ihre subventionierten Förderkurse finden direkt in der Schule vor Ort statt und sind für die Schulen und Schüler:innen kostenfrei. Sie werden durch Fördergelder wie das Bildungspaket (BuT), Programme wie Startchancen sowie durch Spenden finanziert.
StudyFriends kooperieren mit 33 Partnerschulen und haben schon über 3.000 Schüler:innen erfolgreich unterstützt. Ein besonderes Highlight: Sie haben über 600 Schüler:innen beim Alphabetisieren begleitet und ihnen geholfen, ihre Fähigkeit zu lesen und zu schreiben zu verbessern.
StudyFriends unterstützt nicht nur Kinder aus finanziell benachteiligten Haushalten, sondern alle Schüler:innen, die lernen möchten. Ihr Ziel ist es, jedem Kind die Möglichkeit zu geben, sein volles Potenzial zu entfalten, um letztendlich den Traumberuf zu erreichen und einen erfolgreichen Weg zu gehen.
Die Nachhilfelehrer:innen von StudyFriends analysieren gezielt den Lernstand der Kinder und bereiten sie individuell und nachhaltig auf Prüfungen vor. Das Besondere: Unterricht in Mathe und anderen Fächern kann auch auf Ukrainisch, Türkisch oder Arabisch erfolgen.
Daniel Filipovic, Mitgründer von StudyFriends und promovierender Elektroingenieur, erklärt:
“Als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Hochschullehrkraft an der Uni Paderborn sehe ich täglich, wie wichtig solides Grundlagenwissen – besonders in Mathematik – ist. Grundlagen frei von Vorurteilen aufzuarbeiten, ist einer unserer zentralen Lehrgrundsätze.” Durch Förderkurse erhalten Schüler:innen gezielte Unterstützung, unabhängig von ihrem Hintergrund. Es geht darum, allen Kindern die gleichen Chancen zu bieten, damit sie Hindernisse überwinden und ihre Träume verwirklichen können.
StudyFriends ist ein akkreditierter Bildungsdienstleister und bietet neben Förderkursen in Kleingruppen auch Ferienkurse an. Schulen in ganz Deutschland können von diesen Programmen profitieren. “Unsere Grundsätze sind Verständnis und Empathie”, sagt Busra Filipovic, Mitgründerin von StudyFriends, “Dieser Ansatz schafft Unterricht auf Augenhöhe und führt zu nachhaltigen Verbesserungen.”
Stayfriends freuen sich über jeden Kontakt und möchten gerne jeder Schule ihre Unterstützung anbieten. Ziel ist es, möglichst viele Schüler:innen nachhaltig bei ihrem schulischen Erfolg zu begleiten und die Bildungslandschaft gemeinsam zu vergrößern und zu verbessern.
Mit ihrem erweiterten Angebot stehen Förderkurse und Gruppenprogramme deutschlandweit zur Verfügung – für eine lernende Gemeinschaft, in der jede:r Schüler:in die Unterstützung erhält, die er oder sie braucht.
Langsam, fast unscheinbar, schlendert das Unbekannte die Straße entlang. Es klingelt an Türen – hier ein Kollege, der von KI Tools für Lehrer schwärmt, die wahre Wunder bewirken, dort eine Fortbildung, die “revolutionäre Möglichkeiten” verspricht. Aber deine Tür bleibt zu.
Warum? Weil wir Menschen darauf programmiert sind, Zeit und Energie zu sparen. Neues bedeutet oft: mehr Aufwand, mehr Lernen, mehr Chaos. Wer hat dafür im stressigen Lehreralltag noch den Kopf frei?
Doch stell dir vor: Du öffnest die Tür nur einen Spalt. Und da steht sie – Klara Ideenreich, kurz KI. Freundlich, unkompliziert und mit einem breiten Grinsen drückt sie dir eine Abkürzung in die Hand. Sie nimmt dir Aufgaben ab, inspiriert dich, zeigt dir neue Wege und schenkt dir Zeit zurück, die du längst abgeschrieben hattest.
Wenn du die Tür nun weiter öffnest und weiterliest, zeigt dir Klara (also die KI für Lehrer) nicht nur die Theorie, sondern praktische und sofort umsetzbare Lösungen. Die kleine Zeitinvestition zahlt sich tausendfach aus – in Inspiration, Zeitgewinn und echter Entlastung für deinen Unterricht.
Stell dir vor, dein Unterricht wird kreativer, deine Vorbereitung schneller und die Differenzierung einfacher – ohne, dass du dafür Nächte durchmachen musst. Klingt nach Zukunftsmusik? Mit KI wird das jetzt Realität.
Unterrichtsvorbereitung gehört zu deinem Alltag – aber wie oft sitzt du länger daran, als du eigentlich wolltest? KI Tools für Lehrer nehmen dir genau hier Arbeit ab: Egal ob ein kompletter Textentwurf, ein Vorschlag für einen kreativen Einstieg oder die Anpassung an eine spezifische Klassenstufe – das passiert in Sekunden.
Einen Text anpassen, damit er sowohl die stärkeren als auch die schwächeren Schüler abholt? Normalerweise ein riesiger Zeitaufwand. Mit KI ist das ein Klick: Eine Version leichter, eine schwerer oder gleich ein komplett anderes Format wie Wortsuchrätsel, Zuordnungsaufgabe, Audio, Video oder Bingo. So kannst du nicht nur die Leistung anpassen, sondern auch verschiedene Lerntypen bedienen – visuelle, auditive oder haptische. Jeder Schüler wird dort abgeholt, wo er gerade steht.
Stehst du mal auf dem Schlauch oder fehlt dir noch die letzte Kleinigkeit? KI bringt neue Ideen in deinen Unterricht: innovative Aufgabenformate, spannende Einstiege oder Perspektivwechsel, die deinen Unterricht bereichern. Selbst wenn ein Vorschlag nicht perfekt ist, liefert er oft den entscheidenden Impuls, der dich weiterbringt.
Und wie sieht das Ganze in der Praxis aus? Zuerst zu dem, was aktuell in aller Munde ist: ChatGPT.
ChatGPT ist wahrscheinlich das bekannteste KI-Tool und für viele der erste Berührungspunkt mit Künstlicher Intelligenz. Es ist beeindruckend, was es leisten kann: Du gibst ein Thema, eine Klasse und ein paar Details ein – und schon bekommst du Unterrichtsentwürfe etc. Aber genau hier liegen auch die Nachteile von ChatGPT.
Es gibt auch weitere, durchaus einfachere und zeitsparende Möglichkeiten, die extra für Lehrerpersonen und deren Bedürfnisse erstellt wurden. Hier kommen spezialisierte KI Tools für Lehrer wie KI Schulgenie ins Spiel, die intuitive und zielgerichtete Lösungen anbieten:
Bist du eher jemand, der gerne in Co-Kreation arbeitet? Dann bietet ChatGPT viele Möglichkeiten. Mit präzisen Anweisungen (Prompts) kannst du hier detaillierte Inhalte erstellen.
Oder möchtest du lieber auf der sicheren Seite bleiben, richtig viel Zeit sparen, hilfreiche Tools und Ideen ohne mögliche Datenschutzschwierigkeiten haben? Dann ist KI Schulgenie eine einfache und gezielte Lösung. Alles ist bereits für den Unterricht optimiert, von Lernzielen über Verlaufsphasen bis hin zur Differenzierung – ganz ohne langes Herumprobieren und auf den Lehrplan zugeschnitten.
Hier kannst du KI Schulgenie, das beste KI Tool für Lehrer, 14 Tage mit über 55 hilfreichen Tools kostenlos testen: www.kischulgenie.com. In der Basis-Version kostet das Tool ein Euro pro Woche und in der Pro-Version zwei Euro pro Woche.
Die Angst, dass KI Lehrkräfte ersetzen könnte, geistert in vielen Köpfen herum. Doch die Antwort ist klar: KI kann das Menschliche im Klassenzimmer nicht ersetzen. Was KI kann, ist uns zu unterstützen – bei den technischen, oft zeitintensiven Aufgaben wie der Unterrichtsvorbereitung, Differenzierung oder Ideenfindung. Sie ist ein Werkzeug, das uns die Freiräume schafft, um dort aktiv zu sein, wo wir am meisten gebraucht werden: bei der persönlichen Begleitung der Schüler.
Wissensvermittlung mag sich in den nächsten Jahren durch KI weiterentwickeln, aber die zwischenmenschlichen Aspekte – das Verstehen, Motivieren und Inspirieren – bleiben eine rein menschliche Aufgabe. Lehrkräfte sind und bleiben der Herzschlag des Klassenzimmers.
Die Frage ist also nicht, ob KI uns ersetzt, sondern wie wir sie nutzen, um besser zu werden – für uns selbst und für unsere Schüler.
René Mayer ist der Gründer von KI Schulgenie und war von 2013 bis 2020 selbst Mittelschullehrer in Österreich. Aus eigener Erfahrung weiß er, wie herausfordernd der Schulalltag sein kann, und hätte sich damals fortschrittliche Tools gewünscht, um den Stress zu reduzieren. Dieser Wunsch wurde zum Antrieb für seine Plattform, mit der er Lehrkräften innovative Unterstützung bietet. Dabei bleibt er stets seinem Motto treu: „Jeder Schüler braucht einen Lehrer, keinen Computer – aber jeder Lehrer braucht innovative Lösungen.“
London. Heute startet die British Educational Training and Technology Show (Bett UK), eine der international bedeutendsten Veranstaltungen für Bildungstechnologie, im ExCeL London. Vom 22. bis 24. Januar 2025 werden über 30.000 Teilnehmer:innen aus mehr als 130 Ländern erwartet, die sich über technologische Entwicklungen und deren Anwendung im Bildungsbereich informieren wollen. Die Messe richtet sich vor allem an Lehrkräfte, Schulleitungen, Administrator:innen und Bildungsfachleute.
In diesem Jahr feiert die Bett ihr 40-jähriges Bestehen. Seit ihrem Debüt im Jahr 1985 hat sich die Veranstaltung zur zentralen Plattform für den Austausch über technologische Fortschritte im Bildungswesen etabliert. Die Veranstaltung ist inzwischen global aufgestellt und umfasst Ableger in Brasilien und Asien. Die Bildungsmesse adressiert Themen wie Künstliche Intelligenz, Inklusion, Führung und Nachhaltigkeit. Im vergangenen Jahr zog die Bett UK über 46.000 Besucher:innen aus 129 Ländern an, darunter mehr als 15.000 Lehrkräfte und über 400 Redner:innen.
Die Bett UK 2025 vereint über 600 Aussteller:innen unter einem Dach, die innovative Produkte und Dienstleistungen für den Bildungssektor präsentieren möchten. Als Partner und Sponsoren sind unter anderem Microsoft, HP, Intel und Lenovo, aber auch Acer, Dell Technologies, LEGO Education, Google for Education und viele weitere vertreten.
Zu den Hauptredner:innen in diesem Jahr zählen Persönlichkeiten wie Stephen Fry, der über “The Human Approach to AI” spricht, und Dr. Anne-Marie Imafidon, die ihre Expertise im Bereich Bildung und Technologie einbringt. Eine Übersicht über alle Vorträge gibt es hier. Auch die Bett Arena verspricht spannende Inhalte: Moderiert von Laura McInerney (Teacher Tapp) bietet sie eine Plattform für interaktive Diskussionen, unter anderem zu den Themen Künstliche Intelligenz, Inklusion und Innovation.
Ein besonderes Highlight der diesjährigen Messe sind die drei Programme: TableTalks, Tech User Labs und das Connect@Bett Programm. Die TableTalks bieten in 45-minütigen Diskussionen eine Plattform, auf der sich Bildungsexpert:innen zu zentralen Themen wie beispielsweise Digitalisierung austauschen können. In den Tech User Labs wird praxisorientiertes Lernen durch Workshops und Tutorials ermöglicht, bei denen Teilnehmende direkt von führenden EdTech-Expert:innen neue Technologien kennenlernen. Connect@Bett unterstützt gezielt die Vernetzung von Bildungseinrichtungen und Technologieanbieter:innen und fördert so den Austausch innovativer Lösungen. Zusätzlich werden erneut die renommierten Bett Awards verliehen, die exzellente Leistungen im Bereich Bildungstechnologie auszeichnen.
Die Bett UK findet in diesem Jahr vom 22. bis 24. Januar im ExCeL London, Royal Victoria Dock, 1 Western Gateway, London E16 1XL, statt. Die Messe ist an allen drei Tagen zu den folgenden Zeiten (Greenwich-Zeit) geöffnet:
Tickets sind für Lehrkräfte, Schüler:innen und gemeinnützige Organisationen kostenlos. Für allgemeine Besucher:innen liegen die Ticketpreise bei £299. Das vollständige Programm sowie Informationen zur Ticketbuchung sind auf der offiziellen Webseite bettshow.com verfügbar.
Starlight Express ist mehr als ein Musical: Es erzählt von Mut, Selbstvertrauen und dem Überwinden von Vorurteilen. (Quelle: ATG Entertainment)
In Starlight Express entfaltet sich eine Geschichte über Selbstvertrauen, Fairness und die Überwindung von Vorurteilen, eingebettet in die mitreißende Welt eines internationalen Zugrennens. Die modernen Loks Electra und Greaseball symbolisieren Fortschritt und Wettbewerb auf der Grundlage von Macht und Geschwindigkeit. Dagegen steht die Dampflok Rusty, die zunächst als veraltet und unterlegen angesehen wird. Die Handlung thematisiert, wie gesellschaftliche Stereotype und Erwartungen die Selbstwahrnehmung prägen und wie wichtig es ist, diesen mit Mut und Entschlossenheit zu begegnen.
Auf der Beziehungsebene zeigt das Musical eine klare Entwicklung zwischen Rusty und Pearl, einem Erste-Klasse-Waggon, der zunächst von den glänzenden Versprechungen der modernen Züge angezogen wird. Die Dynamik zwischen den Figuren spiegelt die Herausforderungen echter zwischenmenschlicher Beziehungen wider: Wie erkennt man den Wert hinter der äußeren Fassade?
Das zentrale Rennen wird zur Metapher für das Leben selbst: Es fordert von Rusty Ausdauer, Selbstreflexion und den Glauben an die eigenen Fähigkeiten. Mit der Hilfe des Starlight Express, einer symbolischen Kraft, die für Hoffnung und Inspiration steht, überwindet Rusty nicht nur äußere Hindernisse, sondern auch innere Zweifel. Das Musical betont dabei, dass wahre Stärke nicht durch Technik oder äußere Erscheinung definiert wird, sondern durch innere Überzeugung und die Bereitschaft, trotz Rückschlägen weiterzumachen.
Das Musical Starlight Express bietet eine Vielzahl von lehrreichen Aspekten, die es zu einer wertvollen Erfahrung für Schüler und Lehrer machen können. Die zentrale Botschaft des Stücks – der Glaube an sich selbst und die Überwindung eigener Zweifel – ist universell und spricht Jugendliche in einer Lebensphase an, in der sie häufig mit Selbstwertfragen und Konkurrenzdruck konfrontiert sind.
Mit seiner Mischung aus Unterhaltung, eindrucksvollen Inszenierungen und wertvollen Lebenslektionen ist Starlight Express mehr als ein Musical – es ist eine inspirierende Erfahrung, die Schüler in ihrer persönlichen und sozialen Entwicklung nachhaltig prägen kann.
Am dritten Montag im Januar wird in den USA jedes Jahr das Leben von Martin Luther King Jr. gefeiert. Der 20.01.2025 ist Martin Luther King Day und bietet somit eine ideale Gelegenheit, um im Unterricht nicht nur über die Bürgerrechtsbewegung in den USA, sondern auch über aktuelle Themen wie Zivilcourage, strukturelle Gewalt und gesellschaftliche Veränderungen zu sprechen. Dabei kann reflektiert werden, welche Parallelen zwischen Kings Vision und heutigen Herausforderungen bestehen.
Um den Unterricht nicht nur informativ, sondern auch anschaulich zu gestalten, haben wir für euch Unterrichtsmaterialien zusammengestellt, die Themen wie Kings Biografie, seine berühmte Rede “I Have a Dream”, sowie interaktive Übungen beinhalten.
Martin Luther King Junior, geboren 1929 in Atlanta, wuchs in einer religiösen Familie auf und engagierte sich aufgrund seiner persönlichen Erfahrungen mit der Rassentrennung schon früh gegen Rassismus. Nach seinem Studium der Soziologie und Theologie arbeitete er als Pfarrer in Montgomery. Nebenher setzte er sich gemeinsam mit seiner Frau Coretta Scott King für Bürgerrechte ein.
Mitte der 1950er Jahre begannen in den USA die ersten Proteste gegen die Rassentrennung. In Montgomery, Alabama, weigerten sich Schwarze, ihre Plätze im Bus für Weiße zu räumen. Der damals 26-jährige Martin Luther King Jr. wurde zum Leiter der Organisation des Busboykotts durch die Southern Christian Leadership Conference (SCLC). Der 381 Tage dauernde Boykott war erfolgreich: Der Oberste Gerichtshof erklärte die Rassentrennung in öffentlichen Verkehrsmitteln für verfassungswidrig.
Nach diesem Erfolg widmete sich King verstärkt dem Einsatz für Bürgerrechte. Er gab seinen Posten in Montgomery auf und zog nach Atlanta, von wo aus er im ganzen Süden friedliche Protestaktionen organisierte und Reden hielt. Trotz mehrerer Verhaftungen kam er auf Betreiben von Präsident John F. Kennedy wieder frei.
Martin Luther Kings Mut und Einsatz für die Rechte der Schwarzen führten zu einer breiten gesellschaftlichen Bewegung. Am 28. August 1963 versammelten sich über 250.000 Menschen, darunter auch Weiße, zum friedlichen “Marsch auf Washington”, bei dem King seine berühmte Rede “I have a dream” hielt – ein Meilenstein der Bürgerrechtsbewegung. Für sein Engagement erhielt er 1964 den Friedensnobelpreis.
Am 4. April 1968 wurde er in Memphis von einem Attentäter erschossen, was landesweite Unruhen mit zahlreichen Toten und Zerstörungen auslöste. Bis heute gilt Martin Luther King als eine bedeutende Persönlichkeit im Kampf für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung. Sein Vermächtnis wird deshalb in den USA jedes Jahr mit einem Feiertag gewürdigt.
Die Beschäftigung mit Martin Luther King und seinem Einfluss auf die Bürgerrechtsbewegung bietet viele Möglichkeiten, den Unterricht spannend und lehrreich zu gestalten. Durch einen fächerübergreifenden Ansatz, der die Fächer Deutsch, Geschichte, Politik und Musik kombiniert, können die Schüler:innen sowohl historische als auch kulturelle Aspekte dieser Zeit entdecken und in Verbindung bringen.
Als Einstieg kann zunächst ein Steckbrief über Martin Luther King angelegt werden, damit die Schüler:innen einen Überblick über sein Leben gewinnen. Der Steckbrief könnte Daten und Fakten wie Geburtsdatum, Herkunft, Familie, Bildungsweg und die wichtigsten Errungenschaften enthalten. Kostenloses Material hierfür stellt das lehrerbüro zur Verfügung.
Um seine Rolle in der Bürgerrechtsbewegung besser zu verstehen, kann zusätzlich seine Biografie analysiert werden. Hierzu können eure Schüler:innen Schlüsselmomente in seinem Leben und Kampf für Gleichberechtigung und Gewaltfreiheit identifizieren. Beispielsweise könnte der Montgomery-Busboykott, der Marsch auf Washington oder die Verleihung des Friedensnobelpreises thematisiert werden. Das Goethe-Institut stellt dazu kostenlose Arbeitsblätter zur Verfügung.
Anschließend könnt ihr im Klassenverband darüber diskutieren, welchen persönlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen er bewältigen musste und wie sein Handeln die Bürgerrechtsbewegung beeinflusste. In diesem Zuge könnt ihr mit euren Schüler:innen tiefer in Themen wie die Bürgerrechtsbewegung, die Rassentrennung in den USA und Kings berühmte Rede “I have a dream” eintauchen.
Ergänzend können historische Texte, Fotos oder Dokumente analysiert werden, um ein Verständnis für die politische Situation der damaligen Zeit zu entwickeln. Darüber hinaus können Diskussionen oder kreative Aufgaben, wie z.B. die Gestaltung eines Plakates, das Thema ausbauen.
Für einen Überblick über das Leben von King eignet sich auch das YouTube-Video MrWissen2go. Daraufhin können eure Schüler:innen ein Kreuzworträtsel bearbeiten, um ihr Wissen über die Bürgerrechtsbewegung oder die historischen Ereignisse der 1960er Jahre zu erweitern.
Um die Intentionen von Martin Luther King besser zu verstehen, könnt ihr gemeinsam einen Ausschnitt aus seiner Rede “I have a Dream” anhören. Anschließend analysieren eure Schüler:innen die Sprache, die Botschaft und die Bedeutung der Rede und diskutieren, warum sie so einflussreich war.
Ergänzend können Hintergrundinformationen zur Entstehung der Rede und zu den historischen Umständen des “Marsches auf Washington” gegeben werden. Darüber hinaus könnt ihr als Lehrkraft anregende Fragen stellen, z.B. welche Forderungen die Streikenden hatten und warum Kings Vision auch heute noch relevant ist.
Die Schüler:innen könnten zudem eigene Träume und Visionen für eine gerechtere Gesellschaft formulieren und präsentieren, um einen persönlichen Bezug zur Rede herzustellen. Abschließend könnten Vergleiche zu anderen berühmten Reden oder Bewegungen gezogen werden, um Kings Einfluss auf die Weltgeschichte in einen Kontext zu setzen und zu verdeutlichen.
Je nach Klassenstufe kann auch ein Verständnis für strukturelle Gewalt erarbeitet werden (ab Jahrgangsstufe 7). Dies kann beispielsweise durch das Wahrnehmungsspiel “Knack‘ den Schokoriegel” gelingen. Das Bistum Speyer bietet dazu kostenloses Material an.
In der Übung “Knack den Schokoriegel” lernen Jugendliche, wie widersprüchliche Aufträge Konflikte und Gewalt auslösen können, und reflektieren, wie sie selbst in solchen Situationen reagieren würden.
Dazu bilden die Schüler:innen Paare, wobei die eine Hälfte von euch als Lehrkraft vor die Tür gebeten wird. Dort erhalten sie den Auftrag: “Holt euch den Schokoriegel von eurem Partner. Ihr braucht ihn unbedingt und vollständig.” Die andere Hälfte bleibt im Raum und bekommt den gegensätzlichen Auftrag: “Beschütze den Schokoriegel. Niemand darf ihn berühren, und er muss unversehrt bleiben. Du bist dafür verantwortlich.” Ohne weitere Hinweise führen die Paare die Übung aus. Anschließend werden die Ergebnisse gemeinsam ausgewertet: Welche Strategien wurden genutzt, um das Ziel zu erreichen? Kam es zu Konflikten? Wenn ja, warum – wegen eines Schokoriegels?
Die Übung verdeutlicht, dass widersprüchliche Aufträge oft zu Konflikten führen können und regt dazu an, über Möglichkeiten nachzudenken, wie solche Dilemmata gelöst werden können. Dabei wird deutlich, dass eine kompromisslose Verteidigung der eigenen Position oft nicht zu einer gemeinsamen und gewaltfreien Lösung führt.
Nach der Übung könnte eure Klasse Kings Prinzip der Gewaltfreiheit (Nonviolence) als Konfliktstrategie diskutieren. Die Schüler:innen könnten überlegen, welche Möglichkeiten es gäbe, den Konflikt um den Schokoriegel friedlich zu lösen, ohne die vorgegebenen Aufträge zu verletzen. Zudem könnte analysiert werden, wie Kings widersprüchliche Anforderungen – etwa den Widerstand gegen die Rassentrennung und den Wunsch nach gesellschaftlichem Frieden – durch gewaltfreie Proteste in Einklang brachte.
Vor oder nach der Übung könnten Zitate von Martin Luther King eingebracht werden, um den Bezug herzustellen, z. B.: “Darkness cannot drive out darkness; only light can do that. Hate cannot drive out hate; only love can do that.” Die Schüler:innen könnten reflektieren, wie dieses Zitat auf das Dilemma im Spiel angewandt werden könnte.
Der Coming-of-Age-Film Der Traum spielt im Jahr 1969 auf der dänischen Insel Fünen und erzählt die Geschichte des 13-jährigen Frits Johansen. Inspiriert von Martin Luther Kings Rede “I Have a Dream” und den gesellschaftlichen Umbrüchen der Bewegung in den 1968er Jahren, beginnt Frits, sich gegen das autoritäre und gewaltsame System seines tyrannischen Schuldirektors Lindum-Svendsen aufzulehnen. Der Film thematisiert die Auseinandersetzung zwischen alten Hierarchien und neuen, demokratischen Werten, zeigt verschiedene Formen des Protests und betont die Kraft von Zivilcourage und gewaltfreiem Widerstand. Frits entwickelt dabei nicht nur persönliches Selbstbewusstsein, sondern bringt auch Veränderung in seine Gemeinde.
Der Film lässt sich vielseitig in den Unterricht integrieren, indem er thematische Bezüge zu verschiedenen Fächern herstellt. Im Deutschunterricht bietet sich die Analyse von Figuren wie Frits oder seiner Mutter an, bei der eure Schüler:innen deren Eigenschaften, Entwicklungen und Motivationen herausarbeiten. Darüber hinaus kann die Rede von King als Grundlage dienen, um rhetorische Stilmittel zu analysieren und über die Bedeutung von Sprache im Kampf für gesellschaftliche Veränderungen zu diskutieren. Kreative Schreibaufgaben, wie das Verfassen eines fiktiven Zeitungsartikels zum Tod von Martin Luther King, fördern zudem die Reflexion über historische Ereignisse.
Im Musikunterricht können Lieder von The Beatles, Jerry Lee Lewis oder Elvis Presley analysiert werden, um den Zusammenhang zwischen Musik und den gesellschaftlichen Umbrüchen dieser Zeit aufzuzeigen. Die Schüler:innen können die Bedeutung von Gospel, Blues und Soul im Kontext der Bürgerrechtsbewegung diskutieren und diese musikalischen Genres mit späteren Stilrichtungen wie Rock oder Punk vergleichen.
Im Fach Geschichte und Politik bietet der Film die Möglichkeit, die Bürgerrechtsbewegung in den USA und die gesellschaftlichen Veränderungen Ende der 1960er Jahre wie die Studentenunruhen, den Vietnamkrieg oder den Kampf um Frauenrechte zu thematisieren. Durch Gruppenarbeit könnten eure Schüler:innen Ereignisse wie die Sklavenbefreiung oder die Hippiebewegung recherchieren und in einer Collage darstellen. Außerdem könnten sie Gesetzestexte und Verordnungen aus dieser Zeit analysieren, um die Auswirkungen politischer Entscheidungen auf die Gesellschaft zu verstehen. Methodisch bietet der Film zahlreiche Ansätze, darunter Partner- und Gruppenarbeiten, Rollenspiele oder die Analyse von Filmausschnitten. Alle Materialien dazu findet ihr hier.
Für Lehrkräfte gibt es verschiedene Ansätze, sich fächerübergreifend mit Martin Luther King und seinem Einfluss auf die Bürgerrechtsbewegung zu beschäftigen: von der Analyse seiner Biografie und Rede bis hin zu interaktiven Übungen. Die Vielfalt der Materialien und Methoden ermöglicht es, das Thema individuell an die Bedürfnisse eurer Klasse anzupassen und gleichzeitig einen aktuellen Bezug herzustellen. So könnt ihr nicht nur das Vermächtnis Martin Luther Kings vermitteln, sondern auch dazu inspirieren, die Werte Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Zivilcourage in die heutige Zeit zu tragen.
Digitale Kompetenzen sind in unserer zunehmend vernetzten und technisierten Welt unverzichtbar. Kinder und Jugendliche wachsen mit digitalen Technologien wie Internet, Computer und mobilen Geräten auf. Auch wenn sie diese meist intuitiv beherrschen und nutzen, will der Umgang mit digitalen Medien gelernt sein.
Der Informatikunterricht spielt dabei eine zentrale Rolle, da er über Grundlagen hinausgeht und Schüler:innen befähigt, digitale Technologien verantwortungsvoll und kreativ einzusetzen. Dabei geht es nicht nur um das Erlernen technischer Fertigkeiten, sondern auch um ein vertieftes Verständnis digitaler Prozesse, Automatismen und Anwendungen.
Aus diesem Grund stellen wir euch im Folgenden fünf Apps und Anwendungen vor, die ihr im Unterricht einsetzen könnt, damit eure Schüler:innen spielerisch programmieren lernen. Diese Tools fördern nicht nur technisches Wissen, sondern auch Kreativität, logisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten.
Scratch, erstmals im Jahr 2007 veröffentlicht, ist eine visuelle, blockbasierte Programmiersprache, die speziell für die Förderung von Kindern und Jugendlichen in Bildungskontexten entwickelt wurde und mit der digitale Geschichten, Spiele und Animationen erstellt werden können.
Scratch richtet sich in erster Linie an 8- bis 16-Jährige, während ScratchJr speziell für Kinder im Alter von 5 bis 7 Jahren entwickelt wurde. Das Programm ist kostenlos, in über 70 Sprachen verfügbar und kann ohne Installation direkt über die Webseite genutzt oder als offline nutzbare Version für Windows, macOS und Linux heruntergeladen werden. ScratchJr ist als App für iOS und Android erhältlich.
Scratch fördert nicht nur das informatische Denken, sondern dient auch als kreative Unterrichtsmethode, die Problemlösekompetenzen vermittelt. Auf der Webseite sind eine Reihe von kostenlosen Tutorials und Projekten für Anfänger:innen verfügbar, die euch als Lehrkraft sowie euren Schüler:innen den Einstieg erleichtern.
Eine kreative Unterrichtseinheit kann zum Beispiel mit dem Makey Makey gestaltet werden. Das Makey Makey ist ein Technikbaukasten in Form einer Platine, bei dem Alltagsgegenstände mithilfe von Krokodilklemmen in Computertasten verwandelt werden. Damit können Programme über Tastatur- oder Mauseingaben gesteuert und eigene Anwendungen in Scratch entwickelt werden.
So kann zum Beispiel spielerisch getestet werden, welche Alltagsgegenstände Strom leiten. Dazu wird das Gerät an einen Laptop angeschlossen und die Klavier-App geöffnet. Über die Krokodilklemmen werden verschiedene Gegenstände mit den Eingabetasten der Platine verbunden, während ein Kind das Erdungskabel hält. Berührt es einen leitfähigen Gegenstand, erklingt ein Ton. Vom Bananen-Klavier bis hin zu Eingabegeräten aus Alltagsgegenständen – das Makey Makey macht Technik und Elektrizität spielerisch erfahrbar. Weitere Unterrichtsmaterialien zu Scratch gibt zum Beispiel bei fobizz oder beim Bildungsserver Berlin Brandenburg.
Die App Cargo-Bot eignet sich hervorragend als Einstieg in den Informatikunterricht. Im Spiel müssen die Schüler:innen einen automatisierten Lastenkran programmieren, der farbige Kisten in einem bestimmten Muster an bestimmten Orten aufnehmen und ablegen soll. Die Crux dabei: Den Schüler:innen steht nur eine begrenzte Anzahl von Möglichkeiten im Werkzeugkasten zur Verfügung, und der Bot kann nur eine bestimmte Anzahl von Befehlen ausführen. Sie müssen sich überlegen, wie sie die Aufgabe unter den gegebenen Einschränkungen lösen können.
Anhand eines einfachen Prinzips – dem Umstapeln von Kisten nach vorgegebenen Mustern – werden grundlegende Programmierkonzepte wie Befehlsketten, Verknüpfungen und Stapelverarbeitung vermittelt. Cargo-Bot ist eine kostenlose App, verfügbar speziell für iPads oder als Windows-10-Version im Microsoft Store.
Code Adventures: Programming Game For Kids ist ein Puzzlespiel für Android- und iOS-Geräte, das Kindern auf spielerische Weise die Grundlagen des Programmierens vermittelt. Die App bietet eine Einführung in Konzepte wie Prozeduren, Schleifen und Funktionsüberladung und eignet sich sowohl für Kinder als auch für Erwachsene, die ihre Programmierkenntnisse verbessern möchten.
Das Spiel bietet herausfordernde Rätsel und fördert neben dem Programmieren auch logisches und räumliches Denken sowie Problemlösungsfähigkeiten. Dank der Kombination aus Zugänglichkeit und inhaltlicher Tiefe spricht Code Adventures sowohl Anfänger:innen als auch erfahrene Schüler:innen an, die spielerisch lernen möchten. Code Adventures: Programming Game For Kids ist im App-Store für 5,99 Euro und bei Google Play für 3,39 Euro erhältlich
Mimo bietet die Möglichkeit, Programmieren in Python, JavaScript, HTML und weiteren Sprachen zu lernen. Mit Mimo können deine Schüler:innen sogar als Anfänger:innen Apps, Webseiten oder Portfolios erstellen. Schon wenige Minuten am Tag sollen ausreichen, um spielerisch Fähigkeiten in der Webentwicklung und Backend-Programmierung zu erwerben.
Mit der Zeit werden weitere Elemente wie CSS und SQL eingeführt, und es können Apps, Spiele und Webseiten erstellt werden. Bereits mehrfach ausgezeichnet, steht die App für Android und iOS zur Verfügung. Es gibt verschiedene Abomodelle: Mimo Basic bietet eine kostenlose Version mit den Grundlagen des Programmierens. Für den Zugriff auf weitere Inhalte müssen kostenpflichtige Abonnements gewählt werden.
Der Minecraft Education Modus, der speziell für den Einsatz im Bildungsbereich entwickelt wurde, eignet sich ebenfalls zum Erlernen des Programmierens. Auf der Website sind viele Aufgaben zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten verfügbar, die von Pädagog:innen erstellt wurden. Jede Aufgabe enthält eine Beschreibung der Lernziele, der Leitidee und der zu fördernden Kompetenzen. Darüber hinaus wird für jede Lektion eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Verfügung gestellt, um die Lehrer:innen optimal auf die Unterrichtseinheit vorzubereiten.
In der Lektion “Events in Programming” lernen Schüler:innen beispielsweise das Konzept von Ereignissen kennen, das in der Informatik und in allen Programmiersprachen eine zentrale Rolle spielt. Die Schüler:innen arbeiten mit MakeCode in Minecraft und entwickeln schließlich eigene Projekte. Die Lizenz kostet für Bildungseinrichtungen etwa 4,60 Euro pro Schüler:in und Jahr.
Die vorgestellten Apps und Programme wie Scratch, Cargo-Bot, Code Adventures, Mimo und Minecraft Education zeigen, wie die Grundlagen der Informatik spielerisch vermittelt werden können. Sie fördern nicht nur technisches Wissen, sondern auch logisches Denken, Problemlösungsfähigkeiten und Kreativität. Mit diesen Tools könnt ihr euren Unterricht abwechslungsreich und praxisnah gestalten und eure Schüler:innen für die digitale Zukunft startklar machen.
Donald Trump wird erneut Präsident der USA – und seine geplanten Maßnahmen versprechen tiefgreifende Veränderungen. Wie beeinflusst das die USA, Deutschland und eure Schüler:innen? Ideen für Diskussionen, Gruppenarbeiten und Rhetorik-Übungen im Unterricht gibt’s hier!
Trotz zweier Amtsenthebungsverfahren, mehrerer Anklagen und einer strafrechtlichen Verurteilung hat sich Donald J. Trump erneut als Präsidentschaftskandidat der Republikanischen Partei durchgesetzt und wird am 20. Januar 2025 der 47. Präsident der Vereinigten Staaten. Die Bilanz seiner ersten Amtszeit fällt ernüchternd aus. Für Deutschland sind neben den außenpolitischen Vorhaben vor allem die wirtschaftlichen Folgen problematisch. Wir haben für euch zusammengestellt, wie ihr den Amtsantritt Donald Trumps mit euren Schüler:innen thematisieren könnt.
Die US-Wahl zieht wirtschaftliche, außenpolitische, aber auch massive innenpolitische Folgen nach sich: Donald Trump plant, am ersten Tag seiner Amtszeit eine Reihe von drastischen Maßnahmen zu ergreifen, die das Land grundlegend verändern könnten, berichtet die Frankfurter Rundschau (FR). Diese geplanten “Day One”-Aktionen betreffen laut FR diverse Bereiche – von Einwanderung über Wirtschaftspolitik bis hin zu sozialen und kulturellen Themen. Insbesondere der Friedensplan für die Ukraine hatte im Vorfeld der Wahl international für Aufsehen gesorgt – Trump hatte angekündigt, den Ukraine-Krieg binnen 24 Stunden zu beenden, wie FR berichtete.
Laut Trumps Sprecherin Karoline Leavitt will Trump am ersten Tag alle präsidialen Anordnungen seines Vorgängers Joe Biden zurücknehmen, Migranten in großer Zahl abschieben, die Ölproduktion erhöhen und Straftäter begnadigen, die wegen ihrer Rolle bei der Kapitol-Erstürmung am 6. Januar 2021 verurteilt wurden. Seine Pläne für den ersten Tag wirken wie ein massiver Eingriff in bestehende Strukturen und Rechte der USA. Bei der Frankfurter Rundschau findet ihr einen guten Überblick über die geplante “Day on”-Aktionen.
Teilt folgende Themen auf Kleingruppen auf: Ausstieg aus dem Pariser Klimaschutzabkommen, sofortige Beendigung des Ukraine-Kriegs, Massendeportationen und Grenzschutz, Begnadigung der Kapitol-Attentäter, Einschränkung der Rechte zu Abtreibung und Schutz von LGBTQIA+-Personen, Umbau des Regierungsapparats und USA wirtschaftlich von China abkoppeln. Lasst die Gruppen recherchieren, welche Änderung Trump bezüglich ihres Themas geplant hat und welche Folgen das für Menschen in und außerhalb der USA – insbesondere in Deutschland – bedeutet. Die Kleingruppen stellen ihre Ergebnisse am Ende dem Plenum in einem Kurzreferat vor.
Schon für den US-Wahlkampf hatten reporter4you den Videokurs “Rhetorik und Memes im Wahlkampf: So funktioniert politische Sprache” bereitgestellt, um politische Reden und Wahlkampf im Internet mit Schüler:innen zu analysieren. Insbesondere mit dem ersten Teil des Videokurses “Die Kunst der Rede: Sprachliche Tricks in politischen Reden” und dem sechsten Teil “Rhetorische Tricks durchschauen und benutzen” könnt ihr sehr gut veranschaulichen, wie politische Sprachbilder funktionieren. Gemeinsam könnt ihr euch so darauf vorbereiten, die Amtsantrittsrede von Donalds J. Trump am 20. Januar zu analysieren. Welche rhetorischen Stilmittel und Wortfiguren wird Trump benutzen? Eine Folgeaufgabe könnte sein, eine eigene Rede mithilfe dieser rhetorischen Mittel zu einem der “Day One”-Aktionen zu schreiben. Dafür könnt ihr den Schüler:innen auch eine Übersicht mit rhetorischen Mitteln zur Verfügung stellen.
Am 20. Januar wird Donald Trump der 47. Präsident der Vereinigten Staaten. Pünktlich um 12 Uhr Ortszeit (18 Uhr deutscher Zeit) wird er erneut als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika vereidigt und in seiner Antrittsrede den Ton für die kommenden vier Jahre setzen. Das ZDF überträgt die Amtseinführung in einem fast zweistündigen "ZDF spezial". Da die Veranstaltung online gestreamt wird, könnt ihr euch mit euren Schüler:innen dazu verabreden, die Übertragung gemeinsam jeder bei sich zu Hause anzuschauen. Alternativ könnt ihr euch auch die Aufzeichnung der Antrittsrede am nächsten Tag anschauen. Hierfür könnt ihr zum Beispiel ein Bingo mit rhetorischen Mitteln vorbereiten.
Die Bundeszentrale für politische Bildung veranstaltet am Donnerstag, dem 30. Januar 2025 von 18:30 – 20:00 Uhr einen Online-Vortrag mit dem Titel “Nach der Wahl: Trump und die Folgen für die USA und Deutschland”. Mit den beiden Gästen Kerstin Kohlenberg (DIE ZEIT, Autorin) und Dr. Michael Werz (Center for American Progress) wollen die Veranstalter:innen die Bedingungen für Trumps Wahlsieg sowie die erwarteten wirtschaftlichen sowie innen- und außenpolitischen Folgen der neuen US-Administration für die USA und Deutschland diskutieren. Moderiert wird die Veranstaltung von Viktoria Harbecke (AmerikaHaus NRW e.V.). Die Veranstaltung ist kostenfrei und offen für alle Interessierten. Ihr könnt also alleine zu Weiterbildungszwecken oder zusammen mit euren Schüler:innen daran teilnehmen.
Egal ob ihr einen der oben genannten Vorschläge nutzt, um mit euren Schüler:innen über Trumps Amtsantritt zu sprechen oder einfach ganz frei Gedanken und Sorgen der Schüler:innen besprecht, wichtig ist nur, dass ihr beispielsweise im Rahmen des Politikunterrichts oder vielleicht auch einer Klassenleiterstunde überhaupt das Thema aufgreift und den Schüler:innen vermittelt, was die erneute Wahl Trumps für uns bedeutet. Denn eins ist klar: Trumps teilweise sehr radikalen und nicht nachvollziehbaren Neuerungen werden einen großen Einfluss auf unser Leben in den nächsten Jahren haben und damit maßgeblich die Zukunft eurer Schüler:innen beeinflussen. Habt ihr schon geplant, wie ihr mit euren Schüler:innen über Trumps Amtsantritt sprecht? Teilt eure Tipps gerne auf Instagram mit uns!
Jedes fünfte Kind weltweit, insgesamt rund 400 Millionen, wächst in einem Land auf, das von Krieg, Konflikten und Krisen geprägt ist. Der Zugang zu Bildung bleibt ihnen dadurch häufig verwehrt. Besonders betroffen sind Kinder aus Regionen wie Gaza, dem Sudan, der Demokratische Republik Kongo, Afghanistan und Myanmar.
Nach Schätzungen der UNESCO haben mehr als 250 Millionen Kinder keinen Zugang zu Primar- und Sekundarschulen. Mit weitreichenden Folgen: Fehlender Zugang zu Bildung zementiert Abhängigkeiten, verhindert Berufschancen und wird von Machthabern wie beispielsweise den Taliban strategisch genutzt, um gesellschaftliche Kontrolle weiter auszubauen und Chancengleichheit gezielt zu unterdrücken (Lehrer News berichtete).
Doch es gibt Wege, Hoffnung zu schaffen: Zahlreiche Organisationen setzen sich mit innovativen und wirkungsvollen Projekten dafür ein, diesen Kindern Perspektiven zu eröffnen und ihnen unter schwierigsten Bedingungen Bildung und Schutz zu ermöglichen.
In vielen Ländern des globalen Südens sind die Lebensbedingungen durch Hunger, Krieg und Umweltkatastrophen so prekär, dass das Bleiben nicht möglich ist. Der gemeinnützige Verein “Die Hoffnung Macher e.V.” setzt genau hier an, mit dem Ziel, die Situation vor Ort durch Bildung zu verbessern. Mit dem Grundsatz, dass Bildung Chancen eröffnet und die Selbstständigkeit stärkt, bauen und betreiben sie gemeinsam mit lokalen Partnern Schulen, stellen Lernmaterialien zur Verfügung, kümmern sich um die Gesundheitsvorsorge der Kinder und fördern die Weiterbildung der Lehrkräfte.
Im Januar 2023 wurde ein besonderes Projekt gestartet: Der Bau einer Schule im sudanesischen Darfur. Initiiert von Stefan Maier, einem ehemaligen ARD-Reporter mit langjähriger Erfahrung in der Berichterstattung aus Krisengebieten, und Zain Alabidin Al-Khatir, einem aus Darfur stammenden Geflüchteten und mittlerweile deutscher Staatsbürger. Nach intensiver Planung reiste das Team im März 2023 nach Darfur, wo sie gemeinsam mit der Dorfgemeinschaft den Schulbau begannen. Trotz der erneuten Eskalation eines Konflikts im Land wenige Wochen später, durch den Millionen Menschen fliehen mussten, führten die Bewohner:innen von Karakoulle den Bau mit großem Einsatz zu Ende.
Inzwischen ist die Schule fertiggestellt und das Projekt wurde zur Grundlage für weitere Pläne, Menschen im globalen Süden durch die Entwicklung bedarfsgerechter Bildungsangebote neue Chancen zu eröffnen. Hoffnungsmacher e.V. zeigt eindrucksvoll, dass Bildung Veränderung ermöglicht.
UNICEF setzt sich mit weltweiten Projekten dafür ein, benachteiligten Kindern den Zugang zu Bildung zu ermöglichen. In Bildungsprojekten werden Schulen mit Lernmaterialien ausgestattet, Schulräume verbessert und Kinder in Konfliktregionen wie Kamerun, Afghanistan oder Bangladesch mit Schulzelten und Hilfsgütern unterstützt. Ziel ist es, Schulbildung als Schlüssel zur Überwindung von Armut zu fördern und Mädchen und Jungen eine selbstbestimmte Zukunft zu ermöglichen.
Ein Beispiel dafür sind die Living Schools in Malawi. Diese verbinden Bildung mit Klimaschutz und nachhaltigem Handeln. In einem der ärmsten Länder der Welt, das stark vom Klimawandel betroffen ist, fördern die Schulen den Anbau von Lebensmitteln in Schulgärten, stellen sauberes Wasser und sanitäre Anlagen bereit, nutzen Solarenergie und schulen Kinder sowie Gemeinden in Hygiene- und Klimaschutzmaßnahmen. Da der Klimawandel auch die Ernährungssituation in Malawi bedroht, soll so die Ernährungssicherheit erhöht werden. Zudem soll das Umweltbewusstsein gefördert werden, um ein gesundes Schulumfeld zu schaffen.
Save the Children ist eine weltweit tätige Kinderrechtsorganisation, die sich mit Bildungs-, Gesundheits- und Schutzprojekten für eine bessere Zukunft von Kindern in Not engagiert. Eines dieser Projekte setzt sich in Afghanistan für benachteiligte Mädchen und Jungen ein, indem trotz der anhaltenden Krisen und Herausforderungen im Land Zugang zu Bildung ermöglicht wird.
Afghanistan befindet sich in einer anhaltenden Krise, die durch COVID-19, anhaltende Konflikte und ein geschwächtes Bildungssystem verschärft wird. Insbesondere in von Gewalt betroffenen Regionen wie Kunduz leiden Schulen unter Schließungen und gekürzten Lehrplänen. Seit der Machtübernahme der Taliban im Mai 2021 hat sich die Situation weiter verschlechtert: Lehrergehälter bleiben oft unbezahlt und in 28 von 34 Provinzen wird Mädchen der Zugang zu weiterführender Bildung verwehrt. Armut, Ernährungsunsicherheit und fehlende psychosoziale Unterstützung belasten gerade Kinder und Menschen in ländlichen Gebieten zusätzlich.
Das vom BMZ geförderte Projekt setzt sich für qualitativ hochwertige und inklusive Bildung in den Provinzen Kandahar, Faryab und Kabul ein. Es schafft barrierefreie Lernräume, verbessert die Ausstattung der Schulen und fördert lebenspraktische Fähigkeiten für Mädchen und Jungen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Bildung von Mädchen, vorwiegend mit Behinderungen, durch Sensibilisierung der Gemeinden und Schulungen. Ziel ist es, die lokalen sozialen Strukturen zu stärken und die Verantwortung schrittweise an die Partner vor Ort zu übertragen, um nachhaltige Fortschritte im Bildungsbereich zu sichern.
Das Projekt War Child unterstützt Kinder in den besetzten palästinensischen Gebieten durch Schutzmaßnahmen, psychosoziale Betreuung und den Zugang zu Bildung. Die Projekte konzentrieren sich auf sichere Lernumgebungen, psychische Gesundheit, Kinderschutz sowie den Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt, insbesondere für Mädchen. Durch die Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen und Gemeinden werden langfristige Verbesserungen und die Förderung von Resilienz angestrebt.
Die Organisation unterstützt auch Kinder in der Ukraine und Nachbarländern mit innovativen humanitären Programmen wie Notfallunterricht, psychosoziale Unterstützung und Kinderschutz. Projekte wie das EdTech-Programm “Can’t Wait to Learn” und das TeamUp-Programm helfen Kindern, trotz extremer Bedingungen zu lernen und mit den Auswirkungen von Krieg und Flucht umzugehen.
Can’t Wait To Learn ist ein E-Learning-Programm, mit Lernspielen, die über eine App auf dem Smartphone oder Tablet gespielt werden können. Zur Umsetzung des Programms werden Tablets, entsprechende Software und Solarmodule eingesetzt, um auch Kindern in ressourcenarmen Regionen den Zugang zu ermöglichen. Das Programm bietet Unterrichtsinhalte, Übungen und ein Lernmanagementsystem, um das Bildungssystem in Konfliktgebieten zu ergänzen und das Recht der Kinder auf Bildung vorübergehend zu sichern. Darüber hinaus arbeitet War Child eng mit lokalen Partnern zusammen, um deren Kapazitäten zu stärken und globale politische Veränderungen zum Schutz gefährdeter Kinder voranzutreiben.
Bildung ist mehr als ein Recht – sie ist der Schlüssel zu einer besseren Zukunft. Die beschriebenen Projekte zeigen, dass Hoffnung, Engagement und innovative Ansätze wichtig sind, um Kindern in Kriegs- und Krisengebieten weiterhin Perspektiven zu geben.
Digitale Spiele sind längst mehr als nur ein reiner Zeitvertreib. Sie haben sich zu einem kulturellen Phänomen entwickelt, das nicht nur Geschichten erzählt, sondern auch Generationen verbindet und neue Technologien vorantreibt. Dabei sind Videospiele unglaublich vielfältig: Ob als Unterhaltungsmedium, kreative Ausdrucksform oder innovatives Lehr- und Lernmittel – digitale Spiele sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.
Trotz des enormen Lernpotenzials werden digitale Spiele im Schulunterricht bislang vergleichsweise selten eingesetzt, obwohl sie den Unterricht sinnvoll bereichern können. Woran liegt das? Und wie können Games im Unterricht funktionieren?
Wie schon Friedrich von Schiller in seinem Werk “Über die ästhetische Erziehung des Menschen“ schrieb: “Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt”. Um die Bedeutung von digitalen Spielen nachvollziehen zu können, lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit.
Die Anfänge digitaler Spiele reichen bis in die späten 1950er Jahre zurück. In den 1960er Jahren boten amerikanische Universitäten technikbegeisterten Studierenden die Möglichkeit, das neue Medium Computer zu erforschen. 1961 entstand dann mit “Spacewar!” eines der ersten interaktiven Computerspiele.
Die späten 1970er und frühen 1980er Jahre gelten als Blütezeit der Videospielgeschichte, in der legendäre Arcade-Spiele Kultstatus erlangten und für Heimkonsolen umgesetzt wurden. 1984 etablierten sich Nintendo und Sega als führende Akteure, geprägt durch Figuren wie “Super Mario”. Ein Meilenstein war 1994 die Einführung von 32-Bit-Konsolen, mit denen Sony mit der Playstation neue Standards setzte. Um die Jahrtausendwende folgten Segas Dreamcast und Playstation 2, gefolgt von Nintendo GameCube und Microsofts Xbox.
Parallel gewann das mobile Spielen an Bedeutung: Mit dem Game Boy (1989), dem Nintendo DS und der PlayStation Portable (ab 2005) wurde der Markt weiter ausgebaut, bis der Nintendo 3DS (2011) und Smartphones neue Maßstäbe setzten. Ab den 2010er Jahren prägten Social Games, Free-to-Play-Modelle und innovative Konsolen wie die Nintendo Switch oder PlayStation VR den Markt. Kreative Spiele wie “Minecraft” und “Journey” bereicherten die Branche, begleitet von einem Wandel hin zu digitalen Gaming-Plattformen und Fortschritten in Virtual Reality.
Videospiele haben sich damit längst als Kulturgut etabliert, vergleichbar mit Musik, Literatur und Film. Aktuellen Statistiken zufolge spielt etwa die Hälfte der deutschen Bevölkerung, nämlich 53 Prozent, gelegentlich Computer- oder Videospiele. Besonders verbreitet ist das Spielen in der Altersgruppe der 16- bis 29-Jährigen, wo über 91 Prozent aktiv sind. Ein erster großer Vorteil von Videospielen besteht also darin, dass Lehrkräfte Kinder und Jugendliche genau dort abholen können, wo sie einen Großteil ihrer Freizeit verbringen, und so unmittelbar an deren Lebenswelt anknüpfen können.
Auch Malte Elson, Psychologe an der Ruhr-Universität Bochum, sieht im Einsatz von Spielen im Unterricht durchaus Potenzial: “Computerspiele sind ein vielseitiges Werkzeug und holen die Schüler in ihrer Lebensrealität ab. Das kann durchaus motivierend wirken”. Zudem eröffnen virtuelle Welten völlig neue Möglichkeiten, komplexe Inhalte oder historische Ereignisse anschaulich darzustellen.
Im Gespräch mit jungen Menschen über ihre digitalen Spiele erfährt man oft nicht nur ihre Lieblingsspiele, sondern auch Einblicke in ihre Interessen, Sorgen, Werte, Ansichten und sozialen Beziehungen. Digitale Spiele sind eng mit ihrer Identitätsbildung verknüpft und bieten jungen Menschen Geschichten, in denen sie ihre persönlichen Themen wie Ängste, Einsamkeit oder Fragen zu Identität, Geschlecht und Körperlichkeit spielerisch und oft gemeinsam mit Freund:innen verarbeiten können. Im Spiel führen sie ihre Avatare durch fremde Welten, gestalten die Spielgeschichte aktiv mit und erleben dadurch Selbstwirksamkeit.
Virtuelle Welten bieten viele Möglichkeiten, die Jugendlichen bei der Identitätsbildung helfen können. Dieser Prozess ist jedoch nicht für alle gleich einfach. Die gesellschaftlichen Anforderungen an Jugendliche – wie die Entwicklung eines positiven Selbstbildes, die Auseinandersetzung mit der Geschlechtsidentität oder die Anpassung an Konsumgewohnheiten – sind das Ergebnis historisch und sozial gewachsener Strukturen. Hier können digitale Spiele ansetzen und zum Beispiel durch interaktive Geschichten, die Herausforderungen und kreative Gestaltungsräume bieten, Jugendlichen einen sicheren Raum geben, um Grenzen auszutesten, sich auszuprobieren und so eigene Perspektiven zu entwickeln, um ihre Identität weiterzuentwickeln.
Digitale Spiele können jedoch auch überfordern oder zur Realitätsflucht führen, weshalb es sinnvoll sein kann, sie in Bildungskontexte einzubinden, um ihre Vorteile gezielt zu nutzen und mögliche Herausforderungen gemeinsam mit den Schüler:innen zu reflektieren. Spiele schaffen Zugang zu den Themen der Jugendlichen, eröffnen Reflexionsräume und fördern die kreative Auseinandersetzung mit Selbst- und Weltbildern sowie den Dialog über gesellschaftliche Normen und Werte. So können laut der Stiftung Digitale Spielekultur, beispielsweise Themen wie Identität sowie Flucht und Vertreibung durch und mit den entsprechenden Videospielen thematisiert werden.
“Game-Based Learning” (spielebasiertes Lernen) fördert ein aktives, praxisnahes und problemlösendes Lernen. Digitale Spiele wecken Neugier und ermöglichen ein immersives Lernerlebnis, bei dem Inhalte spielerisch entdeckt werden. Da Fehler im Spiel normal sind, bieten sie sichere und interaktive Erfahrungsräume zum Ausprobieren.
Kinder und Jugendliche verfügen oft über einen großen Erfahrungsschatz im Umgang mit Spielen und erlernen den technischen Umgang damit spielend leicht. Eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Inhalten und dem eigenen Spielverhalten bedarf jedoch pädagogischer Unterstützung. In der Schule können Computerspiele als Ausgangspunkt dienen, um gemeinsam über den Umgang mit Medien zu reflektieren und sowohl Potenziale als auch Herausforderungen zu diskutieren. Schüler:innen können dabei ermutigt werden, in eine Expert:innen-Rolle zu schlüpfen. Durch das Teilen ihrer Ansichten und Erfahrungen zum Thema digitale Spiele entsteht ein Raum für Austausch und Reflexion. Lehrkräfte können diesen Dialog nutzen, um gemeinsam über das Mediennutzungsverhalten zu sprechen und die Chancen sowie Risiken von Videospielen zu thematisieren.
So vielversprechend das klingt, der Einsatz von Spielen im Unterricht bringt dennoch eine Reihe an Herausforderungen mit sich: Er erfordert nach wie vor viel Engagement und eine aufwändige Vorbereitung seitens der Lehrkraft.
Zusätzlich fehlt es an didaktischen Begleitmaterialien, die den Einsatz von digitalen Spielen im Unterricht erleichtern. Hier ist jedoch langsam eine Änderung in Sicht: Im Bereich der Open Educational Resources stehen von Pädagog:innen erstellte Materialien zur Verfügung, die bewusst auf Urheberrechte verzichten. Der Lehrer Tobias Hübner beispielsweise integriert regelmäßig Spiele in seinen Unterricht und bietet auf seinem Blog “medienistik.de” kostenlose Materialien und Tools für den Einsatz von Videospielen im Unterricht an. Unterstützung bietet auch das Projekt “Digitale Spielewelten” der Stiftung “Digitale Spielekultur” in Zusammenarbeit mit Spielraum an der TH Köln, das Orientierungshilfen für den Einsatz von Computer- und Videospielen im Unterricht bietet. Auch “Games im Unterricht” bietet Unterrichtskonzepte zu verschiedenen Videospielen an.
Allerdings stehen Schulen bei der Integration von Spielen in den Unterricht vor weiteren Hürden: Neben fehlenden didaktischen Konzepten mangelt es häufig an geeigneter Hardware, ausreichend Geräten für große Klassen oder leistungsstarken Rechnern für grafisch anspruchsvolle Spiele. Probleme wie langsame Internetverbindungen, schlechter WLAN-Empfang und fehlendes IT-Personal zur Unterstützung der Lehrkräfte erschweren die Umsetzung zusätzlich.
Wenn es jedoch gelingt, diese Hürden zu minimieren, können digitale Spiele ihr volles Potenzial entfalten und zu einem wertvollen Bestandteil des Unterrichts werden. Entscheidend ist dabei, die passenden Spiele auszuwählen, die sowohl den Lernzielen als auch den technischen Gegebenheiten entsprechen.
Es ist sinnvoll, zunächst mit Spielen zu arbeiten, die speziell für Lernzwecke entwickelt wurden. Hierfür eignen sich insbesondere Lernspiele (Educational Games) und Serious Games. Während Educational Games dabei helfen, beispielsweise Mathematik oder Vokabeln zu üben, verbinden Serious Games Spielspaß mit der Vermittlung ernsthafter Inhalte.
Mainstream-Spiele hingegen sind in erster Linie auf Unterhaltung ausgerichtet, können aber oft für Game-Based Learning (GBL) eingesetzt werden, auch wenn sie ursprünglich nicht dafür konzipiert wurden. Es ist jedoch ratsam, etwas Erfahrung mit diesen Spielen zu haben oder sich mit den Inhalten vertraut zu machen.
Die kostenlose App “The Unstoppables” thematisiert Behinderung, Inklusion und Barrierefreiheit. Die Spieler:innen lösen mit den vier Held:innen Mai, Jan, Achim und Melissa einen Kriminalfall. Jeder der Charaktere hat eine körperliche, sinnliche oder kognitive Einschränkung. Melissa ist beispielsweise blind und Achim sitzt im Rollstuhl. Das Spiel konzentriert sich jedoch nicht auf diesen Aspekt, sondern thematisiert die einzelnen Talente der Held:innen, um Toleranz und Akzeptanz zu fördern.
Das Spiel eignet sich per se für alle Klassenstufen und Schulformen, da die Geschichte und Spielmechanik leicht verständlich sind. Für Jugendliche könnte die Darstellung und Handlung jedoch als zu einfach oder kindlich empfunden werden.
Die Assassin's Creed-Reihe von Ubisoft zählt zu den bekanntesten und erfolgreichsten Videospielserien. Die Spiele zeichnen sich durch historische Schauplätze aus, wie Paris während der Französischen Revolution (Assassin's Creed Unity) oder London zur Zeit der Industrialisierung (Assassin's Creed Syndicate) aus. Für die Titel Assassin's Creed Origins und Assassin's Creed Odyssey wurde ein spezieller Discovery-Modus entwickelt, der die Spielwelten ohne klassische Gameplay-Elemente wie Kämpfe oder Zeitdruck zugänglich macht. Spieler:innen können frei erkunden, themenspezifische Touren absolvieren und von Charakteren Hintergrundwissen über die dargestellte Epoche erhalten.
Im Discovery-Modus von Origins, der im alten Ägypten spielt, werden beispielsweise Themen wie Landwirtschaft, Kultur und das Alltagsleben dieser Zeit anschaulich vermittelt. Der Modus ist als eigenständiges Bildungsprogramm für den PC verfügbar (19,99 Euro), für Besitzer:innen des Hauptspiels kostenlos und in Deutschland als “Lehrprogramm” eingestuft. Das Spiel eignet sich für den Geschichtsunterricht und kann z.B. für das Themenfeld “Altes Ägypten” eingesetzt werden.
Das Point-and-Click-Adventure “State of Mind”, das beim Deutschen Computerspielpreis 2019 als bestes Serious Game ausgezeichnet wurde, entführt die Spieler:innen in die dystopische Zukunft Berlins im Jahr 2048. Während Ressourcenknappheit, Umweltzerstörung, Krankheiten und steigende Kriminalität die Welt prägen, setzen Regierungen und Konzerne auf technische Lösungen wie humanoide Roboter, Drohnen und umfassende Überwachung. Richard Nolan, ein Journalist, der diesen Entwicklungen kritisch gegenübersteht, erwacht nach einem schweren Unfall ohne Erinnerung an die letzten Tage und muss nicht nur seine Vergangenheit aufdecken, sondern auch seine verschwundene Familie finden.
Das Spiel ist USK 12 und eignet sich ab der 10. Klasse. Da das Spiel Themen wie Transhumanismus, die Rolle der Privatsphäre in einer digitalisierten Gesellschaft, Künstliche Intelligenz, die Auswirkungen eines Überwachungsstaats und den Stellenwert von Menschlichkeit thematisiert, eignet es sich insbesondere für das Diskussionsrunden für das Fach Ethik.
Digitale Spiele sind also weit mehr als ein Unterhaltungsmedium – sie bieten vielfältige Möglichkeiten, den Unterricht innovativ zu bereichern und gesellschaftlich relevante Themen aufzugreifen. Mit der richtigen Herangehensweise und Rahmenbedingungen können sie nicht nur den Unterricht abwechslungsreicher gestalten, sondern auch die Auseinandersetzung mit komplexen Inhalten fördern und den Dialog über Werte, Identität und gesellschaftliche Herausforderungen anregen.
Ob auf dem Weg zur Schule oder in der Pause: Hier erfahrt ihr, welche Podcasts sich für Lehrkräfte und Bildungsinteressierte wirklich lohnen. Podcasts sind für Lehrkräfte mehr als nur Unterhaltung – sie bieten Inspiration, praxisnahe Tipps und frische Perspektiven für den Schulalltag. Sie ermöglichen Weiterbildung im Alltag und fördern Reflexion über die eigene Arbeit. Egal ob es um neue Lehrmethoden, aktuelle Bildungsthemen oder den Austausch von Erfahrungen geht: Podcasts schaffen einen unkomplizierten Zugang zu Wissen und regen zur Weiterentwicklung an.
Es fehlen in absehbarer Zeit tausende Lehrkräfte bei gleichzeitig wachsender Bildungsungerechtigkeit. Auch Klima, Krieg, KI und Antisemitismus fordern die Bildung massiv heraus. Um es kurz zu machen: Die Schule brennt. Der Lehrer und Bildungsinfluencer Bob Blume beleuchtet im SWR Podcast “Die Schule brennt”, welche Brände gelöscht werden müssen. Dafür tauscht er sich mit Fachleuten aus und ergründet, welchen Hindernisse es dabei gibt, aber auch welche Lösungen. Jede Woche Montag gibt es eine neue Folge von "Die Schule brennt - der Bildungspodcast mit Bob Blume": auf SWR Wissen, in der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt.
Bildung ist der Schlüssel für eine nachhaltige individuelle und gesellschaftliche Entwicklung. Im “didacta Bildungspodcast” sprechen die Redakteur:innen Martin Stengel und Anna Petersen daher mit Expert:innen, Forschenden und Prominenten über ihren persönlichen Zugang zu Bildung und die deutsche Bildungslandschaft. Dabei thematisieren sie mit ihren Gäst:innen Themen wie modernen Sexualkundeunterricht, Kinderrechte und Rechtsextremismus an Schulen. Der “didacta Bildungspodcast” erscheint monatlich überall, wo es Podcasts gibt.
Welche Schule ist die Richtige für mein Kind? Was wissen Kinder über gesundes Essen? Wie gelingt gute Finanzbildung? Im Podcast “Bildung und Pädagogik” des SWR geht es breit gefächert, um pädagogische Fragen, die Eltern und Lehrkräfte interessieren. Egal ob “Kompass 4” oder Digitalpakt 2.0, das Team des SWR deckt dabei auch aktuelle bildungspolitische Themen ab. Der Podcast “Bildung und Pädagogik” erscheint SWR Wissen in der ARD Audiothek und überall, wo es Podcasts gibt.
Lehrkräftemangel, Schulausstattung, Chancengleichheit – im Podcast Bildungsblick des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV) erwarten euch neue Perspektiven und spannende Gespräche mit Menschen aus der Bildungslandschaft, die Bildung heute mitgestalten. Der BLLV will mit seinem Podcast innovative Denker und Bildungsbegeisterte inspirieren und Lehrkräfte ermutigen, neue Wege zu gehen. Bildungsblick erscheint mehrmals im Jahr überall, wo es Podcasts gibt.
In “Locker Lehrer!” dem positiven Lehrkraftpodcast von Lydia Clahes geht es in erster Linie darum, was hinter der Klassenzimmertür passiert. Die ehemalige Lehrerin Clahes, die inzwischen als Coach für Lehrkräfte arbeitet, berichtet in ihrem Podcast von Unterrichtsmethoden und Ideen, die sie erfolgreich im Unterricht angewendet hat. Zugrunde liegt die Frage: Wie lässt sich Unterricht so gestalten, dass Schüler und Lehrer auf eine lockere Art und Weise miteinander lernen können? Die Themen reichen dabei von Lehrergesundheit über Elternarbeit und Tipps für eine gelungene Klassenfahrt. “Locker Lehrer” erscheint monatlich überall, wo es Podcasts gibt.
In diesem Podcast-Newcomer des Nachhilfeunternehmens Studyfriends sprechen die Gründer:innen Busra und Daniel Filipovic über ihre Ziele, stellen das Team des soziales Ed-Tech Start-up aus Paderborn vor und laden Schulleiter:innen ein, mit denen sie zusammenarbeiten. Studyfriends bietet gezielte Unterstützung insbesondere für Schüler:innen aus finanziell benachteiligten oder Migrationsfamilien. Der Vodcast Studyfriends erscheint monatlich auf YouTube.
Viele Schüler:innen nutzen Künstliche Intelligenz schon im Alltag zum Beispiel für ihre Hausaufgaben, viele Lehrkräfte tun sich aber noch schwer mit KI. KI verstehen, kritisch begleiten und direkt in den Unterricht bringen. Wie das gelingt? Ganz einfach: Mit diesem mehrteiligen Vodcast inklusive abschließender didaktisch aufbereiteter und praxisnaher Lerneinheit für den Unterricht der Digitalen Helden. Bei der Podcast-Reihe “Campus-Talk · Mit KI leben und lernen — natürlich, kritisch, menschlich.” handelt es sich um ein Pilotprojekt, welches auf dem Campus der Digitalen Helden erschienen ist und zu Fortbildungszwecken genutzt werden kann.
Unterrichtsplanung, Notenvergabe, Angst vor dem Referendariat – die Themen des Podcasts “45 Minuten” sind vielfältig und alltagsnah. Laura Graf hat Französisch und Sport auf Gymnasiallehramt studiert und weiß deshalb genau, welche Themen Lehrkräfte heute interessieren. Gemeinsam mit Gästen wie Gerald Hüther und Haluk Yumurtaci tauscht sie dazu Erfahrungen aus und bietet Tipps für den Schulalltag. Der Podcast “45 Minuten” erscheint zweimal im Monat als Vodcast auf der Webseite von 45 Minuten und als Podcast auf allen gängigen Plattformen.
Der Podcast “Schule Backstage” wird von Lehrer Matthias Zeitler moderiert. Hier hört ihr echte Geschichten aus dem Alltag der Werkreal- und Hauptschule. Zeitler spricht mit spannenden Gästen über die wertvolle Arbeit in dieser Schulart, die leider viel zu oft medial und gesellschaftlich vergessen oder als „der Rest“ bezeichnet wird. Der Podcast erscheint monatlich auf allen gängigen Plattformen.
Bildung endet nicht nach dem letzten Gong. Mit den richtigen Podcasts können Lehrer neue Impulse für ihren Unterricht sammeln, Motivation tanken und selbst Teil einer lebendigen Lernkultur werden. Die besten Ideen entstehen schließlich oft dann, wenn wir über den Tellerrand blicken – und zuhören.
Die letzte Woche vor den Weihnachtsferien ist angebrochen – alle Klausuren sind geschrieben und die Klassenzimmer füllen sich langsam mit Weihnachtsstimmung. Statt Formeln und Vokabeln steht nun etwas anderes im Mittelpunkt: der herrliche Duft von Plätzchen und die Vorbereitungen und Freude auf das bevorstehende Fest. Was könnte in dieser besonderen Zeit besser passen, als Weihnachtsfilme, die unsere Herzen erwärmen? Gemeinsam in Geschichten eintauchen, die von schneebedeckten Landschaften, kleinen Wundern und einem Hauch Magie in der Weihnachtszeit erzählen – das ist die perfekte Einstimmung auf die Festtage. Aus diesem Grund stellen wir euch heute Weihnachtsfilme vor, die euch und eure Klasse garantiert in Weihnachtsstimmung bringen.
Kurz vor Weihnachten bricht ein sprechender Elch namens Mr. Moose durch die Decke des kleinen Hauses von Bertil, seiner Schwester Kiki und Mutter Kerstin. Der ungewöhnliche Besucher behauptet, bei einem Testflug mit dem Weihnachtsmann abgestürzt zu sein. Die Kinder freuen sich über ihren neuen Freund, doch seine Anwesenheit und seine Eigenarten sorgen schnell für Chaos. Und das Durcheinander nimmt immer größere Ausmaße an: Der Weihnachtsmann will seinen Elch zurück, und auch ein passionierter Jäger aus der Nachbarschaft wittert seine Chance.
Dank der originellen Geschichte und der liebevollen Animation des sprechenden Elchs schafft der Film es, sowohl junge als auch erwachsene Zuschauende zu begeistern. Ein Film über Freundschaft, Mut und den Zauber der Weihnachtszeit, der garantiert für Lacher und festliche Stimmung in der Klasse sorgt. “Es ist ein Elch entsprungen” hat eine Laufzeit von 90 Minuten, ist FSK 0 und beim Streaming-Anbieter Amazon Prime Video verfügbar.
Der junge Mann Jesper wird von seinem Vater auf eine einsame Insel im Norden geschickt, um dort als Briefträger zu arbeiten. Die düstere Stadt Spendelberg, in der die Bewohnenden zerstritten und die Kinder furchteinflößend sind, scheint für ihn zunächst wie ein Albtraum. Doch als ein Junge einen Brief an den wortkargen Holzfäller schreibt und dieser mit einem Spielzeug antwortet, nimmt das Geschehen in der Stadt – und in Jespers Leben – Fahrt auf. Um seine Aufgabe als Postbote zu erfüllen und die Insel schnell verlassen zu können, bringt Jesper die Kinder dazu, Briefe an den Holzfäller zu schreiben, der dadurch immer mehr zum Weihnachtsmann wird. Nach und nach verändert sich das Dorf: verfeindete Familien kommen sich näher und ein Gemeinschaftsgefühl entsteht. Jespers anfänglich selbstsüchtiges Vorhaben entwickelt sich dabei zu etwas Größerem.
“Klaus” ist ein wunderschön gestalteter Animationsfilm, der mit viel Witz, Fantasie und Herz die Entstehung des Weihnachtsmanns erzählt. Er zeigt, wie kleine Taten Großes bewirken können, und sorgt dabei sowohl für Lacher als auch für rührende Momente. Der Film hat eine Länge von 97 Minuten, ist FSK 6 und beim Streaming-Anbieter Netflix im Abonnement enthalten.
Während draußen der Schnee alles in eine traumhafte Winterlandschaft hüllt, wird Kater Findus immer ungeduldiger, denn es gibt noch viel zu tun: Der Weihnachtsbaum fehlt und die Zutaten für das Festessen müssen noch besorgt werden. Petterson dagegen bleibt gelassen, bis ein Unfall alles durcheinander bringt. Beim Sammeln von Tannenzweigen stürzt er und verletzt sich so schwer, dass er kaum noch laufen kann. Nun stehen die beiden vor einem Problem: Kein Baum, kein Essen und Hilfe von den Nachbar:innen will Petterson nicht annehmen. Mit jeder Stunde wächst die Enttäuschung von Findus, denn es sollte doch das schönste Weihnachten aller Zeiten werden.
Ein Film, der von Zusammenhalt und magischen Momenten an Weihnachten erzählt und eure Klasse garantiert in seinen Bann ziehen wird. Der Film hat eine Laufzeit von 82 Minuten, ist FSK 0 und kann auf Amazon Prime Video gestreamt oder auf Google TV für 2,99 Euro ausgeliehen werden.
Clark Griswold wünscht sich nichts sehnlicher, als ein entspanntes Weihnachtsfest im Kreise seiner Familie. Doch der Traum von Besinnlichkeit gerät schnell ins Wanken: Die Suche nach dem perfekten Weihnachtsbaum wird zum Abenteuer, das Haus verwandelt sich dank unzähliger Lichter nach so mancher Panne in eine funkelnde Attraktion, und schließlich sorgt der unerwartete Besuch und weitere chaotische Zwischenfälle für einige turbulente Momente. Wird es Clark trotz allem gelingen, das Fest der Liebe zu retten?
Der Film von Regisseur Jeremiah S. Chechik handelt von den Höhen und Tiefen der Weihnachtszeit und eignet sich besonders für eine besinnliche Weihnachtsstunde im Klassenzimmer. Der 97-minütige Film ist FSK 6 und kann über die Streaming-Anbieter Amazon Prime Video und WOW geschaut oder über Google TV und Apple TV für 3,99 Euro ausgeliehen werden.
An einem stillen, verschneiten Weihnachtsabend liegt ein Junge wach in seinem Bett und lauscht voller Vorfreude, in der Hoffnung, diesmal das Geräusch zu hören, das ihm bisher immer entgangen ist – das Läuten der Glöckchen am Schlitten des Weihnachtsmannes. Kurz vor Mitternacht wird die Stille plötzlich von einem lauten Geräusch unterbrochen. Als er aus dem Fenster schaut, sieht er einen schwarzen Zug direkt vor seinem Haus halten. Neugierig eilt der Junge nach draußen, wo er von einem Schaffner begrüßt wird. Eine wundersame Reise zum Nordpol voller Geheimnisse und Magie beginnt.
Der Film ist eine herzerwärmende Geschichte über den Zauber von Weihnachten und die Kraft des Glaubens und eignet sich hervorragend, um die Klasse auf die Weihnachtszeit einzustimmen. Der Film ist bei Amazon Prime Video oder WOW im Abo erhältlich oder kann bei Google TV oder Apple TV für 3,99 Euro ausgeliehen werden.
Pitch will aus dem Schatten treten und die Welt in Angst und Finsternis stürzen, indem er Träume in Alpträume verwandelt und die Erinnerungen der Kinder stiehlt. Seine Gegner:innen sind die “Hüter des Lichts” – der Weihnachtsmann, der Osterhase, die Zahnfee und der Sandmann – die seit jeher über die Träume und Hoffnungen der Kinder wachen. Doch gegen Pitchs finstere Pläne brauchen sie dringend Unterstützung und setzen ihre Hoffnung auf Jack Frost. Jack hat zunächst kein Interesse daran, ein Held zu sein, bis er erfährt, dass auch seine eigenen Erinnerungen auf dem Spiel stehen. Um Pitch aufhalten zu können, muss Jack jedoch erst lernen, an sich selbst zu glauben. Ein spannender Kampf zwischen Licht und Dunkelheit beginnt, voller Wendungen, witziger Dialoge und toller Charaktere.
Ein actionreicher, fantasievoller Film, der nicht nur für Spannung sorgt, sondern auch eine wichtige Botschaft über Mut und Selbstvertrauen vermittelt und eure Klasse zum Staunen, Lachen und Mitfiebern bringen wird. “Die Hüter des Lichts” ist 97 Minuten lang, FSK 6 und kann bei WOW im Abo oder auf YouTube, Amazon Prime Video, Google TV oder Apple TV für 3,99 Euro ausgeliehen werden.
Weihnachtsfilme sind nicht nur eine wunderbare Möglichkeit, sich auf die Festtage einzustimmen, sondern können auch wertvolle Botschaften über Freundschaft, Mut und Zusammenhalt vermitteln. Egal ob humorvoll, rührend oder actionreich – die vorgestellten Filme bieten für jede Klasse genau das Richtige. Lasst euch von den Geschichten verzaubern und genießt eine unvergessliche Weihnachtsstunde im Klassenzimmer. Wie verbringt ihr die Zeit im Klassenzimmer vor den Ferien? Und welche besonderen Weihnachtsfilme könnt ihr noch empfehlen? Schreibt es in die Kommentare.
Seit der Premiere des Films "Wicked" am 12. Dezember 2024 haben Schüler:innen in den Pausen und Klassenzimmern nur noch ein Thema: die faszinierende Vorgeschichte zur "Bösen Hexe des Westens" und der "Guten Hexe" von Oz. Die magische Welt von Elphaba, gespielt von Cynthia Erivo, und Glinda, gespielt von Ariana Grande, hat nicht nur die Herzen der Kinder erobert, sondern bietet auch eine hervorragende Möglichkeit, den Musikunterricht zu bereichern.
Musicals sind weit mehr als nur Unterhaltung – sie vereinen anspruchsvolle Musik, mitreißende Choreografien und tiefgründige Geschichten, die wichtige soziale und moralische Themen ansprechen. In diesem Artikel präsentieren wir die sechs besten aktuellen Musicals, die sich perfekt für den Musikunterricht eignen und zeigen, wie sie das Lernen und die Kreativität der Schüler:innen fördern können. Vom modernen Klassiker "Hamilton" bis hin zum emotional bewegenden "Dear Evan Hansen".
"Wicked" ist ein musikalischer Fantasy-Film, der die Vorgeschichte zu "Der Zauberer von Oz" erzählt. Unter der Regie von Jon M. Chu und mit einer Starbesetzung, darunter Cynthia Erivo als Elphaba und Ariana Grande als Glinda, beleuchtet der Film die komplexe Freundschaft zwischen diesen beiden Figuren. Elphaba, die später als die "Böse Hexe des Westens" bekannt wird, und Glinda, die "Gute Hexe", navigieren durch ein Netz aus Vorurteilen, Identität und sozialer Gerechtigkeit. Der zweite Teil von “Wicked” soll ein Jahr nach dem ersten Teil, im November 2025, erscheinen.
"Wicked" bietet eine reiche Palette an musikalischen und lyrischen Elementen, die sich hervorragend für die Analyse und das Verständnis von Musicals eignen. Die komplexen Charakterentwicklungen und die tiefgründigen Themen regen zu Diskussionen über Moral, Freundschaft und Identität an. Die Musik von Stephen Schwartz ist sowohl emotional kraftvoll als auch anspruchsvoll, was sie ideal für das Untersuchen musikalischer Kompositionen macht. Der Film wird für Kinder ab 12 Jahren empfohlen und ist seit dem 12. Dezember 2024 im Kino. Für einen Ausflug ins Kino mit der Klasse an einem Wandertag lohnt es sich, den Film in Betracht zu ziehen.
"Dear Evan Hansen" ist ein tiefgründiges Musical, das sich intensiv mit Themen wie sozialen Ängsten, Identität und den Auswirkungen von Lügen auseinandersetzt. Die Geschichte folgt Evan Hansen, einem Schüler, der sich nach einem Missverständnis in ein Netz aus Lügen verstrickt. Die emotionalen und berührenden Lieder, wie "Waving Through a Window" und "You Will Be Found", bieten eine hervorragende Grundlage für Diskussionen im Musikunterricht über die Verbindung zwischen Musik und emotionalem Ausdruck.
Dieses Musical lädt Schüler:innen dazu ein, sich mit den Herausforderungen des modernen Lebens und der Jugend auseinanderzusetzen und die Kraft der Musik als Ausdrucksmittel zu entdecken. Die Musik und Texte bieten eine emotionale Tiefe, die Schüler:innen dazu anregt, über ihre eigenen Erfahrungen und Gefühle nachzudenken. Der Film wird für Kinder ab 12 Jahren empfohlen und ist unter anderem bei Apple TV, Magenta TV und Prime Video verfügbar.
"Hamilton" erzählt die Geschichte von Alexander Hamilton, einem der Gründerväter der USA. Dieses Musical kombiniert historische Erzählungen mit modernen Musikstilen wie Hip-Hop, Jazz und R&B. Lin-Manuel Miranda, der Schöpfer und Hauptdarsteller des Stücks, verleiht der amerikanischen Geschichte eine frische und packende Perspektive. Die innovativen Musiknummern und die starke schauspielerische Leistung machen "Hamilton" zu einer unvergleichlichen musikalischen Geschichtsstunde, die durch ihre Vielseitigkeit und künstlerische Ausdruckskraft besticht.
Für den Musikunterricht bietet “Hamilton” eine einzigartige Mischung aus Geschichte und moderner Musik, die Schüler:innen ansprechen und begeistern kann. Die komplexen Texte und Rhythmen des Hip-Hops eignen sich hervorragend für die Analyse von Lyrik und musikalischer Struktur. Zudem bietet das Musical zahlreiche Anknüpfungspunkte für Diskussionen über historische Ereignisse, politische Themen und soziale Gerechtigkeit. Der Film wird für Kinder ab 12 Jahren empfohlen und ist bei Disney Plus inbegriffen.
"La La Land" ist ein modernes Musical, das die Geschichte von Sebastian, einem leidenschaftlichen Jazzpianisten, und Mia, einer aufstrebenden Schauspielerin, erzählt. Der Film, geschrieben und inszeniert von Damien Chazelle, kombiniert traumhafte Tanzsequenzen, eingängige Musik und eine tiefgründige Handlung über die Verfolgung von Träumen und die Realität des Lebens in Los Angeles. Die Songs "City of Stars" und "Another Day of Sun" sind nur einige der musikalischen Highlights, die "La La Land" zu einem unvergesslichen Erlebnis machen.
Für den Musikunterricht bietet "La La Land" eine Fülle von musikalischen und ästhetischen Elementen, die sich hervorragend für die Analyse im Unterricht eignen. Die Kombination aus klassischem Jazz und modernen Musikstilen bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, verschiedene musikalische Epochen und Stile zu erkunden. Darüber hinaus regt die Geschichte zu Diskussionen über die Herausforderungen und Opfer bei der Verwirklichung von Träumen an, was die sozialen Kompetenzen der Schüler:innen fördern kann. Der Film wird für Kinder ab 6 Jahren empfohlen. “La La Land” könnt ihr derzeit auf Prime Video und Magenta TV streamen.
"The Prom" ist ein lebhaftes und farbenfrohes Musical, das unter der Regie von Ryan Murphy basiert auf dem gleichnamigen Broadway-Musical. Die Geschichte dreht sich um vier abgehalfterte Broadway-Schauspieler:innen, die in eine Kleinstadt in Indiana reisen, um einem lesbischen Teenager zu helfen, der von ihrem Abschlussball ausgeschlossen wurde, weil sie ihre Freundin mitbringen möchte. Das Ensemble umfasst Stars wie Meryl Streep, James Corden, Nicole Kidman und Andrew Rannells.
Der Film kombiniert humorvolle, bewegende und inspirierende Momente, die sich in den kraftvollen Songs und spektakulären Tanznummern widerspiegeln. "The Prom" bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, Themen wie Akzeptanz, Toleranz und Vielfalt im Musikunterricht zu diskutieren. Die mitreißenden Lieder und die energetischen Choreografien bieten reichlich Material für die Analyse von musikalischen und tänzerischen Techniken. Zudem können die Schüler:innen durch die Geschichte die Rolle der Musik im sozialen Aktivismus erkunden und verstehen, wie Musicals kraftvolle Botschaften übermitteln können. Die vielfältigen Musikstile und die starken emotionalen Elemente machen "The Prom" zu einer wertvollen Ergänzung für den Musikunterricht. Der Film wird für Kinder ab 12 Jahren empfohlen und ist bei Netflix inbegriffen.
"Matilda" ist ein Musical, das auf dem gleichnamigen Roman von Roald Dahl basiert. Die Musik und die Liedtexte stammen von Tim Minchin, und das Buch wurde von Dennis Kelly geschrieben. Die Geschichte dreht sich um Matilda Wormwood, ein fünfjähriges Mädchen mit übernatürlichen Kräften, das Bücher liebt und sich gegen die Grausamkeiten ihrer Familie und der tyrannischen Schulleiterin Miss Trunchbull wehrt. Mithilfe ihrer Kräfte hilft Matilda ihrer Lehrerin Miss Honey, ihr Leben zurückzugewinnen. Das Musical wurde von der Royal Shakespeare Company produziert und hat sowohl in Großbritannien als auch international große Anerkennung erhalten.
"Matilda" besticht durch seine klugen, humorvollen und emotional bewegenden Lieder, die eine Vielzahl musikalischer Stile und Techniken umfassen. Die Erzählweise des Musicals fördert das Verständnis von Charakterentwicklung und Dramaturgie. Die Musik von Tim Minchin ist sowohl eingängig als auch lyrisch, was sie ideal für die Analyse im Musikunterricht macht. Zudem regt die Geschichte die Schüler:innen dazu an, über Themen wie Gerechtigkeit, Bildung und die Kraft des Wissens nachzudenken. Der Film wird für Kinder ab 6 Jahren empfohlen und ist bei Netflix verfügbar.
Die Ergebnisse der jüngsten ICILS-Studie 2023 werfen ein alarmierendes Schlaglicht auf den Zustand der Medienkompetenz unter deutschen Schüler:innen. Mit mehr als 40 Prozent der Achtklässler:innen, die kaum in der Lage sind, reflektiert und kompetent mit digitalen Medien umzugehen, zeigt sich ein deutlicher Handlungsbedarf. Obwohl Deutschland mit durchschnittlich 502 Punkten über dem internationalen Mittelwert von 476 liegt, hat die Medienkompetenz im Vergleich zu früheren Jahren signifikant abgenommen.
Besonders ernüchternd: Lediglich 1,1 Prozent der deutschen Schüler:innen erreichen die höchste Kompetenzstufe, während 40,8 Prozent lediglich rudimentäre Fähigkeiten aufweisen. Diese Zahlen machen deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um Schüler:innen besser auf die Anforderungen einer zunehmend digitalen Welt vorzubereiten (Lehrer News berichtete).
In einer Zeit, in der digitale Medien allgegenwärtig sind, können Apps eine effektive und niedrigschwellige Möglichkeit bieten, die Medienkompetenz von Schüler:innen zu verbessern. Sie kombinieren interaktives Lernen mit spielerischen Ansätzen und ermöglichen eine altersgerechte Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten.
Hier sind einige vielversprechende Tools, die Lehrkräfte und auch Eltern nutzen können.
Die interaktive App “Medienplanet” kann direkt auf dem Smartphoneheruntergeladen werden. (Quelle: Medienplanet.de)
“Medienplanet” ist eine interaktive App, die speziell für Grundschüler:innen entwickelt wurde. Sie bietet eine Vielzahl von kreativen Werkzeugen zur Mediengestaltung, darunter Funktionen für Videoaufnahmen, Podcasterstellung und digitale Bildbearbeitung. Die App schafft eine sichere Umgebung, in der Kinder erste Erfahrungen mit digitaler Medienproduktion sammeln können.
Die App fördert spielerisch die Medienkompetenz, indem sie Kinder ermutigt, selbst Medieninhalte zu erstellen. Durch die praktische Anwendung lernen Schüler:innen nicht nur technische Fähigkeiten, sondern entwickeln auch ein kritisches Verständnis für Medieninhalte. Die integrierte Reflexionskomponente regt Kinder dazu an, über ihren eigenen Medienkonsum nachzudenken und einen bewussten Umgang mit digitalen Medien zu entwickeln.
Die interaktive App für Grundschüler:innen fördert spielerisch die Medienkompetenz durch Tools zur Videoerstellung, Podcasterstellung und Bildbearbeitung. Darüber hinaus lernen Kinder, kreative Inhalte zu gestalten und gleichzeitig über ihren Medienkonsum nachzudenken. Die App ist kostenlos verfügbar.
Kurz gesagt: spielerische Einführung in die Medienwelt und Förderung eines bewussten Umgangs.
Die Lern-App “Eddilake” zur förderung von kritischem Denken und Medienverständnis für Schüler:innen. (Quelle: Eddilake.de)
“Eddilake” ist eine fortschrittliche Lern-App, die sich an Schüler:innen der Sekundarstufe (Klassen 5-7) richtet. Sie bietet realitätsnahe, interaktive Übungen zu aktuellen digitalen Themen wie Datenschutz, Online-Sicherheit und verantwortungsvolle Mediennutzung. Die App passt sich dem Lerntempo der Schüler:innen an und bietet personalisierte Lernpfade.
Durch praxisnahe Aufgaben und Simulationen erwerben Schüler:innen wichtige Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien. Die App fördert kritisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten in digitalen Kontexten. Intelligente Auswertungen und Reflexionshilfen unterstützen die Schüler:innen dabei, ihre Fortschritte zu verfolgen und aus ihren Erfahrungen zu lernen.
Für Schüler:innen der Sekundarstufe entwickelt, bietet diese App Übungen zu Datenschutz, Fake News und Medienkritik. Sie passt sich dem individuellen Lernfortschritt an und bietet personalisierte Lernwege. Preisdetails sind auf Anfrage beim Unternehmen erhältlich.
Kurz gesagt: Förderung von kritischem Denken und Medienverständnis.
Das innovative Spiel “Augen auf!”von der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit (Quelle: game-augen-auf.de)
"Augen auf!" ist ein innovatives Spiel, das von der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit entwickelt wurde. Es zielt darauf ab, Schüler:innen der 8. bis 10. Klasse über die Strategien von rechtsextremistischen Gruppierungen in sozialen Medien aufzuklären. Das Spiel simuliert realistische Szenarien in sozialen Netzwerken und fordert die Spieler:innen heraus, manipulative Inhalte zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Es kann mit einer Gruppe von mindestens zwölf Teilnehmende im Präsenzunterricht gespielt werden. Lehrkräfte übernehmen dabei die Spielleitung.
Die App sensibilisiert Jugendliche für die Gefahren von Extremismus und Manipulation in sozialen Medien. Sie fördert kritisches Denken und stärkt die Medienkompetenz, indem sie Schüler:innen lehrt, Informationen zu hinterfragen, Fake News zu erkennen und die Strategien von Extremist:innen zu durchschauen. Dabei wird ein spielerisches Format genutzt, das komplexe Themen zugänglich macht und ein Bewusstsein für verantwortungsvolles Verhalten in der digitalen Welt schafft.
Durch die Simulation sozialer Netzwerke erleben Schüler:innen der 8. bis 10. Klasse realistische Szenarien, in denen sie lernen, Nachrichten und Memes kritisch zu bewerten und unreflektiertes Teilen manipulativer Inhalte zu vermeiden. So trägt die App dazu bei, die Fähigkeit zur Reflexion und den verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien zu stärken. Die App wird von der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit kostenlos zur Verfügung gestellt.
Kurz gesagt: Kritisches Bewusstsein gegenüber Extremismus und Fake News.
Der innovative Minicomputer “Callicope” für den Bildungsbereich für das Smartphone (Quelle: Calliope.cc)
“Calliope” ist ein innovativer Minicomputer, der speziell für den Bildungsbereich entwickelt wurde. Er dient als praktisches Werkzeug zur Vermittlung von Grundlagen der Informationstechnologie und des Programmierens. Der Minicomputer hat eine benutzungsfreundliche Oberfläche und vielseitige Anwendungsmöglichkeiten, die sich besonders gut für den Einsatz im MINT-Unterricht eignen.
Durch die Arbeit mit “Calliope” entwickeln Schüler:innen ein tieferes Verständnis für Technologie und Informatik. Sie lernen, einfache Programme zu schreiben und diese auf dem Minicomputer auszuführen. Dies fördert nicht nur technische Fähigkeiten, sondern auch logisches Denken, Problemlösungskompetenz und Kreativität. Die praktische Erfahrung mit Hardware und Software bereitet Schüler:innen auf die zunehmend digitalisierte Arbeitswelt vor. Die Kosten für Calliope-Geräte variieren je nach Modell und Menge. Schulen können oft von Sonderkonditionen oder Förderprogrammen profitieren.
Kurz gesagt: Fördert logisches Denken, Problemlösung und Kreativität.
Die Programmier-App “OctoStudio” - entwicklet von MIT Media Lab (Quelle: media.mit.edu.de)
“OctoStudio” ist eine mobile Programmier-App, die vom renommierten MIT Media Lab entwickelt wurde. Sie ermöglicht Kindern und Jugendlichen, interaktive Animationen, Spiele und digitale Geschichten zu erstellen. Die App nutzt eine visuelle Programmiersprache, die es auch Anfänger:innen leicht macht, erste Schritte im Coding zu unternehmen.
“OctoStudio” fördert kreatives Lernen und digitale Gestaltungskompetenz. Schüler:innen lernen die Grundlagen des Programmierens auf eine spielerische und intuitive Weise. Durch das Erstellen eigener Projekte entwickeln sie nicht nur technische Fähigkeiten, sondern auch Problemlösungskompetenzen und logisches Denken. Diese App ermutigt Nutzer:innen, sich kreativ auszudrücken und zugleich ein tieferes Verständnis für digitale Technologien zu entwickeln. Vollständig kostenlos verfügbar, stellt sie eine leicht zugängliche Option für Schulen und Familien dar. Heruntergeladen werden kann sie sowohl im App Store als auch im Google Play Store.
Kurz gesagt: Einführung in die Programmierung und Förderung kreativer Fähigkeiten.
In einer zunehmend digitalisierten Welt ist Medienkompetenz eine essenzielle Fähigkeit für Schüler:innen. Sie ermöglicht es, kritisch mit Informationen umzugehen, digitale Inhalte zu bewerten und sich sicher in der Online-Welt zu bewegen. Diese Kompetenzen sind nicht nur für den schulischen Erfolg von Bedeutung, sondern auch für die persönliche Entwicklung und die berufliche Zukunft. Medienkompetenz fördert kritisches Denken, Kreativität und verantwortungsbewusstes Handeln im digitalen Raum – Fähigkeiten, die in unserer modernen Gesellschaft unerlässlich sind.
Die ICILS-Studie hat aufgezeigt, dass viele Schüler:innen in Deutschland in diesem Bereich Defizite aufweisen (Lehrer News berichtete). Daher ist es entscheidend, gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um die Medienkompetenz zu stärken und Schüler:innen auf die Herausforderungen der digitalen Zukunft vorzubereiten.
Medienkompetenz ist ein lebenslanger Lernprozess. Auch wenn der ideale Start in der Grundschule liegt, ist es nie zu spät, digitale Bildung zu fördern. Lehrkräfte können schrittweise digitale Elemente in den Unterricht integrieren, während Eltern Apps zu Hause nutzen, um gemeinsam mit ihren Kindern die digitale Welt zu erkunden.
Apps bieten eine hervorragende Möglichkeit, Defizite gezielt anzugehen. Doch sie können nur ein Teil einer ganzheitlichen Strategie sein. Es braucht auch schulische Programme, angepasste Lehrpläne und Weiterbildungsangebote für Lehrkräfte.
Die fünf vorgestellten Apps bieten innovative Ansätze, die von kreativer Mediengestaltung bis hin zu programmierbasiertem Lernen reichen. Ihr Einsatz hilft dabei, Schüler:innen optimal auf die Herausforderungen der digitalen Welt vorzubereiten. Durch gezielte Maßnahmen und den Einsatz von Tools wie Apps können Lehrkräfte, Schulen und Eltern die digitale Bildung nachhaltig fördern. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, gemeinsam aktiv zu werden. Schulen, Eltern und die Bildungspolitik müssen digitale Bildung stärker in den Fokus rücken, um eine Generation zu fördern, die sicher, kritisch und kreativ in der digitalen Welt unterwegs ist.
Welche App nutzt ihr am liebsten, um die Medienkompetenz zu stärken? Was ist eure Lieblingsapp zur Förderung von Medienkompetenz?
Noch zwei Wochen Schule bis Weihnachten und für Lehrer stellt sich die Frage: Was schenkt man den Kolleg:innen, mit denen man gemeinsam den Schulalltag meistert? Ein passendes Geschenk kann den Teamgeist stärken und Wertschätzung ausdrücken. Hier sind acht durchdachte Geschenkideen, die von Lehrkraft zu Lehrkraft sicher gut ankommen.
Lehrkräfte und Stifte sind unzertrennlich – ob Tafelstifte, Marker oder edle Füllfederhalter. Ein hochwertiger Stift ist nicht nur ein praktisches Werkzeug, sondern verleiht dem täglichen Schreiben eine besondere Note. Sie eignen sich auch hervorragend als stilvolles und nützliches Geschenk. Das größte Sortiment aus verschiedenen Marken von hochwertigen Stiften in jeder Preisklasse bietet in diesem Fall Papeterie Ballin. Eine große Empfehlung von unserer Seite ist da der Caran d'Ache Metall-Kugelschreiber 849 in Neon-Pink, für 21 Euro. Dies ist einer unserer Favoriten aufgrund seines sehr leichten Gewichtes und seiner Patrone über 600 A4 Seiten beschreiben kann.
Nichts geht über einen heißen Kaffee oder Tee während eines langen Schultages. Eine Thermotasse hält Getränke stundenlang warm und verhindert Kleckereien. Perfekt für jede Lehrkraft, die ständig in Bewegung ist. Dazu ist es ein Geschenk, das sowohl praktisch als auch nachhaltig ist. Am schnellsten und in verschiedenen Preisklassen könnt ihr diese auf Amazon oder in einem regionalen Geschäft wie Media Markt finden. Soll es aber eine hochwertigere Tasse werden, so werdet ihr bei Contigo oder Emsa fündig, die preislich ab 20 Euro anfangen. Unsere Empfehlung ist hierbei der Travel Mug Classic für 24 Euro. Er hält die Temperatur bei kalten Getränken 8 Stunden, bei warmen Getränken 4 Stunden, ist auslaufsicher und ist in zwei Größen und mehreren Farben erhältlich.
Kaffee ist ein Lebenselixier vieler Lehrkräfte. Ein edler Kaffee bringt nicht nur Genuss, sondern auch einen Moment der Entspannung. Kombiniert mit einer Thermotasse ergibt sich ein perfektes Set für Kaffeeliebhaber:innen. Auf der Suche nach hochwertigem Kaffee seid ihr in lokalen Röstereien oder spezialisierten Online-Shops wie Coffee Circle am besten aufgehoben, deren Preise ab 10 Euro beginnen. Als Weihnachtsgeschenk empfiehlt sich hier besonders gut das Holiday Roast Set für 28,90 Euro. Das Set besteht aus Kodagu Espresso, welches an Ahornsirup und weiße Schokolade erinnert und Tarrazú Kaffee, welcher an Muskatnuss und Mandarine erinnert und somit perfekt für die Weihnachtszeit. Das Set wird entweder als ganze Bohnen oder gemahlen geliefert.
Für die Teeliebhaber:innen unter den Lehrkräften ist ein hochwertiges Tee-Set eine ausgezeichnete Wahl. Verschiedene Teesorten und edles Zubehör wie ein Teesieb oder eine schöne Kanne bieten Entspannung und Genuss – ideal, um nach einem anstrengenden Tag abzuschalten. Qualitativ hochwertiger Tee für jede Preisklasse, beginnend bei 6 Euro, bekommt man bei Kusmi Tea und TeeGschwendner. Ein Tipp von uns ist das Feierlicher Festtagstee für 16,90 Euro. Es enthält einen Blatt-Tee aus dem Himalaya und Schokolade schön präsentiert in einer Geschenkbox mit Schleife.
Ob Feinkost oder exotische Gewürze – ein Gourmet-Geschenkset ist eine kulinarische Freude. Es zeigt Wertschätzung und bietet gleichzeitig die Möglichkeit, neue Geschmacksrichtungen zu entdecken. Preislich etwas teurer als die anderen Geschenkideen, doch qualitativ genauso gut wird man mit einer großen Auswahl auf Wajos fündig. Perfekt als Weihnachtsgeschenk gibt es auf Wajos das Geschenkset Weihnachten für 29,95 Euro. Darin enthalten sind 5 Produkte mit einem Infoflyer, auf dem verschiedene Inspirationen für Gerichte niedergeschrieben wurden.
Ein personalisiertes Geschenk hat immer eine besondere Bedeutung. Eine Federtasche mit dem Namen oder einer kleinen Botschaft der Lehrkraft ist nicht nur ein Hingucker, sondern auch ein praktisches Utensil, das sich im Schulalltag bewährt. Die dabei größte Auswahl hat man auf Etsy. Die Preise beginnen dabei ab 10 Euro. Besonders praktisch ist da das personalisierte Federmäppchen mit Pop-up-Design ab 15 Euro. Durch ihr Design kommt man ausgesprochen gut an alle Stifte, ohne ewig suchen zu müssen und durch den Aufdruck lässt sie sich noch personalisieren.
Ein Buch ist ein zeitloses, symbolisches Geschenk. Mit einer persönlichen Widmung wird es zu einem unvergesslichen Andenken. Um an eine persönliche Widmung zu kommen, kann man zu einer Lesung und Signierstunde der:des besagten Autor:in gehen, mit der:dem Autor:in über die sozialen Medien oder ihre Website Kontakt aufnehmen oder in einigen Fällen bietet der Verlag signierte Exemplare an und diese erfüllen häufig auch den Wunsch nach einer Widmung. Eine Empfehlung ist hierbei, wenn vorhanden ein Lieblingsbuch oder eines der Pädagogikbücher aus 2024. Diese reichen von Ratgebern zu Kritik am Schulsystem und Verbesserungsvorschlägen.
Humor verbindet. Ein T-Shirt mit einem cleveren oder lustigen Spruch, der den Lehrberuf thematisiert, sorgt sicher für ein Schmunzeln nicht nur bei den Lehrkräften, sondern auch bei Schüler:innen. Es ist ein humorvolles Geschenk, das zugleich eine persönliche Note haben kann. Das größte Angebot hat dabei Etsy, preislich beginnend ab 15 Euro. Ein Tipp dabei ist das “Be real be rational” T-Shirt für 20,25 Euro, das jede Mathestunde etwas lustiger macht.
Von praktisch bis persönlich – es gibt viele Möglichkeiten, wie man den Kolleg:innen zu Weihnachten eine Freude machen kann. Diese Geschenkideen zeigen nicht nur Wertschätzung, sondern fördern auch den Teamgeist und bringen ein wenig Entspannung in den oft stressigen Schulalltag.
Ab wie viel Grad gefriert Wasser? Was wird im Advent gefeiert? Kann man Brüder nach Weihnachten umtauschen? Nicht nur Erwachsene durchsuchen das Internet nach Informationen, auch Kinder recherchieren im Netz. Damit sie dabei nur kindgerechte Inhalte finden, sollten sie eine Kindersuchmaschine verwenden. Die Vorteile von Kindersuchmaschinen sind, dass sie Themen und Inhalte kuratieren, die für Kinder interessant sind und Suchtreffer ausschließen, die nicht geeignet sind. Das schützt Kinder davor, unangemessene Webseiten zu besuchen.
Wer heute nach Informationen sucht, der schaut im Internet nach. Gemeint ist damit meist die Suche über eine der gängigen Suchmaschinen. Und in den allermeisten Fällen nutzen wir dafür den Marktführer Google. Eine Suchmaschine durchsucht sekundenschnell das Internet für uns und findet so ziemlich jede Information, die man finden will und manchmal sogar mehr als das. Gerade für Kinder kann es kritisch sein, hier ungefiltert auf Inhalte zu treffen, die gar nicht für Kinder geeignet sind. Für ältere Kinder bietet es sich an, die SafeSearch-Einstellungen bei Google anzupassen. Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter sollten spezielle Kindersuchmaschinen verwenden und dabei von Erwachsenen begleitet werden. Wobei Kindersuchmaschinen eben nicht alle Informationen im Internet finden, sondern explizit Webseiten und nicht kindgerechte Themen wie Gewalt ausschließen. Häufig arbeiten Kindersuchmaschinen mit sogenannten Positivlisten. Das heißt, in die Suchergebnisse werden nur Inhalte und Webseiten aufgenommen, die wirklich kindgerecht sind. Sind diese Voraussetzungen gegeben, kann der Einsatz von Kindersuchmaschinen in der Grundschule pädagogisch sinnvoll sein. Denn ein wichtiger Part von Medienkompetenz ist es, sich in der heutigen Informationsflut zurechtzufinden. Dazu gehört das Finden und Einordnen von Informationen, beispielsweise im Internet.
Sinnvoll ist es als allererstes zu besprechen, was eine Suchmaschine ist und wie sie funktioniert. Dafür gibt es zum Beispiel einen kostenfreien Kurs von Internet-ABC e.V. Alle 14 deutschen Landesmedienanstalten sind Mitglied im Verein. Das Lernmodul "Suchen und Finden im Internet" des Internet-ABCs erklärt Schüler:innen, welche Arten von Suchmaschinen es gibt, wie diese Suchmaschinen funktionieren, wie die Kinder die besten Suchergebnisse finden und welche Recherchemöglichkeiten es noch gibt. Ihr könnt dabei einzelne Kapitel auswählen und den Schüler:innen nur diesen speziellen Link geben oder das ganze Modul bearbeiten.
Haben die Schüler:innen diese medienpädagogischen Grundlagen verstanden, können Suchmaschinen in jedem Unterrichtsfach für Recherchen verwendet werden. Legt dafür am besten eine Kindersuchmaschine als Startseite des Browsers auf den Geräten fest, die ihr mit den Kindern für die Aufgaben benutzt. Falls die Schüler:innen für ihre Hausaufgaben Online-Recherchen durchführen sollen, ist es wichtig, vorher einen Elternabend zu diesem Thema zu veranstalten, an dem ihr die Eltern zu dem Thema Suchmaschinen informiert, ihnen verschiedene Kindersuchmaschinen vorstellt und ihnen verdeutlicht, wie wichtig es ist, die Kinder bei solchen Recherchen zu begleiten. Außerdem solltet ihr vorab klären, ob alle Kinder zuhause die Möglichkeit haben, Internet zu nutzen. Bietet hierfür den Familien Alternativen an, wie ein Leihgerät von der Schule, die Möglichkeit, die Hausaufgabe vor Ort in der Lernzeit zu erledigen oder ein gemeinsamer Ausflug in die Stadtbibliothek, wo Computer für Recherchen zur Verfügung stehen. So geht ihr sicher, dass kein Kind durch eure Hausaufgaben aufgrund seiner Armut diskriminiert wird. Diesen Klassismus, also Diskriminierung und Unterdrückung von Menschen aufgrund ihres vermuteten oder wirklichen sozialen Status, zu vermeiden ist eine essenzielle Voraussetzung, um Chancengleichheit für eure Schüler:innen zu unterstützen (Lehrer News berichtete). Wir stellen euch vier gute Kindersuchmaschinen vor, die Eltern zuhause oder Lehrkräfte in der Schule mit Kindern nutzen können.
Die Suchmaschine von “fragFINN” wurde speziell für Kinder von 6 bis 12 Jahren geschaffen und basiert auf einer sogenannten Positivliste. Das ist eine umfangreiche Liste aus für Kinder interessanten und unbedenklichen Internetangeboten. Laut Anbieter wird sie täglich aktualisiert, ergänzt und permanent geprüft und besteht aus rund 4.000 Online-Angeboten. Das Angebot steht allen Kindern barrierefrei zur Verfügung. Die Suchmaschine basiert auf der Suchtechnologie Elasticsearch, die auf dem Server von fragFINN eingerichtet wurde. Bei der Nutzung der Suchfunktion wird die Suchanfrage der Nutzer:innen direkt an den fragFINN-Server in Deutschland gesendet. Es werden dabei keine Daten von Nutzer:innen gesammelt oder gespeichert. Für die Indexierung der Websites wird die Open-Source-Software Norconex Collector verwendet. Außerdem ist die Webseite barrierefrei.
Für den Einsatz im Schulunterricht gibt es alle Infos auf schule.fragfinn.de. Lehrkräfte können die Suchseite als digitales Medium einsetzen, um die Recherche-, Informations- und Medienkompetenzen der Grundschulkinder zu stärken. Laut eigenen Angaben orientieren sich die redaktionellen Boxen – Sprache, Kreatives, Internet, Sachkunde und Nawi – an den Schulfächern und verlinken zu kindgerechten Websites mit Informationen, Lernspielen oder Lernvideos über schulische Themen. Ein weiteres Plus: das Fake News-Lernmodul, um Kinder ab einem Alter von acht Jahren spielerisch für das Thema Fake News zu sensibilisieren.
Die Kindersuchmaschine “Seitenstark” bietet Kindern Orientierung und Inhalte zu verschiedensten Themen, die für junge Internetnutzer:innen relevant sind. Neben einem kindgerechten Zugang zu Wissen und Informationen im Internet gibt es geprüfte Inhalte aus verschiedenen seriösen Kinderseiten, sodass Kinder spielerisch und ohne Risiko recherchieren können. Seitenstark ist werbefrei und speziell auf die Bedürfnisse von Kindern angepasst, mit Themen von Schule über Freizeit bis hin zu aktuellen Ereignissen. Seitenstark besteht aus dem Seitenstark-Netzwerk und dem gemeinnützigen Seitenstark-Verein. Gemeinsam treten sie für das Recht aller Kinder und Jugendlichen auf positive, hochwertige und partizipative Inhalte im digitalen Bereich ein. Ihr Motto: Wir machen solche Inhalte sichtbar und engagieren uns für ihre zukunftsfähige Weiterentwicklung. Ein moderierter Chat für Kinder rundet das Angebot ab.
Für Eltern und Lehrkräfte gibt es eine eigene Infoseite von Seitenstark. Außerdem gibt es viele Zusatzangebote für Eltern und Lehrkräfte und aktuell tolle weihnachtliche Links zum Beispiel zu Bastelvorlagen für Wichteltüren bei “Kika” und Adventsrätsel bei “Kirche entdecken”. Seitenstark stellt zudem kostenfrei Unterrichtseinheiten und Workshopkonzepte zu medienpädagogischen zur Verfügung. Erstellt in Kooperation mit dem Deutschen Kinderhilfswerk und Kindersache.de. Die Materialien sind geeignet für Klasse 4 bis 6 und für die außerschulische Bildung. Ein Highlight: Schulen können verschiedene Inhalte von Seitenstark, wie Videos und die “Frage der Woche” auf ihrer Schulwebseite einbinden. Mit dem "Grundschulwidget" von Seitenstark könnt ihr passende Linktipps für Grundschulkinder auf der Webseite eurer Schule platzieren. Die Linktipps führen die Schüler:innen laut Angaben der Plattform zu ausgewählten Internetseiten von Seitenstark. Sie sind nach Schulfächern und Themen sortiert und beinhalten ausschließlich altersgerechte und empfehlenswerte Kinderseiten. Ihr müsst das Widget nur einmal auf eurer Schulwebseite einbinden, die Linktipps werden über die Einbindung regelmäßig aktualisiert. Auch dieser Service von Seitenstark ist kostenfrei.
Die Suchmaschine von “Helles Köpfchen” bietet viele Informationen für die Schule, Wissensartikel und aktuelle Nachrichten in kindgerechter Sprache, abwechslungsreiche Online-Spiele, Angebote zum Mitmachen sowie eine betreute Community, zum anderen eine eigene Suchmaschine speziell für Kinder und Jugendliche. Laut eigener Angabe finden hier junge Menschen nahezu alles, was für sie wichtig und interessant ist, ohne dabei Gefahr zu laufen, auf ungeeignete Inhalte zu stoßen. Denn die Suchmaschine listet nur Seiten auf, die zuvor von der Redaktion sorgfältig überprüft wurden. Helles Köpfchen ist ein Angebot der Cosmos Media UG, welches sich unter anderem über Werbung finanziert. Die eingeblendete Werbung richtet sich an Kinder und enthält keine unangemessenen Inhalte. Für die Nutzung in der Schule gibt es extra eine werbefreie Version von “Helles Köpfchen”.
Neben der Suchfunktion bietet “Helles Köpfchen” auch Reportagen zum Beispiel zum US-Wahlkampf, Online-Spiele oder eine aktuelle Wetterkarte. Die Webseite ist damit ein guter Startpunkt für Recherchen, soll aber Kindern auch Freude im Umgang mit dem Internet vermitteln. Die Kinder sammeln so positive Erfahrungen bei ihren ersten Schritten im Internet. Das Angebot eignet sich deshalb etwa für einen gemeinsamen Medienunterricht, Recherchen im Fachunterricht oder für die Gestaltung einer Freistunde.
Die KiwiThek ist ein Online-Lexikon für Kinder. Der Name "KiwiThek" ist ein Kunstwort: Der erste Teil des Wortes ist eine Verkürzung des Begriffes Kinderwikipedia, der zweite Teil des Wortes "Thek" ist die letzte Silbe des Wortes Bibliothek. Schüler:innen können die KiwiThek mitgestalten. Genauso wie beim Vorbild Wikipedia können hier Themenseiten korrigiert, weitergeschrieben oder für fehlende Themen neu erstellt werden. Laut Anbietendem sind die Wissensgebiete in unterschiedliche Kategorien gegliedert, die auf der Hauptseite gut ersichtlich sind. Medien & Wissenschaft, Natur & Umwelt, Geografie & Wirtschaft, Sport & Freizeit und viele mehr.
Die KiwiThek könnt ihr super einsetzen, um zu vermitteln, wie Wikipedia funktioniert und warum man ein von Nutzer:innen gepflegtes Online-Lexikon nicht ungeprüft als Quelle für Referate nutzen sollte. Außerdem ist es eine tolle Möglichkeit für Kinder in der Grundschule, das Internet mitzugestalten und damit eine Dimension von Medienkompetenz zu erfüllen, die einen Schritt weiter geht als eine Online-Recherche.
Kindersuchmaschinen sind ein wertvolles Werkzeug, um Kinder den sicheren Einstieg ins Internet zu ermöglichen. Sie bieten nicht nur geprüfte Inhalte, sondern fördern auch Medienkompetenz – eine essenzielle Fähigkeit in der digitalen Welt. Angebote wie fragFINN oder Seitenstark sorgen für geschützte Surfräume, in denen Kinder ohne Risiko recherchieren können. Für den Einsatz im Unterricht in der Grundschule sind diese Suchmaschinen ideal, da sie Recherchieren üben, Medienkritik stärken und das Lernen kreativ gestalten. Wichtig bleibt dabei stets die Begleitung durch Eltern und Lehrkräfte, um einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet zu sichern.
Mobbing in der Schule haben vermutlich alle Schüler:innen schon mal erlebt – ob als betroffene Person, Täter:in oder Zuschauer:in. Doch was ist Mobbing genau? Mobbing ist kein harmloser Streit, sondern gezielte, wiederholte Schikanen, bei denen Betroffene alleine nicht mehr standhalten können. Auf Hanisauland, einem Angebot der Bundeszentrale für politische Bildung heißt es: “Von Mobbing spricht man, wenn jemand von einem oder mehreren anderen schikaniert wird, sich mehrere gegen einen verbünden, die Schikanen häufig vorkommen, dies über eine längere Zeitspanne geschieht und das Opfer sich nicht alleine gegen die Mobber durchsetzen kann.” Und weil Bilder, insbesondere bewegte Bilder, häufig mehr sagen als tausend Worte, gibt es hier für euch sechs Videos, die ihr nutzen könnt, um mit Schüler:innen über Mobbing zu sprechen.
Das Schweizer Radio und Fernsehen für Kinder (SRF Kids) erklärt im Video “Was ist Mobbing?” ganz einfach für, Kinder, was sich hinter dem Begriff verbirgt. Der Radio- und TV-Sender SRF engagiert sich mit der Kampagne #SayHi gegen Mobbing. Mobbing kommt vom englischen Wort “to mob”. Das heißt so viel wie Anpöbeln oder Schikanieren. Im Video werden auch die verschiedenen Rollen im Mobbing-Prozess erklärt und welche Folgen es für die Betroffenen haben kann. Ganz kindgerecht wird hier auch vermittelt, dass Kinder Mobbing nicht alleine lösen können, sondern sich Hilfe bei Erwachsenen suchen sollen. Die Scham über Mobbing nicht zu reden, hilft nämlich nur den Täter:innen, weil es sie schützt und ihnen ermöglicht immer weiterzumachen.
Mobbing ist ein gefühlter Prozess. Zwei Kinder können die gleichen Mobbingerfahrungen machen und doch das Mobbing ganz unterschiedlich empfinden. Für manche Kinder ist es sehr schlimm, wenn sie eine Woche lang von Klassenkamerad:innen als Brillenschlange bezeichnet werden, für manche ist es kein Problem, selbst wenn sie schon seit drei Monaten beleidigt werden. Den Unterschied macht die Resilienz des betroffenen Kindes. Ein wichtiger Punkt ist, dass Eltern zu Hause einen sicheren Hafen schaffen müssen. Außerdem sollten sie unseren Kindern beibringen, dass es egal ist, was andere über uns denken. Das ist im Alltag gar nicht so einfach. “Jonas, sei nicht so laut! Was sollen die Nachbarn denken?” ist ein typisches Beispiel, wie Eltern ihre Kinder darauf trimmen, es sich zu Herzen zu nehmen, was andere Leute denken. Fatal, wenn es um Mobbing geht. Der Experte empfiehlt stattdessen, mit dem Kind darüber zu reden, wessen Meinung uns wichtig ist und die anderen nicht zu beachten. Wie Eltern und Lehrkräfte noch dazu beitragen können, Kinder resilient zu machen und damit gegen Mobbing zu stärken, erfahrt ihr im Video “Strategien gegen Mobbing, die wirklich helfen!” von Stark auch ohne Muckis.
Eigentlich sind sich alle Kinder einig: Mobbing ist nicht gut. Trotzdem fällt es vielen Kindern schwer etwas dagegen zu tun, wenn Sie Mobbing in ihrer Klasse mitbekommen. Im Video “Mobbing: Was ihr tun könnt” der WDR-Sendung neuneinhalb lernen Kinder deshalb, welche Wege es gibt als Außenstehender, Mitlaufende oder zufällige Beobachtende etwas gegen Mobbing zu tun. Das ist wichtig, weil diese Gruppe der Zuschauenden die größte Gruppe in einem Mobbingfall ist. Betroffene gibt es meist ein bis zwei und auch Täter:innen sind meist eigentlich nur eine kleine Gruppe. Die Kinder, die zu- bzw. wegschauen sind oft viel mehr. Wer sich diese Übermacht bewusst macht, kann sie nutzen, um Mobbing zu stoppen.
Im Video “Mobbing-Experiment: So schnell wird man zum Außenseiter” von Quarks kann man sehr gut beobachten, wie Mobbing funktioniert. In dem gezeigten Spiel stellt sich der eigentlich beliebte Tim seiner Klasse als neuer Schüler vor. Die Klasse wurde vorher gebrieft, dass sie Tim abwesend behandeln soll. Obwohl das Experiment nur ein Spiel ist, reagiert Tim sofort gereizt und wird von der Klasse deshalb noch mehr abgelehnt. Der klassische Einstieg in den Mobbing-Prozess im Zeitraffer. Tim verstummt im Laufe des Spiels, so wie Mobbingopfer in echt auch verstummen. Nach nur 25 Minuten bricht die Vertrauenslehrerin, die das Experiment begleitet, ab und die Schüler:innen reflektieren, was sie gerade erlebt haben, was ihre Rolle dabei war und wie sie sich dabei gefühlt haben.
“Was hatte denn Miri bitte heute an?” So beginnt der fiktive Klassenchat im Video “Es braucht Mut” der Digitalen Helden. Immer mehr Mitschüler:innen machen dabei mit, sich über Miri lustig zu machen. Die Person mit dem Smartphone in der Hand, deren Display wir sehen, traut sich erst nicht etwas dagegen zu sagen. Doch nach mehreren Anläufen reicht der Mut endlich aus, um einzuschreiten. Und das hat Folgen. Wie wahrscheinlich befürchtet, wird die Person nun ebenfalls von den anderen angegriffen. Doch eine Klassenkameradin mischt sich ein und stellt sich ebenfalls auf die Seite von Miri und unserem Protagonisten. Und es werden mehr! Miri bedankt sich in einer privaten Chatnachricht für die Hilfe. Dieses kurzes Video vermittelt Jugendlichen ganz lebensnah, wie Cybermobbing im Klassenchat aussehen kann und wie man sich im Alltag gegen Mobbing engagieren kann. Das Video ist eine gute Grundlage, um mit der Klasse über Mobbing in der Schule und die Rolle von Bystandern, also Schüler:innen, die beim Mobbing zuschauen, zu sprechen.
In dem Video “Cyber-Mobbing ist strafbar!” von Saferinternetat sehen wir, wie eine Jugendliche zur Mobbing-Täterin wird. Wütend auf ihren Ex-Freund, geht sie aus Eifersucht dessen neue Freundin an. Immer gemeinere Kommentare schreibt sie in Rage unter Instagram-Beiträge. Doch Wut und Trauer sind schlechte Ratgeber:innen. Viele Handlungen, die man beim Mobbing ausübt, sind strafbar. Im Flyer von saferinternet.at heißt es dazu: “Mobbing kann rechtliche Folgen für die Täter:innen haben. In Österreich ist Cybermobbing sogar ein eigener Straftatbestand (§ 107c StGB). Darüber hinaus können weitere Straftatbestände wie Nötigung (§ 105 StGB) oder Beleidigung (§ 115 StGB) erfüllt sein.” Für alle, die mit ihren Schüler:innen über Cybermobbing reden wollen sind die Unterrichtsmaterialien “Aktiv gegen Cyber-Mobbing” von saferinternet.at mit Übungen für die Sekundarstufe I zu empfehlen.
Mobbing in der Schule ist ein ernstes Problem, aber es gibt viele Möglichkeiten, damit umzugehen und es zu verhindern. Für Schüler:innen ist es wichtig, Mobbing aus Scham nicht zu verschweigen, denn Schweigen schützt nur die Täter:innen. Im Falle von Cybermobbing sollten Schüler:innen Beweise sichern, beispielsweise mit Screenshots, und die Täter:innen blockieren. Lehrkräfte spielen eine entscheidende Rolle. Achtet im Schulalltag auf Anzeichen von Mobbing. Sie frühzeitig zu erkennen, hilft euch früh eingreifen und Schlimmeres zu verhindern. Klare Regeln und Konsequenzen bei Mobbing sind wichtig, ebenso wie unterstützende Gespräche zwischen betroffenen Schüler:innen. Informiert auch die Eltern bei Vorfällen und bezieht sie in eure Lösungsvorschläge mit ein.
Schulen können ebenfalls viel tun, um Mobbing vorzubeugen. Eine Kultur des Respekts und der Wertschätzung sollte aktiv gefördert werden. Durch schulweite Anti-Mobbing-Programme könnt ihr Empathie und Konfliktlösungsfähigkeiten stärken. Spezielle Sprechstunden oder Vertrauenslehrkräfte bieten betroffenen Schüler:innen wichtige Anlaufstellen. Im digitalen Zeitalter ist es zudem essenziell, Cybermobbing aktiv im Unterricht zu thematisieren und den sicheren Umgang mit sozialen Medien zu vermitteln. Langfristig sollte jede Schule ein Anti-Mobbing-Konzept entwickeln und regelmäßig überprüfen, um für eine sichere und positive Lernumgebung zu sorgen. Wie beugt ihr Mobbing in eurer Klasse vor? Teilt gerne eure Tipps mit uns!
Fühlt ihr euch unsicher, wenn ein:e Schüler:in Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben hat? Eine Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) kann viele Herausforderungen mit sich bringen, doch mit den richtigen Methoden könnt ihr einen echten Unterschied machen. Erfahrt, wie ihr Anzeichen erkennt, Förderung bietet und Kinder mit LRS stärkt!
Eine Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS), oft auch als Legasthenie bezeichnet, betrifft viele Kinder und Jugendliche und äußert sich in erheblichen Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens und Schreibens – Fähigkeiten, die für den schulischen und späteren beruflichen Erfolg grundlegend sind. Um betroffene Kinder bestmöglich zu unterstützen, ist es wichtig, die typischen Anzeichen frühzeitig zu erkennen und eine geeignete Förderung zu wählen. Dabei ist der geschulte Blick der Lehrer:innen in der Schule unerlässlich!
Laut Bundesverband für Legasthenie und Dyskalkulie e.V. unterscheiden Fachleute, Ärzte sowie manche Bundesländer (als Gesetzgeber der Legasthenie-Erlasse) zwischen den Begriffen der Lese- und Rechtschreibstörung und der Lese-Rechtschreibschwäche. Die Grundlage für diese Differenzierung ist jedoch nicht einheitlich und stiftet laut dem Bundesverband häufig Verwirrung. “Kein Wunder also, dass die Begriffe Legasthenie, Lese-Rechtschreib-Schwäche, Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten, Lese-Rechtschreibstörung oder kurz LRS für viele Menschen die gleiche Bedeutung haben und somit häufig auch synonym verwendet werden”, heißt es in ihrer Definition zu Legasthenie und LRS.
Für Kinder ist das Erlernen von Lesen und Schreiben ein Prozess des "Entschlüsselns" eines neuen, zunächst rätselhaften “Codes” aus Buchstaben und Symbolen. Bei einer LRS gestaltet sich dieser Lernprozess jedoch wesentlich schwieriger, da betroffene Kinder den Code nicht in der üblichen Weise “entschlüsseln” können. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert LRS als eine spezifische Lernstörung, die nicht auf das Entwicklungsalter, eine mangelnde Beschulung, geringe Intelligenz oder psychische bzw. neurologische Beeinträchtigungen zurückzuführen ist.
Neben diesen direkten Symptomen gibt es auch indirekte Anzeichen wie Schulangst, Vermeidungsverhalten oder psychosomatische Beschwerden wie Kopf- und Bauchschmerzen. Manche Kinder entwickeln außerdem Kompensationsstrategien, wie das Auswendiglernen von Texten, um Misserfolge zu vermeiden. Frühzeitige Erkennung und Unterstützung ist hier entscheidend. Weitere Infos dazu findet ihr beim Bundesverband Legasthenie & Dyskalkulie e.V..
Was bedeutet das für die Fachkräfte in den Schulen? Mit der Wahrnehmung der Problematik habt ihr den ersten und wichtigsten Schritt bereits getan. Ein Gespräch mit den Erziehungsberechtigten über die Möglichkeit einer LRS Testung zum Beispiel bei einem Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeuten bildet die Grundlage für die passende Förderung. Das kann zum Beispiel Nachhilfe oder Lerntherapie sein. Bei einer diagnostizierten LRS sollte zeitnah ein passender Nachteilsausgleich mit dem Kind und den Erziehungsberechtigten besprochen und gewährt werden.
Bei der Beobachtung von LRS Symptomen, kann zunächst auch ein Selbsttest von zu Hause aus eine erste Orientierung geben: LRS-Test • Worthelden
Obwohl Nachhilfe und Lerntherapie beide auf die Förderung des Lernens abzielen, verfolgen sie unterschiedliche Ansätze und Ziele.
Was ist Nachhilfe? Nachhilfe hat das Ziel, schulische Lücken zu schließen und den aktuellen Schulstoff zu festigen.Lerntherapie hingegen ist ein umfassender, auf individuelle Bedürfnisse zugeschnittener Ansatz, der darauf abzielt, grundlegende Lernfähigkeiten zu fördern und Entwicklungsstörungen zu behandeln. Lerntherapeut:innen arbeiten gezielt mit Kindern, die nicht nur Schwierigkeiten im aktuellen Schulstoff haben, sondern auch grundlegende Probleme in Bereichen wie Lesen und Schreiben oder Rechnen aufweisen. Eltern und Lehrkräfte können Schüler mit LRS mit verschiedenen Übungen unterstützen.
Schon mit wenigen und einfachen Übungen kann die Lese- und Rechtschreibfähigkeit in der Schule und zu Hause trainiert werden. Dabei gilt: lieber häufig und kurz (10 Minuten reichen) als selten und lang.
1. Silbenstraßen/Silbenteppiche: Dabei lernt das Kind, Silben schnell zu erkennen und sie zu Wörtern zusammenzusetzen. Dies fördert die Leseflüssigkeit und das Leseverständnis.
2. b oder d? Bei Buchstaben, die beim Schreiben häufig verwechselt werden, ist es hilfreich, sich zunächst einen der beiden Buchstaben als „Lieblingsbuchstaben" auszusuchen. Sucht Wörter, in dem er möglichst oft vorkommt, findet alle Lieblingsbuchstaben in einer Geschichte, zeichnet ihn, knetet ihn … So lässt sich dieser Buchstabe für das Kind leichter von seinem „Bruder“ unterscheiden.
3. Blitzlesen: Diese Übung verbessert die Erkennung von Silben und Wörtern im Ganzen. Das Kind wird schneller und sicherer im Lesen.
4. Silben Stadt-Land-Fluss: Wörter in Silben teilen zu können, bildet eine wichtige Grundlage für das Erlernen von Rechtschreibstrategien und ist auch beim Lesen hilfreich. Bei dieser Übung sucht ihr zu einem festgelegten Anfangsbuchstaben ein Wort mit einer Silbe, ein Wort mit zwei Silben, ein Wort mit drei Silben usw.
5. Spuken oder spucken? Unterscheidung von kurzen und langen Selbstlauten: Klappt das lautgetreue Schreiben, ist der nächste große Schritt das Erkennen der Unterschiede zwischen kurzen und langen Selbstlauten. Der Vergleich von Wortpaaren kann hier als eine gute Übung dienen: Hasen und hassen, Koma und Komma, kam und Kamm, beten und Betten usw.
6. Regeln ableiten: Sobald das Kind weiß, ob Selbstlaute lang oder kurz gesprochen werden, lassen sich viele Rechtschreibregeln ableiten, die dann plötzlich ganz logisch erscheinen und nicht mehr nur trocken auswendig gelernt, sondern verstanden werden können.
7. Um-fahr-en: Wortbaustein-Übungen: Das Wissen über Wortbausteine hilft dem Kind, Wörter richtig zu schreiben. Mit dem passenden Material können aus einzelnen Wortbausteinen möglichst viele Wörter kreiert werden. Vielleicht beginnt ihr mit einem Wortstamm und überlegt, wie viele Wörter ihr dazu finden könnt?
8. Lesegitter: – Eine Übung zum sinnentnehmenden Lesen: Das Kind bekommt ein Leserätsel und soll die entsprechenden Texte ganz genau lesen und inhaltlich erfassen, um herauszufinden, wo zum Beispiel die Tiere oder Objekte (um die es in den Texten geht) auf einer Art Spielfeld (das eigentliche Lesegitter) hingehören. Dort werden sie dann in der richtigen Reihenfolge oder Anordnung abgelegt, bis sich das Spielfeld ganz gefüllt hat.
9. Verständnisfragen stellen: ein alter Hut, aber natürlich besonders für Kinder mit LRS eine sehr sinnvolle Übung. Das Kind liest einen Text, im Anschluss stellt ihr ihm Fragen zum Inhalt. Wichtig: beginnt hier sehr einfach! Und: der Spieß lässt sich auch umdrehen, indem das Kind die Aufgabe bekommt, sich Fragen für euch zu überlegen.
10.Texte visualisieren: Beim Überfliegen von Texten wird bei dieser Übung auf Schlüsselworte geachtet. Anschließend wird überlegt, ob es sich um einen Ablauf-Text handelt, oder um eine andere Textart. Passende Visualisierungen, die bereits vorliegen, werden nun mit den Schlüsselworten entsprechend verbunden und visualisiert. Die Visualisierungen sind eine tolle LRS Übung und für Kinder mit Sprech- und Sprachproblemen oft ein guter Weg, um Textinhalte buchstäblich zu „sehen“.
Eine Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) stellt Kinder, Eltern und Lehrkräfte vor besondere Herausforderungen, doch frühzeitiges Erkennen und gezielte Unterstützung können entscheidend sein. Mit Übungen, die individuell auf die Bedürfnisse abgestimmt sind, und der richtigen Förderung lassen sich sowohl Lese- als auch Schreibfähigkeiten nachhaltig verbessern. Für Lehrkräfte ist eine enge Zusammenarbeit mit Eltern sowie das Einsetzen geeigneter Methoden essenziell, um betroffene Kinder bestmöglich zu fördern und ihre schulische Entwicklung positiv zu beeinflussen. Mit Engagement und kreativen Ansätzen wird LRS nicht zur Hürde, sondern zu einer Aufgabe, die gemeistert werden kann. Welche Strategien oder Übungen habt ihr bereits ausprobiert, um Schüler:innen mit LRS zu fördern, und was hat besonders gut funktioniert?
Julia Pigola ist eine integrative Lerntherapeutin gemäß den Standards des Fachverbandes für integrative Lerntherapie (FiL) und arbeitet bei den Worthelden. Seit über sechs Jahren unterstützt sie erfolgreich Kinder und Jugendliche, die an Legasthenie leiden, durch maßgeschneiderte eins zu eins Lerntherapie. Sie legt großen Wert auf einen individuellen Ansatz, der die einzigartigen Bedürfnisse jedes Kindes berücksichtigt und darauf abzielt, sowohl die schulischen Fähigkeiten zu stärken als auch das Selbstvertrauen und die Freude am Lernen wiederherzustellen.
Der November neigt sich dem Ende zu, das Jahr biegt auf die Zielgerade ein, und die Welt ist bereits tief in den Winter eingetaucht. Der Schnee knirscht unter den Füßen, die Tage werden immer kürzer und am Morgen glitzern Eiskristalle auf den Fensterscheiben. Diese besondere Zeit lädt dazu ein, mit deinen Schüler:innen literarische Winter- und Weihnachtswelten zu erkunden. Warum nicht Geschichten lesen, die von verschneiten Landschaften, faszinierenden Charakteren und der Magie dieser Jahreszeit erzählen? Die folgenden Reclam-Klassiker sind nicht nur zeitlose Werke, sondern auch ein wunderbares Mittel, um die Stimmung der kommenden Adventszeit in den Unterricht zu holen.
Mit der Anthologie Wintergedichte aus Reclams Universal-Bibliothek lassen sich die vielfältigen Stimmungen der kalten Jahreszeit literarisch erleben. Der von Evelyne Polt-Heinzl und Christine Schmidjell herausgegebene Sammelband umfasst auf 104 Seiten insgesamt 52 Gedichte und ist für 7 Euro erhältlich. Von Klassikern wie Hölderlins “Der Winter” und Eichendorffs “Winternacht” bis hin zu modernen Stimmen wie Rose Ausländer und Ilse Aichinger spiegelt das Buch die ganze Bandbreite poetischer Reflexionen wider. Die Gedichte laden dazu ein, die karge Schönheit des Winters, die Freude an ersten Schneefällen und die melancholischen Momente der Jahreszeit literarisch zu erkunden. Im Klassenzimmer bieten die Texte ideale Grundlagen für Interpretationen, epochale Vergleiche und kreative Schreibaufgaben. Diese Sammlung ist ein Muss für Lehrkräfte, die ihren Schüler:innen den Winter auf literarische Weise näherbringen möchten und dabei eine stilistisch vielseitige Auswahl bevorzugen.
Wenn der Winter buchstäblich ans Herz geht, dann ist es Zeit für ein Märchen wie dieses. Hans Christian Andersens berühmte Geschichte Die Schneekönigin entführt uns in eine magische Welt aus Schnee und Eis, in der Wärme und Liebe buchstäblich Leben retten können. Die 61 Seiten starke Reclam-Ausgabe für 5 Euro erzählt von Gerda und Kay, zwei Nachbarskindern, deren Leben sich verändert, als Kay von den Splittern eines Zauberspiegels getroffen wird. Sein Herz erstarrt, und er wird von der Schneekönigin in ihr eiskaltes Schloss entführt. Doch Gerda gibt nicht auf: Ihre abenteuerliche Suche nach Kay führt sie durch fantastische Landschaften und Begegnungen, die Mut und Durchhaltevermögen lehren. Dieses zeitlose Märchen ist nicht nur ein literarischer Wintergenuss, sondern auch eine perfekte Grundlage für den Unterricht, um Themen wie Freundschaft, Empathie und Überwindung von Hindernissen zu besprechen.
Es gibt Geschichten, die genauso zeitlos sind wie ein schneebedeckter Gipfel. Bergkristall von Adalbert Stifter, eine Erzählung aus dem 19. Jahrhundert, verbindet Spannung, Emotion und tiefgründige Naturbeschreibungen. Die kompakte Reclam-Ausgabe für 4 Euro umfasst 77 Seiten und erzählt, wie zwei Kinder aus verfeindeten Dörfern bei einem Schneesturm in den Bergen verloren gehen. Während die Dorfbewohner ihre Rettung organisieren, geschieht etwas Unerwartetes: Der Konflikt zwischen den Dörfern beginnt zu weichen, und die eisige Trennung wird überwunden. Mit Themen wie Versöhnung, Gemeinschaft und der Schönheit der Natur ist Bergkristall eine eindrucksvolle Erzählung, die sich hervorragend für den Deutschunterricht eignet. Sie lädt zu literarischen Analysen und Diskussionen ein – perfekt, um die Magie der Literatur und die winterliche Atmosphäre ins Klassenzimmer zu bringen und Schüler:innen für die Bedeutung von Zusammenhalt und Empathie zu sensibilisieren.
Manchmal braucht es in der dunklen Jahreszeit nur einen Funken Licht, um die Herzen zu erwärmen. Genau das gelingt Selma Lagerlöfs Sancta Lucia, einer Sammlung von fünf weihnachtlichen Erzählungen, die in der Reclam-Ausgabe für 10 Euro auf 96 Seiten erhältlich ist. Mit Geschichten wie “Die Heilige Nacht”, “Die Legende vom Luciatag” oder “Gottesfriede” entführt Lagerlöf euch in eine Welt voller Mitgefühl, Hoffnung und spiritueller Wärme. Besonders die Geschichte der heiligen Lucia, die Licht in die Dunkelheit bringt, berührt und inspiriert. Lagerlöfs poetische Sprache und die zeitlosen Botschaften ihrer Geschichten machen diese Sammlung ideal für den Unterricht: Themen wie Traditionen, Nächstenliebe und Zusammenhalt lassen sich hervorragend diskutieren und regen Schüler:innen zum Nachdenken an. Sancta Lucia ist ein literarisches Geschenk, das die Magie der Weihnachtszeit auf besondere Weise erlebbar macht.
Manche Geschichten gehören zu Weihnachten wie der Tannenbaum – und Charles Dickens‘ Der Weihnachtsabend, auch als Eine Geistergeschichte zum Christfest bekannt, ist eine davon. Die Reclam-Ausgabe für 8 Euro bietet auf 112 Seiten eine moderne Neuübersetzung von Hans-Christian Oeser, die Dickens‘ Botschaft von Nächstenliebe und sozialer Verantwortung perfekt einfängt. Die Geschichte begleitet Ebenezer Scrooge, einen hartherzigen Geizhals, der von den Geistern der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft besucht wird. Durch diese magische Reise erkennt er, wie sein Verhalten das Leben anderer beeinflusst, und findet zurück zu Großzügigkeit und Mitgefühl. Dickens verbindet die berührende Wandlung seiner Hauptfigur mit einer eindringlichen Botschaft: Weihnachten ist das Fest der Menschlichkeit und des Miteinanders. Diese Erzählung eignet sich hervorragend für den Unterricht, um Themen wie gesellschaftliche Verantwortung oder persönliche Veränderung zu besprechen. Ein zeitloser Klassiker, der Herz und Verstand gleichermaßen anspricht.
E.T.A. Hoffmanns Nussknacker und Mausekönig ist ein Werk der deutschen Romantik, das Generationen von Leser:innen verzaubert hat. In der Reclam-Ausgabe für 4 Euro findet sie auf 102 Seiten Platz und wird durch Anmerkungen und ein Nachwort ergänzt. Die Geschichte spielt an Heiligabend im Haus der Familie Stahlbaum. Tochter Marie schließt sofort den Nussknacker, den sie geschenkt bekommt, ins Herz – ohne zu ahnen, dass er sie in eine magische Welt voller Abenteuer führen wird. Um Mitternacht erwachen die Spielzeuge zum Leben, und Marie wird in den Kampf des Nussknackers gegen den finsteren Mausekönig verwickelt. Hoffmanns Märchen ist ein faszinierendes Spiel zwischen Fantasie und Realität, das nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene begeistert. Im Unterricht bietet die Erzählung Anknüpfungspunkte für Analysen zur Romantik, Diskussionen über kindliche Imagination und die Symbolik von Gut und Böse. Ein zeitloser Klassiker, der besonders in der Weihnachtszeit seinen Zauber entfaltet.
Die hier vorgestellten Reclam-Klassiker sind nur eine kleine Auswahl an literarischen Schätzen, die den Winter und die Weihnachtszeit auf besondere Weise ins Klassenzimmer bringen können. Ob märchenhafte Erzählungen, tiefgründige Gedichte oder bewegende Geschichten – jede dieser Lektüren verleiht der Adventszeit eine einzigartige Stimmung. Doch welche Werke fehlen noch? Vielleicht habt ihr schon mit anderen Reclam-Titeln gearbeitet, die perfekt in diese Zeit passen, oder möchtet eure persönlichen Empfehlungen mit uns teilen?
Die Wahl für die richtige Schule machen Eltern sich nicht leicht. Welches pädagogische Konzept hat sie? Soll es eine Schule mit sportlichen oder musikalischen Schwerpunkt sein? Wie gut ist die Schule ausgestattet? All das sind Punkte, die Eltern bei der Schulwahl miteinbeziehen. Neben Gesprächen mit anderen Eltern wird diese Recherche natürlich vor allem online durchgeführt. Wer eine gute Online-Präsenz für seine Schule hat, kann punkten und künftige Schüler:innen für sich gewinnen.
Gerade interessierten Eltern kann man auf seiner Schulwebseite ganz pragmatisch Anmeldefristen und Anmeldeformulare zur Verfügung stellen und dem Sekretariat damit viele unnötige Telefonate ersparen. Aber auch Angebote, wie die Nachmittagsbetreuung oder AGs, können hier vorgestellt werden. Neben diesen Informationen kann eine Schulwebseite auch für Themen im Schulalltag genutzt werden, wie den Vertretungsplan und Kontaktinformationen. Wann ist der nächste Elternsprechtag? Wann findet das Sommerfest statt? Gerade Veranstaltungen, die die ganze Schule angehen, sollten hier beispielsweise in Form eines Kalenders prominent platziert sein. Eine Schulwebseite ist auch für Kooperationspartner:innen wie Theater und Stiftungen vorteilhaft, weil sie sich und ihr Engagement dort online präsentieren können. Ebenso sollten Gremien wie der Förderverein und der Schulelternbeirat bzw. der Schülerbeirat auf einer Schulwebseite vertreten sein, um für neue Mitglieder oder Spenden werben zu können. Auch für Anfragen der Lokalpresse und Dienstleister:innen ist diese Kontaktmöglichkeit wichtig.
Eine Schulwebseite kann auch mit kleinem Geld und Engagement der Beteiligten erstellt werden. Wichtig ist aber vorher zu klären, wer die Kosten für die Domain und technische Pflege übernehmen kann. Und auch personell sollte vorab geklärt werden, wer die Schulwebseite inhaltlich und technisch pflegen wird. Denn es ist natürlich wichtig, dass eine Schulwebseite Informationen zum aktuellen Schuljahr bereitstellt und die Webseite immer technisch auf dem neuesten Stand ist, um vor Hackerangriffen und anderen Schäden gewappnet zu sein. Empfehlenswert ist es hierfür eine Arbeitsgruppe zu bilden, sodass das Projekt Schulwebseite nicht einbricht, sobald jemand in Elternzeit geht oder zu beschäftigt mit anderen Arbeitsgruppen und Aufgaben ist. Gerade die Zugangsdaten und Bearbeitungsrechte für die Webseite sollten zentral abgelegt bzw. auf mehrere Schultern verteilt werden, um im Notfall, zum Beispiel bei einem technischen Problem, schnell die Seite editieren zu können. Natürlich kann damit auch eine Agentur beauftragt werden, wenn Gelder, beispielsweise über den Elternförderverein, zur Verfügung stehen.
Als Nächstes solltet ihr festlegen, welche Domain die Webseite haben soll und prüfen, ob diese noch verfügbar ist. Für den Namen bietet sich meist einfach der Schulname, beispielsweise www.renate-musterfrau-schule.de, mit Bindestrich geschrieben an. Falls diese Domain schon vergeben ist, kann noch der Ortsname hinzugenommen werden. Anbieter wie Strato zeigen auch Alternativen an, wenn die Wunschdomain schon vergeben ist. Wichtig ist es bei der Domain-Endung .de zu bleiben, um einen seriösen Eindruck zu machen.
Wer eine einfache Webseite erstellen will, braucht heute keine Programmierkenntnisse mehr. Verschiedene Dienste bieten sogenannte Baukastensysteme an, um eine Webseite zu erstellen. Aber dafür und auch für das Hosting, also das Online-Stellen der Webseite, sollte man schon eine gewisse Lust an Technik haben. Ein altbewährtes Tool mit vielen Möglichkeiten ist WordPress, ebenso einfach in der Handhabung sind Jimdo und Wixx. Es gibt aber auch Anbieter:innen, die sich auf Schulwebseiten spezialisiert haben, wie zum Beispiel EduPage.
Aber keine Sorge, auf YouTube gibt es zahllose Tutorials, um Webseiten zu erstellen. Ihr könnt sogar ChatGPT bitten, euch eine Webseite zu bauen. Dafür ist natürlich aber ein sehr genauer und umfangreicher Prompt, also Befehl an die Künstliche Intelligenz, nötig. Wichtig ist also im Vorhinein zu klären, welche Struktur und welche Inhalte die Schulwebseite haben soll. Denn nur wer präzise Angaben macht, wird von ChatGPT mit brauchbaren Ergebnissen versorgt. Eine andere Möglichkeit ist es, das Erstellen der Webseite gemeinsam mit den Schüler:innen anzugehen, dafür kann eine Projektwoche oder eine AG genutzt werden. Wichtig ist natürlich, dass die Schüler:innen nicht die Hauptverantwortung für die Webseite tragen können und nur eingeschränkte Zugriffsberechtigungen haben, um Schabernack zu vermeiden. Die Adminrechte sollten also immer bei der zuständigen Arbeitsgruppe im Kollegium liegen!
Bevor ihr anfangt Texte für eure Schulwebseite zu schreiben, solltet ihr euch über die Struktur der Webseite im Klaren sein. Am besten überlegt ihr, welche Punkte im Hauptmenü der Seite zu finden sein sollten. Ein Menü sollte wegen der Übersichtlichkeit maximal sieben Hauptpunkte und circa fünf Unterpunkte enthalten. Das könnten beispielsweise sein: Aktuelles, Über unsere Schule, Nachmittagsbetreuung, Termine, Kontakt, Gremien.
Unter Gremien könnten sich dann beispielsweise die Unterpunkte Schülerbeirat, Förderverein und Schulelternbeirat befinden. Am besten setzt ihr euch mal zusammen und malt das Ganze in einer Mindmap auf. Es empfiehlt sich dafür alle Menüpunkte auf Post-its zu schreiben, um die im gemeinsamen Gespräch hin und her schieben zu können, bis ihr eine logische Struktur vorliegen habt. Das Ganze geht natürlich auch online mit Brainstorming-Tools wie Miro. Wichtig sind auch rechtliche Punkte wie das im Impressum und Informationen zum Datenschutz, die immer über einen Klick auf der Webseite erreichbar sein sollten. Es bietet sich deshalb an, diese Punkte im Footer, also im unteren Bereich der Webseite, der auf allen Unterseiten verfügbar ist, zu verlinken. Um diese Texte rechtssicher zu erstellen, ist zum Beispiel e-Recht-24 zu empfehlen, die für wenig Geld einen Impressums-Generator anbieten.
Wenn ihr die Struktur festgelegt habt, könnt ihr euch daran machen, Texte zu schreiben und Bilder auszuwählen. Bei den Bildern für eine Schulwebseite gibt es drei wichtige Sachen zu beachten: die Bildrechte, Größe des Fotos und das Format des Bildes. Falls auf euren Fotos Schüler:innen zu sehen sind, braucht ihr hierfür das Einverständnis der Eltern. Falls ihr Fotos benutzt, die andere Leute im Laufe der letzten Jahre vom Schulgebäude oder Veranstaltungen gemacht haben, solltet ihr diese um Erlaubnis bitten und gegebenenfalls die Person als Bildquelle mitangeben. Bei der Größe der Bilder solltet ihr beachten, dass es sich nicht um schlecht aufgelöste Bilder, wie die meisten Screenshots, handelt. Die Fotos sollten im besten Fall mit einer guten Kamera erstellt worden sein. Beim Format müsst ihr beachten, dass es sich meistens anbietet, Bilder im Querformat zu verwenden, wenn das Bild zum Beispiel oben im Kopfbereich die Seite ausfüllen soll. Fotos des Kollegiums beispielsweise, die in einer Fotogalerie nebeneinander erscheinen sollen, lassen sich gut hochkant darstellen.
Erstellt am besten eine Testseite mit dem Tool, das ihr zum Bauen der Webseite ausgewählt habt und stellt dort ein paar Beispieltexte und Fotos ein (ohne die Webseite zu veröffentlichen). So wird einem schnell klar, welche Bilder und auch Textlängen geeignet sind. Größtenteils braucht man nämlich viel weniger Text, um eine Unterseite zur Nachmittagsbetreuung zu füllen, als man denkt. Eine Webseite ist ja immer nur ein erster Anlaufpunkt für Interessierte, tiefergehende Ausführungen gehen hier zu weit und überfordern Nutzende schnell. Gerade mobil auf dem Smartphone wirken Unterseiten mit ellenlangem Text oft überladen.
Beim Erstellen der Inhalte empfiehlt es sich, das Kollegium und Schüler:innen miteinzubeziehen, sodass die zusätzliche Arbeit nicht nur bei euch liegt und sich die ganze Schule mit den Inhalten der Schulwebseite identifiziert. Eine gut durchdachte und ansprechend gestaltete Schulwebseite ist ein unverzichtbares Instrument für moderne Schulen. Sie erleichtert die Kommunikation mit Eltern, Schüler:innen und Kooperationspartner:innen, spart Zeit durch praktische Funktionen wie Online-Formulare und informiert über aktuelle Veranstaltungen. Mit klarer Planung, sinnvoller Struktur und einer Arbeitsgruppe, die die Verantwortung für Inhalte und Technik übernimmt, kann die Schulwebseite gut betrieben werden. Dabei ist es wichtig, auch rechtliche und technische Aspekte zu beachten, um Professionalität und Sicherheit zu gewährleisten. Welche Inhalte oder Funktionen würdet ihr euch auf einer Schulwebseite besonders wünschen?
In einer zunehmend digitalen Bildungslandschaft stehen Lehrkräfte vor der Herausforderung, eine Vielzahl von Aufgaben effizient zu organisieren. Die richtigen Apps können hier wertvolle Unterstützung bieten – von der Unterrichtsplanung über die Notenverwaltung bis zur Verfolgung der Schüler:innenentwicklung. Hier stellen wir die fünf besten Planungs-Apps für Lehrkräfte vor, die den Alltag im Klassenzimmer und darüber hinaus erleichtern.
Die Maiß Lehrer-App ist deine verlässliche Begleitung im Schulalltag: ein speziell für Lehrkräfte entwickeltes Planungstool, das dir Organisation und Dokumentation erleichtert und alle wichtigen Schüler:innen- und Unterrichtsdaten sicher und digital an einem Ort vereint.
Die Maiß Lehrer-App setzt auf höchste Sicherheitsstandards und kommt komplett aus Deutschland. Betrieben wird die App in einem Hochsicherheitsrechenzentrum in Bayern und erfüllt die Anforderungen der DSGVO. Außerdem hat die Antago GmbH, Spezialist für IT-Sicherheit, die App umfassend geprüft und zertifiziert, sodass du deine Daten bedenkenlos digital verwalten kannst.
Die App synchronisiert automatisch zwischen Desktop und mobilen Geräten, damit du auch ohne Internetzugang auf alle Daten zugreifen kannst. Diese Flexibilität macht sie zum idealen Tool für den Einsatz in der Schule und für die Vorbereitung zu Hause.
Die App erleichtert die Planung und Dokumentation von Elterngesprächen sowie individuellen Förderplänen und ermöglicht eine einfache Erfassung der Gesprächsinhalte – für eine gezielte und transparente Kommunikation mit Erziehungsberechtigten und Schüler:innen.
Mit der Maiß Lehrer-App hast du ein Tool, das dir die Arbeit erleichtert und dir mehr Zeit fürs Wesentliche lässt: inspirierenden Unterricht und die individuelle Förderung deiner Schüler:innen. Sie ist über den Google Play Store, App Store, Microsoft Store und Snap Store verfügbar.
Die Maiß Lehrer-App kann drei Monate lang kostenlos getestet werden, um herauszufinden, ob sie den persönlichen Anforderungen und dem individuellen Schulalltag gerecht wird. Nach der Testphase beträgt der Preis € 5,00 pro Monat oder € 50,00 im Jahr.
Seit 2009 unterstützt TeacherTool Lehrkräfte weltweit bei der Organisation ihres Berufsalltags. TeacherTool – die iOS-App für effiziente Unterrichtsorganisation und sichere Datenverwaltung – vereint Notenbuch, Kalender und Kursheft in einer einzigen Lösung und setzt neue Maßstäbe in Workflow, Datenschutz und Flexibilität. Besonders für Lehrkräfte im iOS-Umfeld bietet sie eine zuverlässige und bedienungsfreundliche Option, den Unterricht effizient zu gestalten.
Ein weiteres Merkmal ist die Unterstützung kriterienorientierter Bewertungen. Lehrkräfte können ihre Bewertungen in beliebig viele Kriterien unterteilen und diese wiederum in Teilkriterien gliedern. Diese lassen sich mit unterschiedlichen Gewichtungen versehen, Notensysteme nahtlos kombinieren und Notendurchschnitte auf verschiedene Weisen berechnen. Dank des Notenbaum-Konzepts haben Lehrkräfte die vollständige Kontrolle über die Bewertung ihrer Schüler:innen, ohne in ihrer pädagogischen Freiheit eingeschränkt zu werden.
Die App ermöglicht es, Lerngruppen schnell und effizient zu erstellen. Ob nach Leistungsniveau, Geburtsjahr oder Religionszugehörigkeit – die App erlaubt es, verschiedene Gruppierungsschemata nach Belieben anzulegen. Mit nur wenigen Klicks lässt sich eine Klasse in gleichmäßig verteilte oder leistungshomogene Gruppen unterteilen – eine Funktion, die den Lehrkräften viel Zeit und Aufwand spart.
Diese App wird vom Landesmedienzentrum Baden-Württemberg empfohlen und zeichnet sich nicht nur durch sichere Datenspeicherung aus, sondern auch durch die Möglichkeit, detaillierte Auswertungen zu Schüler:innenleistungen zu erstellen. Diese Auswertungen unterstützen Lehrkräfte dabei, den Unterricht besser auf den Lernfortschritt ihrer Schüler:innen abzustimmen und Prüfungen gezielt zu planen. Mit TeacherTool wird die Organisation des Unterrichts effizienter, die Zusammenarbeit mit Schüler:innen individueller und die Verwaltung von Noten und Leistungen sicherer.
Es stehen zwei Laufzeitoptionen zur Verfügung, beide mit dem gleichen Funktionsumfang:
Für Android-Nutzende bietet Tapucate eine leistungsstarke Verwaltungsplattform, mit der du deine Schüler:innen, Noten und Klassen ganz einfach im Griff hast. Die App ist speziell auf Geschwindigkeit und maximalen Bedienkomfort ausgelegt und stellt eine hervorragende Alternative zu herkömmlichen Notenbüchern, Listen und anderen Verwaltungstools dar. Mit ihren umfangreichen Funktionen und der intuitiven Benutzungsoberfläche hilft dir die App dabei, deinen Arbeitsalltag deutlich effizienter zu gestalten.
Egal, ob du ein Tablet oder Smartphone verwendest, Tapucate passt sich automatisch an jede Bildschirmgröße an. Du kannst die App also sowohl im Klassenzimmer als auch unterwegs problemlos nutzen, ohne dass die Bedienbarkeit leidet.
Die App wird vom Landesmedienzentrum Baden-Württemberg empfohlen und bietet dir leistungsstarke Analysefunktionen, mit denen du individuelle Förderpläne für deine Schüler:innen entwickeln kannst. Besonders praktisch: Die App ermöglicht dir, Daten deiner Schüler:innen schnell und einfach aus bestehenden Systemen zu importieren, was besonders bei großen Klassen eine große Zeitersparnis bedeutet.
Mit Tapucate hast du die ideale Lösung, um deine Unterrichtsorganisation zu optimieren, Schüler:innenleistungen genau zu verfolgen und Prüfungen sowie Fördermaßnahmen noch gezielter zu planen.
Die App bietet zwei Kostenmodelle zur Auswahl:
TeacherStudio ist eine plattformübergreifende Lösung für die Unterrichtsorganisation. Die vielseitige App für Windows, macOS und iOS, ist perfekt für Lehrkräfte geeignet, die eine plattformübergreifende Lösung für die Organisation ihres Unterrichts suchen. Die App vereint Notenverwaltung, Lehrkraftkalender und Kursheft in einer Anwendung und hilft dir, deinen Arbeitsalltag effizienter zu gestalten.
TeacherStudio bietet dir eine hohe Flexibilität, indem es dir ermöglicht, Unterrichtsmaterialien und Notizen an einem zentralen Ort zu speichern und zu organisieren. So hast du alles, was du für eine detaillierte Planung benötigst, schnell zur Hand. Ein zusätzlicher Vorteil ist die integrierte Feedback-Funktion, mit der du direktes Feedback von deinen Schüler:innen sammeln und dieses in deine Unterrichtsplanung einfließen lassen kannst. So kannst du gezielt auf die Bedürfnisse deiner Schüler:innen eingehen und den Unterricht noch besser auf ihren Lernfortschritt abstimmen. Mit TeacherStudio hast du eine All-in-one-Lösung für die Verwaltung deines Unterrichts, die dir sowohl bei der Organisation als auch bei der Analyse der Schüler:innenleistungen hilft.
Mit Teacherstudio können zwei Kurse kostenlos und mit vollem Funktionsumfang verwaltet werden.
Für die Verwaltung weiterer Kurse ist ein Kauf erforderlich, mit Preisen zwischen etwa 25 und 30 Euro.
Google Classroom ist dein digitaler Klassenraum für modernen Unterricht: eine vielseitige Lernplattform, die von Google entwickelt wurde, um euch Lehrkräften die Organisation, Kommunikation und Zusammenarbeit mit Schüler:innen zu erleichtern und alle wichtigen Unterrichtsmaterialien und -aktivitäten sicher und digital an einem Ort zu vereinen.
Google Classroom legt großen Wert auf Datenschutz und Sicherheit. Die Plattform erfüllt die Anforderungen der DSGVO und verwendet fortschrittliche Verschlüsselungstechnologien. Zudem haben Schulen die volle Kontrolle über die Daten ihrer Nutzer:innen und können festlegen, welche Dienste für Schüler:innen verfügbar sind.
Die Anwendung ist sowohl über den Webbrowser als auch als mobile App verfügbar, sodass Lehrkräfte und Schüler:innen jederzeit und überall auf Kursinhalte zugreifen können. Diese Flexibilität macht Google Classroom zum idealen Tool für den Präsenzunterricht, Fernunterricht und hybride Lernmodelle.
Google Classroom ist mehr als nur ein virtuelles Klassenzimmer. Sie fördert die Zusammenarbeit zwischen Schüler:innen durch Gruppenarbeiten und Projekte. Es ermöglicht auch eine einfache Einbindung von Eltern, die Fortschritte ihrer Kinder verfolgen können. Die Plattform unterstützt zudem differenziertes Lernen durch individuelle Aufgabenzuweisung und personalisiertes Feedback.
Mit dieser Plattform hast du ein leistungsstarkes Tool, das den Unterrichtsalltag vereinfacht und dir mehr Zeit für kreative Lehrmethoden und die individuelle Betreuung deiner Schüler:innen gibt. Es ist kostenlos für Bildungseinrichtungen verfügbar und kann einfach über ein Google Workspace for Education-Konto eingerichtet werden. Classroom ist ein kostenloser Service für Bildungseinrichtungen, gemeinnützige Organisationen und alle Nutzer:innen eines privaten Google-Kontos.
Die richtige Planungs-App kann den Alltag einer Lehrkraft erheblich erleichtern und wertvolle Zeit sparen. Während jede App ihre spezifischen Vorteile bietet, ist es wichtig, bei der Auswahl auf die individuellen Bedürfnisse und Datenschutzrichtlinien zu achten. Eine durchdachte Digitalisierung des Lehreralltags ermöglicht es Lehrkräften, sich verstärkt auf ihre Kernaufgabe zu konzentrieren – inspirierenden und effektiven Unterricht zu gestalten. Mit den richtigen Tools und einer klugen Anwendung wird der Lehralltag nicht nur effizienter, sondern auch abwechslungsreicher – ganz im Sinne einer modernen und zukunftsorientierten Bildung. Welche App nutzt du am liebsten, um deinen Schulalltag zu organisieren?
Am 22. November war der “Tag der Hausmusik” und aus diesem Anlass wollten wir euch ein paar Filme vorstellen, mit denen ihr euren Musikunterricht etwas aufpeppen könnt. Dadurch können die Kinder und Jugendlichen einerseits bekannte Schauspielende sehen, andererseits etwas über relevante Persönlichkeiten der Musikwelt lernen. Die ausgewählten Filme bieten zahlreiche Möglichkeiten für den Einsatz im Musikunterricht. Lehrkräfte können die Werke nutzen, um die Lebensgeschichten und musikalischen Entwicklungen bedeutender Künstler:innen zu analysieren, ihre Songs im historischen und gesellschaftlichen Kontext zu beleuchten oder musikalische Stile und Techniken herauszuarbeiten. Diskussionen zu Themen wie Kreativität, persönliche Herausforderungen, Vielfalt und Teamarbeit werden durch die Filme angeregt. Durch begleitende Aufgaben lassen sich Inhalte praxisnah und emotional zugänglich gestalten – ob das gemeinsame Musizieren in der Klasse zu Songs aus den Filmen oder das Komponieren eigener Musikstücke inspiriert durch die Filme.
In “Rocketman” geht es um die Geschichte von Elton John. Das Biopic erzählt die bewegte Lebensgeschichte von Elton John, einem der erfolgreichsten Musiker der Geschichte. Von seinen Anfängen als schüchterner Klavierspieler Reginald Dwight über seinen kometenhaften Aufstieg in den 1970er-Jahren bis hin zu seinen inneren Kämpfen mit Drogen, Selbstzweifeln und seiner Sexualität – “Rocketman” ist ein einzigartiges Musical-Erlebnis. Der Film zeigt nicht nur Eltons größte Hits wie “Your Song”, “Tiny Dancer” und “Rocket Man”, sondern erzählt diese in fantasievollen, choreografierten Sequenzen, die die emotionale Tiefe der Songs unterstreichen. Im Unterricht bietet er einen eindrucksvollen Zugang zu Themen wie musikalischer Ausdruck und persönlicher Stärke. Der Film wird für Jugendliche ab 14 Jahren empfohlen und ist derzeit bei Prime Video und Magenta TV verfügbar.
Der Film “Walk the Line” beschäftigt sich mit der Biografie von Johnny Cash. Die mitreißende Geschichte des legendären Johnny Cash zeigt seinen Werdegang vom rebellischen Musiker aus schwierigen Verhältnissen zum Country-Star. Der Film beleuchtet seine schwierige Kindheit, die von Verlust und Armut geprägt war, und zeigt, wie Musik für ihn ein lebenrettender Anker wurde. Besondere Aufmerksamkeit wird der Beziehung zwischen Johnny Cash und June Carter geschenkt, die nicht nur seine Muse, sondern auch eine wichtige Stütze in seinen dunkelsten Zeiten war. Mit emotional aufgeladenen Performances von Joaquin Phoenix und Reese Witherspoon sowie authentischen Darbietungen von Cashs Klassikern wie “Ring of Fire” und “Folsom Prison Blues” ist der Film ideal, um den Einfluss persönlicher Erfahrungen auf musikalische Werke zu thematisieren. Der Film wird für Jugendliche ab 15 Jahren empfohlen und ist bei Disney Plus verfügbar.
“Bohemian Rhapsody” erzählt die Geschichte der weltbekannten Gruppe Queen. Dieses preisgekrönte Biopic feiert das Leben von Freddie Mercury, dem extravaganten Frontmann von Queen, und erzählt von den Höhen und Tiefen der Band. Von den ersten Auftritten in kleinen Clubs bis hin zu ihrem legendären Auftritt beim Live-Aid-Konzert 1985 begleitet der Film die Entstehung unvergesslicher Songs wie “We Will Rock You”, “Somebody to Love” und natürlich “Bohemian Rhapsody”. Gleichzeitig zeigt der Film Freddies persönliche Kämpfe mit seiner Identität und seiner Gesundheit, wodurch die emotionale Tiefe der Musik greifbar wird. Perfekt für den Musikunterricht, um die Entstehungsgeschichte von Hits zu analysieren und den Einfluss von Banddynamiken zu beleuchten. Der Film wird für Jugendliche ab 14 Jahren empfohlen. “Bohemian Rhapsody” könnt ihr derzeit auf Prime Video, Disney Plus und Magenta TV streamen.
“Back to Black” beleuchtet das Leben der britischen Soul- und Jazz-Ikone Amy Winehouse. Das Biopic wirft einen eindringlichen Blick auf das Leben der Musikerin, die mit Songs wie “Rehab”, “Back to Black” und “Valerie” die Musikwelt prägte. Der Film beleuchtet ihren Aufstieg von einer talentierten Nachwuchskünstlerin zu einem weltweiten Phänomen, aber auch die Schattenseiten ihres Ruhms – von ihrer verletzlichen Persönlichkeit bis zu den Herausforderungen, die sie letztendlich zu Fall brachten. Durch die intensive Verbindung von Musik und Emotionen gibt der Film einen tiefen Einblick in das Leben einer Künstlerin, deren Werk Generationen bewegt hat. Ideal für den Unterricht, um Songwriting und den Einfluss persönlicher Erfahrungen auf Musik zu analysieren. Der Film wird für Jugendliche ab 16 Jahren empfohlen. Der Film steht bei Apple TV und Prime Video zur Leihe verfügbar.
“Greatest Showman” ist ein mitreißender Musicalfilm, der die inspirierende Geschichte von P.T. Barnum erzählt. Einem visionären Showmaster, der trotz vieler Rückschläge seinen Traum verwirklicht, ein spektakuläres Zirkuserlebnis zu schaffen. Der Film beleuchtet Themen wie soziale Ausgrenzung, Mut und die Bedeutung von Gemeinschaft und vermittelt wichtige Botschaften über Vielfalt und Selbstakzeptanz. Mit unvergesslichen Songs wie “This Is Me”, ”A Million Dreams” und “The Greatest Show” wird Musik zum kraftvollen Ausdrucksmittel, das Emotionen und Botschaften transportiert. Die farbenfrohe Inszenierung und die mitreißende Musik machen den Film zu einer perfekten Ergänzung für den Musikunterricht, um Kreativität und Zusammenhalt zu thematisieren. Ohrwürmer sind hierbei vorprogrammiert. Der Film wird für Kinder ab 10 Jahren empfohlen und ist zurzeit bei Disney Plus und Prime Video mit inbegriffen.
“Ab nächste Woche gibt es bei uns eine Schülerzeitungs-AG und ich darf mitmachen! Ich weiß auch schon genau, was mein erster Artikel wird: ein Steckbrief zu Ronaldo! Kannst Du mir helfen, dazu etwas zu recherchieren und das auszudrucken?” sagte mein neunjähriger Sohn begeistert, als er einmal mittags aus der Grundschule nachhause kam.
Schulzeitungen sind heute mehr denn je als Ausdruck der Meinungs- und Pressefreiheit ein Grundpfeiler und beschützen unsere Demokratie. In den weiterführenden Schulen, als klassisches Medium der eigenen, durchaus auch kritischen und kontroversen Meinung, nehmen engagierte Schüler:innen das Zepter oftmals selbst in die Hand. Neben dem Kundtun eigener Ansichten werden so auch eigene peer-relevante Themen sichtbar. Über den gesamten Veröffentlichungsprozess hinweg lernen die Schüler:innen den kompetenten Umgang mit Nachrichten, Informations- und Kommunikationstechnologien, der in einer Kultur der Digitalität eine neue Dringlichkeit erfährt. Im direkten Gegensatz zu ihren gewohnten Kommunikationsmustern in Social Media, lernen sie so, wie fundierter Content entsteht, im Redaktionsteam besprochen und abgestimmt und erst dann veröffentlicht wird.
Damit erleben die Schüler:innen die Themen Partizipation, Faktensicherung und Meinungsfreiheit in der direkten und durchgängigen Umsetzung als prägende Erfahrung während ihrer Schulzeit. Diese Lernerfahrung führt zu dem Kompetenzerwerb, der in der aktuellen ICILS-Studie als defizitär angemahnt wurde. Computer- und informationsbezogene Kompetenzen spielen heute im Kontext von Schülerzeitungen nicht nur eine große Rolle bei der Recherche, sondern eröffnen im Rahmen von Onlineveröffentlichung Möglichkeiten zu einem umfassenden Kompetenzerwerb in der Medienbildung und des Medienhandelns.
Online-Schülerzeitungen gehen nämlich einen zentralen Schritt weiter: Die Einbindung multimedialer Formate fördert die Sichtbarkeit von Schüler:innen, die vielleicht (noch) nicht über eine besondere Schreibstärke verfügen, sich aber dennoch einbringen und ausdrücken möchten – sei es über Video-, Audio- oder Bildformate. Die darüber entstehende Diversität von Beiträgen und Beitragenden zeigt damit ein umfassendes Abbild unserer diversen heranwachsenden Gesellschaft, schafft Chancengleichheit, Wertschätzung und fördert vielfältige Facetten der Medienkompetenz.
Richtig spannend wird es dann, wenn Schüler:innen die Möglichkeit bekommen, ihre Beiträge eigenständig in einem Content-Management-System zu verfassen. Durch die eigene Arbeit im System erlernen sie die in der aktuellen ICILS-Studie als stark defizitär beschriebenen Kompetenzen im Umgang mit digitalen Endgeräten in direkter Kombination mit multimedialen Kommunikationskompetenzen. Und warum nicht den gelungenen Aufsatz aus der Deutschstunde, die kreativen Erzeugnisse aus dem Kunstunterricht oder Experimente aus dem Sachunterricht multimedial veröffentlichen im Sinne eines digitalisierten Unterrichts? Für alle, die sich vor dem Aufwand sorgen, gibt es ein paar Tipps.
Schon in Grundschulklassen können Schüler:innen die Möglichkeit erhalten, sich in einer kinderleichten digitalen Umgebung mit eigenen Lern- und Lebensthemen multimedial auszuprobieren und nach Abstimmung den eigenen Beitrag im Internet zu veröffentlichen. Die Beiträge, die hier entstehen, sind vielleicht nicht immer Pulitzer-Preis verdächtig, aber Demokratie fängt im Kleinen an! So erfahren Schüler:innen bei der multimedialen Beitragsgestaltung Selbstwirksamkeit, Partizipation und Wertschätzung. Sie lernen die Regeln der rechtskonformen und wertschätzenden digitalen Kommunikation und wie nebenbei auch noch sich in Schrift oder Ton auszudrücken. Das eigene Interesse zum Beispiel an Ronaldo quellenbasiert und multimedial auszudrücken, abzustimmen und sichtbar zu machen ist eine stärkende Erfahrung, die sonst an vielen Stellen auf der Strecke bleibt.
Der Einsatz von Content-Management-Systemen bietet die Möglichkeit, von überall auf alle Daten für die entstehenden Beiträge zentral zugreifen zu können. Tools wie WordPress oder Jimdo bieten hierfür eine gute Basis. Was ihnen aber fehlt, ist die spezielle Ausrichtung auf den Kontext Schule: Datenschutz, Quellenarbeit, inhaltliche Angebote, Links zu kindgerechten Rechercheseiten, die Möglichkeit des Anlegens individueller Logins oder eine Rückmeldefunktion.
Diese Lücke schließt zum Beispiel digi.reporter, ein DSGVO-konformes und eigens für den Schulkontext entwickeltes Online-Redaktionssystem, in dem bereits Grundschüler:innen eigenständig digitale Beiträge sowohl inhaltlich als auch formal für eine Veröffentlichung vorbereiten können. Ein Rollensystem ermöglicht sogar erste Redigierschleifen in Peer-Arbeit, die eigene Ressourcen als Lehrkraft einsparen und kollaboratives Arbeiten schulen. Auch unterstützt das System die Auseinandersetzung mit Text- und Bildquellen, die verpflichtend sind und schult so frühzeitig den Blick auf die in einer demokratischen Kultur der Digitalität zentrale Einhaltung von Urheber- und Persönlichkeitsrechten. Eine Jahreslizenz für die Nutzung von digi.reporter kostet in Abhängigkeit der Schulgröße zwischen 350 und 700 Euro und beinhaltet eine unbegrenzte Anzahl von Schülerzugängen.
Mit dem “Eh-schon-da”-Prinzip werden Schüler:innen sowie andere Lehrkräfte ermutigt und befähigt, im Unterricht entstandene Arbeiten und Projekte zu digitalisieren und damit für eine Online-Veröffentlichung vorzuschlagen. Dies können Bilder von Laternen für St. Martin sein (Kunst), Erklärvideos zum Cup-Song (Musik), Plakate zum Wasserkreislauf (Sachunterricht) oder aufwendig gestaltete Beiträge aus dem Forderband (Deutsch). So entsteht ein wertschätzendes und authentisches Schaufenster in den Schulalltag von Schüler:innen, von dem auch Eltern oder andere an Schule Interessierte profitieren.
Zum Abschluss also auf den Punkt gebracht: In Zeiten hoher Verunsicherung durch singuläre, digitale Kommunikation auf Social Media und einer schwächelnden Demokratie, ist die Vermittlung von Medienkompetenz zentraler Teil des Bildungsauftrags.
Diesen bereits in der Grundschule über das Thema Online-Schulzeitung zu adressieren, schlägt wie oben beschrieben viele Fliegen mit einer Klappe: Multimedial kommunizieren, abstimmen und sichtbar werden ist die Devise – für eine demokratische Kultur der Digitalität.
Fühlt ihr euch im Schulalltag wie Jongleur:innen, mit zu vielen Bällen in der Luft? Keine Sorge, mit dem Buch “Classroom Management für Dummies” lernt ihr alles Wesentliche über Führung, Kommunikation und (Selbst-)Organisation, um eure Klasse zu leiten. Als Lehrkraft führt ihr eure Klasse durchs Schuljahr, mit dem Ziel, die im Lehrplan vorgegebenen Inhalte zu vermitteln. Das ist manchmal gar nicht so einfach, pubertierende Schüler:innen, besorgte Erziehungsberechtigte oder die eigene Unorganisiertheit können beispielsweise dazu führen, dass ihr euch verzettelt, deshalb ist Classroom Management so wichtig. Die Methode hilft euch, eure Klasse zu organisieren, um eine nachhaltige Lernumgebung zu schaffen und eure Klasse so zu führen, dass ihr gut durchs Schuljahr kommt. Classroom Management ist dabei mehr als Klassenführung. Im Einführungswerk “Classroom Management für Dummies”, das bei Wiley-VCH erschienen ist, wird die Methode ausführlich, aber kompakt vorgestellt.
Die Autorin von “Classroom Management für Dummies” Rebecca Hofer-Warth ist ursprünglich Lehrerin für Grund- und Hauptschule, hat aber in den letzten 23 Jahren auch als Konrektorin, Lehrbeauftragte am Seminar für Ausbildung und Fortbildung für Lehrkräfte in Baden-Württemberg und als Coach für Lehrkräfte gearbeitet. Diese Erfahrung kombiniert sie in ihrem Buch mit Grundlagen aus dem Management und der Kommunikationstheorie, um eure Rolle als Lehrkraft systematisch aufzudröseln und Unterstützung in allen Bereichen des Lehralltags zu geben. Dabei geht es nicht nur um Klassenführung und den Umgang mit Störungen. Hofer-Warth hat das Buch nach dem 8-Faktoren-Modell aufgebaut. Folgende acht Faktoren gehören zu gutem Classroom Management: Unterrichtsorganisation und Selbstmanagement, Haltung und Führungsverständnis, Selbstführung, Beziehungsgestaltung, Kommunikation, Umgang mit Herausforderung, Störungen und Konflikten, Unterstützungssysteme für die eigene Professionalisierung wie Weiterbildung und Supervision und die persönliche Umsetzung.
Vieles macht man im Schulalltag aus dem Bauch heraus. Zum Beispiel, der Umgang mit Störungen, wenn es um die Frage geht, wie führe ich meine Klasse so, dass Konflikte nicht entstehen und am Ende alle Schüler:innen die Versetzung schaffen? Classroom Management bedient sich hier typischer Führungsmodelle und Managementansätze aus der freien Wirtschaft und überträgt sie auf den Schulalltag. Hofer-Warth stellt zum Beispiel die ALPEN-Methode, smarte Ziele und die Eisenhower-Matrix vor. Alles drei Methoden, um Arbeit effizienter zu gestalten, indem Aufgaben strukturiert und Ziele konkreter gefasst und priorisiert werden.
Auch pädagogische Grundlagen kommen in diesem umfangreichen Nachschlagewerk nicht zu kurz. Interessant ist zum Beispiel der Input zum US-amerikanischen Pädagogen Jacob Kounin, der als Pionier auf dem Gebiet der Klassenführung gilt. Als er einen zeitungslesenden Studierenden in seiner Vorlesung maßregelte, verunsicherte dies den gesamten Kurs. Dieses von Kounin als “Welleneffekt” bezeichnete Phänomen zeigt, dass die Reaktionen einer Lehrkraft auf die Handlungen eines Lernenden sich auf das Verhalten der gesamten Klasse auswirkt – im positiven und negativen.
“Lehrkräfte sind Führungspersonen”, sagt Hofer-Warth. Die dafür notwendigen Kompetenzen, wie beispielsweise Grenzen ziehen, Beziehungsfähigkeit und der strategische Umgang mit potenziellen Problemen, beschreibt die Autorin in den ersten sieben Punkten ihres 8-Faktoren-Modells. Doch all diese Kompetenzen, greifen erst vollends wirksam ineinander, wenn die Lehrkraft eine innere Haltung hat und sich dieser bewusst ist. “Als Lehrperson ist man in einem Beziehungsberuf. Das fachliche Wissen allein wird in der Regel nicht ausreichen”, begründet Hofer-Warth die Notwendigkeit von Haltung. Man muss über sich selbst wissen, was einen antreibt und wofür man steht, um sich im Schulalltag treu zu bleiben, wenn man spontan auf schwierige Situation, wie Konflikte mit Schüler:innen reagieren muss. Oder wie die Autorin es auf den Punkt bringt: “Handeln folgt der Haltung.” Nur wer seine Haltung reflektiert hat, versteht also, warum er agiert und reagiert, wie er es tut. “In der Begegnung mit Kindern, Schülern, Eltern, Kollegen gibt es zahlreiche Situationen, in denen Haltung trägt. Haltung ist also etwas, das sichtbar ist, spürbar ist und weitergegeben werden kann.” Und nicht nur das, es hilft Lehrkräften Stress zu reduzieren, denn wer den eigenen Bedürfnissen, die der Haltung zu Grunde liegen, entsprechend handelt, schläft abends mit gutem Gewissen ein und vermeidet Gedankenkarusselle darüber, am Tage im Konflikt mit einer Schüler:in eventuell falsch reagiert zu haben oder die Konsequenzen des eigenen Handelns, wie etwa ein Elterngespräch, fürchten zu müssen.
Das sehr sachliche und grundlagenorientierte Buch eignet sich für alle Berufseinsteiger:innen im Referendariat oder in den ersten Berufsjahren, die sich und ihre Unterrichtsführung noch weiter professionalisieren wollen und als Nachschlagewerk für alle alten Hasen, die ihrem Schulalltag mehr Struktur geben oder die Lernumgebung ihrer Schüler:innen neu gestalten wollen und sich fragen: Was ist gutes Classroom Management? Also, wenn Konflikte in eurer Klasse häufiger eskalieren oder ihr euch schwer mit Elternarbeit tut, hilft euch “Classroom Management für Dummies” dabei, durch Führung und Selbstorganisation einen professionellen Umgang damit zu finden. Voraussetzung ist natürlich, dass ihr euch wirklich darauf einlasst, die Empfehlungen umzusetzen und auch an euch selbst zu arbeiten. Wenn ihr dazu bereit seid, sind die “Schummelseiten” gutes Material für den Schulalltag. Auf den “Schummelseiten” zum Herausreißen sind die wichtigsten Grundlagen zu Classroom Management zusammengefasst, so könnt ihr sie zum Beispiel in eurem Notizbuch abheften und in der Schule schnell nachschlagen, wenn ihr euch Punkte aus dem 8-Faktoren-Modell in Gedächtnis rufen wollt. Dabei könnt ihr Classroom Management in allen Schulformen, ob Grundschule, Real- und Hauptschule oder Gymnasium, anwenden. Denn Führung, Kommunikation und Organisation braucht es an allen Schulen. Wie ist es bei euch: Empfindet ihr euch als Führungskraft eurer Klasse und wie zeigt sich das im Umgang mit den Schüler:innen?
Stuttgart. Seit dem 15. November stellt der Ernst Klett Verlag, begleitet vom Fraunhofer IAIS und dem Lamarr-Institut, den fachübergreifenden eCourse “KI verstehen” für Lehrkräfte und Schüler:innen von der 7. bis zur 10. Klasse bis Ende März 2025 kostenlos zur Verfügung. Bei diesem sollen die Jugendlichen fundierte Grundlagen und praxisnahe Anwendungen von Künstlicher Intelligenz vermittelt bekommen, sowie zu einer reflektierten Einschätzung der Chancen und Risiken von KI gelangen. Zudem werden wissenschaftliche Grundlagen und Anwendungsfelder der KI vermittelt und es bietet eine einfache Experimentierumgebung für maschinelles Lernen und Programmieren.
Der Kurs ist in die vier Module: Modul Grundlagen Künstlicher Intelligenz (kostenlos verfügbar ab November 2024), Modul mit KI lernen (kostenlos verfügbar ab November 2024), Modul KI und Gesellschaft und Modul KI und Zukunft (kostenloses Update im Februar 2025) aufgeteilt, in denen KI ganzheitlich und aktuell behandelt wird. In den beiden ersten Grundlagen-Modulen werden die wichtigsten Grundbegriffe und Zusammenhänge und Experimente zu bedienenden der Tools für maschinelles Lernen und Programmierung vorgestellt.
Um das Lernmaterial interessanter zu gestalten, wurde der interdisziplinäre Charakter von KI in die praxisorientierten Anwendungsfelder aufgenommen. So werden Beispiele aus der Klimaforschung, der Medizin, aber auch aus der Automobilbranche vorgestellt. Auch deswegen sind die Module flexibel und unabhängig voneinander in einem Projekt oder einem zugehörigen Fachunterricht einsetzbar und können einfach an die individuellen Bedürfnisse der Klasse angepasst werden.
Darüber hinaus beinhaltet der Kurs digital aufbereitete Inhalte für den Fachunterricht, didaktische Hinweise zu den Aufgaben und Lehrkräftehinweise zur jeweiligen Unterrichtseinheit (in der Version für Lehrkräfte, erscheinen mit dem Update im Februar 2025), sowie Lösungen zu den enthaltenen Aufgaben und viele motivierende Zusatzmaterialien wie Audios, Videos und interaktive Übungen.
Früher trugen Schulen oft einfache Bezeichnungen wie Dorfschule, Volksschule oder Klosterschule. Dies ging damit einher, dass es oft nur eine einzige Schule im Ort gab und die Bewohner:innen somit sofort wussten, um welche Schule es sich handelte. Doch mit der wachsenden Zahl an Schüler:innen entstanden immer mehr Schulen, die nun individuelle Namen benötigten, um Missverständnisse zu vermeiden und ein Alleinstellungsmerkmal bzw. eine Grundhaltung zu schaffen.
In den letzten Jahren haben sich jedoch immer mehr Schulen dazu entschlossen, ihre bisherigen Namen abzulegen. So auch das Otfried-Preußler-Gymnasium in Pullach. Der Kinderbuchautor Otfried Preußler ist bekannt für beliebte Geschichten wie “Der Räuber Hotzenplotz” und “Die kleine Hexe”. Der Grund für die Namensänderung liegt in Preußlers Vergangenheit: Während der NS-Zeit verfasste er einen Jugendroman, der die Hitlerjugend verherrlichte. Die Schule argumentiert, Preußler habe sich im Nachgang nicht ausreichend von dem Werk distanziert. In der Öffentlichkeit löste dies reichlich Diskussionen aus und wurde teilweise als Versuch gewertet, Preußler zu “canceln”. Der Schulleiter Benno Fischbach betonte jedoch die Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit der gesamten Biografie und wurde dabei von der Mehrheit der Schulgemeinschaft unterstützt.
Fälle wie dieser zeigen also, dass Schulen zunehmend bereit sind, ihre Namen zu überdenken und sich kritisch mit der Vergangenheit ihrer Namensgeber auseinanderzusetzen. Doch wie relevant sind Schulnamen überhaupt? Welche Funktionen erfüllen sie heute über die reine Identifikation hinaus? Welche Kriterien gibt es? Und worauf kommt es bei der Wahl des richtigen Schulnamens an?
Schulnamen haben in erster Linie die Funktion, ihre Träger zu identifizieren. Häufig erfüllen bereits einfache Namen, die sich aus der Schulart und dem Standort zusammensetzen (z.B. "Grundschule Sanitz" oder "Regionale Schule Binz"), diesen Zweck. Durch erweiterte Schulnamen, die besondere Merkmale der Schule hervorheben, tritt jedoch der jeweilige individuelle Charakter hervor. Teilweise nutzen auch Schulen, die die einzigen ihrer Art am jeweiligen Standort sind, diese Möglichkeit der individuellen Namensgebung, obwohl eine Erweiterung zur Identifikation nicht notwendig wäre.
Schulnamen umfassen eine Vielzahl von Erweiterungsbausteinen, die sich in verschiedene inhaltliche Kategorien gliedern lassen, wobei jede Kategorie spezifische Merkmale der Schule hervorheben kann. Am häufigsten werden Schulen nach bedeutenden Persönlichkeiten benannt – sei es aus der Literatur, Wissenschaft, Pädagogik oder Religion. Solche Namensgebungen spiegeln oft entweder eine historische Verbindung zum Schulort wider, wie bei der Caspar-David-Friedrich-Schule in Greifswald oder sie repräsentieren zentrale Werte der Schule, wie beim Geschwister-Scholl-Gymnasium.
Namen aus Kinderbüchern, wie die “Nils Holgersson”-Grundschule, passen gut zu Schulen für jüngere Kinder. Geografische Namen heben hingegen die regionale Verbundenheit hervor – Beispiele sind die Ostsee-Grundschule oder das Elbe-Gymnasium. Auch Dialektausdrücke, wie bei der Grundschule “Uns lütt Schaul”, finden sich unter den verschiedenen Arten von Beinamen und stärken das regionale Zugehörigkeitsgefühl. Namenspatenschaften von Persönlichkeiten sind willkommen, wenn sie als Vorbilder dienen – bevorzugt Frauen, da diese bisher nur selten vertreten sind.
Viele Schulen entscheiden sich also für erweiterte Schulnamen, um ihren Wiedererkennungswert zu erhöhen und sich von anderen Schulen vor Ort zu unterscheiden und abzuheben. Statistiken zeigen, dass diese Strategie verbreitet ist: Alle Gymnasien und etwa zwei Drittel der Grundschulen nutzen einen solchen Zusatz, um einen guten Eindruck bei Schüler:innen und Eltern zu machen. Ein konkretes Beispiel ist der Vergleich zwischen “Gymnasium Worms”, das eher neutral wirkt, und dem “Gauß-Gymnasium”, das durch den Namen auf ein naturwissenschaftliches Profil hinweist und damit gezielt das Interesse von Schüler:innen und Eltern wecken kann. Laut dem Experten Peter Albrecht genügt ein einfacher Name dabei nicht: “Eine Schule braucht einen bedeutungsvollen Namen”. Ein aussagekräftiger Schulname kann somit entscheidend dazu beitragen, das Profil einer Schule zu schärfen. “Der Name sollte die Ideale der Schule widerspiegeln”, betont Albrecht.
Da in den nächsten Jahren zahlreiche neue Schulen gebaut werden, könnten laut Albrecht zunehmend moderne Namen gewählt werden. Schätzungen zufolge könnten bis 2030 rund eine Million zusätzliche Kinder zur Schule gehen. Mit dem wachsenden Bedarf an Schulen steigt auch die Nachfrage nach neuen Schulnamen. Inzwischen dürfen oft auch Schüler:innen selbst bei der Namenswahl mitwirken. So wurde in Bayern eine Schule nach Udo Lindenberg benannt, da der Musiker für Offenheit und Vielfalt, und somit für die Werte der Schüler:innen steht.
Allgemein ist in den letzten Jahren ein Wandel von Schulnamen festzustellen. Gerade Namen wie “Regenbogenschule” oder “Europaschule”, die gesellschaftliche Grundwerte betonen, verdeutlichen den Wandel in der Namensgebung von Schulen. Besonders sichtbar wird dieser Prozess, wenn wie bereits beschrieben Diskussionen über bestehende oder geplante Namensgeber:innen stattfinden und die Öffentlichkeit einbezogen wird. Im Fokus steht dabei die Frage, ob die Taten und Ansichten der Namensgeber:innen noch mit heutigen Werten vereinbar sind. Solche Debatten können dazu führen, dass Namen geändert oder Zusatzbezeichnungen gestrichen werden. Ein Beispiel, neben dem Otfried-Preußler-Gymnasium, ist die Rostocker Schule, die seit ihrer Gründung mehrfach umbenannt wurde: von “Borwinschule” (1912) in “Clausewitzschule” (1933) und schließlich wieder in “Borwinschule” (1945).
Ähnliche Entwicklungen gab es erst in jüngster Zeit bei vielen Jenaplan-Schulen, die den Namen ihres Gründers Peter Petersen aufgrund neuer Erkenntnisse über seine rassistischen und antisemitischen Ansichten entfernten. Der Schulname ist also gerade dann von enormer Bedeutung, wenn die dahinter stehende Identifikation oder symbolische Bedeutung nicht mehr den ethischen Standards entspricht. In diesem Fall kann die Anpassung des Schulnamens ein Zeichen für Fortschritt, Toleranz, Gleichberechtigung und Vielfalt sein. So kann nicht nur eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte angestrebt werden, sondern auch ein bewusstes Eintreten für Werte als Schulgemeinschaft.
Bei der Wahl des Schulnamens ist es daher wichtig, die Identität und die Werte der Schule klar zum Ausdruck zu bringen. Ein aussagekräftiger Name sollte nicht nur die regionale Verbundenheit oder besondere Schwerpunkte widerspiegeln, sondern auch aktuelle gesellschaftliche Werte berücksichtigen. Zudem ist es wichtig, die Schulgemeinschaft – einschließlich Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte – in den Entscheidungsprozess einzubeziehen, um eine breite Akzeptanz und Identifikation zu gewährleisten. Nicht zuletzt trägt ein gut gewählter Schulname dazu bei, das Profil der Bildungseinrichtung zu schärfen und einen positiven Eindruck zu hinterlassen.
Am Freitag, dem 15. November findet zum 21. Mal der Bundesweite Vorlesetag statt. Die gemeinsame Initiative von DIE ZEIT, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung findet seit 2004 immer am dritten Freitag im November statt und soll Kinder und Erwachsene auf die Bedeutung des Vorlesens aufmerksam machen. In diesem Artikel stellen wir euch vier spannende Bücher vor, die ihr eurer Klasse vorlesen könnt.
Natürlich bietet Vorlesen einen schönen Zeitvertreib für Eltern und ihre Kinder, doch das ist bei Weitem nicht der einzige Vorteil. Wenn Kindern vorgelesen wird, können sie in fremde Welten abtauchen. Sie erleben die Geschichte in ihrem Kopf aktiv mit. Das fördert die Fantasie und das Vorstellungsvermögen. Außerdem lernen sie so, sich für eine längere Zeit auf eine Sache zu konzentrieren. Das hilft ihnen später in der Schule, aufmerksam zu bleiben.
Zusätzlich fördert Vorlesen verschiedene Fähigkeiten, die ein Leben lang wichtig sind. Dazu gehören beispielsweise Empathie und Selbstbewusstsein. Kinder können sich mit den Charakteren identifizieren. So lernen sie, sich in andere hineinzuversetzen. Zudem stehen die Helden der Geschichte häufig vor Problemen, die es zu lösen gilt. Kinder fiebern mit, überlegen sich Lösungen und üben so, mit schwierigen Situationen umzugehen.
Vorlesen eignet sich zudem sehr gut als fester Bestandteil des Deutschunterrichts in jüngeren Klassen. Es fördert den Wortschatz der Kinder und vermittelt ihnen ein besseres Sprachverständnis. Das hilft ihnen, den Unterschied zwischen dem gesprochenen Wort und der Schriftsprache zu erkennen und anzuwenden.
“Die Schule der magischen Tiere” dreht sich um die Schüler:innen einer ganz besonderen Klasse. Jedes Kind, das Unterstützung in seinem Leben benötigt, hat die Möglichkeit, ein magisches Tier zu erhalten, das sprechen kann und als treue Begleitung fungiert. Die magischen Tiere helfen den Kindern bei Herausforderungen und fördern Freundschaften und Teamarbeit.
Die Geschichte ist humorvoll und spannend und verbindet Themen wie Freundschaft und Familie mit aufregenden Abenteuern. Durch die vielseitigen Charaktere kann sich so gut wie jedes Kind in den Figuren wiederfinden und mit ihnen mitfiebern. Die Geschichte ist für Kinder ab der ersten Klasse geeignet. Neben der mehrteiligen Hauptreihe gibt es auch noch mehrere Spin-off-Reihen sowie Hörspiele und Verfilmungen der ersten drei Bände. Eine Leseprobe des ersten Bandes gibt es auf lesejury.de.
“Der Tag, an dem ich cool wurde” erzählt die inspirierende Geschichte von Martin, der in der Schule gehänselt wird. Mit Karli, der neu in die Klasse kommt und ebenfalls gemobbt wird, findet er seinen besten Freund. Gemeinsam beschließen sie, dass es Zeit ist, sich zu rächen. Doch dieser Plan geht gewaltig schief und so landen sie schließlich gegen ihren Willen im Campingurlaub. Dort fassen sie den Entschluss, endlich cool zu werden. Während sie an sich selbst arbeiten und neue Bekanntschaften machen, lernen sie außerdem, dass auch bei den coolen Jungs aus ihrer Klasse nicht alles so ist, wie es scheint. Sie werden mit familiären Problemen konfrontiert und springen über ihren Schatten, um ihrem Peiniger aus seiner misslichen Lage zu helfen.
Das Buch handelt von Freundschaft, Selbstfindung und dem Umgang mit Mobbing. Aus Martins Perspektive wird erzählt, wie er sich fühlt. Dabei ist er humorvoll, ehrlich und voller Selbstironie. Das Buch wird für Kinder ab 10 Jahren empfohlen. Insgesamt gibt es drei Teile, welche auch als Hörbuch verfügbar sind, sowie kostenlose Unterrichtsmaterialien.
“Die Mitte Welt” erzählt die Geschichte des siebzehnjährigen Phil, der in mitten von Familienproblemen und dem Erwachsenwerden seinen Platz in der Welt sucht. Zusammen mit seiner Mutter, welche von ihren Kindern nur beim Vornamen genannt werden will, und seiner Zwillingsschwester wohnt er am Dorfrand in einem alten Haus. Es ist eine ungewöhnliche Familie und Phils Beziehung zu seiner Mutter ist schwierig, ebenso wie zu seiner Schwester, die selbst jede Menge Eigenheiten hat. Der einzige Mensch, mit dem er reden kann, ist seine beste Freundin. Zu den Problemen zu Hause und der Ausgrenzung durch die anderen Dorfbewohner:innen kommen schließlich auch noch Phils unerwartete Gefühle für Nicholas, seinen gutaussehenden Mitschüler.
Das Buch handelt von einer schwierigen Familie, Freundschaft, der ersten Liebe und dem Finden der eigenen Identität. Aus Phils Sicht erzählt, erhält die Geschichte eine intensive Unmittelbarkeit. “Die Mitte der Welt” ist für Jugendliche ab 14 Jahren geeignet. Neben dem Buch gibt es auch noch einen Verfilmung. Die ersten 27 Seiten gibt es bei bücher.de als kostenlose Leseprobe.
Tilda studiert Mathematik und schreibt ihre Masterarbeit. Nebenbei muss sie sich um ihre kleine Schwester Ida kümmern und Geld verdienen, da ihre alkoholkranke Mutter nicht dazu in der Lage ist. Um den Kopf freizubekommen, geht sie regelmäßig schwimmen. Immer genau 22 Bahnen. Alle ihre Freund:innen sind mittlerweile weggezogen, doch sie steckt hier fest. Plötzlich wird Tilda überraschend eine Promotionsstelle in Berlin angeboten. Aber wie soll das gehen, wenn sie ihre Schwester nicht allein lassen kann? Während Tilda hin- und hergerissen ist, trifft sie zudem auf Viktor, den sie noch aus der Schule kennt und der nun zurückgekehrt ist.
“22 Bahnen” erzählt die Geschichte einer jungen Frau. Hin- und hergerissen zwischen ihrer Verantwortung für die Familie und dem Wunsch, endlich frei zu sein. Es geht um eine kaputte Familie, Zusammenhalt und Überforderung. Aber auch um eine Liebesgeschichte. Trotz der schwierigen Verhältnisse, in denen die Protagonist:innen leben, ist der Roman keineswegs niederschmetternd. Im Gegenteil: Er macht Hoffnung auf eine bessere Zukunft und darauf, dass am Ende doch noch alles gut wird. “22 Bahnen” ist besonders für Schüler:innen ab der 10. Klasse zu empfehlen. Eine kostenlose Leseprobe findet ihr auf osiander.de. Außerdem gibt es noch eine Fortsetzung: “Windstärke 17” erzählt die Geschichte von Ida, Tildas kleiner Schwester, einige Zeit später.
Vorlesen eröffnet völlig neue Welten. Nicht nur Kinder, sondern auch Jugendliche und Erwachsene können so den Kopf frei kriegen und sich von der Geschichte mitreißen lassen. Welche Geschichten wurden dir früher vorgelesen, bzw. welche Bücher liest du deinen Kindern und Schüler:innen vor? Schreib es uns in die Kommentare.
Es ist die achte Stunde, die Heizung bollert, draußen wird es gar nicht mehr richtig hell und während du einen Vortrag über Staatsorgane und Legislaturperioden hältst, schlummern deine Schüler:innen langsam ein. Gerade in Fächern wie Politik, Geschichte und Gemeinschaftskunde, wo viele Inhalte vermittelt werden müssen, fällt es manchmal schwer, Schüler:innen zum Zuhören zu bewegen. Der Schlüssel ist, sie aktiv miteinbeziehen. Mentimeter hilft dir, deinen Unterricht interaktiver zu gestalten, indem du Präsentationen erstellst, in denen Umfragen und Quizzen enthalten sind, die du direkt im Unterricht auswerten kannst.
Damit das Ganze funktioniert, erstellst du deine Präsentation für den Unterricht mit Mentimeter. Neben normalen inhaltlichen Folien, kannst du verschiedene Fragefolien erstellen, um deine Schüler:innen miteinzubeziehen. Du kannst zwischen verschiedenen Fragetypen wählen und auch aussuchen, ob Antwortmöglichkeiten vorgegeben sind oder die Antworten offen sind. Auch die Darstellungsformen der Antworten kannst du auswählen. Du kannst die Antworten zum Beispiel als Balkendiagramm oder Donut-Diagramm darstellen. Ein sehr ausführliches Tutorial zur Erstellung deiner Präsentation findest du bei Vincent Benedikt auf Youtube. Über eine App auf ihrem Handy oder über den Browser auf ihrem Rechner können sich deine Schüler:innen mit einem Zugangscode mit deiner Mentimeter-Präsentation verbinden. Dabei können die Schüler:innen im Wesentlichen vier Funktionen im Umfrage-Tool benutzen:
Die Upvoting-Funktion von Mentimeter ermöglicht es Teilnehmenden, auf bestimmte Antworten oder Beiträge zu reagieren, indem sie diese positiv bewerten. Diese Funktion eignet sich besonders, um schnell herauszufinden, welche Meinungen, Ideen oder Fragen von der Mehrheit der Teilnehmenden unterstützt werden oder besonders relevant erscheinen. Die Beiträge mit den meisten Stimmen werden automatisch nach oben sortiert und hervorgehoben. So lassen sich relevante Meinungen oder Ideen im Unterricht schnell identifizieren und priorisieren.
Ein Quiz ist eigentlich nichts anderes als ein Test, nur dass er Spaß macht und die Kinder keine Sorge haben müssen, die Anforderungen nicht zu schaffen oder umgekehrt als Streber dazustehen, wenn sie alle Antworten wissen. Ein Quiz bringt genau das richtige Maß an Aufregung und Neugier mit sich, um das Interesse deiner Schüler:innen zu gewinnen. Du kannst zu Beginn der Stunde ein Quiz mit Mentimeter erstellen, um das Vorwissen der Schüler:innen zu testen oder den vorherigen Stoff zu wiederholen. Durch die sofortige Auswertung wird sichtbar, was du noch mit ihnen vertiefen solltest. Du kannst die Quizze natürlich auch einsetzen, um Wissen am Ende einer Unterrichtsstunde oder einer schnellen Leistungseinschätzung zu nutzen. Mentimeter bietet für Quizze und Tests viele Vorlagen für Lehrkräfte, die du mit deiner Klasse, für Online-Lerngruppen oder hybride Unterrichtsformate nutzen kannst.
Am Ende einer Unterrichtseinheit kann deine Klasse anonym Feedback zur Stunde oder zu bestimmten Inhalten geben. Mit der “Skala“- oder “Emoji“-Option siehst du, welche Themen gut ankamen und wo es noch Klärungsbedarf gibt. Das kann ungemein helfen, um den eigenen Unterricht zu verbessern oder die nächste Unterrichtsstunde inhaltlich vorzubereiten – ohne dass einzelne Schüler:innen den Mut fassen müssen, vor der ganzen Klasse zuzugeben, dass sie etwas noch nicht verstanden haben. Die Einführung einer anonymen Feedbackmöglichkeit kann der Anfang einer ganz neuen Feedbackkultur für deine Klasse werden. Wichtig dafür ist natürlich, dass du offen für solche Rückmeldungen bist und deinen Unterricht anpasst, sodass für die Schüler:innen sichtbar wird, dass ihre Beteiligung wirklich einen Einfluss auf deine Unterrichtsgestaltung hat.
Du kannst auch offene Fragen stellen, um schnell Stimmungen oder Feedback einzuholen. Die Antworten erscheinen als Wortwolke, was eine gute Grundlage für Diskussionen und weitere Fragen bietet. Diese Fragen kannst du als Eisbrecher zu Beginn der Stunde nutzen, um deine Klasse zu fragen, wie es ihr heute geht oder für Brainstormings, etwa “Was fällt euch zum Thema Klimawandel ein?” oder ”Was ist euch wichtig bei der Wahl zur/zum Klassensprecher:in?” Auch Textanalysen lassen sich damit interaktiver gestalten, indem du deinen Kurs einen Text lesen lässt und dann fragst, ”Was waren die wichtigsten Schlüsselwörter oder Ideen in dem Text, den wir gerade gelesen haben?” Das kann ein toller Anfang sein, für eine gemeinsame Diskussion.
Ein richtig cooles Feature für den Unterricht ist die Export-Funktion der Umfragen. Du kannst also nach deinem Unterricht einfach die Ergebnisse deiner Umfragen exportieren und mit deinen Schüler:innen teilen. In der kostenfreien Version geht das als Bild oder PDF, in den kostenpflichtigen auch als Excel-Datei. Falls du die App für Wissensabfragen oder Stimmungsbilder nutzt, kannst du die Ergebnisse deiner Stunden so am Ende des Schuljahres gegenüberstellen und vergleichen, ob deine Schüler:innen im Laufe des Schuljahres ihr Wissen erweitern konnten.
Die App gibt es kostenlos, ist dann aber auf 50 Teilnehmende pro Monat beschränkt. Möchtest du sie also täglich und mit all deinen Klassen einsetzen, ist eins der kostenpflichtigen Abomodelle ratsam. Für eine gelegentliche Nutzung reicht die kostenlose Version aber völlig aus. Schüler:innen müssen die App übrigens nicht herunterladen, um an einer Umfrage teilzunehmen. Sie brauchen dafür nur ein internetfähiges Gerät. Du teilst den QR-Code oder den Join-Code über menti.com, und dann können deine Schüler:innen, beispielsweise auf ihrem Smartphone oder einem Schulrechner antworten – datenschutzrechtlich ein echter Vorteil, weil deine Schüler:innen dafür kein Konto erstellen müssen. Du selbst musst bei der Erstellung deines Kontos nur Standarddaten wie Name und E-Mail-Adresse angeben. Welche Daten Mentimeter speichert, kannst du in der Privacy Policy genau nachlesen. Das Unternehmen Mentimeter wurde 2014 gegründet, hat seinen Sitz in Schweden und hostet seine Daten in Europa. Die Daten unterliegen also dem Schutz der EU-Datenschutzbestimmungen.
Quizze und Umfragen kannst du in jedem Unterrichtsfach einsetzen. Insbesondere in Fächern, in denen viele Fakten vermittelt werden müssen, wie zum Beispiel in Geschichte, wo deine Schüler:innen viele Jahreszahlen lernen müssen oder im Politikunterricht, wo der Aufbau politischer Systeme besprochen wird, bietet es sich an, das Ganze mit einem Quiz aufzupeppen. Wichtig ist, dass die Quizze nicht zu schwer sein dürfen und deinen Schüler:innen Spaß machen sollten – ein witziges Bild oder eine Scherzfrage können helfen dein Quiz aufzulockern. Ganz wichtig ist auch, dass du falsche Antworten nicht einfach unkommentiert stehen lässt, sondern sie korrigiert, sonst merken sich die Kinder am Ende die falsche Antwort. Ihr könnt den Spieß auch umdrehen und deine Schüler:innen erstellen ein Quiz. Das kann zum Beispiel für Referate eine gute Abwechslung sein. Du kannst zum Beispiel auch eine Gameshow mit deinen Schüler:innen veranstalten. Bau dafür einfach einen Tisch und vier Stühle vor der Tafel auf, suche dir vier Freiwillige und stelle ihnen vier Buzzer zur Verfügung und schon kann es mit deinen vorbereiteten Fragen losgehen.
Quizze und Umfragen bringen frischen Wind ins Klassenzimmer und eröffnen euch neue Möglichkeiten, den Unterricht interaktiv und einladend zu gestalten. Mit vielfältigen Tools wie Mentimeter können Schüler:innen aktiv am Unterricht teilnehmen und ihre Meinungen, Kenntnisse und Gefühle direkt einbringen. Das Ergebnis: lebendige Diskussionen und eine Umgebung, in der Lernende gehört und einbezogen werden. Mentimeter macht es also einfacher denn je, Schüler:innen einzubeziehen und Unterricht nach ihren Bedürfnissen zu gestalten. Wie könnte ein Quiz den Unterricht in deiner Klasse bereichern?
Das finnische EdTech-Startup Edulyzer präsentiert einen app-gestützten Ansatz zur Entwicklung von Schulzufriedenheit, Wohlbefinden und anderer Aspekte erfolgreicher Schule. Im Interview erzählt Tero Rynkä, Gründer und Geschäftsführer von Edulyzer, wie die App funktioniert und wie sie das Lernen verbessert.
Lehrer-News: Mit Edulyzer verfolgt ihr das Ziel, mit einem holistischen Ansatz für mehr Wohlbefinden an Schulen zu sorgen. Könnt ihr uns das Konzept der App kurz erklären?
Edulyzer versteht sich als ein Werkzeug zur Entwicklung von Schulgemeinschaften und der Verbesserung des Lernens. Zu diesem Zweck haben wir gemeinsam mit Schulen und Forschenden die Themenbereiche identifiziert, die nachweislich einen Einfluss auf das Wohlbefinden und Lernen haben. Der wissenschaftliche Hintergrund ist die von der Oxford Wellbeing Impact Study bestätigte starke Korrelation zwischen Wohlbefinden und akademischer Leistung.
In der Edulyzer-App – eine Browser-Anwendung, die mit jedem digitalen Endgerät benutzt werden kann – können alle Beteiligten des schulischen Ökosystems Fragen zu verschiedenen, sie betreffenden Dimensionen beantworten. Die Themen sind dabei sehr vielfältig: Schüler:innen werden bspw. befragt, mit welcher Motivation sie lernen (Wissen aneignen oder gute Zensuren bekommen) oder wie wohl sie sich in der Schulgemeinschaft fühlen. Lehrkräfte und die Schulleitung werden unter anderem zu den Themen pädagogische Entwicklung und Führung befragt, während die Erziehungsberechtigten Auskunft über ihre Wahrnehmung der Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus mitteilen können. Auf diese Weise entsteht mit Edulyzer ein ganzheitlicher Überblick über die gesamte Schulgemeinschaft.
Wir legen den Fokus auf nicht-leistungsbezogene Aspekte der Schulentwicklung, was auch Bestandteil der meisten von Landesinstituten angebotenen Evaluationsverfahren ist – allerdings deckt Edulyzer diese Aspekte sowohl in der Breite als auch in der Tiefe deutlich umfangreicher ab. Die Kontinuität der Erhebung, Analyse und Evaluierung getroffener Maßnahmen unterscheidet unseren Ansatz von bisher gängigen Anbietern. Eine weitere praktische Möglichkeit: Fragen oder ganze Kategorien können bei uns selbst erstellt werden. So kann jede Schule Edulyzer ganz individuell für sich nutzen.
Zur Erhebung der Daten kann Edulyzer auf ganz verschiedene Weise eingesetzt werden; von Einmalbefragungen bis hin zur kontinuierlichen Befragung, mit einer Frage pro Tag, ist alles möglich. Alle Daten bleiben dabei immer im System erhalten, sodass Entwicklungen ohne großen Aufwand genau verfolgt werden können. Die Antworten werden unmittelbar analysiert und die Ergebnisse stehen über rollenspezifische Dashboards sofort zur Verfügung. Lehrkräfte und Schulleitung sehen in ihrer Übersicht also nur genau die Fragen und Antworten, die für sie relevant sind.
Eine konkrete Einsatzmöglichkeit ist beispielsweise die Vermeidung von Absentismus. Schulabsentismus ist mehr als das klassische Schwänzen. Hinter der unentschuldigten Abwesenheit von Schüler:innen stecken oft persönliche und soziale Probleme (Lehrer News berichtete). Die wissenschaftlich bestätigte Korrelation zwischen negativen Emotionen und dem Erleben von Ausgrenzung einerseits – beides Dimensionen, die von Edulyzer erfasst werden – und dem Risiko von Absentismus andererseits lässt es zu, die entsprechenden Daten als Frühindikatoren zu verwenden und bei Bedarf Gespräche mit Betroffenen zu suchen.
Lehrer-News: Eine Frage, die viele interessieren dürfte, ist das Thema Datenschutz. Wie geht ihr damit um?
Wir verfolgen beim Datenschutz einen zweigeteilten Ansatz. Erstens befolgen wir branchenübliche Best Practices für Sicherheit und Datenschutz. Zweitens wenden wir verschiedene organisatorische Maßnahmen an, wie z. B. die Speicherung von Daten innerhalb der EU oder sogar im Land des Kunden. Wir legen zudem Wert darauf, keine personenbezogenen oder sonstigen Daten zu speichern, die nicht unbedingt erforderlich sind.
Unter den verschiedenen Möglichkeiten, Edulyzer zu implementieren, gibt es zwei, mit denen die Speicherung personenbezogener Daten in unserem System gänzlich vermieden werden kann. Die erste Möglichkeit ist die Integration des Schülerverwaltungssystems der Schule mit Edulyzer. Auf die notwendigen Daten wird auf diese Weise zugegriffen, ohne sie in unserem System zu speichern. Die zweite Möglichkeit besteht darin, Edulyzer anonym zu verwenden. Das ist zwar weniger detailliert, aber liefert dennoch ein gutes Gesamtbild auf Klassen- und Schulebene. Wir nehmen das Thema Datenschutz und Datensicherheit sehr ernst. Unser Ziel ist es, Schulen mit wichtigen und aussagekräftigen Informationen zu versorgen – und das auf sichere Weise.
Lehrer-News: An welchen Schulen ist Edulyzer bereits im Einsatz und wie sieht dort die Bilanz aus?
Edulyzer befindet sich an Schulen in fünf verschiedenen Ländern im Einsatz: Finnland, Schweden, Estland, Spanien und Deutschland. Wir haben bereits Hunderttausende Datenpunkte von Lernenden, Lehrkräften, Schulleitungen und Erziehungsberechtigten gesammelt und die Schulen damit unterstützt.
Für Lernende haben wir in einer Reihe von Schulen großartige Ergebnisse bei der Steigerung des schulischen Engagements erzielt. Lehrkräfte und Schulleitungen haben mit unseren Ergebnissen mehr Klarheit gewonnen und konnten Abläufe reibungsloser gestalten. Die Erziehungsberechtigten schätzen die offene Kommunikation der Schulen über die Ziele und Ergebnisse der Erhebungen und dass sie aktiv einbezogen werden.
Konkret haben mit uns entwickelte Maßnahmen beispielsweise zu einem Rückgang der Erfahrung von Ausgrenzung und negativen Emotionen um fast 10 % geführt (bis zu 25 % auf Klassenebene) oder das schulische Engagement um mehr als 5 % gesteigert – innerhalb eines Halbjahres. In allen Fällen haben die Beteiligten ein besseres Verständnis für ihre Rolle und ihr Potenzial für die Schulentwicklung entwickelt.
Lehrer News: Was sind eure nächsten Pläne, wann werden wir Edulyzer auch hierzulande im Einsatz sehen?
Im vergangenen Schuljahr fanden in Deutschland in fünf Bildungseinrichtungen Pilotprojekte statt, von denen drei jetzt in den Regelbetrieb gewechselt sind. Unser Ziel ist es natürlich, grundsätzlich mehr Schulen zu gewinnen – je mehr Schulen, desto mehr Daten, desto präziser werden wir in der Maßnahmenentwicklung mit den Schulen für die Schulen. Das größte Potenzial sehen wir dabei für Schulen in strukturell weniger privilegierter Situation – also dort, wo Schulentwicklung am dringendsten erforderlich ist. In diesem Zusammenhang begrüßen wir den Beginn des Startchancen-Programms. Genau jetzt ist die Zeit für diese Schulen, mit Edulyzer zu starten, um “vor die Welle” zu kommen, also jetzt zu erfahren, welche die wirksamsten Hebel für ihre Entwicklung sind.
Dafür treten wir zusammen mit unseren Partnern in Deutschland, m2more GmbH, mit Schulen und Schulträgern in Kontakt. Erfreulicherweise stellen wir dabei fest, dass unsere Lösung immer mehr auf Zustimmung stößt – sowohl bei bestehenden als auch bei neuen Kund:innen. Die Schulleiterin einer Grundschule in Baden-Württemberg, die eine unserer Modellschulen ist, sagt: “Die Edulyzer App bietet uns eine einzigartige Gelegenheit, die Schule aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten. Besonders das Dashboard bietet für die Schulentwicklung eine herausragende Möglichkeit, auf einen Blick zu sehen, was gut läuft und wo Verbesserungsbedarf besteht. Durch das klare und präzise Erkennen der Bereiche, können wir gezielte Maßnahmen ergreifen und unsere Schule kontinuierlich verbessern.” Dieses positive Feedback freut uns natürlich besonders, weil wir sehen, dass Edulyzer auch an Schulen in Deutschland viel Gutes bewirken kann.
Abschließend ist es uns noch wichtig zu sagen, dass das Unterrichten und Erziehen von Kindern und Jugendlichen einer der wichtigsten Berufe der Welt ist. Wir freuen uns daher, mit Edulyzer die Arbeit von Lehrkräften und Schulleitungen unterstützen zu dürfen.
Erfahrt hier mehr über Edulyzer oder vereinbart einen unverbindlichen Präsentationstermin mit unserem Partner in Deutschland.
Edulyzer wurde Anfang 2022 von Tero Rynkä und Teuvo Sankila gegründet, die beide aufgrund ihrer langjährigen Tätigkeit im Bereich der finnischen Bildungsmedien über umfassende Erfahrung im Bildungssektor verfügen. In Finnland wird Edulyzer bereits in zahlreichen Schulen eingesetzt.
Von Anfang an arbeitet das Team eng mit Forschenden zusammen, um ein wissenschaftlich hohes Niveau zu gewährleisten und entwickelt die Anwendung auf unterschiedliche Weise weiter. Mit Edulyzer wollen sie die Schule zu einem besseren Ort für jede:n Einzelne:n in der Schulgemeinschaft machen.
Als Lehrkraft stehst du täglich vor der Herausforderung, interessante und effektive Unterrichtsmaterialien zu entwickeln, die deine Schüler:innen begeistern und ihnen helfen, Wissen nachhaltig zu vertiefen. Stell dir vor, du könntest Arbeitsblätter, Tests und Quizfragen in Sekundenschnelle erstellen und individuell auf deine Klasse anpassen. ChatGPT kann diese Vision Wirklichkeit werden lassen! In diesem Artikel erfährst du, wie du KI-Technologie sinnvoll und zielführend für deinen Unterricht einsetzen kannst und dabei wertvolle Zeit sparst. Du erhältst konkrete Tipps, wie du den Einsatz der KI vertiefen und deine Materialien einzigartig gestalten kannst, sodass dein Unterricht einen spürbaren Mehrwert für alle Beteiligten bietet.
Die Erstellung von Arbeitsblättern kann oft eine zeitaufwendige Aufgabe sein, insbesondere wenn du sicherstellen möchtest, dass sie auf die individuellen Bedürfnisse deiner Schüler:innen zugeschnitten sind. Mit ChatGPT hast du die Möglichkeit, strukturierte und ansprechende Arbeitsblätter für verschiedenste Themen schnell zu generieren. Durch spezifische Eingaben wie Fach, Thema und Klassenniveau erhältst du sofort Vorschläge für Aufgaben und Übungen.
Beispiel-Prompts:
Um die Relevanz der Inhalte zu steigern, kannst du spezifische Anforderungen formulieren. Zum Beispiel: „Erstelle ein Arbeitsblatt zur Anwendung des Simple Past mit einem Text über die Erlebnisse einer fiktiven Figur, angepasst auf unterschiedliche Sprachlevel in der Klasse.“ Dies fördert den Praxisbezug und die Identifikation der Schüler:innen mit dem Lernstoff.
Tipp: Nutze ChatGPT auch für Materialien für Lernstationen oder differenzierte Arbeitsblätter für Gruppenarbeiten. So förderst du kooperatives Lernen und kannst gezielt auf unterschiedliche Leistungsniveaus eingehen, was den Gemeinschaftssinn stärkt und das Lernen untereinander fördert.
Tests sind ein zentraler Bestandteil des Bildungsprozesses und müssen oft sorgfältig gestaltet werden, um den Lernfortschritt der Schüler:innen zu evaluieren. Mit ChatGPT kannst du Tests schnell und einfach erstellen, die verschiedene Fragetypen wie Multiple Choice, offene Fragen oder kreative Aufgaben beinhalten. Dies ermöglicht dir eine flexible Anpassung an unterschiedliche Themen und Schwierigkeitsgrade.
Beispiel-Prompts:
Eine wertvolle Strategie ist, alternative Fragestellungen zu verwenden, z.B.: „Erstelle 5 Multiple-Choice-Fragen und 3 kreative Aufgaben, die eigenständige Recherche erfordern.“ Solche Fragen fördern kritisches Denken und vertiefen das Verständnis. Nutze ChatGPT für formative Assessments und regelmäßige Zwischentests, um den Lernfortschritt deiner Schüler:innen zu überprüfen und gezielt an individuellen Schwächen zu arbeiten.
Die Integration von interaktiven Elementen in den Unterricht kann die Motivation der Schüler:innen erheblich steigern. Quizfragen, die leicht in Plattformen wie Kahoot! oder Quizlet integriert werden können, fördern spielerisches Lernen und sorgen für ein lebendiges Klassenzimmer. Solche Tools bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten, um den Unterricht dynamischer und ansprechender zu gestalten, was insbesondere in einer Zeit wichtig ist, in der Schüler:innen oft an digitalen Medien und interaktiven Formaten gewöhnt sind.
Beispiel-Prompts:
Zusätzlich kannst du ChatGPT bitten, interaktive Rätsel oder Mini-Wissensspiele zu entwickeln, wie z. B. Lückentexte oder Bildzuordnungen. Dies sorgt für Abwechslung und motiviert die Schüler:innen, eigenständig zu denken und zu lernen.
Tipp: Setze Quizfragen am Ende jeder Stunde ein, um das Wissen in Form von kurzen Lernspielen zu festigen. Diese Methode trägt dazu bei, dass Schüler:innen sich die Inhalte besser merken und das Gelernte anwenden können.
Die Berücksichtigung der unterschiedlichen Lernstände ist entscheidend für den Erfolg im Klassenzimmer. ChatGPT hilft dir dabei, Aufgaben in verschiedenen Schwierigkeitsgraden zu erstellen, um den unterschiedlichen Bedürfnissen deiner Schüler:innen gerecht zu werden.
Beispiel-Prompts:
Durch die Anpassung der Aufgaben an die Lernziele kannst du sicherstellen, dass alle Schüler:innen gefordert und gefördert werden. Du kannst auch alltägliche Anwendungsszenarien einbeziehen, um die Relevanz des Lernstoffs zu erhöhen und das Interesse der Schüler:innen zu wecken.
Tipp: Verwende differenzierte Aufgaben, um Fördermaterialien für leistungsschwächere Schüler:innen sowie herausfordernde Aufgaben für leistungsstärkere Schüler:innen zu entwickeln. Dies ermöglicht eine individuelle Förderung und trägt dazu bei, das Selbstbewusstsein der Schüler:innen zu stärken.
Kreative Schreibaufträge sind ein hervorragendes Mittel, um die Fantasie und das Ausdrucksvermögen der Schüler:innen zu fördern. Besonders im Deutschunterricht bieten sie den Schüler:innen die Möglichkeit, literarische Fähigkeiten zu entwickeln und ihren persönlichen Schreibstil zu entdecken. Indem sie sich mit unterschiedlichen Themen und Genres auseinandersetzen, können die Schüler:innen ihre Kreativität entfalten und gleichzeitig wichtige Schreibtechniken erlernen.
Hier sind einige Beispiel-Prompts, die du nutzen kannst, um interessante Schreibanreize zu setzen:
Tipp: Veranstalte einen „Literaturwettbewerb“ in der Klasse, bei dem die Schüler:innen ihre besten Geschichten präsentieren können. Dies fördert nicht nur das Schreiben, sondern auch die Präsentationsfähigkeiten und das Selbstbewusstsein der Schüler:innen. ChatGPT kann dir helfen, interessante Themenvorgaben zu entwickeln, die den Schüler:innen neue Perspektiven bieten.
Digitale Lernkarten sind eine effektive Möglichkeit, um eigenständiges Lernen zu unterstützen. Mit ChatGPT kannst du gezielte Lernkarten zu spezifischen Themen erstellen, die Schüler:innen bei der Prüfungsvorbereitung helfen.
Beispiel-Prompts:
Tipp: Lade die Lernkarten auf Plattformen wie Quizlet hoch oder stelle sie digital bereit. So haben die Schüler:innen die Möglichkeit, flexibel und intensiv für Prüfungen zu lernen. Du kannst auch regelmäßige Übungseinheiten einplanen, um das Wissen zu festigen.
Die Planung einer Unterrichtseinheit erfordert viel Zeit und Kreativität. Um sicherzustellen, dass die Inhalte sowohl ansprechend als auch effektiv sind, kannst du ChatGPT nutzen, um strukturierte und zielgerichtete Unterrichtspläne zu entwickeln, die den spezifischen Bedürfnissen deiner Klasse gerecht werden. Dabei helfen dir präzise Vorgaben, um das Lernen zu optimieren und eine positive Lernumgebung zu schaffen.
Hier sind einige Beispiel-Prompts, die dir als Ausgangspunkt dienen können:
Tipp: Verwende die Vorschläge als Inspiration und passe sie an die spezifischen Bedürfnisse deiner Klasse an. Berücksichtige dabei verschiedene Lernstile und das Tempo, in dem die Schüler:innen lernen.
Erklärvideos und Präsentationen sind ideal, um komplexe Themen anschaulich zu vermitteln und das Verständnis der Schüler:innen zu fördern. Um den Lernprozess zu unterstützen, kann ChatGPT dir helfen, strukturierte Skripte zu erstellen, die als solide Grundlage für deine eigenen Inhalte dienen. Diese Skripte können dir dabei helfen, die wichtigsten Punkte klar und prägnant zu präsentieren und gleichzeitig die Aufmerksamkeit der Schüler:innen zu gewinnen.
Hier sind einige Beispiel-Prompts, die dir Inspiration bieten können:
Tipp: Nutze die Skripte als Grundlage für eigene Anpassungen, um Inhalte auf deine Lerngruppe abzustimmen und deinen Unterricht zu bereichern.
Fächerübergreifende Projekte ermöglichen ein tieferes Verständnis und fördern die Verknüpfung von Fachwissen. Sie helfen den Schüler:innen , komplexe Themen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und die Zusammenhänge zwischen den Disziplinen zu erkennen. Durch die Integration unterschiedlicher Fächer können die Schüler:innen nicht nur ihr Wissen erweitern, sondern auch ihre kreativen und kritischen Denkfähigkeiten entwickeln.
Beispiel-Prompts:
Tipp: Organisiere Abschlusspräsentationen oder Projektausstellungen, die die gesamte Schule einbeziehen. So stärkst du Motivation und Zusammenarbeit und förderst das Lernen voneinander. Mit zusätzlichen Angaben wie „Einbindung digitaler Werkzeuge“ oder „Einsatz von Recherchearbeit und kreativen Methoden“ kannst du ChatGPT gezielt nach Projektideen anweisen, die praxisorientierte Einblicke bieten und deine Schüler:innen zur aktiven Teilnahme anregen.
Durch gezielte Fragestellungen zu aktuellen Themen kannst du mit ChatGPT Diskussionsanregungen entwickeln, die Medienkompetenz und kritisches Denken fördern. Diese Fähigkeiten sind in der heutigen digitalen Welt unerlässlich, da Schüler:innen zunehmend mit einer Vielzahl von Informationen konfrontiert werden, die sowohl aus vertrauenswürdigen als auch aus weniger glaubwürdigen Quellen stammen. In einer Zeit, in der Fake News und Desinformation weit verbreitet sind, ist es besonders wichtig, dass junge Menschen lernen, Informationen kritisch zu hinterfragen und deren Herkunft sowie Relevanz zu bewerten. Indem du interessante und herausfordernde Themen in den Unterricht integrierst, kannst du die Schüler:innen dazu anregen, aktiv mit den Inhalten umzugehen.
Hier sind einige Beispiel-Prompts, die dir helfen können, anregende Diskussionseinheiten zu gestalten:
Tipp: Themen wie Mediennutzung oder Datenschutz lassen sich gut in unterschiedliche Fächer integrieren, z. B. in Sozialkunde oder Informatik. Diese Aufgaben fördern die Medienkompetenz und bereiten Schüler:innen auf eine kritische Auseinandersetzung mit digitalen Informationen vor. Binde auch digitale Tools wie Padlet für eine interaktive und dynamische Diskussion mit ein.
Um das volle Potenzial von ChatGPT auszuschöpfen, ist es wichtig, klare und präzise Prompts zu formulieren. Die Qualität der Ergebnisse hängt maßgeblich davon ab, wie spezifisch die Anfragen sind. Hier sind einige hilfreiche Hinweise, um deine Prompts zu optimieren:
Obwohl ChatGPT ein leistungsfähiges Werkzeug zur Unterrichtsgestaltung ist, ersetzt es nicht das pädagogische Einfühlungsvermögen und die Erfahrung einer Lehrkraft. Insbesondere bei sensiblen Themen oder in der Kommunikation mit Eltern empfiehlt es sich, persönlich zu formulieren und auf individuelle Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen. ChatGPT kann dir hier als Anregung dienen; jedoch solltest du wichtige Details immer selbst nachprüfen und anpassen.
Ein praktischer Ansatz könnte sein, ChatGPT einen Entwurf für Elternbriefe oder Leitfäden für Elterngespräche erstellen zu lassen, die du anschließend individuell anpasst. Solche Vorlagen können eine gute Basis darstellen, doch bleibt deine persönliche, empathische Gestaltung unverzichtbar.
Die Integration von ChatGPT in deine Unterrichtsvorbereitung kann dir wertvolle Zeit sparen und dir helfen, kreative sowie differenzierte Materialien zu erstellen, die genau auf die Bedürfnisse deiner Schüler:innen zugeschnitten sind. Mit dieser technologischen Unterstützung wird dein Unterricht vielseitiger und effizienter, sodass du dich auf das Wesentliche konzentrieren kannst: die Förderung und Inspiration deiner Schüler:innen.
Gleichzeitig ist ChatGPT nur ein ergänzendes Hilfsmittel – deine pädagogische Erfahrung und Intuition bleiben unersetzlich. Die Kombination aus deinem Fachwissen und den Möglichkeiten der KI kann zu einem innovativen und effektiven Unterricht führen.
Wie setzt du KI-Tools wie ChatGPT in deinem Unterricht ein? Teile deine Erfahrungen und Tipps in den Kommentaren! Hast du schon einmal mit ChatGPT Unterrichtsmaterialien erstellt? Wir sind gespannt auf deine Geschichten und Ideen, wie wir gemeinsam den Unterricht der Zukunft gestalten können. Lass uns voneinander lernen und gemeinsam innovative Wege finden, um unsere Schüler:innen bestmöglich zu fördern und zu inspirieren!
In einer Zeit, in der das Smartphone eine zentrale Rolle im Leben von Schüler:innen spielt, ist die Vermittlung von Medienkompetenz unerlässlich geworden. Lehrer:innen stehen vor der Herausforderung, ihre Schüler:innen nicht nur auf den sicheren Umgang mit digitalen Inhalten vorzubereiten, sondern sie auch in kritischer Auseinandersetzung mit ihrer digitalen Umgebung zu unterstützen. Genau hier setzt die Lern-App “eddilake” an.
Mit interaktiven Lernmodulen und einem breiten Angebot an praxisnahen Inhalten erleichtert eddilake die Vermittlung von Medienkompetenz und bereichert gleichzeitig den Unterricht mit spannenden und aktuellen Themen. In diesem Artikel erfahrt ihr, wie eddilake funktioniert, welche Vorteile die App bietet und wie sie den Schulalltag erleichtern kann.
Die innovative Web-App eddilake wurde speziell für den Einsatz in den Klassenstufen 3 bis 10 entwickelt. Die App bietet interaktive Lernstrecken, die sich auf die Vermittlung von digitaler Medienkompetenz konzentrieren. Sie umfasst Themen wie den Umgang mit Fake News, Cybermobbing und die Gefahren von sozialen Medien. Besonders im Fokus stehen praxisnahe Simulationen und Übungen, die es den Schüler:innen ermöglichen, digitale Herausforderungen in einem geschützten Raum zu bewältigen.
Ein besonderes Highlight von eddilake ist die Benutzerfreundlichkeit für Lehrkräfte. Mit nur wenigen Klicks lassen sich komplette Lernstrecken starten, die nicht nur fachübergreifend im Unterricht eingesetzt werden können, sondern auch für Freiarbeiten oder Vertretungsstunden ideal sind. Jedes Modul ist “ready to teach”, das bedeutet, es beinhaltet direkt einsetzbare Verlaufspläne, Aufgabensammlungen und ergänzendes Begleitmaterial, das Lehrkräfte unterstützt, ohne dass umfangreiche Vorbereitung notwendig ist.
Die digitale Welt entwickelt sich rasant weiter, und die Schüler:innen von heute sind dabei, die Erwachsenen von morgen in einer vollständig digitalisierten Gesellschaft zu werden. Dabei ist es entscheidend, dass sie nicht nur den Umgang mit digitalen Technologien beherrschen, sondern auch lernen, diese kritisch zu hinterfragen. Fake News, Desinformation, KI und der Einfluss sozialer Medien sind nur einige der Herausforderungen, denen sich Schüler:innen im Alltag stellen müssen.
Lehrkräfte, die eddilake nutzen, profitieren von einer einfach zu bedienenden Plattform, die ihnen viel Zeit und Vorbereitungsaufwand erspart. Jede Lernstrecke ist so konzipiert, dass sie mit nur drei Klicks gestartet werden kann. Das macht die App besonders praktisch, vor allem für spontane Vertretungsstunden.
Die App deckt ein breites Spektrum an Themen ab – von Datenschutz über Social Media bis hin zu kritischen Themen wie Cybermobbing und der Verbreitung von Desinformation. Jede Lernstrecke ist interaktiv gestaltet, und Schüler:innen erhalten direktes Feedback zu ihren Aufgaben. Dies sorgt für einen hohen Lerneffekt und motiviert gleichzeitig, sich intensiver mit den Inhalten auseinanderzusetzen.
Ein weiterer Vorteil der App ist die Möglichkeit, den Wissensstand der Schüler*innen über ein integriertes Learning-Analytics-Tool zu verfolgen. Lehrkräfte erhalten so eine umfassende Auswertung der Leistungen auf Klassenbasis und können gezielt auf Stärken und Schwächen eingehen. Darüber hinaus visualisiert das Tool Umfrageergebnisse, die direkt in die Diskussion und Reflexion im Plenum einfließen können.
Die App hat bereits zahlreiche positive Rückmeldungen von Lehrkräften erhalten, die sie in ihrem Unterricht einsetzen. Besonders geschätzt wird die Benutzerfreundlichkeit sowie die Möglichkeit, fachfremde Themen ohne großen Vorbereitungsaufwand in den Unterricht zu integrieren. Eine Lehrerin berichtete: “eddilake hat zu einer spürbaren Steigerung der Motivation meiner Schüler geführt. Sie haben Spaß an den interaktiven Übungen und ich spare viel Vorbereitungszeit.” Ein anderer Lehrer betonte, wie flexibel die App im Alltag einsetzbar ist: “Ich finde die Lernstrecken super und kann sie mit wenig Aufwand fachfremd in Informatik einsetzen. Das vereinfacht meinen Alltag sehr.”
Die App wurde im Mai 2024 vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung Österreich mit dem Gütesiegel Lern-Apps ausgezeichnet.
Die App ist vollständig DSGVO-konform und gewährleistet, dass sowohl Lehrkräfte als auch Schüler:innen in einer datensicheren Umgebung arbeiten können. Schüler:innen benötigen keine eigene Registrierung, um an den Lernstrecken teilzunehmen. Stattdessen treten sie über einen Session-Code der jeweiligen Klasse bei, was die Nutzung besonders einfach macht.
Die App bietet Lehrkräften eine praktische und vielseitige Möglichkeit, die Medienkompetenz ihrer Schüler:innen zu fördern. Die interaktiven und aktuellen Lernstrecken, gepaart mit benutzerfreundlichen Tools für die Auswertung und Planung, machen eddilake zu einer wertvollen Unterstützung im Schulalltag. Egal, ob für den regulären Unterricht, Freiarbeit oder Vertretungsstunden – die App ist flexibel einsetzbar und bietet einen klaren Mehrwert für Lehrer:innen und Schüler:innen gleichermaßen. Wenn ihr mehr über die App erfahren möchtet oder sie direkt ausprobieren wollt, besucht uns auf eddilake.de und holt euch alle Informationen zu unseren Angeboten und Lizenzen.
eddilake ist ein 2023 in Konstanz gegründetes Startup, das innovative Lernsoftware entwickelt. Das Unternehmen wurde von Felix Duffner, Julian Riegraf und Katja Seiter ins Leben gerufen. Unser Kernanliegen ist es, Bildung unterhaltsam und nachhaltig zu vermitteln, da wir überzeugt sind, dass sie der Schlüssel zu einer zukunftsfähigen und gerechten Gesellschaft ist. eddilake hat bereits mehrere Auszeichnungen erhalten, darunter “Digitale Innovation” (BMWK) und “IDEENSTARK 2023” (MFG Baden-Württemberg). Zudem wurde es durch verschiedene Programme des Bundes und Landes gefördert, wie etwa EXIST Gründerstipendium und “Junge Innovatoren”.
In einer Welt, in der digitale Technologien immer mehr Einzug in den Bildungsbereich halten, sind Lern-Apps zu unverzichtbaren Werkzeugen für Schüler:innen und Lehrkräfte geworden. Sie ermöglichen nicht nur interaktives Lernen, sondern machen den Biologieunterricht auch spannender und zugänglicher. Mit den richtigen Apps können Schüler:innen spielerisch komplexe biologische Zusammenhänge verstehen und gleichzeitig ihre Beobachtungsgabe schulen.
Ob es darum geht, Pflanzen zu bestimmen, das Wissen über Aminosäuren zu vertiefen oder interaktive Quizze zu nutzen – die Auswahl an Biologie-Lern-Apps ist vielfältig. In diesem Artikel stellen wir dir die vier besten Biologie-Lern-Apps vor, die deinen Unterricht bereichern und das Verständnis biologischer Konzepte deiner Schüler:innen fördern.
Die Lern-App Anton bietet eine Vielzahl von interaktiven Übungen, die sich ideal für Schüler:innen der Klassen 5 bis 9 eignen. Die App ermöglicht es Lehrkräften, spezifische Module auszuwählen, sodass die Schüler:innen gezielt mit biologischen Inhalten versorgt werden. Durch die spielerische Aufbereitung der Lerninhalte bleibt das Interesse der Schüler:innen hoch und sie lernen ohne den Druck klassischer Prüfungen.
Die Nutzer:innen können Punkte sammeln, Wettbewerbe mit Freunden veranstalten und ihre Fortschritte verfolgen. Anton ist nicht nur auf Biologie beschränkt, sondern bietet auch umfangreiche Aufgaben für viele andere Fächer, darunter auch Deutsch als Zweitsprache (Lehrer News berichtete). Mit einer Vielfalt an Themen, die von Ökologie über Zellbiologie bis hin zur menschlichen Anatomie reichen, fördert die App ein umfassendes Verständnis grundlegender biologischer Konzepte. Die intuitive Benutzeroberfläche macht es leicht, sich in der App zurechtzufinden, und regelmäßige Updates sorgen dafür, dass die Inhalte aktuell und relevant bleiben. Die Lern-App ist kostenlos als Browserversion sowie für iOS, Android sowie im Amazon App Store verfügbar.
Die BioApp ist eine innovative Lernanwendung, die das Interesse an der Biologie fördern und das Wissen in diesem Fach erweitern soll. Die Quiz-App unterstützt Lehrkräfte im Biologieunterricht, indem sie Schüler:innen hilft, sich effektiv auf Prüfungen vorzubereiten. Mit drei Quiz-Modi und zwei Schwierigkeitsstufen bietet die App Hunderte von Fragen aus verschiedenen Bereichen der Biologie, darunter Biochemie, Pflanzen- und Tierphysiologie, Genetik, Mikrobiologie, Humanbiologie und Ökologie. Ein besonderes Merkmal ist die Wiederholung falsch beantworteter Fragen, die den Lerneffekt steigert.
Die App ist ideal für alle, die sich für Biowissenschaften interessieren und ihr Wissen auf unterhaltsame Weise vertiefen möchten. Darüber hinaus dient die BioApp als effektives Trainingstool für Teilnehmer:innen der Biologie-Olympiade, um ihr Wissen gezielt zu erweitern und sich optimal auf die Wettbewerbe vorzubereiten. Die App ist kostenfrei im App Store, bei Google Play sowie als Desktopversion verfügbar.
Die Lern-App Aminosäure-Quiz hilft Schüler:innen, die 20 kanonischen Aminosäuren spielerisch zu lernen. Die Nutzer:innen können frei wählen, welche Eigenschaften abgefragt werden sollen, darunter Name, Strukturformel und Ein-Buchstaben-Code. Dies fördert nicht nur das Faktenwissen, sondern vertieft auch das Verständnis für die Funktionen der Aminosäuren im Körper.
Ein weiteres hilfreiches Feature ist die Anzeige der Fehlerquote, die es den Lernenden ermöglicht, gezielt an ihren Schwächen zu arbeiten. Diese Anpassungsfähigkeit macht das Lernen effizienter und individueller. Die App ist einfach zu bedienen und bietet eine ansprechende Benutzeroberfläche, die das Lernen angenehm macht. Die Möglichkeit, die App für 0,99 Euro werbefrei zu nutzen, ist ein weiterer Pluspunkt für ein ungestörtes Lernerlebnis. Das Aminosäuren-Quiz ist kostenfrei für iOS und Android erhältlich.
Die Pl@ntNet-App ist ein wertvolles Werkzeug, das Schüler:innen und Lehrkräften bei der Erforschung der pflanzlichen Biodiversität unterstützt. Mit dieser innovativen Anwendung können die Benutzer:innen Pflanzen einfach bestimmen, indem sie ein Foto mit ihrem Smartphone aufnehmen. Diese interaktive Methode fördert nicht nur das Lernen, sondern ist auch Teil des Citizen-Science-Projects, bei dem die gesammelten Daten dazu beitragen, das Verständnis und den Schutz der Pflanzenvielfalt zu verbessern. Durch die Möglichkeit, verschiedene Merkmale zu dokumentieren, schärfen die Schüler:innen ihre Beobachtungsfähigkeiten und erweitern ihr Wissen über Ökologie und Biodiversität.
Für Lehrkräfte bietet Pl@ntNet eine einfache Integration in den Unterricht, indem Exkursionen und Projekte zu Themen wie Pflanzenbiologie und Umweltschutz angeregt werden. Nützliche Funktionen wie das Filtern nach Gattungen oder Familien und die Kartierung eigener Beobachtungen bereichern den Unterricht und helfen den Schüler:innen, die Inhalte besser zu verstehen. Pl@ntNet ist kostenlos für iOS und Android sowie als Webversion unter identify.plantnet.org verfügbar.
Die Integration von Lern-Apps in den Biologieunterricht eröffnet eine faszinierende Welt der Wissensvermittlung und fördert das Interesse der Schüler:innen an biologischen Themen. Die vorgestellten Apps – von Anton über BioApp und Aminosäure-Quiz bis hin zu Pl@ntNet – bieten innovative und interaktive Ansätze, die das Lernen nicht nur effektiv, sondern auch spannend machen. Diese digitalen Werkzeuge fördern das Verständnis grundlegender biologischer Konzepte und stärken gleichzeitig Fähigkeiten wie kritisches Denken und Teamarbeit.
Bist du Team App oder Experimentierkasten? Egal, für welche Methode du dich entscheidest, wichtig ist, dass deine Schüler:innen das Lernen als wertvolle Erfahrung wahrnehmen. Um deine Wahl zu unterstützen, schau dir auch unseren empfohlenen Experimentierkasten an. Schreib in die Kommentare, welche Biologie-Lern-Apps oder Experimentierkästen du in deinem Unterricht nutzt! Lass uns gemeinsam die besten Ressourcen - egal ob digital oder praktisch - für einen inspirierenden Biologieunterricht entdecken.
Ihr überlegt, Lehramt in Hessen zu studieren? Dann seid ihr hier genau richtig. In unserer Reihe über das Lehramtsstudium in den verschiedenen Bundesländern stellen wir euch heute das vielseitige Studienangebot in Hessen vor. Von den einzigartigen Praxisphasen bis hin zur flexiblen Fächerwahl bietet das Bundesland angehenden Lehrer:innen optimale Bedingungen für eine erfolgreiche Karriere im Bildungswesen.
Hessen liegt im Herzen Deutschlands und zeichnet sich durch seine Vielfalt aus. Von den grünen Hügeln des Taunus und der Rhön bis hin zur pulsierenden Metropole Frankfurt am Main bietet das Bundesland sowohl Natur- als auch Kulturfreunden viel Abwechslung. Hessen ist zudem wirtschaftlich stark, was es für Studierende attraktiv macht. Dank einer ausgezeichneten Infrastruktur und zentraler Lage sind andere Bundesländer und europäische Städte gut erreichbar. Die Hochschulen Hessens, wie die Universitäten in Frankfurt, Gießen und Marburg, genießen einen guten Ruf und bieten Lehramtsstudierenden exzellente Ausbildungsbedingungen. Falls ihr euch also überlegt, in Hessen zu studieren, wartet auf euch eine einzigartige Kombination aus hervorragender akademischer Ausbildung, vielfältigen Freizeitmöglichkeiten und der Chance, in einer der abwechslungsreichsten Regionen Deutschlands zu leben.
In Hessen könnt ihr Lehramt an der Technischen Universität in Darmstadt, der Goethe-Universität in Frankfurt am Main, der Justus-Liebig-Universität in Gießen, der Universität in Kassel oder der Philipps-Universität in Marburg studieren. Dank dieser Vielfalt an Hochschulen habt ihr die Möglichkeit, aus einem breiten Angebot an Studiengängen und Fächerkombinationen zu wählen, die genau auf eure Interessen zugeschnitten sind.
Die hessischen Universitäten bieten verschiedene Lehramtsstudiengänge an, die auf unterschiedliche Schulformen ausgerichtet sind. An der Goethe-Universität Frankfurt am Main, der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Universität Kassel könnt ihr jeweils Lehramt an Grundschulen (L1), Lehramt an Haupt- und Realschulen (L2), Lehramt an Förderschulen (L5) und Lehramt an Gymnasien (L3), studieren. In Kassel könnt ihr zusätzlich noch Lehramt an beruflichen Schulen (L4) wählen. Die Universität Marburg bietet das Lehramt an Haupt- und Realschulen (L2) oder Gymnasien (L3) an. Die Technische Universität Darmstadt hat sich auf das Lehramt an beruflichen Schulen spezialisiert, wobei der Schwerpunkt auf den technischen und kaufmännischen Fächern liegt. Daher kann hier nur das Lehramt an beruflichen Schulen (L4) gewählt werden.
Das Lehramtsstudium in Hessen ist modular aufgebaut und gliedert sich in verschiedene Phasen, die theoretische, fachdidaktische und praktische Elemente miteinander verbinden. In den ersten Semestern (Grundstudium Bachelor) liegt der Fokus auf der Vermittlung grundlegender Fachkenntnisse in den gewählten Unterrichtsfächern. Parallel dazu belegt ihr Module in Pädagogik und Psychologie, die euch auf die pädagogischen Anforderungen des Lehrerberufs vorbereiten. Auch erste Grundlagen in der Fachdidaktik – also der Frage, wie der Unterricht im jeweiligen Fach gestaltet wird – werden in dieser Phase vermittelt.
In der zweiten Studienphase, dem Master of Education, werden die Fachkenntnisse weiter vertieft und durch fachdidaktische Inhalte ergänzt. Hier wird intensiv darauf eingegangen, wie der Unterrichtsstoff für Schüler:innen verschiedener Altersgruppen aufbereitet wird. Hinzu kommen bildungswissenschaftliche Module, in denen Themen wie Inklusion, Classroom Management oder Medienpädagogik behandelt werden.
Ein weiterer zentraler Bestandteil des Lehramtsstudiums sind die Praxisphasen. Bereits im Bachelor gibt es das Orientierungspraktikum, das erste Einblicke in den Schulalltag ermöglicht. Später folgen pädagogische Schulpraktika, die häufig im Masterstudium absolviert werden. Dabei unterrichten Studierende selbst und werden von erfahrenen Lehrkräften angeleitet und betreut. Diese Erfahrungen helfen euch, die im Studium erlernte Theorie direkt in die Unterrichtspraxis umzusetzen und wertvolle Einblicke in den Berufsalltag zu gewinnen.
Das Studium schließt mit der Masterarbeit ab, die oft einen forschungs- oder praxisorientierten Schwerpunkt im Bereich der Fachdidaktik, Pädagogik oder Bildungswissenschaften hat. Nach erfolgreichem Abschluss des Master of Education folgt der Vorbereitungsdienst (Referendariat) an einer Schule, in der das theoretische Wissen im Schulalltag angewendet wird. Der Vorbereitungsdienst in Hessen dauert 21 Monate und schließt mit der Zweiten Staatsprüfung oder der Prüfung für das Lehramt an berufsbildenden Schulen ab. Das Referendariat gliedert sich in vier Abschnitte: Zunächst gibt es eine dreimonatige Einführungsphase, die nicht bewertet wird. Darauf folgen zwei Hauptsemester von jeweils sechs Monaten. Den Abschluss bildet ein sechsmonatiges Prüfungssemester.
Ihr wählt je nach Lehramtstyp zwei oder drei Unterrichtsfächer, die über das gesamte Studium miteinander kombiniert werden. Das Lehramtsstudium endet mit der Ersten Staatsprüfung, die von den Prüfungsämtern der Hessischen Lehrkräfteakademie abgenommen wird. Diese Prüfungsämter sind an den jeweiligen Universitäten angesiedelt.
Der Studiengang setzt sich aus mehreren Bereichen zusammen, darunter Bildungswissenschaften, Grundschuldidaktik, Ästhetische Erziehung sowie drei Unterrichtsfächern, einschließlich Fachdidaktik für die Klassenstufen 1 bis 6. Zwei dieser Fächer sind festgelegt: Mathematik und Deutsch. Als drittes Unterrichtsfach stehen euch Englisch, evangelische Religion, katholische Religion, Kunst, Musik, Sachunterricht oder Sport zur Auswahl. Ein Fach wird als sogenanntes Langfach im Umfang von mindestens 50 Leistungspunkten vertieft studiert. Die Regelstudienzeit beträgt sechs Semester (180 Leistungspunkte) zuzüglich eines Prüfungssemesters.
Das Studium für Lehramt an Haupt- und Realschulen umfasst die Bildungswissenschaften sowie zwei frei wählbare Unterrichtsfächer, die zusammen mit der Fachdidaktik kombiniert werden können. Die Fächer lassen sich dabei flexibel miteinander kombinieren. Zur Auswahl stehen Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Erdkunde, Evangelische und Katholische Religion, Französisch, Geschichte, Kunst, Informatik, Islamische Religion, Mathematik, Musik, Physik, Politik und Wirtschaft sowie Sport. Die Regelstudienzeit beträgt sechs Semester (180 Leistungspunkte), gefolgt von einem Prüfungssemester.
Das Lehramt an Gymnasien besteht ebenfalls aus den Bildungswissenschaften und zwei frei wählbaren Unterrichtsfächern, einschließlich Fachdidaktik. Die Fächerkombinationen beinhalten Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Erdkunde, Evangelische und Katholische Religion, Französisch, Geschichte, Griechisch, Informatik, Islamische Religion, Italienisch, Kunst, Latein, Mathematik, Musik, Philosophie, Physik, Politik und Wirtschaft, Spanisch und Sport. Die Regelstudienzeit beträgt acht Semester (240 Leistungspunkte), an die sich ein Prüfungssemester anschließt.
Das Lehramt für Förderpädagogik setzt sich aus den Bildungswissenschaften, zwei frei wählbaren sonderpädagogischen Fachrichtungen (Förderschwerpunkt soziale und emotionale Entwicklung, Förderschwerpunkt Lernen oder Förderschwerpunkt geistige Entwicklung) und einem Unterrichtsfach, einschließlich Fachdidaktik zusammen. Zur Auswahl stehen Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Erdkunde, Evangelische Religion, Geschichte, Informatik, Katholische Religion, Kunst, Mathematik, Musik, Physik, Politik und Wirtschaft oder Sport. Die Regelstudienzeit beträgt acht Semester zuzüglich eines Prüfungssemesters.
Die Universität Kassel bietet im Bereich der Lehramt- und Berufspädagogik mehrere spezialisierte Bachelorstudiengänge für das Lehramt an beruflichen Schulen an. Dazu gehören die berufspädagogischen Studiengänge Berufspädagogik – Metalltechnik und Elektrotechnik, die euch auf das Unterrichten in technischen Fächern vorbereiten, sowie Berufspädagogik – Fach Gesundheit (NC), das auf den Gesundheitsbereich fokussiert ist. Ebenfalls im Angebot ist Wirtschaftspädagogik (NC), das euch als angehende Lehrkräfte für den Unterricht in wirtschaftsbezogenen Fächern qualifiziert. Diese Studiengänge kombinieren fachspezifische Inhalte mit der Vermittlung pädagogisch-didaktischer Kompetenzen.
An der TU Darmstadt kann das Lehramt an beruflichen Schulen entweder im regulären Studium oder per Quereinstieg absolviert werden. Im Bachelor wählt ihr eine der folgenden berufliche Fachrichtungen: Agrarwirtschaft, Bautechnik, Chemietechnik, Druck- und Medientechnik, Elektro- und Informationstechnik, Informatik, Körperpflege oder Metalltechnik. Im Master konzentriert ihr euch auf ein allgemeinbildendes Fach wie beispielsweise Mathematik, Deutsch, Physik, Geschichte oder Sportwissenschaft. Beide Studiengänge beinhalten Praxisphasen und pädagogische Inhalte. Mit dem Masterabschluss erhaltet ihr die Anerkennung des ersten Staatsexamens und könnt in das Referendariat eintreten. Der Quereinstieg ist für Personen mit einem passenden Abschluss möglich und führt nach vier Semestern ebenfalls zum Abschluss (Master of Education) und der Berechtigung zum Vorbereitungsdienst.
Im Rahmen des Lehramtsstudiums sind Praktika ein zentraler Bestandteil der Ausbildung an hessischen Universitäten. Neben den schulpraktischen Studien, die von den Universitäten organisiert werden, sind je nach Studiengang und geltender Modulprüfungsordnung ein Orientierungs- und ein Betriebspraktikum zu absolvieren. An den Universitäten in Kassel, Gießen und Frankfurt am Main wurde das Orientierungs- und Betriebspraktikum jedoch durch ein Versuchspraxissemester ersetzt.
Das Orientierungspraktikum dient dazu, erste Erfahrungen in pädagogischen Arbeitsfeldern, insbesondere in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, zu sammeln. Es dauert mindestens vier Wochen und wird in pädagogischen Einrichtungen wie Schulen, Jugendhilfeeinrichtungen oder Sportvereinen absolviert. Das Praktikum kann in mehrere Abschnitte aufgeteilt und auch im Ausland abgeleistet werden. Pädagogische Tätigkeiten mit Kindern und Jugendlichen, die im Rahmen des Zivildienstes, eines Freiwilligen Sozialen Jahres, eines Ehrenamtes oder einer beruflichen Tätigkeit geleistet wurden, können auf Antrag als Orientierungspraktikum anerkannt werden. Praktika, die während der Schulzeit oder in den Ferien absolviert werden, können nicht angerechnet werden.
Das Betriebspraktikum soll einen Einblick in ein Berufsfeld außerhalb des pädagogischen Bereichs geben. Es dauert mindestens acht Wochen und wird in einem Betrieb, beispielsweise im Produktions-, Handels- oder Dienstleistungsbereich, absolviert. Ziel ist es, Kenntnisse über Berufe außerhalb des Bildungswesens zu erwerben, um Schüler:innen später bei der Berufswahl fundiert beraten zu können. Das Betriebspraktikum kann ebenfalls aufgeteilt und in mehreren Betrieben absolviert werden. Bereits geleistete Tätigkeiten, wie z.B. ein freiwilliges soziales Jahr oder der Zivildienst, können unter bestimmten Voraussetzungen als Praktikum anerkannt werden.
Die Berufsaussichten für Lehrkräfte in Hessen sind derzeit sehr gut, insbesondere aufgrund des Lehrkräftemangels in vielen Fachbereichen. Besonders gefragt sind Lehrkräfte an Grundschulen sowie für die Fächer Mathematik, Physik, Informatik, Kunst, Musik und Englisch. Auch im ländlichen Raum und im Rhein-Main-Gebiet bestehen gute Einstellungschancen. Die Landesregierung hat in den letzten Jahren zahlreiche neue Stellen geschaffen und plant weitere Investitionen in den Bildungsbereich, um dem Lehrermangel entgegenzuwirken.
Der Großteil der Stellen wird über das landesweite Ranglistenverfahren besetzt, während ein kleinerer Teil über gezielte schulbezogene Stellenausschreibungen vergeben wird. Im Rahmen des hessischen Ranglistenverfahrens koordiniert die Zentralstelle Personalmanagement Lehrkräfte (ZPM) in Darmstadt die Einstellung von ausgebildeten Lehrkräften in den Schuldienst. Bewerbungen für dieses Verfahren werden online über das Stellenportal des Landes Hessen eingereicht. Über die Rangliste können sich Lehrkräfte auf unbefristete Stellen bewerben, die nach Lehramt und Fachrichtung vergeben werden. Voraussetzung für die Aufnahme in die Rangliste ist die erfolgreich abgelegte Zweite Staatsprüfung oder eine vergleichbare Qualifikation. Die Rangfolge auf der Liste basiert auf einem Gesamtwert, der aus den Noten der Ersten und Zweiten Staatsprüfung errechnet wird. Bewerber:innen können ihren Rangplatz durch Bonuspunkte verbessern, etwa durch Zusatzqualifikationen oder Erweiterungsprüfungen. Eine Aktualisierung der Bewerbungen und eine Anpassung der Einsatzwünsche sind jederzeit möglich. Die Rangliste wird einmal jährlich aktualisiert, wobei Bewerbungen, die älter als ein Jahr sind, gelöscht werden.
Die Einstellungschancen können durch verschiedene Faktoren verbessert werden. Dazu gehören insbesondere gute Examensergebnisse, eine geringe Bewerberkonkurrenz und die Erweiterung des Qualifikationsspektrums durch zusätzliche Fächer oder Lehrämter. Auch Berufserfahrung, z.B. durch Vertretungsverträge, wirkt sich positiv aus. Darüber hinaus spielt die räumliche Flexibilität eine Rolle, wenn man bereit ist, sich hessenweit und nicht nur in einem bestimmten Schulamtsbezirk zu bewerben. Weitere Vorteile bieten gefragte Zusatzqualifikationen wie EDV- oder Fremdsprachenkenntnisse sowie die Bereitschaft zur Mitarbeit in außerschulischen Projekten und Vereinen.
Lehrkräfte in Hessen, die verbeamtet werden, starten in der Regel in der Besoldungsgruppe A13, insbesondere an Gymnasien und beruflichen Schulen. Das Einstiegsgehalt liegt hier bei etwa 4.200 Euro brutto pro Monat und kann je nach Berufserfahrung und Position, etwa als Schulleitung, weiter steigen. Angestellte Lehrkräfte, die nicht verbeamtet sind, werden nach dem Tarifvertrag der Länder bezahlt. Seit dem Schuljahr 2023/24 wird die Vergütung für Grundschullehrkräfte in Hessen schrittweise von der Besoldungsgruppe A12 auf A13 angehoben. Diese Anpassung erfolgt in mehreren Stufen und soll bis 2028 abgeschlossen sein. Der Landtag beschloss diese Änderung im Juni 2023, um die Attraktivität des Grundschullehramts zu steigern.
Das Lehramtsstudium in Hessen bietet eine hervorragende Kombination aus theoretischer Ausbildung und praktischen Erfahrungen. Mit vielfältigen Fächerkombinationen, Praxisphasen und einem modularen Aufbau bereitet es euch optimal auf den Beruf vor. Die gute Infrastruktur und die attraktiven Berufsperspektiven machen Hessen zu einem idealen Standort für euer Lehramtsstudium. Seid ihr an einem Lehramtsstudium in Hessen interessiert? Welche Schulform spricht euch besonders an? Schreibt es in die Kommentare.
Jeder Mensch soll die Möglichkeit erhalten, sich umfassend und gleichberechtigt an der Gesellschaft zu beteiligen – so definiert die Antidiskriminierungsstelle des Bundes den Begriff Inklusion. Auch die Vereinten Nationen (UN) legen in der Behindertenrechtskonvention die Rechte von weltweit fast 650 Millionen betroffenen Menschen fest, von Selbstbestimmung bis zur Nicht-Diskriminierung. So heißt es in der Konvention auch, dass “Kinder mit Behinderungen nicht aufgrund von Behinderung vom unentgeltlichen und obligatorischen Grundschulunterricht oder vom Besuch weiterführender Schulen” ausgeschlossen werden sollen. So toll das erstmal klingt, lässt sich jedoch auch feststellen, dass diesen Idealvorstellungen noch viele Steine im Weg liegen. Für uns stellt sich die Frage: Was genau bedeutet Inklusion im Bildungssystem? Und wie unterscheidet sich die Lage von Schüler:innen mit Behinderung oder Förderbedarf im ländlichen von der im städtischen Raum?
Um allen Menschen die Möglichkeit zu bieten, gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, benötigt es ein inklusives Bildungssystem, in dem Schüler:innen gemeinsam lernen. Dass die deutsche Bildungspolitik diesem Anspruch nicht gerecht wird, zeigt sich in einem Bericht der Bertelsmann-Stiftung, welche den Stand der Inklusion an deutschen Schulen untersucht hat. Von 581.265 Schüler:innen mit Förderbedarf lernten im Schuljahr 2022/23 mit 44,4 Prozent weniger als die Hälfte in Allgemeinen Schulen, während 55,6 Prozent Förderschulen besuchten. Die Exklusionsquote, also der Anteil der Schüler:innen mit Förderbedarf, die an Förderschulen unterrichtet werden, lag in diesem Jahr bei circa 4,2 Prozent. Diese Quote ist seit dem Schuljahr 2008/09 zwar gesunken, jedoch nur minimal.
Der Abbau exklusiver Bildung gestaltet sich in den verschiedenen Bundesländern jedoch unterschiedlich: während die Exklusionsquote in Thüringen zwischen 2008 und 2020 um rund 3,7 Prozentpunkte sank, stieg sie in Rheinland-Pfalz in derselben Zeitspanne um circa 0,6. Zwar haben Eltern von Kindern mit Förderbedarf die Wahl zwischen Förder- und Allgemeinbildender Schule, diese Entscheidung wird jedoch beispielsweise durch “Ressourcenvorbehalte” eingeschränkt. Diese Einschränkungen manifestieren sich häufig auf fachlicher, personeller und sachlicher Ebene und führen dazu, dass elf von sechzehn Bundesländern den Zugang zu einer Allgemeinen Schule für Kinder mit Förderbedarf einschränken. Eine ausführliche Analyse zum Thema Inklusion an deutschen Schulen und der entsprechenden Debatte zum Thema findet ihr hier.
Es lässt sich feststellen: Das deutsche Bildungssystem entwickelt sich zwar in Richtung Inklusion, dieser Fortschritt ist aber schleppend und weiterhin exklusiv. Deshalb sollten die Länder allgemein dafür sorgen, dass Inklusion in Schulen, durch die Integration von Schüler:innen mit Förderbedarf in Allgemeinen Schulen, konsequent(er) durchgezogen wird. Jedoch hört Inklusion nicht bei dem Besuch einer Allgemeinen Schule auf. Auch Themen wie Mobilität, Barrierefreiheit, Förderangebote und der Mangel an sonderpädagogischem Personal im ländlichen Raum müssen beachtet werden, um allen Schüler:innen eine hinreichende, zielführende Teilnahme am schulischen Unterricht zu ermöglichen.
Bereits der Weg zur Schule kann für viele Schüler:innen eine Herausforderung darstellen. 2020 nutzten laut dem Statistischen Bundesamt rund 43,5 Prozent aller Schüler:innen an Allgemeinbildenden Schulen den Personennahverkehr auf ihrem Schulweg. Der Weg in die Schule gestaltet sich für Schüler:innen besonders im ländlichen Raum durch Makel wie unregelmäßige Abfahrten, eingeschränkte Bedienzeiten und mangelhafte Gebietsabdeckung des ÖPNV bereits schwierig. Obwohl der gesamte Öffentliche Personennahverkehr laut Personenbeförderungsgesetz bis 2022 durch eine vollständige Barrierefreiheit allen zugänglich sein sollte, ist dies in vielen Gemeinden nicht die Lebensrealität der Betroffenen. Eine barrierefreie Reise sei “bei den meisten U-Bahnen und Straßenbahnen (...) inzwischen möglich”, so Hartmut Reinberg-Schüller, Experte des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). “Mehr Modernisierungsbedarf gibt es jedoch bei den Busflotten im ländlichen Raum”, in welchen ein barrierefreier Transport von Schüler:innen und Pendler:innen mit Rollstuhl auf dem Land erschwert wird.
Angesichts des mangelhaften Personennahverkehrs im ländlichen Raum müssen Eltern von Kindern mit Behinderung häufig von alternativen Angeboten Gebrauch machen. Ein jüngst vom Bundessozialgericht bestätigter Fall zeigt das bürokratische Chaos, was viele Eltern von Kindern mit Förderbedarf erleben. Eine junge Schülerin war aufgrund einer körperlichen Beeinträchtigung nicht in der Lage, ihren Schulweg mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu erreichen, weshalb sie den Weg zu und von ihrer Schule mit einem Taxi bestreiten musste. Die Gemeinde erstattete der Familie jedoch nur rund 3 Prozent der Fahrtkosten, weshalb der Fall schlussendlich vor dem Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen landete. Mit Erfolg: Die Grundsatzentscheidung hebt hervor, dass schulpflichtige Kinder und Jugendliche, die ihren Schulweg aufgrund einer Behinderung nicht alleine zurücklegen können, Anspruch auf volle oder ergänzende Kostenübernahme durch die Eingliederungshilfe haben. Bisher wurden Eltern meist auf ihre im Schulgesetz festgelegte Pflicht, ihre Kinder zur Schule zu bringen und abzuholen, verwiesen.
In deutschen Schulen fehlt es an Personal: In Baden-Württemberg konnten in der dritten Woche des laufenden Schuljahres nur 30 Prozent der Schulen von einer personellen Vollversorgung sprechen. Zwar lässt sich dieser Trend in zahlreichen Schulen verzeichnen, besonders trifft dies Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ), von denen nur rund 43 Prozent einen Regelbetrieb anbieten (Lehrer-News berichtete). Allgemein haben Schulen im ländlichen Raum massive Schwierigkeiten, Personal für ihre Einrichtung zu gewinnen und viele Stellen bleiben unbesetzt. In Schleswig-Holstein waren im Schuljahr 2023/24 zwar 96 Prozent der sonderpädagogischen Stellen besetzt, ein großer Teil dieser Stellen wird jedoch nicht von ausgebildeten sonderpädagogischem Personal, sondern Vertretungslehrer:innen besetzt. “Das sind also keine ausgebildeten Sonderpädagogen und sie können bestimmte Arbeiten nicht übernehmen, wodurch dann die Belastung der Sonderpädagogen steigt”, heißt es von Hendrik Reimers, Vorsitzender des Landesverbandes Sonderpädagogik. Besonders in den Einzugsgebieten großer Städte ginge viel Personal in die Städte, statt in Schulen im ländlichen Raum zu arbeiten.
Um dem Anspruch der UN-Behindertenkonvention gerechter zu werden, gibt es bundesweit bereits einige Projekte, die versuchen, Schule durch innovative Ansätze inklusiver zu gestalten. Die “Schule ohne Schüler” in Schleswig-Holstein bietet Schüler:innen mit Förderbedarf die Möglichkeit, von einem wohnortnahen und inklusiven Schulplatz sowie sonderpädagogischem Personal in den entsprechenden Schulen zu profitieren. Fast 50 Sonderpädagog:innen des Förderzentrums Schleswig-Kropp arbeiten mit 320 Schüler:innen an 23 verschiedenen Regelschulen in der Region. Lars Krackert, Schulleiter des Förderzentrums, sieht das Konzept als notwendig: “Gerade im ländlichen Raum, wo es sehr kleine Schulen gibt, würde viel an fachlicher Expertise verloren gehen, wenn nicht dieser große Pool an Spezialistinnen und Spezialisten da wäre”. Für ihren Einsatz gewann das Förderzentrum 2014 sogar den Jakob Muth-Preis für inklusive Schulen. Wie genau Inklusion in Schulen gestaltet werden kann, um Chancengerechtigkeit zu fördern und welche Gründe diese schleppende Entwicklung hat, hat uns Friedo Scharf von Inklusion Digital in einem lesenswerten Interview erzählt.
Die Gründe für den schleppenden Fortschritt in Sachen Inklusion seien vielfältig, so die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Niedersachsen. “Es mangelt nach wie vor an der Bereitstellung ausreichender finanzieller Mittel, personeller Ressourcen, an Zeit, an wissenschaftlicher Begleitung und letztlich am Willen, die inklusive Bildung und somit die verbrieften Menschenrechte umzusetzen”, so Landesvorsitzender Stefan Störmer. Es lässt sich also feststellen: In Sachen Inklusion im ländlichen sowie städtischen Raum in Deutschland ist noch Luft nach oben. Der ländliche Raum bringt dabei jedoch bestimmte Herausforderungen mit sich, welche inklusive Bildung abbremsen können. Besonders prägnant sind dabei der Fachkräftemangel im Bereich der Sonderpädadogik und die oftmals verbesserungsbedürftige Barrierefreiheit in und auf dem Weg zu den Schulen.
Filme faszinieren uns nicht nur durch spannende Geschichten oder spektakuläre Bilder – sie sind ein wertvolles Werkzeug im Sprachunterricht, das Schüler:innen auf eine ganz besondere Weise anspricht. Durch authentische Dialoge, kulturelle Einblicke und emotionale Erlebnisse fördern Filme das Hörverstehen, den Wortschatz und die sprachliche Ausdrucksfähigkeit, ohne dass es sich wie klassisches Lernen anfühlt.
In diesem Artikel stellen wir dir die besten Filme für den DaZ-Unterricht vor, die für verschiedene Klassenstufen geeignet sind. Von unterhaltsamen Animationsfilmen für die Grundschule bis hin zu anspruchsvollen Dramen für ältere Schüler:innen – tauche ein in die Welt der bewegten Bilder und entdecke, wie Filme deine Lernenden nicht nur unterhalten, sondern auch ihre Sprachkenntnisse auf das nächste Level heben! Dazu bieten passende Arbeitsblätter vom Goethe-Institut und Vision Kino gezielte Aufgaben, um die Sprachförderung im Unterricht optimal zu unterstützen.
Der zwölfjährige Emil Tischbein lebt mit seiner alleinerziehenden Mutter in einer Kleinstadt in Ostdeutschland. Emil ist überglücklich, als seine Mutter ihm erlaubt, zum ersten Mal allein nach Berlin zu fahren, um seine Großmutter und seine Cousine zu besuchen. Doch auf der Zugfahrt wird ihm sein ganzes Geld gestohlen. Entschlossen, den Dieb zu fangen, schließt sich Emil in Berlin einer Gruppe von Kindern an, die sich als Detektive verstehen. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem Dieb und erleben ein spannendes Abenteuer in der Großstadt.
Für den Unterricht im Bereich Deutsch als Zweitsprache (DaZ) eignet sich Emil und die Detektive besonders gut, da die Sprache klar und zugänglich ist und sich an Lernende mit Sprachniveau von A1 und A2 richtet. Durch die spannende Handlung bleiben Lernende motiviert, was das Hörverstehen und den Wortschatzaufbau unterstützt. Gleichzeitig bietet der Film viele Anknüpfungspunkte für Diskussionen über Themen wie Freundschaft und Mut. Um den Einsatz im Unterricht zu erleichtern, stellt das Goethe-Institut zusätzlich passende Arbeitsblätter zur Filmdidaktik zur Verfügung, die konkrete Aufgaben und Übungen für die Lernenden enthalten.
Der zehnjährige Rico lebt mit seiner Mutter in Berlin und bezeichnet sich selbst als “hochbegabt”, denn seine Gedanken wirbeln oft durcheinander wie die Kugeln in einer Bingo-Trommel. Trotz seiner Schwierigkeiten, sich Dinge zu merken, fühlt er sich durch die vertrauten Bewohner:innen seines Mietshauses geborgen. In den Sommerferien lernt Rico den hochbegabten Oscar kennen, der immer einen Helm trägt, um sich vor Gefahren zu schützen. Trotz aller Unterschiede freunden sich die beiden an. Als Oskar von dem Kidnapper “Mister 2000” entführt wird, nimmt Rico all seinen Mut zusammen und rettet seinen Freund. Gemeinsam stellen sie den Entführer und festigen ihre Freundschaft.
Rico, Oskar und die Tieferschatten ist eine hervorragende Wahl für den DaZ-Unterricht, da der Film für Lernende auf dem Sprachniveau A2 bis B1 spannend und gleichzeitig sprachfördernd ist. Die humorvollen und dynamischen Dialoge motivieren Schüler:innen, sich aktiv mit der Sprache auseinanderzusetzen, während Themen wie Freundschaft und Mut zahlreiche Diskussionsanlässe bieten. Ergänzend dazu stellt das Goethe-Institut passende Arbeitsblätter zur Verfügung, die gezielte Aufgaben und Übungen zur Förderung des Sprachverständnisses enthalten.
Tschick erzählt die Geschichte von Maik, einem schüchternen Jungen aus gutem Hause, und Tschick, dem rebellischen Sohn russischer Spätaussiedler, die sich mit einem gestohlenen Lada eine abenteuerliche Reise durch die ostdeutsche Provinz begeben. Trotz aller Unterschiede verbindet die beiden Außenseiter ein starkes Band der Freundschaft, das sie auf ihrer ungewöhnlichen und humorvollen Reise stärkt. Gemeinsam meistern sie Hindernisse, begegnen außergewöhnlichen Menschen und erleben Freiheit abseits der Regeln der Erwachsenenwelt.
Für den DaZ-Unterricht eignet sich Tschick besonders für die Lernende zwischen den Sprachniveaus A2 und B2, da der Film eine mitreißende Handlung und einen erfrischenden Sprachwitz bietet, der Jugendliche anspricht. Die Themen Freundschaft, Identität und Erwachsenwerden bieten viele Möglichkeiten für Diskussionen und schriftliche Übungen. Vision Kino sowie das Goethe-Institut stellen Arbeitsblätter zur Filmanalyse und Sprachförderung zur Verfügung, um den Unterricht zu erleichtern und Schreib- sowie Sprechanlässe zu schaffen.
Der Gymnasiallehrer Rainer Wenger startet in einer Projektwoche zum Thema “Staatsformen” ein Experiment, um seinen Schüler:innen zu zeigen, wie schnell eine Diktatur entstehen kann. Auf die Behauptung, so etwas sei in Deutschland heute unmöglich, stellt er strenge Regeln auf, die die Schüler:innen bereitwillig akzeptieren. Sie nennen sich “Die Welle”, entwerfen eine Uniform, ein Logo und verstärken durch ihr neues Gemeinschaftsgefühl den Druck auf die anderen. Was als unschuldiges Rollenspiel beginnt, wird immer radikaler, bis Wenger die Kontrolle verliert. Als er versucht, das Experiment zu beenden, ist “Die Welle” längst außer Kontrolle geraten.
Die Welle eignet sich ideal für den DaZ-Unterricht auf den Niveaustufen B1 und B2, da er die Lernenden sprachlich und inhaltlich herausfordert. Der Film thematisiert Gruppendynamik, Autorität und Manipulation und bietet damit zahlreiche Anknüpfungspunkte für vertiefende Diskussionen. Die spannende Handlung stellt sicher, dass die Schüler:innen engagiert bleiben, während sie ihren Wortschatz erweitern und ihr Hörverstehen trainieren. Um den Einsatz im Unterricht zu erleichtern, bieten Deutsch digital und das Goethe-Institut begleitende Arbeitsblätter mit gezielten Aufgaben und Übungen zur Sprachförderung und Filmanalyse.
Filme sind nicht nur unterhaltsam, sondern auch ein wertvolles Instrument, um Sprachkompetenzen zu fördern und kulturelle Einblicke zu vermitteln. Ob die abenteuerliche Reise von Maik und Tschick, die mutige Freundschaft von Rico und Oscar oder die spannende Gruppendynamik in Die Welle – Filme wecken Emotionen, regen zu Diskussionen an und machen Lernen lebendig. Mit gezielten Arbeitsblättern und Aufgaben lassen sich diese Filme optimal in den DaZ-Unterricht integrieren und fördern sowohl das Hörverstehen als auch den Wortschatzaufbau.
Neben Filmen können auch digitale Tools den DaZ-Unterricht bereichern. In unserem Artikel Top 5 DaZ-Apps: So wird Deutsch lernen zum Kinderspiel findest du hilfreiche Apps, die das Sprachlernen interaktiver gestalten. Auch YouTube bietet spannende Möglichkeiten: In Deutsch lernen mit YouTube: Vier Kanäle für euren DaZ-Unterricht stellen wir euch Kanäle vor, die den Unterricht mit authentischen Videos unterstützen. Welche Filme nutzt du im DaZ-Unterricht? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren!
Die Zahl der Privatschulen und der Schüler:innen, die sie besuchen, steigt seit Jahren kontinuierlich an. Der Anteil an allgemeinbildenden Schulen in freier Trägerschaft hat sich seit 2002 merklich erhöht. Mittlerweile besuchen fast 10 Prozent der deutschen Schüler:innen eine Privatschule. Dieser Trend deutet auf ein wachsendes Interesse an vielfältigen Bildungsangeboten und alternativen Schulformen hin. Doch was genau ist eine Privatschule? Und warum entscheiden sich immer mehr Eltern dazu, ihre Kinder an eine solche Schule zu schicken? Was bedeutet die Arbeit an einer Privatschule für Lehrkräfte? Diese und weitere Fragen möchte dieser Artikel beantworten.
Im deutschen Schulsystem unterscheidet man zwischen öffentlichen und privaten Schulen, die sich in Trägerschaft und rechtlichem Rahmen deutlich voneinander abheben. Öffentliche Schulen werden vom Staat oder in Zusammenarbeit zwischen Land, Gemeinden oder Schulverbänden getragen. Sie sind staatlich finanziert und stehen allen Schüler:innen kostenlos zur Verfügung. Private Schulen hingegen werden von freien Trägern wie Vereinen, Stiftungen oder Privatpersonen betrieben. Sie finanzieren sich überwiegend durch Schulgelder, Spenden sowie staatliche Zuschüsse, jedoch oft erst nach mehreren Jahren der Existenz. Eine Privatschule darf erst nach staatlicher Anerkennung Prüfungen durchführen und Zeugnisse ausstellen, die auch von öffentlichen Schulen anerkannt werden.
Ein weiterer Unterschied besteht im Rechtsverhältnis zwischen Schule und Schüler:in: Während bei öffentlichen Schulen öffentlich-rechtliche Regelungen gelten, sind die Beziehungen an Privatschulen privatrechtlich geregelt. Rechtsstreitigkeiten, wie etwa der Ausschluss eines Kindes, werden daher in der Regel vor ordentlichen Gerichten verhandelt. Nur bei hoheitlichen Entscheidungen, wie etwa Prüfungsentscheidungen, wird die staatliche Schulaufsicht eingeschaltet.
Privatschulen werden in Deutschland in zwei rechtliche Modelle unterteilt: Ersatz- und Ergänzungsschulen. Ersatzschulen entsprechen den öffentlichen Schulformen wie Grundschulen, Realschulen oder Gymnasien und erfüllen die gesetzliche Schulpflicht. Sie müssen sich an die Lehrpläne der öffentlichen Schulen halten und benötigen eine Genehmigung der Schulaufsichtsbehörde. Ersatzschulen erhalten zwar staatliche Zuschüsse, die jedoch in der Regel erst einige Jahre nach der Gründung fließen. Diese Schulen haben das Recht, Abschlüsse wie das Abitur selbst abzunehmen, sofern sie staatlich anerkannt sind.
Ergänzungsschulen hingegen bieten Unterrichtsinhalte an, die in dieser Form von öffentlichen Schulen nicht abgedeckt werden. Sie sind vor allem im berufsbildenden Bereich oder als internationale Schulen vertreten und bieten keine staatlich anerkannten Abschlüsse. Prüfungen müssen extern abgelegt werden, meist vor staatlichen Prüfungskommissionen. Ergänzungsschulen sind in der Regel eigenfinanziert und erhalten keine staatlichen Zuschüsse.
In vielen Bundesländern, darunter Bayern und Brandenburg, wird zwischen genehmigten und anerkannten Ersatz- und Ergänzungsschulen unterschieden. Hauptunterscheidungsmerkmal sind die Abschlüsse, die sie vergeben dürfen, und die Anforderungen an die Schüler:innen. Anerkannte Ersatzschulen dürfen Abschlüsse wie das Abitur oder die mittlere Reife selbstständig abnehmen, da sie denselben rechtlichen Status wie öffentliche Schulen haben. Ihre Prüfungen und Zeugnisse sind offiziell gleichwertig. Genehmigte Ersatzschulen hingegen dürfen solche Abschlüsse nicht eigenständig vergeben. Schüler:innen müssen ihre Prüfungen vor externen, staatlichen Kommissionen ablegen. Bei einem Wechsel von einer genehmigten Ersatzschule auf eine öffentliche Schule oder eine staatlich anerkannte Ersatzschule ist oft eine Aufnahmeprüfung erforderlich, da die Zeugnisse nicht automatisch anerkannt werden.
In Nordrhein-Westfalen gibt es eine Besonderheit: Hier gibt es keine Unterscheidung zwischen genehmigten und anerkannten Ersatzschulen. Stattdessen nehmen staatlich anerkannte Ergänzungsschulen die Rolle der genehmigten Ersatzschulen ein und müssen sich an die gleichen Bestimmungen wie diese halten. Zusätzlich werden Privatschulen in Nordrhein-Westfalen bereits ab dem ersten Tag der Gründung höher bezuschusst als in anderen Bundesländern, was die finanzielle Planungssicherheit dieser Schulen verbessert.
Privatschulen in Deutschland finanzieren sich aus zwei Hauptquellen: Aus Schulgeldern (auch Elterngelder genannt) und staatlichen Zuschüssen. Während Ersatzschulen in der Regel bis zu zwei Drittel ihrer Kosten durch staatliche Finanzhilfen decken können, müssen sie die verbleibenden Kosten durch Schulgeld von den Eltern aufbringen. Ergänzungsschulen hingegen erhalten keine staatlichen Zuschüsse und finanzieren sich vollständig über Elterngelder. Drittmittel, wie etwa Spenden oder Fördervereinsgelder, spielen eine untergeordnete Rolle und decken in der Regel weniger als 1 Prozent des tatsächlichen Finanzbedarfs einer Schule ab.
Die Höhe des Schulgeldes variiert je nach Schule sehr stark, abhängig von Faktoren wie der Schulform, dem Standort und dem Einkommen der Eltern. Laut dem Statistischen Bundesamt macht der Standort dabei einen großen Unterschied: Privatschulen in Großstädten wie München oder Stuttgart haben aufgrund der hohen Immobilien- und Betriebskosten oft höhere Schulgebühren als Schulen in ländlichen Regionen. Auch die baulichen Anforderungen, wie Denkmalschutz oder erweiterter Brandschutz, treiben die Kosten in die Höhe.
Regional gibt es ebenso große Unterschiede: Im Durchschnitt zahlten Eltern im Jahr 2016 etwa 2.000 Euro jährlich für einen Privatschulplatz. In wohlhabenden Regionen wie dem Rhein-Kreis Neuss lag das Schulgeld bei über 7.000 Euro, während in ländlichen Gebieten wie dem Landkreis Unterallgäu die Kosten durchschnittlich nur bei 400 Euro pro Jahr lagen. Für knapp 60 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland kostete der Platz weniger als 1.500 Euro an Schulgebühren und für ein knappes Viertel weniger als 500 Euro im Jahr.
Privatschulen zeichnen sich durch eine große Vielfalt an pädagogischen Konzepten aus, die oft auf alternative Ansätze setzen und sich damit von staatlichen Schulen abheben. Besonders bekannt sind Waldorf- und Montessorischulen, die individuelle Förderung und selbstbestimmtes Lernen in den Vordergrund stellen. So bieten viele Privatschulen spezialisierte Ansätze wie den Integrierten Unterricht, bei dem verschiedene Fächer themenübergreifend unterrichtet werden, um den Schüler:innen ein tieferes Verständnis zu vermitteln. Besonders an internationalen Schulen wird häufig das International Baccalaureate (IB)-Programm angeboten, das interkulturelle Kompetenz, Kreativität und kritisches Denken in den Vordergrund stellt. Ein weiteres Konzept ist die Progressive Bildung, die sowohl kognitive als auch emotionale Lernprozesse in den Fokus rückt und ganzheitliches Lernen fördert. Für hochbegabte Kinder und Jugendliche gibt es zudem Schulen, die Gifted Education anbieten, um das Potenzial dieser Schüler:innen gezielt zu fördern.
Privatschulen bieten Eltern, die nach spezifischen pädagogischen Konzepten suchen, eine attraktive Alternative (Bezahlinhalt) zum staatlichen Schulsystem. Neben Waldorf- und Montessorischulen gibt es auch konfessionelle Schulen oder internationale Schulen, die unterschiedliche Werte und Lernansätze verfolgen. Ein wesentlicher Grund für Eltern, ihre Kinder auf eine Privatschule zu schicken, liegt in der stärkeren individuellen Betreuung, die durch kleinere Klassengrößen ermöglicht wird. Dadurch können die Lehrkräfte gezielter auf die Bedürfnisse der einzelnen Schüler:innen eingehen und den Lernstoff flexibel anpassen.
Für Kinder und Jugendliche bieten Privatschulen eine Umgebung, in der persönliches Wachstum und kreative Entfaltung gefördert werden. Besonders für Kinder, die in staatlichen Schulen unter Leistungsdruck leiden oder spezielle Förderung benötigen, kann eine Privatschule eine neue Möglichkeit darstellen, ihr Potenzial besser auszuschöpfen. Jedoch bleibt die soziale Trennung ein umstrittenes Thema, da die meisten Privatschulen vor allem von Kindern aus gut situierten Familien besucht werden, was die bestehende Bildungsungleichheit weiter verstärken kann.
Lehrkräfte, die an Privatschulen unterrichten möchten, benötigen in der Regel die gleiche formale Qualifikation wie an staatlichen Schulen: ein abgeschlossenes Lehramtsstudium und das zweite Staatsexamen. Genehmigte Ersatzschulen, die die Verleihung der “staatlichen Anerkennung” anstreben oder bereits anerkannt sind, müssen Lehrkräfte beschäftigen, die in der Regel die Anstellungsfähigkeit für das jeweilige Lehramt an öffentlichen Schulen besitzen. Zum Beispiel muss ein privates Gymnasium mindestens zwei Drittel der Lehrkräfte beschäftigen, die die wissenschaftliche und pädagogische Prüfung für das Lehramt an Gymnasien erfolgreich abgelegt haben, um staatlich anerkannt zu sein. Bei nicht anerkannten Schulen wird jedoch ein gewisser Spielraum eingeräumt. Auch Quereinsteiger:innen finden an Privatschulen häufiger eine Anstellung, wobei die Anforderungen je nach Schule variieren.
Ein großer Vorteil für Lehrkräfte an Privatschulen ist der größere Gestaltungsspielraum in Bezug auf die pädagogischen Konzepte. Im Gegensatz zu staatlichen Schulen sind Privatschulen weniger strikt an die Lehrpläne gebunden und können eigene Schwerpunkte setzen, die besser auf die Bedürfnisse der Schüler:innen zugeschnitten sind. Genehmigte Privatschulen müssen jedoch sicherstellen, dass die eingesetzten Lehrkräfte eine gleichwertige Ausbildung haben wie jene an öffentlichen Schulen, und auch die persönliche Eignung muss gegeben sein. Erweist sich eine Lehrkraft als ungeeignet, kann die Schulaufsichtsbehörde ihre Tätigkeit an der Privatschule untersagen.
Die Bezahlung an Privatschulen variiert je nach Trägerschaft, Schulform und Bundesland. In vielen Fällen verdienen Lehrkräfte an Privatschulen weniger als an staatlichen Schulen. Durchschnittlich liegt das Gehalt bei etwa 2.929 Euro brutto pro Monat, kann jedoch je nach Region und Schulart stark schwanken. Beispielsweise verdienen Lehrkräfte in Baden-Württemberg im Durchschnitt mehr als in Schleswig-Holstein. Einige Privatschulen bieten jedoch zusätzliche Anreize wie betriebliche Altersvorsorge oder flexiblere Arbeitszeiten. Die Arbeitsbelastung kann an Privatschulen zudem geringer sein, da kleinere Klassen und mehr Personal zur Unterstützung zur Verfügung stehen.
Lehrkräfte, die sich für eine Privatschule entscheiden, tun dies oft aufgrund der besseren Ausstattung, kleineren Klassen, der intensiveren Betreuung der Schüler:innen und der Möglichkeit, sich kreativ in den Unterricht einzubringen. Privatschulen bieten oftmals flachere Hierarchien und kürzere Entscheidungswege, was den Lehrkräften mehr Freiheiten bei der Umsetzung ihrer pädagogischen Ideen gibt. Zudem schätzen viele Lehrkräfte das besondere Schulklima, das durch die enge Zusammenarbeit mit Schüler- und Elternschaft entsteht. Für viele Pädagog:innen ist die Arbeit an einer Privatschule eine attraktive Alternative zu den oft starren Strukturen im staatlichen Schulsystem.
Unterrichtest du an einer Privatschule oder spielst du mit dem Gedanken, dorthin zu wechseln? Oder siehst du das Konzept von Privatschulen kritisch und sprichst dich eher für eine Schule für alle aus? Teile uns deine Erfahrungen und Meinungen in den Kommentaren mit!
Die Herausforderungen, vor denen das Bildungssystem heute steht, sind vielfältig. Neben steigenden Anforderungen an Lehrkräfte, die sich sowohl in der Unterrichtsplanung als auch in der individuellen Förderung der Schüler:innen widerspiegeln, drängt die Digitalisierung mit einer Fülle neuer Möglichkeiten in den Schulalltag. Doch statt diesen Entwicklungen als Belastung zu begegnen, gibt es immer mehr Initiativen, die den Einsatz von Technologie als Chance verstehen. Eine dieser Initiativen ist to teach, eine Plattform, die Lehrkräfte mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) in ihrer täglichen Arbeit entlasten und die Gestaltung des Unterrichts nachhaltig verändern soll. Im Gespräch mit Felix Weiß, Mitgründer von to teach, erfahrt ihr, wie digitale Werkzeuge praktisch eingesetzt werden können, um den Herausforderungen in Schulen zu begegnen – und warum er überzeugt ist, dass KI mehr sein kann als nur ein technisches Hilfsmittel.
Felix Weiß, selbst ausgebildeter Lehrer, ist Mitgründer und treibende Kraft hinter to teach | thea GmbH. Was ihn antreibt, ist eine tiefe Überzeugung: Lehrkräfte stehen vor einem Berg an Aufgaben, der in der traditionellen Struktur des Schulsystems nur schwer zu bewältigen ist. Seine Lösung: Der gezielte Einsatz von Technologie, die den pädagogischen Alltag vereinfacht. Gemeinsam mit seinem Mitgründer, Marius Lindenmeier, hat er die Plattform to-teach.ai entwickelt, die Lehrkräften Werkzeuge an die Hand gibt, um nicht nur Unterrichtsmaterialien schneller zu erstellen, sondern diese auch auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Schüler:innen zuzuschneiden.
Für to teach geht es nicht darum, die Rolle der Lehrkräfte zu ersetzen, sondern sie zu unterstützen. Seit 2023 hat die Plattform enormen Zulauf erfahren und zählt mittlerweile mehr als 90.000 Lehrkräfte weltweit, die auf die KI-gestützten Lösungen zurückgreifen. Was die Gründer dabei antreibt, ist die Vision, dass Lehrkräfte wieder mehr Zeit für das Wesentliche haben sollen: die Förderung und Betreuung ihrer Schüler:innen. To teach versteht sich als Instrument, um Bildungsarbeit auf eine neue Ebene zu heben – durch den Einsatz von Technologie, die den Lehrenden die Arbeit abnimmt, ohne dabei den pädagogischen Kern aus den Augen zu verlieren.
Lehrer-News: Was hat Sie dazu bewegt, nach dem Lehramtsstudium den Weg ins EdTech zu gehen, anstatt als Lehrer an einer Schule zu unterrichten?
Weiß: Gemeinsam mit meinem Mitgründer Marius Lindenmeier habe ich bereits während des Studiums an verschiedenen Projekten gearbeitet und das erste EdTech-Unternehmen gegründet. Unser Ziel war es von Anfang an, einen Mehrwert für die Bildung zu schaffen. Als wir dann die Chance hatten, Vollzeit an diesen Zielen zu arbeiten, hat es sich einfach richtig angefühlt, diesen Schritt zu gehen. Es war also eher eine Entscheidung für das Unternehmertum und weniger eine Entscheidung gegen das Lehramt.
Lehrer-News: Wie hat Ihr Lehramtsstudium Ihre Perspektive auf das Bildungssystem und die Herausforderungen, denen Lehrkräfte gegenüberstehen, beeinflusst?
Weiß: Bereits im Studium, während dem Praxissemester und während der generellen Lehrtätigkeit wurde mir bereits sehr früh bewusst, dass die Unterrichtsvorbereitung einen Großteil der Arbeit als Lehrkraft in Anspruch nimmt. Außerdem erkennt man recht schnell, dass es eine enorme Herausforderung ist, als einzelne Lehrkraft 30 unterschiedliche Menschen in einer Klasse individuell zu fördern und zu unterstützen. Aus dieser Erkenntnis ist dann die Überzeugung gereift, dass Digitalisierung und Künstliche Intelligenz große Chancen bieten und eine echte Arbeitserleichterung für Lehrkräfte ermöglichen können. Daran arbeitet unser Team heute mit großem Einsatz.
Lehrer-News: Was genau ist to teach und welche Probleme möchte die Plattform im Schulalltag lösen?
Weiß: Mit to teach unterstützen wir Lehrkräfte bei der Unterrichtsplanung, bei der Vorbereitung und bei der Erstellung individueller Unterrichtsmaterialien. Konkret geht es darum, in kürzester Zeit didaktisch hochwertigen Unterricht vorzubereiten. Mithilfe von KI gelingt es einfach und schnell, individuelle Lerninhalte, mehrfach differenziert für alle Lernenden in der Klasse zu erstellen. Damit erfahren Lehrkräfte eine echte Entlastung in ihrem Arbeitsalltag. Sie gewinnen so mehr Zeit, sich auf individuelle Fragen und die Begleitung ihrer Schüler:innen im Lernprozess zu konzentrieren.
Lehrer-News: Wie funktioniert to teach konkret? Welche Schritte durchläuft eine Lehrkraft, um Unterrichtsmaterialien zu erstellen?
Weiß: To teach ist super einfach und kann von jedem orts- und zeitunabhängig und vor allem ohne digitale Vorkenntnisse oder KI-Kenntnisse genutzt werden. Ich skizziere gern einmal kurz einen typischen Anwendungsfall:
Lehrer-News: Inwiefern können Lehrkräfte die vorgeschlagenen Materialien an individuelle Anforderungen oder Themen des Lehrplans anpassen?
Weiß: Lehrkräfte haben die Möglichkeit, einen eigenen Lehrplan oder das schulinterne Curriculum zu hinterlegen. Damit werden die vorgeschlagenen Inhalte noch besser an den Unterricht angepasst. Die Material-Vorschläge von to teach sind nach verschiedenen didaktischen Prinzipien aufbereitet. Diese didaktischen Prinzipien lassen sich auch auf andere Inhalte anwenden. Passt der didaktische Aufbau des vorgeschlagenen Materials, lassen sich die Inhalte in wenigen Sekunden auf ein bestimmtes Wunschthema, z. B. Olympia und Fußball-EM anpassen, das entlang der didaktischen Prinzipien aufbereitet wird. Wir greifen dabei auf ausgewählte Quellen oder mitgebrachte Inhalte der Lehrkraft zurück und machen komplexe Informationen dadurch schnell und einfach für den Unterricht nutzbar.
Lehrer-News: Wie stellt to teach sicher, dass die erstellten Inhalte mit den Lehrplänen der einzelnen Jahrgänge, Schulformen und Bundesländer harmonieren?
Weiß: Um eine hohe Qualität zu gewährleisten, haben wir die Gemeinsamkeiten der verschiedenen Lehrpläne herausgearbeitet und differenzieren zwischen Jahrgängen und Schulformen. Gibt es an einer Schule zusätzliche Anforderungen, lassen sich diese ganz einfach bei to teach hinterlegen und können direkt berücksichtigt werden. Unsere Materialien orientieren sich zudem an verschiedenen didaktischen Prinzipien. Lehrkräfte haben die Möglichkeit im Vorfeld zu wählen, wie der Inhalt aufbereitet sein soll und können sich dementsprechend das passende Material erstellen lassen.
Lehrer-News: Welche langfristige Wirkung hoffen Sie mit to teach auf das Bildungssystem und den Unterrichtsalltag zu haben?
Weiß: Unser wichtigstes Ziel ist es, Lehrkräfte zu entlasten und dadurch den Lehrberuf wieder attraktiver zu gestalten. Wir hoffen, damit langfristig einen Mehrwert vor allem für die Lernenden zu schaffen, denn um sie und die Qualität ihrer Bildung geht es ja. Lehrkräfte können mit unserer Plattform schnell und einfach individuellen Unterricht für ihre Schüler:innen vorbereiten – das ist ein erster Schritt in Richtung personalisierte Bildung.
Lehrer-News: Vielen Dank für das Gespräch!
Stundenpläne erstellen, Arbeitsblätter entwerfen, Notizen tippen – als Lehrkraft verbringst du viele Stunden vor dem Bildschirm. Warum also nicht in eine Tastatur investieren, die die Arbeit nicht nur erleichtert, sondern auch angenehmer macht? Mechanische Tastaturen sind längst nicht mehr nur Gamer:innen vorbehalten – sie haben ihren Weg in den Mainstream gefunden. Das beruhigende Klicken der Tasten, auch “Thock” genannt, hat sogar Millionen von Menschen auf YouTube begeistert, die Tastaturgeräusche zur Entspannung genießen. Doch diese Tastaturen bieten nicht nur einen angenehmen Klang, sondern überzeugen auch durch Präzision, Komfort und Langlebigkeit – perfekt für den anspruchsvollen Schulalltag.
In diesem Artikel erfährst du, warum eine mechanische Tastatur auch für dich zum Gamechanger werden kann. Wir stellen dir fünf Modelle vor, die speziell auf die Bedürfnisse von Lehrkräften zugeschnitten sind. Ob flüsterleise, ergonomisch oder kabellos – hier findest du das passende Modell, um deinen Unterricht und deine Vorbereitung noch effizienter zu gestalten.
Mechanische Tastaturen arbeiten anders als die üblichen Membran- oder Rubberdome-Tastaturen, die man oft bei Laptops oder Desktops finden kann. Der große Unterschied liegt unter den Tasten: Statt einer Gummimembran kommen sogenannte “Switches” zum Einsatz – kleine Schalter, die für ein präzises Tippgefühl sorgen und deutlich langlebiger sind.
Je nach Art des Switches verändert sich das Tippgefühl. Lineare Switches ermöglichen ein leichtes und gleichmäßiges Tippen, während taktile Switches ein fühlbares Feedback geben, das vor allem Vielschreiber zu schätzen wissen. Für alle, die das nostalgische Tippgeräusch lieben, sind die Clicky Switches mit ihrem hörbaren “Klick” bei jedem Anschlag die richtige Wahl.
Die Tastenkappen, auch Keycaps genannt, können nach Belieben ausgetauscht werden, um der Tastatur einen individuellen Look zu verleihen, aber auch um abgenutzte oder defekte Keycaps zu ersetzen. Die Keycaps sind in verschiedenen Materialien und Farben erhältlich – vom robusten PBT–Kunststoff bis hin zu einzigartigen “Artisan Keycaps”, die die Tastatur optisch zu etwas Besonderem machen. Dabei geht es nicht nur um das Aussehen: Manche Keycaps fühlen sich rau an, andere eher glatt, sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist.
Das Keyboard Prime 13 steht für minimalistisches Design und hohe Funktionalität — perfekt für den Lehrer:innenalltag. Die braunen Cherry MX–Switches bieten ein taktiles Tippgefühl, das besonders Vielschreiber zu schätzen wissen. Ob beim Erstellen von Stundenplänen oder beim Tippen von Unterrichtsnotizen – die Prime 13 ist auf Präzision und Komfort ausgelegt, ohne dabei laut zu sein.
Die Tasten sind dank Double-Shot-Technologie extrem langlebig, da die Beschriftung aus zwei Schichten Kunststoff besteht. Eine dezente Hintergrundbeleuchtung sorgt dafür, dass auch in dunkleren Räumen problemlos gearbeitet werden kann. Darüber hinaus verfügt die Tastatur über praktische Zusatzfunktionen wie eine Mediensteuerung und einen USB-Hub, der den Anschluss weiterer Geräte erleichtert.
Ein kleiner Wermutstropfen ist der veraltete USB 2.0-Anschluss. Zudem könnten die Tastengeräusche in sehr ruhigen Umgebungen auffallen. Dennoch überzeugt die Prime 13 mit einer Mischung aus Langlebigkeit, Funktionalität und einem schlichten, aber durchdachten Design — ideal für Lehrer:innen, die eine zuverlässige Tastatur für den Arbeitsalltag benötigen. Das Keyboard Prime ist für 149 Euro erhältlich.
Die Razer Pro Type Ultra besticht durch ihr elegantes Design in Weiß und Silber. Diese Tastatur richtet sich an alle, die einen stylischen Arbeitsplatz bevorzugen, ohne auf die typischen Vorteile einer mechanischen Tastatur verzichten zu wollen. Besonders Vielschreiber profitieren von den geräuscharmen, linearen Switches, die ein butterweiches und komfortables Tippgefühl bieten.
Die Tastatur ist nicht nur optisch ein Highlight, sondern überzeugt auch mit praktischen Features. Die mitgelieferte Handballenauflage sorgt für zusätzlichen Komfort, was besonders bei langen Schreibarbeiten im Schulalltag von Vorteil ist. Dank der kabellosen Verbindungsmöglichkeiten via Bluetooth oder USB-Dongle bleibt der Schreibtisch aufgeräumt. Ein weiterer Pluspunkt ist die lange Akkulaufzeit, die ein unterbrechungsfreies Arbeiten ermöglicht.
Ein kleiner Haken: Die Zusatzfunktionen auf den F-Tasten sind standardmäßig aktiviert und wer häufig zwischen diesen wechselt, muss sich an die Bedienung über die FN-Taste gewöhnen. Trotz dieser kleinen Umstellung ist die Razer Pro Type Ultra eine durchdachte Option für Lehrkräfte, die Wert auf Stil und Komfort legen – und gleichzeitig das weiche Tippgefühl einer hochwertigen Tastatur genießen möchten. Die Razer Pro Type Ultra ist bei Razer für 194,99 € erhältlich.
Die Logitech MX Mechanical punktet mit ihrem schlanken Design und eignet sich besonders für Lehrer:innen, die Wert auf einen aufgeräumten Arbeitsplatz legen. Mit einer Höhe von nur 2,5 cm gehört sie zu den flachsten mechanischen Tastaturen, was den Umstieg für Nutzer:innen herkömmlicher Modelle deutlich erleichtert.
Logitech bietet diese Tastatur in drei verschiedenen Umschaltmodi an: Linear, Touch und Clicky. So kannst Du das Tippgefühl nach Deinen Vorlieben anpassen. Ein weiterer Pluspunkt ist die kabellose Verbindung: Per Bluetooth oder Logi Bolt Dongle, einem kleinen USB-Empfänger, lässt sich die Tastatur mit bis zu drei Geräten gleichzeitig verbinden. Das ist besonders praktisch, wenn du zwischen Laptop und Tablet wechselst.
Besonders erwähnenswert ist die Akkulaufzeit von beeindruckenden zehn Monaten. Ein kleiner Wermutstropfen ist, dass einige Sekundärfunktionen der Tasten nicht beleuchtet sind und es keinen Aufbewahrungsort für den USB-Dongle gibt. Dennoch ist die MX Mechanical eine durchdachte Option für alle, die ein minimalistisches, aber leistungsstarkes Arbeitsgerät suchen. Die MX Mechanical ist für 139,99 € erwerbbar.
Die Keychron K2 ist die perfekte Wahl für alle, die eine kompakte mechanische Tastatur suchen, ohne auf Funktionalität verzichten zu müssen. Mit ihrem 75 Prozent Layout – das heißt sie hat alle wichtigen Tasten, spart aber Platz durch den Wegfall des Ziffernblocks – bietet sie eine platzsparende Lösung für Lehrer:innen, die viel Platz für Unterlagen oder andere Geräte benötigen.
Was die Keychron K2 besonders auszeichnet, ist ihre Vielseitigkeit. Sie kann mit bis zu drei Geräten kabellos via Bluetooth oder klassisch per Kabel verbunden werden. Zudem bietet sie verschiedene Schalteroptionen (linear, Touch und Clicky), sodass das Tippgefühl individuell angepasst werden kann. Das zweifarbige Design sorgt für eine gute Übersicht, da die Sonderfunktionen der Tasten leicht zu erkennen sind.
Trotz ihrer kompakten Größe bietet die Keychron K2 eine beeindruckende Akkulaufzeit von bis zu 240 Stunden bei ausgeschalteter Hintergrundbeleuchtung. Diese Eigenschaften machen sie zur idealen Tastatur für Lehrer:innen, die Flexibilität und Effizienz suchen, ohne auf Komfort und Stil verzichten zu wollen. Die Keychron K2 ist für 79 Euro im Keychron-Store erhältlich.
Die Logitech TKL Mechanical K835 bietet eine solide mechanische Tastatur zu einem erschwinglichen Preis und beweist, dass gute Qualität nicht immer teuer sein muss. Mit einem Preis um die 50 Euro ist sie eine der günstigsten Optionen auf dem Markt, ohne dabei auf die wesentlichen Vorteile einer mechanischen Tastatur zu verzichten.
Als TKL-Modell (Tenkeyless) verzichtet die K835 auf den Nummernblock und schafft so Platz auf dem Schreibtisch. Für die meisten Lehrer:innen, die eher Texte schreiben, als Zahlen eingeben, ist das kein Problem. Die Tastatur bietet verschiedene Switch-Optionen, sodass jede:r Nutzer:in das gewünschte Tippgefühl findet. Besonders praktisch: Die Funktionstasten lassen sich einfach zwischen normalem und Medien-Modus umschalten.
Natürlich muss man bei einem solch günstigen Preis einige Kompromisse eingehen. Die K835 verfügt über keine Hintergrundbeleuchtung und die aufgedruckten Tasten könnten sich nach intensiver Nutzung abnutzen. Nichtsdestotrotz bietet die Tastatur ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und ist ideal für alle, die auf der Suche nach einer günstigen und kompakten mechanischen Tastatur sind. Die K385 TKL ist für 59,90 Euro erhältlich.
Mechanische Tastaturen bieten Lehrkräften nicht nur Komfort und Präzision, sondern erleichtern auch den Arbeitsalltag. Egal, ob man Wert auf flüsterleises Tippen legt, eine platzsparende Lösung sucht oder eine stylische Optik bevorzugt – für jede Lehrkraft gibt es das passende Modell. Von der langlebigen Prime 13 über die elegante Razer Pro Type Ultra bis hin zur vielseitigen Keychron K2: Verabschiede dich von ermüdenden Tastenanschlägen und steigere deine Effizienz im Unterrichtsalltag.
Jetzt seid ihr dran: Habt ihr bereits Erfahrungen mit mechanischen Tastaturen gesammelt? Welche Modelle nutzt du im Schulalltag? Teile deine Erfahrungen in den Kommentaren!
Museen bieten euren Schüler:innen einen immersiven Einblick in die Welt der Baukunst. Durch Ausstellungen zu verschiedenen Themen der Architektur bekommen sie das Wissen, was hinter beeindruckenden Bauten steckt, auf praktische Art und Weise vermittelt. Die folgenden vier Museen eignen sich besonders für einen Tagesausflug oder Klassenfahrten und sind nicht nur für Schüler:innen, sondern auch Lehrkräfte interessant.
Im Jahr 1984 gegründeten Deutschen Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt am Main erhalten Schulklassen einen Einblick in die verschiedenen Epochen der Baukunst. Die Dauerausstellung “Von der Urhütte zum Wolkenkratzer” illustriert euren Schüler:innen den Wandel der Architektur von der Steinzeit bis ins 21. Jahrhundert anhand 24 verschiedenen Modellen. Sie können außerdem von verschiedenen Angeboten, beispielsweise einem „Architekturalphabet“ oder Zeitstrahlen profitieren, sodass der Museumsbesuch auch für junge Schüler:innen alles andere als langweilig wird. Neben der Dauerausstellung gibt es auch immer wechselnde Ausstellungen, welche sich mit verschiedenen Aspekten der Architektur beschäftigen, beispielsweise eine Ausstellung in der historischen Frankfurter Paulskirche, welche die Baugeschichte der Kirche beleuchtet und bis 2030 läuft. Ob Tempel oder Skyline: Das Deutsche Architekturmuseum versorgt eure Schüler:innen mit spannenden Einblicken in die Baukultur.
Es werden nicht nur Führungen angeboten, sondern auch Workshops und Projektwochen für Schulklassen oder Kita-Gruppen. Gruppen ab 20 Personen sowie Schüler:innen über 18 Jahren erhalten ermäßigten Eintritt, während Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren sich über freien Eintritt freuen können. Das Museum hat Dienstag, Donnerstag und Freitag von 12 bis 18 Uhr und Mittwoch von 12 bis 19 Uhr geöffnet. Alle Ausstellungs- und Veranstaltungsräume des Deutschen Architekturmuseums sind außerdem barrierefrei. Das Deutsche Architekturmuseum ist aufgrund von Sanierungen in das Frankfurter Ostend, nicht weit von der Innenstadt, umgezogen, sodass es für Schulklassen schnell erreichbar ist.
Das Architekturmuseum der Technischen Universität München befindet sich in der Pinakothek der Moderne im Kunstareal München und verfügt über ein breit gefächertes Angebot an regelmäßig wechselnden Ausstellungen zu verschiedensten architektonischen Themen. Ein Besuch der aktuellen Ausstellung “Visual Investigations”, welche bis zum Februar 2025 ausgerichtet wird und sich mit der Rolle der Architektur “zwischen Aktivismus, Medien und Gesetz” beschäftigt, bietet Schüler:innen nicht nur einen Einblick in den Kosmos der Architektur, sondern auch in die Rolle politischen Engagements. So wird ihnen in der Ausstellung der Zusammenhang zwischen politischem Aktivismus und der Umwelt um ihn herum vermittelt, wodurch ihnen die Bedeutung der Baukunst für den öffentlichen Raum sowie die gesellschaftliche Seite von Kunst und Architektur nähergebracht wird.
Das Museumspädagogische Zentrum (MPZ) bietet Führungen für Schulklassen durch die verschiedenen Ausstellungen des Architekturmuseums an. Die Führungen eignen sich nicht nur für den Kunstunterricht, sondern je nach Ausstellung auch für Fächer wie Werken oder Geografie. Die Kosten einer solchen Führung belaufen sich je nach Länge in der Regel auf rund 60 Euro.
Alle Schüler:innen sowie Lehrkräfte erhalten freien Eintritt in das Architekturmuseum der TU München. Es ist dienstags bis sonntags jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet und donnerstags bis 20 Uhr.
Das Museum der Baukultur in Nordrhein-Westfalen bringt euren Schüler:innen Architektur und Stadt- sowie Landschaftsgestaltung anhand wechselnder Ausstellungen nahe. Das mobile Museum hat es sich zur Aufgabe gemacht, Baukultur für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen und Menschen die Bedeutung ihrer gebauten Umwelt zu vermitteln. “Immer vor Ort – nie am selben” – nach dem Motto konzipiert das Museum seine Ausstellung an verschiedenen Orten in Nordrhein-Westfalen. So lassen sich seine Ausstellungen zu Kirchen, Farbe oder Nachkriegsarchitektur, in zahlreichen Städten wiederfinden.
Vergangene Ausstellungen beschäftigten sich beispielsweise mit Architektur und Umwelt, Frauen im Architekturberuf oder sozialem Wohnungsbau. Die Öffnungszeiten und weitere Angebote variieren genauso wie die Standorte. Da die Ausstellungen wechseln, lohnt es sich, einen Blick auf den Ausstellungsplan zu werfen, um über neue spannende Veranstaltungen und Ausstellungen informiert zu sein.
Im Museum für Architekturzeichnung im Berliner Norden könnt ihr und eure Schüler:innen einen Blick auf zahlreiche Zeichnungen internationaler Architekt:innen werfen. Neben der Sammlung der Stiftung, welche Architekturzeichnungen aus dem 20. und 21. Jahrhundert beinhaltet, finden auch temporäre Ausstellungen statt. Die aktuelle Ausstellung „Der Blick auf die Stadt“ beinhaltet miniaturhafte Ansichten und Panoramen verschiedener Städte in Europa, dem Nahen Osten und Amerika und ist bis Mitte Januar verfügbar. Das Museum hat es sich zum Ziel gemacht, die architektonischen Handzeichnungen in Zeiten von digitalem Arbeiten zu erhalten und Architekturzeichnungen großer Architekt:innen in Beziehung zueinander zu setzen.
Das Museum ist montags bis freitags von 14 bis 19 Uhr geöffnet und bietet ermäßigte Eintrittskosten von vier Euro für Schüler:innen sowie Führungen für bis zu 25 Personen durch die Sammlung und Ausstellungen des Museums an. Alle Gebäude des Museums sind barrierefrei zugänglich.
Diese vier Museen ermöglichen euren Schüler:innen einen immersiven Einblick in die Welt der Architektur. Sie zeichnen sich durch unterschiedliche Aspekte, beispielsweise din Mobilität oder das Fachgebiet aus und eignen sich hervorragend für einen Ausflug mit dem Kunstunterricht oder auf Klassenfahrt. Kennt ihr noch weitere Orte, an denen Schüler:innen Architektur vermittelt bekommen können? Teilt sie gerne in den Kommentaren!
In der Schule lernen wir Gedichtanalysen und E-Funktionen, aber wie man eine Steuererklärung erstellt oder Altersarmut vermeidet? Fehlanzeige. Schule sollte aufs Leben vorbereiten. Was bringt es jungen Menschen, wenn sie Goethes Faust durchdrungen haben, aber nicht wissen, worauf sie bei Verträgen und Versicherungen achten sollten? Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger und Bundesfinanzminister Christian Lindner haben am 24.09. den Vorschlag der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für eine nationale Finanzbildungsstrategie für Deutschland entgegengenommen. Die OECD empfiehlt folgende fünf Themenbereiche der Finanzbildung auf Bundes- und Landesebene zu fördern: langfristiges Sparen und Altersvorsorge, Teilnahme am Finanz- und Kapitalmarkt, Haushaltsplanung, Verhinderung von Überschuldung und verantwortungsvoller Umgang mit Krediten, Stärkung der digitalen Finanzkompetenz und Umsetzung von Nachhaltigkeitspräferenzen (Sustainable Finance). Und wo könnte man besser mit Finanzbildung starten als in der Schule? Anlässlich des “Festival für Finanzbildung”, welches das Bundesministerium der Finanzen und das Bundesministerium für Bildung und Forschung am 15. Oktober veranstalten, haben wir deshalb überlegt, wie wir diese fünf Themenbereiche an Schulen umsetzen würden und welche Finanzthemen noch an Schulen gelehrt werden sollten.
Was ist überhaupt Geld und wie funktioniert der Handel damit? Schon Grundschüler:innen haben über Taschengeld und Spardose Berührungspunkte mit Bargeld und können so spielerisch an Finanzthemen herangeführt werden. Noch weiter geht der Autor Bodo Schäfer mit seinem Buch “Ein Hund namens Money”. In erzählerischer Form erklärt er die Prinzipien zum Aufbau eines Vermögens. Die Story: Die 11-jährige Kira entdeckt einen verletzten Labrador und tauft ihn Money, weil er immer hellhörig wird, sobald ihre Eltern über finanzielle Probleme sprechen. Schon bald stellt sich heraus, dass Money ein wahres Finanzgenie ist. Ebenfalls für Grundschüler:innen, aber auch für die Sekundarstufe II eignen sich die Unterrichtsmaterialien “Schule und Bildung” der Bundesbank, um über grundlegende Zusammenhänge in Sachen Geld zu sprechen. Die Materialien enthalten unter anderem Arbeitsblätter zu Finanzthemen und ausstanzbares Spiel- und Rechengeld.
Was Bargeld ist und wie es funktioniert, ist für viele Kinder greifbar, weil sie es im Alltag selbst benutzen, wenn sie sich beim Flohmarkt etwas dazuverdienen oder ihr Taschengeld beim Kiosk in saure Schnüre investieren. Schwieriger wird es bei der Vorstellung davon, was ein Konto ist. Mit der “Knax App” der Sparkasse können Eltern für kleine Kinder ein virtuelles Konto anlegen. Das ist kein echtes Girokonto, sondern soll nur helfen, Überblick über das Taschengeld zu behalten und das Prinzip eines Kontos kennenzulernen. Auch die OECD empfiehlt “Langfristiges Sparen” als Finanzthema in ihrer Finanzbildungsstrategie. Aber was tun, wenn man als junger Mensch fleißig gespart hat und nun ein schönes Sümmchen auf dem Girokonto hat? Hat man nicht gerade Eltern, die in Finanzfragen bewandert sind, lernt man die nächsten Stufen der Geldanlage, nämlich Tagesgeld und Festgeld, wahrscheinlich erst sehr viel später im Leben kennen. Dabei sind sie doch mit ihren verschiedenen Zinssätzen ein tolles Rechenbeispiel für den Unterricht. Und wer früh anfängt zu sparen, lernt auch früh den Wert von Geld kennen und ist so weniger gefährdet, in Schuldenfallen zu tappen.
Hier ein paar In-App-Käufe, da was mit Klarna bestellt und das Bezahlen auf später verschoben. Dank digitaler Zahlmöglichkeiten verliert man schnell die Übersicht, wohin das Geld fließt. Laut aktuellem SchuldnerAtlas Deutschland sind 5,65 Millionen Menschen in Deutschland überschuldet. “Möglicherweise ist dies zurückzuführen auf die steigende Nachfrage nach sogenannten 'Buy now, pay later'-Angeboten (BNPL), die einen Einstieg in die Überschuldungsspirale begünstigen”, heißt es dort. Ein Problem, das die OECD offensichtlich auch erkannt hat: “Stärkung der digitalen Finanzkompetenz” ist deshalb eines der fünf Themen, die künftig durch konkrete Maßnahmen gestärkt werden sollen. Dabei ist es für junge Menschen super wichtig, über Rechte und Pflichten bei Kaufverträgen aufgeklärt zu werden. Geschäftsfähigkeit und Taschengeldparagraf, Widerrufsfrist und Sachmängelhaftung, rechtliche Unterschiede zwischen Laden- und Onlinekauf – das Unterrichtsmaterial “Richtig reklamieren” von Stiftung Warentest vermittelt Schüler:innen der Klassen 8 bis 10 die scheinbar trockenen Fakten alltagsbezogen und schülerorientiert.
Wer Schulden hat und sie nicht abzahlen kann, bekommt schnell einen Schufa-Eintrag und damit richtig große Probleme. Denn mit Schufa-Eintrag ist es schwer einen neuen Handyvertrag zu bekommen oder eine Wohnung anzumieten. Es ist deshalb wichtig, dass wir jungen Menschen den Unterschied zwischen Wünschen und Bedürfnissen vermitteln. Brauche ich wirklich das neueste iPhone oder ist das nur ein Wunsch, den ich mir aktuell nicht erfüllen kann? Lohnt es sich dafür, einen Kredit aufzunehmen? Vermutlich sind sich die meisten jungen Menschen nicht mal bewusst, dass sie gerade einen Kredit aufnehmen, wenn sie “auf Pump” ein neues Handy bestellen. Besonders wichtig ist hier auch die Unterscheidung zwischen einem solchen Konsumkredit und beispielsweise einem Studienkredit wie BAföG. “Verhinderung von Überschuldung und verantwortungsvoller Umgang mit Krediten” empfiehlt auch die OECD.
Ein Thema, das zum Großteil erst nach der Schule relevant wird, aber dafür um so mehr: Steuern. Das Prinzip der Mehrwertsteuer lernen die meisten Schüler:innen noch während der Schulzeit kennen, wenn sie feststellen, dass sie für einen Burger im Restaurant 19 Prozent Steuern zahlen müssen, für einen Burger Zuhause aber nur sieben Prozent. Aber leider gibt es da ja so viel mehr Steuern, mit denen sich Erwachsene auskennen sollten! Kfz-Steuer, Grunderwerbsteuer und natürlich die liebe Lohnsteuer. Fast jeder muss sie zahlen, aber niemand lernt offiziell, wie das eigentlich geht. Der Bund der Steuerzahler bietet dafür extra das kostenfreie “Lernprogramm Einkommensteuer für Unterricht an Schulen” an, das sich an Schüler:innen ab der 9. Klasse richtet. Und warum nicht mal in der Schule eine anonymisierte Lohnsteuerbescheinigung gemeinsam durchgehen? Daran lässt sich wunderbar der Unterschied zwischen Brutto und Netto erklären und man sieht den Einfluss von Kirchensteuer und Steuerklassen auf das Gehalt. Ebenfalls einfach umzusetzen: Gemeinsam eine fiktive Steuererklärung erstellen. Gebt euren Schüler:innen ein fiktives Datenblatt zu einer Familie mit zwei Einkommen, zwei Kindern. Eine Person davon hatte im letzten Jahr Elternzeit, die andere pendelt zur Arbeit und hat ein Arbeitszimmer, beide zahlen in die Riesterrente ein. Schnappt euch dann ein Online-Steuerprogramm und gebt die Daten mal gemeinsam ein – ohne natürlich die Lohnsteuererklärung am Ende abzusenden.
Aktuell beträgt das Rentenniveau in Deutschland rund 50 Prozent des durchschnittlichen Einkommens, wenn man 45 Jahre lang eingezahlt hat. Seien wir mal ehrlich: Das ist viel zu wenig zum Leben. Kein Wunder also, dass Altersvorsorge ein Finanzthema ist, das Bund und Länder an Bürger:innen vermitteln sollten. Wer im Laufe seines Berufslebens nicht zusätzlich für den Lebensabend vorsorgt, wird selten genügend Geld zum Leben haben. Das hängt natürlich im Einzelfall vom Gehalt und dem Lebensstandard ab. Das Rentenniveau beschreibt ja nur einen Durchschnitt! Wer aber nicht gerade Fluglotsin ist und frugal lebt, der sollte privat fürs Alter vorsorgen. Wer jung ist, ist hier klar im Vorteil, was die private Vorsorge betrifft. Je länger der Anlagezeitraum ist, desto höher sind die Renditen, die zu erwarten sind. Eine Möglichkeit, das Thema “Teilnahme am Finanz- und Kapitalmarkt, wie es die OECD formuliert, ganz praktisch in der Schule anzugehen, sind Planspiele zum Thema Börse. Schüler:innen können so ganz praktisch (aber im Planspiel eben risikofrei) ausprobieren, was Aktien sind und wie sie zum Vermögensaufbau beitragen können. Idee für alle Eltern von finanztip: Direkt nach der Geburt einen ETF-Sparplan für euer Kind anlegen und ihn monatlich mit 100 Euro besparen. Laut finanztip.de habt ihr dann je nach Rendite nach 18 Jahren folgende Beträge zusammen: 42.827 Euro (3 Prozent Jahreszins), 51.999 Euro (5 Prozent Jahreszins) oder sogar 70.297 Euro (bei 8 Prozent, was der durchschnittlichen Jahresrendite beim ETF MSCI World seit 1975 entspricht). Das wäre doch ein schönes Startkapital fürs Leben! Diese Idee können eure Schüler:innen entweder für sich selbst beherzigen oder für ihre eigenen Kinder einplanen, was uns zum Thema Finanzen in Familie und Partnerschaft bringt.
Wenn ihr nur ein Finanzthema mit euren Schüler:innen besprechen könnt, dann bitte dieses: fairer Umgang mit Finanzen in Beziehungen und als Eltern. Ich bin immer wieder überrascht, wenn aufgeklärte, intelligente junge Menschen aus meinem Freundeskreis heiraten, ein Baby bekommen und dann plötzlich handeln, als hätten wir 1950. Wie selbstverständlich geht der Mann weiter arbeiten, die Frau geht in Elternzeit. Danach macht sie in Teilzeit weiter, aber bitte keine Leitungsposition, denn die Kinder gehen vor! Und der Mann? Klar, er geht weiter arbeiten. Das Argument: Er verdient ja mehr! Dass sich das auch nicht ändern wird, wenn man als Paar diesem System folgt, verstehen die meisten nicht. Das Problem dabei ist, dass die Frau finanziell abhängig von ihrem Partner wird. Das treibt viele Frauen in die Altersarmut. Durch die Teilzeitarbeit erhalten sie weniger Rentenpunkte und können sich oft keine private Rentenversicherung leisten. Auch ihr Gehalt steigt überwiegend nicht weiter an, weil sie nicht für Führungspositionen infrage kommen. Besonders bitter wird es, wenn sich Ehepaare scheiden lassen, womit man auf jeden Fall rechnen sollte. Laut Statista betrug die Scheidungsrate im Jahr 2023 von Ehen in Deutschland rund 35,74 Prozent. Auf drei Eheschließungen kam damit rechnerisch ca. eine Scheidung. Wird die Ehe geschieden, fällt oft auch die finanzielle Versorgung der Frau weg. Was also tun?
Sprecht mit euren Schüler:innen über ihre Lebensplanung. Es gibt konkrete Tipps, die ihr ihnen mit auf den Weg geben könnt, die ihnen viele (finanzielle) Probleme im Leben ersparen können. Auf die Themenliste gehören unbedingt folgende Punkte: Vor der Kinderplanung sollten Paare finanzielle Ausgleichszahlungen für den Elternteil besprechen, das sich vorrangig um das Kind kümmert. Noch besser wäre eine gerechtere Aufteilung der Care- und Haushaltsarbeit, sodass kein Elternteil auf Karrieresprünge und Rentenpunkte verzichten muss. Wichtig sind hierbei die Fragen der Kontoführung (beispielsweise 3-Konten-Modell), das Führen eines Haushaltsbuches, die Budgetierung des Haushalts (oder einer Haushaltsplanung, wie es die OECD nennt), die Aufteilung der Care-Arbeit, finanzieller Ausgleich und Ausgleich der Rentenpunkte für Care-Arbeit.
Ebenfalls eines dieser Themen, die man sich als junger Mensch so selbstverständlich vorstellt, weil es das in der Elterngeneration häufig war: der Hauskauf. Dann heißt es: Wenn ich mal heirate und wir Kinder bekommen, dann kaufen wir ein schönes Haus am Stadtrand! Doch, dass das heutzutage meist weit über eine halbe Million Euro kostet und damit für viele Familien nicht erschwinglich ist, lernen viele erst, wenn es so weit ist. Das Problem: Viele Menschen halten so sehr am Traum vom eigenen Haus fest, dass sie es kaufen, obwohl sie es sich gar nicht leisten können. Denn neben den einmaligen Kosten wie Kauf- und Nebenkosten, zahlt man für eine Immobilie fortlaufend Grundsteuer und Versicherungen. Außerdem muss man natürlich alle Reparatur- und Sanierungskosten selbst tragen: spätestens nach 30 Jahren braucht ein Haus eine neue Heizungsanlage und ein neues Dach. Aber auch Gartenpflege, Folgekosten durch Baumängel und die Umsetzung gesetzlicher Vorgaben können ins Geld gehen. Natürlich hat das Kaufen einer Immobilie auch Vorteile: Man kann viele Dinge selbst entscheiden und gestalten und ist vor Mieterhöhungen sicher. Wer hier tiefer eintauchen will, dem sei das Buch “Kaufen oder Mieten” von Gerd Kommer dazu empfohlen. Wie kann ich so eine große Lebensfrage mit Schüler:innen besprechen? Zum einen ist hierfür das gemeinsame Hören und besprechen des Podcasts “Gold & Asche: Projekt Hauskauf” der ARD sehr zu empfehlen, auch eine gemeinsame Podiumsdiskussion bei der die Schüler:innen Pro und Contra des Immobilienkaufs besprechen, ist denkbar oder ihr nutzt unsere zweite Projektidee “Spiel des Lebens” weiter unten im Text.
Kapitalismus bringt Egoismus hervor, zerstört unsere Natur, verschärft die Schere zwischen Arm und Reich. Er bringt aber auch wettbewerbsbedingte Innovationen hervor, die unser Leben vereinfachen und verbessern. Und: Er ist nun mal das System, in dem wir leben und uns zurechtfinden müssen. Es ist für die Zukunft unseres Planeten unheimlich wichtig, dass junge Menschen verstehen, dass wir verantwortungsvoll mit den (finanziellen) Ressourcen umgehen müssen, die uns gegeben sind. Sie müssen sich ihrer Privilegien und der damit einhergehenden Verantwortung bewusst sein. Bei ihrer Anlageberatung und beim Vertrieb von Versicherungsanlageprodukten müssen Berater:innen seit 2022 ihre Kund:innen auch zu ihren Nachhaltigkeitspräferenzen befragen, heißt es auf der Webseite der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Nachhaltigkeit bei Finanz- und Versicherungsprodukten muss künftig ein wichtiges Kriterium für Bürger:innen sein, findet auch die OECD und nimmt “Nachhaltigkeitspräferenzen (Sustainable Finance)” in ihrer Finanzthemenliste auf. Bis der Vorschlag für eine Finanzbildungsstrategie der OECD angepasst, mit Leben gefüllt und umgesetzt wird, wird sicherlich noch einige Zeit vergehen. Hier deshalb drei Projektideen, wie Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter:innen schon heute das Thema Finanzen in der Schule vermitteln können.
1.Projektidee: Der FinanzFührerschein
Der FinanzFührerschein ermöglicht es Jugendlichen, wertvolle Finanzkompetenzen für den Alltag zu erlangen. Das Projekt ist an eine echte Führerscheinprüfung angelehnt. Wer die Prüfung erfolgreich besteht, erhält ein FinanzFührerschein-Zertifikat, das praxisnahes Finanzwissen bestätigt. Gut für Lehrkräfte zu wissen: Es gibt einen kleinen FinanzFührerschein für 13 bis15-jährige und einen großen FinanzFührerschein für 16 bis19-jährige. Es gibt interaktive Materialien, aber auch gedruckte Trainings- und Prüfungsbögen, falls keine Internetverbindung zur Verfügung steht. Der FinanzFührerschein ist ein Projekt des Vereins Schuldnerhilfe Essen e. V. und Aktion Mensch e. V. und die Materialien sind kostenlos.
2. Projektidee: Spiel des Lebens
Diese Idee eignet sich besonders für einen Projekttag, wenn ihr mehr Zeit mit euren Schüler:innen habt. Beim Spiel des Lebens könnt ihr die Stationen in verschiedenen Räumen aufbauen. Im ersten Raum wählen die Schüler:innen, je nach zu erwarteten Abschluss, einen Beruf aus. Im zweiten Raum suchen sie sich eine Wohnung aus. Es werden Verträge für Strom und andere Nebenkosten abgeschlossen. Auch Lebensmittel und Kosten für Freizeitaktivitäten werden ausgesucht. Eure Aufgabe als Lehrkraft ist es, jeden Beruf, den sich die Schüler:innen aussuchen, auch mit einem Gehalt zu versehen und alle Aktivitäten mit Kosten. Im letzten Raum füllen die Schüler:innen dann ein Haushaltsbuch aus. Schnell wird ihnen klar werden, wie hoch die Lebenshaltungskosten sind. Viele werden ihre Ausgaben unterschätzen und im Minus sein. Ein guter Anlass, um darüber zu sprechen, wie sie das im wahren Leben verhindern können!
3. Projektidee: Eine Schülerfirma gründen
Eine Schüler-Firma ist eine besondere Art von schulischem Projekt, bei dem Schüler:innen eigenständig eine Geschäftsidee entwickeln und darauf aufbauend ihr eigenes Unternehmen gründen. Schülerzeitung, Pausenverkauf, Nachhilfekurse oder selbst bedruckte Hoodies — die Möglichkeiten sind endlos. Schülerfirmen sind häufig längerfristig angelegte Projekte, die die Schüler:innen selbständig führen. Für euch als Lehrkräfte ist es wichtig zu wissen, dass die Schüler:innen das Einverständnis der Schulleitung brauchen und ihr die Aufsichtspflicht habt. Wenn Idee und Businessplan stehen, können die Schüler:innen loslegen. Vergesst nicht, dass die Schüler:innen sich auch um die Buchhaltung kümmern und beim örtlichen Finanzamt nachfragen müssen, ob sie steuerpflichtig sind.
Finanzielle Bildung ist im schulischen Kontext entscheidend, um junge Menschen besser auf das Leben vorzubereiten. Themen wie Steuern, Schuldenvermeidung, Altersvorsorge und Finanzplanung werden im aktuellen Lehrplan oft vernachlässigt, obwohl sie für den Alltag äußerst relevant sind. Projekte wie der FinanzFührerschein oder Schülerfirmen bieten praxisnahe Ansätze, um Schüler:innen wertvolle Finanzkompetenzen zu vermitteln. Umso wichtiger ist es, diese Themen verstärkt in den Unterricht zu integrieren, damit junge Menschen fundierte finanzielle Entscheidungen treffen können und nicht unvorbereitet in Schuldenfallen oder Altersarmut geraten. Welche Finanzthemen hättet ihr gerne schon in der Schule gelernt?
Schlieffen-Plan? Kontinentalkrieg? Historische Fakten sind für Schüler:innen oft sehr abstrakt. Um sich wortwörtlich ein Bild davon zu machen, wie es zum Beispiel war, als junger Mensch den Ersten Weltkrieg zu erleben, helfen historische Spielfilme immens. Mit dem Begriff historischer Spielfilm sind solche Filme gemeint, die historische Ereignisse zeigen. In manchen dieser Geschichtsfilme werden wahre Begebenheiten nachgespielt, in anderen ist eine erfundene Handlung zu sehen, die sich in einem historisch relevanten Rahmen, wie zum Beispiel inmitten des Ersten Weltkrieges, abspielt.
Wichtig für den Einsatz im Unterricht ist die gemeinsame Einordnung mit den Schüler:innen: Filme zeigen keine exakten historischen Begebenheiten. So wie bei der Geschichte der Menschheit selbst handelt es sich bei historischen Filmen immer um eine Interpretation der Ereignisse. Besonders deutlich wird das am Beispiel Dialogen – die allermeisten Gespräche in historischen Spielfilmen sind nicht belegt. Sie könnten so stattgefunden haben, aber wir wissen es nicht genau. Und natürlich raffen Drehbuchautor:innen Handlungen, spitzen Spannungsbögen zu und führen Liebesgeschichten ein, wo in der Realität wahrscheinlich nur Platz für Todesangst und Überlebenskampf war. Und dieses Vorgehen hat seine Berechtigung. Anders wäre es nicht möglich, große historische Stoffe unterhaltsam in zwei Stunden zu erzählen. Es ist aber wichtig, das auch so einzuordnen, wenn man mit jungen Menschen Filme in der Schule anschaut, wo sie zu Recht Wahrheit und Faktentreue erwarten.
Die Afroamerikanerin Celie wächst zu Beginn des 20. Jahrhunderts zusammen mit ihrer Schwester in den Südstaaten der USA auf. Sie wird mit 14 Jahren zwangsverheiratet und erlebt ihr Leben lang viel Gewalt von ihrem Ehemann. Er verbietet ihr auch den Kontakt zu ihrer Schwester, die ihr sehr wichtig ist. Im Laufe des Films wird klar: Celies Geschichte steht beispielhaft für viele schwarze Frauen ihrer Zeit. Sowohl die Buchvorlage als auch die erste Verfilmung von 1985 sind weltweit ein Erfolg gewesen. Die neue Version des historischen Klassikers soll die heutige junge Generation ansprechen und basiert deshalb auf dem – ebenfalls sehr erfolgreichen – Broadway-Musical. Sprich: Es wird gesungen. Was erstmal abschreckend wirken kann, ist in diesem Fall aber sehr gelungen. Die Hauptrolle Celie Harris Johnson wird nämlich von der US-amerikanischen R&B-Sängerin und Grammy-Preisträgerin Fantasia Barrino gespielt, die diese Rolle auch im Musical übernommen hat und damit die perfekte Besetzung für den Film ist. Auch deshalb ist “Die Farbe Lila” einer der Filme, bei denen es sich wirklich lohnt, sie in Originalsprache anzuschauen. Aber auch die deutsche Übersetzung ist ordentlich, besprecht hier am besten mit euren Schüler:innen, ob sie es sich zutrauen, den Film auf Englisch zu schauen und entscheidet dann gemeinsam. Der Film “Die Farbe Lila” (FSK12) ist 2024 in Deutschland erschienen und aktuell auf Amazon Prime verfügbar.
“Im Westen nichts Neues” ist ein Antikriegsfilm von Edward Berger. Es ist die insgesamt dritte Verfilmung von Erich Maria Remarques Roman “Im Westen nichts Neues” aus dem Jahr 1929. Der Roman wurde 1933 von den Nazis verboten. Sehr sehenswert dazu ist auch der Beitrag “Im Westen nichts Neues: die Geschichte dahinter” von MrWissen2go. Die Geschichte um den 17-jährigen Paul Bäumer, der sich freiwillig zum Kriegsdienst meldet, lässt keinen Zweifel daran, dass Krieg nichts mit der heroischen Propaganda zu tun hat, die während des Ersten Weltkrieges verbreitet wurde. Nach und nach sterben seine Schulfreunde in sinnlosen Scharmützeln gegen die französische Armee als Kanonenfutter. Gerade für Jugendliche ist Bäumers Geschichte sehr bewegend, weil sie das Gefühl des jungen Bäumer, etwas in der Welt bewegen zu wollen, so gut nachvollziehen können. Der Film ist auch ein guter Anlass mit Oberstufenschüler:innen über Extremismus in der heutigen Zeit zu sprechen, beispielsweise Rekrutierungsversuche von Islamist:innen auf Instagram oder Nazis auf der Schulbank. Der Film “Im Westen nichts Neues” (FSK16) ist 2022 erschienen und aktuell auf Netflix verfügbar.
Der oscarnominierte Film “The Zone of Interest” des britisch-jüdischen Regisseurs Jonathan Glazer zeigt den Alltag des Konzentrationslager-Kommandanten Höß und seiner Familie, die direkt neben dem Konzentrationslager (KZ) Auschwitz gelebt haben. Das Bellen der Hunde, das Gebrüll der SS-Männer, die Schüsse – hinter der Mauer ist das KZ zu hören. Zu sehen sind aber das geräumige Haus und der gepflegte, beschauliche Garten der Familie Höß. Als wäre nichts gewesen, leben sie neben dem KZ. Immer deutlicher wird: Sie wissen genau, was da hinter der Mauer passiert. Sie sehen den Rauch der Krematorien, die Kinder spielen mit Goldzähnen der Getöteten, die Mutter trägt Pelz, den sie aus der Lagerhalle des KZ genommen hat. Sie wissen, was passiert, aber es ist ihnen gleich, weil es ihrer antisemitischen Einstellung entspricht und sie sich täglich an dem Leid der Opfer bereichern können. Die Historikerin Martina Bitunjac beschreibt es in ihrem Artikel „The Zone of Interest“. Auschwitz als Hölle und „Paradiesgarten“” auf geschichtedergegenwart.ch so “Der Film „The Zone of Interest“ hüllt die Gewalt in ein Zellophan aus Empathielosigkeit, politischem Fanatismus und erdrückender Gleichgültigkeit der Akteure am Ort des Terrors.” Der Film “The Zone of Interest” (FSK12) ist 2023 erschienen und aktuell auf Amazon Prime verfügbar.
Wer noch einen Schritt weitergehen will, als die historischen Spielfilme gemeinsam anzuschauen und nachzusprechen, der kann eine Filmanalyse mit seinen Schüler:innen durchführen. Die Bundeszentrale für politische Bildung empfiehlt hierfür, mit einem Ausschnitt von maximal 20 Minuten zu arbeiten und stellt eine Tabelle zur Verfügung, die dabei hilft, historische Spielfilme Schritt für Schritt zu dekonstruieren. Durch dieses gemeinsame Durcharbeiten des Filmes könnt ihr euren Schüler:innen zeigen, dass historische Filme großartig sind, um sich in die dargestellte Zeit hineinzuversetzen und Bilder im Kopf zu malen, die ein Zahlenstrahl im Geschichtsbuch nie hervorrufen würde. Sie werden dadurch aber auch verstehen, dass sie historische Filme nie als Quellen für historische Begebenheiten heranziehen können und ihre Vorstellung von der Vergangenheit immer hinterfragen müssen. Welche historischen Spielfilme der letzten Jahre haben euren Schüler:innen besonders gut gefallen und was haltet ihr davon, ganze Serien im Unterricht zu schauen?
Neben Englisch werden auch zweite Fremdsprachen immer wichtiger. Ob im Alltäglichen, im Urlaub oder im späteren Berufsleben: Die Fähigkeit, auf einer anderen Sprache mit Menschen kommunizieren zu können, gewinnt an Bedeutung. Daher stellt sich für viele Schüler:innen, aber auch Lehrkräfte die Frage, für welche Sprache sie sich im Lern- oder Lehrkontext entscheiden.
Auch wenn die Zahl der Schüler:innen, welche Französisch als Fremdsprache lernen, mit lediglich rund 1,29 Millionen der 8,44 Millionen Lernenden im Schuljahr 2021/2022 rückläufig ist, bleibt sie neben Englisch die zweithäufigste Fremdsprache an allgemeinbildenden Schulen in Deutschland (Lehrer-News berichtete). Mit rund 300 Millionen französischsprechenden Menschen gehört die Sprache, nach Mandarin, Englisch, Spanisch und Arabisch auch zu den meistgesprochenen Sprachen der Welt. Latein hingegen wurde nur von rund 6,4 Prozent der Schüler:innen im Schuljahr 2021/2022 gelernt. Damit liegt die Sprache zwar immer noch vor Spanisch (5,9 Prozent), dennoch weit hinter Französisch. Welche Faktoren spielen bei der Wahl der zweiten Fremdsprache eine Rolle?
Das Erlernen von Latein wird von einigen als unnötig abgetan, da der Nutzen der Sprache häufig weniger ersichtlich ist als in kommunikativen Sprachen. Zwischen Ablativ und Vokativ finden sich aber auch einige Aspekte, die den Lateinunterricht in einem besseren Licht darstellen.
Während Latein heute lediglich in Vatikan-Stadt als Amtssprache gilt, war Latein in der Zeit des Römischen Reiches beinahe überall Volkssprache. Auch wenn diese Zeiten längst hinter uns liegen, hinterlassen auch sie weiterhin ihre Spuren. So basieren die romanischen Sprachen, beispielsweise Spanisch oder Italienisch, auf der ehemaligen Volkssprache. Die Parallelen in Satzbau und Grammatik, die sich aus dieser Geschichte ergeben, ermöglichen einen Vorteil beim zukünftigen Erlernen anderer romanischer Sprachen.
Obwohl Latein keine gesprochene Sprache (mehr) ist, bringt sie für Schüler:innen einige Vorteile mit sich. Auch wenn das Latinum nur noch in wenigen Studiengängen vorausgesetzt wird, zahlen sich Kenntnisse dieser Sprache, insbesondere den Natur-, Rechts- und Geistes- sowie Sprachwissenschaften, definitiv aus. Als ehemalige Wissenschaftssprache lassen sich nämlich zahlreiche Begriffe aus dem Lateinischen in Ausbildungen, Studiengängen oder Berufen jeglicher Fachrichtung wiederfinden. Sprachliche Vorkenntnisse können Schüler:innen im späteren Leben somit de facto einen Vorteil bieten.
Latein als Fremdsprache bietet sich darüber hinaus auch dann an, wenn Schüler:innen ein persönliches Interesse an geschichtlichen Themen mitbringen. Bedingt durch die Geschichte hinter der Sprache werden die sprachlichen Kompetenzen überwiegend in Kombination mit antiker römischer Geschichte und Kultur vermittelt. Ob Cicero oder Seneca: Latein öffnet Türen zu antiken Welten und Geschichten!
Die französische Sprache gleicht dem Lateinischen dahingehend, dass auch zahlreiche französische Begriffe in Form von Gallizismen Eingang in den alltäglichen Sprachgebrauch gefunden haben.
Die Alltäglichkeit des Französischen stellt bereits seinen größten Vorteil dar: Durch kommunikatives Lernen in Form von Rollenspielen, mittels der Tandem-Methode oder durch Schüleraustausche lassen sich die sprachlichen Kenntnisse praktisch erlernen. Der Einsatz französischer Medien, wie beispielsweise Filme, Musik oder Literatur, kann den Schüler:innen die Sprache in authentischer Weise nahebringen. Es lässt sich feststellen: Französisch als Fremdsprache eignet sich insbesondere für kommunikative und soziale Schüler:innen, welche am besten durch die aktive Anwendung lernen. Auch die engen Deutsch-Französischen Beziehungen fördern, durch zahlreiche Angebote wie Schulpartnerschaften oder Austausche, Französisch als Fremdsprache in Deutschland.
Als romanische Sprache erleichtern Französischkenntnisse auch das Lernen weiterer romanischer Sprachen. Aber auch Französisch als alleinige Fremdsprache zahlt sich aus: Im Ranking des Power Language Index (PLI), welches die weltweit einflussreichsten Sprachen basierend auf Faktoren wie Diplomatie oder Geografie ermittelt, belegt Französisch nach Englisch, Mandarin und Spanisch den vierten Platz.
Der Lernaufwand der beiden Sprachen im schulischen Kontext unterscheidet sich nicht stark. Die Art des Lernens der beiden Sprachen variiert und mögliche Schwierigkeiten sind abhängig von verschiedenen Faktoren, beispielsweise von bereits bestehenden Fremdsprachenkenntnissen sowie den individuellen Lernstilen. Es lässt sich jedoch auch sagen, dass die Interessen der Schüler:innen maßgeblich die Wahl der zweiten Fremdsprache beeinflussen und die Entscheidung schlussendlich auch bei diesen liegen sollte.
Neben Schüler:innen spielt die Fremdsprachenwahl auch für angehende Lehrkräfte oder Studieninteressierte eine Rolle. Während hier, wie im schulischen Kontext, auch das Interesse und die persönliche Motivation eine Rolle spielen, sollten auch andere Faktoren mit in die Entscheidung einfließen. Dabei ist wichtig zu erwähnen, dass es sich bundesweit weder bei Latein noch bei Französisch um ein sogenanntes Mangelfach handelt, sodass die Nachfrage nach dem jeweiligen Fach zunächst nicht entscheidend ist.
Bei der Fachwahl für Studieninteressierte sind in gewisser Weise ähnliche Faktoren von Bedeutung wie bei der Entscheidung von Schüler:innen. So lässt sich die französische Sprache, zum Beispiel durch Auslandsaufenthalte im Studium, tendenziell immersiver erlernen als Latein. Auch in Hinblick auf berufliche Weiterentwicklung und persönliche Anwendbarkeit überzeugt Französisch. Trotz dessen bringt auch das Lateinstudium einige Vorteile mit sich: Wer mit dem Gedanken spielt, Geschichte in Kombination mit einer Fremdsprache zu unterrichten, den könnte Latein auch in Hinblick auf geschichtliches Verständnis ansprechen.
Wie gut schneiden Schüler:innen in Deutschland im internationalen Vergleich ab? Wie entwickeln sich ihre Leistungen innerhalb der Bundesländer? Diese Fragen sind entscheidend, um die Qualität unseres Bildungssystems zu bewerten und notwendige Schritte zur Verbesserung einzuleiten. Deutschland nimmt deshalb regelmäßig an verschiedenen internationalen und nationalen Schulleistungsstudien teil. Diese Studien bieten nicht nur wertvolle Erkenntnisse für Bildungspolitiker:innen, sondern liefern auch praxisnahe Daten für Lehrkräfte, die ihren Unterricht reflektieren und optimieren wollen.
In Zeiten von Lehrkräftemangel und zunehmend heterogenen Klassen geben diese Studien entscheidende Impulse, um mit begrenzten Ressourcen gezielt auf Schwächen im Bildungssystem zu reagieren. Einige Studien bieten praxisnahe Ansätze, mit denen Lehrkräfte ihren Unterricht effizienter gestalten und ihre Schüler:innen optimal fördern können – selbst in herausfordernden Situationen. Hier erhaltet ihr einen Überblick über die wichtigsten Bildungsstudien und erfahrt, wie sie im Schulalltag direkt angewendet werden können, um das Beste für die Lernenden zu erreichen.
Deutschland hat bei PISA (Programme for International Student Assessment) 2022 vor allem in den Bereichen Mathematik und Lesen die schlechtesten Ergebnisse seit Beginn der Tests im Jahr 2000 erzielt. Rund 30 Prozent der Jugendlichen verfehlten in Mathematik die Mindestanforderungen. Die Pisa-Studie wird seit dem Jahr 2000 alle drei Jahre von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) durchgeführt und testet die Fähigkeiten 15-jähriger Schüler:innen in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften. Dabei wird nicht nur das reine Fachwissen abgefragt, sondern auch die Fähigkeit der Schüler:innen, das Erlernte in Alltagssituationen anzuwenden. Zudem befragt PISA die Teilnehmer:innen zu ihrem soziokulturellen Hintergrund, dem Schulklima und ihrer Einstellung zum Lernen.
Besonders aufschlussreich ist der enge Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg — ein zentrales Thema in Deutschland, wo soziale Ungleichheiten die Bildungschancen erheblich verringern. Die PISA-Ergebnisse könnten Lehrkräfte dazu anregen, flexiblere Unterrichtsstrategien zu entwickeln, um den unterschiedlichen Bedürfnissen ihrer Schüler:innen besser gerecht zu werden, etwa durch digitale Tools, Gruppenarbeit oder Peer-Learning.
Bei der TIMSS-Studie (Trends in International Mathematics and Science Study) hat Deutschland im internationalen Vergleich ebenfalls an Boden verloren. Besonders in den Naturwissenschaften schnitten die Viertklässler schwächer ab als in den Vorjahren. Die TIMSS-Studie, die seit 1995 alle vier Jahre durchgeführt wird, untersucht die mathematischen und naturwissenschaftlichen Fähigkeiten von Schüler:innen der vierten und achten Klasse. Die Studie analysiert nicht nur, wie gut Lernende diese Fächer beherrschen, sondern auch, welche Unterrichtsmethoden besonders effektiv sind. TIMSS zeigt deutlich, dass ein praxisnaher und kontinuierlicher Unterricht sowie klare Lernziele zu besseren Ergebnissen führen.
In Zeiten von Lehrermangel und häufigem Unterrichtsausfall ist die Aufrechterhaltung eines regelmäßigen und strukturierten Unterrichts oft eine Herausforderung. TIMSS zeigt jedoch, dass nicht nur die Quantität, sondern vor allem die Qualität des Unterrichts entscheidend ist. Lehrkräfte können Wege finden, die zur Verfügung stehende Unterrichtszeit optimal zu nutzen, z. B. durch fächerübergreifende Projekte oder praktische Aufgaben. Die Ergebnisse der Studie liefern wertvolle Hinweise, wie unter schwierigen Bedingungen effektiver und lernförderlicher Unterricht selbst in großen Klassen gestaltet werden kann.
Die IGLU-Studie (Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung) zeigt einen deutlichen Rückgang der Lesekompetenz bei Viertklässlern in Deutschland. Ein Viertel der Schüler:innen erreicht nicht die internationalen Mindeststandards, was ihre Bildungschancen langfristig beeinträchtigt. Die IGLU-Studie, international als PIRLS (Progress in International Reading Literacy Study) bekannt, untersucht alle fünf Jahre die Lesekompetenz von Viertklässler:innen. Neben der Lesekompetenz wird auch untersucht, wie soziale und ökonomische Faktoren das Leseverhalten beeinflussen. Die Studie liefert wichtige Erkenntnisse darüber, wie Leseförderung frühzeitig gestaltet werden kann und welchen Einfluss das Elternhaus und der Zugang zu Büchern auf die Lesefähigkeit haben.
Diese Ergebnisse sind besonders problematisch, da Lesekompetenz eine Grundvoraussetzung für den weiteren Bildungserfolg ist. Trotz des Fachkräftemangels zeigen die Ergebnisse, dass regelmäßige Leseprojekte und gezielte Leseförderung langfristig positive Effekte haben können. Lehrkräfte könnten durch digitale Lesetools oder die Einbindung der Eltern in die Leseförderung neue Wege erkunden, um die Lesekompetenz der Schüler:innen auch unter schwierigen Bedingungen zu stärken.
Die ICILS-Studie (International Computer and Information Literacy Study) zeigt, dass Deutschland bei den digitalen Kompetenzen von Schüler:innen im internationalen Vergleich nur im Mittelfeld liegt. Die ICILS-Studie wird alle fünf Jahre durchgeführt und untersucht die digitalen Kompetenzen von Schüler:innen der achten Klasse. Dabei wird untersucht, wie gut sie digitale Technologien zur Informationsbeschaffung und -verarbeitung nutzen. Die Studie zeigt, dass Deutschland bei der Vermittlung von Medienkompetenz im internationalen Vergleich hinterherhinkt.
In einer zunehmend digitalisierten Welt ist die Entwicklung dieser Kompetenzen von großer Bedeutung, auch wenn Lehrkräfte oft mit unzureichender technischer Ausstattung und Lehrermangel zu kämpfen haben. Lehrkräfte könnten die Ergebnisse von ICILS zum Anlass nehmen, darüber nachzudenken, wie digitale Lernplattformen und Projektarbeiten, bei denen die Schüler:innen eigenständig digitale Werkzeuge nutzen, in den Unterricht integriert werden können. Solche Ansätze könnten sowohl die Medienkompetenz der Schüler:innen stärken als auch die Vorbereitung und Durchführung des Unterrichts erleichtern. Beispiele für hilfreiche digitale Werkzeuge und Apps im Unterricht finden sich in unseren Toplisten, in denen wir regelmäßig die besten Apps für verschiedene Fächer vorstellen, z.B. für den Politikunterricht, Geographie oder Deutsch als Zweitsprache (DaZ).
Der IQB-Bildungstrend macht deutlich , dass Deutschland bei den sprachlichen Kompetenzen zurückgefallen ist. Im Fach Deutsch verfehlen 32,5 Prozent der Neuntklässler die Mindeststandards. Der IQB-Bildungstrend ist eine bundesweite Studie, die in regelmäßigen Abständen durchgeführt wird - alle drei Jahre für die neunte Jahrgangsstufe und alle fünf Jahre für die vierte Jahrgangsstufe. Dabei wird überprüft, inwieweit die Schüler:innen die von der Kultusministerkonferenz festgelegten Bildungsstandards in den Fächern Deutsch, Mathematik und Naturwissenschaften erreichen. Darüber hinaus zeigt die Studie regionale Unterschiede zwischen den Bundesländern auf.
Die Studie zeigt auch regionale Unterschiede zwischen den Bundesländern auf. Lehrkräfte können diese Informationen nutzen, um gezielt auf regionale Stärken und Schwächen zu reagieren und ihren Unterricht im Hinblick auf die Standards weiterzuentwickeln. Diagnostische Tests auf Basis der Bildungsstandards könnten helfen, den individuellen Lernstand zu erfassen und gezielte Fördermaßnahmen einzuleiten.
Die vorgestellten Bildungsstudien bieten wertvolle Einblicke, die das Verständnis von Bildung weltweit prägen. Diese decken auf, wo Schulsysteme ihre Stärken haben und wo Verbesserungsbedarf besteht. Doch das Bild ist nicht vollständig – Bildung entwickelt sich ständig weiter, und neue Herausforderungen wie die Digitalisierung und soziale Ungleichheiten erfordern innovative Ansätze. Welche anderen Bildungsstudien fallen dir ein, die Lehrkräfte unbedingt kennen sollten? Teile deine Vorschläge und Ideen, um das Lernen und Lehren nachhaltig zu verbessern!
Seit 34 Jahren sind Ost- und Westdeutschland wieder vereint. Am 3. Oktober feiern wir das mit dem “Tag der Deutschen Einheit”, an dem deshalb auch alle Schulen in Deutschland geschlossen bleiben. Heute haben wir ein paar Ideen für euch, wie ihr das Thema in eurem Unterricht besprechen könnt.
Mit “3. Oktober: Tag der Deutschen Einheit” bietet die Bundeszentrale für politische Bildung Arbeitsblätter zum Tag der Deutschen Einheit und zur Wiedervereinigung. Auf fünf Arbeitsblättern kann der spannende Weg Deutschlands erkundet und nachvollzogen werden. Schaubilder auf der Rückseite des Faltblatts veranschaulichen anhand verschiedener Vergleichswerte, wie beispielsweise dem verfügbaren Einkommen, wie stark Ost- und Westdeutschland seit 1990 zusammengewachsen sind. Die gedruckte Version ist aktuell vergriffen, aber online könnt ihr euch die Materialien kostenfrei herunterladen.
Das Arbeitsblatt “Tag der Deutschen Einheit Unser Nationalfeiertag – wieso, weshalb, warum?” könnt ihr in Klasse 5 bis 7 verwenden, um über den 3. Oktober zu sprechen. Das Arbeitsblatt bietet Knobelaufgaben rund um den Nationalfeiertag und ist für den Einsatz in allen Bundesländern und Schulformen geeignet. Das praktische: Der Verlag Cornelsen bietet das Arbeitsblatt für 1,99 Euro zum Download an, so dass ihr die Materialien auch sehr kurzfristig benutzen könnt. Für alle, die gerne mal einen Ausflug zum Thema 3. Oktober planen würden, gibt es den folgenden Ausstellungstipp.
Allen Berliner:innen und denen, die eine Klassenfahrt nach Berlin geplant haben, sei die Ausstellung “Roads not Taken Oder: Es hätte auch anders kommen können" in Deutschen Historischen Museum empfohlen. Das Deutsche Historische Museum gibt in der Ausstellung einen Rückblick auf einschneidende historische Ereignisse des 19. und 20. Jahrhunderts. Diesen Schlüsselmomenten werden dabei mögliche Verläufe gegenübergestellt, die niemals eingetreten sind. Dabei beginnt die Ausstellung thematisch im Jahr 1989 mit der Friedlichen Revolution in der DDR und endet im Jahr 1848, als in Deutschland erstmals der demokratische Aufbruch versucht wurde. Diese für ein historisches Museum ungewohnte Perspektive zeigt: Geschichte ist immer auch Ergebnis von Zufällen, Entscheidungen und Fehlern. Ihr könnt verschiedene Führungen für Sekundarstufe I und II buchen.
Eine weitere Möglichkeit, die Themen DDR, Mauerfall und Wiedervereinigung in der Schule zu besprechen, bietet “Das Zeitzeugenbüro”. Das ist ein Angebot der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Die Stiftung fördert die Aufarbeitung der Ursachen, Geschichte und Folgen der Diktatur in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR und begleitet den Prozess der deutschen Einheit. Auf der Webseite der Stiftung findet ihr bundesweit Zeitzeugen zur Geschichte von Demokratie und Diktatur nach 1945: Menschen, die die Jahrzehnte der deutschen Teilung erlebt und den Einigungsprozess und die anschließende Transformation mitgestaltet haben. Ihr könnt die Biografien recherchieren und die Zeitzeugen bei Interesse direkt anschreiben. Das Besondere: Die Zeitzeugen stehen für Gespräche in Schulen bereit.
Für viele Menschen bedeutete die Wiedervereinigung Freiheit und Zusammenrücken. Für manche Menschen brachte sie aber auch Probleme mit sich. Frauen, die sich in der DDR scheiden ließen, werden zum Beispiel bis heute finanziell benachteiligt. Das ZDF hat diese Diskriminierung im Artikel “Die vergessenen Mütter, Tanten und Großmütter” nachgezeichnet. Für viele Migrant:innen aus der Türkei verschlechterte die Wiedervereinigung ihr Leben und ihren Arbeitsalltag und auch die Situation aus Vietnam stammender ehemaliger Vertragsarbeiter:innen in Ostberlin war kurz nach dem Mauerfall problematisch, wie die Bundeszentrale für Politische Bildung im Dossier “Migrantische Perspektiven auf die Deutsche Einheit” mit mehreren Filmen dokumentiert hat.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Deutsche Einheit im Unterricht zu besprechen – von Arbeitsblättern bis zu Zeitzeugengesprächen. Während die Wiedervereinigung für viele Menschen Freiheit und Fortschritt brachte, führte sie auch zu Herausforderungen, insbesondere für benachteiligte Gruppen. Vielleicht finden eure Schüler:innen auch in der Familie und Bekanntenkreis Gesprächspartner:innen, die in ihrem Leben Vor- und Nachteile der Wiedervereinigung erlebt haben und nun den Schüler:innen Eindrücke aus dieser spannenden Zeit geben können. Wie geht ihr das Thema Wiedervereinigung im Unterricht an? Berichtet ihr dabei auch von Erinnerungen von euch oder eurer Familie?
In der vergangenen Woche ereignete sich an einer Schule in Brandenburg ein Großeinsatz der Polizei, nachdem ein:e Passant:in einen Zettel fand, der auf eine angebliche Gefahrenlage verwies. Nachdem das Gebäude geräumt und von den Einsatzkräften durchsucht wurde, konnte Entwarnung gegeben werden: Bei dem Stück Papier handelte es sich wohl nur um einen sehr schlechten Scherz. Dieser Vorfall reiht sich in eine Serie von Bombendrohungen zu Beginn des Schuljahres ein (Lehrer News berichtete).
Diese Vorfälle geben erneut Anlass dazu, sich mit der Thematik eines möglichen Amoklaufes an einer Schule zu befassen. Eine solche Nachricht wirft bei Schüler:innen und Lehrkräften verständlicherweise Fragen auf. Wie sollte man sich im Ernstfall verhalten und wie können Lehrer:innen das Thema mit Kindern und Jugendlichen besprechen, ohne sie zu stark zu verunsichern oder gar zu traumatisieren?
Gerade ältere Kinder und Jugendliche bekommen oft mehr aus den Nachrichten mit, als man denkt. Aktuelle Nachrichten, wie die aus Brandenburg, können also im Unterricht besprochen werden. Sollte allerdings die begründete Vermutung bestehen, dass die Klasse von dem Thema gar nichts mitbekommen haben, ist es nicht ratsam, sie extra darauf aufmerksam zu machen. Das schürt nur Unsicherheiten, wo vorher keine waren.
Haben die Schüler:innen jedoch selbstständig von dem Geschehenen erfahren, sollte man die Nachrichten gemeinsam einordnen. Dafür ist es notwendig, sich im Vorfeld selbst zu informieren. Vertrauenswürdige Informationen bieten beispielsweise die Internetseiten der entsprechenden Landespolizei. Auch regionale Zeitungen berichten in der Regel von derlei Großeinsätzen der Polizei.
Im Anschluss an die gemeinsame Einordnung der Geschehnisse ist es ratsam, auf die schulinternen Sicherheitsmaßnahmen hinzuweisen. Dadurch wissen die Schüler:innen, wie sie sich im Ernstfall zu verhalten haben, aber auch, dass sich die Schulleitung und der Lehrkörper Gedanken gemacht haben, wie man sie am besten schützen kann. Das hilft, Ängste abzubauen.
Zu den meistverbreiteten Maßnahmen gehört es, die Türen von innen zu verschließen und zu verbarrikadieren. Außerdem sollten alle ihre Handys ausschalten, um eine Netzüberlastung zu verhindern. Schüler:innen, die sich zum Zeitpunkt eines Alarms auf den Gängen befinden, sollten schnellstmöglich die Schule verlassen oder in der nächstgelegenen Klasse Schutz suchen. Wer gerade auf der Toilette ist, schließt die Tür ab, zieht die Füße hoch und gibt keinen Laut von sich. Solche Maßnahmen variieren natürlich von Schule zu Schule. Deshalb ist es notwendig, die Vorschriften der eigenen Schule zu kennen.
Verständlicherweise taucht nach einem Amokalarm – auch wenn es sich dabei um einen Fehlalarm handelt – oft die Frage auf, ob so etwas auch an der eigenen Schule möglich ist. Die üblichen Floskeln wie “Sowas kann bei uns nicht passieren”, sollten vermieden werden. Stattdessen kann man auf die sehr geringe Wahrscheinlichkeit eines solchen Vorfalls verweisen, schließlich kann man sich nie zu 100 Prozent sicher sein.
Das Wichtigste bei all dem ist es, bei der Wahrheit zu bleiben. Auch die eigenen Ängste und Bedenken sollten offen und ehrlich angesprochen werden. Schüler:innen dürfen erfahren, dass auch ihr besorgt seid. Hier kann folgende Formulierung helfen: “Ich verstehe, dass ihr euch sorgt. Mir geht es da ähnlich. Trotzdem braucht ihr keine Angst zu haben. Ein Amoklauf ist an einer deutschen Schule sehr unwahrscheinlich und wir wissen, wie wir uns schützen können.”
Um im Ernstfall das Schlimmste zu verhindern, ist es verständlich, sich so gut wie möglich vorbereiten zu wollen. Von einer Amokübung – ähnlich einer Brandschutzübung – raten Expert:innen jedoch ab. Besonders unangekündigt, führt eine solche Übung zu sehr viel Stress und Angst. Dies kann auch noch im Nachhinein zu Schlafproblemen und Konzentrationsschwächen führen, auch wenn alle darüber aufgeklärt wurden, dass es nur eine Übung war. Stattdessen ist es ratsam, die individuellen Sicherheitspläne der Schule gemeinsam zu besprechen.
Eine Unterrichtsstunde zum Thema Amok zu planen ist herausfordernd. Dennoch darf es nicht passieren, dass ihr die Informationen nur vortragt. Die Schüler:innen müssen auf altersgerechte Weise mit einbezogen werden. Dazu gehört es, auf ihre Gedanken und Gefühle einzugehen. Vielleicht haben einige noch Rückfragen oder möchten einfach gerne ihre Sorgen und Ängste aussprechen. Das sollte unbedingt möglich sein.
In diesem Zusammenhang kann es auch vorkommen, dass die Frage aufkommt, wie man einen Amoklauf schon vorher verhindern kann. Hier können alle aktiv mit einbezogen werden. Schüler:innen sollten ermutigt werden, auffälliges Verhalten einer Lehrkraft zu melden. Diese setzt sich dann mit der betroffenen Person und ggf. den Eltern und der Schulleitung zusammen und findet eine Lösung.
So schwer das Thema auch sein mag, es ist wichtig, dass ihr ruhig bleibt und den Schüler:innen nicht noch mehr Angst macht. Sie sollen vermittelt bekommen, dass alles Mögliche getan wird, um sie zu schützen und einen Amoklauf zu verhindern.
Um alle Fragen sicher beantworten zu können, sollte man sich vorher bei der Schulleitung über das schulinterne Sicherheitskonzept informieren. Außerdem ist es sinnvoll, die Eltern über die Stunde zu informieren, damit diese auf mögliche Fragen oder Sorgen ihrer Kinder vorbereitet sind. Und das Wichtigste bei allem: Ehrlich und ruhig bleiben!
Habt ihr noch Fragen zu dem Thema oder wollt eure Erfahrungen teilen? Schreibt es gerne in die Kommentare und helft euch mit eurem Wissen gegenseitig.
In einer zunehmend digitalisierten Welt bietet der Einsatz von Apps im Unterricht spannende Möglichkeiten, komplexe politische Themen anschaulich und interaktiv zu vermitteln. Besonders im Politik- und Sozialkundeunterricht helfen digitale Tools, Schüler:innen spielerisch an politische Prozesse, Demokratie und gesellschaftliche Verantwortung heranzuführen. In diesem Artikel stellen wir euch die besten Politik-Apps vor, die sich hervorragend für den Einsatz im Klassenzimmer eignen. Ob es darum geht, Demokratie spielerisch zu erleben, schlagfertig auf Diskriminierung zu reagieren oder Falschmeldungen zu entlarven – diese Apps bieten Lehrkräften wertvolle Unterstützung, um politische Bildung modern und ansprechend zu gestalten.
Die HanisauLand-App basiert auf dem Webcomic der Bundeszentrale für politische Bildung, in dem Hasen, Nilpferde und Wildsäue gemeinsam versuchen, eine Demokratie aufzubauen. Speziell für Grundschüler:innen entwickelt, bietet die App lustige Comics, interaktive Spiele und leicht verständliche Erklärungen zu wichtigen Themen wie Demokratie, Wahlen und Menschenrechten. Politische Inhalte werden auf unterhaltsame und lehrreiche Weise vermittelt, sodass Kinder schon früh ein Verständnis für diese wichtigen Themen entwickeln können.
Für Lehrkräfte stellt das Tool ein wertvolles Hilfsmittel dar, um politische Themen im Grundschulunterricht zu behandeln. Es ermöglicht, komplexe Sachverhalte anschaulich und spielerisch zu vermitteln. Die HanisauLand-App ist kostenlos im Google Play Store und im Apple App Store erhältlich und eignet sich ideal für den Einsatz zu Hause und im Klassenzimmer.
Die mit dem Deutschen Kindersoftwarepreis Tommi ausgezeichnete App KonterBUNT hilft Jugendlichen, sicher und schlagfertig auf rassistische und diskriminierende Äußerungen zu reagieren. In interaktiven Szenarien können Nutzer:innen Antworten auf Stammtischparolen üben und trainieren, sich für eine aktiv gelebte Demokratie einzusetzen. Ein selbst erstellter Avatar begleitet die Nutzer:innen durch verschiedene Alltagsszenarien, in denen sie auf provokante Aussagen treffen.
Das Sprücheverzeichnis listet gängige diskriminierende Sprüche auf und bietet passende Konterstrategien. Der Strategie-Guide hilft dabei, auch ohne tieferes Verständnis souverän zu argumentieren. Realistische Szenarien und kluge Antworten fördern Zivilcourage und stärken das Vertrauen in demokratische Werte. Die App ist kostenlos im Google Play Store und im Apple App Store erhältlich.
Die Fake News Check-App unterstützt Schüler:innen dabei, Falschmeldungen im Netz zu erkennen, indem sie Nachrichten systematisch überprüft. Die Nutzer:innen durchlaufen einen interaktiven Fragenkatalog, der ihnen hilft, Meldungen kritisch zu hinterfragen und Fake News von echten Nachrichten zu unterscheiden. Zudem werden zentrale Fragen aufgezeigt, mit denen die Glaubwürdigkeit von Artikeln überprüft werden kann.
Zusätzlich bietet die App Hintergrundinformationen zu jeder Frage sowie ein Glossar mit Begriffen aus Journalismus und Politik. Ein Ampelsystem zeigt an, ob eine Nachricht glaubwürdig ist oder nicht. Das Tool ist kostenlos im Apple App Store erhältlich und eignet sich besonders für den Einsatz im Deutsch-, Politik- oder Ethikunterricht.
Der Wahl-O-Mat ist ein populäres Tool der Bundeszentrale für politische Bildung, das Schüler:innen hilft, ihre politischen Positionen mit denen der zur Wahl stehenden Parteien zu vergleichen. Die App stellt 38 zentrale Wahlkampfthemen vor, zu denen die Nutzer:innen ihre Meinung abgeben können. Anschließend zeigt der Wahl-O-Mat, welche Parteien den eigenen Ansichten am nächsten kommen. Da es für jede Wahl einen eigenen Wahl-O-Mat gibt, können auch stets aktuelle politische Themen behandelt werden. So lassen sich komplexe politische Themen auf einfache Weise zugänglich machen und politische Entscheidungsprozesse nachvollziehen.
Für Lehrkräfte ist der Wahl-O-Mat besonders wertvoll, um politische Diskussionen im Unterricht anzuregen. Er kann in Fächern wie Politik, Sozialkunde oder Gemeinschaftskunde eingesetzt werden, um Wahlen und politische Programme verständlicher zu gestalten. Durch die direkte Interaktion mit politischen Thesen werden Schüler:innen motiviert, sich kritisch mit aktuellen Themen auseinanderzusetzen. Die App ist kostenlos im Apple App Store und im Google Play Store erhältlich.
Die DEMOCRACY-App ermöglicht es, politische Prozesse im Deutschen Bundestag interaktiv und transparent zu verfolgen. Nutzer:innen können aktuelle, vergangene oder populäre Vorgänge auswählen und sich mit Hilfe offizieller Parlamentsdokumente informieren. Zusätzlich können Nutzer:innen selbst über die Vorgänge abstimmen, als wären sie Bundestagsabgeordnete, und ihr Abstimmungsergebnis mit dem der Community und des Bundestages vergleichen.
Für Lehrkräfte ist DEMOCRACY ein wichtiges Tool, um Schüler:innen die Funktionsweise des Parlaments näherzubringen und politische Prozesse zu veranschaulichen. Die App kann im Politik- oder Sozialkundeunterricht genutzt werden, um Diskussionen über Gesetzesvorhaben anzuregen und das Verständnis für demokratische Entscheidungen zu vertiefen. Die App ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.
Ob der spielerische Einstieg in die Demokratie mit HanisauLand, schlagfertige Antworten auf Hass mit KonterBUNT, der Faktencheck mit Fake News Check oder der Wahl-O-Mat zur politischen Orientierung – jede dieser Apps bietet wertvolle Werkzeuge für den Politikunterricht. Welche App überzeugt dich am meisten? Hast du bereits Erfahrungen mit diesen Tools gesammelt oder kennst du weitere, die für andere Lehrkräfte hilfreich sein könnten? Teile deine Gedanken und Empfehlungen in den Kommentaren!
Ihr möchtet Lehrer:in werden und seid euch noch nicht sicher, welches Bundesland sich am besten für das Lehramtsstudium eignet? Dann ist unsere Reihe über den Studiengang in den verschiedenen Bundesländern sicherlich hilfreich! Heute präsentieren wir euch das Studium in Thüringen und erklären euch alles, was ihr über den Grundstein der Lehrerausbildung in diesem Bundesland wissen müsst.
Wie überall in Deutschland gliedern sich auch in Thüringen die Lehramtsstudiengänge nach den jeweiligen Schulformen, die es im Bundesland gibt. Von daher könnt ihr in Thüringen das Lehramt für Grundschulen, Regelschulen, Gymnasien, Förderschulen und berufsbildende Schulen studieren. Besonders ist, dass euch das Studium für das Förderschullehramt für den sonderpädagogischen Unterricht sowohl in der Primarstufe, also in den Grundschulklassen, als auch in der Sekundarstufe I qualifiziert und ihr euch nicht, wie in einigen anderen Bundesländern, im Voraus auf einen der beiden Zweige festlegen müsst.
Ein Großteil des Studienangebots für das Lehramt findet in Thüringen an den beiden Standorten Erfurt und Jena statt. An der Universität Erfurt absolviert ihr einen Bachelor of Education und darauf folgend einen Master of Education. Ein klassisches Erstes Staatsexamen legt ihr an der Friedrich-Schiller-Universität Jena ab (“Jenaer Modell”). Erfurt bietet die Studiengänge für alle Schultypen außer dem Gymnasium an, Jena beschränkt sich auf das Regelschul- und Gymnasiallehramt sowie auf den Master für das Berufsschullehramt in Wirtschaftspädagogik. An beiden Universitäten studiert ihr in der Regel genau fünf Jahre, was in Thüringen im Gegensatz zu anderen Bundesländern für alle Lehramtstypen gleichermaßen gilt. Im Anschluss an das Studium könnt ihr den Vorbereitungsdienst in ganz Deutschland antreten. Anstatt der meist üblichen 18 Monate dauert dieser in Thüringen 24 Monate, kann aber durch zusätzliche Praktika im Voraus verkürzt werden.
Das Studium für das Grundschullehramt ist an der Universität Erfurt in zwei Bestandteile gegliedert. Zum einen studiert ihr die sogenannte Primärpädagogik, also die auf die Grundschulbildung ausgerichteten Bildungswissenschaften. Diese beinhalten auch grundlegendes Wissen in den Fächern Deutsch, Mathematik oder Sachunterricht. Hinzu kommt ein Nebenfach, auf das ihr euch spezialisiert. Zur Auswahl stehen Deutsch, Englisch, Evangelische Religion, Kunst, Katholische Religion, Mathematik, Musik, Ethik, Französisch, Russisch, Sport undWerken. Ihr müsst Deutsch und Mathematik in der Primärpädagogik belegen, sofern ihr keines der beiden Fächer als Nebenfach wählt. Andererseits könnt ihr das jeweilige Fach in der Primärpädagogik durch den Sachunterricht ersetzen. In diesem Fall ist es euch auch möglich, einen Schwerpunkt zu wählen, der euch zusätzlich für das Fach Schulgarten qualifiziert. Einen Überblick über die möglichen Fächerkombinationen erhaltet ihr noch einmal über diesen Link.
Die Universität Erfurt hält ein gängiges Angebot an Fächern für das Regelschullehramt bereit. Neben den Bildungswissenschaften könnt ihr aus Deutsch, Englisch, Ethik, Geschichte, Katholischer Religion, Kunst, Musik, Sozialkunde und Wirtschaftslehre/Technik zwei Fächer studieren. Zusätzlich stehen Französisch, Russisch und Sport zur Verfügung, die ihr allerdings nicht miteinander kombinieren könnt. Für das Regelschullehramt ist Erfurt der einzige Standort in Thüringen, an dem ihr die Fächer Musik und Kunst belegen könnt. Für Evangelische Religion hingegen gibt es kein Angebot.
Wenn euch die Praxis in der Ausbildung besonders liegt und ihr ein großes Interesse daran habt, den Schulalltag schon früh gut kennenzulernen, dann dürfte das neue Angebot der Universität Erfurt genau zu euch passen. Es ist mittlerweile möglich, das Lehramt für die Regelschule dual zu studieren. Der Bachelor dauert hier ein Jahr länger als üblich, also insgesamt vier Jahre, der Master verkürzt sich dadurch jedoch auf ein Jahr. Ab dem dritten Semester des Studiums beginnt ihr nämlich mit wöchentlichen Praxisanteilen für euer erstes Fach, ab dem siebten auch für das zweite. Englisch, Deutsch, Mathematik, Wirtschaftslehre/Technik sowie Sport stehen als Erst- und Zweitfach zur Auswahl. Besonders attraktiv macht diese Alternative die hohe Vergütung, die euch erwartet. Während des Bachelors erhaltet ihr 1.400 Euro monatlich, während des Masters 1.600 Euro. Die Semesterbeiträge werden ebenfalls übernommen.
Auch in Jena müsst ihr zusätzlich zu den Bildungswissenschaften zwei Fächer wählen. Allerdings ist streng geregelt, dass das erste Fach eines von Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Französisch, Informatik, Mathematik, Physik, Russisch oder Sport und das zweite Fach eines von Ethik, Evangelischer Religion, Geografie, Geschichte, Katholischer Religion oder Sozialkunde sein muss. Die Kombinationsmöglichkeiten sind also um einiges eingeschränkter. Das Fach Katholische Religion bietet die Friedrich-Schiller-Universität Jena in Kooperation mit der Universität Erfurt an, sodass es nötig ist, zwischen den Orten zu pendeln. Übrigens ist ein Modul zu Deutsch als Fremd- und Zweitsprache in jedem Fall verpflichtend, sodass ihr grundlegende Kompetenzen im Umgang mit Sprachschwierigkeiten für den Alltag an der Regelschule erlernen könnt.
Die Universität in Jena hält außerdem die Möglichkeit bereit, ein drittes, sogenanntes Erweiterungsfach zu studieren, sobald ihr euer Praxissemester abgeschlossen habt. Abgesehen von den üblichen Fächern ist es hier auch möglich, Astronomie und Deutsch als Fremd- und Zweitsprache zu wählen. Diese Zusatzqualifikation könnt ihr auch nach Abschluss des Studiums noch erwerben.
Falls ihr euch entscheidet, Gymnasiallehramt zu studieren, fällt die Wahl in Thüringen leicht. Denn nur die Friedrich-Schiller-Universität Jena bietet diesen Studiengang an. Der Aufbau ähnelt hier sehr dem des Regelschullehramts. Euer Erst- und Zweitfach müsst ihr wieder aus zwei unterschiedlichen Gruppen wählen. Für das erste Fach stehen Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Französisch, Informatik, Mathematik, Physik, Russisch, Spanisch und Sport zur Verfügung, für das zweite Evangelische Religion, Geografie, Geschichte, Griechisch, Katholische Religion, Kunst, Latein, Musik, Philosophie, Sozialkunde sowie Wirtschaftslehre/Recht. Katholische Religion wird auch für das Gymnasiallehramt in Kooperation mit der Universität Erfurt angeboten. Die Gymnasialfächer Musik und Kunst werden zu gewissen Teilen an der Bauhaus-Universität Weimar, beziehungsweise an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar gelehrt. Auch hier ist es nötig, zwischen Jena und Weimar zu pendeln. Beide Fächer könnt ihr auch als sogenanntes Doppelfach vertiefend ohne ein zweites Fach studieren. Alternativ ist es euch möglich, Musik oder Kunst jeweils mit Fächern sowohl aus Gruppe Eins als auch aus Gruppe Zwei zu kombinieren. Außerdem lassen sich die Zweitfächer Griechisch und Latein zusammen studieren.
Die Möglichkeit eines Erweiterungsfachs besteht auch für das Gymnasiallehramt. Ihr könnt ein drittes Fach aus dem Fächerkanon wählen, abgesehen von Musik, Kunst oder Katholischer Religion. Ansonsten stehen euch Astronomie, Deutsch als Fremd- und Zweitsprache und auch Italienisch als Drittfach zur Verfügung.
Wollt ihr an einer Förderschule unterrichten, könnt ihr an der Universität Erfurt das entsprechende Lehramtsstudium antreten. Die sogenannte Förder- und Inklusionspädagogik bildet einen Grundstein des Studiums. Hier erlernt ihr die Grundlagen der förderpädagogischen Bildungswissenschaften und wählt ab dem zweiten Semester zwei Schwerpunkte von emotionaler und sozialer Entwicklung über geistige Entwicklung zu Lernen oder Sprache. Dieser Studienbereich beinhaltet außerdem grundlegende Kompetenzen in zwei Fächern der Grundschulbildung, Deutsch, Mathematik oder Sachunterricht. Als Nebenfach wählt ihr aus dem Fächerkanon für das Regelschullehramt. Anstatt Wirtschaftslehre/Technik steht das Fach Werken zur Auswahl. Somit seid ihr nach dem Studium für den förderpädagogischen Unterricht in zwei Grundschulfächern sowie in einem Fach für die Sekundarstufe I qualifiziert.
Entscheidet ihr euch für das Berufsschullehramt, besteht in Thüringen lediglich die Möglichkeit, einen entsprechenden Masterabschluss an ein vorhandenes Bachelorstudium anzuschließen. Eine Ausnahme bildet das Programm an der Technischen Universität Ilmenau.
Die Universität Erfurt bietet einen Master für das Berufsschullehramt für folgende berufsbezogene Fächer an: Bautechnik, Elektrotechnik, Gesundheit, Informationstechnik, Metalltechnik, Körperpflege, Pflege und Sozialpädagogik. Für das allgemeinbildende Fach stehen Deutsch, Englisch, Ethik, Evangelische Religion, Französisch, Katholische Religion, Mathematik und Sozialkunde zur Verfügung. Es ist allerdings auch möglich, eine zweite Fachrichtung zu wählen. Zur Auswahl stehen hierbei Energietechnik, Fahrzeugtechnik, Mechatronik und Versorgungstechnik. Solch eine zweite Fachrichtung ist nur in Kombination mit Elektrotechnik oder Metalltechnik möglich.
Für das allgemeinbildende Fach solltet ihr entsprechende Kenntnisse in Form von mindestens 60 Leistungspunkten mitbringen. Falls diese nicht vorhanden sind, könnt ihr das allgemeinbildende Fach auch auf Bachelorniveau parallel zum Masterstudium nachholen, wobei sich die Studienzeit von vier auf sechs Semester verlängert.
Die einzige Möglichkeit, das Berufsschullehramt von Grund auf in Thüringen zu erlernen, gibt es für die Fachrichtungen Metalltechnik und Elektrotechnik in Verbindung mit dem Fach Mathematik an der Technischen Universität Ilmenau. Der entsprechende Bachelor dauert wie üblich sechs Semester. Im Anschluss könnt ihr den Master an der Universität Erfurt antreten, um das Studium vollständig abzuschließen.
Wenn ihr in Jena Wirtschaftswissenschaften studiert, könnt ihr auch einen Pfad einschlagen, der euch zum Berufsschullehramt führt. Neben den Wirtschaftswissenschaften mit den Schwerpunkten Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik sowie den entsprechenden Bildungswissenschaften müsst ihr ein allgemeinbildendes Fach wählen. Möglich sind Deutsch, Englisch, Ethik, Evangelische Religion, Französisch, Informatik, Mathematik, Sozialkunde und Sport. Ihr erlangt somit die Qualifizierung zum Berufsschullehramt in der Fachrichtung Wirtschaftspädagogik und eurem Wahlfach.
In Jena ist der Anteil an praktischen Erfahrungen während des Studiums verhältnismäßig gering. Zunächst gilt es ein Eingangspraktikum zu absolvieren. Dieses solltet ihr im besten Falle bereits vor dem Studium beendet haben. Ihr könnt es allerdings auch bis zu Beginn des dritten Semesters nachholen. Es sollte auch nicht länger als drei Jahre vor der Immatrikulation zurückliegen. Ihr könnt euch praktische Erfahrungen an bis zu zwei Einrichtungen anrechnen lassen, sofern diese sich insgesamt auf mindestens 240 Stunden belaufen. Denkbar sind pädagogische Tätigkeiten im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres oder des Bundesfreiwilligendienstes, Praktika an Schulen, Horts oder Kindergärten, Tätigkeiten auf Jugendfreizeiten, in Sportvereinen oder in pädagogischen Einrichtungen im Ausland. Euch stehen also viele Türen offen und es liegt an euch, den Praktikumsplatz zu finden, wobei euch das Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZLB) beratend zur Seite stehen kann.
Erst im fünften oder sechsten Semester folgt für euch die nächste Praxiseinheit, die sich über ein ganzes Schulhalbjahr erstreckt. Nach einer Einführungswoche absolviert ihr wöchentlich von Montag bis Donnerstag Unterrichtshospitationen und führt selbst Unterrichtseinheiten durch. Freitags besucht ihr ein Begleitseminar an der Universität. In der Regel wird euch eine Schule in Thüringen dafür zugewiesen, aber ihr könnt euch auch selbst eine entsprechende Bildungseinrichtung in Deutschland oder im Ausland heraussuchen. Zahlreiche Partnerinstitutionen der Universität in verschiedensten Ländern sind dafür eine gute Anlaufstelle. Mehr über das Praxissemester erfahrt ihr über dieses FAQ.
Die Universität Erfurt erwartet einen deutlich höheren Anteil an praktischer Erfahrung von euch. Für alle Lehramtstypen müsst ihr schulpraktische Studien in Höhe von 110 Stunden entsprechend eurem Erstfach und eurer gewählten Schulform an einer Schule absolvieren. Dies geschieht im dritten oder vierten Semester und wird von einem Seminar begleitet. Die Schule in Thüringen, Deutschland oder dem Ausland wählt ihr selbst.
Im fünften Semester folgt für alle Lehrämter das Grundlagenpraktikum. Dies bezieht sich mehr auf bildungswissenschaftliche Grundlagen und dauert lediglich 30 Stunden. Die Schule sucht ihr entsprechend eures angestrebten Lehramts selbst innerhalb Thüringens aus.
Es folgen im Master die fachdidaktischen Praktika. Dafür müsst ihr euch an ausgewiesenen Stellen entsprechend eures Fachs und des Schultyps einschreiben. Ihr absolviert je Fach zwei dieser Praktika. Für Fächer in der Grundschulbildung genügt jeweils eins.
Schließlich absolviert ihr im ersten und im zweiten Semester des Masterstudiums eure beiden bildungswissenschaftlichen Praktika. Das erste setzt sich vor allem mit der Diagnostik, Beurteilung und Beratung im Unterricht auseinander und dauert 50 Stunden. Im zweiten beschäftigt ihr euch mit Erziehung, Klassenführung und Konfliktbewältigung im Klassenraum. Die Dauer beträgt insgesamt 30 Stunden. Beide Praktika finden an einer selbst gewählten Schule entsprechend des gewählten Lehramts statt, werden von Seminaren begleitet und erfordern eine schriftliche Ausarbeitung.
Im Masterstudium für das Förderschullehramt müsst ihr außerdem für jeden eurer beiden Schwerpunkte ein sonderpädagogisches Praktikum von jeweils 80 Stunden an einer selbst gewählten Schule antreten. Das Lehramt für Grund- sowie für Regelschulen erfordert außerdem ein sogenanntes komplexes Schulpraktikum im dritten oder vierten Semester des Masters mit einer Dauer von 15 Wochen. In diesen Wochen hospitiert und unterrichtet ihr montags bis donnerstags an einer selbst gewählten Schule in Thüringen, Deutschland oder im Ausland und nehmt, sofern möglich, freitags an einem Begleitseminar teil.
Das Lehramtsstudium bietet in Thüringen eine spannende Abwechslung und vielseitige Studienorte. Eine solide Fächerauswahl, Flexibilität im Förderschullehramt und das neue Duale Studium stechen hier heraus. Die Einstellungschancen sehen in Thüringen sowohl für den Vorbereitungsdienst als auch für den Schuldienst gut aus. Gewisse Fächer wie Latein, beide Religionslehren oder Geografie weisen einen nicht allzu hohen Bedarf auf, die MINT-Fächer sowie Musik und Kunst dafür umso mehr.
Hat das Lehramtsstudium in Thüringen euer Interesse wecken können? Wo habt ihr vor zu studieren oder über welches Bundesland würdet ihr gerne mehr in Bezug auf die Lehrerausbildung erfahren? Schreibt es gerne in die Kommentare!
Kurz was für die nächste Unterrichtsstunde oder den anstehenden Elternabend notieren — viele Lehrkräfte halten ihre Notizen gerne handschriftlich fest, denn im stressigen Schulalltag muss es oft schnell gehen. Ein gut ausgewähltes Notizbuch kann den Schulalltag erheblich erleichtern und dabei helfen, den Überblick über die Vielzahl an Aufgaben und Notizen zu behalten. Ein wichtiges Kriterium für ein gutes Notizbuch ist zum Beispiel ein handliches Format, das leicht in die Tasche passt, aber groß genug ist, um bequem Notizen zu festzuhalten. Viele Lehrkräfte bevorzugen A5 oder A4. Eine strapazierfähige Bindung, wie z.B. eine Hardcover-Ausführung oder eine Spiralbindung, sorgt dafür, dass das Notizbuch im täglichen Gebrauch nicht schnell abnutzt. Über ausreichend Platz für persönliche Notizen, Reflexionen über den Unterricht und Ideen für zukünftige Stunden sollte das Notizbuch natürlich auch verfügen! Wir stellen euch deshalb heute die fünf besten Notizbücher für Lehrkräfte vor.
Das Referendariat ist für die meisten angehenden Lehrkräfte eine sehr stressige Zeit. Kein Wunder, Lehramtsanwärter:innen stehen enorm unter Druck, viele neue Aufgaben, wie Unterrichtsplanung und die Ausarbeitung von Klausuren unter einen Hut zu bekommen. Und ganz nebenbei müssen sie sich noch in Unterrichtsbesuchen beweisen. “Mein Notizbuch fürs Referendariat” bietet für Referendar:innen schöne und praktische Details, wie perforierte Seiten, Punkteraster, Lesebändchen und Verschlussgummi – und bietet mit zwölf witzigen Sprüchen rund um das Referendariat die nötige Portion Ironie, um in dieser außergewöhnlichen Zeit nie die Motivation zu verlieren. Das Notizbuch im A5 Format mit 112 Seiten ist im Verlag an der Ruhr erschienen und kostet 14,99 Euro.
Haltet euch fest, denn diese Kombination aus Notizbuch und Kalender ist durch seine handgezeichneten Elemente nicht nur sehr ästhetisch, sondern hat auch inhaltlich viel zu bieten. Sicherlich liegt das daran, dass die Autorin Sandra Sommer nicht nur Handlettering-Spezialistin, sondern auch Lehrerin ist. “Mein Lehrerkalender immerwährend - Handlettering” besteht aus einer Loseblattsammlung, sodass ihr jederzeit die Reihenfolge der Themen ändern könnt. Zu sortieren gibt es Vorlagen für Jahres- und Monatsübersichten, praktische Orgaseiten für Elterngespräche und Konferenzen sowie Notenlisten, Stundenpläne und To-do-Listen. Im Wochenplaner könnt ihr Notizen zur jeweiligen Unterrichtsstunde eintragen sowie Aufgaben, wichtige Erinnerungen und Gedankenblitze. Die Kalender-Notizbuch-Kombination im A4 Format mit 216 Seiten ist im Persen Verlag erschienen und kostet 11,90 Euro.
Kopien, Literatur, Unterrichtsmaterial – als Lehrkraft gibt man oft viel Geld aus, um seinen Unterricht zu gestalten. Da ist es schlau, beim alltäglichen Bedarf wie Notizbüchern aufs Geld zu achten. Dieses Notizbuch unterstützt Lehrkräfte bei den immer stärker werdenden Verwaltungs- und Dokumentationspflichten der Schule, denn es bietet To-do-Spalten und nummerierte Abschnitte. Highlight sind die Vordrucke, die ihr unter anderem für Schul- und Fachkonferenzen, Elterngespräche, und Telefonnotizen nutzen könnt. Da die Vordrucke im “TimeTEX Heft Schul-Notizen A5” perforiert sind, könnt ihr sie zum Beispiel fürs Protokollieren nutzen und sie anschließend heraustrennen und im richtigen Ordner abheften. Das Notizbuch im A5 Format ist bei TimeTex erschienen und kostet 4,45 Euro. Das Gute: Wenn ihr mehrere kauft, gibt es Mengenrabatt!
Was macht dich glücklich? Was sind deine Bedürfnisse? Wie kannst du besser auf dich aufpassen? “Ein guter Plan Edu 2024/2025” ist nicht nur ein Kalender, sondern bietet Lehrkräften, Student:innen und allen anderen, deren Jahr im Herbst beginnt, viel Raum zur Reflexion und Platz diese festzuhalten. In den Achtsamkeitstipps erhältst du wöchentlich Informationen zur mentalen Gesundheit und zur Prävention von Burnout. Inspirierende Zitate und eine Angabe der Sonnenstunde ergänzen das Angebot. Für alle, die ihr Notizbuch lieber ohne Schnörkel und Kalender mögen, sei das Notizbuch “Ein guter Punkt” empfohlen. Der Achtsamkeitskalender für Lehrkräfte herausgegeben von Ein guter Plan ist aktuell reduziert und kostet 22,90 Euro.
“Am Ende der Nerven ist noch so viel Schuljahr übrig.” Über diesen Spruch auf dem Cover und noch viele weitere Details hat der Verlag an der Ruhr anlässlich seines 40-jährigen Verlagsjubiläums seine Instagram-Follower:innen bei diesem Notizbuch für Lehrkräfte abstimmen lassen. Neben reichlich Platz für Notizen und witzigen Sprüchen zeichnet sich dieses Notizbuch durch perforierte Seiten zum einfachen Herausreißen aus. Ergänzt wird die Ausstattung durch ein farblich passendes Lesebändchen und ein Verschlussgummi. Herrlich, so lässt es sich arbeiten! “Das Notizbuch für Lehrer und Lehrerinnen, Community-Edition” ist im A5 Format mit 112 Seiten im Verlag an der Ruhr erschienen und kostet 14,99 Euro.
Die fünf vorgestellten Notizbücher bieten euch genügend Raum zur Selbstorganisation und Strukturierung eurer Woche. Auch für eigene Gedanken, Notizen für den Elternabend oder Themen für die nächste Klassenleiterstunde ist hier Platz. Was ein gutes Notizbuch ausmacht, bleibt letztlich eine Frage individueller Vorlieben, es ist aber in jedem Fall notwendig, um bei den vielen Informationen, Fragen und Themen, die täglich von Kolleg:innen, Eltern und Schüler:innen an einen herangetragen werden, den Überblick zu behalten. Was hilft euch noch, im Schulalltag den Überblick zu behalten?
Als Lehrkräfte steht ihr vor der besonderen Aufgabe, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch gesellschaftliche Werte wie Mitmenschlichkeit und Verantwortungsbewusstsein zu fördern. Mit der neuen Bildungseinheit “Blut und Blutspende”, entwickelt für die vierten Klassen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland, bietet der DRK-Blutspendedienst West eine ideale Gelegenheit, junge Schülerinnen und Schüler frühzeitig an dieses lebenswichtige Thema heranzuführen. Dabei wird spielerisch ein Bewusstsein geschaffen für die Bedeutung von Blutspenden und die Notwendigkeit von Solidarität. Die Materialien stehen Euch unter blutspendedienst-west.de oder zeitbild.de zur Verfügung.
Blutspenden ist für viele Menschen überlebenswichtig, denn Blut kann nicht künstlich hergestellt werden. Gerade im Angesicht des demografischen Wandels ist es von zentraler Bedeutung, junge Menschen für diese Aufgabe zu sensibilisieren. Ihr könnt durch diese Unterrichtseinheit dazu beitragen, das Verständnis für Blutspenden zu wecken und gleichzeitig wichtige Werte wie Mitmenschlichkeit und gesellschaftliches Engagement vermitteln.
Im auf freiwilliger Basis bestehenden “Sozialversicherungssystem” der Blutspende sind alle handelnden Akteure im Gesundheitswesen darauf angewiesen, dass es auch künftig ausreichend Blutspenderinnen und Blutspender gibt. Problematisch zeigt sich auch im Blutspendewesen, dass es immer mehr ältere und immer weniger junge Mitbürgerinnen und Mitbürger gibt. Die Generationen der treuen Spenderinnen und Spender wächst nach und nach aus den unterschiedlichsten Gründen (Erkrankungen, Einnahme bestimmter Medikamente, …) aus dem Spendeprozess heraus. Trotz unterschiedlichster Bemühungen ist es bislang noch nicht gelungen, die Lücke zu füllen, die dadurch entsteht. So wird die Versorgung mit gespendetem Blut im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen im Wesentlichen von nur etwa 100.000 Menschen gesichert.
Da Blut nicht künstlich erzeugt werden kann, ist und bleibt das Blutspenden so wichtig – lebenswichtig! Gerade junge Menschen sind der Schlüssel für diese Versorgungslücke, denn nur sie können aufgrund von Faktoren wie Alter, Gesundheit und Gesundheitsperspektive langfristig eine entscheidende Rolle einnehmen. Blutspenden darf man ab 18 – aber mit dem Thema frühzeitig vertraut zu sein, ist sehr sinnvoll!
Die Unterrichtseinheit vermittelt das Thema altersgerecht und ansprechend. Eine besondere Rolle übernimmt dabei der bekannte Kinder-Entertainer Tom Lehel, der als “Tompir” die Schülerinnen und Schüler auf humorvolle Weise durch das Thema Blutspende führt. Tom Lehel, der als Kind selbst auf Bluttransfusionen angewiesen war, klärt als Vampirheld über den ”roten Lebenssaft” auf, ohne Blut zu saugen – sondern es zu spenden! Er zeigt im begleitenden Film, wie das gespendete Blut im Labor verarbeitet wird, und sorgt dabei für zahlreiche Lacher im Klassenzimmer.
Der Einsatz des Films im Anschluss an die Unterrichtseinheit ist eine besonders motivierende Ergänzung, da er die Lerninhalte auf unterhaltsame Weise vertieft und den Kindern aufzeigt, wie wichtig Blutspenden für unsere Gesellschaft sind.
Das Deutsche Rote Kreuz hat es sich zur Aufgabe gemacht, nicht nur das notwendige Wissen über Blutspenden zu vermitteln, sondern auch das Verständnis für Solidarität und gesellschaftliches Engagement zu fördern. Die Unterrichtseinheit schult die Zivilcourage und stärkt das Verantwortungsbewusstsein der Schülerinnen und Schüler. Sie lernen, dass jeder Mensch einen Beitrag für die Gesellschaft leisten kann – sei es durch Blutspenden oder andere Formen des Engagements.
Das Jugendrotkreuz bietet neben der Unterrichtseinheit zahlreiche weitere Angebote für Schulen an: Workshops zum Thema Erste Hilfe, Fortbildungen für Fachkräfte und vieles mehr. Als eigenständiger Jugendverband setzt sich das Jugendrotkreuz für eine positive gesellschaftliche Entwicklung ein und fördert humanitäre Werte wie Toleranz und Offenheit.
Lehrkräfte, die ihre Schülerinnen und Schüler an wichtige gesellschaftliche Themen heranführen möchten, finden in dieser Unterrichtseinheit eine wertvolle Unterstützung. Gemeinsam mit dem DRK können sie die nächste Generation dazu befähigen, verantwortungsvoll und engagiert zu handeln – und vielleicht sogar zukünftige Blutspenderinnen und Blutspender gewinnen.
Mit dieser Unterrichtseinheit legen Lehrkräfte den Grundstein für lebensrettendes Engagement – denn Blutspenden rettet Leben!
Lehrkräfte tragen nicht nur die Verantwortung für den Lernerfolg ihrer Schüler:innen, sondern auch für deren Sicherheit. Das Thema Erste Hilfe in der Schule rückt in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus, besonders im Hinblick auf mehrere tragische Vorfälle, die durch besser geschulte Lehrkräfte vermeidbar gewesen wären. Doch welche Anforderungen und Pflichten haben Lehrkräfte in Bezug auf Erste Hilfe, und wie gut sind sie auf solche Situationen vorbereitet?
Mehrere aufsehenerregende Fälle haben das Thema Erste Hilfe in Schulen in den vergangenen Jahren zunehmend in den Vordergrund gerückt. So wurde in einem Urteil des Bundesgerichtshofs die Pflicht von Lehrkräften zur rechtzeitigen Durchführung von Erste-Hilfe-Maßnahmen betont. Wie wichtig schnelles Handeln ist, zeigt ein Fall, der vor einigen Jahren in Wiesbaden für Aufsehen sorgte: Ein Schüler erlitt während des Sportunterrichts einen Herzstillstand und wurde von den anwesenden Lehrkräften nicht wiederbelebt. Er blieb acht Minuten ohne Sauerstoffzufuhr und erlitt dadurch bleibende Hirnschäden. Die Familie des Schülers klagte gegen die Lehrkräfte und den Staat und verlangte Schadenersatz. Der Fall verdeutlicht, dass Unwissenheit oder Unsicherheit in solchen Extremsituationen fatale Folgen haben kann.
Ein ähnlicher Fall ereignete sich 2022 in Hannover, als eine 16-jährige Schülerin einen Herzstillstand erlitt. Die Ermittlungen gegen den betroffenen Lehrer laufen noch, doch auch hier steht die Frage im Raum, ob eine schnellere Hilfeleistung den Hirnschaden des Mädchens hätte verhindern können. Solche Fälle sorgen nicht nur für große mediale Aufmerksamkeit, sondern verunsichern Lehrkräfte zusätzlich. Viele fragen sich: Was müssen wir wissen? Wann müssen wir handeln? Wie können wir sicherstellen, dass wir im Notfall die richtige Entscheidung treffen?
Die Pflicht der Lehrkräfte, in Notfällen Erste Hilfe zu leisten, ist gesetzlich verankert und wird durch Gerichtsurteile immer wieder bekräftigt. So stellte der Bundesgerichtshof im Fall aus Wiesbaden klar, dass von Sportlehrer:innen beispielsweise mehr Erste-Hilfe-Kenntnisse erwartet werden als von unbeteiligten Personen, die zufällig zu einem Unfall kommen. Diese Entscheidung basiert auf der Tatsache, dass Lehrkräfte eine besondere Verantwortung gegenüber ihren Schüler:innen tragen. Sie haben die Amtspflicht, gesundheitliche Gefahren abzuwenden und notwendige Erste-Hilfe-Maßnahmen durchzuführen.
In der Praxis stellt sich jedoch häufig die Frage, ob Lehrkräfte im Ernstfall tatsächlich ausreichend vorbereitet sind, um angemessen zu reagieren. Obwohl sie regelmäßig an Erste-Hilfe-Kursen teilnehmen müssen, fühlen sich viele unsicher, wenn es um lebensbedrohliche Notfälle geht. Doch die Vorstellung, bei einem bewusstlosen Schüler Wiederbelebungsmaßnahmen durchführen zu müssen, bereitet einigen Lehrkräften Unbehagen.
Die wichtigsten Erste-Hilfe-Maßnahmen, die Lehrkräfte beherrschen sollten, umfassen die stabile Seitenlage, die Herz-Lungen-Wiederbelebung, die Anwendung eines Defibrillators sowie grundlegende Wundversorgungstechniken. Insbesondere im Sport- oder Technikunterricht kann es leicht zu Verletzungen oder offenen Wunden kommen, mit denen man als Lehrkraft umgehen können sollte. Dafür sollte man beispielsweise auch wissen, wo man den nächsten Erste-Hilfe-Kasten finden kann, um schnellstmöglich helfen zu können. Praktische Anleitungen, wie ihr in bestimmten Fällen handeln solltet, findet ihr unter anderem auf der Seite des DRK.
Während die meisten Lehrer:innen mit der Wundversorgung oder dem Befördern in die stabile Seitenlage keine Probleme haben, haben einige Hemmungen und Sorge davor, wie sie im Falle einer Wiederbelebung zu reagieren haben. Wiederbelebungsmaßnahmen sind ein entscheidender Teil der Erste-Hilfe-Ausbildung, werden aber in vielen Kursen nur oberflächlich behandelt. Die Übung wird manchmal nur ein- oder zweimal durchgeführt, und dann bleibt es bei der Theorie. Doch gerade solche lebensrettenden Maßnahmen müssen regelmäßig geübt werden, bis sie routiniert ablaufen können. In einem echten Notfall bleibt keine Zeit für Unsicherheiten oder langes Nachdenken – die richtige Technik muss sofort angewendet werden. Daher empfiehlt es sich, die Abläufe häufiger zu wiederholen, als nur alle paar Jahre im Rahmen von Erste-Hilfe-Kursen.
In Deutschland sind Lehrkräfte verpflichtet, regelmäßig Erste-Hilfe-Kurse zu besuchen. Dies ist in den Schulgesetzen der Bundesländer sowie in den Vorgaben der Unfallversicherungsträger festgelegt. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) empfiehlt, dass jede Lehrkraft mindestens alle zwei Jahre eine Auffrischung der Erste-Hilfe-Kenntnisse durchlaufen sollte. In der Regel übernehmen die Unfallversicherungsträger die Kosten, allerdings müssen die länderspezifischen Regelungen beachtet werden.
Die DGUV betont in ihren Richtlinien zur Ersten Hilfe in Schulen außerdem, dass die Schulleitung sicherstellen muss, dass genügend qualifizierte Ersthelfer:innen im schulischen Umfeld vorhanden sind. Mindestens 20 Prozent des pädagogischen Personals sollten regelmäßig in Erster Hilfe geschult werden, insbesondere Lehrkräfte, die Sportunterricht oder naturwissenschaftlich-technische Fächer unterrichten. Die Verantwortung liegt also nicht nur bei den Lehrkräften selbst, sondern auch bei den Schulleitungen, die sicherstellen müssen, dass die Schulen gut auf Notfälle vorbereitet sind.
Nicht nur Lehrkräfte, sondern auch Schüler:innen sollten in die Erste-Hilfe-Ausbildung einbezogen werden. Die Ärztekammer Niedersachsen forderte Anfang des Jahres, dass ab der siebten Klasse verpflichtende Erste-Hilfe-Kurse in den Lehrplan aufgenommen werden. Die Idee dahinter ist, dass gerade junge Menschen, die frühzeitig an lebensrettende Maßnahmen herangeführt werden, diese im Ernstfall selbstsicher anwenden können. Je früher Erste Hilfe trainiert wird, desto größer ist die Chance, dass diese Fähigkeiten im Notfall schnell und richtig eingesetzt werden können.
Besonders in Situationen, in denen keine Lehrkraft unmittelbar vor Ort ist, können solche Kenntnisse lebensrettend sein. Ein Beispiel hierfür ist der Fall in Hannover, bei dem die Mitschüler:innen einer kollabierten 16-Jährigen den Notruf absetzten. Hier zeigt sich, dass selbst einfache Maßnahmen, wie das schnelle Alarmieren von Rettungskräften, eine entscheidende Rolle spielen können.
In einigen Bundesländern wie Schleswig-Holstein und Bayern gibt es bereits entsprechende Programme, die auf eine flächendeckende Erste-Hilfe-Ausbildung abzielen. Andere Länder wie Niedersachsen hinken jedoch noch hinterher, obwohl es dort Gespräche mit Hilfsorganisationen über eine bessere Verankerung der Erste-Hilfe-Ausbildung im Schulalltag gibt. Darüber hinaus bietet es sich an, die Kurse in regelmäßigen Abständen zu wiederholen, damit die Jugendlichen ihre Fähigkeiten vertiefen und festigen können. Im Idealfall wird Erste Hilfe zu einem festen Bestandteil des Lehrplans, sodass Schüler:innen in regelmäßigen Abständen mit den wichtigsten lebensrettenden Maßnahmen vertraut gemacht werden. Eine jährliche Auffrischung könnte beispielsweise im Rahmen von Projekttagen oder als fester Bestandteil des Sportunterrichts integriert werden.
Durch eine breite Vermittlung von Erste-Hilfe-Kenntnissen – sowohl bei Lehrkräften als auch bei Schüler:innen – kann nicht nur die Sicherheit in Schulen erhöht, sondern auch das Verantwortungsbewusstsein und die Zivilcourage gestärkt werden. Die regelmäßige Auffrischung der Erste-Hilfe-Fähigkeiten sowie die Integration in den Lehrplan sind wichtig, um das Gelernte auch im Notfall sicher und schnell anwenden zu können.
In Zukunft sollte Erste Hilfe in der Schule als ebenso wichtig angesehen werden wie andere Fächer. Schließlich geht es hier nicht nur um theoretisches Wissen, sondern um die Fähigkeit, im Ernstfall Leben zu retten – eine Fähigkeit, die für jeden Menschen, ob Lehrkraft oder Schüler:in, von unschätzbarem Wert ist.
Rheinland-Pfalz – das Bundesland im Südwesten Deutschlands verfügt über eine einzigartige Natur- und Kulturlandschaft. Mit seinen dichten Wäldern, idyllischen Flusstälern und beeindruckenden Mittelgebirgen bietet es eine Fülle an Möglichkeiten für spannende und lehrreiche Exkursionen. Zahlreiche historische Stätten, Burgen und Museen laden Schüler:innen dazu ein, Geschichte hautnah zu erleben, während Nationalparks und Geoparks die beeindruckende Natur und Geologie der Region erlebbar machen. Ob Wanderungen durch uralte Vulkanlandschaften oder der Besuch römischer Ruinen – Rheinland-Pfalz ist ein wahres Paradies für Schulklassen, die auf der Suche nach erlebbarem Wissen sind. Deshalb haben wir hier fünf Ideen für euren nächsten Ausflug nach Rheinland-Pfalz zusammengestellt.
Ein spannendes Ausflugsziel für eure Schulklasse könnte das Technik Museum in Speyer sein. Hier könnt ihr gemeinsam Exponate aus den Bereichen Raumfahrt, Eisenbahn, Feuerwehr und Schiffbau bestaunen. So können zum Beispiel das Space Shuttle Buran oder ein Boeing 747 Jumbo-Jet besichtigt werden. Die Vielzahl der Exponate, die faszinierende Technik und die Geschichten hinter den technischen Entwicklungen garantieren einen lehrreichen und zugleich spannenden Schulausflug und geben tiefere Einblicke in die Bereiche Technik, Geschichte und Physik. Das Museum ist täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.
Direkt neben dem Technik Museum Speyer befindet sich das Museum Wilhelmsbau, dessen Eintritt im Gesamtpreis enthalten ist und somit ohne zusätzliche Kosten besucht werden kann. Das Raritätenkabinett zeigt tausende Exponate aus dem 19. und 20. Jahrhundert, darunter eine bemerkenswerte Sammlung von Großorchestrien, Flötenuhren, Spieldosen sowie historische Waffen und Kleidungsstücke. Das Museum Wilhelmsbau ist täglich von 12:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Hinweis: Das Museum Wilhelmsbau ist nicht barrierefrei zugänglich.
Als Höhepunkt der Klassenfahrt empfiehlt sich der Besuch des IMAX DOME Kinos. Die IMAX-Filme begeistern nicht nur durch ihren hohen Unterhaltungsfaktor, sondern auch durch ihre wissenschaftlichen Inhalte. Täglich werden Filme, wie beispielsweise über die Apollo 11 oder die Unterwasserwelt, gezeigt.
Die Kosten für einen Tagespass für die Museen und eine Vorstellung im IMAX DOME Kino belaufen sich auf 21 Euro pro Schüler:in. Zusätzlich kann ein Mittagessen mit Getränk im Museumsrestaurant gebucht werden. In diesem Fall erhöhen sich die Kosten auf 38,90 Euro. Je 12 Schüler:innen erhält eine Lehrkraft freien Eintritt.
Eine Besonderheit: Das Technik Museum Speyer bietet Lehrkräften die Möglichkeit einer kostenlosen Vorbesichtigung. Lehrer:innen können sich so im Vorfeld ausgiebig über die Museen informieren und den möglichen Besuch mit der eigenen Schulklasse vor Ort planen.
Der Vulkanpark Eifel ist ein Geopark, der die vulkanische Geschichte der Eifelregion mit Museen, Naturdenkmälern und geologischen Sehenswürdigkeiten erlebbar macht. Hier könnt ihr mit euren Schüler:innen Vulkankrater, Maare und Lavafelder entdecken und mehr über die vulkanische Vergangenheit der Region erfahren. Highlights sind unter anderem der Lava-Dome, der Geysir in Andernach und das Römerbergwerk in Meurin.
Im Lava-Dome kann eure Schulklasse gefahrlos an einem Vulkanausbruch teilnehmen und dadurch die Naturgewalten kennenlernen. In der Vulkanwerkstatt werden an Experimentiertischen spielerisch und interaktiv die Grundlagen des Vulkanismus erklärt. Die "Sprechenden Steine" berichten von berühmten Vulkanausbrüchen, und im Rundkino wird in einem Zukunftsszenario die spannende Frage beantwortet: “Was würde passieren, wenn der Laacher See-Vulkan heute wieder ausbrechen würde?”.
Anschließend besteht die Möglichkeit, in die Lavakeller hinabzusteigen – ein weitverzweigtes Netz aus Stollen und Schächten, das durch den Basaltabbau in der frühen Neuzeit entstanden ist. Später nutzten die Mendiger Bierbrauer das unterirdische Labyrinth als einen der größten natürlichen Kühlschränke der Welt. Der Lava-Dome ist dienstags bis sonntags von 10:00 bis 17:30 Uhr geöffnet und kostet für Schüler:innen 6 Euro Eintritt.
Euer Ausflug zum Geysir in Andernach beginnt mit der Erkundung des Museums und der mehr als zwei Dutzend Exponate und Stationen, die auf interaktive Weise die inneren Kräfte der Erde erklären. In einem Workshop lernen die Schüler:innen außerdem spannende Fakten zu natur- oder geowissenschaftlichen Themen rund um den Andernacher Geysir.
Tipp: Der Geysir Andernach bietet auf einer digitalen Lernplattform Unterrichtsmaterialien an, mit denen der Besuch des Geysirs optimal vor- und nachbereitet werden kann. Die Lernmaterialien sind für die Fächer Chemie und Erdkunde der Sekundarstufen I und II konzipiert. Die Inhalte sind so gestaltet, dass sie einen direkten Bezug zum Kaltwassergeysir Andernach herstellen und gleichzeitig die Lehrpläne aufgreifen.
Nach dem Besuch des Museums beginnt die nächste Etappe eurer Geysir-Expedition. Am Schiffsanleger angekommen, legt die MS Namedy ab und bringt euch über den Rhein zur Halbinsel Namedyer Werth, wo sich der höchste Kaltwassergeysir der Welt befindet und ihr den Ausbruch der 60 Meter hohen Wasserfontäne beobachten könnt. Anschließend geht es mit dem Schiff zurück in die Andernacher Rheinanlagen. Das Geysir-Museum ist von Montag bis Sonntag von 9:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Die Schifffahrt zum Geysir findet vier mal täglich statt. Die Kosten betragen 15,50 Euro pro Schüler:in.
Im Römerbergwerk Meurin taucht ihr in die unterirdische Welt der römischen Bergleute und Soldaten ein. Über gut ausgebaute Stege, Rampen und Treppen erkundet eure Schulklasse nicht nur das weitläufige Stollensystem, sondern ihr erhaltet auch einzigartige Einblicke aus der Vogelperspektive. Vor 1.700 Jahren von einer dicken Bimsschicht bedeckt, sind die Tuffstollen und Schächte des Römerbergwerks Meurin heute unter einer modernen Hallenkonstruktion geschützt. Originale Abbauspuren der Römer, eindrucksvolle Leuchtbilder, faszinierende Exponate und ein Film im Kinostollen lassen die harte und staubige Arbeit der römischen Bergleute wieder lebendig werden – ein spannendes Erlebnis für jede Schulklasse.
An der Mitmachstation “Flaschenzüge” testen eure Schüler:innen die verschiedenen Kräfte von Rollenzügen und entdecken dabei erstaunliche physikalische Eigenschaften. In der antiken Technikwelt können die Schüler:innen in der Rolle als Baumeister:innen fungieren. Unter dem Motto “Vom Steinbruch zum Palast” wird das römische und mittelalterliche Bauwesen erlebbar gemacht. Eine Baustelle aus der Zeit des Kaisers Augustus, eine Säulenwerkstatt und eine wasserbetriebene Steinsägemaschine sind nur drei von zehn spannenden Stationen, an denen Archäologie, Technik und praktisches Experimentieren erlebt werden können. Von Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen ist das Römerbergwerk von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet und kostet für Schüler:innen 3,50 Euro Eintritt.
Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald erstreckt sich über 10.000 Hektar auf den Höhen des Hunsrücks und gilt laut dem Bundesamt für Naturschutz bereits als “Hotspot der biologischen Vielfalt”. Charakteristisch für das Gebiet sind die urwüchsigen Wälder und die artenreiche Tier- und Pflanzenwelt, die diese einzigartige Landschaft prägen.
Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald möchte für Kinder und Jugendliche ein Ort sein, an dem sie die einzigartige Umgebung erleben und dabei ein Bewusstsein für die Natur entwickeln können. Aus diesem Grund bietet das Nationalparkamt unterschiedliche Angebote für Schüler:innen an. Für die Sekundarstufe I und II gibt es das Angebot “Einsatz für die Natur”. Hier könnt ihr mit euren Schüler:innen die Ranger:innen bei ihren Arbeitseinsätzen begleiten und unterstützen. Dabei gibt es verschiedene Aufgaben in einem Nationalpark zu erledigen: Müll sammeln, Zäune abbauen oder die Wiesen und Kulturdenkmäler pflegen. Schüler:innen der Sekundarstufe II können bei “Wald im Wandel” mehr über den Einfluss von Klimawandel, Trockenheit und Borkenkäfer auf die Beschaffenheit des Waldes erfahren. Gemeinsam werden verschiedene Waldtypen durchwandert und Fragen zum Thema beantwortet. Für die Grundschule gibt es das Angebot “Mit Wildkatze Felix den Nationalpark entdecken”. Hier können die Schüler:innen das Zuhause von Wildkatzen kennenlernen, indem sie Spuren im Nationalpark verfolgen und das Versteck von Felix entdecken.
Darüber hinaus bietet der Nationalpark Hunsrück Arbeitsblätter für die Sekundarstufe I und II sowie für die Grundschule an. Diese können zur Vor- und Nachbereitung kostenlos heruntergeladen werden. Bei Interesse an einem der Bildungsangebote kann ein Anfrageformular ausgefüllt werden.
Das Deutsche Eck in Koblenz, ein bekanntes Wahrzeichen der Stadt, liegt an der Mündung von Mosel und Rhein. Die künstlich aufgeschüttete Landzunge verdankt ihren Namen dem nahe gelegenen Kreuz des Deutschen Ritterordens. Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal am Deutschen Eck dominiert die Moselmündung: Ursprünglich 1897 errichtet, wurde es am Ende des Zweiten Weltkrieges zerstört. Der verbliebene Sockel diente anschließend als Mahnmal für die deutsche Einheit. Nach der Wiedervereinigung 1990/91 wurde das Denkmal 1993 neu errichtet.
Rund um das Deutsche Eck werden zahlreiche Führungen zu unterschiedlichen Themen angeboten. Vom historischen Stadtrundgang über einen Spaziergang zur Koblenzer Frauengeschichte bis hin zu Märchen- und Sagenführungen ist alles möglich.
In unmittelbarer Nähe des Denkmals befindet sich die Talstation der Seilbahn, die seit der Bundesgartenschau im Jahr 2011 Besucher:innen hinauf zur Festung Ehrenbreitstein bringt. Hier erwartet eure Schulklasse ein lebendiges Kulturzentrum mit einer spannenden Geschichte und vier Ausstellungshäusern des Landesmuseums Koblenz. In den Ausstellungshäusern werden Dauer- und Wechselausstellungen mit den Schwerpunkten Fotografie, Archäologie, Weinbau sowie Wirtschafts- und Kulturgeschichte präsentiert. Der Eintritt zur Festung Ehrenbreitstein inklusive der Hin- und Rückfahrt mit der Seilbahn betragen 10,90 Euro pro Schüler:in.
Die hochmittelalterliche Burg Eltz aus dem 12. Jahrhundert versetzt eure Schüler:innen garantiert schon beim äußeren Anblick ins Staunen. Sie blickt auf eine über 500-jährige Baugeschichte zurück und blieb dank des diplomatischen Geschicks der Herren von Eltz in den großen Kriegen des 17. Jahrhunderts vor Zerstörung verschont. Seit 34 Generationen ist sie im Besitz der Familie Eltz und zählt zu den wenigen unversehrten Burgen Europas.
Die Burg Eltz bietet täglich Sonderführungen für Schulklassen an. Die Führung durch die Burg bietet eine spannende und unterhaltsame Zeitreise durch fast 900 Jahre deutsche Bau- und Kulturgeschichte. Zu sehen sind vielfältige Beispiele mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Architektur sowie original erhaltene Räume aus verschiedenen Epochen. Die Burg beherbergt Kunst und Kunsthandwerk von europäischer, nationaler und regionaler Bedeutung sowie Waffen und Alltagsgegenstände aus acht Jahrhunderten. Auch ein Blick in die Schatzkammer ist möglich. Sie beherbergt private Sammlungen des Landes aus neun Jahrhunderten: Gold- und Silberschmiedekunst, kostbares Glas und Porzellan, Schmuck sowie Turnier- und Kriegswaffen. Die Burg Eltz ist täglich von 9:30 bis 17:30 Uhr geöffnet. Eine Voranmeldung mit dem entsprechenden Formular ist möglich. Die Kosten für Schüler:innen liegen bei 6 Euro pro Person.
Rheinland-Pfalz bietet Schüler:innen eine Fülle an spannenden und lehrreichen Exkursionsmöglichkeiten, die sowohl die Natur als auch die Kultur der Region erlebbar machen. Von beeindruckenden Museen über Nationalparks und historischen Burgen bis hin zu geologischen Phänomenen gibt es viel zu entdecken. Diese Vielfalt macht das Bundesland zu einem idealen Ziel für eure nächste Klassenfahrt, die nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch die Abenteuerlust und Entdeckerfreude eurer Klasse weckt. Kennt ihr weitere Ausflugsziele in Rheinland-Pfalz? Dann schreibt sie uns in die Kommentare.
Ob die antike Geschichte im Kolosseum in Rom hautnah erleben, Meeresökosysteme an der spanischen Küste für den Biologieunterricht erforschen oder die Englischkenntnisse bei einem Stadtspaziergang in London vertiefen – Klassenfahrten ins Ausland bieten einmalige Gelegenheiten, das Klassenzimmer gegen spannende und praxisnahe Lernorte in der ganzen Welt auszutauschen. Doch wie organisiert man eine solche Reise, die sowohl den Lehrplan bereichert als auch den Schüler:innen unvergessliche Erlebnisse bietet? In diesem Artikel erfahrt ihr, wie ihr eine Bildungsreise plant, die sowohl Lehrkräften als auch Schüler:innen den perfekten Mix aus Wissen und Abenteuer bietet. Von der Wahl des Reiseziels bis zur perfekten Organisation – so wird eure Klassenfahrt ein voller Erfolg.
Der erste Schritt bei der Planung einer Auslandsfahrt ist die Wahl eines Reiseziels. Dabei sollte das Ziel sowohl pädagogisch wertvoll sein, an den Lehrplan angepasst sein als auch für die Interessen der Schüler:innen attraktiv sein. Für Sprachreisen bieten sich beispielsweise Metropolen wie London, Paris oder Madrid an, wo die Schüler:innen die Möglichkeit haben, ihre Sprachkenntnisse im Alltag zu testen und zu vertiefen. Kulturell interessante Städte wie Rom, Athen oder Barcelona bieten dagegen eine Fülle an historischen und künstlerischen Erlebnissen, die sich hervorragend in den Lehrplan integrieren lassen.
Auch für naturwissenschaftliche Exkursionen gibt es spannende Ziele. So bieten die Küsten Spaniens, die Vulkane Islands oder die Alpen perfekte Möglichkeiten für naturkundliche Projekte oder geologische Exkursionen. Die Wahl des Reiseziels sollte also nicht nur nach touristischen Attraktionen, sondern vor allem nach den pädagogischen Zielen erfolgen.
Bevor die Planung Fahrt aufnehmen kann, ist es wichtig, die Klassenfahrt bei der Schulleitung anzumelden und genehmigen zu lassen. Hierbei gilt es, die Richtlinien zu beachten, die für Klassenfahrten in eurem Bundesland gelten. Diese Richtlinien bilden den rechtlichen Rahmen und legen fest, welche pädagogischen Ziele verfolgt werden sollen. Außerdem unterscheiden die Regelungen zwischen verschiedenen Arten von Schulfahrten wie Wanderungen, Projekttagen oder Schulfahrten im In- und Ausland. Eine Übersicht der Richtlinien für alle Bundesländer findet sich hier.
Neben diesen programmatischen Vorgaben müsst ihr bei der Anmeldung sicherstellen, dass wichtige Punkte wie die Anzahl der Begleitpersonen, die zumutbaren Kosten für Eltern, der Versicherungsschutz und die Beförderungsbedingungen geklärt sind. In einigen Bundesländern ist es auch vorgeschrieben, dass mindestens eine Begleitperson eine Erste-Hilfe-Ausbildung hat. Bei Reisen an Orte mit Meeren, Seen oder anderen Gewässern sollte zusätzlich darauf geachtet werden, dass eine Person mit Rettungsschwimmer:in-Qualifikation dabei ist – oft haben Sportlehrer:innen diese Qualifikation. Besonders bei Fahrten ins Ausland ist es wichtig, Visa-Anforderungen oder Einreisebestimmungen für Nicht-EU-Bürger zu überprüfen, um mögliche Verzögerungen oder Komplikationen zu vermeiden.
Die Kosten einer Klassenfahrt sollten stets transparent und frühzeitig kommuniziert werden. Ein Elternabend oder Elternbrief mit einer detaillierten Auflistung der Gesamtkosten und Zahlungsfristen, zum Beispiel für Anzahlung und Restzahlung, sorgt für Klarheit. Für Schüler:innen aus einkommensschwachen Familien gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten, die speziell für Auslandsreisen gelten. So können etwa Zuschüsse bei der Gemeinde, dem Förderverein oder dem Sozialamt beantragt werden. Für Fahrten ins europäische Ausland, wie zu den beiden Hauptsitzen der Europäischen Union Brüssel oder Straßburg, gibt es finanzielle Unterstützung durch EU-Förderprogramme, wenn die Reise einen bildungspolitischen Schwerpunkt hat oder den Besuch einer EU-Institution beinhaltet.
Auch können Klassenfahrten zu Gedenkstätten im Ausland, zum Beispiel zum Konzentrationslager Auschwitz in Polen, über Programme wie das Deutsch-Polnische Jugendwerk bezuschusst werden. Dieser Zuschuss beträgt 12 Cent pro Person und Kilometer – so würde eine Fahrt von Berlin nach Auschwitz mit ungefähr 66,60 Euro pro Schüler:in gefördert werden.
Kreative Finanzierungsmöglichkeiten wie Flohmärkte, Kuchenverkäufe oder Sponsoring-Aktionen durch lokale Unternehmen tragen ebenfalls dazu bei, die Reisekosten zu senken. Ein Kuchenverkauf auf dem Schulfest kann beispielsweise einen Großteil der benötigten Mittel aufbringen. Auch das Ansparen über Sparpläne bei Banken ist eine sinnvolle Option, um die finanzielle Belastung über einen längeren Zeitraum zu verteilen.
Nachdem die Finanzierung gesichert ist und die Anträge durch sind, wird es ernst: Nun müssen Angebote für Transport, Unterkunft und Aktivitäten eingeholt werden. Hier lohnt es sich, verschiedene Anbieter zu vergleichen und nicht nur auf den Preis, sondern auch auf Sicherheit und den Service zu achten. Viele Jugendherbergen, Hostels oder spezialisierte Reiseanbieter haben umfangreiche Erfahrung mit Schulklassen und wissen genau, was wichtig ist – ob zentrale Lage, spezielle Gruppenangebote oder flexible Stornobedingungen. Auch der Transport sollte gut geplant sein. Je nach Ziel bietet sich eine Busreise an, für weitere Ziele wie Island oder Südeuropa ist der Flug oft die beste Wahl, da dieser nicht nur die Reisezeit erheblich verkürzt, sondern auch oft kosteneffizienter ist.
Gleichzeitig ist es an der Zeit, die Aktivitäten vor Ort zu planen. Spannende Führungen durch Museen, interaktive Workshops durch die jeweilige Stadt oder gemeinsame Outdoor-Aktivitäten sollten nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich sein. Freizeit darf natürlich nicht zu kurz kommen, aber das Verhältnis zwischen Lernen und Freizeit muss ausgewogen sein.
Kurz vor der Abreise sollte ein zweiter Elternabend stattfinden, auf dem die finalen Details der Reise besprochen werden. Hier werden der Ablauf, die Unterkunft, die Aktivitäten und die genauen Kosten noch einmal erläutert und es gibt Raum für letzte Fragen und Klärungen. Auch besondere Wünsche oder Anliegen der Eltern, beispielsweise zu gesundheitlichen Besonderheiten oder individuellen Bedürfnissen der Schüler:innen können hier thematisiert werden.
Zudem ist dies der richtige Zeitpunkt, um im Klassenverband klare Regeln für die Klassenfahrt zu besprechen: Wie steht es zum Handygebrauch? Welche Ausgangszeiten gelten? Gibt es ein striktes Alkoholverbot? Dieses Verbot ist jedoch praktisch in jedem Bundesland immer gegeben, außer es wurde in der Schulkonferenz besprochen. Solche Vereinbarungen sorgen dafür, dass die Fahrt diszipliniert abläuft und keine unangenehmen Überraschungen mit sich bringt. Die geltenden Jugendschutzgesetze innerhalb der gesamten EU lassen sich hier finden.
Kurz vor der Abreise müssen außerdem organisatorische Details überprüft werden: Sind alle Reisedokumente vollständig? Wurden Notfallkontakte und medizinische Informationen der Schüler:innen erfasst? Gibt es einen Notfallplan und ausreichend Erste-Hilfe-Material? Der Notfallplan sollte Handlungsanweisungen für den Umgang mit Unfällen, Krankheiten oder sonstigen Zwischenfällen enthalten, einschließlich der Kontaktinformationen der Eltern und den Standort des nächstgelegenen Krankenhauses. Eine Checkliste hilft dabei, den Überblick zu behalten und sicherzustellen, dass nichts vergessen wird.
Mit einer durchdachten Vorbereitung wird eure Klassenfahrt nicht nur zu einem Abenteuer, sondern auch zu einem unvergesslichen Lernerlebnis. Wenn die richtige Balance zwischen pädagogischen Zielen, Spaß und Entdeckungen gefunden wird, bleibt die Reise lange in Erinnerung. Ob ihr durch die historischen Straßen Londons schlendert, die antiken Ruinen Roms bestaunt oder die Natur an der spanischen Küste erlebt – eine gut geplante Klassenfahrt eröffnet neue Horizonte, stärkt den Klassenverband und fördert das Lernen außerhalb des Klassenzimmers.
Habt ihr selbst schon eine Klassenfahrt geplant oder steckt gerade mitten in der Organisation? Lasst eure Erfahrungen und Tipps in den Kommentaren da – gemeinsam machen wir die nächste Reise zum vollen Erfolg!
Ob in Vertretungsstunden, der letzten Stunde vor den Ferien oder als Einstieg in ein neues Thema: Filme sind mehr als nur Lückenfüller. Sie ziehen in den Bann, berühren emotional und stärken das Verständnis für andere Sichtweisen, Gefühle und Meinungen. Dadurch bietet sich der Einsatz von Filmen ganz besonders für den Politik- oder Sozialkundeunterricht an, denn Schüler:innen haben die Möglichkeit, ihr Wissen über politische Ereignisse und gesellschaftliche Probleme immersiv zu vertiefen und ein reflektierteres Weltbild zu entwickeln. Diese nachfolgenden Filme bereichern euren Politikunterricht durch die Thematisierung politischer Skandale und gesellschaftlicher Probleme.
Die durch ein Datenleck veröffentlichten Panama-Papers und die dahinter stehenden Persönlichkeiten, Offshore-Bankkonten und Briefkastenfirmen werden in der Politiksatire “Die Geldwäscherei” aus dem Jahr 2019 behandelt. Mit Meryl Streep, Antonio Banderas und Gary Oldman in den Hauptrollen wird das Publikum auf eine Reise durch die Welt der Superreichen, Moguln und korrupten Politiker:innen mitgenommen. Drei verschiedene Handlungsstränge führen zu den beiden Strippenziehern des Steuer- und Geldwäscheskandals und Briefkastenfirmen, welche nur auf Papier existieren. So kommt Ellen Martin dem Skandal auf die Spur, als sie versucht, Entschädigungszahlungen einer Versicherungsfirma einzufordern. Auch ein spannender Exkurs in das schmutzige Geschäft dieser betrügerischen Konzerne ist Teil dieses Filmes. Trotz seiner amüsanten Natur endet der Film mit einem ernsten Appell von Meryl Streep an das Publikum: Betrügerische Firmen, wie die in den Panama Papers offengelegten, bestünden bis heute und müssten durch entsprechende politische Reformen im Finanzbereich in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt werden. Dieser Film zeigt auf, was in der Politik oftmals falsch läuft: Die Verwicklung von Wirtschaft mit politischen Themen. Der Film ist derzeit auf Netflix verfügbar.
“Männer und Frauen sind gleichberechtigt” – diesen Grundsatz kennen wir alle. Doch woher er kommt, wer für ihn gekämpft hat und welche Herausforderungen damit verbunden waren, ist vielen noch unklar. Der deutsche Film “Sternstunde ihres Lebens” versetzt das Publikum in das Jahr 1948 und folgt der Juristin und Abgeordneten Elisabeth Selbert dabei, wie sie im Parlamentarischen Rat für die Niederschrift der Gleichberechtigung von Frauen und Männern im Grundgesetz kämpft. Dabei bleibt sie trotz starkem Widerstand hartnäckig, macht ihren Kampf für die Gleichberechtigung öffentlich und erhält Zuspruch von vielen anderen Frauen. Der Film zeigt euren Schüler:innen, dass Politik und gesellschaftliche Verhältnisse veränderbar sind, wenn man sich aktiv dafür einsetzt. Er verdeutlicht ihnen auch, dass die Grundsätze und Normen, die für uns alle so alltäglich sind, zum Teil hart erkämpft wurden. “Sternstunde ihres Lebens” ist zurzeit auf Apple TV sowie Prime Video verfügbar.
Seit 2017 produziert die ARD das Format RESPEKT, in dem über Demokratie, Toleranz und natürlich auch Respekt berichtet wird. Dabei werden die verschiedensten Themen behandelt, von Aktivismus über Care-Arbeit bis hin zu Inklusion – in diesem Format findet ihr garantiert einen passenden Einstieg in ein neues Unterrichtsthema. Die kurzen Reportagen bieten einen Überblick über gesellschaftliche und politische Entwicklungen, wobei der Fokus besonders auf Toleranz liegt. Viele der behandelten Themen erleben Schüler:innen möglicherweise selbst in ihrem Alltag, beispielsweise digitale Gewalt, Mobbing oder strukturelle Diskriminierung, sodass sie in der Lage sind, diese Erfahrungen besser zu reflektieren. Die Reportagen haben meist eine Länge von ungefähr 20 Minuten, sodass die Themen im Anschluss noch in einer Schulstunde besprochen werden können. Alle Folgen des Formats findet ihr in der ARD-Mediathek.
Der Oscar-nominierte Film “Selma” aus dem Jahr 2014 ist ein amerikanisches Geschichtsdrama, welches sich mit der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung auseinandersetzt. Der Film versetzt eure Schüler:innen in das Amerika der 1960er Jahre und den Kampf um das unbeschränkte Wahlrecht für die schwarze Bevölkerung in den Südstaaten. Um das Wahlrecht für alle im Süden Amerikas durchzusetzen, plant die Bürgerrechtsbewegung unter Martin Luther King mehrere Protestmärsche, unter anderem von der Stadt Selma bis nach Montgomery in Alabama. Der systemische Rassismus in den Vereinigten Staaten zeigt sich dabei durchgängig, da die Benachteiligung und Gewalt gegen die schwarze Bevölkerung durch die örtliche Polizei im Verlauf des Films immer wieder auftaucht und eine zentrale Rolle in der Handlung spielt. Der Film zeigt den Kampf gegen Rassismus und den Widerstand gegen die Bürgerrechtsbewegung eindrucksvoll und bietet euren Schüler:innen einen Einblick in die Geschichte der Vereinigten Staaten unter dem Blickwinkel des institutionellen Rassismus. Auch dieser Film zeigt die Macht des politischen Aktivismus, denn: Am Ende sorgen die Aktivist:innen der Bürgerrechtsbewegung für die Verabschiedung des Voting Rights Act, der Afroamerikaner:innen die Teilnahme an US-Wahlen gewährleistet. Der Film ist bei Apple TV und Prime Video zur Leihe verfügbar.
Zum Schluss noch ein Klassiker: “Good Bye, Lenin!” ist ein preisgekrönter deutscher Spielfilm, der sich auf humoristische Art und Weise mit dem Mauerfall und der Wende beschäftigt. Nachdem die regimetreue Sozialistin Christiane sieht, dass ihr Sohn Alexander Teil einer Demonstration für mehr Freiheit im DDR-Regime ist, fällt sie ins Koma. Neben der amüsanten Gegenüberstellung von sowjetischer und kapitalistischer Kultur und dem verzweifelten Versuch von Alexander, seine Mutter davon zu überzeugen, dass die DDR noch existiert, entwickelt sich auch eine Liebesgeschichte. Der Klassiker ist unter anderem auf Disney+, Netflix und Prime Video verfügbar.
Ob Frauenrechte, Rassismus oder Korruption: Diese fünf Filme werden eure Schüler:innen in ihren Bann ziehen und garantieren einen spannenden Einstieg in neue Themen des Politikunterrichts. Sie eignen sich ganz besonders dafür, Schüler:innen die Bedeutung des politischen Aktivismus zu vermitteln. Kennt ihr noch weitere Filme oder Serien, welche Schüler:innen für Politik begeistern? Teilt eure Empfehlungen gerne in den Kommentaren!
Lehrermangel, Überforderung und Burnout-Risiko sind nur einige Stichwörter, die immer häufiger im Zusammenhang mit dem Lehrerberuf fallen. Während das Schulsystem in einer Krise steckt, wird es für Lehrer:innen immer wichtiger, die eigene Gesundheit durch Entspannung und Distanz zum Arbeitsalltag zu schützen. Mona Bekteši lehrt in ihren Fortbildungen, wie das gehen kann.
Sie bildet am Landesinstitut für Schule in Bremen Lehrkräfte in den Fächern Deutsch und Bildungswissenschaften aus und ist zudem auch Yoga- und Achtsamkeitslehrerin. Ihre Yoga-Praxis und der Lehrerberuf verschmelzen in ihren Fortbildungen zu Achtsamkeit und Yoga in der Schule. Erstmals bietet sie am Landesinstitut auch einen referendariatsbegleitenden Achtsamkeitskurs für angehende Lehrkräfte an. In dem lehrt sie, was die Kultusministerkonferenz fordert: Gesundheitserhaltung, Übungen zur Stressbewältigung sowie leicht umsetzbare Techniken zur Entspannung im Lehrerberuf. Im Interview erklärt Bekteši, wie Lehrende und Referendare im Arbeitsalltag von Yoga profitieren können, wo Yoga an Grenzen stößt und gleichzeitig dabei hilft, die ganz eigenen zu setzen – und wie Verträge mit Treppen dabei helfen können, die eigenen Bedürfnisse im Alltag zu spüren.
Lehrer-News: Sie praktizieren seit 20 Jahren Yoga. Wie kamen Sie darauf, Yoga in die Schule zu bringen?
Bekteši: Mit Yoga und Achtsamkeit kann man gut die Emotionen regulieren, man bildet Resilienz aus und übt sich in Selbstfürsorge. Ich habe gemerkt, wie viel Kraft und Stärke, aber auch Ruhe mir Yoga gibt. Deshalb habe ich angefangen, kleine Einheiten in meinen Unterricht einzubauen, um diese positive Erfahrung an Schüler weiterzugeben. Später habe ich, damals an einem Gymnasium in Bremen, eine Yoga-Pause gegeben, an der alle, egal ob Lehrer oder Schüler, teilnehmen konnten. Da habe ich gemerkt, wie gut Yoga auch Lehrern tut. Da war für mich klar, die Praxis auch Referendaren und Lehrkräften weiterzugeben, weil wir einen anstrengenden und fordernden Beruf haben. Da tut es einfach gut, vom Kopf in den Körper zu kommen. Und weil ich auch Referendare ausbilde und das Referendariat ja eine sehr herausfordernde Zeit ist, habe ich auch dort Bedarf gesehen.
Lehrer-News: Sie haben gerade das Arbeitspensum der Lehrkräfte angesprochen. In welchen Momenten ist Achtsamkeit im Arbeitsalltag von Lehrkräften besonders wichtig?
Bekteši: Ich glaube, in jedem Schultag steckt das Potenzial einer großen Überforderung, weil “Lehrer” ein sozialer Beruf ist und man von einer Situation in die nächste hinein stolpert. Man kommt aus dem Klassenzimmer, stellt sich auf 30 Leute ein und dann geht man in die nächste Klasse. Deswegen ist es sinnvoll, im Arbeitsalltag immer wieder kleine Pausen einzubauen. Yoga und Achtsamkeit können auch in besonderen Belastungssituationen helfen, vor einem stressigen Elterngespräch oder auch in der Zeit, wo viele Klassenarbeiten anstehen; in Situationen, in denen es einem aufgrund des Arbeitspensums nicht gelingt, sich selbst zu distanzieren.
Ein wichtiges Prinzip ist: Ich kann nur gut zu anderen sein, wenn ich gut zu mir bin und ein gutes Verhältnis zu mir selbst habe. Deswegen hilft Yoga auch bei Konfliktsituationen mit der Schulleitung oder mit anderen Kollegen, weil man lernt, sich zu regulieren, die Emotionen zu beruhigen und einen konstruktiven Umgang mit Belastungssituation zu finden.
Lehrer-News: Ziele der Achtsamkeit und Yoga sind Verbesserungen der physischen, aber auch der psychischen Gesundheit. Warum ist gerade Yoga geeignet, um die körperliche Gesundheit zu fördern?
Bekteši: Lehrer sind ja Schreibtischtäter und leiden häufig unter Rückenproblemen. Wie viele andere in diesem Land auch, sitzen wir viel am Schreibtisch, sodass auch Schulter- und Nackenbeschwerden oder Probleme im unteren Rücken häufig eine große Rolle spielen. Das Arbeiten mit den Bildschirmen führt zunehmend zu Fehlsichtigkeiten. An diesen verschiedenen Körperstellen kann man mit Yoga gegensteuern, indem man Übungen für spezielle Areale macht.
Lehrer-News: Physische Beschwerden mit Bewegung zu lösen, erscheint logisch. Was macht Yoga so prädestiniert, um die mentale Gesundheit zu fördern?
Bekteši: Vielleicht können wir das ausweiten und nicht nur über Yoga sprechen, sondern Yoga als eine Facette von Achtsamkeit betrachten. Es gibt die psychologisch-medizinische Perspektive, durch die wir wissen, dass wir durch Achtsamkeits- und Atemübungen oder Aktivierungen unseres parasympathischen Nervensystems, Stress und Angst reduzieren können und auf der anderen Seite an Wohlbefinden und Selbstfürsorge zunehmen. Außerdem zeigen Studien, dass wir dadurch an sozialen Kompetenzen zunehmen, weil wir lernen, Emotionen zu regulieren und weil unsere Empathie gesteigert wird. Das betrifft Lehrer und Lehrerinnen untereinander, aber auch den Bereich der Arbeit mit den Schülern. Und dann gibt es im kognitiven Bereich wissenschaftliche Ergebnisse, die eine verbesserte Aufmerksamkeitsregulation und geistige Flexibilität zeigen, das brauchen wir im Lehrerberuf sehr.
Man kann das auch mit anderen Techniken erreichen, aber ich finde Yoga und Achtsamkeit sind so einfach, weil man gar nicht viel braucht. Man hat den Atem in sich, man hat das parasympathische Nervensystem, das man ganz einfach aktivieren kann. Deswegen kann man Achtsamkeit auch in der Schule praktizieren, im Referendariat oder im Auto, an der Kreuzung, oder in einem Gespräch.
Lehrer-News: Sie bieten referendariatsbegleitende Fortbildungen an. Was empfinden Sie als besonders wichtig, angehenden Lehrkräften durch Achtsamkeitspraxis mit auf den Weg zu geben?
Bekteši: In diesen Kursen geht es darum, Entspannungsmomente im Tagesverlauf zu planen und umzusetzen und mithilfe der Yoga- und Achtsamkeitspraxis neue Routinen vor Unterrichtsbesuchen oder auch Prüfungen zu etablieren. Der Kurs soll gerade für Referendare in dieser angstbesetzten Zeit eine Möglichkeit bieten, das Referendariat selbstbestimmt zu gestalten. Ich finde wichtig, dass sie den Umgang mit Herausforderungen lernen, in dem sie Priorisierungen vornehmen können. Referendare stehen vor so vielen Aufgaben und wissen oftmals gar nicht, wo sie anfangen sollen. Durch Achtsamkeitsübungen, Coaching und durch Journaling in diesem Kurs lernen sie Techniken kennen, um das zu sortieren.
Lehrer-News: Stehen Referendare im Vergleich zu Lehrkräften vor einer besonderen Herausforderung, die sie mit Achtsamkeit bewältigen können?
Bekteši: Referendare stehen vor einem Rollenkonflikt: Einerseits sollen sie Lehrer sein und andererseits sind sie Schüler. Sie erleben also einen großen Spagat zwischen Selbst- und Fremdbestimmung und dazwischen verlieren sie sich manchmal. Dem können sie mit Achtsamkeit gegensteuern. Wichtig ist auch die Distanzierung und das Beenden negativer Gedanken. Das finde ich ganz wichtig, weil ich im Laufe meiner Tätigkeit immer wieder feststelle, dass Selbstzweifel und Ängste eine große Rolle spielen.
Bei Referendaren heißen die Prüfungen die Unterrichts-Praktische-Probe (kurz UPP). Ich nehme die Abkürzung UPP gerne in Fortbildungen und sage aber immer Umschalt- und Planungsprofi, das sind Lehrer. Durch Yoga und Achtsamkeit will ich Referendaren dabei helfen, sich Pausen vorzunehmen, sie zu planen und schließlich wirklich auf Pause umzuschalten.
Lehrer-News: In stressigen Situationen ist es schwierig, so eine Pause zu machen. Gibt es für Lehrkräfte und Referendare, die ihre Fortbildung nicht besuchen können, praktische Yoga-Übungen für die Schule und das Home-Office?
Bekteši: Ich werde wahrscheinlich ab November einen Online-Kurs für angehende Lehrer anbieten, die nicht in Bremen ihr Referendariat absolvieren. Ansonsten, können sie sich vornehmen, wenn sie zu Hause am Rechner sitzen, nach beispielsweise 20 Minuten einfach sechs-, siebenmal durch den Raum zu gehen, oder eine Atemübung zu machen. Zum Beispiel einen Atem-Anker, bei dem sie die Augen schließen und eine Minute versuchen zu spüren, wie sie atmen und wo sie ihren Atem spüren können. Eine weitere Atemübung wäre, dass sie durch die Nase einatmen, in den Bauch, also in ihre Rippen und den Brustkorb und dass sie, wenn sie gestresst sind, doppelt so lange ausatmen. Nach einer gewissen Zeit senkt sich die Herzfrequenz und der Atem wird ruhiger und damit wird das parasympathische Nervensystem aktiviert.
Lehrer-News: Wie können Lehrkräfte und Referendare sichergehen, dass sie im stressigen Alltag beruhigende Übungen nicht vergessen?
Bekteši: Sie können sich vornehmen, jedes Mal, wenn sie zu einem Fenster gucken, eine Fenster-Atmung zu machen, man nennt das die Box-Atmung. Vom unteren linken Fensterrahmen lassen sie ihren Blick zum rechten unteren Fensterrahmen-Bereich schweifen. Dabei atmen sie ein. Und dann halten sie den Atem, während sie mit den Augen von rechts unten nach rechts oben wandern. Von rechts oben nach links oben atmen sie aus. Und danach halten sie die Atemleere und lassen den Blick von links unten nach rechts unten schweifen. Dadurch regulieren sie ihren Atem, führen eine Gleichmäßigkeit herbei und zähmen ihren Geist. Das ist ganz einfach. Es muss kein Fenster sein, aber ich nenne das immer das Fenster der Möglichkeiten: Entweder ich blicke nach draußen in die Welt, oder ich blicke nach innen, wie geht es mir eigentlich?
Dann gibt es die Treppen-Meditation, die Lehrkräfte zum Beispiel im Schulgebäude machen können. Immer, wenn Lehrende eine Treppe sehen, dann schließen sie einen Vertrag mit der Treppe und ihnen selbst, dass sie sich Zeit für sich nehmen. Alles, was ist, ist in Ordnung. Ob sie müde sind oder gereizt oder genervt, es geht darum, das wahrzunehmen. Am Ende der Treppe können sie kurz innehalten und sagen: “Ja, es ist gerade so wie es ist, und gleich ist es vielleicht schon anders.” Denn das ist ja auch die Wahrheit. Die Dinge ändern sich.
Lehrer-News: Diese Tipps bieten tolle Möglichkeiten, Entspannung in den Alltag einzubauen. Sehen Sie auch Grenzen der Yoga-Praxis in Bezug auf die Gesundheit der Lehrkräfte? Wie weit kann Yoga die Gesundheit fördern, wann müssen strukturelle Veränderungen ansetzen?
Bekteši: Wir befinden uns gerade in einer Krise im Schulsystem, es wären strukturelle Weichenstellungen vonnöten. Natürlich muss der Lehrerberuf attraktiver gemacht werden, die Verdichtung der Arbeitszeit muss reduziert werden. Mit Yoga und Achtsamkeit will ich auf jeden Fall nicht die Bildungsbehörden und die Politik entlassen und sagen, wir kümmern uns schon selber darum. Das ist ein häufiger Vorwurf an die Achtsamkeits- und Yoga-Praxis, dass man in einem kranken System die Leute fit macht, weiter zu funktionieren.
Das kann und will die Achtsamkeitspraxis gar nicht erreichen. Aber man kann eine Distanzierung von der Arbeit vornehmen, negative Gedanken beenden, aber eben auch körperliche Verspannungen lindern. Man kann aber durch Achtsamkeitspraxis auch erkennen: Jetzt ist Schluss. Man kann den Wind nicht ändern, aber man kann die Segel anders setzen. Und vielleicht hilft die Achtsamkeits- und auch die Yoga-Praxis dabei, Dinge sachlicher zu analysieren und zu erkennen, was man selbst verantworten kann und an anderer Stelle zu wissen: Nein, das kann ich jetzt nicht, weil ich jetzt einfach spüre, Atemübung hin oder her, ich bin in einer kompletten Überforderung.
Lehrer-News: Vielen Dank für das Gespräch!
Ob im Ausland, auf sozialen Medien oder in der Popkultur: Die englische Sprache ist aus unserer Welt nicht mehr wegzudenken. Daher wird es immer wichtiger, Kindern und Jugendlichen die nötigen Sprachkenntnisse mit auf den Weg zu geben und sie somit auf eine Welt, in der Englisch der Standard ist, vorzubereiten. Die folgenden Unterrichtsmaterialien helfen euch dabei, euren Schüler:innen die englische Sprache interaktiv und abwechslungsreich zu vermitteln.
Die Website Lehrer-Online bietet Lehrkräften ein breites Angebot an Unterrichtsmaterialien zu verschiedensten Themen, von der Bewerbung auf Englisch bis hin zu britischen Weihnachtstraditionen, welche den Schüler:innen die englische Sprache spielerisch vermitteln sollen. Besonders praktisch: Die präzise Suche nach verschiedenen Schulformen, Klassenstufen und Materialtyp. Auch die verschiedenen Lernbereiche, wie Hören, Lesen oder Sprachmittlung, können genau gesucht und passend im Unterricht eingesetzt werden. Dadurch, dass den Materialien bereits ein Unterrichtsablauf mit verschiedenen Einzel- oder Gruppenarbeiten hinzugefügt wurde, ist die Stundenplanung kinderleicht. Während einige der Unterrichtsmaterialien kostenlos sind, besteht auch die Möglichkeit einer Premium-Mitgliedschaft, welche Zugriff zu zahlreichen weiteren Unterrichtsmaterialien eröffnet.
Die Unterrichtsmaterialien des British Council bieten vielfältige kostenlose Inhalte für Schüler:innen der Grundschule und Sekundarstufen sowie die Erwachsenenbildung. Sie orientieren sich an dem Referenzrahmen zur Beurteilung von Fremdsprachenkenntnissen (CEFR) und bieten somit die Möglichkeit, den Englischunterricht auf die verschiedenen Sprachniveaus der Schüler:innen abzustimmen. Auf dieser Website finden sich nicht nur Unterrichtspläne, verschiedene Aktivitäten, Kurzgeschichten und Literatur-Guides, sondern auch Tools zur Vermittlung von Vokabular, Grammatik und den verschiedenen Lernbereichen. Mit der Abkehr vom Deutschen und dem Fokus auf die englische Sprache durch die verschiedenen Aktivitäten vermittelt ihr euren Schüler:innen wichtige Sprachkompetenzen.
Der Deutsche Bildungsserver bietet Lehrkräften in ihrer Datenbank Unterrichtsmaterialien für Grundschulen sowie die Sekundarstufe. Thematisch reichen die Materialien von Grammatik über Shakespeare bis hin zu Nachhaltigkeit. Neben der Sammlung von Arbeitsblättern findet ihr auch interaktive Unterrichtsmaterialien, Vokabeltrainer und Medientipps, um euren Unterricht perfekt auf eure Schüler:innen abzustimmen. Die Plattform bietet eine ausführliche Sammlung verschiedener kostenloser und kostenpflichtiger Ressourcen und Anbieter, welche euren Englischunterricht bereichern und eure Schüler:innen durch abwechslungsreiche Aufgaben und Aktivitäten für die englische Sprache begeistern.
Zahlreiche kostenlose Übungsblätter zu verschiedenen Themen könnt ihr im Schulportal finden. Hier gibt es tausende von Unterrichtsmaterialien aus verschiedenen Bundesländern für die erste bis zur 13. Klasse, wobei einige außerdem über Musterlösungen verfügen. Auch verschiedene Schulformen werden durch diese Sammlung bedient. Die Möglichkeit, hier auch Materialien für Förderschulen zu entdecken, hebt die Website von anderen ab. Die Dokumente werden von anderen Lehrkräften erstellt und zur Nutzung in anderen Schulen geteilt. Sie werden durch andere Mitglieder der Community bewertet, wodurch die Qualität der Materialien gewährleistet wird. Um die Ressourcen zu nutzen, benötigt ihr lediglich einen Account, damit ihr Materialien herunter- und hochladen könnt.
Das in den Vereinigten Staaten etablierte Tool Sparknotes eignet sich besonders für den Umgang mit englischsprachiger Literatur in der Sekundarstufe. Ob Shakespeare, Dickinson oder Shelley: Mit den Übersichten zu verschiedenen literarischen Werken können sich eure Schüler:innen mit den Charakterisierungen, Interpretationen und Motiven der Texte vertraut machen und so ein tieferes Verständnis für den behandelten Text entwickeln. Während einige Literaturleitfäden kostenfrei sind, benötigt ihr eine Premium-Mitgliedschaft, um Übersichten zu bestimmten Werken sowie Infografiken für alle Werke freizuschalten. Besonders hilfreich: Texte aus dem Altenglischen, die für Schüler:innen oftmals schwierig zu verstehen sind, werden durch moderne Übersetzungen ergänzt. Dadurch läuft das Lesen von Hamlet, Macbeth oder Othello wie am Schnürchen!
Die Website 45minuten, bietet mit ihren Sternstunden und Unterrichtsaktivitäten zu verschiedensten Themen die Möglichkeit, Schüler:innen für die englische Sprache zu begeistern. Besonders praktisch: Das Tool umfasst die Möglichkeit, geplante Unterrichtsstunden nach dem zeitlichen Rahmen und dem Bedarf an technischen Mitteln zu filtern, sodass ein reibungsloser Ablauf im Klassenzimmer gewährleistet ist. Die Stunden, welche von anderen Lehrkräften erstellt und hochgeladen werden, beinhalten dabei alle benötigten Materialien für euren Unterricht. Die Website verfügt über ein Abo-Modell, welches Lehrkräften den Zugang zu mehr als 2000 Sternstunden bietet. Mehr über die Plattform 45minuten könnt ihr im Lehrer-News Interview mit den Gründer:innen Robert Reuther und Saskia Rhiza erfahren.
Die vorgestellten Websites und Datenbanken ermöglichen es euch, euren Englischunterricht abwechslungsreicher und dynamischer zu gestalten und euren Schüler:innen damit die englische Sprache näherzubringen. Habt ihr bereits einige der vorgestellten Tools genutzt, um eure Unterrichtsplanung auf die nächste Stufe zu heben? Teilt eure Erfahrungen gerne in den Kommentaren!
Anlässlich des Weltalphabetisierungstags richten wir den Blick auf eine oft übersehene Herausforderung: Mehr als 6,2 Millionen Menschen in Deutschland sind funktionale Analphabeten. Diese Menschen haben Schwierigkeiten mit grundlegenden Lese- und Schreibfähigkeiten, was ihre gesellschaftliche Teilhabe stark einschränkt. Bildung bedeutet hier weit mehr als das Erlernen von Buchstaben und Wörtern. Es geht um die Entwicklung eines positiven Selbstbildes, die Förderung der eigenen Identität und das Erlangen der Fähigkeit, selbstbewusst und selbstbestimmt in der Gesellschaft zu agieren. Lehrkräfte spielen dabei eine zentrale Rolle, denn durch DaZ- (Deutsch als Zweitsprache) und Alphabetisierungskurse können sie wesentlich dazu beitragen, dass Betroffene Zugang zu Bildung und damit mehr Lebensqualität erhalten.
Um besser zu verstehen, wie Lehrkräfte diese Herausforderung angehen können, haben wir mit drei Expert:innen gesprochen: Prof. Dr. Gabriele Kniffka, einer Spezialistin für Sprachdidaktik Deutsch als Fremd- und Zweitsprache an der Pädagogischen Hochschule Freiburg und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Fachverbands Deutsch als Fremd- und Zweitsprache, Dr. Birgitta Leupolz-Oebel, Forscherin im Bereich des Zweitschrifterwerbs und erfahrene Lehrerin sowie Vasili Bachtsevanidis, einem freien Lehrbuchautoren bei Klett Sprachen. Sie erläutern, wie Lehrkräfte durch gezielte Methoden und einfühlsame Ansätze nicht nur die sprachlichen Fähigkeiten der Lernenden verbessern, sondern auch deren Selbstbewusstsein und Identität stärken können.
Lehrer-News: Die Anforderungen an Lehrkräfte im Alphabetisierungsunterricht haben sich in den letzten Jahren verändert. Welche spezifischen Herausforderungen sehen Sie aktuell für Lehrkräfte im DaZ-Unterricht, und welche Methoden oder Strategien empfehlen Sie, um diese Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen?
Bachtsevanidis: Eine der größten Herausforderungen ist der Mangel an geeigneten Materialien. Der Markt für Lehrmaterialien im Bereich der Alphabetisierung ist sehr klein, weshalb es oft keine passenden Lehrwerke gibt, die genau auf die Bedürfnisse der Lernenden abgestimmt sind. Lehrkräfte, besonders in Grundschulen, müssen oft improvisieren. Zum Beispiel müssen geflüchtete Kinder aus der Ukraine nicht nur Deutsch lernen, sondern auch in einer zweiten Sprache alphabetisiert werden. Das erfordert eine andere Herangehensweise als in der Erstsprache.
Prof. Dr. Kniffka: Es ist auch wichtig, zwischen dem, was im Erwachsenenbereich passiert, und dem, was in den Schulen passiert, zu unterscheiden. Die Alphabetisierungskurse des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) für Erwachsene sind gut geregelt: Es gibt Curricula, Materialien und spezifische Vorgaben zur Professionalisierung der Lehrkräfte. Diese müssen nachweisen, dass sie qualifiziert sind, um Erwachsene zu alphabetisieren, oder sie werden entsprechend nachqualifiziert. In Schulen hingegen ist die Situation völlig ungeregelt.
Lehrer-News: Das bedeutet also, dass es sowohl bei der Ausbildung der Lehrkräfte als auch bei der Verfügbarkeit von Lehrmaterialien große Unterschiede gibt. Wie wirkt sich das auf die Unterrichtspraxis aus?
Dr. Leupolz-Oebel: In den Schulen gibt es oft keine professionell ausgebildeten DaZ-Lehrkräfte. Zudem haben wir ein Problem mit der Planbarkeit des Personals. Viele Sprachvorbereitungsklassen werden von Lehrkräften mit Zeitverträgen unterrichtet, die oft nur für ein Jahr bleiben. Diese mangelnde Kontinuität erschwert es, eine nachhaltige Lernumgebung zu schaffen. Ohne langfristig eingesetzte, gut ausgebildete Lehrkräfte ist es schwierig, einen konsistenten und effektiven Unterricht sicherzustellen.
Lehrer-News: In diesem Zusammenhang spielt auch die interkulturelle Kompetenz eine wichtige Rolle. Wie bewerten Sie deren Bedeutung für Lehrkräfte im Alphabetisierungsunterricht, und welche Fortbildungen würden Sie empfehlen, um die Fähigkeiten zu stärken?
Bachtsevanidis: Interkulturelle Kompetenz bedeutet nicht nur, die Herkunft eines Kindes aus einem anderen Land zu berücksichtigen. Im Alphabetisierungsunterricht ist es ebenso wichtig, zwischen bildungsnahen und bildungsfernen Hintergründen zu unterscheiden. Während die Lehrkräfte in der Regel aus bildungsnahen Milieus kommen, stammen viele der Lernenden aus bildungsfernen Kontexten. Das sind zwei völlig unterschiedliche Welten. Wir müssen als Lehrkräfte lernen, unsere Ziele und Methoden an die Kultur und den Bildungshintergrund der Lernenden anzupassen, insbesondere bei der Alphabetisierung von Erwachsenen und die Dinge aus ihrer Perspektive zu betrachten. Diese Vielfalt kann eine enorme Bereicherung für den Unterricht sein, wenn wir sie richtig verstehen und nutzen.
Lehrer-News: DaZ-Lernende bringen oft unterschiedliche Vorkenntnisse und kulturelle Hintergründe mit. Welche didaktischen Ansätze sind besonders geeignet, um diese Vielfalt zu nutzen?
Prof. Dr. Kniffka: Es gibt keine universelle Methode, die für alle Lernenden passt. Lehrkräfte müssen flexibel sein und sich an die jeweilige Zielgruppe anpassen. Lernende, die stark auf Auswendiglernen und das Reproduzieren von Inhalten setzen, profitieren von klaren Strukturen und Anleitungen. Andere, etwa syrische Studierende, haben möglicherweise bereits eigenständige Lernstrategien entwickelt und verfügen über grammatikalisches Wissen. Solche Vorkenntnisse sind jedoch in Alpha-Kursen selten anzutreffen. In jedem Fall ist es entscheidend, die Lernvoraussetzungen und die kulturellen Hintergründe der Lernenden zu verstehen, um den Unterricht individuell darauf abzustimmen.
Bachtsevanidis: Ein weiterer wichtiger Punkt: Im Unterricht gehen wir oft davon aus, dass das Schreiben von Informationen hilfreich ist, weil wir selbst an die Schrift gewöhnt sind. Aber viele Lernende, besonders in Alphabetisierungskursen, merken sich Dinge besser, wenn sie sie hören. Das gesprochene Wort ist für sie oft hilfreicher als das geschriebene. Lehrkräfte sollten das berücksichtigen und das Schreiben als Ergänzung, nicht als Stütze nutzen.
Dr. Leupolz-Oebel: Hier muss man auch unterscheiden, ob wir über Alphabetisierung und Alphabetisierungskurse sprechen oder über DaZ-Lernende in Schulen. Bei Alpha-Lernenden sind Methoden wie das Ausschneiden und das Sortieren von Buchstaben zu Wörtern oder praktische Arbeiten hilfreich, aber für Schüler in regulären DaZ-Klassen fehlt oft die Zeit für solche Ansätze. Die Heterogenität in den Lerngruppen ist groß. In Vorbereitungsklassen (VKL) in Baden-Württemberg gibt es bis zu 24 Schüler und Schülerinnen mit Unterschieden im Alter, bisheriger Schulbildung und Verbleibszeit in der VKL. Es ist unmöglich, frontal mit allen gleichzeitig auf einem Niveau zu arbeiten. Thematische Ansätze können helfen, die Gruppe zusammenzuhalten, aber jeder Schüler muss auf seinem eigenen Sprachniveau abgeholt werden.
Bachtsevanidis: Die Binnendifferenzierung im Alphabetisierungsunterricht ist eine echte Herausforderung. Je weniger Frontalunterricht, desto besser. Ziel sollte es sein, eine “Werkstatt-Atmosphäre” zu schaffen, in der jeder Lernende individuell an seinen Zielen arbeitet und am Ende die Ergebnisse gemeinsam reflektiert werden. Ein gutes Beispiel dafür ist das Erstellen von Materialien durch die Lernenden selbst, wie das Schneiden von Karten. Das fördert nicht nur die Feinmotorik, sondern hilft auch beim Verstehen der Schriftstruktur. Lernmaterialien sollten solche Aktivitäten unterstützen und den Frontalunterricht minimieren, damit die Lernenden aktiv und selbstständig arbeiten können.
Lehrer-News: Im Kontext der Digitalisierung gibt es zahlreiche Sprach-Apps und digitale Tools, die die Alphabetisierung unterstützen sollen (Lehrer News berichtete). Allerdings sind nicht alle gleich gut dafür geeignet. Welche digitalen Tools oder Plattformen haben sich Ihrer Erfahrung nach in der Praxis oder auch theoretisch als besonders hilfreich und effektiv im Alphabetisierungsunterricht erwiesen?
Bachtsevanidis: Um ehrlich zu sein, gibt es kein einzelnes Tool, das ich uneingeschränkt empfehlen kann. Viele DaZ-Lernende haben kaum digitale Grundkenntnisse. Bevor man also digitale Tools effektiv einsetzen kann, muss man die “Digital Literacy” erst aufbauen – genauso wie die Alphabetisierung selbst. Das bedeutet, man muss digitale Werkzeuge schrittweise und bewusst einführen. Es bringt wenig, wenn die Lernenden die Grundlagen der Anwendung der Programme nicht verstehen. Ein Beispiel: Bevor man Zoom als Unterrichtstool für den Online-Unterricht nutzt, muss man den Lernenden erstmal Schritt für Schritt beibringen, wie es funktioniert, bevor man komplexere Tools einsetzen kann.
Prof. Dr. Kniffka: Vor allem gibt es Unterschiede zwischen primären Analphabeten (Menschen mit sehr rudimentären Lese- und Schreibkenntnissen, die nur einzelne Buchstaben oder Wörter verstehen) und denen, die bereits in ihrer Erstsprache alphabetisiert sind. Zweitere bringen oft schon Grundkenntnisse in Nutzung digitaler Medien mit.
Dr. Leupolz-Oebel: Der Einsatz von Apps zum Erlernen der Schrift wie zum Beispiel die Grundschrift-App kann beim Erlernen von Buchstaben und ihrer Schreibweise eine sinnvolle Unterstützung sein. Die Lernenden können mit Finger oder Stift Buchstaben nachzeichnen und bekommen sofort Feedback, ob sie richtig schreiben. Das erleichtert den Lernprozess, weil sie sofort wissen, ob sie auf dem richtigen Weg sind.
Bachtsevanidis: Gerade für nicht alphabetisierte Lernende ist das Schreiben mit dem Finger einfacher als mit dem Stift. Sie lernen dabei die Grapheme (Grapheme sind die kleinsten schriftlichen Einheiten, die Laute einer Sprache darstellen, wie Buchstaben oder Buchstabenkombinationen) und deren Bewegungsrichtung, was ein wichtiger Schritt im Lernprozess ist.
Lehrer-News: Angesichts der zunehmenden Diversität in den Klassenzimmern: Welche Trends und Entwicklungen sehen Sie für die Zukunft des Alphabetisierungsunterrichts, insbesondere im Hinblick auf methodische Ansätze und Lerninhalte?
Prof. Dr. Kniffka: Zunächst bräuchte es überall in Deutschland die Einführung von Alphabetisierungskursen im schulischen Bereich, wann immer der Bedarf vorhanden ist. In Deutschland gibt es sehr unterschiedliche Beschulungsmodelle, und oft werden die Kinder direkt in Regelklasse integriert. Dabei ist die Alphabetisierung häufig nur eine zusätzliche Maßnahme, die je nach Ressourcen vor Ort variiert. Es gibt ein breites Spektrum an Fortbildungen und Programmen, aber inwieweit sie in der Praxis ankommen, ist eine andere Frage.
Dr. Leupolz-Oebel: Die Zuweisung von VKL-Lernenden erfolgt oft nach Wohnortnähe und nicht nach Lernbedarf, wie zum Beispiel die Alphabetisierung. Derzeit gibt es an meiner Schule in der Sekundarstufe I keine VKL-Lernende, die alphabetisiert werden müssten. Sollte dies der Fall sein, wäre es ein Einzelfall und die Lehrkraft wäre vor eine große Herausforderung gestellt.
Bachtsevanidis: Bei den Erwachsenen sehe ich einige Entwicklungen. In den BAMF-Kursen werden verschiedene Methoden der Alphabetisierung angewendet, von synthetisch (Buchstaben und Laute werden isoliert erlernt und später zu Wörtern zusammengesetzt) bis analytisch (Lernende starten mit ganzen Wörtern und Sätzen, um dann deren Bestandteile wie Buchstaben zu verstehen). Lehrkräfte mit mehr Erfahrung neigen dazu, analytische Methoden zu bevorzugen, bei denen von ganzen Wörtern zu den Buchstaben übergegangen wird. Ein Trend, den ich beobachte, ist die wachsende Einführung der lautbasierten Alphabetisierung, bei der phonologische Ansätze genutzt werden, um den Zusammenhang zwischen Lauten und Schrift herzustellen, wobei synthetische und analytische Methoden kombiniert werden. Diese Methode wurde durch neue Lehrwerke gefördert, die diese Ansätze vereinen.
Prof. Dr. Kniffka: Ein weiterer Trend, der an Bedeutung gewinnen könnte, ist die Verknüpfung von Alphabetisierung und Arbeitsmarktintegration. Gerade für Geflüchtete, die bereits hier sind, könnte Alphabetisierung eine wichtige Rolle bei der Integration in den Arbeitsmarkt spielen. Ich kann mir vorstellen, dass einfache Arbeitsplätze und berufsbezogene Alphabetisierung stärker vernetzt werden. Das ist ein Bereich, in dem ich Potenzial für die Zukunft sehe.
Bachtsevanidis: Das sehe ich auch so. Die Lehrwerke werden immer einfacher und passgenauer, um genau die Inhalte zu vermitteln, die für spezifische berufliche Anforderungen benötigt werden. Im DaZ-Unterricht spielt der berufsbezogene Ansatz bereits eine wichtige Rolle und ich kann mir vorstellen, dass sich dies auch im Alphabetisierungsbereich weiter etablieren wird.
Lehrer-News: Welche konkreten Tipps und Empfehlungen würden Sie Lehrkräften geben, die sich intensiv mit der Alphabetisierung von DaZ-Lernenden beschäftigen möchten, um bestmögliche Lernergebnisse zu erzielen?
Bachtsevanidis: Das Wichtigste ist, eine solide theoretische Basis zu schaffen. Eine Fortbildung kann hier sehr hilfreich sein. Dabei geht es nicht darum, nur Texte zu lesen, sondern vor allem darum, praktische Erfahrungen zu sammeln und zu verstehen, was Alphabetisierung wirklich bedeutet. Sobald man ein Grundverständnis hat, sollte man nicht zögern, einfach loszulegen. Fehler gehören dazu und sind ein wichtiger Teil des Lernprozesses – auch für Lehrkräfte. Man wird nie der perfekte Alpha-Lehrer sein, aber durch kontinuierliches Üben und das Arbeiten mit den Lernenden entwickelt man sich ständig weiter. Der Schlüssel liegt darin, sich zu trauen, Fehler zu machen und aus diesen zu lernen.
Dr. Leupolz-Oebel: Mein Tipp basiert auf meiner Forschung zum Handschreiben. Es geht nicht nur darum, wie der Buchstabe am Ende aussieht, sondern darum, den Lernenden zu zeigen, wie sie einen Buchstaben sinnvoll schreiben. Digitale Tools wie Apps können hier unterstützen, indem sie den Schreibprozess Schritt für Schritt begleiten und unmittelbares Feedback geben, ob die Bewegungsabläufe korrekt sind. Das hilft, den Schreibprozess zu optimieren.
Prof. Dr. Kniffka: Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Umstellung der Schrift. Lernende, die aus einem anderen Schriftsystem kommen, benötigen oft Zeit, um sich an die neue Schreib- und Leserichtung zu gewöhnen. Sie müssen lernen, sich räumlich neu zu orientieren – sei es im Buch, auf einem Arbeitsblatt oder generell auf der Seite. Dieser Wechsel der Schreibrichtung geht oft mit einer Anpassung der kognitiven Verarbeitung einher, was das Leseverstehen und Schreiben zunächst verlangsamen kann. Auch ist es besonders wichtig, die phonologische Bewusstheit zu fördern – also die Fähigkeit, die Laute der neuen Sprache präzise wahrzunehmen und zu unterscheiden, bevor man mit dem Schreiben beginnt. Diese Umstellung ist ein zentraler Bestandteil des Lernprozesses, da sie nicht nur die motorischen Fähigkeiten, sondern auch die auditive und visuelle Wahrnehmung umfasst.
Bachtsevanidis: Genau. Bei der lautbasierten Alphabetisierung, wie wir sie in manchen Alphabetisierungskursen anwenden, lernen die Lernenden zuerst die Laute, nicht die Buchstaben. Erst wenn sie die Laute beherrschen, lernen sie, diese zu schreiben. Das ist ein entscheidender Punkt: Nicht die Schrift, sondern die Sprache selbst ist die eigentliche Hilfe im Alphabetisierungprozess.
Lehrer-News: Vielen Dank für das Interview!
Falls das Interview dein Interesse geweckt hat und du mehr über DaZ und Alphabetisierung erfahren möchtest, haben wir einen Tipp für dich: Vom 09. bis 12. Oktober findet die 50. Jahrestagung des Fachverbandes Deutsch als Fremd- und Zweitsprache e.V. statt. Unter dem Motto “Zukunftskompetenz Deutsch” werden in Göttingen spannende Themen rund um DaZ und Alphabetisierung diskutiert. Eine perfekte Gelegenheit, dich weiterzubilden, neue Ansätze kennenzulernen und mit anderen Lehrkräften in den Austausch zu gehen.
Das Fach Chemie genießt unter Schüler:innen leider nicht immer den besten Ruf und gilt oft als trocken und schwer. Dabei besteht bekanntlich alles aus Chemie und so spielt sie in vielen Bereichen des Lebens eine große Rolle. Die Eintönigkeit von Periodensystem und Reaktionsgleichungen sorgt jedoch mitunter dafür, dass diese Relevanz des Faches aus dem Blick der Schüler:innen gerät. Um die Verknüpfung der Chemie zu großen historischen und gesellschaftlichen Ereignissen und ihren Protagonist:innen aufzuschlüsseln, sind eindrucksvolle Filme ein ideales Mittel, das sich zum Beispiel in der letzten Stunde vor den Ferien oder zum Einstieg in ein neues Thema einsetzen lässt. Für einen “Breaking Bad”-Marathon reicht die Unterrichtszeit wohl nicht aus und die US-amerikanische Erfolgsserie über Drogen und Kriminalität ist wahrscheinlich besser in der Freizeit aufgehoben. Wir empfehlen euch heute fünf gute Spiel-, Dokumentar- und Lehrfilme, die ihr im Chemieunterricht zeigen könnt, um euren Schüler:innen die Welt der Chemie in all ihren Facetten aufzuzeigen.
Bei unserem ersten Beispiel handelt es sich um eine Reihe aus drei einzelnen Filmen. Die 45-minütigen Lehrfilme der Populärwissenschaftlerin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim über die Grundlagen der Chemie sowie über angewandte und Biochemie könnt ihr perfekt in eine Einzelstunde einpflegen. Mit eindrucksvollen Bildern, anschaulichen Erklärungen und qualifizierten Beiträgen ergründet Nguyen-Kim die Wissenschaft Chemie in ihrer vollen Bandbreite und weckt die Lust am Unterrichtsfach. Ihr könnt einzelne Filme der Reihe verwenden, um euren Schüler:innen einen adäquaten Einstieg in das Fach zu bieten und seine weitreichende Bedeutung anschaulich zu machen. Die Reihe ist kostenlos über die ZDF-Mediathek abrufbar.
Dieser Dokumentarfilm erzählt die Geschichte der bahnbrechenden Entdeckung, die der Schweizer Chemiker Albert Hofmann 1943 machte: Vom Lysergsäurediethylamid, kurz LSD, erhoffte er sich ein Mittel zur Regulierung des Blutkreislaufs, fand aber ein hoch wirkungsvolles psychedelisches Rauschgift. Die Dokumentation beleuchtet den ereignisreichen Weg, den die Droge daraufhin nahm – als potenzieller Wirkstoff zur Heilung von psychischen Erkrankungen, als ein Mittel, mit dem das amerikanische Militär an seinen Soldaten experimentierte und als beliebtes Rauschmittel der Hippie-Bewegung in den 60er-Jahren. Behandelt wird die bis heute umstrittene Bewertung der Droge, von absoluter Ablehnung bis hin zur optimistischen Hoffnung, eine geeignete Verwendung für LSD in der Medizin zu finden. Die Doku macht die unabsehbaren Folgen der Chemieforschung und die wortwörtliche Wirkung ihrer Entdeckungen in Verbindung mit den daraus resultierenden gesellschaftlichen Debatten deutlich. Während das Thema Drogen für die Schüler:innen sicherlich eine Faszination auslösen kann, was womöglich zu einer Steigerung des Interesses am Chemieunterricht führt, liegt es auch an euch als Lehrkräften stets auf die Gefahren und gesundheitlichen Folgen physischer und psychischer Natur des Rauschgiftkonsums mahnend hinzuweisen. Zurzeit ist die Dokumentation nur als DVD oder BluRay erhältlich.
Eine weniger bekannte, aber umso faszinierendere Persönlichkeit in der Geschichte der Chemie war Clara Immerwahr. Ende des 19. Jahrhunderts war sie die erste deutsche Frau, die Naturwissenschaften studierte und einen Doktor in Chemie erwarb. Der Fernsehfilm von 2014 stellt ihre bewegte Biografie dar, die sowohl von einer Leidenschaft für die Chemie als auch von einem Kampf gegen die Unterdrückung von Frauen in der Wissenschaft geprägt war. Ihr wesentlicher Beitrag an den Forschungen ihres Ehemannes, des Nobelpreisträgers Fritz Haber, sowie dessen Bemühen, die Arbeit allein als seine eigene zu verkaufen, ist ein zentrales Thema des Films. Daneben spielen auch die komplexen moralischen Implikationen wissenschaftlicher Forschung vor allem in der Chemie eine bedeutende Rolle: Die Arbeit des Ehepaars Haber war wegweisend für den Einsatz von Giftgaswaffen durch das Deutsche Kaiserreich im Ersten Weltkrieg. Der Film, der noch bis zum 8. Oktober 2024 kostenlos über die 3sat-Mediathek verfügbar ist, bietet eine erfrischende Abwechslung im Chemieunterricht, die gleichzeitig historische, gesellschaftliche und ethische Fragen der Chemieforschung und der Emanzipation aufgreift.
Eine weitaus bekanntere weibliche Biografie in der Chemie ist die der polnischen Nobelpreisträgerin Marie Curie, die zusammen mit ihrem Ehemann Pierre Curie die Elemente Polonium und Radium entdeckte, welche Grundlagen für bedeutende Erfindungen, zum Beispiel in der Medizin, bildeten. In der Reihe von Verfilmungen ihres Lebens sticht eine britische Produktion aus dem Jahr 2019 heraus, die vielfach gelobt wurde. In diesem Film wird nicht nur die Relevanz der Entdeckungen Curies deutlich, sondern auch ihre pionierhafte Rolle als Frau in der Wissenschaft sowie die persönlichen Hindernisse und Intrigen, denen sie ausgesetzt war. Als eine bedeutende Wissenschaftlerin nicht nur für die Chemie und eine eindrucksvolle historische Person unter anderem in Hinblick auf das Schicksal weiblicher Wissenschaftlerinnen überlässt uns Marie Curie eine Biografie, mit der sich zu befassen sehr lohnend ist. “Marie Curie – Elemente des Lebens”, auf diversen Plattformen zum Leihen oder Kaufen erhältlich, ist ein einnehmender Film, der euren Schüler:innen einen geeigneten Zugang zu ihrer Geschichte bietet. Begleitende Informationen und Arbeitsmaterialien zum Film für den Unterricht in verschiedenen Fächern stellt die Website Kinofenster bereit.
Auf einer wahren Begebenheit beruht dieser Film, der einen Rechtsstreit zwischen einem Viehbauern aus West Virginia und der örtlichen Chemiefabrik der Firma DuPont darstellt. Grundlage für den Film war ein 2016 erschienener Artikel aus der New York Times, welcher einen Umweltskandal aufdeckte, der nicht nur die Abwasserverschmutzung in der Umgebung der Chemiefabrik zur Folge hatte. Konkret geht es um Perfluoroctansäure (PFOA), welche auch für die Beschichtung von Teflon-Bratpfannen verwendet wird und höchst krebserregend ist. In Anlehnung an den Film könnt ihr den chemischen Aufbau der Säure und ihre Eigenschaften besprechen, die sie zu einem günstigen Material, jedoch für die Gesundheit schädlich machen. Daneben überzeugt der Film durch die Spannung, die sich durch die juristische Auseinandersetzung zieht. Das Drama beleuchtet die Schwierigkeiten, die sich im Kampf gegen einen Milliardenkonzern auftun und wirft so unweigerlich gesellschaftliche Fragen auf, die ihr auch im Unterricht anreißen könnt. Der Film ist derzeit auf Netflix verfügbar und auf diversen Plattformen ausleihbar oder käuflich. Auch zu diesem Film sind über KinofensterUnterrichtsmaterialien erhältlich. Neben dem Spielfilm sei auch die Dokumentation “The Devil We Know” von 2018 erwähnt, die die tatsächliche Geschichte begleitet.
Von den theoretischen Grundlagen der Chemie, über ihre Anwendung in der Medizin, im Krieg oder als Droge bis hin zu ihren Verstrickungen in die historischen und gesellschaftlichen Ereignisse der Neuzeit – diese Filme bieten Aufschluss über die Allgegenwärtigkeit der Chemie und die Wirkung der Forschung in diesem Bereich. Sie sind ein tolles Mittel, um dem Chemieunterricht ein wenig Abwechslung zu verleihen, eure Schüler:innen für verschiedenste Themen im Zusammenhang der Chemie zu sensibilisieren und sie womöglich etwas mehr dafür zu begeistern. Kennt ihr noch weitere Filme oder Serien, die ihr empfehlen könnt? Habt ihr einen unserer Filme gesehen und wollt eine Kritik dalassen? Schreibt es gerne in die Kommentare!
Sexualität betrifft weitaus mehr als die Interaktion zweier Körper. Neben zwischenmenschlichen Beziehungen zu anderen betrifft sie vor allem die zu sich selbst, zu der eigenen Gesundheit und Identität. Das Schulgesetz NRW formuliert: „Sexualität ist eine Quelle von Lebensfreude.“ Die World Association for Sexual Health ergänzt zum gestrigen Welttag der sexuellen Gesundheit das Ziel „Positive Beziehungen“ auf vielen Ebenen zu entwickeln. Wie fähig ist der Sexualkundeunterricht an Schulen, Jugendliche dabei zu unterstützen?
Auf dem Weg, die eigene Sexualität zu ergründen, bahnen sich Jugendliche durch einen Dschungel von Fragen, Unsicherheiten und verschiedenen Narrativen über Sex – und darüber, wer und was dazugehören sollte. Auf dieser Reise kommt Lehrkräften große Wichtigkeit zu. Im Sexualkundeunterricht sollen Lehrende „junge Menschen unterstützen, sie zu einem selbstbestimmten und selbstbewussten Umgang mit der eigenen Sexualität befähigen“. Theoretisch klingt das nach einem nötigen Ziel, praktisch gestaltet sich die Umsetzung komplex: Zwischen Themen wie Sex und Liebe finden sich nicht nur Scham und Frustration, sondern zunehmend auch gesellschaftliche Spannungen, die Lehrkräfte einschüchtern können. Und, wie soll eine Lehrkraft Offenheit gegenüber Sexualität vermitteln, wenn sie ihre eigene vielleicht gar nicht kennt?
Teach LOVE, eine Organisation, die Fortbildungen und Unterrichtsmaterialien für Lehrkräfte anbietet, setzt genau an diesen Aspekten an. Sie wurde ins Leben gerufen, um Lehrende bei moderner und inklusiver sexuellen Bildung zu unterstützen. Das Team beschreibt auf seiner Website seine Vision und die Frage, die sich vielen stellt: Teach LOVE will „sexuelle Bildung neu denken”. Und dazu “sexuelle und kulturelle Diversität, Liebe, Werte und Beziehungskonstellationen, Sicherheit und Kompetenz (auch in Internet & Medien)“ lehren. Es bleibt die Frage: „Aber wie?“
Wir haben mit der Leitung von Teach LOVE, der promovierten Sozialpsychologin und Beziehungsexpertin Dr. Johanna Degen, über das Projekt und seine einzigartige Antwort auf das „Wie?“ gesprochen. Im Interview erklärt sie den besonderen Ansatz von Teach LOVE und wie das Team mit “Herz und Expertise“ Lehrende dabei unterstützt, Schüler:innen einen Raum für die Entwicklung von positiven Beziehungen zu geben — zu ihrer Sexualität, ihren Bedürfnissen und ihren Grenzen.
Lehrer-News: Euer Slogan lautet “Mit Herz und Expertise“. Warum ist eure Kombination aus Herz und Wissenschaft so wichtig, um Lehrpersonen bei einer inklusiven und modernen und sexuellen Bildung anzuleiten?
Dr. Degen: Sexuelle Bildung reduziert die Intimität heute mitunter auf Technik. Es geht dabei aber um mehr als Positionen und Skills. Das Herz spielt dabei für uns eine Doppelrolle: Zum einen lehren wir mit dem Herzen, weil uns das Thema und die Position der Lehrkräfte im Wissenstransfer ein wirkliches Anliegen sind. So kitschig es klingen mag, aber wir forschen und lernen zusammen mit den Lehrkräften und haben viele tolle Momente des gemeinsamen Wachsens. Zum anderen geht es, unserer Meinung nach, bei der sexuellen Bildung auch um das Herz. (Auch wechselnde) Beziehungen sind bedeutsam für Herz und Seele und das Mystische und Unbewusste der Sexualität und Intimität.
Lehrer-News: Ihr forscht selbst zu Sexualität. Wie kamt ihr auf die Idee, Sexualerziehung und (forschende) Wissenschaft so eng zu verknüpfen?
Dr. Degen: Wir waren in der Forschung mit Themen unabhängig von der Schule beschäftigt — zum Beispiel zum Online-Dating. Lehramtsstudierende, der öffentliche Diskurs und eine externe Kollaborationsanfrage zur Aufklärung von Jugendlichen haben unser Forschungsprojekt angestoßen. Das Projekt ist dann immer größer geworden. Witzigerweise wurde uns am Anfang gesagt, Forschung zu dem Thema brauche es nicht mehr, man wisse schon alles. Da muss ich heftig widersprechen. Uns hat vor allem die Forschung sehr viel gelehrt und es bleibt spannend. Erst durch die Forschung und Evaluation entstanden unsere Einblicke zu den Problemen auf abstrakter Ebene, Zusammenhänge und Bedürfnisse wurden deutlich und dann kamen die kreativen Ideen und Lösungen und auch das Wissen, was funktioniert und was in der Praxis scheitert.
Lehrer-News: Welche Probleme sehen Sie im aktuellen Sexualkundeunterricht, die eine umfassende Sexualerziehung der Schüler:innen derzeit gefährden?
Dr. Degen: Die sexuelle Bildung wird oft auf Hygiene, Gesundheit und Verhütung reduziert. Das sind auch wichtige Themen und sie sind in der Tat einfacher abzuhandeln. Wichtig für psychisches Wohlbefinden, gelingende Lebenswege und auch Gesundheit, ist allerdings auch eine profunde Beziehungskompetenz, für intime, und alle anderen Beziehungen. Besonders in Zeiten, in denen Einsamkeit um sich greift und Annäherung vermehrt schwerfällt (Lehrer News berichtete), liegt darin eine sozial wichtige Aufgabe!
Am meisten ist die sexuelle Bildung von Bildungsdefiziten der Erwachsenen und Berührungsangst gefährdet. Gesellschaftlich kommen Polarisierung, Cancel Culture und persönliche Identifizierung mit Themen dazu. Die normative Aufladung des Themas ist eine große Herausforderung. Viele finden sich in der ideologisch aufgeladenen Informationsflut auf verlorenem Posten und fürchten die widersprüchlichen politischen Meinungen, die auch in der Elternschaft und unter den Jugendlichen stark vertreten sind.
Dazu gibt es haufenweise Fehlinformationen und unglückliche Narrative, die entweder aktiv oder implizit zu schlechten Erfahrungen führen. Dazu zählen repressive Perspektiven auf Sexualität, unzureichende Medienkompetenz oder auch Fehlinformationen zu Organen und Psyche. Beispielsweise zeigt unsere Forschung, dass nicht wenige meinen, Medienkompetenz sei, Jugendliche aufzuklären, dass das Digitale nicht real sei. Das ist aber eher peinlich, das wissen die Jugendlichen. Es fehlt hingegen an profunder parasozialer Kompetenz (der Fähigkeit, einseitige Beziehungen zu Medienfiguren zu erkennen und zu regulieren), die aber fehlt oft auch den Erwachsenen — es ist ein Dilemma.
Lehrer-News: Aus Studien geht hervor, dass Lehrerinnen und Lehrer politische Aufgeladenheit von Themen wie LGBTQIA+ oder Pornografie unterschiedlich empfinden. Worin unterscheidet sich die geschlechtsspezifische Wahrnehmung und wie kann dieser Unterschied erklärt werden?
Dr. Degen: Manche sagen, es gibt ganz natürlich geschlechtliche Tendenzen. Andere sagen, dass das biologistisch sei und es nur Individuen gibt. Tatsächlich ist es wohl so, dass sich Geschlechterrollen in der Tendenz unterscheiden, das aber, wie üblich, wenig über den Einzelfall aussagt und auch, dass enge Rollenerwartungen vielen schädigen, auch denen, die sich scheinbar problemlos anpassen. Frauen und queere Menschen sind beispielsweise aber eher von Gewalt bedroht und das muss man auch nicht schönreden, dann unterscheidet sich auch das Gefühl. Ich habe gerade im Internet ein gutes Beispiel gelesen: Ist meine Angst, ausgelacht zu werden (das fürchten eher Männer) oder umgebracht zu werden (das fürchten Frauen und queere Menschen)? Das macht einen fundamentalen Unterschied.
Frauen, ihre Körper und ihre Professionalität werden auch im Berufsalltag ganz anders verhandelt. Trotz aller Diversitätsdiskurse sehen wir immer noch, und in manchen Bereichen sogar wachsende, Unterschiede zu Ungunsten von Frauen. Über Sexualität zu sprechen, wenn einer gleichzeitig mit oder ohne weibliche(r) Brust vor der Klasse steht, bedeutet etwas: Die Lehrkraft nimmt die geschlechtliche Verkörperung mit. Das gilt auch bei Männern, nur anders gelagert. Diese fühlen sich oft unwohl und fürchten, übergriffig zu wirken oder als solches beschuldigt zu werden.
Lehrer-News: Wie kann sich eine Überforderung der Lehrpersonen im (Sexualkunde-)Unterricht äußern, und welche Probleme kann das für die individuellen Schüler:innen mit sich bringen?
Dr. Degen: Meistens zeigt sich das durch Vermeidung und Rückzug oder Reduktion auf die politisch harmlosen Themen. Dann handelt die Lehrperson Biologie und Verhütung ab, aber hütet sich davor, über riskante Themen zu sprechen. Dazu zählen dann einerseits Aspekte von Sexualität, die im Diskurs polarisieren, wie Diversität und Pornografiekonsum. Andererseits zählen dazu aber auch Aspekte, bei denen sie sich selbst und der widersprüchlichen Studienlage nicht traut, wie der Umgang mit Transgeschlechtlichkeit oder Interkulturalität und Konservatismus, entlang derer Konfliktlinien verlaufen können.
Lehrer-News: Wie steht euer Ansatz diesen Problemen entgegen?
Dr. Degen: Uns liegt besonders am Herzen, dass wir eine lernende Organisation sind und vorleben, was wir lehren — humanistische Praxis, also fachliches Know-how, mit Menschlichkeit im Fokus, immer. Als solches weisen wir universalistische Ethik und Moralisierung zurück, sind pluralistisch und diskursfähig. Bei uns kann jede*r über alles offen sprechen, auch über das Dilemmatabehaftete, Ambivalente und Hässliche, wie eigene Vorurteile, Ablehnung von Themen oder Gruppen sowie Fehler, Unsicherheit oder Scham.
Viele Lehrkräfte sortieren ihre persönlichen Lebenswege bei uns in der reflexiven und analytischen Arbeit. Zum Beispiel sagen manche, es sei das erste Mal in der gesamten Professionalisierung, dass es ganzheitlich auch um sie geht. Nur wer mit sich selbst in gutem Kontakt ist, kann dann gute sexuelle Bildung leisten. Daher gilt: Zuerst die Lehrkräfte, dann die Wirkung. Immanent sind dann eben diese bewegenden gemeinsamen Erfahrungen.
Lehrer-News: Und wie können Lehrkräfte mit politisch aufgeladenen Debatten im Klassenraum umgehen?
Dr. Degen: Es ist besonders wichtig, in den normativ aufgeladenen Diskursen den Überblick zu behalten und ein evidenzbasiertes Gegengewicht zu bilden. Die politischen Lager in der sexuellen Bildung strecken sich zwischen Konservatismus, moderatem Liberalismus, emanzipatorischen und neo-emanzipatorischen, also die vorausgehenden Diskurse miteinbeziehenden, Perspektiven – die sich jeweils auch noch komplex ausdifferenzieren. Allen diesen werden Lehrkräfte unumwunden begegnen. Manche wollen die sexuelle Bildung zurück ins Heim verlagern, anderen kann es nicht bunt und explizit genug gehen. Lehrende können es also nur falsch machen, solange sie sich daran orientieren. Da ist Angst nachvollziehbar, aber nicht hilfreich. Es gibt gute Strategien, damit präventiv umzugehen: Zunächst gilt es, die jeweiligen Positionen zu verstehen, um zu lernen, wie sie sich begründen. Sie als Lehrkraft können offensiv einladend kommunizieren und die gemeinsamen Ziele, bei denen sich alle einig sind, betonen: gesunde und geschützte Jugendliche. Dann gilt es, Standhaftigkeit zu zeigen, ohne rigide zu sein und zu urteilen. Kommunizieren Sie, dass Sie die Ängste verstehen – verstehen Sie sie aber auch! – und halten Sie an Aufklärung trotzdem fest. Reflektieren Sie aber auch den Weg der Aufklärung. Nicht alles Neue ist progressiv, nicht alles Alte repressiv – und: Es gibt wirklich gut begründete, evidenzbasierte Konzepte. Kennen Sie sich aus, entwickeln Sie Selbstsicherheit, ohne andere abwerten zu müssen, das bemerken die Jugendlichen – et Voilà, es entsteht eine tolle Community, gelungene und zukunftsweisende Arbeit und hohe Resilienz aufseiten der Lehrkräfte.
Lehrer-News: Wie schätzt ihr die Entwicklung des aufgeladenen Diskurses innerhalb des Klassenraumes – und die Wahrnehmung der Lehrkräfte dazu ein?
Dr. Degen: Klassenräume spiegeln die Gesellschaft mit ihren Tendenzen und manchmal verstärken sie Ausschnitte, zum Beispiel durch Mediendiskurse. Es bildet sich also Realität ab, aber es bildet sich auch zukünftige Realität, indem wir beispielsweise neue Interpretationen und Narrative anbieten. Jugendliche können sich nicht selbst überwinden, aber gemeinsam kann man neue Visionen wahrscheinlich werden lassen. Da liegt schon Pathos und Schönheit drin und das ist auch, warum Lehrkräfte den Beruf wählen: Weil er sozial bedeutungsvoll ist.
Leider sehen wir schon jetzt vor allem über Social Media eine verstärkte Retraditionalisierung und Verhärtung zwischen den Geschlechtern, bei denen Frauen, Männer und vor allem vulnerable Gruppen generell Abwertungen erfahren. Auch sehen wir Probleme mit Gewalt, zum Beispiel mit dem Versenden von Nacktbildern, wenn Schüler:innen nach einer Liaison enttäuscht wurden oder Pornografie im Klassenchat. Das erleben viele Lehrkräfte und Schulen neben der pädagogischen Herausforderung auch rechtlich als schwierig.
Lehrer-News: Gibt es zum Abschluss einen Herzenstipp, den ihr (Sexualkunde-)Lehrkräften mitgeben könnt?
Dr. Degen: Es geht nur durch und mit Ihnen als ganze Person – mit Ihrem Herzen und Ihrer Expertise. Und: Ihre Intuition ist richtig, es geht um die Menschen, nicht die Form.
Lehrer-News: Vielen Dank für das Gespräch!
Ihr spielt mit dem Gedanken Lehrer:in zu werden, aber wisst nicht, was im Studium auf euch zukommen könnte? Dann lohnt es sich, zunächst einen Blick auf die Unterschiede der Lehrerausbildung zwischen den einzelnen Bundesländern zu werfen. In unserer Reihe über das Lehramtsstudium stellen wir euch heute Brandenburg vor. Hier erfahrt ihr, was die Ausbildung in Brandenburg besonders macht und welche Möglichkeiten ihr dort habt.
In Brandenburg gibt es vier typische Schulformen, an denen ihr später unterrichten könnt: Die Grundschule, die Oberschule, welche die Sekundarstufe I umfasst, das Gymnasium und die Förderschule. Förderpädagogischer Unterricht findet im Rahmen der Inklusion allerdings auch an gewöhnlichen Schulen statt. An Gesamtschulen werden mehrere Schulzweige angeboten. Eine Besonderheit in Brandenburg sind die Grundschulen: An ihnen verbringen die Schulkinder die Klassenstufen eins bis sechs. Nach der vierten Klasse kommen vereinzelt neue Fächer hinzu, aber der Eintritt in die Sekundarstufe an einer weiterführenden Schule findet in den meisten Fällen erst im Anschluss an das sechste Schuljahr statt.
Nach diesen Schulformen gliedern sich üblicherweise die Studiengänge, welche in Brandenburg in einem Bachelor-Master-System angeboten werden. Somit gibt es das Lehramtsstudium für die Primarstufe, also für die Grundschule, und für die Primarstufe mit dem Schwerpunkt Inklusionspädagogik. Hinter letzterem verbirgt sich das sonderpädagogische Lehramt für die Grundschule, beziehungsweise die Primarstufe an Förderschulen. Das Lehramtsstudium für die Sekundarstufe I und II bereitet euch auf den Unterricht an Oberschulen oder Gymnasien vor. Der Vorteil in Brandenburg: Erst im Master müsst ihr euch für eine der beiden Schulformen entscheiden. Das Lehramtsstudium für Förderpädagogik führt zum Förderschullehramt, beziehungsweise zur Sonderpädagogentätigkeit an Inklusionsschulen, in der Sekundarstufe. Wenn ihr an einer Berufsschule unterrichten wollt, müsst ihr in Brandenburg erst ein relevantes Fach ohne Lehramtsbezug im Bachelor studieren. Denn den entsprechenden Lehramtsstudiengang gibt es nur als Masterprogramm in Anschluss an ein fachlich relevantes Grundstudium. Übrigens zeichnet sich Brandenburg dadurch aus, dass in allen Studiengängen, bis auf das Berufsschullehramt, die Inklusion eine wichtige Rolle spielt und als Schwerpunkt in den Bildungswissenschaften vertreten ist.
Lange Zeit war die Universität Potsdam der einzige Standort für das Lehramtsstudium in Brandenburg. Mit Senftenberg, wo sich ein Campus der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) befindet, ist zum Wintersemester 2023/24 ein neuer Studiengang für das Grundschullehramt an den Start gegangen, um die Kapazitäten der Lehrausbildung aufzustocken. Bisher gibt es dort nur die Möglichkeit den Bachelor zu beginnen, doch die Etablierung des Masterprogramms ist in Vorbereitung, sodass die jetzigen Studierenden ihr Studium auch schon in Senftenberg abschließen können. Wenn ihr euch für den Unterricht an anderen Schulformen interessiert, seid ihr Brandenburg von der Qual der Wahl befreit und könnt euch nach Potsdam begeben.
Das Lehramtsstudium in Brandenburg zeichnet sich außerdem im Vergleich zu anderen Bundesländern auch durch seine Praxisorientierung aus. Ganze fünf Praktika absolviert ihr über die zehn Semester Regelstudienzeit verteilt. Das Schulpraktikum im Master ist auch als ”Praxissemester“ bekannt, da es sich über den Zeitraum eines halben Jahres erstreckt. Dies sorgt dafür, dass der Vorbereitungsdienst in Brandenburg sogar nur zwölf Monate statt 18 Monate dauert, aufgrund dessen, dass das intensive Semester praktischer Erfahrung aus dem Studium angerechnet wird. Allerdings unterscheiden sich die einzelnen Studiengänge auch nicht in ihrer Dauer, wie es in anderen Bundesländern der Fall ist, wo meist nur das Gymnasial- oder Berufsschullehramt ganze zehn Semester dauern. Das verkürzte Referendariat trifft nicht auf angehende Berufsschullehrer:innen in Brandenburg zu, weil das Praxissemester nicht Teil des ohnehin kompakten Masterstudiums ist, in dem alle pädagogischen Kompetenzen von Grund auf erlernt werden müssen. Ihr müsst auch die gewöhnlichen 18 Monate im Referendariat verbringen, falls ihr euer Studium in einem anderen Bundesland absolviert und kein vergleichbares Praxissemester vorzuweisen habt.
Für das Grundschullehramt in Potsdam oder Senftenberg müsst ihr als erstes Fach auf jeden Fall Deutsch oder Mathematik wählen. Als Zweites stehen euch außerdem die übrigen brandenburgischen Grundschulfächer Englisch, Kunst, Musik, Sachunterricht oder Sport zur Verfügung. Die meisten dieser Fächer erfordern eine zusätzliche Eignungsprüfung. Mit Ende der vierten Klasse endet auch der Sachunterricht in Brandenburg. Für die zusätzlichen zwei Jahre der Grundschule gibt es stattdessen die Fächer Gesellschaftswissenschaften, Naturwissenschaften, Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde (LER) und Wirtschaft-Arbeit-Technik (WAT). Wenn ihr Sachunterricht als Fach im Studium gewählt habt, müsst ihr eines dieser Folgefächer zusätzlich wählen. In Senftenberg hängt diese Wahl von eurem Erstfach ab: Wer sich für Deutsch entscheidet, muss für Sachkunde den gesellschaftswissenschaftlichen Schwerpunkt wählen, der auch LER einschließt, bei Mathe als Erstfach den naturwissenschaftlichen, zu dem auch WAT gehört.
Zusätzlich zu den Fachwissenschaften studiert ihr die Bildungswissenschaften, die euch Kompetenzen und Wissen über die Erziehung von Schulkindern mitgeben. Die Inklusionspädagogik bildet in Brandenburg wie erwähnt allgemein einen Schwerpunkt. Ein zusätzlicher Teil des Studiums umfasst die sogenannte Grundschulbildung, im Zuge derer euch pädagogische und didaktische Grundlagen speziell im Kontext der Grundschule vermittelt werden. Vor allem beinhaltet sie rudimentäre fachwissenschaftliche Bezüge zu den übrigen Grundschulfächern, damit alle Grundschullehrer:innen den sogenannten Anfangsunterricht in allen Fächern geben können. Wenn ihr euch für das Studium an der BTU in Senftenberg entscheidet, müsst ihr überdies sogenannte fachübergreifende Studien (FÜS) belegen, wie es an der Technischen Universität üblich ist. Die FÜS wählt ihr aus einer Fülle an Modulen, die nichts mit eurem eigentlichen Studium zu tun haben, sondern lediglich dazu dienen sollen, anderen Interessen nachzugehen und euren Horizont zu erweitern.
Bei diesem Studiengang, der im Grunde genommen das förderschulische beziehungsweise sonderpädagogische Grundschullehramt verkörpert, habt ihr keine Wahl, was die Fächer betrifft. Jede:r muss Deutsch und Mathematik belegen. Neben den Fach- und Bildungswissenschaften gibt es die sogenannte Inklusionspädagogik als Bestandteil des Studiums. Abgesehen von den klassischen Förderschwerpunkten Sprache, Lernen sowie emotionale und soziale Entwicklung gibt es Module zur Inklusionspädagogik und -didaktik, welche den Fokus auf das Modell der Inklusion innerhalb der Sonderpädagogik in Brandenburg noch einmal unterstreichen. Mit diesem Studium qualifiziert ihr euch sowohl als Grundschullehrkraft an einer Förderschule sowie als Sonderpädagog:in an einer regulären Grundschule.
Das sogenannte Lehramt für Förderpädagogik bildet das Gegenstück zur Primarstufe mit Inklusionsschwerpunkt als Studiengang für das sonderpädagogische Lehramt in der Sekundarstufe. Hier wählt ihr unter den Möglichkeiten Deutsch, Englisch, Mathematik, Sport und WAT nur ein einziges Fach. Die Beschränkung auf ein Fach lässt neben den herkömmlichen Bildungswissenschaften noch genug Raum für eine ausführliche Auseinandersetzung mit der Förder- und Inklusionspädagogik. Ihr wählt hier nur zwei Förderschwerpunkte. Ihr müsst mindestens einen der beiden Schwerpunkte soziale und emotionale Entwicklung oder Lernen wählen, wobei euch zusätzlich auch Sprache oder geistige Entwicklung zur Auswahl stehen. Das Studium bereitet euch sowohl auf das Lehramt in der Sekundarstufe einer Förderschule als auch auf eine sonderpädagogische Stelle an einer Regelschule vor.
Dieses Studium bereitet euch zunächst für das Lehramt sowohl an Oberschulen als auch an Gymnasien vor. Mit Beginn des Masters müsst ihr euch allerdings für eine Schulform entscheiden, indem ihr die Sekundarstufe I oder II als Schwerpunkt wählt. Eure beiden Fächer könnt ihr mehr oder weniger beliebig aus dem vorhandenen Kanon wählen, welcher folgende Fächer einschließt: Biologie, Chemie, Deutsch, Englisch, Französisch, Geografie, Geschichte, Informatik, Kunst, Latein, Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde (LER), Mathematik, Musik, Physik, Politische Bildung, Polnisch, Russisch, Spanisch, Sport, Wirtschaft-Arbeit-Technik (WAT). LER und WAT lassen sich nur für die Sekundarstufe I, Latein nur für die Sekundarstufe II wählen, sodass die ersten beiden nicht mit letzterem kombinierbar sind. Die Fächer Mathematik und Physik könnt ihr speziell im Verbund studieren, wobei ein bestimmter Fokus auf die Verwandtschaft beider Disziplinen gelegt wird. Bei den herkömmlichen Bildungswissenschaften bildet die Inklusionspädagogik wieder einen Schwerpunkt.
Das Berufsschullehramt könnt ihr in Brandenburg nur als Masterstudium im Anschluss an einen fachlich relevanten Bachelor studieren. Als berufliches Fach lassen sich neben Wirtschaft und Verwaltung eine Reihe von technischen Fächern wählen, unter denen sich Klassiker wie Bautechnik, Elektrotechnik oder Mediendesign und viele mehr befinden. Einschlägige Bachelorstudiengänge, die euch für diese technischen Bereiche qualifizieren könnten, sind zum Beispiel Bauingenieurwesen, Elektrotechnik oder Maschinenbau. Für Wirtschaft und Verwaltung sind Hintergründe wie die Betriebswirtschaftslehre oder Verwaltungsinformatik von Vorteil. Dies sind allerdings nur wenige von vielen Möglichkeiten. Für das allgemeinbildende Fach bleibt euch nur die etwas magere Wahl zwischen Mathematik und Informatik. Der bildungswissenschaftliche Teil des Studiums enthält ausnahmsweise keinen Schwerpunkt in Inklusionspädagogik, sondern berufspädagogische und -didaktische Grundlagen.
Das Land Brandenburg hat für die Möglichkeit, Menschen ohne lehramtsbezogene Ausbildung, jedoch mit relevantem fachlichen Wissen als Lehrer:innen einzustellen, entsprechende Kurse bereitgestellt. Denn in der Tat machen die Seiteneinsteiger:innen einen großen Teil der brandenburgischen Lehrkräfte aus und sind eines der Mittel, die man gegen den anhaltenden Lehrermangel einsetzt. Die pädagogische Grundqualifizierung, welche mangels einer erziehungswissenschaftlichen Vorbildung für die Seiteneinsteiger:innen nötig ist, übernehmen vor und während der Lehrtätigkeit die zuständigen Schulämter. An der Universität Potsdam hingegen findet berufsbegleitend die sogenannte Weiterbildung im Bildungsbereich (WiB) statt, um die Expert:innen meist eines Fachs um ein weiteres Fach weiterzubilden, sodass sie für den Vorbereitungsdienst zugelassen werden können.
Das Lehramtsstudium in Brandenburg ist mit seinen fünf Praktika, inklusive eines ganzen Praxissemesters, stark praxisorientiert. Im Folgenden erfahrt ihr mehr über die einzelnen Praktika und darüber, was sie mitunter besonders macht.
Dieses Praktikum umfasst die ersten praktischen Erfahrungen im Studium für das Grundschullehramt, sowohl mit als auch ohne Inklusionsschwerpunkt. An der Universität Potsdam dauert es insgesamt 60, an der BTU mindestens 40 Unterrichtsstunden und ist mit wöchentlichen Einheiten auf einen Zeitraum von etwa zehn Wochen verteilt. Es besteht hauptsächlich aus Unterrichtshospitationen. In Senftenberg, am Campus der BTU, beginnt das Eingangspraktikum schon direkt beim Start des ersten Semesters, was den noch sehr neuen Studiengang deutschlandweit herausstellt. Die Studierenden beginnen mit dem Unterrichten oft schon am zweiten Tag, wodurch die sie sich von Anfang an mit der praktischen Seite ihrer angestrebten Laufbahn befassen müssen. An der BTU folgt ein weiteres integriertes Eingangspraktikum von mindestens 40 Unterrichtsstunden im zweiten Semester.
Das Äquivalent zum Eingangspraktikum ist für die Sekundarstufe I bis II und für die Förderpädagogik das Orientierungspraktikum. Dieses umfasst mindestens 40 Unterrichtsstunden, welche ihr in Form einer Hospitanz im Block während der vorlesungsfreien Zeit absolviert. Es folgt eine einwöchige Auswertungsphase. Das Orientierungspraktikum fällt ebenfalls im Masterstudiengang für berufsbildende Schulen an.
In allen Studiengängen für das Lehramt fällt ein pädagogisch-psychologisches Praktikum an, welches alle Studierenden, unabhängig von ihrer jeweiligen Ausrichtung, mit den besonderen Anforderungen der förderpädagogischen Arbeit konfrontiert. Es umfasst 30 Zeitstunden, welche ihr sowohl in Form eines Blockpraktikums als auch eines semesterbegleitenden Praktikums an einer außerschulischen Einrichtung, wie zum Beispiel einer Jugendhilfe, absolvieren könnt. Ziel des Praktikums ist es, eine bestimmte förderpädagogische Maßnahme zu erarbeiten, umzusetzen und schließlich auszuwerten. Plätze werden zentral über eine Börse vergeben. Dieses Praktikum lässt sich auch im Ausland absolvieren. Gut geeignet dafür ist eine Partnereinrichtung der Universität Potsdam in Ghana.
Erste Unterrichtseinheiten organisiert ihr im Bachelorstudium selbst in den fachdidaktischen Praktika, die sich auf den Schulunterricht eurer jeweiligen Fächer beziehen. Dementsprechend absolviert ihr insgesamt zwei dieser Tagespraktika.
Das Schulpraktikum ist eine intensive Phase der beruflichen Praxiserfahrung während des Masterstudiums, die sich über 17 Wochen zieht. Mit einer Woche Vorbereitung und abschließend einer Woche Auswertung bestehen die restlichen 15 Wochen aus 66 Stunden Unterrichtshospitanz und 50 Stunden selbst durchgeführtem Unterricht. Dieses “Praxissemester” ersetzt später ein Drittel der Zeit des brandenburgischen Referendariats im Anschluss an das abgeschlossene Studium. Im Master für das Berufsschullehramt entfällt das Schulpraktikum aus zeitlichen Gründen. Auch dieses Praktikum könnt ihr im Ausland, unter anderem an einer der Partnerschulen der Universität Potsdam in Europa, Nord- und Südamerika, Südafrika, Ägypten oder Indonesien, sowie an Schulen in ganz Deutschland absolvieren. An das Praxissemester ist außerdem als fünftes Praktikum eine weitere Einheit mit förderpädagogischem Schwerpunkt geknüpft, die an derselben Schule durchgeführt werden soll.
Das Land Brandenburg bietet eine reichhaltige Lehrausbildung, die mit einem sehr praxisorientierten Ansatz, einem verkürzten Referendariat und einem Schwerpunkt auf inklusionspädagogische Grundlagen überzeugt. Aufgrund des anhaltenden Lehrermangels, der im gesamten Land eine enorme Belastung darstellt, ist das Land bemüht, das Lehrangebot auszubauen, was sich an dem Angebot für Seiteneinsteiger:innen und dem neueröffneten Studiengang in Senftenberg zeigt. Jährlich müssen etwa 1.000 Stellen besetzt werden.
Wer sich in Brandenburg nach Abschluss des Referendariats bewirbt, hat allgemein hohe Einstellungschancen und kann sich auf ein Gehalt nach A13 an allen Schulformen freuen. Weitere finanzielle Anreize zur Entlastung der besonders vom Lehrkräftemangel betroffenen Schulen bietet das Brandenburg-Stipendium für Landlehrer:innen. Um Studierende später an einer der sogenannten Programmschulen zu verpflichten, bietet das Land Lehramtsstudent:innen aus ganz Deutschland eine Förderung von 600 Euro monatlich schon ab dem fünften Semester bis zum Ende des Studiums an. Im Gegenzug dazu verpflichtet ihr euch, später das Praxissemester und den Vorbereitungsdienst von 12 Monaten an der jeweiligen Programmschule zu absolvieren. Wenn ihr in eurem Studium kein Praxissemester hattet, müsst ihr stattdessen die üblichen 18 Monate im Referendariat an der zugewiesenen Schule verbringen. Daraufhin folgt eine zusätzliche Tätigkeitsverpflichtung an der Schule für die Dauer der vorherigen Förderung.
Wenn ihr euch für die praktische Arbeit des Unterrichtens oder förder- und inklusionspädagogische Ansätze begeistern könnt, ist Brandenburg mit Sicherheit ein toller Studienort. Dem Land treu zu bleiben, lohnt sich aufgrund des verkürzten Referendariats und den guten Einstellungsaussichten. Wer das Brandenburg-Stipendium in Erwägung zieht, könnte sich über eine großzügige Förderung während des Studiums mit anschließend garantierter Einstellung freuen.
Du hast ein gutes Verhältnis zu deiner Schülerschaft, einen ausgeprägten Sinn für Kommunikations- und Konfliktmanagement oder einfach Lust, dich für ein freundliches und demokratisches Schulklima stark zu machen? Dann könnten deine Schüler:innen dich gut als Vertrauens- beziehungsweise Verbindungslehrkraft gebrauchen. Wir haben für euch zusammengefasst, was ein Amt als Verbindungslehrkraft bedeutet, welche Pflichten es mit sich bringt und welche Türen es dir im Schulalltag öffnen kann.
Eine Verbindungslehrkraft ist eine Lehrperson an einer Schule, die, wie der Name schon sagt, als Bindeglied zwischen Schulleitung, Schüler- und Lehrerschaft und manchmal auch Eltern fungiert. Die Person steht im engen Austausch mit der Schülervertretung (SV), berät sie bei ihren Projekten und Vorhaben, und unterstützt sie auch wenn Unstimmigkeiten oder Konflikte mit der Schulleitung oder gar der Schulaufsichtsbehörde auftreten. Verbindungslehrkräfte werden häufig auch als Vertrauenslehrer:innen bezeichnet, weil sie, besonders der Schülervertretung gegenüber, beratend und vertraulich agieren, nicht aber, weil sie bei persönlichen oder schulischen Problemen einzelner Schüler:innen eine Anlaufstelle bieten.
Die unterschiedlichen Bezeichnungen bieten viel Interpretationsspielraum, zusätzlich trägt die uneinheitliche Verwendung dieser Begriffe durch die Bundesländer wohl kaum zur Entwirrung des Begriffschaos bei. Eine Beratungslehrkraft bietet meist auch eine Anlaufstelle für Schüler:innen mit Problemen privater oder unterrichtlicher Natur. Diese Lehrkraft kümmert sich um Fragen der Schüler:innen bezüglich ihrer weiteren Schullaufbahn oder persönlichen sowie schulischen Problemen und verfügt meist über eine zusätzliche pädagogisch-psychologische Qualifikation. Nicht zu verwechseln ist dieser Begriff mit denen der Verbindungs- oder der Vertrauenslehrkraft, die in verschiedenen Bundesländern den oben beschriebenen Tätigkeitsbereich bezeichnen; also in erster Linie, die Anlaufstelle für die Schülervertreter:innen.
Einer Verbindungslehrkraft kommt mit dieser Position eine Art Schlüsselrolle an der Schule zu, die weit über den regulären Unterricht hinausgeht. Ihre Aufgaben sind im Schulgesetz des jeweiligen Bundeslandes genau definiert und können sich demnach im Detail unterscheiden, im Groben kommen ihr aber folgende Aufgaben zu:
Die Unterstützung der SV nimmt einen großen Teil des Verantwortungsbereiches einer Vertrauenslehrperson ein. Die Schülervertretung wird bei einer Versammlung der Klassensprecher:innen gewählt und stellt ein Gremium der Schülerschaft dar. Besonders bei den ersten Gremien-Treffen der neu gewählten Schülervertretung sollte die Vertrauenslehrerkraft den Schüler:innen bei der Organisation und dem Abhalten von Sitzungen unterstützend zur Seite stehen. Auch bei der Umsetzung von Projekten berät und – je nach Kapazitäten – hilft sie der SV.
Darüber hinaus kommt der Verbindungslehrkraft die beschriebene Vermittlerrolle zu. So nimmt sie an gemeinsamen Gesprächen mit der SV und der Schulleitung teil, die an einigen Schulen regelmäßig angesetzt werden, um für einen kontinuierlichen Austausch zwischen den verschiedenen Instanzen zu sorgen. Auch wenn es Konflikte mit der Schulleitung oder der Schulaufsichtsbehörde gibt, soll die Vertrauenslehrkraft als möglichst neutrale:r Vermittler:in fungieren. Ihre Aufgabe ist es dann, den entsprechenden Parteien offen gegenüber zu sein, ihre Anliegen zu verstehen und den Dialog über ihre Interessen zu moderieren.
Eine tatkräftige Arbeit der SV hängt also nicht nur von dem Engagement der Schüler:innen selbst ab, sondern wird stark von der Hilfsbereitschaft der Vertrauenslehrkraft beeinflusst. Eine enge Zusammenarbeit mit den Schüler:innen und die regelmäßige Teilnahme an ihren Gremien-Sitzungen helfen dabei, potenzielle Konflikte mit anderen Instanzen frühzeitig zu erkennen und zu lösen, und tragen so wesentlich zu einem harmonischen Miteinander an der Schule bei. Außerdem legt dies den Grundstein für erfolgreiche Projektumsetzungen der SV.
Eine Vertrauenslehrperson nimmt eine bedeutende Rolle innerhalb der Schulgemeinschaft ein, die sowohl Verantwortungsbewusstsein als auch spezifische Fähigkeiten und Motivationen erfordert. Um diese Rolle erfolgreich auszufüllen, bedarf es bestimmter Eigenschaften und intrinsischer Motivationen.
Als Vertrauenslehrer:in ist es notwendig, sich gut selbst organisieren zu können. Die Aufgaben in dieser Position sind vielfältig und bieten viel Spielraum für Projekte und somit auch die Möglichkeit, viel Engagement zu zeigen. Da die durchschnittliche Arbeitsbelastung einer Lehrkraft außerdem auch ohne zusätzliches Amt schon hoch ist, ist ein gutes Zeitmanagement und ein hohes Maß an Selbstorganisation wichtig, um die verschiedenen Verantwortungsbereiche und Aufgaben effektiv zu koordinieren.
Vertrauenslehrer:innen sollten über umfassende Kenntnisse in den Bereichen Schulrecht und den Rechten der SV verfügen, um sie fundiert beraten zu können. Die Lehrkraft sollte der ihr außerdem nicht nur Informationen vermitteln, sondern sie auch in der Reflexion von Situationen unterstützen und zu eigenverantwortlichem Handeln ermutigen.
Die intrinsische Motivation, sich für die Belange der Schüler:innen einzusetzen, ist für das Amt einer Vertrauenslehrkraft von zentraler Bedeutung. Diese Motivation kann aus dem Wunsch resultieren, die demokratische Mitbestimmung innerhalb der Schule zu fördern und Schüler:innen zu empowern. Ein echtes Interesse an der Entwicklung und Unterstützung der Jugendlichen sorgt dafür, dass sie sich gehört fühlen und fördert die Fähigkeit, den Schüler:innen bei der Durchsetzung ihrer Interessen empathisch zur Seite zu stehen. Durch den vielen Spielraum bei dem möglichen Annehmen vieler Aufgaben ist genauso wichtig aber auch die Begrenzung der eigenen Arbeit, um Überarbeitung und Erschöpfung aus dem Weg zu gehen.
Die Fähigkeit, unterschiedliche Interessen zu verstehen und auszugleichen, ist in diesem Amt besonders gefragt. Hierbei ist es wichtig, klar zu definieren, dass die Vertrauenslehrkraft die Kommunikation in Konfliktsituationen fördert, die Verantwortung für die Lösung jedoch bei den beteiligten Parteien bleibt.
Die Ausgestaltung der Unterstützungsaufgaben hängt stark von den individuellen Bedürfnissen der Schüler:innen und der Schulkultur ab. Flexibilität und die Fähigkeit, sich auf unterschiedliche Situationen einzustellen, lässt Spaß an dem Amt erst zu. Eine Vertrauenslehrkraft sollte bereit sein, ihre Methoden und Ansätze je nach den aktuellen Anforderungen der SV und der Schulgemeinschaft anzupassen.
Auch wenn viele der genannten Fähigkeiten erlernt oder verbessert werden können, sollte die Neugierde oder zumindest die Bereitschaft zur ständigen Weiterbildung bereits mit ins Amt gebracht werden. Austausch mit anderen Vertrauenslehrer:innen und die Teilnahme an Fortbildungen helfen, sich kontinuierlich in dieser Rolle weiterzuentwickeln und neue Impulse zu erhalten, die die eigene Arbeit und die der SV bereichern. Außerdem fordert die Position je nach Projekt möglicherweise die Einarbeitung in neue Themenbereiche, wie beispielsweise spezielle geltende rechtliche Grundlagen.
Wenn diese Beschreibung dein Interesse geweckt hat, kannst du dich zwar um das Amt bewerben, ob du dafür wirklich in Frage kommst und in die Position der Vertrauenslehrkraft hineingehoben wirst, bestimmen aber die Schüler:innen. Denn grundsätzlich erfolgt die Ernennung der Vertrauenslehrkraft durch eine Wahl der SV.
In der Regel läuft der Prozess folgendermaßen ab: Zu Beginn des Schuljahres findet eine Wahl innerhalb der SV statt. Die Schüler:innen schlagen Lehrkräfte vor, von denen sie glauben, dass sie ihre Interessen am besten vertreten können. Lehrkräfte können sich