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Hamburg. Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht und ist zu einem integralen Bestandteil unseres Alltags geworden. Insbesondere im Bildungswesen eröffnet KI zahlreiche neue Möglichkeiten und Herausforderungen. Von der Unterstützung im Unterricht bis hin zur Entwicklung digitaler Kompetenzen bei Schüler:innen spielt KI eine zunehmend wichtige Rolle, doch der regulatorische Rahmen lässt Lehrkräfte und Schulen oft noch in der Schwebe. Jetzt hat  die Hamburger Schulbehörde gemeinsam mit der Kompetenzstelle KI des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung sowie dem Artificial Intelligence Center Hamburg Leitlinien für den Einsatz von KI an Schulen entwickelt.

Die Leitlinien, abrufbar auf der Seite des Landesinstitutes für Lehrerbildung und Schulentwicklung, bieten eine umfassende Orientierung für Lehrkräfte im Umgang mit KI im Unterricht. Die Leitlinien sind bewusst nur digital verfügbar, um schnelle Aktualisierungen und Ergänzungen zu ermöglichen. Sie behandeln verschiedene Aspekte, darunter die Funktionen und Auswirkungen generativer KI-Modelle, deren praktische Anwendung in Schulen sowie rechtliche Grundlagen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei darauf, wie KI den Lernprozess der Schüler:innen  fördern kann, indem sie beispielsweise Sprach-, Schreib- und Beurteilungskompetenzen erweitert.

Innerhalb der Leitlinien wird darauf hingewiesen, dass KI-Anwendungen transparent und datenschutzkonform integriert werden müssen, um Schüler:innen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Technologie zu befähigen. „Zweckmäßigkeit, Ethik, Transparenz und ein kritischer Ansatz sind ebenso zu berücksichtigen wie eine konstruktivistische Grundhaltung oder auch konnektivistische Elemente“, heißt es dazu im Vorwort der Leitlinien. Dabei ist es wichtig, dass die Eigenleistung der Schüler:innen sichtbar bleibt und von den von der KI erbrachten Inhalten unterscheidbar ist. Die Leitlinien geben hierzu konkrete Hinweise, wie Aufgaben gestaltet werden können, um dieses Ziel zu erreichen. Darin wird außerdem betont, dass Lehrkräfte während des Unterrichts das Recht haben, über den Einsatz von KI zu entscheiden, und dass KI-Anwendungen die Schüler:innen unterstützen und ergänzen sollen, ohne ihre individuellen Leistungen zu überdecken. 

Ksenija Bekeris (SPD), Senatorin für Schule und Berufsbildung, spricht sich ausdrücklich dafür aus, dass sich Lehrkräfte mit den Leitlinien auseinandersetzen: „Ich möchte Sie dazu ermutigen, KI-Anwendungen im Unterricht zu erproben und zu reflektieren, um Ihre Schülerinnen und Schüler zu einem kritischen und kompetenten Umgang mit KI zu befähigen“. Die Integration von KI in das Bildungssystem erfordere jedoch nicht nur die Bereitstellung von Leitlinien, sondern auch eine umfassende Ausbildung und Unterstützung der Lehrkräfte. Es sei entscheidend, dass Lehrkräfte die technischen Grundlagen, didaktischen Potenziale und rechtlichen Rahmenbedingungen von KI verstehen und anwenden können.

Was Lehrkräfte konkret auf der Seite erwartet

Auf der Webseite finden Lehrkräfte eine Vielzahl von ressourcenorientierten Materialien, die speziell darauf abzielen, den Einsatz von KI im Unterricht zu unterstützen und zu erleichtern. 

Unter dem Punkt „Generative KI-Modelle: Funktionsumfang und Leistungsspektrum“ erhalten Lehrkräfte eine Einführung in KI-Modelle und wie sie funktionieren. Dies umfasst auch Beispiele wie ChatGPT von OpenAI und andere KI-basierte Content-Generatoren wie Dall-E oder Midjourney. Des Weiteren finden Lehrkräfte auf der Webseite Beispiele und Anwendungsmöglichkeiten von KI im Unterricht. Dazu gehören Funktionen wie Textzusammenfassung, Vereinfachung von Texten, Erstellung von Tests, Übersetzung von Texten und mehr.

Ein weiterer Bereich behandelt rechtliche Aspekte, einschließlich der Bewertung von Leistungen beim Einsatz von KI und dem Umgang mit nicht erlaubtem Einsatz von KI-Anwendungen während Prüfungen und Leistungskontrollen. Aber auch Informationen darüber, wie sich KI auf die Gesellschaft auswirkt, darunter Fragen der Chancengleichheit, Neutralität von KI-Modellen und ethische Überlegungen im Umgang mit KI-generierten Inhalten, werden behandelt.

Weiterhin bieten die Leitlinien Einblicke in die Integration von KI in den Unterricht und die Gestaltung von Aufgaben in Zeiten von KI. Dabei werden auch Fragen behandelt, wie Schüler:innen KI gewinnbringend einsetzen können und wie KI Lehrkräfte bei ihrer Arbeit unterstützen kann. Auch Informationen darüber, wie generative KI-Modelle die Unterrichtspraxis beeinflussen können und wie die Ausrichtung des Unterrichts auf kreative und problemlösungsorientierte Aktivitäten erfolgen kann, sind ein großer Punkt der Leitlinien.

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Künstliche Intelligenz wird zunehmend auch von Lehrkräften genutzt und hält Einzug in deutsche Lehrer- und Klassenzimmer. Das erscheint umso wichtiger, da laut aktueller Jugendstudie der Vodafone Stiftung ein großer Teil der Lernenden (71 Prozent) KI-Anwendungen ohnehin längst für schulische Zwecke einsetzt – auch ohne Anregung durch die Schule. Doch wie können Lehrkräfte die Technologie sinnvoll einsetzen, um ihre Unterrichtspraxis zu verbessern, Zeit zu sparen und ihren Schüler:innen individuelle Unterstützung bereitzustellen? Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg dorthin ist die neueste Entwicklung von fobizz: Individuell zugeschnittene KI-Chatbots berücksichtigen Bildungspläne und ermöglichen Lehrkräften, ihre persönlichen KI-Assistenten zu erstellen, die über spezifisches Kontextwissen verfügen und mit unterschiedlichen Anwendungen interagieren.

“Wir schaffen mit der Einführung der maßgeschneiderten KI-Assistenten eine zentrale Anlaufstelle für spezialisierte KI-Chatbots im Bildungsbereich. Das Produkt haben wir gemeinsam mit Lehrkräften entwickelt, um Diversität und Relevanz und vor allem einen einfachen Zugang zu ermöglichen”, so Dr. Diana Knodel, CEO und Gründerin von fobizz.

KI-Assistenten haben Zugriff auf didaktische Rahmenwerke und Expertenwissen

Die maßgeschneiderten KI-Assistenten erweitern die bisherigen KI-Anwendungen auf der fobizz Plattform beträchtlich. Denn die Nutzer:innen profitieren jetzt von dem Zugriff auf didaktische Rahmenwerke und integriertem Expertenwissen, das die Genauigkeit der Ergebnisse steigert und sie weniger generisch macht. Die Möglichkeit, eigenes Kontextwissen und Referenzdaten bereitzustellen, verringert das Risiko von fehlerhaften Antworten. Die Assistenten haben Zugriff auf das Internet (Websuche), Wolfram Alpha (für mathematische Anfragen) und andere Schnittstellen, agieren jedoch innerhalb eines definierten Rahmens, um möglichst präzise zu sein.

Benutzerfreundlichkeit ermöglicht Nutzung auch für Einsteiger

Mit dem Ziel, das Äquivalent zum OpenAI GPT Store für den Bildungssektor zu schaffen, ist es nicht nur entscheidend, dass die neuen KI-Assistenten leistungsfähig sind, sie müssen vor allem auch benutzerfreundlich sein. Alexander Tscheulin, Lehrer und Medienbeauftragter der Katharina-von-Siena-Schule in Hamburg hat den KI-Chatbot getestet: „Ich lade einfach die Bildungspläne hoch und im Nu erstellt der Assistent einen Stoffverteilungsplan. Ich erhalte direkt eine Empfehlung, welche Themen und Materialien sich für die jeweiligen Klassenstufen eignen. Das ist eine wertvolle Basis für meine Unterrichtsplanung und ich kann strukturiert und effizient damit weiterarbeiten.“

Programmierkenntnisse sind nicht nötig. Die Assistenten lassen sich intuitiv konfigurieren, was die Technologie auch für Einsteiger zugänglich macht. Jeder kann schnell eigene KI-Assistenten für sich selbst, das Lehrerkollegium oder die Schülerinnen und Schüler erstellen.

Szenario zur Anwendung in der Praxis: Mathematik, Klassenstufe 10

Eine Mathematiklehrerin aus Nordrhein-Westfalen integriert den Lehrplan der Klassenstufe 10 und verbindet zudem die Mathematik-Schnittstelle Wolfram Alpha. Durch gezielte Instruktionen konfiguriert sie den KI-Chatbot für ihre Bedürfnisse: Erstelle einen Unterrichtsplan zur Unterrichtsvorbereitung. Zudem kann sie passend zum Lehrplan Übungsaufgaben generieren: Schlage passende Aufgaben zum Unterrichtsplan vor. Gleichzeitig kann sie mit demselben Kontextwissen und angepassten Anweisungen für die Schülerinnen und Schüler einen weiteren KI-Chatbot entwickeln, der den Lernenden gezielt bei Mathematikaufgaben hilft oder ihnen als Tutor zur Seite steht.

Die fobizz KI-Assistenten sind für alle Unterrichtsfächer und Schulformen konfigurierbar und zunächst in Deutsch und Englisch verfügbar. Die Interaktion mit den Chatbots kann jedoch in vielen verschiedenen Sprachen stattfinden.

Zwei KI-Chatbots können hier getestet werden

Hinweis: Um die KI-Chatbots ohne Nutzerkonto zu testen, können insgesamt bis zu zehn Prompts erstellt werden.

Über fobizz
Fobizz I 101skills GmbH ist die führende deutschsprachige Plattform für Weiterbildungen und Anbieter von Tools & KI für Lehrkräfte und Schulen. Dabei hat fobizz es sich zur Aufgabe gemacht, die Digitalisierung des Unterrichts voranzutreiben und Lehrkräfte in die Lage zu versetzen, ihren Schüler:innen Kenntnisse in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Medien und IT einfach und praxisnah zu vermitteln. Fobizz sieht sich in der Rolle des täglichen Begleiters von Lehrkräften, um sie in ihrem Unterrichtsalltag zu entlasten. Seit der Gründung im Jahr 2018 hat das fobizz Team um Dr. Diana Knodel bereits über 6.000 Schulen und mehr als 385.000 Lehrkräfte im deutschsprachigen Raum zu aktuellen digitalen Themen und Künstlicher Intelligenz weitergebildet.

Bei Interesse an einer Vorstellung der neuen KI-Chatbot-Infrastruktur senden Sie eine E-Mail an kontakt@fobizz.com.

10. + 16. April 2024: Workshop: Entdecke die maßgeschneiderten KI-Assistenten von fobizz

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In einer Welt, die sich zunehmend digitalisiert, verändert sich auch das Bildungswesen grundlegend. Traditionelle Bildungsmodelle stoßen an ihre Grenzen, während neue Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) das Potenzial haben, individuelle Lernerfahrungen zu revolutionieren. Mit diesen neuen Anforderungen an Lehrkräfte, wird es immer wichtiger, Werkzeuge zu haben, die den Lehrprozess unterstützen. Genau hier setzt TeachingHero an – eine KI-basierte Anwendung, die Lehrkräfte dabei unterstützt, personalisierte Lernerfahrungen für ihre Schülerinnen und Schüler zu schaffen und gleichzeitig Zeit und Aufwand spart.

Lehrkräfte stehen oft vor der Herausforderung, individuelle Unterrichtsmaterialien und Übungsaufgaben für eine Vielzahl von Lernenden zu erstellen. TeachingHero bietet eine Lösung, die es ermöglicht, mit nur wenigen Klicks maßgeschneiderte Aufgaben, Arbeitsblätter, Tests und Klassenarbeiten zu erstellen. Dank der intelligenten KI-Technologie können Lehrkräfte in kürzester Zeit hochwertige Materialien erstellen, die auf die individuellen Bedürfnisse und Interessen ihrer Schülerinnen und Schüler zugeschnitten sind.

Schluss mit One-Size-Fits-All!

Der traditionelle "One-Size-Fits-All"-Ansatz wird zunehmend als veraltet angesehen und das aus guten Gründen. Die Realität ist, dass alle Lernenden einzigartig sind und unterschiedliche Stärken und Schwächen haben. Ein starres Lehrmodell, das nicht auf diese individuellen Unterschiede eingeht, kann dazu führen, dass viele Lernende hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben oder sich sogar desillusioniert fühlen.

Hier kommt die Bedeutung der Individualisierung des Unterrichts ins Spiel. Lehrkräfte benötigen Werkzeuge und Ressourcen, die es ihnen ermöglichen, den Unterricht auf die verschiedenen Lernstile, Interessen und Fähigkeiten ihrer Schülerinnen und Schüler zuzuschneiden. Dies ist entscheidend, um sicherzustellen, dass alle Schülerinnen und Schüler die Chance haben, ihr volles Potenzial zu entfalten. Da das Erstellen von individuellem Unterrichtsmaterial jedoch sehr aufwendig ist, bietet TeachingHero als effizientes Werkzeug eine zeitsparende Unterstützung.

Differenzierte Inhalte für individuelle Förderung

Bei TeachingHero können Lehrkräfte aus einer Vielzahl von Aufgabenformen und Schwierigkeitsstufen wählen, um den unterschiedlichen Lernbedürfnissen gerecht zu werden. Von Multiple-Choice-Fragen über Lückentexte bis hin zu komplexen offenen Fragestellungen – die Möglichkeiten sind vielfältig. TeachingHero bietet nicht nur die Möglichkeit, einzelne Aufgaben zu erstellen, sondern ermöglicht es Lehrkräften auch, umfassende Arbeitsblätter, Tests und sogar Klassenarbeiten mühelos zu gestalten.

Die mit TeachingHero erstellten Dokumente sind vollständig anpassbar und können im integrierten Editor nach Belieben bearbeitet werden. Darüber hinaus werden zu allen erstellten Dokumenten Lösungsblätter bereitgestellt, um die Lehrkräfte bei der Bewertung und Rückmeldung zu unterstützen.

Die Zukunft des personalisierten Lernens ist jetzt!

Wir stehen erst am Anfang der Digitalisierung im Bildungswesen, doch Tools wie TeachingHero zeigen, dass die Zukunft des personalisierten Lernens bereits begonnen hat. Indem wir die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz nutzen und sie als Unterstützung für Lehrkräfte einsetzen, können wir sicherstellen, dass alle Lernenden die bestmögliche Bildung erhalten.

TeachingHero wurde von einem Team aus erfahrenen Lehrkräften und KI-Experten entwickelt, die ihr Fachwissen und ihre Erfahrung kombiniert haben, um eine innovative Lösung für den modernen Unterricht zu kreieren. Durch diese Zusammenarbeit konnte eine Plattform geschaffen werden, die die Bedürfnisse von Lehrkräften und Lernenden gleichermaßen berücksichtigt.

Erfahre mehr über TeachingHero auf www.teachinghero.de und entdecke, wie TeachingHero deinen Schulalltag bereichern kann.

Für noch mehr Infos, Tipps und Tricks, folge uns auch auf Instagram (@teachinghero_de) und LinkedIn (https://www.linkedin.com/company/teachinghero-de/).

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Berlin. Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien sieht die Fortsetzung des Digitalpakts für Schulen gefährdet und übt scharfe Kritik an Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger. “Es steht zu befürchten, dass der Ministerin die für die Digitalpakt-Fortsetzung erforderlichen zusätzlichen Mittel in Milliardenhöhe nicht zur Verfügung stehen”, sagte die CDU-Politikerin in einem Interview mit dem Bildungsjournalist Jan-Martin Wiarda.

Verhandlungstermine, die Teil des vereinbarten Zeitplans waren, seien abgesagt worden. Auch der diese Woche zu nennende Jahresbetrag des Bundes für den Digitalpakt 2.0 bleibt weiterhin unklar. “Wenn die Bundesministerin dann auch noch in  Interviews völlig neue Forderungen an die Länder in den Raum stellt verbunden mit dem Scheinargument, die Digitalisierung sei über den Digitalpakt in den Schulen kaum vorangekommen, dann ist die Botschaft offensichtlich”, so Prien. 

Die ehemalige Präsidentin der Kultusministerkonferenz fordert von der Bundesbildungsministerin klare Ansagen. Anstatt mit den Ländern nach Lösungen zu suchen, versuche die BMBF-Chefin gegenüber Medienvertretern andere Gründe vorzuschieben. Zwar bekräftigte Stark-Watzinger zuletzt, dass der neue Digitalpakt kommen müsse, ließ aber weitere Details zur Finanzierung offen. 

Stark-Watzinger wolle mit einem Mal die vom Bund nicht ausfinanzierten "Kompetenzzentren für digitales und digital gestütztes Unterrichten" über den Digitalpakt 2.0 laufen lassen, obwohl es aus Sicht der Länder keinen inhaltlichen Zusammenhang gebe, äußerte Prien.

Prien spricht von einem “Vertrauensbruch”, wenn die bisher vereinbarten Zeitpläne und inhaltlichen Kompromisse über Bord geworfen werden sollten. “Der Föderalismus erleidet durch solche Aktionen einen weiteren Reputationsschaden”, sagte Prien. Beim heutigen Besuch Stark-Watzingers in der Kultusministerkonferenz werde man eine “klare Stellungnahme einfordern und davon die weiteren Verhandlungsschritte mit dem Bund abhängig machen. In allen Feldern”.

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Köln, 29.02.2024 – Das in Köln ansässige EdTech-Startup studyspace stellt seine Lernapp ab sofort bis zum Abitur 2024 kostenfrei für alle Schüler:innen von Schulen mit einem Sozialindex ab 4 in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung. Diese Initiative zielt darauf ab, die Bildungschancen zu verbessern und allen Jugendlichen unabhängig von ihrem sozialen und ökonomischen Hintergrund eine faire Chance auf Erfolg im Abitur zu bieten.

studyspace ist eine digitale Lernplattform, die speziell für die Abiturvorbereitung konzipiert wurde. Sie bietet umfangreiche Lernmaterialien und interaktive Übungen, die auf den Lehrplan von NRW zugeschnitten sind. Die App nutzt die neuesten Technologien im Bereich des interaktiven Lernens, um den Lernprozess zu optimieren.

„Mit unserer Initiative möchten wir einen Beitrag zur Verringerung der Bildungsungleichheit leisten und sicherstellen, dass alle Schülerinnen in NRW die Unterstützung erhalten, die sie für eine erfolgreiche Abiturvorbereitung benötigen“, sagt Katharina Farkas, Geschäftsführerin von studyspace.

Schulen und Lehrkräfte, die an diesem Programm teilnehmen möchten, können sich direkt über die Website des Unternehmens für den Zugang registrieren.

Über studyspace:

studyspace ist eine digitale Lernplattform, die das Lernen durch den Einsatz innovativer Technologien individueller, effektiver und attraktiver macht. Das Kölner EdTech-Startup wird von den seinen Gründern Katharina Farkas und Jonathan Vossen geleitet. 2023 wurde studyspace mit dem Gründerstipendium NRW ausgezeichnet.

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Köln. Am heutigen Samstag ist die diesjährige Ausgabe der Bildungsmesse didacta in Köln zu Ende gegangen. Nach Angaben der Veranstalter waren rund 730 ausstellende Unternehmen und Organisationen präsent, die auf der Messe eine große Vielfalt an pädagogischen Konzepten und Methoden vorstellten. Erstmals stand in diesem Jahr das Thema KI und Schule im Mittelpunkt, zu dem zahlreiche Hersteller Vorträge und Materialien für das interessierte Publikum bereithielten. “Die Digitalisierung treibt die gesamte Bildungsbranche um”, schreibt der didacta-Verband in seiner Pressemitteilung zur Messe.

Eröffnet wurde die Messe am Dienstag durch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU). Am Mittwoch fand die Ehrung der “Bildungsbotschafter” statt. Für seinen Einsatz im Bildungsbereich wurde dieses Jahr der Journalist, Autor und Moderator Mirko Drotschmann ausgezeichnet. Er ist auf YouTube als MrWissen2go bekannt und bringt dort Bildung und Wissen auf unterhaltsame Weise und journalistisch fundiert einer jungen Zielgruppe näher.

Auf dem Programm standen auch hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion zum Thema DigitalPakt Schule: “Anschluss verpasst? Wie die Digitalisierung in Schulen noch gelingen kann”. Vertretende aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sprachen dort darüber, wie eine erfolgreiche Digitalisierung der Schulen in Deutschland umzusetzen ist. Auch in der beruflichen Bildung war das Thema Digitalisierung präsent. Die Gesprächsrunde zum Thema “Digitale Prüfungsvorbereitung in der beruflichen Bildung – wegweisend für andere Schularten?” beleuchtet den aktuellen Stand und wirft einen Blick in die Zukunft.

Gefragt waren auch die Psycholog:innen von “Teach Love”, die ihr pädagogisches Angebot für moderne wissenschaftliche Sexualaufklärung vorstellen. Von Tinder bis zum Umgang mit Pornos deckt die “Akademie für psychologischen Wissenstransfer” ein breites Spektrum an Themen ab, “die manchen vielleicht schwerfallen im Unterricht anzusprechen”, sagt die Mitinitiatorin Dr. Johanna Degen von der Universität Flensburg.

Neben Verlagen, Unternehmen und Bildungsverbänden waren auch in diesem Jahr wieder zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen wie Brot für die Welt, Amnesty International und die DKMS vertreten, um auf ihre Angebote für Schulen aufmerksam zu machen.

“Die Themen hier sind absolut relevant und breit diskutiert”, sagt der Gründer der Dortmunder Berufsbildungs-App FUJOUR, Geert-Jan Gorter, gegenüber Lehrer News. Er möchte mit seinem Angebot einen Beitrag gegen den Fachkräftemangel leisten, indem Schüler:innen mit Hilfe von KI und psychologisch fundierten Fragen kostenlos zum eigenen Profil passende Praktika vermittelt werden. “Es ist bedauerlich, dass die Berufsorientierung im Unterricht kaum Beachtung findet, eine Tendenz, die sich dieses Jahr noch verstärkt hat. Es gibt immer mehr offene Stellen. Obwohl das Problem von der Politik erkannt wurde, mangelt es bisher an wirksamen Programmen. Die Messe ist genau der richtige Ort, um sich über diese Fragen auszutauschen”, so Gorter. 

Die nächste Ausgabe der didacta findet vom 11. bis 15. Februar 2025 in Stuttgart statt.

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Berlin. Immer öfter kursieren im Internet und in den sozialen Medien falsche Informationen, die absichtlich und auch koordiniert verbreitet werden, um zu täuschen und zu manipulieren – sogenannte Desinformationen. Besonders häufig treten sie im Kontext von Wahlen auf, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen und das Vertrauen in die Demokratie zu schwächen. Um dem entgegenzuwirken, haben die Bertelsmann Stiftung, die Amadeu Antonio Stiftung und der gemeinnützige Verein codetekt e.V. die Initiative „faktenstark“ in Sachsen gestartet, wo in diesem Jahr die Landtagswahl ansteht. „Wir wollen die Demokratie schützen und deshalb die Menschen im Umgang mit Desinformationen nicht allein lassen. Bei ‚faktenstark‘ erfahren Bürgerinnen, wie sie sich vor Manipulationen schützen und was sie tun können, wenn sie auf Desinformationen stoßen“, erklärt Julia Tegeler, Projektmanagerin bei der Bertelsmann Stiftung.

Dafür setzt das „faktenstark“-Team auf verschiedene Informations- und Bildungsangebote. Dazu gehören vor allem Workshops, die von April bis August online und in Sachsen vor Ort stattfinden. Sie richten sich an alle interessierten Bürgerinnen ab 18 Jahren, die in ihrem Beruf, ihrem Ehrenamt oder in ihrer Freizeit mit Desinformationen in Berührung kommen und sich dagegen wappnen möchten. Neben Hintergrundwissen vermitteln die Workshops konkrete Strategien für den Alltag, um Desinformationen zu erkennen und wirkungsvoll zu begegnen.

Niedrigschwellig an das Thema Desinformationen heranführen

Zudem entwickelt das „faktenstark“-Team zwei digitale Werkzeuge, um Nachrichtenkompetenz zu stärken. „Es ist nicht einfach, Behauptungen auf einzelne Fakten zu prüfen. Wir wollen daher niedrigschwellig an das Thema ‚Desinformation im Kontext von Wahlen‘ heranführen und Bürgerinnen dazu motivieren und befähigen, die allgemeine Vertrauenswürdigkeit von Nachrichten im Internet einzuschätzen – auch ohne fachliche Expertise und zeitaufwendige Recherche“, erläutert Christina Quast, Projektleiterin von „faktenstark“ bei codetekt. Die Werkzeuge werden auf der „faktenstark“-Website frei zugänglich sein. Fachkräfte der politischen Bildung und andere Multiplikatorinnen können sie mithilfe von Begleitmaterial in ihre Bildungsarbeit integrieren.

Als weiteres Informationsangebot startet im März der „faktenstark“- Podcast. Die Episoden vermitteln grundlegendes Wissen, aktuelle Informationen und praktische Tipps rund um das Thema Desinformation und Wahlen. Darüber hinaus hat das „faktenstark“-Team im Januar ein regelmäßiges Monitoring sozialer Medien gestartet. „Beim Monitoring nehmen wir demokratiegefährdende Desinformationen im Vorfeld der Landtagswahl in Sachsen systematisch unter die Lupe. Wir untersuchen, welche Desinformationen auf unterschiedlichen Plattformen wie Facebook, Instagram oder Telegram verbreitet werden, wer die Absender*innen sind, welche Strategien dahinterstecken und welche Trends es gibt. Gleichzeitig analysieren wir deren Wirkung, also die Debatten, die daraus in der digitalen Öffentlichkeit entstehen“, erklärt Una Titz, Projektleiterin von „faktenstark” bei der Amadeu Antonio Stiftung. Die Erkenntnisse des „faktenstark“-Monitorings werden auf der Website veröffentlicht und sollen auch in die Workshops, die digitalen Tools und in den Podcast einfließen.

„faktenstark“ ist Teil des umfangreicheren Projekts Upgrade Democracy der Bertelsmann Stiftung, das Lösungen erarbeitet, um Desinformation entgegenzuwirken und Demokratie im digitalen Raum zu stärken. Weitere Informationen zur Initiative gibt es auf www.faktenstark.de.

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Bei einer gemeinsamen Veranstaltung an der St. Felicitas Schule in Vreden gab die Bildungsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, Dorothee Feller, gemeinsam mit SPLINT-Gründer Friedo Scharf den Startschuss für den Einsatz der Förderplanungs-App an Schulen in Nordrhein-Westfalen (Lehrer News berichtete).

7000 Lehrkräfte, die im Regierungsbezirk Münster tätig sind, können SPLINT in den nächsten zwei Jahren kostenlos nutzen.

"Der Förderbedarf an den Schulen ist riesig", betonte die Ministerin im Rahmen der gestrigen Auftaktveranstaltung.

Der Schulleiter der St. Felicitas Schule, Sven Kruse, stellte SPLINT vor: Die Entwicklung von individuellen Förderplänen und die Umsetzung der Maßnahmen wird durch SPLINT enorm vereinfacht und sorgt für zeitliche Entlastung bei den Lehrkräften. In Zeiten von Lehrkräftemangel ein wichtiger Faktor.

Außerdem gibt SPLINT auch Quereinsteiger:innen und Lehrkräften ohne spezielle Inklusionsausbildung Sicherheit beim Umgang mit den Kindern.

Am Ende ist aber nach Einschätzung der Ministerin vor allem wichtig, dass förderbedürftige Kinder in Zukunft eine Chance haben, an der Gesellschaft teilzunehmen. Ein ehrgeiziges Ziel, wie Dorothee Feller bei der Auftaktveranstaltung betonte, aber mit digitaler Unterstützung ist diese Herausforderung zu meistern.

Das Thema Inklusion ist natürlich auch in allen anderen Bundesländern von enormer Bedeutung. Bereits heute schreiben in Deutschland über 25.000 Pädagog:innen ihre Förderpläne mit Unterstützung von SPLINT. Durch die Einbindung in die Schulorganisationssoftware WebUntis ist die Inklusions-App für die meisten Lehrkräfte leicht zu erreichen. Alle anderen Interessierten, die SPLINT testen möchten, können sich jederzeit auf https://splint.schule/ informieren und die App sechs Wochen kostenlos in der Praxis ausprobieren.

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Eine Recherche von netzpolitik.org und BR Data hat im Januar offengelegt, dass Deutschlands wichtigster und einzig anerkannter Jugendschutzfilter JusProg nicht zuverlässig funktioniert. In zahlreichen Fällen wurden Aufklärungsseiten zu sensiblen Themen wie etwa NS-Zeit, Verhütung oder Coming-Out fälschlicherweise als "ab 18" eingestuft und somit blockiert, darunter auch Angebote von öffentlichen Stellen.

Was ist JusProg?

Das Jugendschutzprogramm, kurz JusProg, ist eine vom gemeinnützigen Verein JusProg e.V. entwickelte Jugendschutzsoftware, die Kinder und Jugendliche im Internet schützen soll. Es handelt sich um das derzeit einzige in Deutschland offiziell anerkannte Filterprogramm für Internetseiten. Die kostenlose Software, die sowohl für Windows, MacOS als auch für Mobilgeräte mit Android und iOS verfügbar ist, soll Webseiten nach Altersgruppen kategorisieren und es Eltern und Lehrkräften ermöglichen, den Zugang zu nicht altersgerechten Inhalten zu kontrollieren.

Wie JusProg funktionieren sollte

JusProg klassifiziert Webseiten in verschiedene Altersgruppen, um den Internetzugang für Kinder und Jugendliche zu regulieren:

  • Ab 0 Jahren: Es werden hauptsächlich Webseiten angezeigt, die auf der Whitelist der Kindersuchmaschine fragFINN verzeichnet sind, sowie einige Ergänzungen, die JusProg intensiv geprüft hat.
  • Ab 6 Jahren: Angezeigt werden alle Websites der Whitelist der fragFINN-Kindersuchmaschine, von der ergänzenden JusProg-Filterliste mit Altersstufe 6 sowie von der Eltern-Whitelist und Websites mit Anbieter-Kennung „ab 6“ und darunter.
  • Ab 12 Jahren: Alle nicht bekannten/blockierten Webseiten sind freigegeben. Blockiert werden die Webseiten von der Eltern-Blacklist in der JusProg-Software, Webseiten mit der Anbieter-Kennung höher als 12 Jahre sowie alle Webseiten, die auf der JusProg-Filterliste stehen mit Altersstufen höher als 12 Jahre.
  • Ab 16 Jahren: In dieser Einstellung sind alle nicht blockierten Webseiten freigegeben. Die Blockierung erfolgt ähnlich wie bei der Altersstufe 12, nur eben mit der Altersstufe 16.
  • Ab 18 Jahren: In dieser Einstellung sind alle nicht blockierten Webseiten freigegeben. Lediglich die in Deutschland absolut verbotenen Webseiten, wie zum Beispiel solche mit Kinderpornografie, werden gesperrt.

Welche Seiten dennoch betroffen sind

Zusätzlich wird ein automatisiertes System genutzt, das Webseiten auf Wortebene bewertet, um sie in die verschiedenen Altersgruppen einzuteilen. Es stellte sich heraus, dass häufig Webseiten mit dem Wort “queer” und auch “quer” fälschlicherweise als jugendgefährdend eingestuft wurden. Darüber hinaus wertete Softwareentwicklerin Lilith Wittmann mehr als vier Millionen Domains aus und fand dabei 25.211 Seiten mit einem Mindestalter von 18 Jahren und 10.957 Seiten mit einem Mindestalter von 16 Jahren. Zu den blockierten Seiten gehörten unter anderem die Webangebote der KZ-Gedenkstätten Kaltenkirchen und Osthofen. Die Aufklärungsseiten hessen-ist-geil.de (Präventionsprojekt der Aidshilfe in Hessen) und wissen-verdoppeln.hiv (Informationsseite über HIV unter Therapie) waren ebenfalls betroffen, worüber sich die Deutsche Aidshilfe bestürzt zeigte.

Auch BayernWLAN, ein öffentliches WLAN-Netz, das vom Freistaat Bayern finanziert und von Vodafone technisch umgesetzt wird, nutzt JusProg. Der Filter ist an mehr als 44.000 Hotspots aktiv und verwehrt nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen den Zugang zu bestimmten Webseiten, wenn JusProg diese für 18 Jahre und älter einstuft. Obwohl das bayerische Finanzministerium für das BayernWLAN verantwortlich ist, hat es keinen Einfluss auf die Funktionsweise des Filters. Vodafone hält den Einsatz eines Jugendschutzfilters für unerlässlich, um Kinder und Jugendliche vor schädlichen Inhalten im Internet zu schützen. Die Filterliste wird jedoch ausschließlich vom Verein JusProg verwaltet, so Vodafones Jugendschutzbeauftragte Endemann, ebenfalls Vorstandsmitglied bei JusProg.

Kritik

Kritik an JusProg gibt es seit langem, mehr dazu bei taz, schau-hin und heise. Neben “Overblocking” im großen Stil wird vor allem mangelnde Transparenz kritisiert. Wittmann stellt unter dem Titel “JugendschutzSchutzProgramm” nun ein Werkzeug zur Verfügung, um die Einstufung von Webseiten selbstständig abzufragen. Zudem hat JusProg selbst auch mit Sicherheitsproblemen zu kämpfen: “Während meiner Recherche ist mir aufgefallen, dass ich wiederholt beim Aufsuchen des Onlineangebot des Jugendschutzprogrammes auf eine Scam-Webseite weitergeleitet wurde. Das liegt daran, dass die Webseite auf Basis von Wordpress sowie veralteten Wordpress-Plugins entwickelt wurde und Betrüger eine Sicherheitslücke fanden, um die Webseite zu übernehmen”, so Wittmann in ihrem Beitrag. JusProg räumte ein: “Wir dachten, wir haben alle Schadsoftware gefunden und das System ist wieder sicher, aber leider war das offenbar nicht so”. Man bemühe sich aber um mehr Sicherheit und wolle JusProg weiter verbessern.  

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Als Lehrkraft kennt ihr das bestimmt: Ihr kommt morgens in eure Klasse und bemerkt, dass sich die Atmosphäre von einem Tag auf den anderen geändert hat. Irgendetwas scheint nach der Schule passiert zu sein. Bei Nachfrage stellt sich heraus: Im Klassenchat hat sich gestern so einiges abgespielt.

Heutzutage enden Konflikte nicht mit dem Ertönen des Schulgongs, vielmehr werden sie dann an einen anderen Ort verlagert: den Klassenchat. Egal, ob es um Hausaufgaben, die nächste Klausur oder die Wochenendpläne geht – der Klassenchat ist für viele Schüler:innen ein unverzichtbarer Ort, um in Verbindung zu bleiben und sich auszutauschen. Als Lehrer:in hat man oft wenig Einfluss auf das, was innerhalb dieses Chats passiert, was Situationen, wie die anfangs beschrieben, schwieriger zu meistern macht. 

Auch viele Lehrkräfte greifen auf Messenger-Dienste oder sogar soziale Netzwerke zurück, um mit ihren Schüler:innen auch außerhalb des Klassenzimmers zu kommunizieren. Meistens gründen die Schüler:innen aber trotzdem einen eigenen Klassenchat. Beliebt ist hierbei vor allem WhatsApp. Obwohl laut Nutzungsbedingungen die App erst ab 16 Jahren zulässig ist, nutzen es auch viele jüngere Kinder. Laut der KIM-Studie 2022 sind 58 Prozent der Schulkinder, die WhatsApp benutzen, in einer Gruppe mit ihren Mitschüler:innen.

In diesem Artikel zeigen wir euch, was ihr über die Kommunikation via Klassenchat wissen müsst, welche Alternativen es gibt und wie ihr zumindest etwas Einfluss auf den gemeinsamen Chat eurer Schüler:innen nehmen könnt.

Darf ich mit meinen Schüler:innen über WhatsApp und Co. kommunizieren?

Falls ihr einen Klassenchat in Messenger-Apps wie WhatsApp plant oder über andere soziale Medien mit euren Schüler:innen kommunizieren wollt, müsst ihr euch an die Vorgaben der jeweiligen Bundesländer halten. Die Verwendung von Social Media im schulischen Rahmen ist Ländersache und wird von jedem Bundesland anders geregelt. In einigen Bundesländern, wie beispielsweise Baden-Württemberg ist es Lehrkräften prinzipiell nicht gestattet, mit Schüler:innen gemeinsam über soziale Medien oder Messenger-Dienste zu kommunizieren. Grund hierfür ist der oftmals mangelnde Datenschutz der Dienste. Daher ist von der Nutzung solcher Apps oder Netzwerke zu dienstlichen Kommunikationszwecken abzusehen, sofern diese den geltenden Standards der Europäischen Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) nicht entsprechen. In anderen Ländern wird davon abgeraten, prinzipiell ist es aber erlaubt. Übrigens: Der Messenger-Dienst Signal ist einer der Dienste, die datenschutzkonform agieren und eine gute Alternative zu WhatsApp.

Wenn ihr einen solchen Kommunikationsweg plant, solltet ihr euch vorher gründlich über die Regelungen für euer Bundesland informieren, viele stellen hierfür Handreichungen zur Verfügung. Gegebenenfalls könnt ihr auch bei eurer Schule nachfragen. 

Wenn ihr also einen Klassenchat erstellen oder über andere soziale Dienste kommunizieren wollt, müsst ihr neben den rechtlichen Regelungen vorher einige Dinge beachten:

  • Wenn Materialien oder Informationen über die Plattformen geteilt werden, sollte vorher sichergestellt werden, dass keine Nachteile für diejenigen Schüler:innen entstehen, die keinen Zugang zu diesen Plattformen haben. 
  • Alle sollten mit der Gruppe einverstanden sein. Niemand sollte dazu gezwungen werden, sich extra einen Account zu erstellen/eine App zu laden.
  • Die Gruppe sollte nur für schulische Angelegenheiten sein. Freundschaftlicher Austausch oder persönliche Inhalte wie Bilder sollten vermieden werden.
  • Zusätzlich zu beachten ist, dass die außerschulische Kommunikation Druck aufbauen kann, da nun das Gefühl vermittelt wird, auch in der Freizeit erreichbar zu sein. Hierbei bietet es sich an, Uhrzeiten auszuwählen, an denen ihr “aktiv” seid.
  • Vorher sollten unbedingt die Eltern informiert werden. Stellt den Eltern vor, z. B. während eines Elternabends, welche Inhalte kommuniziert werden sollen, welche Regeln ihr plant oder wann ihr erreichbar sein werdet.

Der Umgang mit Klassenchats im Unterricht

Wenn ihr mit euren Schüler:innen keine gemeinsame Klassengruppe habt, empfiehlt es sich trotzdem, gemeinsam über die schülereigene Gruppe zu sprechen. Dies bietet sich zum Beispiel zu Beginn des Schuljahres für die fünfte Klasse an, wenn sich die Klasse neu zusammengestellt hat. Es lohnt sich aber noch darüber zu reden, wenn eure Schüler:innen bereits einen Klassenchat haben und in höheren Klassen sind. Dies lässt sich gut in Form einer Unterrichtseinheit gestalten. 

Wenn die Chatgruppe noch nicht erstellt wurde, kann es vorab hilfreich sein, dass die Schüler:innen sich zuerst einigen, für welchen Zweck die Klassengruppe verwendet werden soll. So können sie vorher schon entscheiden, ob in der Gruppe z. B. nur schulische Angelegenheiten besprochen werden sollen. Sollten die Schüler:innen sich auch über andere Dinge austauschen wollen, kann eine zweite Gruppe aufgemacht werden, die für private Gespräche und das Teilen von Memes etc. benutzt werden kann. 

Anschließend könnt ihr mit euren Schüler:innen gemeinsam Regeln für die Gruppe erstellen. Dabei könnt ihr euch auch an bereits bestehenden Klassenregeln orientieren. Weitere könnt ihr dann gemeinsam erörtern, dies lässt sich auch als Gruppenarbeit einbauen. Die Schüler:innen sollen sich dann überlegen, was ihnen in einer gemeinsamen Gruppe wichtig wäre und was sie nicht haben wollen. Da vielleicht einige jüngere Schüler:innen noch wenig Erfahrung mit Chatgruppen und sozialen Medien haben, macht es Sinn, vorher zusätzlich über Themen wie Datenschutz und Cybermobbing aufzuklären. Die gemeinnützige Organisation Digitale Helden hat für die Vorbereitung einer Unterrichtseinheit zu verschiedenen Themen der Mediennutzung kostenlose Kurse zur Verfügung gestellt.

Wichtig ist auch das regelmäßige Nachfragen, ob die Regeln noch eingehalten werden, was gut läuft und was die Schüler:innen in ihrer Gruppe nervt. Somit können auch im Laufe des Schuljahres bzw. im nächsten neue Regeln aufgestellt werden und gegebenenfalls alte erneuert oder entfernt werden. Das ist auch eine gute Gelegenheit, gleich bestehende Konflikte und problematische Entwicklungen unter den Mitschüler:innen zu besprechen und nochmals auf Grenzen aufmerksam zu machen. Bei der Besprechung des Regelwerks ist es wichtig, den Schüler:innen genug Chancen zu geben, selbst Vorschläge zu geben, da die Regeln eher akzeptiert werden, wenn sie eigenständig entwickelt wurden.

Welche Regeln sind sinnvoll?

Als Starthilfe, haben wir euch einige wichtige Punkte zusammengefasst, die eure Schüler:innen für ihre Klassengruppen übernehmen können:

  • Niemand sollte ausgeschlossen werden
  • Keine Beleidigungen
  • Keine Fotos/Videos weiterleiten (hierbei vor allem auf das “Recht am eigenen Bild” eingehen)
  • Keine persönlichen Daten weitergeben, wie Adressen oder Telefonnummern
  • Private Gespräche/Streits nicht im Gruppenchat austragen
  • Fragen sollten beantwortet werden
  • Keine doppelten Fragen und Antworten
  • Kein Spam/Kettenbrief

Sinnvolle App-Einstellungen

Zusätzlich zu den Regeln könnt ihr euren Schüler:innen auch einige App-Einstellungen an die Hand geben, um den Umgang mit dem Klassenchat zu erleichtern.

  • Gruppe stumm schalten: Hierbei können verschiedene Zeiten eingestellt werden, bei WhatsApp beispielsweise acht Stunden stumm, eine Woche, oder immer. Ihr könnt den Schüler:innen raten, abends und nachts die Benachrichtigungen der Gruppe oder das Handy generell auszustellen. Das geht ganz einfach, indem man in der Auflistung von WhatsApp den Chat auswählt und dann im oben erschienenen Menü das Lautsprecher-Icon und dort die gewünschte Dauer auswählt.

Unter dem Reiter “Datenschutz”:

  • “Zuletzt online“ deaktivieren: Diese Funktion zeigt an, wann eine Nachricht geschickt wurde. Hier empfiehlt sich, “meine Kontakte” einzustellen oder, wer will, kann dies auch ganz ausstellen.
  • Gruppeneinladung: Unter dem Reiter “Gruppen” kann eingestellt werden, von wem der/die Schüler:in in eine Chatgruppe eingeladen werden kann. Hier sollte auch “Meine Kontakte” eingestellt werden.
  • Auto-Downloads abstellen: WhatsApp speichert alle verschickten Bilder und Videos automatisch ab. Wer seine Fotogalerie nicht mit ungewollten Bildern verstopfen will, kann in den Einstellungen unter “Speicher und Daten” den automatischen Download von Fotos, Videos, Dokumenten und Audiodateien ausstellen.

Alternative Kommunikationsplattform: Moodle

Eine gute Alternative zu den gewohnten Apps und sozialen Netzwerken ist die datenschutzfreundliche Online-Lernplattform Moodle. Moodle ist eine Plattform für E-Learning, die von Lehrer:innen, Dozent:innen und Bildungseinrichtungen genutzt wird, um Online-Kurse zu erstellen und zu verwalten. Mit Moodle können Lehrer:innen Lernmaterialien hochladen, Aufgaben verteilen, Foren für Diskussionen einrichten und vieles mehr.

Moodle bietet euch daneben auch die Möglichkeit an, einen Gruppenchat für eure Klasse zu erstellen. Ähnlich wie bei WhatsApp könnt ihr hier Informationen und Ankündigungen austauschen.

Falls ihr bereits Moodle benutzt und Kurse schon angelegt habt, geht ihr bei der Erstellung eines Gruppenchats wie folgt vor:

  1. Zuerst wählt ihr im Dashboard den gewünschten Kurs aus, für den ihr den Chat erstellen wollt.
  2. Dort geht ihr auf den Reiter “Teilnehmer:innen”, dort dann auf das Zahnrad-Icon und dann “Gruppen”.
  3. Unter “Gruppe anlegen” könnt ihr dann eurer Gruppe einen Namen geben, sowie eine Beschreibung. Weiter unten solltet ihr den Reiter “Gruppenmitteilungen” auf “Ja” stellen. Speichert dann diese Änderungen.
  4. Danach könnt ihr über “Nutzer:innen verwalten” der Gruppe Teilnehmer:innen hinzufügen. Euch selbst müsst ihr hier natürlich auch hinzufügen.
  5. Nun seht ihr in euren Mitteilungen (die Sprechblase neben eurem Profil) die neu erstellte Gruppe. 

Wichtige Informationen können so direkt an die Klasse weitergegeben werden. Die Schüler:innen können auch direkt darauf antworten, wenn z. B. Fragen bestehen. Damit die Schüler:innen die Nachrichten auch rechtzeitig empfangen, können sie sich die Moodle-App auf das Smartphone laden. Auch hier sollte vorher alles mit den Schüler:innen abgeklärt werden, damit sich niemand gezwungen oder unter Druck gesetzt fühlt. Für den Moodle-Chat ist es sinnvoll, die bereits genannten Regeln einzuführen.

Falls ihr Moodle noch nicht nutzt, hat die Seite Lehrerinnenfortbildung Baden-Württemberg für euch die ersten Schritte zur Installation und Einrichtung übersichtlich erklärt. Mehr hilfreiche Nutzungsmöglichkeiten für Moodle findet ihr außerdem in unserem Artikel dazu.

Habt ihr einen Klassenchat mit euren Schüler:innen oder nutzt ihr andere Wege, um mit eurer Klasse zu kommunizieren? Schreibt es uns in die Kommentare.

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Gestartet als Internet-Suchmaschine, bietet Google mittlerweile weit mehr Funktionen als einfache Sammlungen von Webseiten. Insbesondere für euren Geographieunterricht könnt ihr verschiedene Google-Funktionen nutzen, um abstrakte, theoretische Themen für eure Schüler:innen anschaulich zu machen. Allen voran bietet euch Google Earth zahlreiche Möglichkeiten, die meist nur in kleinen Teilen ausgeschöpft werden. In Verbindung zu Google Earth kann das Tool Timelapse eine Komponente hinzufügen, mit der eure Schüler:innen sich einen Entwicklungsverlauf vor Augen führen können. Und auch die bewährte Anwendung Google Maps bietet sich für den Geographieunterricht an. Hier könnt ihr eurer Klasse nützliche Tipps und Tricks mitgeben, die sie tatsächlich auch in ihrem Alltag gebrauchen können. 

Mit Google Earth die Welt erkunden

Google Earth stellt im Grunde einen virtuellen Globus dar. Genau wie ein tatsächliches Globus-Modell im Klassenzimmer sind die Kontinente mit ihren aufgezeichneten Ländergrenzen abgebildet. Einige Globus-Modelle bieten noch die Möglichkeit, andeutungsweise Höhenprofile zu erkennen. Google Earth kann das auch, die Funktionen des Programms hören hier aber noch lange nicht auf. Google Earth ist nach eigener Aussage “Der genaueste Globus der Welt”. Mit der Zoom-Funktion können die Schüler:innen beliebig tief in die globalen Regionen dieser Welt hineinzoomen. 

Durch die Einstellung unterschiedlicher Filter lassen sich verschiedene Perspektiven auf die Erde abbilden. So gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, Ländergrenzen anzuzeigen oder sie auszublenden – gleiches gilt auch für Ortsnamen. Ebenfalls vielen bekannt ist die Funktion Google Street View. Damit erhält man für ausgewählte Bereiche Aufnahmen, die Fahrzeuge der Google-Flotte von den Orten gemacht haben. Dies lässt sich zum Beispiel nutzen, um Infrastruktur, Architektur und biologische Beschaffenheiten länder- und kontinentübergreifend zu vergleichen. Soweit so gewohnt. Google Earth bietet aber noch weitere Funktionen, die die meisten nicht so selbstverständlich auf dem Schirm haben. Über den Auswahlpunkt “Ebenen”, der sich auf der Website links unten befindet, könnt ihr euch hier zunächst ausprobieren. Zusätzlich zu Street View bietet Google Earth nämlich auch die Funktion, Fotos anzuzeigen, die User von Orten gemacht haben. Diese ermöglichen einen genaueren, vielleicht auch ästhetischeren Blick auf Gebäude und Landschaften. Mit diesen Möglichkeiten von Google Earth lassen sich bereits erste spielerische Ansätze kombinieren. So könntet ihr euren Schüler:innen zum Beispiel ein grobes Ziel nennen, etwa einen Ort in Thailand. Die Aufgabe dazu lautet: “Trage so viele Informationen zu dem Ort zusammen, wie es mithilfe von Google Earth möglich ist.” Eure Schüler:innen müssten sich dann durch die verschiedenen Funktionen klicken und hätten dabei sogar eine kleine Challenge im Klassenverband, wenn man es darauf anlegt. 

Mit Street View schaut man in den meisten Fällen von außen auf Häuser und Landschaften – mit WindowSwap lässt sich das Ganze umdrehen. Auf dieser Seite findet ihr Aufnahmen aus der ganzen Welt, die Menschen meist aus ihren Fenstern hausgemacht haben. WindowSwap lässt sich nutzen, falls ihr spielerisch in ein Thema zu globalen Perspektiven einsteigen wollt. Es ist aber auch eine super Option, wenn ihr einfach mal ein bisschen prokrastinieren möchtet. Und für eine Vertretungsstunde bietet sich auch hier das einfache Spiel an, in Gruppen zu raten, an welchem Ort in der Welt die Szene aufgenommen worden ist.

Um Google Street View spielerisch einsetzen zu können, bietet sich die Seite GeoGuessr.com an. Mit einer kostenlosen Anmeldung lässt sich hier ein Spiel starten, bei dem eure Schüler:innen ihre geografischen Kenntnisse miteinander messen können. Bei dem Spiel werdet ihr an irgendeinem Ort der Welt “ausgesetzt” und könnt euch dort im Google Street Style umschauen. Anhand weniger Hinweise, wie der Straßenführung, der Bäume oder der zu sehenden Autos sollen eure Schüler:innen dann herausfinden, wo sie sich befinden. 

Ein weiteres, eher unbekanntes Tool von Google Earth ist der Flugsimulator. Dafür muss man zunächst Google Earth als Desktop-Version heruntergeladen haben. Die Nutzung ist relativ einfach und in verschiedenen How-to-Videos detailliert erklärt. Hier lassen sich ein Startpunkt und ein Ziel sowie eins von zwei Flugzeugmodellen einstellen, um eine Flugreise über ein Gebiet zu simulieren. Hierbei könnt ihr euren Schüler:innen verschiedene Aufgaben geben. Zum Beispiel lässt sich bei einem Simulationsflug die Bedeutung von Landwirtschaft für eine Region analysieren 

Google Timelapse zeigt euch die Entwicklung der Welt

Die Funktion Timelapse verdient in diesem Artikel nochmal besondere Aufmerksamkeit. Mit dieser könnt ihr geografische Entwicklungen sichtbar machen. Dafür braucht ihr nicht mal die installierte Version, ihr könnt die Funktion einfach unter den Ebenen auswählen. Timelaps zeigt dann die Entwicklungen des ausgewählten Bereichs seit 1884 mit Hilfe von Satellitenaufnahmen. Diese Technik bietet euch die Möglichkeit, an verschiedenen Themen zu arbeiten. Ihr könnt in einem frei wählbaren Bereich zum Beispiel schauen, wie sich Städte ausgedehnt haben, wie sich Wälder verkleinert haben oder sich die Läufe von Flüssen in Folge von Hochwassern verändert haben. Ihr könnt die Wiedergabegeschwindigkeit von Timelapse frei wählen und sie so euren Bedürfnissen anpassen. 

Für einige Themenbereiche hat Google bereits besonders anschauliche Beispiele vorbereitet. Auf der dazugehörige Engine-Website findet ihr zum Beispiel Entwicklungskarten zu Bewässerungsanlagen in Saudi-Arabien, zur infrastrukturellen Erschließung eines Waldgebietes in Brasilien oder zu Buschfeuern in Australien. Die vorgefertigten Karten eignen sich gut zum Einstieg in die Arbeit mit Timelapse. Das Tool ist aber so selbsterklärend zu nutzen, dass auch eure Schüler:innen sehr schnell Aufgaben damit lösen werden können. 

Google Maps zu nutzen lernen

Google Maps gehört zu den meistgenutzten digitalen Funktionen in Deutschland. Für viele gehört die Nutzung von Google Maps beim Navigieren durch den Verkehr mit dem Auto, der Bahn,zu Fuß oder mit dem Fahrrad selbstverständlich dazu. Dieser Umgang führt sogar dazu, dass immer mehr Menschen die Fähigkeit verlieren, sich gut eigenständig zu orientieren. Dieser Effekt wird umgangssprachlich auch Google-Maps-Syndrome genannt. Und genau hier könnt ihr ansetzen. In einer Ausprobierstunde können eure Schüler:innen die verschiedenen Funktionen von Google Maps testen. Für die meisten dürfte vieles davon selbstverständlich sein, aber ihr könnt die Einheit mit hilfreichen Insider-Infos aufpeppen. Viele gehen zum Beispiel davon aus, dass Google Maps ihnen immer die schnellste Route anzeigt. Das ist aber gar nicht der Fall. Maps zieht zur Empfehlung eines Weges noch deutlich mehr Variablen hinzu. Zum Beispiel die Umweltverträglichkeit des Fortbewegens, die Baustellenlage und einige weitere Kriterien, die aber nicht öffentlich bekannt sind. Viele dieser Variablen könnt ihr selbst in den Einstellungen setzen. Lasst eure Schüler:innen hier etwas experimentieren, um ihnen die Vielfältigkeit der Ergebnisse klar zu machen. Um das Ganze dann in die Praxis zu übertragen, könnt ihr euch für eure Schüler:innen einen Kurs überlegen, den sie in Gruppen aufgeteilt absolvieren sollen. Dabei kann man die Gruppen zum Beispiel in einem Rennen gegeneinander antreten lassen. Die Schüler:innen können dabei vorab ihre Route planen. Um erfolgreich zu sein, sollte es notwendig sein, dass sie verschiedene Verkehrsmittel miteinander kombinieren müssen. Für den Weg lassen sich noch Nebenaufgaben stellen, die die Gruppen lösen sollen. Denkbar wäre hier, Gruppenfotos vor bestimmten Gebäuden zu machen oder Fragen zu beantworten, die sie auf dem Weg mit Maps lösen können, etwa indem sie die Kommentare unter den Zielen aufmerksam lesen. Richtig umgesetzt, könnt ihr mit dieser kleinen Einheit dafür sorgen, dass eure Schüler:innen sich künftig sicherer im öffentlichen Verkehr bewegen werden. Das Ganze ließe sich auch gut als Vertretungsstunde umsetzen, wenn ihr motivierte Schüler:innen dafür habt. Für weitere Ideen für Vertretungsstunden, haben wir euch einen gesonderten Beitrag vorbereitet. 

Wir hoffen, ihr könnt ein paar unserer Impulse nutzen, um euren Geographieunterricht noch spannender zu gestalten. Haben wir vielleicht noch eine coole Funktion vergessen oder habt ihr zusätzliche Vorschläge? Dann schreibt sie gerne in die Kommentare!

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Berlin. Mehr als 40 Wissenschaftler:innen unterschiedlicher Disziplinen fordern vom Bundeskultusministerium einen Aufschub der Digitalisierung an Schulen, insbesondere für Schüler:innen von der Grundschule bis zur 6. Klasse. In dem Schreiben der Gesellschaft für Bildung und Wissen (GBW) wird sich für ein Umdenken im Einsatz neuer Technik im Unterricht eingesetzt. "Es geht nicht um ein Verbot der digitalen Technik, sondern um eine Rückbesinnung auf die Aufgabe des Unterrichts", sagt Ralf Lankau, Professor für Medientheorie und Erstunterzeichner im Gespräch mit der Deutschen Welle.

Gründe für die Petition, die unter anderem von Pädagog:innen und  Ärzt:innen unterschrieben wurde, sind Befürchtungen hinsichtlich negativer gesundheitlicher Folgen und sinkender Lernleistungen. Außerdem betonen die Unterzeichnenden, dass es keine ausreichenden Belege für einen Mehrwert bei der Nutzung digitaler Medien im Unterricht gebe. Dabei stützen sie sich auf die Stellungnahmen verschiedener Akteure, einschließlich des Ethikrats. Dieser hat Bedenken zum Einsatz künstlicher Intelligenz bei jungen Schüler:innen geäußert. Die Unterzeichnenden beziehen sich auch auf den 2023 veröffentlichten UNESCO-Bericht. Darin wird kritisiert, dass bei der Einführung neuer Technologien oft wirtschaftliche Interessen vor dem pädagogischen Nutzen stünden.

Einige Expert:innen sehen Probleme in der Aufforderung, die Digitalisierung an Schulen aufzuschieben. So Ralf Capary, Bildungsexperte des SWR, der darin eine veraltete, medienkritische Botschaft sieht, die der ohnehin mangelnden Digitalisierung an deutschen Grundschulen nicht zugutekomme. Es wäre ein Aufschub, den sich die Gesellschaft nicht leisten könne, sagt Capary. Außerdem betont der Experte die Vorteile, die der Unterricht bringen kann. Richtig eingesetzt, könnten digitale Medien im Unterricht durchaus sinnvolle und vorteilhafte Auswirkungen haben, so der Experte. 

Auch in anderen Ländern wird intensiv über den Nutzen digitaler Medien im Unterricht diskutiert. Neben den Debatten über ein mögliches Smartphoneverbot an Schulen in England und der Umsetzung eines solchen Verbots in den Niederlanden überdenken weitere Staaten ihre Digitalisierungsmaßnahmen. Zuletzt hatte die schwedische Regierung nach Empfehlungen einiger Expert:innen den Einsatz von Tablets an Vor- und Grundschulen gestoppt, um wieder zu Schulbüchern zurückzukehren.

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Ihr seid auf der Suche nach Abwechslung im Unterricht und eure Schüler:innen haben Freude an technischen Herausforderungen? Dann empfehlen wir euch die Arbeit mit einem Greenscreen auszuprobieren. Eure Schüler:innen erlernen dabei technische Kompetenzen und haben einen Raum, kreativ zum aktuellen Thema zu arbeiten. Das Beste daran: Ein Greenscreen-Video zu erstellen ist gar nicht so schwer. Wir geben euch einen Überblick, was ihr dafür braucht und wie ihr den Greenscreen in euren Unterricht einbauen könnt.

Vor über 80 Jahren wurde der sogenannte Chroma-Key-Effekt erstmals im Film eingesetzt. Heute ist die Technik in Film, Fernsehen und Social Media nicht mehr wegzudenken. Das Grundprinzip ist simpel. Eine Person oder ein Objekt wird vor einer grünen Fläche gefilmt. Mit Hilfe einer passenden Software kann man mit wenigen Klicks alle grünen Bereiche aus der Aufnahme entfernen. Was übrig bleibt, ist die gefilmte Person oder das Objekt, das man vor einem beliebigen anderen Hintergrund einfügen kann. Früher war der Hintergrund in der Regel blau, heute ist er grün. Diese Farbe ist deshalb besonders geeignet, weil sie in der Regel nicht am Menschen vorkommt und deshalb einfach vom Programm aus dem Bild entfernt werden kann. Die Software macht das ganz automatisch, weshalb es auch nicht viel Know-how braucht, um im Unterricht mit Greenscreen zu arbeiten.

Mit dem Effekt können sich Schüler:innen mit wenigen Klicks in eine ganz andere Umgebung zaubern. Das Prinzip lädt zum spielerischen Umgang ein. Hat man noch etwas grünen Stoff, ist es auch möglich, einzelne Körperteile verschwinden zu lassen, indem man diese damit bedeckt. Der Kreativität sind beim Ausprobieren kaum Grenzen gesetzt. Die Schüler:innen können schauspielerisch mit dem virtuellen Hintergrund interagieren oder die Positionierung der freigestellten Aufnahme im Bild kann lustige Situationen ermöglichen. Auch mehrere Personen oder andere Objekte, getrennt vor Greenscreen gefilmt, können später in einem Video zusammengefügt werden. Außerdem kann eine Person, die in verschiedene Rollen schlüpft, in einem Film mit sich selbst spielen und interagieren.

Was für ein Greenscreen Video benötigt wird

Wenn ihr diese Technik also mit eurer Klasse ausprobieren wollt, dann braucht ihr Folgendes zum erstellen eines Greenscreen Videos:

  • Ein grüner Hintergrund, der sogenannte Greenscreen. Am besten eignet sich ein Tuch aus nicht reflektierendem Stoff. Es kann aber auch mit Pappe klappen. Einen Greenscreen für Ganzkörperaufnahmen gibt es schon ab ca. 30€ zu kaufen. Vielleicht findet sich ein solcher schon im Fundus eurer Schule, beispielsweise von der Film-AG. Unser Schul-Tipp: Das Tuch um eine Stange wickeln und an Kartenständern befestigen. Je weniger der Hintergrund reflektiert, desto besser. Achtet darauf, dass er wenige Falten oder Knicke hat, also keine Schatten wirft, denn dann ist der Hintergrund auf der Aufnahme gleichmäßig und wird vom Programm einfacher erkannt.
  • Die Kamera. Je höher die Auflösung der Kamera, desto besser das Ergebnis. Es reicht im Prinzip ein Smartphone oder ein Tablet. Da die Szene an einem festen Ort aufgenommen wird, empfehlen wir für eine gute Aufnahme, dabei ein Stativ zu verwenden.
  • Eine Greenscreen Software. Besonders geeignet für die pädagogische Verwendung ist die App “Green Screen By Do Ink” für iOS, sie kostet 3,49 Euro. Diese ist sehr simpel und speziell für die Nutzung im Unterricht durch oder mit Kindern gestaltet. Wie diese sich für die Verwendung im Unterricht eignet, zeigt ein Tutorial der “filmothek der jugend NRW”. Auf iOS und macOS bietet auch iMovie die Greenscreen-Funktion (Tutorial) gratis. Für Windows stellt das kostenlose Programm “VSDC” den entsprechenden Effekt (Tutorial auf Englisch).
  • Für ein gutes Ergebnis hilft es, zwei Lichtquellen mit Streulicht aufzustellen. Das sind zwei Lampen, bei denen nicht ein Punkt, sondern eine große Fläche leuchtet. Damit könnt ihr Schatten auf dem Greenscreen vermeiden, was dem Programm das Freistellen ebenfalls leichter macht. Ist das technisch für euch an der Schule nicht möglich, achtet zumindest darauf, dass ihr in einem hellen Raum, unter gutem Licht von allen Seiten filmt.
"Green Screen by Dot Ink" ist eine App speziell für den pädagogischen Einsatz mit Schüler:innen. (Quelle: doink.com)

Überprüft bei euch an der Schule, was an Equipment bereits vorhanden ist. Sprecht mit euren Kolleg:innen über die Idee, denn wenn mehrere Lehrkräfte damit arbeiten, lohnt sich die Anschaffung der Software und des Greenscreens für eure Schule mit Sicherheit. Aber auch ohne großen Greenscreen könnt ihr im kleineren Format mit der Technik arbeiten. Für viele Aufnahmen reicht ein Ausschnitt, bei dem nur der Oberkörper im Bild ist. Mit einem grünen Plakat als Hintergrund können die Schüler:innen auch in Verbindung mit gebastelten Figuren, Hand- oder Fingerpuppen bereits kreativ werden. Vor allem jüngere Kinder werden auch damit schon ihre Freude haben.

So gestaltet ihr den Unterricht mit Greenscreen

Habt ihr euch für den Unterricht mit Greenscreen entschieden, startet am besten mit einem kleinen Einstieg zum Prinzip hinter dem Chroma-Key-Effekt. Sammelt gemeinsam mit der Klasse Beispiele, wo die Technik verwendet wird. Die Schüler:innen kennen den Effekt bestimmt aus verschiedenen Medien wie der Tagesschau, Fantasy- und Science-Fiction-Filmen oder TikTok. Ihr könnt auch Ideen zusammentragen, welche Situationen ihr mit Hilfe von Greenscreen erzeugen könnt.

Anschließend gebt ihr den Kindern eine Aufgabenstellung passend zum Unterrichtsthema. Wie haben hier einige Ideen für euch:

  • Im Geschichtsunterricht: Eine historische Szene nachspielen oder präsentieren, indem die Schüler:innen an den Ort des Geschehens reisen. Im Rahmen einer Nachrichtensendung könnten sie Liveschalten zu historischen Ereignissen in der Vergangenheit simulieren.
  • Für den Geographieunterricht: Expertenschalten an verschiedene Orte auf der Welt. Themenschwerpunkte können das Wetter, Natursysteme, Vegetation oder Länderkunde sein.
  • Fremdsprachen: Eine Schalte zu Landeskorrespondent:innen; Berichterstattung von landesspezifischen Kulturveranstaltungen, Traditionen oder Sehenswürdigkeiten. Schüler:innen können in die Rolle von Einheimischen schlüpfen.
  • Mathe: Szenisch nachspielen, wo mathematische Aufgaben im realen Leben vorkommen und zeigen, wie die Mathematik dort praktisch Anwendung findet.
  • Interviews führen: Zu einem Thema werden Fragen überlegt und aufgenommen. Aus recherchierten Videos werden die Interviewpartner mit passenden Antworten rausgesucht. 
  • Führungen durch Städte, Zeiten, Szenerien, Natur etc.
  • Reportagen zu einem Fachthema (z.B.: Klimawandel, Finanzwelt/Wirtschaft, berühmte Mathematiker:innen), in der jede Gruppe eine Expertise einbringt.
  • Fiktionale Ereignisse unter dem Motto “was wäre wenn?” spielen. Historische Ereignisse mit anderem Ausgang, naturwissenschaftliche Effekte und wie die Welt ohne sie aussähe, gesellschaftliche/politische Verhältnisse und wie die Gesellschaft alternativ aussehen könnte
  • Klassische Präsentationen im normalen Unterrichtskontext erhalten ein spannendes Element, weil die Präsentierenden mit dem entsprechenden Bild im Hintergrund interagieren können.
  • Erklärvideos/Tutorials erstellen: Mitschüler:innen etwas erklären, bspw. digitale Tools oder Ähnliches.

Teilt die Klasse in Gruppen ein und lasst sie mit der Recherche starten. Diese können dann eine kleine Projektplanung durchführen: Ein Drehbuch oder ein Skript für die Szene schreiben, die Kulisse, also die Hintergründe raussuchen und sich Kostüme (diese sollten nicht grün sein) überlegen. Das Material für die Hintergründe können die Kinder je nach Aufgabenstellung auch selbst aufnehmen. Für die eigentliche Aufnahme ist es gut, wenn die Gruppen sich mit der Technik vertraut machen können. Sicher gibt es in den meisten Klassen zahlreiche Kinder, die ganz ohne Aufgabenstellung jede Menge Freude dabei haben, die Technik einfach mal auszuprobieren und drauf loszufilmen. Plant dafür also etwas Zeit ein oder schiebt dieses Element ein, bevor die Gruppen in die Recherche und Planung gehen. Nach der Vorbereitung und dem Proben der Szenen können die Gruppen nacheinander ihre Aufnahmen machen.

Schüler:innen können mit dem Greenscreen kreativ werden. (Quelle: commons.wikimedia.org)

Dann geht es in die sogenannte Postproduktion, also die Bearbeitung des Videomaterials in der App oder im Programm. Ihr könnt gemeinsam mit der Klasse ein Tutorial anschauen und anschließend am Beamer die Funktion einmal gemeinsam durchsprechen. Danach können die Kinder einfach loslegen und ihr Material zu einem Video zusammenfügen. Sind alle Clips fertig, könnt ihr gemeinsam eine Filmvorschau machen. Je nach Thema könnte das dann eure eigene Sendung sein, für die die Schüler:innen auch noch ein passendes Intro und Outro erstellen, welches alle Videos miteinander verbindet. Die Ergebnisse der Gruppen sind bestimmt sehr vielfältig und bieten vielleicht auch hier und da Gelegenheit über die Einfälle der einzelnen Gruppen zu stauen und zu lachen.

Damit bietet die Arbeit mit Film und Greenscreen eine interessante methodische Abwechslung. Es ist eine spielerische Präsentationsmethode, die Lerneffekte im Umgang mit der Technik und eine künstlerisch kreative Themenarbeit miteinander verbindet. Sie lädt die Schüler:innen dazu ein, ihre eigenen Ansätze, Interessen und Ideen zu entwickeln, um das vorgegebene Thema zu bearbeiten. Einerseits wird die Medienkompetenz gestärkt und andererseits kann die Klasse durch das interaktive, vielseitige Arbeiten mit dem Unterrichtsthema dieses gut verinnerlichen.

Habt ihr noch Vorschläge für die Verwendung von Greenscreen im Unterricht? Dann teilt eure Ideen gerne in den Kommentaren.

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Stuttgart. Nach vielen Jahren der Vorbereitung soll in Baden-Württemberg endlich eine digitale Bildungsplattform an den Start gehen. Ab 2024 werde das Portal “Schule@BW” ausgerollt und bis Sommer allen öffentlichen Schulen zur Verfügung gestellt, hat das Kultusministerium Anfang der Woche mitgeteilt. Gleichzeitig kündigte das Ministerium eine neue Digitalisierungsstrategie an, die vom Grün-schwarzen Kabinett beschlossen wurde. 

Die neue Bildungsplattform mit dem Namen “SCHULE@BW” stellt einen zentralen Baustein der Strategie dar. Sie soll den Einsatz von digitalen Medien im Schulalltag zentral bündeln. Teil davon sind die Lernmanagementsysteme Moodle und itslearning, die von den Schulen bereits benutzt werden. Außerdem erhalten Lehrkräfte einen sogenannten digitalen Arbeitsplatz und damit auch erstmals flächendeckend eine dienstliche E-Mail-Adresse. Die Testphase sei erfolgreich gewesen, weshalb man nur noch auf die letzten Vertragsabschlüsse warten müsse, wie Staatssekretärin Sandra Boser erklärte. 

Vergangene Woche hatte die Landesregierung extra das Schulgesetz angepasst, um die Plattform auf eine sichere Grundlage zu stellen. Schon seit 2015 hatte die damalige rot-grüne Regierung in Baden-Württemberg den Beschluss für ein solches Portal mit dem Namen “ella” gefasst. Wegen technischer Mängel wurde es kurz vor dem Start im Jahr 2018 allerdings komplett gestoppt. Mit “Schule@BW” scheint das Vorhaben einer Digitalplattform für Schulen nun endlich zu gelingen. “Der Einsatz digitaler Geräte und Programme im Unterricht ist richtig und wichtig: für die Qualität des Unterrichts, für die digitale Kompetenz der Schülerinnen und Schüler sowie für das Lernen außerhalb des Unterrichts” erklärt Ministerpräsident Kretschmann (Grüne) und sieht seine Regierung auf dem richtigen Weg. 

Zur Digitalisierungsstrategie gehört außerdem, digitalen Kompetenzen mehr Fokus in der Aus- und Fortbildung von Lehrkräften zu geben. Des Weiteren soll in den Bildungsplänen der Einsatz digitaler Medien vermehrt integriert sowie die Verwaltung und Kommunikation an Schulen mehr digitalisiert werden. Das 31-Seitige Strategiepapier der baden-württembergischen Landesregierung zur Digitalisierung öffentlicher Schulen findet ihr hier als PDF.

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Die Anforderung den Schüler:innen einen sicheren Umgang mit digitalen Technologien zu vermitteln, stellt Schulen vor große Herausforderungen. Besonders dort, wo viele Kinder aus sozial benachteiligten Familien kommen, zeigen sich Defizite. Doch unter den betroffenen  Schulen gibt es positive Ausnahmen, mit denen sich Studien genauer beschäftigt haben. Darin wird sichtbar, dass die richtige Einstellung der Lehrkräfte ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg sein kann.

Dass Fortschritte im Unterricht mit digitalen Medien dringend notwendig sind, wurde während der Corona-Krise besonders deutlich. Auch knapp 80 Prozent der Eltern finden es wichtig, dass ihre Kinder umfangreiche Digitalkompetenzen erlernen, wie Umfrageergebnisse der Vodafone-Stiftung zeigen. Doch die Realität an den Schulen sieht oft ernüchternd aus. Mit dem “DigitalPakt Schule” haben Bund und Länder finanzielle Mittel auf den Weg gebracht, um die digitale Infrastruktur an deutschen Schulen zu verbessern. Damit sich die Digitlalkompetenzen der Schüler:innen verbessern, braucht es aber mehr als Smartboards und Tablets in den Klassenzimmern. Hardware allein reicht eben nicht, wie Studienergebnisse zeigen.

Gute Ausstattung muss auch sinnvoll genutzt werden

Die Investitionen in die technische Ausstattung sind dennoch wichtig. Noch immer gibt es zahlreiche Schulen, an denen es an technischen Geräten für Lehrer:innen wie für Schüler:innen fehlt, oder der Internetanschluss unzuverlässig ist. Doch auch bei Schulen, denen es nicht an der Infrastruktur aus Hardware und Software mangelt, ist der Unterricht mit digitalen Medien kein Selbstläufer. Zwar kann es sinnvoll sein, Arbeitsblätter zu digitalisieren, doch Digitalkompetenz zu vermitteln bedeutet mehr als Tafelanschrieb am Smartboard und Abschrieb auf dem Tablet statt im Heft. Damit sich die Ausstattung lohnt, müssen Lehrkräfte die Technik regelmäßig, zielgerichtet und vielfältig in den Unterricht einbauen.

Dafür brauchen Lehrkräfte die Fähigkeiten, um sicher mit den Geräten umgehen zu können, damit ein reibungsloser, digitaler Unterricht gelingen kann. Technische Probleme führen zu weniger Aufmerksamkeit bei den Schüler:innen und auch zu weniger Begeisterung und Motivation Digitalkompetenzen zu erlernen. Deshalb braucht es ausreichend Fortbildungen für Lehrkräfte, in denen sie das Unterrichten mit digitalen Hilfsmitteln lernen und verbessern können. 

Wie eine Studie der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) gezeigt hat, fordern viele Lehrkräfte diese Fortbildungen schon lange selbst ein. 2020 haben über die Hälfte der Befragten in den vorangegangenen zwei Jahren eine entsprechende Fortbildung besucht, aber nur 18 Prozent fanden das Angebot groß genug. Außerdem fehlt manchen schlicht die Zeit, die wenigen Angebote anzunehmen. Deshalb wäre es wichtig, dem Bedürfnis der Lehrer:innen nachzukommen. Denn wer sich sicher fühlt, kann diese Sicherheit auch weitergeben.

Die Lehrkräfte können den Unterschied machen

Die Grundlage für viele Untersuchungen zur Digitalkompetenz an Schulen bildet die internationale Vergleichsstudie ICILS 2018 (International Computer and Information Literacy Study). Mit diesen Ergebnissen haben zwei Bildungsforscherinnen an der Uni Paderborn im Auftrag der Vodafone-Stiftung Sekundäranalysen durchgeführt, um genauere Erkenntnisse zu gewinnen. In der untersuchten Altersgruppe, der achten Klasse, haben Gymnasien bei der ICILS 2018 durchschnittlich besser abgeschnitten als die nicht rein gymnasialen Schularten. Von den Nicht-Gymnasien konnten jedoch etwa zehn Prozent das gleiche Niveau erreichen. Diese sogenannten digitalen Optimalschulen, haben die Paderborner Forscherinnen genauer untersucht.

Zentrale Erkenntnis ist, dass die Lehrkräfte an den Optimalschulen mit der gleichen vorhandenen Ausstattung zufriedener sind. Daraus ergibt sich eine höhere Motivation, mit digitalen Technologien zu unterrichten. Außerdem setzten die Lehrkräfte diese effektiver, vielfältiger und auch häufiger ein. Sie nutzen die digitalen Medien auch, um einzelne Schüler:innen oder Kleingruppen individueller und gezielter zu fördern. Gleichzeitig zeigen sie sich bemüht, die eigenen Fähigkeiten stets zu verbessern und versuchen, den Einsatz zielgerichtet und intensiv weiterzuentwickeln.

Durch diesen erkennbaren Mehraufwand im Bereich des digitalen Unterrichts, schaffen es die Optimalschulen, Pädagogik und Technik miteinander zu verknüpfen. Dieses Gelingen führt dann dazu, dass ihre Schüler:innen bei der Digitalkompetenz mit der an Gymnasien mithalten können. Dass es im Durchschnitt aber eine Diskrepanz zwischen den Schulformen gibt, hat Gründe.

Soziale Ungleichheiten sorgen für Unterschiede in der Digitalkompetenz

Die ICILS Ergebnisse zeigen nämlich, dass es den meisten Schulen schwerer fällt, digitale Kompetenzen an sozial benachteiligte Schüler:innen zu vermitteln. Grund dafür sind verschiedene Umstände in der familiären Situation. Kinder aus sozial schwachen Familien haben oft weniger technische Geräte zur Verfügung, müssen sich diese beispielsweise mit Geschwistern teilen. Während sozial privilegierte Kinder digitale Geräte häufiger zu Informations- und Lernzwecken nutzen, zeigen die sozial Benachteiligten eine eher unterhaltungsbezogene oder sozial-interaktive Nutzung. Beides führt dazu, dass privilegierte Kinder durch ein vielfältiges Nutzungsverhalten digitaler Medien mehr Erfahrungen im Umgang damit sammeln. Durch diese Umstände haben sozial benachteiligte Kinder oft eine geringere Digitalkompetenz.

Von der Schule gestellte Endgeräte, die auch zuhause benutzt werden dürfen, können hier Abhilfe leisten. Sind diese mit guter Software und Materialien ausgestattet, können sie die Schüler:innen zur lernbezogenen Nutzung anregen. In Hamburg ist gerade an zwölf Schulen ein solches Modellprojekt gestartet. Alle Schüler:innen wurden mit einem Tablet ausgestattet, um zu arbeiten und zu lernen. Zudem verfügen die Projektschulen über flächendeckendes W-Lan sowie gemeinsame Kommunikations- und Lernplattformen. 

Verteilt über alle Bezirke und Sozialindizes wurden dafür sechs Grundschulen, vier Stadtteilschulen und zwei Gymnasien ausgewählt. Damit der Unterricht gelingt, sollen die Lehrkräfte mehr Zeit für zusätzliche Fortbildungen und Konzeptarbeit bekommen. Das gesamte Projekt ist für eine Dauer von zwei Jahren angesetzt. Ziel dabei ist, herauszufinden, wie die digitalen Geräte möglichst sinnvoll im Unterricht eingesetzt werden können und wie Digitalisierung im Schulalltag aussehen kann. Laut Schulbehörde ist Hamburg im Ländervergleich vorne mit dabei, dennoch ist auch hier der Weg zur Implementierung digitaler Medien im Schulalltag noch weit. Bis sich aus dem Projekt gesicherte Erkenntnisse und eine flächendeckende Grundlage für alle Schulen entwickelt, wird es noch eine Weile dauern.

Warten auf neue Erkenntnisse

Die Corona-Pandemie hat uns allen die Dringlichkeit des Themas vor Augen geführt. Dennoch braucht es neue Studien und neue Erkenntnisse, die dabei helfen, eine sinnvolle Digitalstrategie für die Schulen zu entwickeln. In diesem Jahr hat bereits die Datenerhebung der ICILS 2023 begonnen. Doch auch auf Basis der 2018er Studie sind neue Beobachtungen zu machen. Innerhalb der Schulen mit sozial herausfordernden Bedingungen haben immerhin 6 Prozent überdurchschnittlich gut abgeschnitten. Im Projekt „UneS – Unerwartbar erfolgreiche Schulen im digitalen Wandel” arbeiten die Forscher:innen der Uni Paderborn noch bis Ende diesen Jahres an einer Studie, um von diesen Schulen zu lernen.

Sicherlich ist es hilfreich, dass es mehr und mehr Modellschulen und -klassen wie in Hamburg gibt. Aber vier Jahre nach Veröffentlichung der ICILS 2018 fehlt es immer noch an einer zielgerichteten Strategie, die Digitalkompetenz der Kinder und Jugendlichen zu verbessern. Trotzdem zeigt ein abschließender Blick auf die bisherigen Erkenntnisse: Lehrkräfte sollten sich nicht von Mängeln in der Ausstattung entmutigen lassen. Vielleicht können sie gerade auch mit erfolgreichem multimedialen Unterricht die Wichtigkeit der Thematik unterstreichen. Es bleibt zu hoffen, dass auch die Politik endlich Wege findet, ihren Pädagoginnen und Pädagogen die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, damit Schüler:innen sicher mit digitalen Technologien arbeiten können.

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Berlin, 04.12.2023 – Fake oder Fakt? In Zeiten großer Aufregung sowie Krieg und Krisen eine schwierige Frage. Mehr als 80 Prozent der 12- bis 19jährigen sind laut JIMPlus-Studie des mpfs (Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest) mit Desinformationen im Netz konfrontiert und verunsichert. Ein Drittel der Kinder und Jugendlichen gibt an, dass an ihrer Schule über den Umgang mit Fake News im Netz nicht gesprochen wurde.

Auf dem DigiBitS-Fachtag „Schule gegen Fake News – Medienkompetenz statt Desinformation“ wurde deutlich, dass Schulen in der aktuellen Herausforderung keine ausreichende Unterstützung erfahren.  

Dr. Robert Reinermann, Sprecher der Geschäftsführung der VdS Schadenverhütung und DsiN-Vorstandsmitglied hebt hervor, dass Medienkompetenzen kein Nice-to-have mehr sind, sondern ein absolutes Muss: „Für mittelständische Unternehmen haben wir bei VdS einen Standard entwickelt, der alle relevanten Handlungsfelder umschließt. Im Bildungssektor stehen vor allem Medienkompetenzen im Fokus. Sie sind der Schlüssel für Cyber-Resilienz, die Fähigkeit, sich sicher im Netz zu bewegen. Dazu gehört auch, Desinformationen souverän zu begegnen. Um Lehrkräfte und junge Menschen auf ihrem Weg zu mehr Cyber-Resilienz zu begleiten, braucht es außerschulische Unterstützungsangebote.“

Auf dem DigiBitS-Fachtag wurden konkrete Hilfestellungen diskutiert, die mit der Initiative DigiBitS und ihren Partnern bundesweit jeden Tag in Schulen zum Tragen kommen.

Marlene Schönberger, Mitglied der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag, sieht für den Ausbau solcher Initiativen die Politik in der Pflicht: „Desinformationen und Verschwörungsideologien zersetzen unsere Demokratien. Es braucht keine Kürzungen, sondern einen Ausbau der Förderung von politischer Bildung, die Kompetenzen zu journalistischem und wissenschaftlichem Arbeiten sowie Kenntnisse zu antidemokratischen Ideologien vermittelt. Um Schüler:innen resilient gegen Desinformationen zu machen, müssen wir auch den Blick auf die Förderung der Aus- und Weiterbildung von Pädagog*innen richten, vor allem auch im Hinblick auf den Digitalpakt 2.0.“

Jedoch wurde auch die Wirtschaft in die Pflicht genommen. Sascha Novoselic, Public Affairs Manager bei Huawei, gab dazu konkrete Hinweise: „Unternehmen sind bei der Förderung von Medienkompetenzen an Schulen stark involviert, teilen nicht nur Geräte, auch Wissen, Ideen und Erfahrungen. Jedem Unternehmen muss klar sein, dass die Unterstützung von Bildungslandschaften keine Werbemaßnahmen ist, sondern eine Pflicht, um Verantwortung zu übernehmen, für die Zukunft junger Menschen – weltweit. Gleichzeitig braucht es für Kooperationen mit Unternehmen mehr Offenheit an Schulen.“

Dr. Kai Unzicker, Ko-Projektleiter von „Upgrade Democracy“ bei der Bertelsmann-Stiftung hob hervor, dass die Kompetenzförderung von jungen Menschen an Schulen allein nicht ausreiche. Ein großes Problem seien oft auch Erwachsene, die allzu schnell von Desinformationen oder Verschwörungserzählungen in die Irre geführt oder gar verführt werden. Entsprechend braucht es auch Angebote für das lebenslange Lernen, bis in den Kleingartenverein, so Unzicker.

Deutschland sicher im Netz bietet gute Möglichkeiten dafür, beispielsweise mit dem DsiN-Digitalführerschein, der im Anschluss an die Panel-Diskussion, im World Café des Fachtags präsentiert wurde. Mit dem DiFü kann jede:r von 14 bis 99 Jahren Digital- und vor allem auch Informationskompetenzen erwerben, ausbauen und zertifizieren lassen – auch Lehrkräfte.  

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Magdeburg. Lehrkräfte in Sachsen-Anhalt haben seit dem 1. November landesweit kostenlosen Zugriff auf eine datenschutzkonforme Version von ChatGPT. Im September hatte Mecklenburg-Vorpommern als erstes Bundesland ChatGPT für alle Lehrkräfte bereitgestellt, das mitteldeutsche Land zieht jetzt nach. Laut einer Pressemitteilung des Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung (LISA) können die Dienste emuGPT und emuDALL-E nun über den Bildungsserver Sachsen-Anhalt abgerufen werden. Dort hat das LISA im Rahmen des Projekts “Nutzung von Sprachmodellen/KI in der schulischen Bildung Sachsen-Anhalts” eine Schnittstelle zu ChatGPT installiert. Kay Adenstedt, Leiter des LISA-Fachbereichs “Digitalität in der schulischen Bildung”, sagte dem MDR in einem Podcast, dass bei der Nutzung durch eine Schnittstelle die Datenschutzkonformität stets gewährleistet sei, da sie “in der staatlichen Hand” liege. Der amerikanische Anbieter OpenAI erhalte dabei keine Nutzerdaten. 

Lehrkräfte können frei wählen zwischen den Modellen ChatGPT 3.5, 4 und 4 Turbo. Voraussetzung für den Zugriff sind ein gültiger Account im landesinternen Bildungsserver sowie ein Besuch der einstündigen Online-Fortbildung zum Thema “KI in der Schule”. Dort werden neben den Nutzungsbedingungen und Chancen des Dienstes auch dessen potentielle Herausforderungen und der sorgsame Umgang mit personenbezogenen Daten thematisiert. Laut dem LISA ist das Interesse an emuGPT und emuDALL-E sowie an den relevanten Fortbildungen groß. 

Adenstedt hält die Ängste von Lehrkräften, durch KI ersetzt zu werden, für unbegründet. Er sehe die Wahl zwischen künstlicher Intelligenz und zwischenmenschlichen Beziehungen in der Bildung nicht als eine oder-Frage: “Es geht um beides, es geht um das Ergänzende.” Laut dem LISA ist die Bereitstellung von ChatGPT für Lehrkräfte auch keine allgemeingültige Befürwortung von KI im Klassenzimmer. Vielmehr gehe es um eine “kritisch-reflektierende Implementierung”, mit dem Ziel “KI-Technologien als Lerngegenstand, Werkzeug und Methode zu erproben”. 

Anders als in Mecklenburg-Vorpommern, gilt die Bereitstellung von emuGPT und emuDALL-E in Sachsen-Anhalt bisher nur für Lehrkräfte. In einer Handreichung vom September trägt das LISA neun Empfehlungen für die Nutzung von ChatGPT als Lehrkraft zusammen, darunter beispielsweise das Erstellen von Übungen und Quizzen, die an den Leistungsfortschritt der Lernenden angepasst sind. Schüler:innen können privat weiterhin nur das kostenlose ChatGPT 3.5 oder für monatlich 20 Euro das leistungsstärkere Modell 4 nutzen. Der MDR kritisiert, dass die Nutzung von ChatGPT im Schulkontext Fragen über finanziell bedingte Bildungsungleichheiten aufwirft, die durch eine auf Lehrkräfte beschränkte Bereitstellung nicht angegangen werden. Die Vorsitzende des Landesschülerrates Sachsen-Anhalt, Great Tosca Steinmetz, fordert eine gleichartige Unterstützung für Schüler:innen und Lehrkräfte. Auch Adenstedt beteuert, “dass man Schülerinnen und Schülern einen Zugang dazu gewähren muss”. Ein Schülerzugang sei zwar “technisch problemlos realisierbar”, doch würden Kostenfragen und Aushandlungen über Schwerpunkte die Freigabe bremsen.

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Ursberg. Die Franz-von-Sales-Schule des Dominikus-Ringeisen-Werks (DRW) hat eine App für Gebärdensprache entwickelt, mit der die Kommunikation mit hörgeschädigten und kognitiv eingeschränkten Kindern erleichtert werden soll. Entstanden ist die kostenlose App auf Grundlage des Gebärdenbuches “Ursberger Gebärden”. Sie richtet sich an Schulpersonal, Bezugspersonen und Angehörige der Kinder, aber auch an Therapeut:innen von Förderzentren und integrative Kindergärten.

Laut des evangelischen Sonntagsblatts sei die App “auf Wunsch vieler Eltern” mit Kommunikationsproblemen mit ihren Kindern entstanden. Die Entwicklung habe dabei fast zwei Jahre gedauert, dabei mussten 3000 Videoclips aufgenommen und bearbeitet werden. Entwickelt wurde die App von einem Programmierer, der das Projekt gerne unterstützen wollte. Die Leiterin der Franz-von-Sales-Schule, Brigitte Lang, betont: “Ohne unsere ehrenamtlichen Helfer hätten wir dieses zeit- und kostenintensive Werk niemals umsetzen können.”

Die “Ursberger Gebärden" seien leicht zu erlernen, sagt Lang. Dadurch können diese für verschiedene Altersstufen eingesetzt werden. Um im Alltag schnelle Unterstützung zu bieten, seien die einzelnen Gebärden nach unterschiedlichen Themen kategorisiert und als Videoclips abrufbar. Die App umfasst einerseits spielerische Bereiche wie “Feste”, “Tiere”, “Spielplatz”, aber andererseits auch auf die Arbeitswelt bezogene wie “Schule”, “Berufe”, “Computer” und “Ausbildung”. Die App lasse sich direkt aus dem Internet beziehen und auf mobilen Endgeräten installieren.

Bei der Ursberger Franz-von-Sales-Schule handelt es sich um ein Förderzentrum für Kinder mit Hörschädigung, Förderbedarf in der geistigen Entwicklung sowie Schüler:innen mit auditiver Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung. Im Schuljahr 2023/24 besuchen 56 Kinder und Jugendliche in acht Klassen die Schule. Daneben befinden sich aktuell sieben Kinder in der Schulvorbereitenden Einrichtung (SVE). Die Schule ist Teil der kirchlichen Einrichtung  DRW unter dem Dach der Caritas.

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Berlin. Künstliche Intelligenz kann inzwischen eingesetzt werden, um potenzielle Schulabbrecher:innen zu identifizieren und frühzeitig Gegenmaßnahmen zu ergreifen. In den USA, Indien, Argentinien und Australien kommen derartige Frühwarnsysteme bereits zum Einsatz. Dabei werden Daten wie Fehltage, Schulverweise und Veränderungen in den Noten genutzt, um Muster zu erkennen und mögliche Risiken vorherzusagen. Der Berliner KI-Experte Aljoscha Burchardt spricht in dem Interview mit dem rbb von einer Chance, mehr Gerechtigkeit zu schaffen.

Laut Burchardt können KI-Anwendungen schleichende Veränderungen im Verhalten der Schüler:innen erkennen, die von Lehrkräften aufgrund der Schülerzahl möglicherweise übersehen werden. Er hebt hervor, dass die Einzelfallbewertung entscheidend ist. “Diese Stärke des Systems, wirklich alle und alles im Blick zu haben, ist dann vielleicht der Vorteil der KI”, sagt Burchardt. 

Leistungsbewertung sei bereits ein integraler Bestandteil unseres Schulsystems, denn die Überwachung der Schüler:innen erfolge bisher analog durch Lehrkräfte und werde nur “nicht so stark technisch unterstützt.” Er weist darauf hin, dass die Integration von KI in den Überwachungsprozess einen Paradigmenwechsel darstellen würde, indem eine umfassendere, technisch gestützte Methode die bisherige, manuelle Überwachung ergänzen könnte. Dabei verweist er jedoch auf den Datenschutz innerhalb der Systeme: „Die Art der konkreten Gestaltung ist oft wichtiger, als zu sagen, ‘Wir ziehen eine rote Linie‘ und ‘Nie und nimmer wollen wir in der Schule eine Leistungsbewertung.’“

In Indien wird das Problem mit Schulabbrüchen bereits seit 2015 mit Technologie angegangen. Durch den Einsatz der App der Microsoft-Plattform Azure und der mobilen App Vidyarthi Nestham werden potenzielle Schulabbrüche unter Einbezug komplexer Daten, darunter die Schülerleistungen, Geschlecht, sozioökonomische Aspekte, Schulinfrastrukturen und Einschätzungen der Lehrkräfte, identifiziert und die dafür verantwortlichen Faktoren analysiert. In über 10.000 Schulen in Andhra Pradesh ermöglicht letztere App mittlerweile den Lehrkräften, systematisch vier bis fünf drohende Abbrüche pro Lehrkraft jeder Schule vorherzusagen und gezielt auf die Schwächen der betroffenen Schüler:innen einzugehen.

Auch in den USA gibt es erfolgreiche Projekte wie das Wisconsin Projekt. Dieses unterstützt seit 2012 Institutionen dabei, Richtlinien zu entwickeln und individuelle Prozesse für die Schüler:innen basierend auf den gesammelten Informationen anzuschieben. 

In Deutschland seien solche Systeme bislang noch nicht im Einsatz, so Burchardt, der dies aber für prinzipiell denkbar hält, wenn entsprechende Prozesse implementiert sind. Um derartige KI-basierte Vorhersagen auch an deutschen Schulen zu treffen, müssten die Schulen allerdings digitaler werden. “Wenn wir uns also in einem reinen Tinte- und Kreide-basierten Umfeld bewegen – dann ist einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt”, so Burchardt. 

Darüber hinaus betont der Experte, dass KI-Anwendungen auch in anderen Bereichen der Schule verwendet werden könnten. Neben Bürotätigkeiten wie Lehrpläne schreiben und der Unterrichtsvorbereitung wie der Erstellung von Multiple-Choice-Tests könne KI auch zur Korrektur von Arbeiten herangezogen werden und somit die Lehrkräfte entlasten. Wichtig sei es, die Schüler:innen auf das Leben vorzubereiten und ein Grundverständnis von KI zu vermitteln, auch außerhalb des Informatikunterrichts.

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Egal ob Schulnetzwerk oder Privatrechner: Mit der zunehmenden Nutzung von digitalen Endgeräten und den darin enthaltenen Informationen steigt die Gefahr möglicher digitaler Angriffe. Schadsoftware hat man sich schnell eingefangen, wird sie mitunter aber nur schwer wieder los. Deswegen ist es wichtig, Systeme, Netzwerke und Programme auf dem eigenen Computer zu schützen und die eigene Cybersicherheit im Blick zu behalten. Zum Schutz vor digitalen Angriffen gibt es heutzutage unterschiedliche Programme und Softwares, die diese Aufgaben für euch erledigen können. Damit ihr euch aber nicht mit einer weiteren Recherche beschäftigen müsst, stellen wir euch heute verschiedene Antivirenprogramme und weitere Zusätze vor, damit euer Computer sicher vor Netzangriffen ist.

Microsoft Defender

Bei Microsoft Defender handelt es sich um einen Windows-eigenen Virenschutz, der auf den Versionen Windows 10 und Windows 11 vorinstalliert ist. Microsoft Defender bietet Windows-User:innen eine gute Basis und ist damit für eine heimische Nutzung von Computern absolut ausreichend. Außerdem bietet sich bei dieser Software der enorme Vorteil, dass sie für alle Windows-User:innen und im Microsoft 365 Business Premium Paket kostenlos enthalten ist. Wenn euer verwendetes Gerät über Windows 8, 10 oder 11 verfügt, ist der Virenscanner in der Regel auch ab der ersten Benutzung aktiviert. Um das zu prüfen, könnt ihr aber auch über “Start”, dann “Einstellungen” und “Update und Sicherheit” in die Sicherheitseinstellungen eures Gerätes gehen. Dort könnt ihr sehen, ob der Windows Defender aktiviert ist und auch mögliche Einstellungen nach Belieben ändern. Um aber genau zu verstehen, wie ihr den Defender für eure Bedürfnisse optimal einstellen könnt, haben wir hier eine Schritt für Schritt-Anleitung für euch rausgesucht. 

Ihr besitzt einen Rechner mit einem anderen Betriebssystem als Windows, aber wollt den Defender trotzdem nutzen? Kein Problem. Da der Windows Defender Teil des Microsoft 365 Abonnements ist, verfügt ihr automatisch über einen Zugriff. Jedoch kostet das Abonnement bei einer Einzelperson 7 Euro im Monat. Dafür könnt ihr bis zu fünf Geräte schützen. Möchtet ihr Microsoft Defender für eure ganze Familie nutzen, kostet das im Monat 10 Euro für bis zu sechs Personen. Da die Standardprogramme von Microsoft wie beispielsweise Powerpoint, Word oder Excel in Microsoft 365 enthalten sind, kann sich bei einer Nutzung von Microsoft Applikationen die Anschaffung lohnen. 

Malewarebytes 

Wenn es um Software geht, die euren Rechner zusätzlich zu einem Antivirenprogramm schützt, seid ihr mit dem Programm Malewarebytes gut beraten. Denn im Gegensatz zu klassischen Antivirenprogrammen prüft Malewarebytes auch Archivdateien auf Schadsoftware. Die kostenlose Version von Malewarebytes schützt euren Computer vor Schadprogrammen, sogenannter Malware. Dazu gehören beispielsweise Trojaner, Bots oder Adware. Ihr könnt nach der Installation euer Endgerät kostenlos auf Malware scannen.  Nachdem das Programm eine Bedrohung entdeckt hat, wird diese vom Computer abgeschirmt und anschließend vom Rechner entfernt. Den “Echtzeitschutz”, der das Programm im Hintergrund laufen lässt und der nach einer 30-tägigen Testphase nur noch in der Pro-Version enthalten ist, könnt ihr getrost vergessen und direkt in den Einstellungen deaktivieren. Es reicht völlig, Malwarebytes als Standalone-Anwendung regelmäßig euer System scannen zu lassen. Mehr Infos, als auch den Download aufs eigene Gerät, könnt ihr hier finden. 

uBlock Origin

Unabhängig von Virenprogrammen gilt ein Adblocker mittlerweile als ein unverzichtbarer Schutz vor nerviger Werbung  und Tracking. Besonders wichtig ist bei Adblockern der Schutz vor sogenanntem Malvertising. Dabei handelt es sich um Online-Werbeanzeigen, die mit Malware versehen sind. Da diese Werbung auch auf seriösen Webseiten vorkommen kann, ist sie für Angegriffene oft nicht sichtbar oder  extrem schwer zu identifizieren. Es ist auch schwer, Malvertising  vorzubeugen, da der Computer auch ohne Klicken auf eine Werbeanzeige angegriffen  werden kann. Um das zu vermeiden und den Computer trotzdem vor ungewollten Angriffen zu schützen, lohnt es sich, zusätzlich zu einem Virenscan-Programm einen Werbeblocker herunterzuladen. Denn selbst der oder die vorsichtigste User:in kann Malvertising oft nicht erkennen. 

Eine Empfehlung für einen guten, kostenlosen und quelloffenen Adblocker, der zudem sparsam mit Systemressourcen umgeht, ist uBlock Origin. Das Addon ist für alle gängigen Browser wie Chrome, Firefox und Opera erhältlich. Neben unnötiger Werbung auf Webseiten schützt euch dieser Blocker auch vor unterschiedlichen Webtrackings oder bestimmten Schadsoftwares auf Websites. Damit bewahrt euch das Plug-in vor ungewollten externen Zugriffen auf eure Privatsphäre. Ein weiterer Vorteil ist, dass uBlock Origin nach Installation nicht global aktiv ist, sondern sich mittels eines An- und Ausschalters einfach bedienen lässt und sich damit nur auf die gerade aktive Website auswirkt. Nach dem Download arbeitet das Add-on grundsätzlich in den Standardeinstellungen. Wer diese aber spezifizieren und erweitern möchte, muss bestimmte Filterlisten (de)aktivieren. Eine genaue Beschreibung zur effektiven und personalisierten Nutzung von uBlock Origin findet ihr hier

Der beste Schutz: Brain.exe 

Neben der Verwendung dieser ganzen Programme könnt ihr selbst aber auch genug tun, um sowohl die Sicherheit eurer Daten zu wahren, als auch euren Computer vor möglichen Cyberangriffen zu schützen. Nachdenken vor dem Anklicken von Links, kritische Prüfung von Downloadquellen und Spammails, sind wirksamer als jeder Virenscanner es je sein könnte. IT-Nerds sprechen da von “Brain.exe”, die jeder brauche — also, den eigenen Verstand bei der PC-Nutzung zu gebrauchen. So solltet ihr grundsätzlich nie E-Mails vertrauen und öffnen, die in irgendeiner Form unseriös aussehen oder Absender haben, die euch unbekannt sind. Und für den Fall, dass ihr eine Sendungsverfolgung oder Ähnliches mit einem Link bekommt, geht zuerst sicher, ob die Email Adresse im Absender seriös klingt und der Inhalt der Mail auch mit einer Bestellung oder euren persönlichen Daten übereinstimmt. Um zu checken, ob eure E-Mailadresse und das dazugehörige Passwort in einem Datenleck gefunden wird, könnt ihr sie bei haveibeenpwned.com eingeben. Sollte sie dort angezeigt werden, ist es wichtig, sofort das Passwort eures E-Mail Accounts und weiterer Accounts, die dieses verwenden, zu ändern. 

Ein weiterer wichtiger Punkt sind eure verwendeten Passwörter. Jedes Passwort solltet ihr in der Regel nur einmal benutzen. Zusätzlich dazu ist es sinnvoll, ein starkes Passwort zu generieren. Wenn ihr dazu keine Lust habt, könnt ihr euch mithilfe von Passwortmanagern sichere und zufällige Passwörter erstellen lassen. Und um euch beim Einloggen zusätzliche Sicherheit zu gewährleisten, lohnt es sich immer eine 2-Faktor-Authentifizierung zu nutzen, sofern das möglich ist. So seid ihr auch im Falle eines Angriffs geschützt, da der Login auf einem weiteren Gerät bestätigt werden muss. 

Zusätzlich dazu könnt ihr bei jedem Betriebssystem automatische Updates aktivieren (was ihr hoffentlich ohnehin schon eingestellt habt). Schließlich ist jeder zusätzliche Download eine mögliche Fläche für Angriffe. Wenn andere Personen euren PC verwenden, erstellt diesen einen zusätzlichen Account mit eingeschränkter Nutzung, damit unbeaufsichtigt keine Downloads oder ein Zugriff auf besonders unseriöse Webseiten möglich ist. Und zuletzt: Sichert eure wichtigen Daten extern und auch in analogem Format. So könnt ihr sicher sein, dass diese vor Cyberangriffen geschützt sind. 

Für weitere Tipps und Tricks empfehlen wir euch diese Grundlagen, um euren Mac vor Viren zu schützen. Wenn ihr einen Computer mit Windows Betriebssystem habt, könnt ihr in diesem Artikel noch mehr Tipps zum Schutz vor Viren finden.

Je mehr man sich mit dem Thema auseinandersetzt, desto mehr Möglichkeiten und Anweisungen gibt es, das eigene Gerät zu schützen. Für die ersten Maßnahmen sollten euch die Tipps in diesem Artikel jedoch ausreichen. Verwendet ihr bereits eine der genannten Softwares? Und was für Tipps und Tricks habt ihr noch, um euren Computer und die Dateien darauf zu sichern? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!

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Wenn das Thema Präsentationen aufkommt, werden oftmals direkt Verbindungen zum bekannten Microsoft Office-Programm PowerPoint geknüpft. Viele von euch verwenden dieses wahrscheinlich schon, vielleicht sogar regelmäßig, aber kennt ihr auch alle Funktionen, die euch zur Verfügung stehen? Häufig kommt es vor, dass man sich einen grundlegenden Überblick verschafft und mit den einfach zugänglichen Tools arbeitet, dabei aber jede Menge nützliche Features übersieht, die einen großen Unterschied machen können. Wir wollen euch in diesem Artikel jede Menge Input geben, um eure Präsentationen anschaulicher, spannender und professioneller zu machen. 

Wer seine Präsentation zu einem Vortrag klug gestaltet und anschaulich visualisiert, der kann im Klassenzimmer zusätzlich punkten. Sowohl Lehrkräfte als auch Schüler:innen profitieren davon, dass die PowerPoint mit simplen Mitteln aufgewertet und professionell verwendet werden kann. Die meisten Features sind bei der Desktop-Version von Microsoft verfügbar, daher empfehlen wir die Verwendung eines Computers für die Erstellung eurer PowerPoint-Präsentation. Alternativ können auch Tablets oder andere Endgeräte verwendet werden. Diese bieten zwar weniger Funktionen, lassen sich allerdings auch leicht mit dem Finger oder einem digitalen Stift bedienen

Vorbereitung ist alles

Bevor ihr damit beginnt, eine Präsentation zu erstellen, informiert euch über das Thema, welches ihr vorstellen wollt. Unabhängig davon, ob ihr nur ein einzelnes Thema präsentiert oder eine ganze Unterrichtseinheit damit halten wollt, solltet ihr euch zunächst Gedanken machen, was bei euren Schülern hängen bleiben soll. Sammelt ausreichend Informationen und erstellt eine Gliederung, um die Planung einfacher zu gestalten. Vielleicht habt ihr schon Unterrichtsmaterialien aus dem Internet oder Kollegenkreis, bei denen ihr euch grob am Ablauf orientieren könnt. Falls ihr nach Inspiration im Internet sucht, haben wir bereits Arbeitsmaterialien für den Unterricht in Mathematik, Physik und Deutsch zusammengetragen. Zudem haben wir zahlreiche Artikel zu Lernvideos in unterschiedlichen Fächern. Sollte das euer Interesse wecken, könnt ihr hier gerne durchstöbern.

Wofür auch immer ihr euch entscheidet, denkt an die räumlichen und thematischen Rahmenbedingungen eurer Präsentation:

  • Welches Vorwissen haben die Schüler:innen bereits?
  • Was sind die wichtigsten Kernaussagen?
  • Welche Informationen sollen bei den Schülern:innen hängen bleiben?

Zudem solltet ihr, wie bei jeder guten Präsentation bzw. Unterrichtsstunde, darauf achten, eine Spannungskurve aufzubauen und den inhaltlichen roten Faden beizubehalten, damit eure Schüler:innen bestmöglich zuhören und Informationen mitnehmen können.

Die Folien — Weniger ist mehr

Zum Erstellen der PowerPoint könnt ihr neben einer leeren Präsentation auch zwischen verschiedenen Vorlagen auswählen, die sich im Aufbau und Design unterscheiden. Hier könnt ihr in einer breiten Auswahl stöbern oder nach speziellen Vorlagen suchen. Microsoft selbst bietet zahlreiche kostenlose Office-Vorlagen zum Download, sowie auch viele andere Seiten im Internet. Auch kostenpflichtig sind jede Menge Präsentationsvorlagen erwerbbar, die dann, meist in Form einer pdf- oder pptx-Datei, zur Verfügung gestellt werden. Je nach Präsentationsthema kann ein vorgefertigtes Design aber auch zu viel des Guten sein.

Für die Folien solltet ihr euch an den Grundsatz “Weniger ist mehr” halten und euch auf die wesentlichen Inhalte konzentrieren. Kürze, Schlichtheit, Lesbarkeit und eine Kernaussage machen laut Guy Kawasaki eine gute Präsentation aus. Er definierte auch die Faustformel 10 - 20 - 30 (maximal 10 Folien, maximal 20 Minuten Vortragsdauer, mindestens Schriftgröße 30) als Richtwert für das Foliendesign.
Während der Erstellung solltet ihr immer darauf achten, dass die Folien nicht zu voll beschriftet sind. Nutzt hierbei den Leerraum auf den Folien, um die Texte und Bilder besser wirken zu lassen. Dabei erzeugt ihr eine Situation, in der wenig Ablenkung existiert und der Inhalt besser und effektiver aufgenommen werden kann. Unnötige Elemente sollten daher so weit wie möglich vermieden werden, genauso wie lange ermüdende Aufzählungen.

Da wir Menschen, gegen die Vorstellung des Multitaskings, nicht mehrere Dinge gleichzeitig können, haben Folien während der Präsentation die unterstützende Funktion, Interesse und Aufmerksamkeit zu lenken und Emotionen bewusst zu erzeugen, ohne dass sich die Zuhörer vom Text überfordert fühlen und nicht mehr folgen können. Auch Überraschungen oder unerwartete Wendungen können die Aufmerksamkeit und das Interesse neu wecken, Sprichwörter und Redensarten stellen komplexere Inhalte verständlicher und greifbarer dar. 

Die Visualisierung des Inhalts durch Bilder hat einen entscheidenden Faktor: die Emotionalität. Fakten, die mündlich weitergegeben werden oder auf einer Folie stehen, können sehr individuell interpretiert werden. So kann eine Behauptung mehrere unterschwellige Informationen vermitteln, die nicht unbedingt dem Kontext entsprechen müssen. Ein Beispiel, inwiefern eine Aussage durch verschiedene Bilder andere Bedeutungen erhalten kann, findet ihr auf dieser Seite des Bayerischen Realschulnetzes.

Multimedia und visuelle Elemente

Unter dem Reiter “Einfügen” können sämtliche visuellen Elemente eingebaut werden (Quelle: PowerPoint)

Visuelle Elemente wie Diagramme, Statistiken, Bilder oder Videos bieten oft einen spannenden Einstieg in ein neues Thema, können aber auch dafür genutzt werden, die Aufmerksamkeit zu gewährleisten. Auch SmartArt-Grafiken sind Features, die individuell genutzt werden können, um beispielsweise eine Beziehung oder einen Zyklus zwischen verschiedenen Dingen herzustellen. Ihr solltet immer darauf achten, euch auf die entscheidenden Informationen zu begrenzen und eure Zuhörer:innen nicht mit zu vielen unterschiedlichen Medien zu überfordern. Zudem ist für ein professionelles Erscheinungsbild wichtig, dass ein einheitliches Aussehen gegeben ist. Dies erreicht man durch ein einheitliches Ausrichten und Gruppieren aller Elemente. 

Wenn ihr Hilfe benötigen solltet, um visuelle Elemente in eure PowerPoint einzubinden, findet ihr hier eine gute Anleitung. Auf der Seite von Cleverslide erfahrt ihr auch, wie ihr Audio oder Video in eure Präsentation einbinden und Animationen nutzen könnt, um Übergänge gestalterisch hervorzuheben. Damit solltet ihr es jedoch nicht übertreiben. Wenn ihr euch dafür entscheidet, Bilder für den Hintergrund zu benutzen, achtet darauf, dass sich der Text z.B. auf einem hellen Feld befindet und gut lesbar ist, oder das Bild in starkem Kontrast zur Textfarbe steht.

Beispiel für die Verwendung von Bildern in der Präsentation. (Quelle: slidelizard)

Weitere PowerPoint-Tipps

- Die Tasten “B” und “W” sind dafür da, dass gezielt Pausen gesetzt werden können. Drückt man also während der Präsentation auf “B”, schaltet sich die Projektion auf schwarz (black), drückt man auf “W”, fällt nur noch weißes Licht auf die Leinwand. Dadurch können z.B. Fragen beantwortet, Anekdoten erzählt oder ein Arbeitsauftrag bearbeitet werden.

- Eine gezielte Farbgebung kann die Stimmung beeinflussen. So können Komplementärfarben Kontraste verstärken, während benachbarte Farben im Farbkreis als einheitlicher wahrgenommen werden können. Achtet aber darauf, den Text nicht in verschiedenen Farben darzustellen, sondern gegebenenfalls farbliche Kontraste zu setzen, um professioneller zu wirken. Zudem können sonst verschiedene Farben mit dem Hintergrund verlaufen, sodass der Text weniger sichtbar ist.

- Verwendet nur eine, maximal zwei verschiedene Schriftarten und Schriftgrößen ab 30 Punkt. Dadurch wirkt eure Präsentation stimmiger und es gibt weniger Unterschiede, die als störend angesehen werden.

- Die Verwendung von zahlreichen Tastenkombinationen kann das Arbeiten erleichtern und die Vorbereitung beschleunigen. Hier bekommt ihr einen Überblick:

Eine Übersicht der verschiedenen Tastenkombinationen (Quelle: Cleverslide)

- Es gibt auch die Möglichkeit, Arbeitsblätter, Spiele oder Erklärvideos mit PowerPoint zu erstellen. Hierfür hat Malter365 auf Youtube eine ganze Power-Point-Serie verfasst, in der er die einzelnen Schritte anschaulich erklärt und darstellt.

Wir ihr seht, gibt es jede Menge Funktionen, die eure Präsentationen anschaulicher, spannender und professioneller wirken lassen. Falls ihr noch mehr Lust habt, euch über Office Programme zu informieren, findet ihr hier einen Artikel mit Tipps zur Nutzung von Excel im Unterricht. Welche Features von PowerPoint kennt ihr bereits? Welche haben euch überrascht? Nutzt ihr PowerPoint noch auf andere Weise für euren Unterricht? Wir freuen uns auf eure Erfahrungen!

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Es ist kein Geheimnis, dass Matheaufgaben für viele Schüler:innen eine Qual sind. Sie fragen sich, was sie mit binomischen Formeln und Ableitungen jemals außerhalb des Klassenzimmers anfangen sollen, verspüren Frust und Versagensängste bei anspruchsvollen Übungen und fürchten sich vor jeder anstehenden Klassenarbeit. Kein Wunder also, dass außerschulische Angebote im Netz besonders im Fach Mathematik so beliebt sind. Doch was tun, wenn YouTube-Videos und interaktive Zusammenfassungen auch nichts mehr nützen, wenn man das Thema schon tausendmal durchgekaut und eigentlich verstanden hat, aber die Übungsaufgaben trotzdem nicht hinhauen? 

Die App ModusOperandi, setzt genau dort an, wo andere digitale Angebote an ihre Grenzen stoßen, nämlich bei der individuellen Hilfestellung und Betreuung von Mathematik-Lernenden. Nutzer:innen von ModusOperandi können in der App handschriftlich bearbeitete Aufgaben abfotografieren und erhalten in nur 20 Sekunden Feedback, mit dem sie ihren Lösungsversuch korrigieren und richtigstellen können. Wir haben die App für euch getestet und erklären, wie ihr euch und euren Schüler:innen damit den Matheunterricht erleichtert. 

Wie funktioniert ModusOperandi? 

Mit ModusOperandi können Nutzer:innen handschriftliche Lösungsvorschläge abfotografieren. (Quelle: ModusOperandi)

ModusOperandi kann bei einem vielfältigen Umfang an mathematischen Aufgaben helfen, darunter das Lösen von Rechnungen, die Vereinfachung von Termen und Funktionen, das Auflösen von Gleichungen, die Bestimmung von Ableitungen und Integralen und die Anwendung der PQ- und Mitternachtsformeln. Um schnellstmöglich mit ModusOperandi eine Matheaufgabe zu korrigieren, fotografieren Nutzer:innen mit dem Handy direkt über die App den handschriftlichen Lösungsvorschlag ab. Alternativ können sie ein Bild aus ihrer Galerie hochladen, oder den Lösungsweg mit dem integrierten Math Keyboard eintippen. Letzteres kann bei komplizierten Aufgaben zwar sehr zeitaufwendig sein, so können aber immer und überall Lösungsansätze überprüft werden, auch wenn Stift und Papier gerade nicht zur Hand sind.

Nachdem User:innen ihren Lösungsweg abfotografiert haben, werden sie gebeten, das Bild so zuzuschneiden, dass nur noch die relevante Aufgabe sichtbar ist und eingescannt werden kann. So kann ModusOperandi auch bei dicht beschriebenen Schulheften angewendet werden. Allerdings sollte man für eine reibungslose Funktion der App darauf achten, dass außer den wesentlichen Zahlen und Rechenzeichen keine weiteren Symbole auf dem Bild zu sehen sind. Beispielsweise darf die Notation der angewandten Operationen rechts neben einer Gleichung nicht miteingescannt werden. Unsaubere Handschrift scheint die App nicht zu stören, genauso wie durchgestrichene Elemente. 

Die Korrektur des Lösungsversuchs erfolgt fast zeitgleich innerhalb von 20 Sekunden. ModusOperandi zeigt nicht nur Zeile für Zeile, ob die einzelnen Lösungsschritte richtig oder falsch sind, sondern gibt auch an, welche an sich richtig hergeleitet wurden, aber einen Folgefehler enthalten. Durch die Verknüpfung mit ChatGPT kann das Feedback weiter konkretisiert werden. So erfahren Nutzer:innen genau, welche Fehler sie gemacht haben, beispielsweise die Nichtbeachtung der Punkt-vor-Strich-Regel, und werden an relevante Formeln und Vorgehensweisen erinnert. Anschließend können sich User:innen selbstständig erschließen, wie sie ihren Lösungsversuch verbessern können.

Zusätzlich sind passende Erklärvideos verlinkt, um den Lernenden das zur Lösung fehlende Wissen zu vermitteln. Um sicherzugehen, dass dieses auch gefestigt wird, generiert ChatGPT weitere Übungsaufgaben, die ähnlich wie die Ausgangsaufgabe aufgebaut sind und nach dem gleichen Muster gelöst werden müssen. So bekommen Lernende mit einem Klick Übungen, die auf ihre persönlichen Schwächen abgestimmt sind – und das inklusive Lösung, denn ihr Ergebnis können sie gleich im Anschluss wieder mit ModusOperandi kontrollieren. Allerdings sind Lernvideos und Übungsaufgaben nicht immer verfügbar; manchmal sind User:innen auf Feedback alleine angewiesen. 

Wie setze ich ModusOperandi im Matheunterricht ein? 

ModusOperandi kann an jedem mobilen Endgerät mit einer aktiven Internetverbindung genutzt werden. Ihr müsst also entweder an eurer Schule Zugriff auf Tablets haben, oder Handys im Matheunterricht erlauben. ModusOperandi setzt sich von anderen Mathe-Apps wie Photomath ab, da sie nicht zum Schummeln genutzt werden kann. Schüler:innen bekommen niemals eine fertige Lösung und müssen erst einen eigenen Rechenversuch angeben, bevor ihnen die App hilft. So könnt ihr euren Schüler:innen das Tool im Unterricht getrost zur Verfügung stellen, ohne Verfälschungen ihrer Arbeit befürchten zu müssen.

ModusOperandi zeigt an, ob ein Lösungsschritt richtig, falsch oder ein Folgefehler ist. (Quelle: ModusOperandi)

Stillarbeit: Die selbstständige Korrektur von Übungsaufgaben mit ModusOperandi ermöglicht es euren Schüler:innen, Aufgaben in Stillarbeit jeweils in ihrem eigenen Tempo zu bearbeiten, ohne dass schnelle Schüler:innen gelangweilt auf eine gemeinsame Korrektur warten oder andere, die sich mit Mathe schwerer tun, mit halb-fertigen Aufgaben der Kontrolle folgen müssen. Zusätzlich spart ihr euch viel routine-mäßige Arbeit, denn ihr müsst nicht mehr die gleichen Fehler mehrmals unterschiedlichen Schüler:innen erklären – das macht jetzt die App –, sondern könnt euch auf wirklich schwerwiegende Probleme und Wissenslücken konzentrieren, die bei der Stillarbeit aufkommen. ModusOperandi ermöglicht so verstärkt eine gezielte persönliche Betreuung eurer Schüler:innen im Mathe-Unterricht und fördert das selbstständige Lernen.

Hausaufgaben: Mit ModusOperandi haben Schüler:innen ihren eigenen Privattutor immer und überall in der Hosentasche dabei – was auch bei der Bearbeitung von Hausaufgaben hilfreich sein kann. Wenn Schüler:innen mit der App die Fehler in ihren Hausaufgaben sofort erkennen, wird verhindert, dass sie sich zuhause eine falsche Vorgehensweise einprägen, die erst in der nächsten Unterrichtsstunde herausgefordert wird und dann vielleicht nur schwer abzugewöhnen ist. Euch bleibt bei der Hausaufgabenkorrektur auch mehr Zeit, um gravierende Fehler zu besprechen, anstatt jede Aufgabe einzeln mit eurer Klasse durchgehen zu müssen. 

Für Hausaufgaben eignet sich auch das Feature Teacher Code. Als Lehrkraft bekommt ihr bei Erstellung eures Profils einen fünfstelligen Code zugeteilt, mit dem euch eure Schüler:innen Aufgaben zusenden können, bei denen sie nach Korrektur mit der App immer noch Probleme haben. Ihr könnt dann entweder direkt antworten, oder ihr besprecht sie gesammelt in der nächsten Unterrichtseinheit. Alternativ können eure Schüler:innen durch die App ihre Problem-Aufgaben in einem Google Classroom teilen und so mit euch als Lehrkraft, aber auch mit ihren Mitschülern darüber reden. Natürlich unterstützt ModusOperandi Schüler:innen auch beim  selbstständigen Üben vor Klassenarbeiten. 

Um ModusOperandi optimal im Unterricht einsetzen zu können, empfehlen wir die Nutzung mit einem kostenpflichtigen Abo, da Lernende in der kostenlosen Version nicht einsehen können, welche Fehler ihnen genau unterlaufen sind, sondern nur, ob die Lösungsschritte jeweils richtig, falsch oder ein Folgefehler sind. Für Einzelpersonen kostet das Expert-Abo monatlich 9,99 Euro, die Jahreslizenz liegt bei 39,99 Euro. Auf Anfrage an ramona@pelephant.com kann die Vollversion von ModusOperandi auch für alle Mitglieder einer Bildungseinrichtung erworben werden. 

Fazit: Nützliche Innovation für den Matheunterricht 

ModusOperandi korrigiert vielfältige Matheaufgaben in Sekundenschnelle und stellt so eine sehr nützliche Innovation für den Matheunterricht dar. Zwar muss man beim Fotografieren etwas auf Inhalt und Fokus achten, doch können eure Schüler:innen mit der App immer und überall ihre Matheübungen kontrollieren und lernen dabei – vor allem wenn Lernvideos und Zusatzaufgaben verfügbar sind – aus ihren eigenen Fehlern. ModusOperandi unterstützt euch und eure Klasse bei Stillarbeiten, Hausaufgaben und der Vorbereitung auf Klassenarbeiten, ohne dass ihr Schummeleien befürchten müsst. Für das jetzige Angebot finden wir den Preis von knapp 40 Euro im Jahr gerechtfertigt, aber die App verspricht, in den kommenden Jahren noch vielseitiger einsetzbar zu werden. ModusOperandi ist das erste Projekt der 2021 gegründeten Pelephant GmbH und wir schauen gespannt voraus auf die Zukunft der App, die ihr hier herunterladen könnt.

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Berlin. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat am Dienstag seinen Aktionsplan Künstliche Intelligenz vorgestellt. Unter der Leitung von Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) zielt der Plan darauf ab, die bestehende Forschungsgrundlagen im Bereich der KI weiter zu stärken und den europaweiten Zusammenhalt zu fördern, indem “die deutschen KI-Aktivitäten, Stärken und Interessen gezielt und abgestimmt in den europäischen Kontext” eingebracht werden. Hierzu sollen in der laufenden Legislaturperiode über 1,6 Milliarden Euro in KI investiert werden.

Der KI-Aktionsplan soll den Grundstein für eine kooperative Weiterentwicklung der seit 2018 existierenden KI-Strategie der Bundesregierung in Zusammenarbeit mit anderen Ministerien und Interessengruppen legen. Dabei muss die KI-Strategie an aktuelle und zukünftige Herausforderungen angepasst werden. 

Um die technologische Entwicklung von KI in Deutschland voranzutreiben, fokussiert der Aktionsplan elf konkrete Handlungsfelder. In diesen sieht das BMBF einen dringenden Bedarf, gezielte Maßnahmen umzusetzen. Die Handlungsfelder umfassen die Stärkung der Forschungsbasis, die Festlegung einer neuen Forschungsagenda, den zielgerichteten Ausbau einer KI-Infrastruktur und die Förderung einer umfassenden KI-Kompetenzoffensive. Des Weiteren konzentriert sich der Plan auf die Anwendung und den Transfer von KI in wirtschaftliche Chancen, insbesondere im Gesundheitsbereich, sowie auf die Erschließung des gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Nutzens von KI. Zusätzlich soll die Rolle von Forschung und Gestaltung von KI-basierten Technologien im Bildungssystem vergrößert werden. Darüber hinaus betont der Plan die Bedeutung einer verstärkten europäischen und internationalen Zusammenarbeit, die Förderung des gesellschaftlichen Dialogs und den Beschluss einer anpassungsfähigen, agilen Regulierung für KI. 

Die Umsetzung des Aktionsplans wird zeigen müssen, ob die Maßnahmen tatsächlich zu neuen Impulsen des KI-Ökosystems und dessen Schnittstelle mit Bildung, Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft führen – oder ob es weiterhin bei strategischen Richtlinien bleibt.

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Ob im regulären Unterricht oder in der Vertretungsstunde – wenn es in der Schule um den Einsatz eines Quizzes geht, hat ein bestimmter Kandidat die Nase vorn: Kahoot!
Die kostenlose, spielbasierte Lernplattform will „das Lernen zu einem magischen Erlebnis für Lernende, Lehrkräfte, Held:innen des Büroalltags, Quizfans und alle, die für ihr Leben gerne lernen” machen. So vermarktet sich die App jedenfalls im Google Play Store. Seit der Gründung in 2012 hat sich die Plattform mit über neun Milliarden Nutzer:innen weltweit sowohl an Schulen als auch in Unternehmen und privaten Haushalten etabliert. Wie? Durch interaktives, spielerisches Lernen.

Das spielerische Lernen liegt uns Menschen besonders gut. So ist es kein Zufall, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene durch Spiele schneller lernen als auf anderen Wegen. Die Freude daran, richtige Antworten zu liefern und ein Spiel gewinnen zu können, hat auch das Potential, das Lernen und die Motivation der Schüler:innen im Unterricht zu fördern. Wir ihr Kahoot! in euren Unterricht integrieren und das Meiste aus der Lernplattform herausholen könnt, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Das How-To im Kurzüberblick

Als Lehrkraft könnt ihr euch entweder einen kostenlosen Account erstellen oder eine der verfügbaren kostenpflichtigen Optionen wählen, auf die wir später genauer eingehen werden. Zum Spielen könnt ihr zwischen einer breiten Auswahl an vorgefertigten Quizzes wählen oder nach euren Vorstellungen ein individuelles Quiz erstellen. Als Hilfestellung werden auch verschiedene Vorlagen angeboten, die euch Inspiration liefern können.

Kahoot! bietet verschiedene Vorlagen zur Erstellung eines Quizzes (Quelle: Kahoot!)

Am besten funktioniert das Spiel in der Klasse, wenn ihr euren Bildschirm teilt oder an die Wand projiziert, damit alle die Fragen lesen und die jeweiligen Rundengewinner sehen können. Zum Spielen wird, sobald ihr ein Spiel erstellt oder ausgewählt und gestartet habt, ein Spiel-PIN generiert, den eure Schüler:innen dann auf der Webseite oder in der App eingeben müssen, die auf mobilen Endgeräten wie Smartphones oder Schultablets kostenlos aus dem Appstore heruntergeladen werden kann. Alternativ kann auch ein QR-Code abgescannt werden, der sie direkt ins Spiel weiterleitet. Hier können sie einen Benutzernamen eingeben, der, wenn ihr im Klassenverband spielt, idealerweise ihr richtiger Name sein sollte.

Sobald sich alle Schüler:innen eingeloggt haben, könnt ihr das Spiel starten. Es erscheint ein Countdown und die Schüler:innen erhalten einige Sekunden Zeit, um die Frage zu lesen, bevor die Antwortmöglichkeiten in typischerweise vier farbigen Feldern eingeblendet werden. Für die Beantwortung der Fragen kann eine individuelle Antwortzeit angegeben werden, sobald aber alle geantwortet haben, endet die Runde und die richtige Antwort wird enthüllt. Das Spiel basiert auf Geschwindigkeit, daher bekommen diejenigen, die die Frage am schnellsten richtig beantwortet haben, mehr Punkte als ihre Mitschüler:innen. Ihr als Spielorganisator:innen entscheidet, wann es durch einen Klick weiter geht oder ob eine Frage genauer besprochen werden muss, wenn sie beispielsweise von über der Hälfte der Klasse falsch beantwortet wurde. Zum Ende folgt eine kleine Siegerehrung, bei der die schnellsten Sieger:innen mit Bronze-, Silber- und Goldmedaille geehrt werden. Alles digital natürlich.

Eine umfangreiche Lehrkräfteanleitung für Kahoot! mit detaillierter Aufzählung der Features bekommt ihr hier.

Das Erstellen eines Quizzes geht schnell und unkompliziert, dank übersichtlicher Gestaltung. (Quelle: Kahoot!)

Für welche Unterrichtseinheiten kann man Kahoot! nutzen?

Wenn ihr Kahoot! schon einmal im Unterricht ausprobiert habt, werdet ihr wissen, wie begeistert Schüler:innen davon sein können. Um genau das zu eurem Vorteil zu nutzen und die Lernplattform bestmöglich in euren Unterricht zu integrieren, haben wir hier einige Tipps für euch:

1. Einleitung in ein neues Thema (Themenerschließung)

Ihr könnt mit Kahoot! auf spannende Weise in ein neues Thema oder Themengebiet einsteigen. Hierbei erzeugt ihr nicht bloß Interesse bei euren Schüler:innen, sondern erhaltet gleichzeitig Auskunft über ihren aktuellen Wissensstand. Dazu eignet sich die Erstellung eines eigenen Quizzes, um von grundlegenden Fragen zu komplexeren zu kommen, bei denen eure Schüler:innen mehr nachdenken müssen. Hier kann man beispielsweise zwischen einem klassischen Kahoot!, also einer kurzen Unterrichtseinheit, oder einem Kurs wählen, der gerade für längere Sitzungen mit Videos, Dokumenten und Evaluationen geeignet ist. Es gibt aber auch jede Menge bereits erstellte Quizze, die zahlreiche Themen umfassen und gut in euren Unterricht hineinpassen könnten.

2. Intensive Bearbeitung einzelner Themenbereiche

Es ist auch möglich , Kahoot! in einer Lerneinheit anzuwenden, bei der neue Themengebiete aufbereitet werden sollen. Geht es darum, die Inhalte spezifischer Fachbereiche oder detaillierte Informationen einfach zu vermitteln, kann dies spielerisch mithilfe dieser Lernplattform geschehen. Hier könnt ihr auf bereits vorhandene Quizze zurückgreifen, eigene erstellen oder eure Schüler:innen aktiv werden lassen. Dafür gibt es einige Möglichkeiten:

  1. Gemeinsam ein Quiz erstellen: Ihr könnt euren Schüler:innen z.B. als Hausaufgabe aufgeben, sich intensiv in ein Thema einzuarbeiten bzw. ein bereits bearbeitetes Thema nachzubereiten und in der nächsten Unterrichtsstunde mit ihnen gemeinsam ein Quiz erstellen lassen. Hierfür können sie Fragen auf einen Zettel schreiben und vier Antwortmöglichkeiten dazugeben, die dann in das Klassen-Quiz aufgenommen und anschließend während dem Spiel beantwortet werden. Das kann euren Schüler:innen die professionellen Hintergründe der Lernplattform aufzeigen und sie dazu motivieren, diese selbst zum spielerischen Lernen zu nutzen.
  2. Eigene Quizze erstellen lassen: Alternativ können eure Schüler:innen in Kleingruppen ihr eigenes Quiz erstellen. Das würde als Ergebnissicherung zu einem Themenkomplex mit vielen Unterthemen gut funktionieren. Dabei teilen sich die Schüler:innen in Gruppen auf, finden sich in ihr Themengebiet ein und erstellen mithilfe der kostenlosen Kahoot!-Version eigene Quizze, die ihre Mitschüler:innen dann durchspielen können. Im Rahmen einer Prüfungsvorbereitung eignet sich diese Möglichkeit sehr gut, benötigt allerdings auch einen ausreichend großen Zeitrahmen. Optional können die Schüler:innen dies auch über einen größeren Zeitraum als Hausaufgabe durchführen.
  3. Präsentations-Zusatz: Ebenfalls möglich ist es, eure Schüler:innen Einzel- oder Gruppenpräsentationen zu Themenkomplexen halten zu lassen. Hierbei sollen eure Schüler:innen, ähnlich wie bei b), sich zu einem gewissen Thema informieren und dieses im Klassenverband im Rahmen einer Präsentation vorstellen. Im Anschluss an diese könnt ihr ein Kahoot!-Quiz durchführen lassen, was als Ergebnissicherung fungieren und mögliche Unklarheiten beseitigen soll. Für jüngere Klassen können die Themen auch in Richtung einer Buchvorstellung oder der Vorstellung ihrer Lieblingstiere erfolgen.

3. Ergebnissicherung / Verständnisprüfung

Kahoot! lässt sich gut am Ende eines Themenkomplexes einsetzen, um den Wissensstand zu überprüfen und die Schüler:innen auf einen Test oder eine Klassenarbeit vorzubereiten. Dabei erhaltet ihr einen Überblick, welche Themen nochmal aufgegriffen und erklärt werden müssen und welche schon gut sitzen. Während dem Spiel lohnt es sich, sobald die richtige Antwort auf dem Bildschirm erschienen ist, diese von einer:m Schüler:in erklären zu lassen und Nachfragen zu ermöglichen. Zusätzlich kann nach dem Spiel eine Fragerunde durchgeführt werden, um weitere Unklarheiten aus dem Weg zu räumen.

Andere Nutzungsmöglichkeiten

Neben den Möglichkeiten, die Lehrkräfte und Schüler:innen mit Kahoot! haben, gibt es noch weitere Modelle, bei denen das spielerische Lernen genutzt werden kann. Auch für das private Umfeld, etwa mit Freunden und Familie, gibt es viele spannende Quizze, bei denen man sich gegenseitig herausfordern und sein Allgemeinwissen testen kann. Oder man nutzt die Möglichkeit, ein eigenes Quiz zu erstellen. Dieses könnte über die eigene Person an Geburtstagen oder Jahrestagen, die Heimatstadt, den Lieblingsverein, den Freundeskreis und vieles Weitere sein. Den Themen sind keine Grenzen gesetzt, der kostenlos zugänglichen Version hingegen schon.

Kahoot! bietet verschiedene kostenpflichtige Pakete an, die je nach Paket Zugriff auf alle kostenlosen Inhalte der Plattform sowie unterschiedlichste Features wie eine erweiterte Bildergalerie, einen KI-Fragengenerator oder Feedbackoptionen bieten. Einen direkten Vergleich der Pakete für Lehrkräfte findet ihr hier. Solltet ihr eine gewerbliche Lizenz benötigen, gibt es auch hierfür verschiedene Pakete. Neben interaktiven Präsentationen und Trainingseinheiten gibt es noch mehr nützliche Features, die ihr entweder im monatlich oder jährlich kostenpflichtigen Paket oder durch eine einmalige Nutzung erfahren könnt. Kahoot! bietet auf der Webseite jede Menge Infomaterialien für jede Art der Nutzung an, klickt euch dort am besten durch und entscheidet selbst, was für euch am besten passt. 

Kahoot! bietet eine Vielzahl an nützlichen Features, auf die kostenlos oder kostenpflichtig zugegriffen werden kann, um eure Schüler:innen spielerisch lernen zu lassen. Die zahlreichen Möglichkeiten, das Quiz zu verändern und eine ganze Präsentation zu erstellen, zeigen viele Vorteile für Lehrer:innen, Betriebe und Einzelpersonen auf, sich auf spielerische und auch auf professionelle Weise weiterzuentwickeln. Nachdem ihr nun einen breiten Überblick erhalten habt, interessiert uns, ob und wie ihr die Lernplattform in euren Unterricht integriert. Schreibt uns gerne eure Erfahrungen mit Kahoot! in die Kommentare!

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Shorts, Reels und TikToks sind heutzutage im Trend und aus dem Alltag vieler Jugendlicher und junger Erwachsener nicht mehr wegzudenken. Häufig will man nur mal kurz abschalten und ein paar Videos schauen, doch nicht selten endet dies in stundenlangem Scrollen zwischen unzähligen Videoclips. Kommt euch das bekannt vor?

Wir beschäftigen uns in diesem Artikel mit der Frage, was genau hinter der erfolgreichen App steckt, die vermutlich ein Großteil eurer Schüler:innen nutzt, und wie ihr diese pädagogisch sinnvoll in euren Unterricht einbinden könnt.

TikTok - Make your day.

Kaum eine App hat sich so schnell auf der Welt verbreitet wie diese: Die chinesische Kurzvideo-Plattform TikTok bietet seit 2019 jeder:m Nutzer:in die Möglichkeit, eigene Videos von bis zu drei Minuten aufzunehmen und diese mit der weltweit größten Playbackvideo-Community zu teilen. Mit knapp 21 Millionen aktiven Nutzer:innen in Deutschland und weltweit monatlich insgesamt 1,1 Milliarden User:innen gehört die App zu den Meistgenutzten der Welt. Ob Musikvideos, lustige Sketche oder Kochvideos; so grenzenlos wie die verschiedenen Genres ist auch die Ideenvielfalt der Nutzer, die zum Großteil der jüngeren Generationen angehören. Wenig verwunderlich ist es daher, dass regelmäßig neue Trends auftauchen, die einen Hype in der Community auslösen, welcher sich plattformübergreifend auf andere soziale Netzwerke wie Instagram oder Youtube ausweitet. Nutzer:innen werden inspiriert und erhalten die Chance, sich neu zu erfinden. Durch Schmink-Tutorials, Tänze zu brandaktuellen Songs oder Selbstverwirklichungs-Tipps erhalten insbesondere Jugendliche oft ohne großen Aufwand in kürzester Zeit Aufmerksamkeit und Anerkennung.

Die App, die aus dem Vorgänger musical.ly entstanden ist, basiert vollständig auf künstlicher Intelligenz und kommt mit einigen nützlichen Features. Neben Möglichkeiten zur Interaktion mit anderen Nutzer:innen durch die Like- oder Kommentarfunktion spielt auch der Algorithmus eine entscheidende Rolle, da persönliche Informationen über das Anschauverhalten auf Basis von Metadaten gesammelt werden und damit versucht wird, den Nutzer:innen genau die Videos zu zeigen, die ihn/sie am meisten interessieren könnten. 

Ob und in welchem Umfang ihr TikTok in eurem Unterricht behandeln wollt, liegt ganz an euch. Im Folgenden haben wir Tipps für euch zusammengestellt, wie ihr das Thema angehen könnt:

Integration in den Unterricht

Wenn ihr euch dafür entscheidet, TikTok für euren Unterricht zu nutzen, solltet ihr euch bewusst sein, dass die App erst ab 12 Jahren freigegeben ist. Daher eignet sich die Nutzung erst für Schüler:innen höherer Klassenstufen, bei denen ihr gegebenenfalls auch die Eltern mit ins Boot holt. Die Zustimmung der Erziehungsberechtigten bezüglich der App-Nutzung sollte bestenfalls für alle Schüler:innen gegeben sein. Dann könnt ihr mit einem Plenum beginnen, um den aktuellen Stand in eurer Klasse zu identifizieren. Im Rahmen einer Präsentation, Arbeitsblättern oder mithilfe anderer Medien könnt ihr folgende Fragen stellen:

  • Wer nutzt TikTok?
  • Wie oft nutzt ihr die App?
  • Seid ihr aktive Nutzer und produziert ihr Videos oder konsumiert ihr nur?
  • Was gefällt euch gut daran so gut?

Ihr könnt die App online durchgehen und Beispielvideos vorzeigen oder eure Schüler:innen ihre Lieblingsvideos oder Lieblings-TikToker:innen präsentieren lassen. Gemeinsam kann dann besprochen werden, was für gut oder schlecht empfunden wird. An dieser Stelle solltet ihr die Klasse auch über Privatsphäre und mögliche Gefahrenquellen informieren, genauso auch über die Schattenseiten von Social Media (Mobbing, Grooming, etc.). Mit hilfreichen Tipps und Hinweisen sollten die Schüler ambitionierter über ihr Nutzungsverhalten nachdenken und nicht von der Nutzung der App abgeschreckt werden.

Bevor ihr mit dem Videodreh startet, gibt es einige Grundregeln festzulegen, die eure Schüler:innen schützen:

  1. Überlege dir einen Nickname anstatt deines echten Namen.
  2. Zeig niemals dein Gesicht.
  3. Stelle dein Profil auf privat.
  4. Teile deine VIdeos nicht auf anderen sozialen Medien.
  5. Teile keine sensiblen Daten wie zum Beispiel deine Adresse oder Handynummer.

Für den eigentlichen Dreh könnt ihr die Klasse in Kleingruppen von 2-3 Leuten einteilen und Themen verteilen. Dann können sie auf den ausgewählten Medien kurze Videos mit einer Länge von 15-60 Sekunden drehen, wobei ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt sind. Sie können Musik integrieren (achtet hierbei auf das Urheberrecht), Texte einsprechen oder selbst Lieder komponieren, wenn sie das möchten. Auch Animationen sind möglich. Zudem können verschiedene Methoden zum Filmen angewendet werden, wie Stop Motion, Perspektivenwechsel und die Integration von Green-/Bluescreens. Abhängig davon, wie viel Zeit ihr eurer Klasse für das Projekt geben wollt, besteht die Möglichkeit, das Projekt mit der Nachbearbeitung der Videos zu ergänzen.

Im Anschluss an das Projekt könnt ihr gemeinsam die Projekte anschauen und die besten Videos auswählen. Man kann gemeinsam über den Dreh und die Nutzung der App reflektieren und Tipps zusammentragen, wie gute Videos zustandekommen und wie man beispielsweise als Influencer:in durchstarten kann. Dass die Schüler:innen ihr Nutzungsverhalten und ihre Selbstdarstellung in den sozialen Medien in den Blick nehmen und kritisch hinterfragen, könnte ein positiver Nebeneffekt des Projekts sein.

Datenschutz, Cybermobbing und Cybergrooming 

So wie bei jeder anderen Social-Media-Plattform gibt es auch bei TikTok Kritikpunkte, über die sich Nutzer:innen bewusst sein sollten. Das IKT-Sicherheitsportal hat die Plattform unter die Lupe genommen und eine Zusammenfassung der Risiken von TikTok veröffentlicht, bei der unter anderem Datenschutz eine große Rolle spielt. Durch das Sammeln etlicher Nutzerdaten, die standardmäßig eingestellt und nicht von funktioneller Relevanz sind, sind Fälle von (teilweise sogar durch TikTok bestätigten) Datenmissbrauch und Sicherheitsproblemen etwas, das heftig diskutiert wird. Was mit den Nutzerdaten geschieht und wer Zugriff auf diese hat, ist schwer nachzuverfolgen. Einige Länder wie Österreich haben bereits ein Verbot für die App angekündigt, weitere Staaten prüfen die Vertrauenswürdigkeit und Sicherheitsstandards der App. 

Ein weiteres Problem, das gerade junge Nutzer:innen betreffen kann, ist Cybermobbing. Negative Kommentare können zu regelrechten Shitstorms führen, die weit über die Appnutzung hinausreichen und sich aufs persönliche Leben übertragen können. Der Wunsch nach Anerkennung und Akzeptanz trifft auf harsche Kritik, die das Selbstbewusstsein stark beeinflussen und die Selbstwahrnehmung verzerren können. Durch Schulkamerad:innen, die sich auch im realen Leben über gewisse Eigenschaften oder Verhaltensweisen lustig machen, besteht die Gefahr, die Probleme weiter zu verstärken.
Ebenfalls ein ernstzunehmendes Thema ist das Cybergrooming. Dabei handelt es sich um das gezielte Ansprechen von Kindern und Jugendlichen in Chaträumen  und sozialen Netzwerken, um sexuellen Kontakt aufzubauen. Diese besondere Form von sexueller Belästigung kann in Extremfällen bis zu sexuellem Missbrauch führen, daher ist eine entsprechende Aufklärung über Vertrauen und Umgang mit Fremden im Internet von erheblicher Bedeutung.

Auch in anderen Bereichen kann eine Aufklärung sinnvoll sein, wenn es beispielsweise um die freie Meinungsäußerung geht. Jede:r hat die Möglichkeit, seine Gedanken zu veröffentlichen und Gesprächsräume zu schaffen, in denen über verschiedenste Themen debattiert werden kann. Doch Vorsicht: Einige nutzen diesen Raum gezielt aus, um Hassrede oder Diskriminierung zu verbreiten. Es ist wichtig herauszufiltern, welche Kommentare und Meinungen aktiv gegen etwas oder jemanden schießen und wo FakeNews verbreitet werden, um sich nicht direkt oder indirekt beeinflussen zu lassen. Wie bei anderen Apps auch, gibt es eine Menge Dinge, auf die man achten kann. 

Bildung in sozialen Netzwerken

Wenn man sich der Problematiken bewusst ist und bedacht handelt, ist die Nutzung der App deutlich weniger bedenklich und kann sogar für die Förderung von bestimmten Kompetenzen verwendet werden. Die Professorin Claudia Wiepcke sieht neben den Risiken auch das pädagogische Potenzial der App und möchte die Verwendung dieser in der Lehramtsausbildung aufgreifen. Ihr Ziel: Jugendlichen ökonomische Alltagssituationen näherzubringen. In der Rolle von Konsument:innen und Verbraucher:innen besteht die Gefahr von kostenpflichtigen Fallen, in die man schnell reintappen kann, wie In-App-Käufe in vermeintlich kostenlosen Apps.

Nach Wiepcke gehört die Bildung in die sozialen Medien, ganz vorne angeführt von der meistgenutzten App TikTok. Das Medium im Unterricht aktiv nutzen zu dürfen, könnte die Motivation der Schüler:innen zu Lernen steigern und sie zu Produzent:innen werden zu lassen. Das Erstellen eigener Kurzvideos unterstützt die Klasse dabei, produktiv zu arbeiten und sich kreative Ansätze zu überlegen, um den Lernstoff verständlich an andere Schüler zu vermitteln. Dadurch entsteht das, was man Edutainment nennt. Der in der Mediendidaktik bereits etablierte Begriff setzt sich aus Education und Entertainment zusammen und beschreibt genau dieses Phänomen. Unterhaltsamkeit und Lernen zu verbinden, ist eine gute Möglichkeit, seine Schüler:innen eigenständig arbeiten zu sehen und besser zu verstehen, auf welche Arten sie am besten lernen.

Hohe Zugriffszahlen, Datenmissbrauchsvorfälle und Bildung - TikTok steht aus vielen Gründen im Rampenlicht der jüngeren Generationen und hat neben den bekannten Risiken auch viele Chancen, die gerade in der Bildung aufgegriffen werden können. Den Schüler:innen die Nutzung zu verbieten, ist sinnlos und ein Eingriff in die Privatsphäre, den viele nicht gutheißen. Besser ist eine richtige Aufklärung über die realen Bedrohungen und Gefahren, über die Einfluss ausgeübt werden kann. Eine Unterrichtseinheit mit Erklärvideos ist bloß eine Option von vielen verschiedenen, um das Thema bewusst anzugehen und die Schüler:innen an die Hand zu nehmen, damit sie in ihrer Kompetenz und ihrem Selbstbild gestärkt werden können.

Kultusministerkonferenz
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Im Rahmen unserer Themenwoche zur KMK ist bereits klar geworden, wie vielfältig sich die Herausforderungen der Kultusministerkonferenz ausgestalten. Ein Thema verdient dabei besondere Aufmerksamkeit. Für die Kultusminister:innen und Senator:innen der Länder scheint es eines der schwierigsten Themen überhaupt zu sein – die Digitalisierung an den Schulen. Auf praktisch jeder ihrer Konferenzen steht das Thema seit Jahren auf der Tagesordnung und doch reißt die Kritik nicht ab, dass die Kultusministerkonferenz (KMK) hier zu behäbig und falsch agiert. Dabei sind die Grundsätze der KMK und die ausgegebenen Ziele zum Thema Digitalisierung durchaus ambitioniert und an vielen Stellen wissenschaftlich fundiert. Woran hakt es also?

Was will die KMK bei der Digitalisierung erreichen?

Um die grundlegenden Ziele der KMK zu verstehen, reicht ein Blick in ihr Strategiepapier “Bildung in der digitalen Welt”. Obwohl die Kultusminister:innen die Strategie bereits 2016 veröffentlicht haben, sind die Handlungsfelder und Ziele im Kern gleich geblieben. Als zentrale Handlungsfelder sieht die KMK sechs Hauptbereiche. 

1. Bildungspläne und Unterrichtsentwicklung, curriculare Entwicklungen 

2. Aus-, Fort- und Weiterbildung von Erziehenden und Lehrenden

3. Infrastruktur und Ausstattung

4. Bildungsmedien, Content 

5. E-Government, Schulverwaltungsprogramme, Bildungs- und Campus- Managementsysteme

6. Rechtliche und funktionale Rahmenbedingungen

Die Bemühungen in den verschiedenen Handlungsfeldern zielen darauf ab, die Schüler:innen angemessen in sechs festgelegten Kompetenzbereichen zu unterstützen. Zu diesen gehören zum Beispiel “Kommunizieren und Kooperieren”, “Schützen und sicher agieren” sowie “Analysieren und Agieren”. Das Strategiepapier wurde 2021 erweitert durch die “ergänzende Empfehlung zur Strategie”. Hiermit wurde nochmal auf aktuelle technische und gesellschaftliche Entwicklungen reagiert. 

In ihrem Strategiepapier macht die KMK an vielen Stellen deutlich, dass sie um die gesellschaftliche Notwendigkeit von adäquater Politik rund um das Thema Digitalisierung an Schulen weiß. Die Länder und der Bund waren sich bei der Erstellung der Strategie einig, dass es massive Investitionen in diversen Bereichen des Bildungswesens geben muss. Das Geld soll laut der Strategie dazu benutzt werden, die Schüler:innen und Schulen mit digitalen Geräten auszustatten, Software bereitzustellen, Lehrkräfte im Prozess der Digitalisierung zu unterstützen. Genauso sollen die finanziellen Mittel ermöglichen, die Infrastruktur für den digitalen Wandel bereitzustellen, die Schulverwaltung übergreifend zu digitalisieren und fortlaufendenden technischen Support für die Schulen zu gewährleisten. An diesen strategischen Zielen gibt es im Grunde keine Kritik, anders sieht es bei der tatsächlichen Umsetzung der Vision aus. 

Kritiker:innen sehen beim Thema Digitalisierung an Schulen viel Handlungsbedarf 

Das Bündnis "Bildungswende jetzt", bestehend aus Gewerkschaftsgruppen, Schulen, Initiativen von Eltern, Lehrkräften und Schüler:innen fordert von der KMK in diversen Bereichen mehr Engagement. Sie wollen unter anderem erreichen, dass die KMK ein Sondervermögen Bildung von 100 Milliarden Euro auflegt. Damit könne die umfassende Digitalisierung und die Begleitung dieses Prozesses sichergestellt werden, so das Bündnis. Finanzierung ist eines der Hauptprobleme der KMK. Die an sich ambitionierten Ziele scheitern häufig am Finanzierungs-Streit zwischen Bund und Ländern. Im Jahr 2024 läuft auch der DigitalPakt Schule aus und eine Anschlussfinanzierung ist (Stand 23.10.23) nicht geklärt.

Der Streit der Länder untereinander und mit dem Bund ist dafür verantwortlich, dass es in verschiedenen Bereichen der Digitalisierung im Schulsystem hakt. Im Strategiepapier heißt es etwa: “Die Kultusministerkonferenz wird darüber hinaus mit allen Partnern ländergemeinsame und bundeseinheitliche Regelungen, beispielsweise im Datenschutz und Urheberrecht, sowie länderübergreifende Synergieeffekte, beispielsweise bei Plattform- bzw. OER-Nutzungen, anstreben. Grundlegende technische Voraussetzungen müssen in allen Bildungseinrichtungen geschaffen werden. Dazu zählen vor allem der Breitbandausbau und die Ausstattung für digitale Anwendungen. Die Umsetzung der Maßnahmen erfordert Investitionen in erheblichem Umfang in allen Bildungsbereichen. Entsprechend der Zuständigkeiten bedarf dies eines Konsenses zwischen allen Beteiligten.” Dieser angesprochene Konsens fehlt aber immer wieder in Entwicklungsprozessen, was die KMK träge macht.

Ziel der Kultusminister:innen ist es, Schulen, Lehrkräfte und Schüler:innen angemessen mit technischem Equipment und digitalen Endgeräten auszustatten und schulnahen Support zu bieten. Insbesondere die Corona-Pandemie hat den Zielen der KMK hier einen Schub verpasst. Mittlerweile ist die technische Ausstattung deutlich umfassender als noch vor vier Jahren. Allerdings gibt es gerade beim IT-Support und der dauerhaften Pflege der digitalen Geräte offenbar noch Nachholbedarf. 

Ein weiterer Kritikpunkt in der Arbeit der KMK ist die Entwicklung von Schulverwaltungs-Vorgängen - das E-Gouvernment. Hier gibt es offenbar zu wenig Unterstützung durch übergeordnete Stellen und die einzelnen Kreise und Schulen werden mit diesen Aufgaben allein gelassen. Hier bestünde zwar viel Potenzial zur Vereinheitlichung von Abläufen, doch Kompetenzgerangel zwischen den Ländern, Kreisen und Behörden verhindert hier schnelle Fortschritte. 

Es gibt aber auch Kritik, was die theoretischen Ansätze der KMK-Strategie angeht. Medienpädagoge Horst Niesyto hält den Begriff “Medienbildung”, so wie er im Strategiepapier verwendet wird, für zu kurz gedacht. Er empfiehlt, Medienbildung weiter zu denken, als in einem rein schuldidaktischen Kontext. Er sieht das Bildungssystem hier mit einem Auftrag ausgestattet, dem die Strategie nicht gerecht wird. Er schreibt in einem Positionspapier: “Der medienbezogene Bildungsauftrag der Schule ist jedoch viel breiter. Er geht deutlich über technisch-informatische und didaktische Sichtweisen hinaus und umfasst auch persönlichkeitsbildende, soziale, kulturelle, politische, ökonomische, ethische und weitere Dimensionen.”

Bildungsinfluencer Bob Blume kritisiert zum Beispiel, dass der Medienbegriff an vielen Stellen überholt ist. Digitale Medien würden im Strategiepapier der KMK häufig als Werkzeuge genannt werden, mittlerweile wären sie aber weit mehr als das. Sie würden sämtliche Bereiche unseres Alltags durchdringen und selbst zum Gegenstand lebensnaher Bildung werden.

Die KMK stellt sich selbst ein gutes Zeugnis aus

Trotz all der Kritik, die es seit Jahren an der Arbeit der KMK gibt, haben sich die Kultusminister:innen und Senator:innen erst zuletzt selbst für ihre Fortschritte gelobt. Im Jahresbericht 2022 der Kommission Digikom werden allerlei Punkte gesammelt, bei denen die Arbeit der KMK die Digitalisierung der Schulen in Deutschland vorangebracht hat.

Hier einige Beispiele aus dem Bericht:

  • “Die Pandemie hat Prozesse beschleunigt rund um Homeschooling, Inklusion und ergänzender Unterstützungsmöglichkeiten.
  • Digitale Prüfungsmöglichkeiten: Hier gibt es Pilotprojekte und Pläne einiger Länder, dies stärker zu fokussieren.
  • Die Anzahl von Fortbildungsangeboten für Lehrkräfte zum Thema Digitales Arbeiten nimmt zu. Auch die Vielfalt der Ansätze wächst. (Keine Kritik im Bericht) Ergänzende Unterstützungsangebote der Länder wurden weiter etabliert.
  • Die Pandemie hat auch das Thema “Digitale Ausstattung der Schulen” beschleunigt. Hier hat sich die Situation deutlich verbessert. Mittlerweile seien auch mehr Schulen mit WLAN ausgestattet, bei einigen Bundesländern würde dies sogar auf alle Schulen zutreffen.” 

An den Veröffentlichungen und dem Selbstlob der KMK gibt es wiederum große Kritik, weil sie für manche im Angesicht all der Herausforderungen der Schulen wie blanker Hohn klingt. Der Bericht der Kommission beinhaltet neben vielen positiven Punkten, allerdings auch einige Abschnitte, in denen Verbesserungspotenziale angeführt werden.

Auch dafür hier einige Beispiele:

  • “Das Ziel vereinfachter und zentralisierterer Schulverwaltung ist offenbar noch in weiterer Ferne. Im Bericht liest sich zwischen den Zeilen, dass es hier noch ein Klickenteppich in Deutschland gibt, der sich auch nicht zeitnah auflösen lassen wird. Die KMK ist hier dran, aber offenbar noch nicht sehr weit im Prozess vorangekommen.
  • Es lässt sich für jedes Bundesland nachvollziehen, wo die Kommission Fortschritte sieht und welche Prozesse derzeit stattfinden. Sehr anschaulich ist hier, wie viele Projekte parallel von den Ländern gestemmt werden, die aber alle ein ähnliches Ziel haben. Bei vielen Ländern ist zum Beispiel die Entwicklung einer Schulplattform in Arbeit.”

Beim Thema Digitalisierung an den Schulen sieht man beispielhaft die Probleme und Herausforderungen der KMK. Kompetenzgerangel zwischen den Ländern, unklare Finanzierungsstrukturen und Pläne, denen zum Teil der Bezug zur Realität fehlt sind nur einige der Schwierigkeiten, mit denen die Kultusminister*innen und die Senator*innen umgehen müssen. Gerade im Bereich Digitalisierung muss Deutschland aber Schritt halten, um im internationalen Vergleich nicht noch weiter ins Hintertreffen zu kommen. Deshalb ist die Kritik an den Digitalisierungs-Fortschritten der KMK auch so groß. Ob die Verantwortlichen hier nachlegen können, hängt auch davon ab, ob sie ein Nachfolgemodell für den DigitalPakt auf den Weg bringen werden. 

Weitere Infos rund um die Geschichte, die Tätigkeitsfelder und weitere Kritik an der Kultusministerkonferenz stellen wir euch innerhalb unserer Themenwoche vor. Wie steht ihr zur KMK, wenn es um das Thema Digitalisierung an Schulen geht? Schreibt uns eure Meinung gerne in die Kommentare.

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Die Erörterung ist eine der realitätsnahesten Aufsatzformen, die in der Schule durchgenommen werden. Hier lernen Schüler:innen, sich mit einem kontroversen Thema auseinanderzusetzen, Informationen und Argumente zu beurteilen und sich darauf basierend eine eigene Meinung zu bilden, die sie sachlich und überzeugend rüberbringen können. 

Um im Unterricht die Aufmerksamkeit der Klasse zu steigern und sicherzugehen, dass alle Schüler:innen mitkommen, verwenden viele Lehrkräfte Lernvideos. Wir haben euch bereits gezeigt, wie man hochwertige Lernvideos im Internet erkennt und haben euch die besten Videos zur linearen Algebra vorgestellt. In diesem Artikel präsentieren wir euch nun fünf Lernvideos zur Erörterung, mit denen ihr euren Unterricht auflockern und euren Schüler:innen die Möglichkeit an die Hand geben könnt, in ihrem eigenen Tempo zu lernen. 

1. “Erörterung schreiben” von Studyflix

Dialektisch, textgebunden und BBB-Schema – wollt ihr beim Einstieg zum Thema Erörterung eure Schüler:innen gegen den Ansturm neuer Fachbegriffe wappnen, empfehlen wir das Video “Erörterung schreiben” vom Lernportal Studyflix. Es stellt die Aufsatzform vor und differenziert die verschiedenen Untergattungen – frei vs. textgebunden und linear vs. dialektisch. Arbeitsschritte wie die Stoffsammlung und das Schreiben einer Gliederung werden angeschnitten, bevor der Aufbau einer Erörterung geschildert wird. So bereitet ihr in nur knapp viereinhalb Minuten eure Schüler:innen optimal auf die Vertiefung des Themas vor. 

Das Video zeichnet sich durch das angehängte Skript aus, das nicht nur den Stoff aus dem Video, sondern auch zusätzliche Informationen zum Thema übersichtlich in schriftlicher Form aufführt. Hier findet ihr mit euren Schüler:innen unter anderem Formulierungshilfen, eine Checkliste zum Schreiben einer Erörterung und mögliche Aufsatzthemen für die Klausurvorbereitung. Stilvoll animiert und in einfacher Sprache verfasst, eignet sich dieses Video zum Einsatz in fast jeder Jahrgangsstufe. Aufgrund seiner Kürze kann es gut im Unterricht als Einstieg gezeigt und der Inhalt im Anschluss besprochen und vertieft werden. 

2. “Erörterung schreiben: Die Gliederung” von Learnhard 

Bevor eure Schüler:innen mit dem Schreiben einer eigenen Erörterung anfangen können, müssen sie ihr Vorhaben in einer Gliederung festhalten. Wie diese aufgebaut ist, lernen sie im Video “Erörterung schreiben: Die Gliederung” vom YouTube-Kanal Learnhard. Dort wird die Gliederung sowohl einer eingliedrigen (vgl. linearen) als auch einer zweigliedrigen (vgl. dialektischen) Erörterung beschrieben, die korrekte Verwendung des Nominalstils erklärt und ein explizites Gliederungsbeispiel für eine eingliedrige Erörterung durchgesprochen. 

Das Video ist achteinhalb Minuten lang und verfolgt den Stil einer privaten Nachhilfestunde, in der ein problematisches Thema ausführlich erklärt wird. Daher eignet es sich gut als Hausaufgabe, bei der Schüler:innen die im Unterricht durchgenommene Gliederung im eigenen Tempo wiederholen können. Der Creator, der seit Anfang der Corona-Pandemie unter dem Pseudonym Learnhard Lernvideos auf YouTube hochlädt, ist Lehrer an einer bayerischen Realschule. Er empfiehlt seine Videoreihe zur Erörterung aber allen Schüler:innen ab der neunten Klasse – unabhängig von Schulart und Bundesland. 

Bonus: Auf der Learnhard-Webseite ist auch ein Cheatsheet zur Erörterung verlinkt, in dem das Wichtigste zum Schreiben einer Erörterung auf einer Seite zusammengefasst ist. 

3. “Dialektische Erörterung schreiben: Das musst du beachten” von Learnattack

Was hat die Erörterung mit Sanduhren und Ping-Pong zu tun? Genau das lernen eure Schüler:innen im Video “Dialektische Erörterung schreiben: Das musst du beachten” von Learnattack. Die Nutzung der Lernplattform von Duden ist zwar kostenpflichtig, allerdings wird eine Auswahl der dort verfügbaren Lernvideos auf dem gleichnamigen YouTube-Kanal hochgeladen. In nur knapp dreieinhalb Minuten wird eurer Klasse der grobe Aufbau der dialektischen Erörterung erklärt – einschließlich der verschiedenen Möglichkeiten zum Strukturieren des Hauptteils: das Sanduhrprinzip und das Ping-Pong-Prinzip. 

Um eine hohe didaktische Qualität zu wahren, werden Learnattack-Inhalte von den Redakteur:innen in Zusammenarbeit mit erfahrenen Lehrkräften entwickelt. Durch seine Kürze und die Integration bunter Animationen ist dieses kurzweilige Video leicht zugänglich für Schüler:innen jeden Alters und eignet sich ideal zur kurzen Auflockerung einer schwierigen Unterrichtseinheit.

4. “Argumentation/Argumentationsstruktur eines Autors überprüfen und analysieren” von Die Merkhilfe

Wenn ihr in höheren Klassenstufen die textgebundene Erörterung behandelt, empfehlen wir euch das Video “Argumentation/Argumentationsstruktur eines Autors überprüfen und analysieren” von Die Merkhilfe. In fünf Minuten unterstützt das Video Schüler:innen beim ersten Teil einer textgebundenen Erörterung, also bei der Analyse der Argumentationsstruktur des Autors. Es erklärt, wie man den Aufbau eines argumentativen Textes analysiert, die Struktur einzelner Argumente bewertet – auf Basis des BBB-Schemas – und wie die Analyse durch eine Untersuchung der Textgestaltung gestützt wird.

Obwohl die Lernvideos auf dem YouTube-Kanal Die Merkhilfe zu finden sind, empfehlen wir auch die kostenlose App des Channels, die ihr hier herunterladen könnt. In der Nachhilfe-App, die sich für Chancengleichheit im Bildungssektor einsetzt, können Schüler:innen einfach nach einem Themengebiet oder Video-Titel suchen und bekommen neben dem Video auch Zugriff auf andere passende Lernmaterialien. Zum hier beschriebenen Video gibt es dort digitale Karteikarten zur selbstständigen Abfrage, eine PDF-Zusammenfassung des Stoffs zum Download und zum Abschluss einen Multiple-Choice-Test. Das Video eignet sich also ideal zum selbständigen Lernen. Eine gute Idee insbesondere für  Schüler:innen, die noch Schwierigkeiten bei der Argumentationsanalyse haben!

5. “Argumenttypen” von Ivi Education 

Egal ob linear, dialektisch oder textgebunden, eines müssen eure Schüler:innen zum Erörtern beherrschen: überzeugende Argumente erkennen und schreiben. Dazu empfehlen wir das Video “Argumenttypen” auf der Lernplattform Ivi Education, die von Deutsch-, Biologie- und Psychologie-Lehrer Marcus von Amsberg gegründet wurde. In diesem Video erklärt er, was ein gutes Argument ausmacht und stellt fünf Argumenttypen vor. Alle wichtigen Informationen werden übersichtlich schriftlich dargestellt und zum Schluss nochmal knapp und präzise zusammengefasst. Dadurch eignet sich das sechseinhalb-minütige Video zum Beispiel zum Erstellen eines Hefteintrags.  

Zusätzlich empfehlen wir das sogenannte LernSnack “Argumenttypen”, das dem Video beigefügt ist. Hier werden in einem simulierten Online-Chat die wichtigsten Punkte aus dem Video abgefragt. Es eignet sich beispielsweise als Hausaufgabe, um den Stoff zu wiederholen, der im Unterricht mithilfe des Videos durchgenommen wurde. 

Ob als Hausaufgabe oder im Unterricht, im Stil einer privaten Nachhilfestunde oder bunt animiert – mit dieser breiten Auswahl an kurzweiligen Lernvideos macht ihr eure Schüler:innen mit einem Klick zu Erörterungsprofis! Schaut auch gerne auf den genannten Kanälen und Webseiten vorbei, dort findet ihr viele weitere nützliche Inhalte. 

Kennt ihr andere gute Lernvideos zur Erörterung, die wir nicht genannt haben? Empfehlt sie gerne in den Kommentaren weiter!

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Die Benotung von Klausuren, das Erstellen von Sitzplänen oder einfache Strichlisten können im Lehrberuf wahre Zeitfresser sein. Um euch wichtige Zeit bei Verwaltungsaufgaben zu sparen, kann ein Rückgriff auf bestimmte Programme und Vorlagen hilfreich sein. Für Angelegenheiten wie die oben genannten, eignet sich beispielsweise die Tabellenkalkulation  Excel.  Damit lassen sich allerdings nicht nur Tabellen anlegen, das Programm bietet auch zahlreiche weitere Funktionen, mit denen ihr komplexe Berechnungen und Auswertungen durchführen könnt. Deren Ergebnisse können dann wiederum sortiert, gruppiert oder grafisch dargestellt werden. Um Microsoft Excel im Unterrichtskontext besser nutzen zu können, stellen wir euch heute drei Möglichkeiten vor!

1.  Digitales Klassenbuch

In unserem Artikel zum digitalen Klassenbuch haben wir euch bereits Softwares vorgestellt, mit denen ihr ein Klassenbuch digital gestalten könnt. Solltet ihr jedoch in vielen anderen Bereichen auf Excel zurückgreifen, kann es sich lohnen, auch ein Klassenbuch über Excel zu führen. Wer das besonders simpel halten möchte, kann in einem Excelblatt eine Liste mit den Vor- und Nachnamen der Schüler:innen erstellen und diese beispielsweise wöchentlich in einer neuen Datei abspeichern. Ein Beispiel hierfür könnte so aussehen:

Anwesenheitsliste mit Excel

Wem das aber zu wenig ist, der kann sich auch eine Vorlage herunterladen. Eine gute Vorlage inklusive weiterer Erklärungen und Funktionen findet ihr hier.

2. Benotung von Klausuren

Wo sich ein Rückgriff auf Excel sicher lohnen kann, ist bei der Berechnung von Klausurnoten. Hierfür könnt ihr euch einfach die Klassenliste in eine neue Excel-Datei kopieren und dort die erreichten Punkte pro Aufgabe jede:r Schüler:in eintippen. Hier ein Beispiel:

Klausurbenotung mit Excel

In der letzten Zeile tragt ihr die maximal erreichbaren möglichen Punkte jeder Aufgabe ein. Anschließend könnt ihr sowohl die maximal erreichbaren Punkte als auch die erreichten Punkte jede:r Schüler:in mithilfe der Summenfunktion =SUMME() zusammenrechnen. In einem Beispiel mit fiktiven Zahlen, sähe das Ganze dann so aus:

Es ist also in dieser fiktiven Klausur eine Gesamtpunktzahl von maximal 90 Punkten möglich. In der Spalte O stehen die Punkte, die von einzelnen Schüler:innen erzielt wurden. Vorteil an Excel ist, dass man die Funktion zur Berechnung einfach nach unten aufziehen kann und damit automatisch die Summe von jeder Person berechnet wird. Nun habt ihr die Möglichkeit, diese Punktzahlen mit euren festgelegten Notenspiegeln zu vergleichen. Wenn ihr aber eine Schritt für Schritt Anleitung zu dem Thema braucht oder weitere Fragen habt, schaut euch gerne dieses Video an. Dort ist alles noch einmal genauer erklärt.

3. Erstellen von Sitzplänen

Eine weitere Herausforderung im Lehrberuf kann das Erstellen von Sitzplänen sein. Um zu vermeiden, dass bestimmte Schüler:innen aus Unaufmerksamkeitsgründen nebeneinander sitzen, kann man als Lehrer:in schnell den Überblick über zu vermeidende Sitzkombinationen verlieren. Aber auch hier bietet sich Excel an. Auf dieser Website findet ihr erste Schritte, wir ihr mit Excel einen Sitzplan erstellen könnt. Da es aber aufgrund bestimmter Voraussetzungen ein wenig komplizierter werden kann, empfehlen wir euch auf jeden Fall die Verwendung einer Vorlage. Die Website Schulhelfer bietet euch für alle Fälle passende Vorlagen. Ihr findet dort alle möglichen Tabellen für euren Lehralltag und dazu passend immer Videotutorials, die die Tabellen nochmal genauer erklären. Um Excel also optimal zu nutzen, lohnt sich ein Blick auf diese Seite! 

Ihr seid Neulinge im Umgang mit Microsoft  Excel? Hier findet ihr ein erstes Video, in dem ihr euch mit den ersten Grundlagen der Software vertraut machen könnt. 

Wir hoffen, euch mit diesem Artikel einen ersten Überblick und Hilfen im Umgang mit Microsofts Excel gegeben zu haben. Wenn ihr weitere Tipps und Tricks habt, schreibt sie uns gerne in die Kommentare!

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Bornhöved. Der Landkreis Segeberg in Schleswig-Holstein macht es vor: Mit einem IT-Fachteam zur kostenlosen Unterstützung bei der Digitalisierung an Schulen. Für gleiche Voraussetzungen und einen einheitlichen Standard bei der Digitalisierung im Unterricht wird vom Kreis eine jährliche Förderungssumme von 200.000 Euro bereitgestellt. Denn Probleme bereitet nicht zuletzt die praktische Umsetzung des Themas Datenschutz.

Die Anzahl an Tablets, die an unzähligen Schulen im Rahmen der Digitalisierung besorgt wurden und jetzt quasi nutzlos herumliegen, ist immens. Allein in Schleswig-Holstein wurden in den vergangenen vier Jahren rund 33 Millionen Euro für knapp 70.000 digitale Endgeräte an Schulen ausgegeben. So auch für die Sventana Gemeinschaftsschule in Bornhöved. Nach zahlreichen gescheiterten Versuchen von Schulleiter Christian Kummetz und Mathe- und Sportlehrerin Sandra Marx, die Geräte richtig einzurichten, überkam die beiden die Ratlosigkeit. Das Problem: “Wir konnten den Datenschutz nicht gewährleisten”, so Kummetz. Auch die Vernetzung der Tablets untereinander sowie die Kopplung mit dem Gerät der Lehrkraft gelang nicht, dadurch “haben wir keinerlei Kontrolle darüber, was die Schülerinnen und Schüler an den Geräten machen", so Sandra Marx. Die Nutzung der Tablets im Unterricht erscheint sinnlos, wenn Schüler:innen die Geräte ohne Einschränkungen verwenden und sich wahllos auf verschiedenen Seiten herumtreiben können, statt aktiv am Unterricht teilzunehmen.

Die Schulträger sind sowohl für die Ausstattung der Schulen zuständig, als auch dafür, dass diese funktioniert. Das Geld für digitale Geräte und Infrastruktur allein reicht jedoch nicht aus, um Schulen digital fit zu machen, beklagt Astrid Henke von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Schleswig-Holstein. Deswegen hat der Kreis Segeberg ab Anfang Oktober ein dreiköpfiges IT-Fachteam für den Schulservice organisiert, das alle Schulen im Kreis kostenlos in den Bereichen Schul-IT und Geräteverwaltung unterstützen soll. Für das Ziel, allen Schulen die gleichen digitalen Voraussetzungen zu bieten, wird eine jährliche Förderungssumme von 200.000 Euro bereitgestellt.

Durch die Zusammenarbeit mit dem IT-Fachteam konnte die Sventana Schule zur Pilotschule werden. Heute werden in der damaligen fünften - heute sechsten - Klasse von Frau Marx die Tablets sowohl untereinander vernetzt, als auch datenschutzrechtlich sicher verwendet. Dadurch kann die Lehrerin von ihrem Gerät auf die Tablets der Schüler:innen zugreifen, Unterrichtsmaterialien auf das Smartboard oder auf die Geräte der Schüler:innen spiegeln und auch Apps sperren oder für die Unterrichtsnutzung freigeben. Lediglich das Thema Updates stellt noch ein Problem dar, da die Schüler:innen, sobald sie ein  Update starten, nicht mehr im Unterricht mitarbeiten können. Das IT-Fachteam arbeitet bereits an einer Lösung, um zentrale, nächtliche Updates zu ermöglichen. "Wir merken, wir brauchen dauerhaften Support", so Marx. Dieser ist über eine Hotline oder eine E-Mail-Adresse schnell zu erreichen und wird weiterhin daran arbeiten, die Digitalisierung an Schulen voranzutreiben.

Der Landkreis Segeberg macht erfolgreich vor, was sich eine Menge Schulen im Land wünschen. Möglicherweise bietet das gelungene Pilotprojekt die notwendige Inspiration für dauerhaft erfolgreiche Unterstützungsmaßnahmen, die die Schulen schon lange im Umgang mit der Digitalisierung benötigt haben und auch weiter brauchen werden.

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Berlin. Im Mai 2024 läuft der “Digitalpakt Schule” aus – und die Fortsetzung, ein “Digitalpakt 2.0", steckt noch immer in Verhandlungen fest. Jetzt warnt ein Bündnis aus Lehrerschaft, Eltern, Schulträgern, Digitalwirtschaft und Zivilgesellschaft ausdrücklich vor dem Auslaufen der Vereinbarung und fordert die Umsetzung der im Koalitionsvertrag zugesicherten nahtlosen Anschlussfinanzierung. 

Im Rahmen des bisherigen Digitalpakts sind seit 2019 mehr als fünf Milliarden Euro für die technische Modernisierung und Digitalisierung an Schulen bereitgestellt worden. Trotz der bisherigen finanziellen Unterstützung fehlt es an vielen deutschen Schulen noch immer an digitalen Endgeräten und Breitbandinfrastruktur. Ohne die notwendigen dauerhaften finanziellen Mittel ist laut dem Verband Erziehung und Bildung (VBE) die Gefahr groß, dass  Schulen zu einem Zeitpunkt, in dem die Digitalisierung gerade erst im Aufschwung ist, einen digitalen Rückschritt erleiden.

Um die Digitalisierung aller Bildungseinrichtungen sicherzustellen, muss das von der Regierung angekündigte Nachfolgeprogramm kommen, so die Forderung des Bündnisses. In einem Forderungskatalog festgehalten, betonen sie die Bedeutsamkeit, die offiziellen Verhandlungen für ein Nachfolgemodells aufzunehmen. So ließe sich eine zeitnahe Anschlussfinanzierung sicherstellen. Die Ausarbeitung eines langfristigen Finanzierungsmodells und die Relevanz der Einbeziehung von Schüler:innen, Lehrkräften, Schulträgern, Eltern und Bildungsexpert:innen in die Beratungen sind ebenfalls Vorschläge des Katalogs. 

Wie Christiane Gotte, Vorsitzende des Bundeselternrates erklärt, sei die Fortführung des Digitalpakt essentiell, damit Schüler:innen in einer digital geprägten Gesellschaft erfolgreich sein und Bildungseinrichtungen ihre digitalen Kapazitäten dauerhaft ausbauen können. Dass der Digitalpakt noch nicht alle Ziele erreicht hat, bekräftigt auch Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes. “Häufig steht die nachhaltige Beschaffung von digitalen Endgeräten für Lehrkräfte und ihre Schülerinnen und Schüler noch aus, ebenso wie die professionelle IT-Unterstützung der Schulen”, so Lin-Klitzing. Der stellvertretende Bundesvorsitzende des Verband Bildung und Erziehung Tomi Neckov spricht davon, dass der Digitalpakt für einen deutlichen “Ausstattungsschub” an den Schulen gesorgt hat, der “Digitalisierungsschub” aber immer noch ausbleibe. Es mangele weiterhin an Zugang zu Breitband-Internet und ausreichend digitalen Endgeräten sowohl für die Schüler:innen als auch für die Lehrkräfte.

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Im Mai fand in Potsdam ein außerplanmäßiger Wechsel im Kultusministerium statt (Lehrer News berichtete). Im Gespräch mit Lehrer-News nimmt Brandenburgs neuer Bildungsminister Steffen Freiberg Stellung zum akuten Lehrermangel, rechten Tendenzen an Schulen, den Herausforderungen der Digitalisierung – und wie KI die Bildung der Zukunft verändern wird.

Lehrermangel: "Ohne Seiteneinsteiger geht es nicht"

Lehrer News: Lassen Sie uns zunächst über ein Thema sprechen, das Lehrkräften wohl nicht nur in Brandenburg am meisten unter den Nägeln brennt: Der Lehrermangel. Rund 30.000 Menschen waren am Wochenende bundesweit auf der Straße, um für bessere Arbeitsbedingungen und eine grundlegende Reform des Schulsystems zu demonstrieren. Wie sieht die Lage momentan in Ihrem Bundesland aus?

Freiberg: Wir haben in Brandenburg einen vergleichsweise ruhigen Schuljahresbeginn hinter uns: Und das in einer Situation, wo wir nicht alle Stellen besetzen konnten. Nichtsdestotrotz ist die Stundentafel an allen öffentlichen Schulen abgesichert gewesen. Natürlich kommt es dann an der einen oder anderen Stelle entweder zu fachlichen Engpässen oder es müssen in ergänzende oder begleitende Angebote eingegriffen werden. Aber wir beobachten, dass die Zahl der Ausschreibungen kontinuierlich weiter sinkt. Anfang vergangener Woche waren wir bei 340, während es zum Schuljahresbeginn noch fast 500 waren. Das Land Brandenburg, wie fast alle anderen auch, stellt kontinuierlich ein und versucht die Bedarfe zu decken. Zur Wahrheit gehört aber auch: Ohne Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger geht es nicht – und wird es auch in den kommenden Jahren nicht gehen.

Ich habe am ersten Tag meines Amtes im Landtag gesagt, dass Schule aus mindestens zwei Gründen nie wieder so sein wird wie vor der Pandemie: Der eine Grund ist KI und der andere ist die personelle Situation, in der sich das Schulsystem insgesamt befindet.

Lehrer News: Welche Konzepte haben Sie in der Tasche um dem Phänomen Lehrermangel in Brandenburg zu begegnen?

Freiberg: Wir sind momentan in einer Situation, in der es in fast allen Branchen Arbeitskräftemangel gibt, der sich voraussichtlich weiter verschärfen wird. Der Wettbewerb um die Köpfe findet längst nicht mehr nur innerhalb eines Bundeslandes statt. Im Lehrerbereich suchen gerade alle Bundesländer massiv nach neuen Lehrkräften, selbst Länder wie Bayern müssen da mittlerweile mit Prämien arbeiten, um neue Lehrkräfte an Bord zu bekommen.

Wir arbeiten mit den Konzepten, die wir jetzt in der aktuellen Situation nutzen können. Wir versuchen beispielsweise über ein Stipendium Lehrerinnen und Lehrer an den ländlichen Raum zu binden. Wir sind außerdem dabei, in die konkreten Beschäftigungssituationen zu schauen, beispielsweise, indem wir ab diesem Schuljahr das Angebot für grundständig ausgebildete Lehrkräfte, als Vertretungslehrkraft zu arbeiten, deutlich verbessern wollen. Das sind alles kleine Bausteine.

Mit Blick auf die mittelfristige Perspektive sind wir derzeit in Verhandlungen mit den Gewerkschaften in allen Branchen des öffentlichen Dienstes, und schauen, an welchen Stellen wir beispielsweise über Zulagen die Attraktivität des Beschäftigungssystems weiter verbessern können. Was für mich momentan kein Thema ist, ist eine verpflichtende Mehrarbeitsstunde. Das ist etwas, was zwar auch in Brandenburg diskutiert wurde, aber nicht von mir oder von der SPD, sondern von anderen Parteien. Ich halte das in der Situation, in der Lehrerinnen und Lehrer nach der Pandemie sind – sowie im Kontext einer angespannten gesellschaftlichen Situation – für die falsche Richtung. Wir setzen eher darauf, denjenigen, die dazu bereit sind in bestimmten Lebensphasen – planmäßig, nicht verpflichtend – eine Stunde mehr zu arbeiten, diese Möglichkeit zu gewähren.

Brandenburgs Bidungsminister Steffen Freiberg
Steffen Freiberg ist seit Mai 2023 Minister für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg. Zuvor war er von Januar 2022 bis zu seiner Ernennung Staatssekretär in diesem Ministerium. Zugleich war er Ko-Vorsitzender der Kommission „Bildung in der digitalen Welt“ der Kultusministerkonferenz und der gemeinsamen Steuerungsgruppe zum Digitalpakt zwischen Bund und Ländern (Digitalpakt Schule)

Die größte Ressource ist in Brandenburg ohnehin nicht die Teilzeit-Debatte. Brandenburg ist hier auf Platz drei in der Vergleichsrechnung der Länder. Das ist nicht unser Thema. Das sind in aller Regel diejenigen, die Kinder haben oder Pflege betreiben zu Hause. Da würde ich, selbst wenn ich könnte, nicht ran wollen. Es ist eher die Frage, ob wir es schaffen – und wenn ja, wie – Kolleginnen und Kollegen länger im Dienst zu halten. Also diejenigen, die mit 63 regulär den Dienst verlassen können, dazu zu ermutigen, noch ein oder zwei Jahre dran zu hängen. Auch das ist ein Thema, das wir im Moment mit den Gewerkschaften beraten.

Lehrer News: Zuletzt hat unsere Leser der Fall einer Lehrerin in Sachsen-Anhalt mit mehr als 40 Dienstjahren umgetrieben, die sich weigerte, Mehrarbeitszeit zu leisten und deswegen fristlos gekündigt wurde…

Freiberg: Die Kollegin soll sich bei uns melden. Wir stellen sie gerne ein.

Lehrer News: …Sie verfolgen ja gerade einen anderen Ansatz in Brandenburg. Wie sieht der aus und wie wird der bislang in der Praxis angenommen?

Freiberg: Im Mai habe ich alle bisherigen Diskussionsvorschläge zu dem Thema zurückgenommen und einen neuen Diskussionsvorschlag in die Runde geworfen. Hierbei sollen die Erfahrungen und die Lebensarbeitszeit der Lehrkräfte berücksichtigt werden. Wir hatten vorgeschlagen ein Modell mit einem fortschreitenden Anrechnungsstundensystem einzuführen, das die Kolleginnen und Kollegen entweder zu Unterricht verpflichtet oder mit den Anrechnungsstunden durch Kapitalisierung in der Schule dann anderes Personal beschäftigt werden kann. Das haben wir über die Sommerferien beraten. Zugegebenermaßen hätte das mit den noch relativ wenig konkreten Informationen nicht gereicht, am Anfang des Schuljahres einen erheblichen Effekt in der Unterrichtsversorgung zu erzielen. Deswegen haben wir in Abstimmung mit dem Landesschulbeirat, entschieden, nichts übers Knie zu brechen, sondern in Ruhe weitere Eckpunkte zu entwickeln und im kommenden Jahr umzusetzen. Das Ziel bleibt ältere, erfahrene Lehrkräften zu motivieren, länger im Schuldienst zu bleiben. Mir geht es nicht um meinen Vorschlag, sondern um eine Lösung. Es geht um mehr Unterricht.

IT Fachkräfte "kein wirklich gelungenes Konzept"

Lehrer News: Kommen wir zum Thema Digitalisierung. Der Digitalpaket läuft kommenden Mai aus, ein Nachfolger ist noch nicht in Sicht. Währenddessen fehlt es nicht nur an Geräten, vor allem das nötige Personal, um Lehrkräfte zu entlasten, scheint in weiter Ferne. Wie kann die Ausstattung von Schulen mit IT-Fachkräften Ihrer Meinung nach gelingen?

Freiberg: Das ist ganz offen gestanden kein Konzept, das ich für wirklich gelungen halte. Digitalisierung von Schule ist etwas, was ja jederzeit abrufbar von allen Orten, von allen möglichen Geräten, also dezentral laufen soll. Damit das gut funktioniert, muss aber die Recheninfrastruktur genauso wie die Service-Infrastruktur zentralisiert werden. Ansonsten kann das nämlich erstens keiner bezahlen und zweitens müssen sonst alle 240 Schulträger in Brandenburg dieselben Fragen von Datenschutz und IT-Sicherheit alle nebeneinander selbst lösen. Das wäre Unsinn. Hier muss es eine Kooperation auf horizontaler Ebene geben, und ich bin sehr froh, dass es in Brandenburg eine Entwicklung in dem Bereich gibt. Es gibt mit DIKOM einen zentralen IT-Dienstleister aus der kommunalen Familie, der sich in den vergangenen zwei Jahren mit dem Thema Schule sehr viel stärker befasst hat, als das vorher der Fall war. Das ist eine Aufgabe, die im Bereich der kommunalen Schulverwaltung lange Zeit mit unterschiedlicher Priorität behandelt wurde. Das hat sich aber geändert. Immer mehr kommunale Gebietskörperschaften in Brandenburg gehen auf die DIKOM zu und schließen sich dort zusammen. Das ist der richtige Weg, der First Level Support für Lehrerinnen und Lehrer muss über eine solche Struktur abgedeckt werden.

Lehrer News: Arbeiten Sie beim Thema Digitalisierung auch schon mit EdTech-Unternehmen zusammen – und was sind in dem Bereich für Projekte geplant?

Freiberg: Wir haben im kleinen Maßstab erst mal die bestehenden Angebote von EdTech-Unternehmen über Landeslizenzen eingebunden. Ehrlicherweise ist es aber nicht ganz leicht bei großen Ausschreibungen Angebote von kleineren Firmen oder Start-Ups zu bekommen, die in der Lage sind, diese Ausschreibungen abzubilden, wenn es um ganze Schulsysteme geht. Der Charakter eines Start-Ups und die Größe und Reichweite der Aufgabe sind da manchmal noch nicht ganz übereinander zu bringen. Es gibt aber auch Beispiele, dass das funktionieren kann.

KI gekommen um zu bleiben: "Bewertungsformat wird sich ändern müssen"

Lehrer News: Wenn wir im Jahr 2023 über Digitalisierung sprechen, kommen wir nicht am Thema Künstliche Intelligenz vorbei. ChatGPT und Co werden sich in Zukunft nicht in Luft auflösen. Die Frage bleibt, wie Lehrkräfte und Schüler damit umgehen sollen. Was ist Ihr Ansatz bei diesem Thema – und welche Rolle spielt KI momentan in Lehrplänen und Digitalisierungsstrategie von Brandenburg?

Freiberg: Sie sagen es: KI wird nicht wieder weggehen. Ich hatte im Frühjahr noch die Gelegenheit mit Open AI (der Firma hinter ChatGPT, Anm. d. Red.) gemeinsam mit anderen Institutionen auf Einladung der Robert Bosch Stiftung zu sprechen. Da ist klar erkennbar gewesen: Das, was ChatGPT jetzt kann, ist erst der Anfang der Entwicklung und nicht das Ende. Darauf muss man sich einstellen. Wir als Land Brandenburg haben zunächst die Realität an den Schulen begleitet, indem wir jetzt einen Leitfaden rausgegeben haben für den Umgang mit ChatGPT und Künstlicher Intelligenz. Die größte unmittelbare Herausforderung ist das Bewertungsprinzip von außerschulischen Aufgaben. Das ist etwas, was sich  stark ändern wird. Die Frage: „Schreib mal einen Text und den reichst du dann zur Bewertung ein“, wird sich so nicht mehr abbilden lassen. Wir diskutieren derzeit die Frage, welchen Einfluss das auf die Prüfungskultur in Deutschland insgesamt haben wird. Klar ist schon jetzt, dass sich das Bewertungsformat insbesondere von größeren textlichen Arbeiten wird ändern müssen.

Lehrer News: Apropos ändern müssen. Zuletzt machten mehrere rechtsextreme Vorfälle an Brandenburger Schulen Schlagzeilen, Ihr Vorgehen wurde dabei als zögerlich kritisiert. In Umfragen wäre die AfD momentan stärkste Kraft in Ihrem Bundesland und jeder vierte Schüler vertritt laut der Studie “Jugend in Brandenburg 2022” die Ansicht, dass der Nationalsozialismus auch seine guten Seiten hatte. Inwiefern erreichen Sie aus dem Kultusministerium heraus überhaupt noch die Basis?

Freiberg: Aus besagter Studie kann man ebenfalls herauslesen, dass sich diese sehr schwierigen Einstellungen zur Demokratie in Brandenburg mehr oder weniger horizontal entwickeln. Es gab in den letzten Jahren trotz Pandemie keine Beschleunigung, sondern das hat sich auf einem Niveau, das ohne Frage beklagenswert hoch und herausfordernd ist, stabilisiert. Zu den demoskopischen Erhebungen: Wenn Sie sich die Umfrage in Brandenburg genau anschauen spielt Bildung bei den wichtigsten Themen der Wähler mit fünf Prozent nahezu keine Rolle. Es sind im Moment ganz überwiegend bundes- und außenpolitische Themen, die die Menschen in Brandenburg bewegen. Die Angst, die von solchen Parteien in diesen Themenfeldern geschürt wird, schlägt sich dann natürlich entsprechend in den Umfragen nieder.

Wir haben ein Pilotprojekt mit dem Titel „Starke Lehrer – starke Schüler“, aus der Bundesförderung in eine Landesförderung überführt und damit institutionalisiert.  Starke Lehrer – starke Schüler hat  an ausgewählten Schulen  untersucht, wie sich mit Coaching, Mikrointerventionen und Fortbildungen für Lehrer und Schüler die Resilienz für den demokratischen Rechtsstaat unterstützen und stärken lässt. Wir haben uns unabhängig von den Vorfällen in Burg dazu entschieden, dieses Programm aus eigenen Mitteln in ein dauerhaftes Programm umzuwandeln. Und ich hoffe sehr, dass das von den Schulen auch entsprechend angenommen wird. Oft werden solche Angebote von denjenigen Schulen angenommen, bei denen die Awareness und die Resilienz ohnehin hoch sind, während diejenigen, bei denen ein solches Programm mehr Wirkung entfalten würde, oftmals nicht so geneigt sind, das von sich aus anzugehen. Da muss man genau überlegen, wie man das macht, ohne am Ende gegen den Zweck zu arbeiten. Das ist manchmal nicht ganz leicht.

Wir haben darüber hinaus mit dem 5-Punkte-Plan zur Stärkung der politischen Bildung in den Unterrichtsinhalten Schwerpunkte gesetzt. Gerade erst haben wir eine Handlungsbroschüre veröffentlicht, die anhand relativ konkreter Fallgestaltungen beschreibt, wie man ad hoc agieren kann, wenn es zu schwierigen Situationen kommt. Trotzdem werden wir die Vorschriften, die die Grundlage dafür bildet, wie die Schulen zu reagieren haben, noch ein wenig praxisnäher ausgestalten. Klar ist auch: Es gibt keine Toleranz im Schuldienst Brandenburgs für Verfassungsfeinde. Das will ich hier noch mal ganz klar sagen.

"Wir brauchen mehr schülerzentrierte Lernplattformen"

Lehrer News: Werfen wir zum Schluss noch einen Blick in die Zukunft. Wie sehen Sie die Zukunft des Schulsystems mit Blick auf die kommenden Jahrzehnte? Was muss sich ändern – und wie soll die Schule der Zukunft aussehen?

Freiberg: Fangen wir mal damit an, was sich nicht ändern muss. Nicht ändern darf sich die zentrale Stellung einer Lehrkraft als der entscheidende Faktor für den Lernerfolg von Schülerinnen und Schülern. Das ist die zentrale Schlüsselstelle, um die es geht und auf die wir einen großen Fokus legen müssen. Was sich vielleicht ein Stück weit ändern muss ist, ist die Frage der Bewertungskultur. In Deutschland und in Mitteleuropa ist das Bewertungssystem am Ende darauf ausgelegt, Prüfungen in einer bestimmten Art und Weise abzunehmen, bei der man noch mal ganz genau hinschauen muss, ob das im 21. Jahrhundert wirklich das ist, was wir wirklich prüfen wollen. Prüfen kann man vieles – aber ob das immer das ist, was wir wirklich prüfen wollen in jeder Hinsicht, muss man sich noch mal ganz genau anschauen.
Und ich glaube, dass wir im Zuge der Digitalisierung und gerade bei der Nutzung von KI ein Stück weit überlegen müssen wie wir – mit guten Konzepten und mit guten Ideen – schülerzentrierte Lernsysteme schaffen. Die erlauben es, auch für die jenigen, die mehr Förderung brauchen und die vielleicht sich im Unterricht nicht immer zuerst melden, eine Umgebung zu schaffen, in der sie oder er ihren jeweils individuellen besten Schulabschluss tatsächlich auch schaffen können. Wir brauchen dafür mehr schülerzentrierte Lernplattformen im digitalen Bereich, auch außerhalb der Schule.

Lehrer News: Vielen Dank für das Gespräch!

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Durch WhatsApp, Instagram und Co. gehören Bilder, Zeichenlimits und Emojis mittlerweile für viele Jugendliche zu den Grundlagen der Kommunikation. Kein Wunder also, dass traditionelle Lernformen wie lange Lesetexte und Frontalunterricht oft auf taube Ohren stoßen. Wollt ihr den zeitgemäßen Wünschen eurer Klasse entgegenkommen, müssen dementsprechend neue Materialien und Tools her. Ein Beispiel: Chat-basiertes Lernen, bei dem Schüler:innen in simulierten Online-Chats Wissensfragen zugesendet bekommen, auf die sie wie in sozialen Medien antworten können. 

Wir haben die KI-gestützte Lernplattform Eggheads getestet und zeigen euch, wie ihr damit Chat-basierte Quizze erstellt. Mit Eggheads-Quizzen könnt ihr nicht nur Wissen abfragen und festigen, sondern auch den Kenntnisstand eurer Klasse ermitteln und Wissenslücken identifizieren. Wie gut sich die App in der Praxis wirklich für den Unterricht eignet, klären wir in diesem Artikel. 

Das Erstellen von Quizfragen in Eggheads

Ihr könnt Eggheads in einer kostenlosen Version verwenden, indem ihr euch auf der Startseite mit eurer Email-Adresse registriert. Um ein Quiz zu erstellen, generiert ihr pro Frage einen sogenannten Dialog, der aus Frage und Antwort besteht. Ihr könnt sowohl geschlossene Fragen erstellen, bei denen die richtige Antwort ausgewählt und angeklickt werden muss, oder offene Fragen, wo Schüler:innen die korrekte Antwort in den Chat eintippen sollen. Zur Wissensvermittlung eignen sich auch Dialoge, die einen Erklärtext enthalten und Gesprächs-ähnliche Antwortmöglichkeiten bieten wie “Alles klar” oder “Das habe ich noch nicht ganz verstanden”. Um euch Zeit zu sparen, kann die Eggheads-KI euch einen sehr guten ersten Entwurf für ein Quiz liefern, den ihr dann bearbeiten und ergänzen könnt. Dazu speist ihr eine sogenannte Wahrheit (bis zu 1500 Wörter) ein. 

Je stärker das Quiz der alltäglichen Chat-Kommunikation auf sozialen Medien ähnelt, desto ansprechender ist es. Deshalb erlaubt Eggheads das Einfügen von Emojis sowohl in Fragen als auch in Antworten. Zudem können GIFs eingefügt werden - allerdings nur in Fragen und nicht in Antwortmöglichkeiten. Dasselbe gilt für Bilder und Videos. Diese können aus dem Internet eingefügt oder von eurem Endgerät hochgeladen werden. Leider ist letzteres bei Videos kaum zu gebrauchen, da der Upload auf 10 MB begrenzt ist. Dennoch könnt ihr zum Beispiel Lernvideos von YouTube per Link einfügen, zu denen ihr im Anschluss Fragen stellt. Für Inspiration empfehlen wir unseren Artikel über die besten Videos zur linearen Algebra. 

Leider ist es nicht möglich, bei geschlossenen Fragen mehr als eine Antwort als richtig einzustellen. Des Weiteren ist die Internetseite, auf der Chats erstellt werden, nur auf Englisch verfügbar; eine Übersetzung durch den Browser ist fehlerhaft, aber verständlich. 

Feedback geben auf Eggheads

Der Chatbot gibt immer automatisch das Feedback “Richtig” und “Leider falsch. Die Antwort ist …”. Da dies nicht deaktiviert werden kann, ist es leider nicht möglich, bei falscher Antwort eine Hilfestellung zu geben und Schüler:innen die Gelegenheit zu bieten, die Frage nochmal zu versuchen. 

Um das Feedback auszuweiten oder zu spezifizieren, könnt ihr sogenannte Sprünge in euer Quiz einbauen. Diese führen Schüler:innen bei der Wahl einer bestimmten Antwort zu einem entsprechenden Dialog. Damit können Lernende mit unterschiedlichen Kenntnisständen selbstständig entscheiden, ob sie vor Beantwortung einer Frage einen Dialog mit einer Definition oder Erklärung einsehen möchten. Sprünge ermöglichen auch Feedback, das von der ausgewählten Antwortmöglichkeit abhängt. So könnt ihr beispielsweise erklären, wieso jede Antwortmöglichkeit richtig bzw. falsch ist. 

Alternativ könnt ihr von der KI persönliches Feedback aus einer Wahrheit (bis zu 1500 Wörter) generieren lassen. Dieses eignet sich vor allem für offene Fragen. Hier kann Feedback nämlich nicht durch Sprünge auf die gewählte Antwortmöglichkeit abgestimmt werden, da es unendlich viele falsche Antworten gibt. Allerdings muss sehr viel Text eingegeben werden, um sicherzustellen, dass der Chatbot sinnvolles Feedback gibt. 

Eggheads-Quizze mit der Klasse teilen und auswerten 

Obwohl man Einladungen per E-Mail verschicken kann, empfehlen wir das Teilen durch einen QR-Code, um euch das Abtippen von E-Mail Adressen zu sparen. Dazu wandelt ihr in einem QR-Code-Generator den Zugangslink, den ihr beim Erstellen eines Quiz erhaltet, in einen QR-Code um. Es braucht also keine teure Ausstattung oder spezielle Apps: zur Bearbeitung von Eggheads-Quizzen genügt eine Internetverbindung und ein Smartphone mit Kamera.  

Unter dem Analytik-Tab könnt ihr nach der Durchführung eines Quiz den Kenntnisstand eurer Klasse einsehen. Ihr seht dort, wie viele Schüler:innen das Quiz angefangen bzw. beendet haben. Allerdings sind nur gesammelte Daten verfügbar; heißt, ihr könnt dort nur ablesen, ob alle Schüler:innen teilgenommen haben, und nicht wer noch fehlt. Balkendiagramme zeigen, wie oft einzelne Dialoge angesehen wurden. Anhand der Besucherzahl von optionalen Erklärungs-Dialogen könnt ihr erkennen, wo Schüler:innen Nachholbedarf sehen. Die von Schüler:innen gegebenen Antworten werden für geschlossene Fragen in Kreisdiagrammen und für offene Fragen gebündelt und gezählt in Listen dargestellt. So könnt ihr auf einen Blick sehen, wie sicher eure Klasse ist und welche Irrtümer noch bestehen. 

Falls wir euer Interesse geweckt haben: die Eggheads Website bietet ausführliche Hilfe-Artikel mit schrittweisen Anleitungen. Zusätzlich empfehlen wir die Aneignung des Tools durch Ausprobieren. Dazu könnt ihr nach Veröffentlichung eines Quizzes eine Vorschau öffnen, wo ihr das Quiz testen könnt, ohne die Analytik-Daten zu verfälschen. So können Funktionen risikofrei ausprobiert und sämtliche Fehler entdeckt und rechtzeitig behoben werden.

Wie kann ich die Quizze in meinen Unterricht einbauen? 

Um euch die Vorbereitung zu erleichtern, haben wir uns einige Ideen für den nächsten Chat-basierten Unterricht überlegt: 

  • Fremdsprachen lernen: Der Chatbot kann jede Sprache sprechen, die ihr sprechen könnt, da seine Kommunikation von euch vorgegeben wird. Damit eignet er sich zum Lernen von Fremdsprachen, zum Beispiel durch Vokabelabfragen oder grammatikalische Aufgaben. Achtung: das personalisierte KI-Feedback und die Erstellung eines Quiz-Entwurfs durch die KI sind nur in begrenzten Sprachen möglich. Darunter sind Deutsch und die beliebten Fremdsprachen Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch. 
  • Grundwissen wiederholen: Die leicht verdaubaren Häppchen, in denen mit Eggheads Wissen geliefert wird, sind wenig zeitaufwendig und können entspannt zwischendurch bearbeitet werden. Dadurch eignet sich das Tool zur regelmäßigen Abfrage von alten Inhalten neben dem regulären Unterricht. 
  • Hausaufgaben: Die kurzen Quizze, die am Smartphone von überall bearbeitet werden können, eignen sich auch als Hausaufgabe, da sie gut in den Alltag integriert werden können. 
  • Umfragen erstellen: Mit Eggheads können auch Umfragen erstellt werden, indem das Feld für die richtige Antwort bei offenen Fragen leer gelassen wird. Eure Schüler:innen können so eine beliebige Antwort geben, die dann im Analytik-Tab erscheint. Umfragen können entweder ans Ende eines Quizzes gehängt werden, um deren Inhalt und Aufbau rezensieren zu lassen, oder ihr könnt einen eigenen Chat erstellen, in dem Schüler:innen euren Unterricht allgemein evaluieren können. 

Fazit: Lohnen sich Eggheads-Quizze für den Unterricht?

Abschließend finden wir, dass Eggheads eine vielversprechende Lerninnovation bietet, die Schüler:innen im digitalen Zeitalter entgegenkommt und somit ihr Interesse an schulischen Inhalten steigert – auch weil Schüler:innen aktiv in die Wissensvermittlung miteinbezogen werden. Trotz einiger Einschränkungen, erlauben die kreativen Möglichkeiten beim Entwurf der Fragen und des Feedbacks und bei der Verknüpfung der Dialoge, dass Quizze an die Bedürfnisse der Schüler:innen angepasst werden. Auch das Teilen von Quizzen mit der Klasse und die Auswertung von Feedback sind bei Eggheads sehr nutzer:innenfreundlich gestaltet und eignen sich gut für den Unterricht. 

Als größtes Problem sehen wir den Aufwand – sowohl an Arbeit und an Zeit -, der benötigt wird, um ein komplexes Quiz zu gestalten, das mit Antwort-spezifischem Feedback keine:n Schüler:in zurücklässt. Mit der Nutzung der KI zur Erstellung eines Quiz-Entwurfs könnt ihr euch zwar die anfängliche Arbeit sparen, müsst aber trotzdem das ausführliche Feedback selber einstellen oder die KI mit einer Menge Information füttern, um ein sinnvolles KI-Feedback zu erhalten.  

Aber: Übung macht ja bekanntlich den Meister. Deshalb können wir Eggheads all denjenigen empfehlen, die bereit sind, das Tool häufig im Unterricht einzusetzen, sodass sich der benötigte Aufwand für die Einarbeitung lohnt. Vor allem ist es sinnvoll, Quizze zu erstellen, die ihr öfter wiederverwenden könnt – entweder in der gleichen Klasse zur regelmäßigen Wiederholung von Grundwissen oder in anderen Klassen. Um mit einem Quiz nur einmalig den Unterricht etwas spielerischer zu gestalten, ist es fraglich, ob der benötigte Zeit- und Arbeitsaufwand durch den schulischen Mehrwert gerechtfertigt wird. 

Habt ihr bereits Erfahrungen mit Chat-basiertem Lernen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare! 

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Der Duft eines frisch geöffneten Klassenbuchs, die feinsäuberlichen Linien und Kästen auf den makellos gedruckten Seiten und dazu ein brandneuer Kugelschreiber: Der Traum einer jeden Lehrkraft – Allerdings im Jahre 2002. In Zeiten der digitalen Bildung und dem multimedialen Lernen an Schulen ist es auch für die Lehrkräfte Zeit, frischen Wind in die Klassen zu bringen. Angefangen bei dem wohl typischsten Merkmal für den Beginn einer Unterrichtsstunde: dem Klassenbuch.

Wir zeigen euch, welche Anbieter es für das digitale Klassenbuch gibt und welche Vor-  und Nachteile ihr aus den verschiedenen Angeboten ziehen könnt. Eine Reise in die Vergangenheit, zusammen mit einem Sprung in die Zukunft des Klassenbuchs, könnt ihr hier nachlesen. In unserem ersten Artikel haben wir euch bereits zwei Anbieter vorgestellt. Klickt doch schnell noch ein Mal rüber, um den bestmöglichen Vergleich zu haben. Für den heutigen Artikel haben wir uns drei unterschiedliche Anbieter genauer für euch angeschaut und möchten unsere Erfahrungen mit euch teilen. 

  1. DieSchulApp

DieSchulApp vereinbart nahezu alle Elemente aus dem Schulalltag. Ihr könnt unter den Modulen verschiedene Bereiche auswählen, die ihr nach Belieben miteinander kombinieren könnt. Darunter das digitale Klassenbuch, Vertretungsplanung, Hausaufgaben, Elternsprechtage und noch vieles mehr. Die App erweitert das analoge Klassenbuch um neue Features. Hier könnt ihr euch einen Überblick über die verschiedenen Module verschaffen. 

Die Funktionen und Nutzung von DieSchulApp wird in diesem Video erklärt.

Zum Thema digitales Klassenbuch könnt ihr all das, was ihr sonst in das analoge Klassenbuch eingetragen habt, direkt digital übertragen. In DieSchulApp sind die Module digitales Klassenbuch und Absenzenverwaltung miteinander verknüpft. Wenn im Sekretariat also bereits eine Krankmeldung eingegangen ist, könnt ihr das direkt in eurem Klassenbuch sehen – andersrum natürlich genauso. Ihr könnt euch Hausaufgaben und Unterrichtsinhalte notieren, Mitteilungen und Hinweise für den Elternsprechtag vorbereiten und ihr habt euer Klassenbuch immer dabei. Das klingt doch schonmal vielversprechend. 

Was uns gut an DieSchulApp gefällt: Die detaillierte und genaue Beschreibung der einzelnen Module und Kategorien gibt einen guten Überblick über das Angebot der App. Die Möglichkeit zur Wunschkombination aus den Modulen ist für uns ein weiterer Pluspunkt. Die App ist DSGVO-konform, nutzt deutsche Server und legt großen Wert auf den Datenschutz. Dass die Preise der einzelnen Module erst auf Anfrage zu sehen sind, sehen wir hingegen als Kritikpunkt an. 

DieSchulApp könnt ihr euch auf euer Smartphone und auf das Tablet downloaden, aber auch über die Weboberfläche nutzen. DieSchulApp verfügt mittlerweile über 2.600 Bewertungen allein im Apple Store. Vielen Nutzer:innen gefällt die Übersichtlichkeit und die einfache Handhabung. Was aber häufig negativ auffällt: Abstürzen und Aufhängen der App und die mangelnde Erreichbarkeit der Servers. 

DieSchulApp bietet euch einen dreimonatigen Testzugang an. Danach variieren die Preise je nachdem, welche Module ihr bucht. Jedes Modul hat einen jährlichen Preis zwischen 49€ und 249€, weitere Preise werden nicht genannt. Über das Formular könnt ihr einen Testzugang und weitere Informationen anfordern.

  1. EduPage

EduPage ist eine Schulsoftware aus dem Raabe Verlag. Mit verschiedenen Funktionen wie digitalen Stunden- und Vertretungspläne, Nachrichtenfunktion, Terminverwaltung und E-Learning möchte die Software euren Schulalltag erleichtern. Für den heutigen Artikel werfen wir wieder einen gezielten Blick auf die Funktion des digitalen Klassenbuchs. Auch bei EduPage könnt ihr alle Notizen, Hinweise und Abwesenheiten, welche vorher analog eingetragen wurden, ganz einfach in das digitale Klassenbuch übertragen. Euren Lehrstoff könnt ihr problemlos über den Stoffverteilungsplan festlegen und bei Bedarf nachtragen. Der Vertretungsplan und das Klassenbuch sind miteinander verknüpft, das heißt, dass die Daten des Vertretungsplans automatisch in euer Klassenbuch übertragen werden. Für den Fall, dass ihr selbst krank oder verhindert seid, könnt ihr Notizen für den Unterricht für eure Vertretung eintragen. Die Anwesenheit der Schüler:innen könnt ihr natürlich auch überprüfen.  

Das Video erklärt euch die Software und die Funktionen wie das digitale Klassenbuch noch einmal genauer.

Was uns gut an EduPage gefällt: Die Website ist informativ und hilfreich aufgemacht. Zu fast allen Themen gibt es Videos und Hilfestellungen, in denen die verschiedenen Funktionen erklärt werden. Die Preise werden transparent auf der Website veröffentlicht und nach unterschiedlichen Kriterien berechnet. Ihr könnt somit direkt nachschauen, welche Funktionen ihr für euer Geld bekommt – ein großer Pluspunkt! Die Software ist DSGVO-konform und eure Daten sind durch SSL-Verschlüsselung geschützt, zudem nutzt EduPage deutsche Server. Was uns negativ aufgefallen ist: Die dazugehörige App hat im Vergleich zu der Website eine weniger ansprechende Aufmachung und wird auch im Apple Store und bei Google Play eher schlecht bewertet. Die App ist also definitiv überarbeitungswürdig. 

Je nach Größe eurer Schüler:innenanzahl und der Schulart variieren die Preise. Ebenfalls könnt ihr noch zusätzliche Funktionen und Pakete buchen. Für jedes Modul könnt ihr einen kostenlosen Testzeitraum anfordern. Bei einem Abrechnungszeitraum über drei Jahre erhaltet ihr fünf Prozent Rabatt auf den jährlichen Preis und bei fünf Jahren erhaltet ihr zehn Prozent Rabatt. Ein möglicher Jahrespreis könnte also so aussehen: Bei einer Anzahl von 501–800 Schüler:innen an einem Gymnasium, zahlt ihr für die Premium Version ohne zusätzliche Module, über einen Abrechnungszeitraum von fünf Jahren 1.258,20 € jährlich. 

  1. SWOP

Last but not least: SWOP. Die Software aus Potsdam soll die Kommunikation und die Verwaltung an Schulen vereinfachen und modernisieren. SWOP vereint die Module Klassenbuch, Info, Noten, Homework, Kalender und Post. Alles, was ihr also vorher im Aushang und der Ablage des Lehrerzimmers vorfinden konntet, die Noten der Schüler:innen, Vergabe der Hausaufgaben und alle für dich wichtigen Termine und Nachrichten, wird in der Software vereint und zusammengefasst. 

In dem Video könnt ihr mehr über SWOP erfahren.

Per Klick die An- und Abwesenheiten der Schüler:innen eintragen, Bemerkungen oder Dokumentationen festhalten und die Hausarbeiten überprüfen – das ist auch bei dem digitalen Klassenbuch von SWOP möglich. Durch die Fehlzeitenmatrix habt ihr einen guten Überblick über die Abwesenheiten eurer Schüler:innen und den Sitzplan eurer Klasse könnt ihr ebenfalls digital festhalten. Im Stundenplan könnt ihr aktuelle Informationen und wichtige Hinweise für eure Kolleg:innen oder Schüler:innen hinterlassen. Alles in einem umfasst das digitale Klassenbuch von SWOP alle wichtigen Elemente, die ihr im Schulalltag benötigt. 

Auch bei SWOP gefällt uns die Aufmachung der Website sehr gut. Alle notwendigen Informationen sind in wenigen Klicks griffbereit. Die Geschichte um die Entstehung von SWOP und die Auflistung der Partnerschulen machen einen guten Eindruck. Die Module sind frei kombinierbar. So könnt ihr das buchen, was ihr wirklich benötigt. Mit verschlüsselten Verbindungen, einem ISO-zertifizierten Hosting und deutschen Servern und der DSGVO-Konformität setzt SWOP auf hohe Sicherheitsstandards und Datenschutz. Bemängeln müssen wir aber auch hier, dass die Preise erst auf Anfrage verfügbar sind. SWOP kommentiert die Situation damit, dass es “kein Produkt von der Stange” sei, sondern immer individuell konfiguriert wird. Dennoch finden wir, dass die Preise zu den verschiedenen Modulen direkt auf der Website den Vergleich zwischen den verschiedenen Anbietern  transparenter machen. Zumal Lehrkräfte oder Schulträger auch nicht immer direkt ein Angebot anfordern möchten, sondern sich zunächst lediglich über die verschiedenen Preise informieren wollen. 

Vieles ist gut, aber nichts ist richtig gut 

Bei DerSchulApp gefällt uns besonders die freie Kombination der Module und umfangreichen Möglichkeiten des digitalen Klassenbuchs. Die häufig bemängelten Probleme mit der App und mit den Servern plus die Tatsache, dass auf der Website keine Preise einzusehen sind, empfinden wir als Kritikpunkt. EduPage überzeugt uns durch die Transparenz der Preise und durch die hilfreiche Gestaltung der Website. Allerdings fällt die App auch hier qualitativ ab und macht uns einen Strich durch die Rechnung. Die Verbindung aus der freien Kombination der Module bei SWOP und die einladende Website mit der Geschichte der Software, zusammen mit den nicht vorhandenen Preisen, kombiniert die Vor- und Nachteile der beiden zuvor genannten Anbieter. 

Das digitale Klassenbuch hat bei allen Anbietern hilfreiche Funktionen. In dieser Hinsicht könnt ihr praktisch nichts falsch machen. Dennoch muss auch das ganze Drumherum betrachtet werden. Einen klaren Testsieger gibt es bei unserem Vergleich nicht wirklich. Letztendlich liegt  es an euch und eurer Schule, ob und mit welchem der zahlreichen Angebote ihr einen weiteren Schritt in Richtung Digitalisierung machen wollt. 

Nutzt ihr an eurer Schule bereits das digitale Klassenbuch? Erzählt uns gerne von euren Erfahrungen!

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Nur jeder zehnte deutsche Jugendliche zwischen zehn und 18 Jahren kann programmieren. Das geht aus einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom aus dem Jahr 2018 hervor. Ob sich die digitale Kompetenz an deutschen Schulen in den letzten fünf Jahren verbessert hat, ist fraglich. Wie Lehrer News bereits im Frühjahr berichtete, gilt Informatik in gerade einmal fünf Bundesländern als Pflichtfach, in den meisten gibt es nur freiwillige Angebote. 

Trotz mangelnder staatlicher Maßnahmen, könnt ihr als Lehrkräfte eine technische Ausbildung in den Unterricht integrieren, um eure Schüler:innen bestmöglich auf ihre digitale Zukunft vorzubereiten. Eine solche Möglichkeit bieten Arduino und Raspberry Pi: kreditkartengroße Minicontroller bzw. Minicomputer, die vielfältige  Möglichkeiten bieten, die Arbeit mit Computern praktisch zu erlernen. Um euch die Unterrichtsvorbereitung zu erleichtern, stellen wir im Folgenden einige Projekte vor, die kostenlos online abrufbar sind und mit denen ihr Spaß am Programmieren wecken könnt!

Arduino oder Raspberry Pi?

Obwohl Arduino und Raspberry Pi häufig als Konkurrenzprodukte betrachtet werden, ist der Raspberry Pi ein eigenständiger Minicomputer, an den, wie bei herkömmlichen Geräten, zur Bedienung lediglich eine Maus, ein Monitor und eine Tastatur angeschlossen werden müssen. Anders beim Arduino: dieser Minicontroller führt den von einem angeschlossenen PC überspielten Code aus. Der Arduino durchläuft also wiederholt ein Programm, während der Raspberry Pi mehrere Programme nacheinander oder gleichzeitig abspielen kann. Da die eingeschränkten Funktionen des Arduino die Handhabung erleichtern, geschieht die Wahl zwischen den zwei Produktreihen am Besten anhand des Kenntnisstandes der Schüler:innen und dem angestrebten Niveau des Projekts. 

Arduino Projekt: Von der Blinkenden LED bis zum Autonomen Roboter

Dieses Projekt des Schülerforschungszentrums Südwürttemberg entstand im Laufe von zehn aufeinanderfolgenden Workshops mit Schüler:innen der 4. bis 6. Klasse. Zu Beginn werden die Grundlagen der Elektrizität abgefragt, um Teilnehmer:innen die Arduino-Hardware näherzubringen, bevor die Entwicklungsumgebung Arduino IDE und erste C++-Codes vorgestellt werden, die im Laufe des Projekts immer anspruchsvoller werden. Auch kommen neue Bauteile wie ein Multimeter und ein Analog-Digital-Wandler dazu. Diese schrittweise steigenden Ansprüche verringern die Gefahr, weniger-technikaffine Schüler:innen zurückzulassen. 

Der Fokus des Projekts liegt auf alltäglichen Anwendungen des Arduinos. Teilnehmer:innen bauen beispielsweise einen Bewegungsmelder oder verschiedene Motoren und bekommen so ein Verständnis dafür, wie viele selbstverständliche Vorgänge heute auf Computer und Codes angewiesen sind. Das Projekt endet mit dem Bau eines eigenen Roboters, um auch die spielerische und kreative Seite der Arbeit mit Computern aufzuzeigen. 

Das Material kann entweder als Lehrerleitfaden verwendet oder den Schüler:innen zur selbstständigen Erarbeitung zur Verfügung gestellt werden. Es enthält neben erklärenden Lesetexten, Abbildungen und Grafiken auch elf Arbeitsblätter, inklusive ausführlich erklärten Lösungen. Die Materialliste am Kopf jedes Arbeitsblattes erleichtert die Unterrichtsvorbereitung. Besonders für technische Laien ist das beigefügte Arduino-Glossar hilfreich, in dem wichtige IT-Begriffe, die Grundlagen der C++-Programmierung und die Behebung häufiger Syntaxfehler im Code erklärt werden. 

Das Projekt-Dokument bietet in vielen Fällen schon den fertigen Code für die gegebenen Problemstellungen. Dieser wird den Schüler:innen ausführlich erklärt, bevor er in Arduino IDE übertragen werden soll. Mag diese Präsentation von Wissen zum Lernstil einiger passen, wird der Learning-by-Doing-Aspekt, der anderen Lerner:innen hilft, deutlich verringert. 

Weitere Arduino Projekte

  • Der Workshop “Von der Schönheit und Eleganz Programmierbarer Gegenstände” von starthardware.org ist auf nur drei Tage ausgelegt. Die Aufgaben sind einfach gehalten und es wird eine fertige PowerPoint Präsentation mitgeliefert. 
  • Die Qualitäts- und Unterstützungsagentur - Landesinstitut für Schule NRW bietet “Materialien für einen ‘Sanften Einstieg’ in die Microcontroller-Programmierung”. Nach der Erarbeitung der Hard- und Software und der Programmierung anhand zahlreicher Arbeitsblätter bekommen Schüler:innen die Gelegenheit, ihre eigenen Projekte frei zu planen und durchzuführen. Auch enthalten sind Lernerfolgskontrollen um das Projekt abzuschließen. 

Raspberry Pi Projekt: Unterrichten mit dem Raspberry Pi

Diese Unterrichtsreihe wurde bei der Arbeit mit Schüler:innen der 6. Klasse entwickelt. Sie ist auf 30 Stunden ausgelegt und begleitet Teilnehmer:innen in stetigen Schritten von der Einführung der Hardware, über die Aneignung der Programmiersprachen Scratch und Python, bis hin zum Programmieren eigener Spiele. 

Neben exakten Stundenabläufen, die euch die Unterrichtsvorbereitung erleichtern, bietet das Heft Verweise auf unterschiedlichste Hilfsmittel, z.B. kostenloses Unterrichtsmaterial zur spielerischen Aneignung der benötigten Programmiersprachen. Der ausführliche Lehrerleitfaden wird von 46 Arbeitsblättern begleitet. Diese ermöglichen Schüler:innen mithilfe von bunten Abbildungen und Grafiken die selbständige Arbeit im eigenen Tempo. Alle Lösungen werden ausführlich erklärt. 

Inhaltlich punktet das Heft mit seinem Fokus auf Computerspielen und kreativen Eigenprojekten. Sechs Stunden sind alleine dem Programmieren mit Minecraft gewidmet. Das beliebte Spiel ist in einer Raspberry Pi Version verfügbar, mit der man durch Python-Befehle unmittelbar in die Spielwelt eingreifen kann. Das Projekt endet zudem mit zehn Stationen, die selbständig je nach Interesse bearbeitet werden können. Hier lernen Schüler:innen unter anderem, Pixel-Art zu erstellen, eine Spielsteuerung aus Papier zu basteln oder einen Joystick anzustecken. 

Den Projektstart bildet ein dreistündiger Theorieblock zur Geschichte und zum Aufbau des herkömmlichen Computers. Obwohl entsprechende YouTube-Videos verlinkt wurden, können diese Einheiten etwas trocken ausfallen, wenn ihr keinen Zugang zu historischen Computern habt. Allerdings verschafft dieser Teil den Schüler:innen ein Verständnis für den Zusammenhang zwischen ihrem eigenen PC oder Tablet und dem Raspberry Pi. 

Weitere Raspberry Pi Projekte

  • Die Bergische Universität Wuppertal bietet neben einem Skript für Lehrkräfte auch Arbeitsblätter und Lesetexte, die selbständiges Arbeiten ermöglichen. Der Fokus liegt auf alltäglichen Anwendungen. So kann beispielsweise eine Infrarotfernbedienung oder ein digitales Thermometer erstellt werden.
  • Das Material “Programmiersprache mithilfe von Raspberry Pi Kennenlernen” von lehrer-online.de lehrt durch Lesematerial und Fragestellungen das Programmieren am Raspberry Pi. Zum Schluss sind Schüler:innen in der Lage, mit Python eigene Zeichnungen anzufertigen. Das Material bildet den Beginn eines langfristigen Projekts, der Astro Pi Challenge, bei der Teilnehmer:innen die Chance haben, mit selbstgeschriebenen Programmen wissenschaftliche Untersuchungen im All durchzuführen. Das restliche Material zur Challenge findet ihr hier und hier.

Egal ob Computerfreaks oder technische Anfänger, mit der vielfältigen Auswahl an frei zugänglichen Arduino- und Raspberry Pi-Projekten, die online zu finden sind, wird auch eure Klasse im Nu zu Programmierprofis. Kennt ihr noch weitere Projekte, die wir nicht genannt haben? Schreibt sie uns gerne in die Kommentare! Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobieren!

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London. Die britische Regierung will Schüler:innen künftig verbieten, ihre Smartphones mit in die Schule zu bringen. Ziel ist es, durch das Smartphone-Verbot Ablenkungen zu reduzieren und Mobbing einzudämmen. Lehrerverbände kritisieren den Vorstoß der konservativen Regierung, der in der Vergangenheit immer wieder auch in Deutschland diskutiert wurde.  

“Eines der größten Probleme, mit denen Kinder und Lehrer heute konfrontiert sind, ist die Auseinandersetzung mit den Auswirkungen von Smartphones in unseren Schulen”, sagte Bildungsministerin Gillian Keegan auf einem Treffen der Tories. Ihre Partei will deshalb das allgemeine Verbot durchsetzen. Bis es tatsächlich dazu kommen kann, wird es aber wohl noch dauern. Ein Regierungssprecher hat bereits angekündigt, dass man für die Gesetzesgrundlage viel Zeit benötigen werde. Bis dahin soll es nur neue Leitlinien für den Umgang mit Smartphones an Schulen geben. 

Lehrerverbände kritisieren die Pläne

Der Chef der Lehrergewerkschaft NASUWT, Patrick Roach, kritisierte das Vorhaben bereits als “nicht durchsetzbar” und wirkungslos. Er wies darauf hin, dass die negativen Folgen von massiver Smartphone-Nutzung sich nicht auf die Klassenräume beschränken. 

Auch der deutsche Lehrerverband lehnt die Idee eines generellen Smartphone-Verbots an Schulen ab. "Ein absolutes Handyverbot für alle Altersgruppen und den gesamten Schulbereich kann man nicht durchsetzen", hat Verbandspräsident Stefan Düll dem ZDF erklärt. Er begründet das damit, dass viele Eltern schnell Kontakt zu ihren Kindern, etwa für kurzfristige Absprachen, haben möchten.

Die Herausforderungen für Lehrkräfte durch die immer stärker werdende Smartphone-Nutzung bei Kindern und Jugendlichen ist auch dem deutschen Lehrerverband bewusst. Düll fordert "einen Ansatz des emanzipierten Schülers", statt eines flächendeckenden Komplettverbots”. Hierzu müsse man sich Gedanken darüber machen, wie sich digitale Geräte sinnvoll in Schulen integrieren lassen. Auch gegen Mobbing helfe ein Smartphone-Verbot in Schulen nicht. Das Mobben im Netz würde dann nachmittags weitergehen, so Düll.

Auch Niederlande wollen Smartphone-Verbot

Im Juli hatten die Niederlande bereits angekündigt, Smartphones in Schulen durchsetzen zu wollen. Dieses soll ab 2024 gelten. Ob das Smartphone-Verbot in Großbritannien tatsächlich umgesetzt wird, ist wohl noch fraglich, denn es ist nicht der erste derartige Versuch. Bereits vor zwei Jahren hatten die Tories ein ähnliches Vorhaben angekündigt, aber keine Taten folgen lassen. 

In Deutschland gibt es auf politischer Ebene auch immer wieder Vorstöße, ein Smartphone-Verbot in Schulen durchzusetzen. Konkret angekündigte Gesetzesvorhaben gibt es dazu aber bisher nicht. 

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Berlin. Das Bündnis für Bildung e.V (BfB) hat im September einen neuen Leitfaden für die Beschaffung von Schülerendgeräten vorgestellt. Nachdem im vergangenen Jahr bereits ein Leitfaden zur Beschaffung von Lehrerdienstgeräten vorgestellt wurde, widmete sich das Bündnis nun den Schülerendgeräten. Der Leitfaden soll in erster Linie Schulen bei der Beschaffung von Schülergeräten helfen und das zeitgemäße Lernen in der digitalen Welt vorantreiben. 

Die digitale Bildung an Schulen läuft, trotz des DigitalPakts, eher schleppend. Durch die Vereinbarung des Bundes “DigitalPakt Schule”, welche vorrangig die digitale Netzwerkinfrastruktur finanzieren und unterstützen soll, ist es wichtig, dass die Schüler:innen und Lehrkräfte die digitalen Geräte wie Tablets und Co. optimal nutzen und verwenden können. Um den sicheren Umgang mit den Endgeräten zu verbessern, entwickelte das BfB mit Partnern wie Microsoft Deutschland einen praxisnahen Leitfaden mit Tipps für die Finanzierung, die Beschaffung und die Nutzung der Geräte. Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen digitalen Voraussetzungen, wie Netzwerkstabilität und die Ausstattung der Geräte an den Schulen, sollen Schüler:innen und Lehrkräfte die Potenziale der digitalen Geräte optimal ausschöpfen können. Durch den digitalen Wandel des Lernens wird von den Lehrkräften und Schüler:innen erwartet, dass sie die Einrichtung und Nutzung der Geräte eigenständig vornehmen können. Den Schüler:innen und Lehrkräften fehlt häufig allerdings das notwendige IT-Wissen für die fachgerechte Einrichtung und sichere Nutzung. Das führt dazu, dass an vielen Schulen teure Geräte ungenutzt liegen bleiben, weil es an Fachpersonal für die Einrichtung der Geräte oder an einer stabilen Netzwerkverbindung mangelt. Der Leitfaden der BfB soll mit einer Support Checkliste und Hinweisen auch hier Abhilfe schaffen. 

Im Idealfall sollen Schüler:innen künftig 1:1 mit den Geräten ausgestattet werden, um die bestmöglichen Lernerfolge in Zeiten des digitalen und multimedialen Lernens zu erzielen. Ob die finanziellen Mittel des DigitalPakts Schule dafür ausreichen, jede:n Schüler:in deutschlandweit mit einem Endgerät auszustatten, ist zweifelhaft. Aber auch die bisherige Ausstattung trifft häufig auf Komplikationen. Der Leitfaden soll ein weiterer Schritt sein, um die Hürden der zeitgemäßen digitalen Bildung an Schulen zu überwinden und sicherzustellen, dass die Mittel des DigitalPakts effektiv genutzt werden.

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Heute ist Welttag der menschenwürdigen Arbeit. Ein Tag, an dem Gewerkschaften weltweit öffentlich für die Herstellung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen eintreten. Er wird häufig auch Tag der guten Arbeit genannt und dazu genutzt, auf die vorherrschenden Arbeitsbedingungen und das Recht eines jeden Arbeitnehmers auf gute Arbeit aufmerksam zu machen. Seit 2008 findet dieser jährlich am 7. Oktober statt.

Gerade im Bildungssektor herrschen nach wie vor ernstzunehmende Probleme wie der immer weiter zunehmende Personalmangel oder die Arbeitslosigkeit von Referendaren während der Sommerferien. Auch das Thema Digitalisierung sorgt im Bildungswesen für zusätzliche Be- statt Entlastung, wie eine jüngste Erhebung des Deutschen Gewerkschaftsbunds ergab. Mehr Anerkennung, mehr Personal und weniger Stress sind nur einige Forderungen, die schon lange deutschlandweit von Lehrkräften erhoben werden. Einige von ihnen haben uns bereits zum Weltlehrertag ihre Meinung mitgeteilt. Um diese Forderungen umsetzen zu können, macht sich insbesondere die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mit dem Einsatz für vernünftige Arbeitsbedingungen, unbefristete Arbeitsverträge und sichere Arbeitsplätze im Bildungsbereich stark. Wir haben Daniel Merbitz, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstandes der GEW im Arbeitsbereich Tarif- und Beamtenpolitik, anlässlich des heutigen Tages einige Fragen gestellt:

Lehrer News: Wie definieren Sie “Gute Arbeit”?

Merbitz: „Die Definition von ,Guter Arbeit’ variiert je nach Kontext und Perspektive. Im Allgemeinen bezieht sie sich auf Arbeitsbedingungen und -praktiken, die bestimmte Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstandards erfüllen. Einige Merkmale, die eine Rolle spielen, sind beispielsweise Arbeitszeit und Work-Life-Balance, angemessene Entlohnung, Partizipation und Mitbestimmung, soziale Sicherheit sowie Chancengleichheit und Diskriminierungsfreiheit.”

Lehrer News: Inwiefern trifft diese Definition auf den Lehrerberuf zu? Wie zeichnet sich “Gute Arbeit” für Lehrkräfte aus?

Merbitz: „,Gute Arbeit’ für Lehrkräfte zeichnet sich durch mehrere wichtige Faktoren aus, die auf die speziellen Anforderungen und Herausforderungen des Bildungssektors zugeschnitten sind. Dazu zählen neben einer angemessenen und wettbewerbsfähigen Bezahlung für Lehrkräfte, die ihre Qualifikationen und Erfahrung angemessen widerspiegelt, ebenfalls gute Arbeitsbedingungen, die guten Unterricht ermöglichen. Das schließt Klassenraumgröße, Lehrmaterialien und Unterstützungsdienste mit ein. ,Gute Arbeit’ für Lehrkräfte sollte Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten bieten, um deren Fähigkeiten und Kenntnisse zu erweitern und sich beruflich weiterzuentwickeln. Psychologische Unterstützung und Ressourcen zur Bewältigung von Herausforderungen und Stresssituationen sind ebenfalls wichtige Aspekte ,Guter Arbeit’. Nicht zuletzt spielen auch Wertschätzung und Anerkennung eine wichtige Rolle. Lehrkräfte sollten für ihre Arbeit und ihren Beitrag zur Bildung und Entwicklung insgesamt mehr Anerkennung und Wertschätzung bekommen.”

Daniel Merbitz, Vorstandsmitglied Tarif- und Beamtenpolitik der GEW, Foto von Kay Herschelmann (Quelle: GEW)

Lehrer News: Was läuft gut, was muss noch verbessert werden?

Merbitz: „Die Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da die spezifischen Anforderungen und Bedingungen für Lehrkräfte von Bundesland zu Bundesland und von Bildungseinrichtung zu Bildungseinrichtung unterschiedlich sind. ,Gute Arbeit’ für Lehrkräfte sollte darauf abzielen, die Qualität der Bildung insgesamt flächendeckend zu verbessern, die Motivation der Lehrkräfte aufrechtzuerhalten und den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler zu fördern. Auch mehr Unterstützung bei der Bewältigung von Herausforderungen ist notwendig.

Ein großes Problem ist, dass die gesetzlichen Vorschriften zum Arbeits- und Gesundheitsschutz in den Bildungseinrichtungen von den unterschiedlichen Arbeitgebern seit Jahren ignoriert oder unzureichend umgesetzt werden. Gleichzeitig stimmen viele Rahmenbedingungen im Bildungsbereich nicht: Angefangen beim Fachkräftemangel, über die immer stärkere Ausweitung ohnehin zu hoher und entgrenzter Arbeitszeiten bis hin zu Problemen, die die Digitalisierung mit sich bringt. Die im Juni 2023 erschienene Sonderauswertung des DGB-Index ,Gute Arbeit’ zur Digitalisierung in Bildungsberufen hat die steigende Arbeitsbelastung der Lehrkräfte durch die Digitalisierung bestätigt. Auch die Entgrenzung in Lehrberufen ist in den vergangenen Jahren durch die Digitalisierung weiter gewachsen. Diese Tendenz ist alarmierend.

Im Schulbereich kommen erschwerend die unterschiedlichen Verantwortlichkeiten von Schulkosten- und Schulhoheitsträgern hinzu. Damit die Gesamtsituation verbessert wird, braucht es mehr zeitliche, personelle und finanzielle Ressourcen im Bildungsbereich und Maßnahmen, die aufeinander abgestimmt sind.”

Lehrer News: Wie wird das Thema angegangen? Wie können andere Sie unterstützen?

Merbitz: „Es gibt bereits Initiativen, die verstetigt werden müssen. Beispielsweise muss die Ende 2023 auslaufende Qualitätsoffensive Lehrerbildung weitergeführt werden. Ein 100-Milliarden-Euro-Programm für Bildung, die Verstetigung des Digitalpakts und ein ausgebauter IT-Support in Bildungseinrichtungen sind nicht „nice-to-have“, sondern eine zentrale Zukunftsfrage. Für die Entlastung der Lehrkräfte braucht es mehr Fachkräfte, für die Behebung der eklatanten Mängel an Gebäuden und einer besseren Ausstattung bedarf es – auch kommunaler – Investitionen. Kurz gesagt: Politikerinnen und Politiker müssen mehr Geld für Bildung bereitstellen.”

Lehrer News: Danke für das Gespräch.

Das Thema der guten bzw. der menschenwürdigen Arbeit ist von erheblicher Bedeutung für die Zukunft der Lehrkräfte. Entlastung, Unterstützung und Finanzierung sind notwendige Forderungen, die nicht länger ignoriert werden können.

Wie steht ihr zu dem Thema? Habt ihr noch weitere Punkte, die für die Bildungspolitik relevant sind? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen.

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Am 15. November öffnet die ARD deutschlandweit ihre Türen für die Jugendlichen - mit dabei sind die BR-Studios in Augsburg, München, Nürnberg und Würzburg. Aber nicht nur dort ist viel geboten: Journalistinnen und Journalisten kommen auch mit Workshops in die Schulen - entweder in Präsenz oder online über BigBlueButton. Und es gibt acht interaktive Livestreams, bei denen die Jugendlichen mitdiskutieren können.

Alles KI?

Ein großes Thema beim diesjährigen ARD Jugendmedientag ist Künstliche Intelligenz: Videos, Bilder, Texte - was ist "echt"? Und wo ist es sinnvoll und legitim, KI für sich arbeiten zu lassen? Im live gestreamten STUDIO KI schauen die Moderatorinnen und Moderatoren gemeinsam mit den Jugendlichen und Fachleuten aus verschiedenen Perspektiven auf Einsatzmöglichkeiten und Gefahren Künstlicher Intelligenz in den Medien.

Im BR-Studio hat Nadine Hadad zum Beispiel einen Grafikdesigner zu Gast, der gemeinsam mit den Jugendlichen ein Podcastcover gestaltet. Auch Kiara aus der Serie iam.justmyself ist dabei; sie wird einen ihrer ersten Auftritte als Sängerin haben. Und anschließend von KI-Experten erfahren, was die alles mit ihrer Stimme machen können. Außerdem geht’s um Themen wie "Machine Learning", personalisiertes Radio und die Daten, mit denen KI-Tools trainiert werden.

Auch in den Workshops greifen viele Journalistinnen und Journalisten des Bayerischen Rundfunks und der anderen ARD Medienhäuser das Thema auf: Es geht unter anderem darum, wie man KI für kreative Prozesse nutzen kann, wie KI hilft, lange und schwierige Originalquellen für Prüfungen zu erschließen, und welche ethischen und rechtlichen Fragen sich beim Einsatz von KI stellen.

WUMMS KI Challenge: Kreiere dein eigenes Team!

Passend zum Thema startet die Redaktion der Sportsatire WUMMS einen Wettbewerb: Schulklassen können mit Hilfe von kreativen KI-Tools eine neue Sportart samt Trikot, Wappen und Spielstätte erfinden. Natürlich gibt es auch Tipps, welche kostenlose KI-Software es gibt, um Texte und Bilder generieren zu lassen. Die Gewinner werden am ARD Jugendmedientag bekannt gegeben. Die Klasse, die gewinnt, bekommt in der Schule Besuch vom WUMMS-Team!

Medien bewusst nutzen und hinter die Kulissen schauen

Aber auch zu vielen anderen Themenbereichen gibt es zahlreiche Angebote: Recherchieren und Fakten checken, Social Media, Meinungs- und Pressefreiheit, Datenschutz und Datensicherheit, Berufsfelder und Ausbildung in der ARD, Tipps und Tricks zur Medienpraxis. Und nicht zuletzt erfahren die Jugendlichen, wie es hinter den Kulissen zugeht: durch Workshops in den Studios und im zweiten Livestream BEHIND THE SCENES. Wie entsteht der Weltspiegel mit Reportagen aus aller Welt?

So können Lehrkräfte ihre Klassen, AGs und Seminare anmelden

Im zentralen Buchungstool der ARD können Lehrkräfte passgenau ein Angebot auswählen, das zur Klassenstufe und den Interessen ihrer Schülerinnen und Schüler passt. Sie können wählen unter Workshops an ihrer Schule, Workshops in den Studios, Onlineworkshops und Teilnahme an den Livestreams.

Hier geht‘s zur Anmeldung!

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Europäische Mission für digitale Bildung: EdTech Edurino verkündet Expansion nach Großbritannien, um digitales Lernen für Kinder voranzutreiben

  • Für Familien, Bildungseinrichtungen und Einzelhändler: Das hybride Lernsystem für Kinder ab 4 Jahren wird in mehreren hundert Bildungseinrichtungen eingesetzt und ist bei mehr als 350 stationären Einzelhändler, darunter u. a. Müller und Thalia, erhältlich. Seit dem Start 2021 wurden über 200.000 Produkte an Familien in der DACH-Region verkauft.
  • Edurino trifft auf bereitwilligen Markt: Eigene Studien in Großbritannien zeigen, dass 86 Prozent der Kinder im Vorschulalter ein eigenes Tablet oder Smartphone besitzen. 50 Prozent dieser Kinder verbringen bis zu 60 Minuten pro Tag an digitalen Geräten. Das verdeutlicht die Dringlichkeit junger Familien, die Bildschirmzeit der Kinder pädagogisch wertvoll zu gestalten.
  • Starkes Investor-Team im Rücken: Anfang des Jahres sammelte Edurino 10,5 Millionen Euro bei der Series-A Finanzierung von globalen Investoren wie u. a. DN Capital, Emerge Education und Tengelmann Ventures ein. Seit der ersten Stunde stehen Bildungsexpertin Verena Pausder und Gaming Experte Jens Begemann als Business Angel hinter dem EdTech.

München, 13. September 2023 – Angesichts der rasanten technologischen Entwicklung nimmt die Bedeutung digitaler Bildung für Kinder in Europa kontinuierlich zu. Edurino, eines der führenden europäischen EdTech-Startups, verkündet heute die Expansion nach Großbritannien. Die beiden Gründerinnen Irene Klemm und Franziska Meyer haben 2021 gemeinsam mit PädagogInnen eine hybride Lern-Plattform entwickelt, die Kinder ab dem Vorschulalter spielerisch auf die Anforderungen der digitalen Welt von morgen vorbereitet. Nach dem erfolgreichen Start in der DACH-Region läutet Edurino mit der Expansion nach Großbritannien die zweite Unternehmensphase ein, die digitales Lernen für Vorschulkinder auf europäischer Ebene verbinden soll.

"Wir glauben fest daran, dass digitale Lösungen das Potenzial haben, Bildung auf der ganzen Welt zu transformieren. Mit Edurino wollen wir die erste personalisierte Lern-Plattform schaffen, die unsere Jüngsten auf die Herausforderungen der digitalen Ära vorbereitet und zugleich Chancengleichheit fördert." – Irene Klemm & Franziska Meyer, Gründerinnen von Edurino 

Digitales Lernen trifft auf bereitwilligen Markt

Nach dem erfolgreichen Start in der DACH-Region nimmt Edurino mit der Expansion nach Großbritannien Kurs auf die nächste Phase der Wachstumsstrategie. Eigene Studien haben gezeigt, dass der Kampf um die Bildschirmzeit im britischen Markt ein großes Problem junger Familien darstellt: Über 86 Prozent der Kinder im Vorschulalter haben ihr eigenes Tablet oder Smartphone. Davon dürfen über die Hälfte mehr als viermal pro Woche spielen. Insgesamt verbringen 50 Prozent dieser Kinder bis zu 60 Minuten pro Tag an digitalen Geräten. Diese Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit, die Bildschirmzeit der Kinder pädagogisch wertvoll zu gestalten. Durch die Erschließung des britischen Spiel- & Bildungsmarkts wird Edurino nicht nur die Präsenz in Europa verstärken, sondern auch den Grundstein für eine weltweite Vernetzung legen. Edurino beschäftigt derzeit über 70 MitarbeiterInnen aus 14 Nationen, davon 50 Prozent Frauen. Darunter auch ein Team aus deutschen und britischen PädagogInnen, welche die Lerninhalte von Edurino basierend auf den lokalen Lehr- und Bildungsplänen individuell anpassen. Durch Partnerschaften mit Schulen, PädagogInnen und Bildungsorganisationen strebt Edurino an, digitales Lernen auch in den britischen Bildungseinrichtungen zu integrieren.

“Edurino hat es in der DACH-Region geschafft, digitales Lernen zu Hause und in Bildungseinrichtungen für Kinder zu verbinden. Die Expansion nach Großbritannien stellt einen bedeutenden nächsten Schritt dar, um digitale Bildung auf europäischer Ebene weiter zu verknüpfen." – Mario Barosevcic, Partner von Emerge Education

Edurino auf Wachstumskurs

Seit der Gründung 2021 hat Edurino in der DACH-Region über 200 Tausend Produkte an Familien verkauft und in mehreren Hundert Bildungseinrichtungen wird das digitale Lernkonzept im Unterricht eingesetzt. Die Produkte können bei mehr als 350 stationären Einzelhändlern und Onlineshops erworben werden, darunter u. a. Müller, Thalia, Gravis, Media Markt, Babyone und KaDeWe. Für das hybride Lernkonzept erhielt Edurino zahlreiche Nominierungen und Auszeichnungen, darunter u. a. das digitale Startup des Jahres 2023 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, den deutschen Gründerpreis und den Comenius-EduMedia-Award 2022.

"Edurino hat das Potenzial, die Art und Weise, wie Kinder auf der ganzen Welt lernen, nachhaltig zu verändern. Ihr Edutainment-Ansatz, der Neugier und Kreativität in einer interaktiven Umgebung fördert, könnte eine Bildungsrevolution darstellen, indem er aufzeigt, wie Kinder in der digitalen Ära effektiv gefördert werden können." – Verena Pausder, Bildungsexpertin und Business Angel von Edurino

Bildungsabenteuer für eine digitale Zukunft

Edurino ist ein Lernsystem für Kinder ab 4 Jahren, das spielerisch die Brücke zwischen analogem und digitalem Lernen schlägt. Dazu kombinieren Kinder eine Lern-App mit Eingabestift und haptische Figuren. Zu den Lerninhalten zählen neben den klassischen Schulkompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen auch Zukunftskompetenzen wie logischen Denken, Kreativität und Umweltverständnis. Um Kindern eine nahtlose digitale Bildungsreise zu gewährleisten, richtet sich das Angebot von Edurino sowohl an Familien als auch an Bildungseinrichtungen, wie Kitas, Schulen und Bibliotheken. In Großbritannien startet Edurino mit einem ausgewählten Produktportfolio (Englisch, logisches Denken & Coding, Naturverständnis & Kreativität), das sich wie im DACH-Raum kontinuierlich erweitert. Eltern und ErzieherInnen bekommen in einem gesicherten Eltern-Bereich in der App die richtigen Tools an die Hand, um die Entwicklung der Kinder fördernd zu begleiten. In den nächsten Jahren will das EdTech zur ersten personalisierten Lernplattform für Kinder weltweit werden, die sie während des Aufwachsens im 21. Jahrhundert begleitet und gemäß ihren Stärken und Interessen fördert.

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Soziale Medien spielen eine immer wichtigere Rolle in unserem Leben. Begonnen hat es mit schülerVZ, dann kam Facebook und heute haben wir Instagram, Snapchat und TikTok. In diesem digitalen Zeitalter scheinen klassische Medien wie Fernsehen, Radio und Zeitung fast in Vergessenheit zu geraten, da wir durch soziale Medien den Eindruck haben, alles viel näher und schneller mitzuerleben. Doch so etwas wie einen Führerschein für den richtigen Umgang mit Medien gibt es noch nicht, obwohl es viele Gefahren im Netz gibt. Dem will eine Initiative von ARD, ZDF und Deutschlandradio unter der Federführung des Bayerischen Rundfunks Abhilfe leisten. Auf www.so-geht-medien.de, YouTube und der ARD und ZDF stellen sie wichtige Informationen zum Thema Medienbildung zur Verfügung.

Zielsetzung

Das Anliegen der Initiative “so geht MEDIEN” ist es, das kritische Bewusstsein für Manipulationen, Fake News, Filterblasen oder Extremismus im Netz zu schärfen, besonders bei der jungen Generation. Hierfür bietet die Initiative über 30 verschiedene Unterrichtseinheiten mit Video und Materialien auf www.so-geht-medien.de an, die wertvolle Einblicke und Ratschläge liefern. Des Weiteren wird erläutert, welchen wichtigen Beitrag öffentlich-rechtliche Medien für die Demokratie leisten.

Die Mediathek mit allen Videos (Quelle: ARD)

Unterrichtsmaterial zur Medienbildung

Auf www.so-geht-medien.de finden Lehrkräfte Unterrichtsmaterial, das sowohl zur Inspiration dienen, als auch eins zu eins im Unterricht eingesetzt werden kann. Denn die Unterrichtseinheiten sind jeweils auf eine oder mehrere Schulstunden zugeschnitten. Zuallererst können Lehrkräfte auswählen, für welche Schulart man Unterrichtsmaterial benötigen (Grundschule, Sekundarstufe und Förderschule). Nach der Auswahl der Schulart kann man ein spezifisches Unterrichtsthema auswählen, das nach Klassenstufen geordnet ist. Klickt man auf ein bestimmtes Thema, öffnet sich eine Übersicht mit allen Materialien dazu. Insgesamt sind mehr als 30 solcher Unterrichtseinheiten für die 2. bis 12. Klasse verfügbar.

(Quelle: so geht MEDIEN)

Die meisten Unterrichtseinheiten gliedern sich wie folgt:

  1. Video
  2. Arbeitsblatt
  3. Quiz
  4. Vorschlag zum Ablauf der Stunde
  5. Vertiefende Informationen für die Lehrkraft

Lehrer:innen erhalten alles für eine reibungslose Unterrichtsstunde, die sich beispielsweise auch sehr gut als Vertretungsstunde halten lässt. Dabei werden nicht nur alle benötigten Materialien bereitgestellt, es werden auch die Lernziele klar definiert und Hintergrundinformationen zur Verfügung gestellt.

Die wichtigsten Informationen und ob das Thema für den Unterricht geeignet ist findet ihr in der Infobox (Quelle: so geht MEDIEN)
Weiter unten findet ihr die erforderliche Materialien zum Download (Quelle: so geht MEDIEN)

Erklär-Videos als Kernelement für eine Stunde

Ein ca. zehnminütiges Erklär-Video ist jeweils das Kernelement einer Unterrichtseinheit. Die Videos erklären auf lockere Art beispielsweise wie Journalist:innen arbeiten oder was das duale Rundfunksystem ist und machen so die Schüler:innen fit für die digitale Medienwelt. Zudem erklären Tutorials zum Beispiel, wie man professionelle Videos dreht und schneidet oder spannende Bilder macht. Im Lexikon von “so geht MEDIEN” werden gängige Medien-Begriffe in kurzen Clips erklärt. In einem einminütigen Video erklärt z.B. ZDF-Moderatorin Dr. Gronewald, was eine Bauchbinde ist. Minusch Afonso erläutert die Abkürzung FOMO (fear of missing out), also die Angst, etwas zu verpassen. Seit der Gründung hat die Initiative “so geht MEDIEN”; vielen Lehrer:innen geholfen, medienbezogene Lerninhalte zu vermitteln. Dabei wurde die Initiative auch 2018 für den Grimmepreis im Bereich Bildung nominiert, konnte den Pädagogischen Medienpreis 2017 gewinnen und wurde von der Bundesverbraucherzentrale in den Empfehlungskatalog aufgenommen. In der Zukunft wird die Initiative wahrscheinlich noch viele Preise gewinnen und vielen Lehrer:innen dabei helfen, auf eine moderne und lockere Art medienbezogene Lerninhalte zu vermitteln. Wie seht ihr die Initiative? Habt ihr vielleicht auch schon Gebrauch von ihr gemacht? Schreibt es uns gerne in die Kommentare.

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Endlich war es soweit – Die mobile.schule Tagung  fand am 4. und 5. September im Congress Centrum in Hannover statt – Und das mit vollem Erfolg. Wir wollen euch einen Einblick in die mobile.schule und Tagung geben und zeigen euch die Eindrücke und Ergebnisse der Besucher:innen und Aussteller:innen. Eine Ankündigung zu der Tagung hat Lehrer News bereits veröffentlicht. Doch erstmal etwas zu dem Hintergrund der Geschichte.

Was ist mobile.schule?

Im Jahr 2009 startete Initiator Andreas Hofmann die Tagung mobile.schule mit stolzen 40 Teilnehmer:innen. Mit den Jahren wuchs die Community, die schließlich bundesweit monatlich über 2.500 Menschen erreicht. Aus einer Graswurzelbewegung wurde mobile.schule zu der angesehensten Fortbildungsveranstaltung Deutschlands. “mobile.schule steht für zeitgemäße Bildung und Weiterbildung. Die etablierte Fortbildungsinstitution hat es sich zum Ziel gemacht, Bildungsakteure aller Schulformen auf dem Weg in eine sich zunehmend verändernde und digitale Lernwelt zu begleiten und zu unterstützen. Nicht zuletzt ermöglicht sie den gegenseitigen Austausch. Daraus ist bis heute eine der größten Lehrer*innen-Communitys Deutschlands entstanden, die das Herzstück der Bewegung ist.”, heißt es auf der Website der mobile.schule Tagung. 

mobile.schule bietet einige Fortbildungsangebote an. Neben der mobile.schule Tagung – die Präsenzveranstaltung für Besucher:innen und Aussteller:innen, bietet mobile.schule drei verschiedene Online Angebote an. Die mobile.schule Flatrate bietet euch, anderen Lehrkräften und den Schulen die Möglichkeit, ein dauerhaftes Fortbildungsangebot nutzen zu können. Dort erhaltet ihr an zwei Wochentagen ein aktuelles und praxisorientiertes Online-Fortbildungsprogramm. mobile.schule Digital ist ein kostenloser einmaliger Onlinekurs, der zu einem festen Zeitpunkt stattfindet. Der nächste Termin ist der 15.11.2023. Das Einsteigerprogramm mobile.schule Einsteiger richtet sich an diejenigen, die eine intensivere Einzelbetreuung benötigen oder sich in der großen Masse auf Tagungen schnell verloren fühlen. Die Teilnahme ist ebenfalls kostenlos. Sowohl Online als auch in Präsenz gibt es die mobile.schule Pädagogische Tage. Dabei unterstützt mobile.schule einen pädagogischen Tag an eurer Schule. Ihr könnt selbst entscheiden, ob ihr das Programm Online oder in Präsenz nutzen wollt. Die pädagogischen Tage unterstützen bei beispielsweise Referent:innenakquise und Moderation. Außerdem gibt es das mobile.schule Magazin, welches ihr sowohl als Printversion als auch als digitale Version abonnieren könnt.

mobile.schule Tagung am 4. und 5. September

Der Schwerpunkt der Tagung lag auf der digitalen Transformation des Bildungssystems. Die Besucher:innen, unter denen Lehrkräfte, Schulleitungen und pädagogische Fachkräfte dabei waren, erhielten die Möglichkeit, ihre Kompetenzen in den Bereichen Technologie, Pädagogik, Didaktik und Methodik mit digitalen Medien zu erweitern. 

Mit 150 Veranstaltungen und Workshops, zu denen neben Lehrkräften auch Schüler:innen und Schulträger:innen eingeladen waren, startete die Tagung unter dem Motto “Fortbildung darf auch Spaß machen” am Montag um 8:45 Uhr mit der Begrüßung von Initiator Andreas Hofmann. Ab 9:15 begannen die Workshops und Informationsstände rund um die Themen zeitgemäßes Lernen und Lehren und Digitalisierung im Bildungswesen. Bis 17:00 Uhr konnten die Besucher:innen in die Welt der digitalen Fortbildungen abtauchen und sich an den Informationsständen der Aussteller:innen berieseln lassen. Das Highlight für viele Besucher:innen: Ab 18:00 Uhr gab es ein Get-Together mit Musik, Drinks und Essen. 

Am Dienstag startete der Tag ab 9:00 Uhr mit unterschiedlichen Workshops, Gesprächen und Vorstellungen, die letzten Veranstaltungen gingen bis circa 16:20 Uhr. Bei der diesjährigen mobile.schule Tagung gab es auch ein Programm extra für Schulträger

Über 1.700 Besucher:innen, 71 Austeller:innen und 81 Schulträger nahmen an der Veranstaltung teil und tauschten sich über die Bildungswelt, zeitgemäßes Lernen und Fortbildungsangebote aus. Für die Veranstalter der mobile.schule Tagung ist das ein voller Erfolg und einen neuen Termin gibt es bereits: Am 11. und 12. September 2024 findet die mobile.schule Tagung 2024 erneut im Congress Centrum Hannover statt. Die Vorfreude ist auf allen Seiten jetzt schon groß.

(Quelle: Twitter / Canva)

Hier kommt ihr zum Schlussbericht der mobile.schule Tagung 2023. Für noch mehr Einblicke in die Tagung schaut doch gerne auf dem Instagram Profil "mobile.schule” vorbei. Dort gibt es bereits ein Instastory-Highlight ‘Molol23’ in dem mit Sicherheit viele Eindrücken von den Besucher:innen und Aussteller:innen gespeichert werden. Bei Twitter könnt ihr unter dem Hashtag #molol und #mobileschule und auf dem eigenen Twitter Kanal der mobile.schule ebenfalls weitere Eindrücke bekommen und euch ein Bild von der Fortbildungsveranstaltung machen. 

Wart ihr selbst auf der mobile.schule Tagung? Was waren eure Eindrücke? Schreibt es uns in die Kommentare!

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Bildung ist der Schlüssel zur Welt, und sie sollte für alle zugänglich sein. Genau dieser Überzeugung folgt Bidigi e.V., ein Verein für digitale und interaktive Bildungsprojekte, der sich dem Motto "Bildung für alle" verschrieben hat. In einer Welt, in der das Wissen über unsere Geschichte und Kultur von unschätzbarem Wert ist, setzen sich die Köpfe hinter Bidigi dafür ein, historisches und kulturelles Wissen auf eine Weise aufzubereiten, die Menschen dazu anregt, selbst aktiv zu werden.

Die beiden Schlüsselfiguren hinter Bidigi sind Dr. Melanie Eis und Fabian Eckert. Dr. Eis ist leidenschaftliche Schriftstellerin und auf der Suche nach neuen Ansätzen, um kulturelles und historisches Wissen zu vermitteln. Ihre Arbeit dreht sich um die Förderung von gesellschaftlicher und politisch-kultureller Teilhabe für alle. Eckert ist Historiker und Visionär für erlebbare Geschichte im urbanen Raum. Seine Arbeit beinhaltet die Entwicklung von Lernmaterialien, die für verschiedene Lern- und Wahrnehmungstypen zugänglich sind.

Seit Juli bietet die Disco-Lernapp einen kostenfreien und interaktiven Zugang zum Thema nationalsozialistisches Unrecht. Thematisch beschäftigt sich die App mit jüdischem Widerstand, queerer Geschichte, der Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma sowie den Protesten von Menschen mit Behinderung für soziale Gerechtigkeit. Eckert betont den besonderen Fokus auf die aktive Rolle der in der App porträtierten Protagonisten:innen. Die Disco-Lernapp gehe bewusst über das Jahr 1945 hinaus, um nicht nur die historischen Ereignisse, sondern auch Kontinuitäten und Brüche in Bezug auf den politischen Aktivismus zu beleuchten. Es gibt nur wenige Bildungsangebote, die historisch-politische Bildung mit politischem Aktivismus verknüpfen. Die App steht ab sofort für alle Interessierten im Apple Store und im Google Play Store zur Verfügung. 

Wir haben uns die App für euch angeschaut

Die Disco App bietet einen benutzerfreundlichen Einstieg, um die Nutzer:innen schnell mit ihren Funktionen vertraut zu machen. Die Kapitel "Willkommen" und "Wie die App funktioniert" dienen als Türöffner und führen in die App ein. Hier werden alle Funktionen in kurzer Übersicht vorgestellt, um eine reibungslose Navigation zu ermöglichen.

(Quelle: Bidigi)

Die App ist grob in drei Hauptbereiche unterteilt, die einen leicht verständlichen Zugang zu den Inhalten bieten. Die Bibliothek organisiert alle Kapitel nach thematischen Gesichtspunkten. Der Glossar bietet Erklärungen zu wichtigen Begriffen, um das Verständnis zu vertiefen. Die Informationsseite umfasst eine breite Palette von Ressourcen, darunter die Infotour, Informationen über die App selbst, das Impressum und Datenschutzbestimmungen. Die Kapitel, die als "Stories" präsentiert werden, bestehen aus einzelnen Karten, wobei die erste Karte immer als Einführung in das jeweilige Thema dient. Hier kommen vielfältige Medien wie Aufgaben, Fragen, Statistiken, Quizze, Fotos, Audios und Videos zum Einsatz, wobei stets ein Bezug zur Gegenwart hergestellt wird. Das Konzept der App überzeugt durch seine Interaktivität und die klare Darstellung der Themen.

Das Design der App ist ansprechend und erinnert an die Benutzeroberflächen sozialer Medien, wodurch sie zugänglich und einladend wirkt. Obwohl es gelegentliche Ladezeiten und kleine Ruckler gibt, läuft die App insgesamt zuverlässig. Ein besonderer Pluspunkt ist das Fehlen von Zeitdruck, was die App besonders benutzerfreundlich gestaltet. Ein paar der Geschichten könnten unserer Meinung nach noch etwas ausführlicher sein. Aktuell umfasst die App zwölf Kapitel, aber es ist geplant, das Angebot in den kommenden Monaten weiter auszubauen. Die Möglichkeit, sich Notizen zu machen, wäre eine willkommene Ergänzung. Dennoch hinterlässt die Disco-Lernapp einen überzeugenden Eindruck und bietet eine vielversprechende Plattform für interaktive historisch-politische Bildung.

Einblicke in die Disco App (Quelle: Bidigi)

In diesem Interview mit Fabian Eckert werden wir tiefer in die Motivation und die Vision von Bidigi e.V. eintauchen und mehr darüber erfahren, wie die Disco-Lernapp dazu beiträgt, historisches Wissen auf eine interaktive und zugängliche Weise zu vermitteln.

Lehrer News: Was hat Sie dazu angetrieben, die Disco-Lernapp ins Leben zu rufen? Welche Herausforderungen gab es bei der Umsetzung?

Fabian Eckert (Quelle: Bidigi)

Eckert: Unser Anliegen ist es, ein Lernangebot zur historisch-politischen Bildung zu schaffen, das möglichst viele Menschen anspricht. Daher haben wir im Vorfeld der Programmierung der App Interviews an verschiedenen Schultypen geführt, um herauszufinden, wie und was die Schüler:innen gerne lernen wollen. Wir haben uns gefreut, zu hören, dass die Schüler:innen großes Interesse an historischen Themen haben, die schulische Vermittlung ihnen jedoch oft nicht ansprechend genug ist. Damit war für uns klar, dass wir neue und innovative Wege bei der inhaltlichen und optischen Gestaltung des Lernangebots gehen möchten.

Lehrer News: Welche Ziele verfolgen Sie mit der App in Bezug auf historisch-politische Bildung?

Eckert: In der App können die Schüler:innen einzelne Stories erarbeiten– immer entlang eines bestimmten Fokus auf jüdische, queere und Geschichte von Sinti* und Roma* und Menschen mit Behinderung. Im Kern des Projektes steht die Zeit des Nationalsozialismus. Unser Ziel ist es auch, zeitliche Kontinuitäten aufzuzeigen. Daher erfahren die Lernenden auch mehr über die bis heute anhaltende Diskriminierung von Sinti*und Roma* oder die Kriminalisierung von Homosexuellen durch den §175, der erst 1994 ersatzlos aus dem Strafgesetzbuch gestrichen wurde. Durch die Setzung dieser aktuellen Bezüge entsteht insgesamt ein größerer Lebensweltbezug.

Lehrer News: Die Disco-Lernapp verbindet historisch-politische Bildung mit politischem Aktivismus. Was hat Sie dazu bewogen, diesen Ansatz zu wählen?

Eckert: In Schulbüchern wird der Nationalsozialismus oftmals nur als Verfolgungsgeschichte dargestellt. Es ist sehr wichtig, dass Lernende genau erfahren, welche Strukturen beispielweise zur Entrechtung und Ermordung von Jüdinnen und Juden geführt haben. Wir wollen mit unseren Geschichten aber auch zeigen, dass es immer Menschen gab, die sich auf ganz unterschiedliche Weise zur Wehr gesetzt haben. Damit wollen wir heute ein Zeichen setzen und Mut machen, sich gegen Antisemitismus, Rassismus, Antiziganismus und Homo- und Transfeindlichkeit einzusetzen. Gerade die Sprachnachrichten von Aktivist*innen, die sich an unterschiedlichen Stellen in der App finden, unterstreichen das Anliegen sehr gut.

Lehrer News: Wie denken Sie, dass dieser Ansatz das Verständnis junger Menschen für historische Ereignisse beeinflusst?

Eckert: Junge Menschen bekommen vermittelt, dass Ausgrenzung und Diskriminierung nichts Historisches sind. Es passiert jeden Tag. Dafür möchten wir sensibilisieren. Die Lernenden können so die historische Dimension verstehen, aber bekommen in der App auch ganz konkrete Hinweise, etwa auf Beratungsangebote.

Lehrer News: Inwiefern glauben Sie, dass die App junge Menschen dazu motivieren kann, sich für historische Themen und Demokratie zu engagieren?

Eckert: Der Lebenswelt-Gegenwartsbezug spielt dabei eine wichtige Rolle. Über das Lernangebot bekommen junge Menschen vermittelt, dass auch heute die Demokratie immer wieder herausgefordert wird. Knapp jede:r Fünfte in Deutschland hat einer Studie zufolge ein rechtspopulistisches Weltbild. Zu diesem Ergebnis kommt das aktuelle “Demokratie-Monitoring” der Universität Hohenheim, das ein Forscherteam am vergangenen Dienstag (29.08.2023) veröffentlichte. Gerade vor dem Hintergrund dieser Befunde ist es wichtig, zu zeigen, wie sich Menschen zu unterschiedlichen Zeiten für die Demokratie eingesetzt haben und dabei sehr viel, oftmals das eigene Leben riskieren mussten. Vom Mut damaliger und heutiger Aktivist*innen können wir viel lernen.

Lehrer News: Wie können Schulen, Lehrkräfte und Schüler:innen die Disco-Lernapp in ihre Bildungsaktivitäten integrieren?

Eckert: Die App ist für viele Szenarien geeignet. Beispielsweise zur Vorbereitung auf Referate, aber auch für das mobile Lernen zu Hause. Durch die breite Setzung der Themen ist generell auch eine Anbindung im Geschichts- und Politikunterricht sowie weiteren geisteswissenschaftlichen Fächern geboten. Wir sind immer offen für neue Themenvorschläge und freuen uns über Rückmeldungen zum Einsatz im Unterricht.

Lehrer News: Vielen Dank für das Gespräch!

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Die Verwendung von künstlicher Intelligenz (kurz KI oder englisch AI) im Bildungswesen bietet unzählige Vorteile und unentfaltetes Potenzial, welches es zu nutzen gilt, um das deutsche Bildungssystem wettbewerbsfähig zu halten. Die Förderung von individuellen Bedürfnissen und optimierte Lernprozesse sind nur einige der Aspekte, welche durch die Verwendung von KI möglich gemacht werden. Dadurch wiederum wird ermöglicht, dass Schüler:innen ihre Potenziale, persönlichen Fähigkeiten und Stärken besser entwickeln und nutzen können, wodurch sie sich besser selbst verwirklichen können und ihnen der Eintritt in die Arbeitswelt und Gesellschaft erleichtert wird. 

Das Themenfeld mag für viele nach wie vor zu Fragen und Unverständnis oder sogar zu Unwohlsein führen. Um Aufklärung über das Thema zu leisten, sowie zur Aufklärung über die neuesten Trends, die Verwendung sowie die Wahrnehmung von künstlicher Intelligenz in der Bildung veröffentlichte das US-amerikanische Office of Educational Technology den AI Education Report 2023. Der Bericht bietet, neben statistischen Erhebungen, Kommentare von über 30 Expert:innen zu diesem Thema.

Zunächst stellt die Studie fest, dass der Markt für E-Learning, also digitales Lernen, weltweit wächst und mit einer prognostizierten jährlichen Wachstumsrate von 76,9 Prozent boomt. Bis Ende des Jahres 2023 ist die Sprache von einem Marktwert von 166,6 Milliarden US-Dollar bis zum Jahr 2027 soll der Wert sogar auf 239,3 Milliarden US-Dollar steigen. Der Markt für KI-Produkte hingegen soll bis zum Jahr 2032 einen Gesamtwert von etwa 80 Milliarden US-Dollar aufweisen. Der Markt für künstliche Intelligenz im Bildungswesen hatte im Jahr 2021, laut der Studie, einen Umfang von 1,82 Milliarden US-Dollar und soll voraussichtlich bis 2030 jährlich um knapp 30 Prozent wachsen. Diese Zahlen, sowie weitere die das wirtschaftliche Potenzial der Technologie unterstreichen, fassen die zitierten Expert:innen so zusammen, dass KI für den Bildungssektor auf der einen Seite Potenziale zur Verbesserung des Unterrichts und auf der anderen zur Kostenoptimierung im Bildungswesen bietet. 

Die Studie plädiert weiterhin für ein Neudenken der Lehrkräfteausbildung, insofern, dass der Umgang mit modernen Technologien, wie etwa auch künstliche Intelligenzen bereits dann als fester Bestandteil integriert werden soll, um deren Funktionsweise und Vorteile besser verstehen- und im Schulalltag einsetzen zu können. 

Aufbauend auf dem Bericht untersuchte das Portal rask.ai, welche selbst eine KI zur Umwandlung von Text zu Sprache betreiben, wie Menschen Lernmaterial wahrnehmen, abhängig davon, ob es von einem anderen Menschen oder einer künstlichen Intelligenz erzeugt wurde. Hierzu wurden zwei Videos verglichen, mit dem Thema, wieso man den Klang der eigenen Stimme nicht mag. Die beiden Videos scheinen auf den ersten Blick ähnlich zu sein, jedoch zeigt das eine Video einen realen Menschen, der das Thema erklärt, während das zweite Video einen KI-generierten Avatar zeigt. Verwendet wurden für dieses Video Tools wie etwa ChatGPT4 für die Erstellung des Skripts und HeyGen zur Erschaffung eines Avatars.

Anschließend wurden 300 Leser:innen des Portals, die beide Videos gesehen haben, befragt. Zunächst erhielten beide Videos großen Zuspruch. Ein Großteil der Leser:innen gaben an, dass sie den Inhalt der Videos gut fanden und dass sie diese an Bekannte weiterleiten würden. Bezüglich der Frage, ob das Video fesselnd gewesen sei, gaben 44 Prozent an, dass dies bei dem von Menschen produzierten Kurzfilm der Fall sei, bei dem KI-generierten Video waren es 40 Prozent. Auf die Frage, ob die Zuschauer:innen weitere Videos des Autors angucken würden, bejahten bei der KI 43 Prozent, beim Menschen hingegen 50 Prozent. Bei einer anschließenden Umfrage äußerten sich lediglich zehn Prozent der Befragten negativ über die Verwendung von KI zur Produktion von Lernvideos. 

Das Portal zieht den Schluss, dass die Nutzung von künstlicher Intelligenz eine kostengünstige Möglichkeit zur Erstellung von qualitativ hochwertigem Lernmaterial bietet. Dieser Schluß sollte jedoch auch kritisch hinterfragt werden, da in die Meinung der Betreiber des Portals ein klares wirtschaftliches Interesse mit einfließt.  

Wie steht ihr zur Verwendung von Lernmaterial, welches mit Hilfe von künstlicher Intelligenz  erstellt wurde, im Unterricht? Lasst uns gerne eure Gedanken und Meinungen zu dem Thema in den Kommentaren! 

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Die digitale Revolution hat längst die Klassenzimmer erreicht, und Lehrer:innen stehen vor der Herausforderung, Schüler:innen die notwendigen Fähigkeiten für die moderne Welt zu vermitteln. Eine der wichtigsten Kompetenzen, die in der heutigen Zeit erworben werden sollten, ist die Fähigkeit zur visuellen Kommunikation und Grafikgestaltung. Hierbei können Open-Source-Tools wie Inkscape und Draw eine entscheidende Rolle spielen. In diesem Artikel werden wir uns näher damit befassen, wie diese beiden Programme im Unterricht verwendet werden können und worauf man dabei achten sollte.

Inkscape: Die Freiheit des Vektorzeichnens

Inkscape, ein Kunstwort aus den Begriffen "ink" (Tinte) und "scape" (wie in "Landschaft"), ist eine leistungsstarke, plattformübergreifende Software zur Erstellung und Bearbeitung von zweidimensionalen Vektorgrafiken. Grundsätzlich gibt es zwei Arten, Bilder und Grafiken zu speichern: Pixelgrafiken, bei denen jeder Pixel einen Farbwert hat, und Vektorgrafiken, die Vektoren und deren Farbänderungen verwenden. In Vektorgrafiken werden beispielsweise für das Zeichnen eines Kreises lediglich zwei Werte benötigt, nämlich der Mittelpunkt und der Durchmesser. Zusätzlich können Farben, Strichstärke und Füllmuster hinzugefügt werden.

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Die Benutzeroberfläche von Inkscape (Quelle: Inkscape)

Inkscape verfügt über eine übersichtliche Benutzeroberfläche. Icons zeigen beim Überfahren Informationen über ihre Funktionen an. Wenn ihr auf ein Icon auf der linken Seite klickt, werden die damit verbundenen Möglichkeiten angezeigt. Die Farbleiste unterhalb des Arbeitsbereichs ermöglicht eine schnelle Farbzuteilung zu Formen, und die Statusleiste informiert über wichtige Informationen wie den Cursor-Standort und den Farbwert unter dem Mauszeiger. Auf der rechten Seite des Bildschirms befindet sich die Hauptleiste mit Zugriff auf alle Funktionen. Mit variablen Anfasserpunkten können erstellte Objekte frei verformt, verschoben, gedreht, skaliert, dupliziert, vereinigt, kombiniert, aufgeteilt, verkleinert und vieles mehr werden.

Inkscape bietet eine breite Palette von Import- und Exportoptionen für verschiedene Dateiformate, was die Zusammenarbeit mit anderen Programmen erleichtert. Der Export von SVG-Grafiken beispielsweise kann die Qualität von Produkten in Anwendungen wie Scribus erheblich verbessern. Sie können Ihre Arbeit auch als PDF speichern, um das Ergebnis in einem bestimmten Zustand zu fixieren. Inkscape ermöglicht sogar die Vektorisierung von Bitmaps.

Inkscape ist besonders in der Schule nützlich, insbesondere für vektorbasierte Projekte wie Poster, Logos, Diagramme, Landkarten und Großformatplakate sowie für die Bearbeitung von PDF-Dateien. Es erfordert zwar eine gewisse Einarbeitungszeit, aber es liefert akzeptable Ergebnisse mit geringem Aufwand. Wenn Sie sich intensiver mit der Anwendung befassen, können Sie jedoch hervorragende Ergebnisse erzielen. Für die Bearbeitung von Pixelgrafiken ist möglicherweise eine spezialisierte Software wie GIMP besser geeignet.

In der Schule sind Vektorgrafiken besonders nützlich für Hintergründe, Logos, Bilder geschmückte Texte, Poster und Plakate, z. B. zur Ankündigung von Schulfesten, sowie für den Einsatz im Erdkundeunterricht mit vektorbasierten Landkarten. Inkscape kann auch zur Extraktion von Informationen aus PDFs und deren weiterer Verwendung verwendet werden. Zielgruppen sind Lehrkräfte und ältere Schüler:innen. In der Oberstufe, insbesondere in gestaltenden Fächern, kann es für die Erstellung von Schulwebseiten oder Logos eingesetzt werden.

Erste Schritte

Beispiel 1: Importieren, Konvertieren und Exportieren einer Pixelgrafik im PNG-Format Inkscape ermöglicht es, Pixelgrafiken zu importieren, in skalierbare Vektorgrafiken umzuwandeln und sie dann wieder als größere Pixelgrafiken zu exportieren. Dies ist eine der einfacheren Anwendungen von Inkscape:

  • Importiere die zu kleine Pixelgrafik in Inkscape (über "Datei/Importieren"). Beim Import die Optionen "Einbetten" und "Glätten" auswählen.
  • Das Originalbild erscheint auf der Arbeitsfläche. Um das Bild herum befinden sich acht Anfasser, die eine stufenlose Vergrößerung ermöglichen (beim zweiten Klick auch Drehen, Stauchen usw.). Wenn die gewünschte Zielgröße erreicht ist, könnt ihr das Bild wieder als Pixelgrafik exportieren. Wenn ihr die Grafik proportional skalieren möchtet (Längen-Breiten-Verhältnis bleibt gleich), markiert ihr die Grafik, wählt "Objekt/Transformation" und aktiviert die Option "Proportional skalieren". Wenn die ursprüngliche Pixelgrafik bereits von geringer Qualität ist, kann das Ergebnis eventuell nicht optimal sein.

Bilder und Grafiken können in Inkscape auch in Vektorgrafiken umgewandelt werden, was zusätzliche Kenntnisse erfordert. Rechts neben der Arbeitsfläche finden Sie alle relevanten Optionen für diese Aktion, wie Einheiten, Bildgröße und Speicherort für die Exportdatei.

Beispiel 2: Importiert aus der "Open Clipart Library" Wenn euer Computer mit dem Internet verbunden ist, können ihr Cliparts direkt aus der "Open Clipart Library" importieren (über "Datei/Clipart importieren"). Diese Cliparts haben klare Lizenzen und können uneingeschränkt für Bildungszwecke verwendet werden. Da sie normalerweise als Vektorgrafiken (SVG) vorliegen, können sie problemlos in Textverarbeitungsprogrammen oder DTP-Programmen verwendet werden.

Beispiel 3: Bearbeiten einer PDF-Datei Alle aktuellen Versionen von Inkscape können Elemente aus PDF-Dateien bearbeiten. Öffnet dazu die PDF-Datei (über "Datei/Öffnen"). Bevor ihr einzelne Elemente bearbeiten könnt, müsst ihr die Gruppierung im Dokument aufheben (über "Objekt/Entsperren"). Anschließend können Bilder und Grafiken bearbeitet werden.

Die Bearbeitung von Text aus einer PDF erfordert zwei Voraussetzungen: Erstens müssen die im Original verwendeten Schriftarten verfügbar sein, und zweitens muss das Textobjekt separat markiert (Textsymbol) und entsperrt werden (über "Text/Manuelle Unterscheidungen entfernen"). Erst dann kann das Textobjekt bearbeitet werden. Beachtet, dass Inkscape nur eine Seite gleichzeitig bearbeiten kann. Wenn ihr mehrere Seiten bearbeiten möchtet, müssen Sie die PDF in Einzelseiten aufteilen.

Draw: Grafikdesign leicht gemacht

LibreOffice Draw ist ein weiteres kostenloses Programm, das im Unterricht eingesetzt werden kann. Es ist Teil der LibreOffice-Suite und bietet Werkzeuge zur Erstellung von Diagrammen, Zeichnungen und einfacher Grafikbearbeitung.

Einsatzmöglichkeiten in verschiedenen Unterrichtsfächern

  • Präsentationen: Draw kann dazu verwendet werden, Präsentationen und Folien zu erstellen. Schüler:innen können ihre eigenen Präsentationen gestalten und lernen dabei, wie man Informationen visuell ansprechend präsentiert.
  • Organisation und Planung: Das Erstellen von Organigrammen, Flussdiagrammen und Zeitplänen in Draw kann dazu beitragen, organisatorische Fähigkeiten zu entwickeln und Prozesse besser zu verstehen.
  • Grafikdesign: Ob Poster für schulische Veranstaltungen oder Infografiken für Projekte - Draw bietet einfache Werkzeuge, um grafische Elemente zu erstellen und zu gestalten.

Bei der Verwendung von Draw im Unterricht gibt es einige Dinge zu berücksichtigen:

  • Kompatibilität: Draw kann Dateien in verschiedenen Formaten speichern, darunter das weit verbreitete PDF-Format. Dies ermöglicht eine einfache Zusammenarbeit und den Austausch von Dokumenten.
  • Förderung der Kreativität: Lehrkräfte sollten den Schüler:innen ermutigen, kreativ zu sein und ihre gestalterischen Fähigkeiten zu entwickeln. Dies kann durch Projekte und Aufgabenstellungen erreicht werden, die Raum für individuelle Gestaltung bieten.
Die Benutzeroberfläche von LibreOffice Draw (Quelle: Wikipedia)

Inkscape und LibreOffice Draw sind mächtige Open-Source-Tools, die im Unterricht vielseitig eingesetzt werden können. Sie ermöglichen es Schüler:innen, wichtige Fähigkeiten in den Bereichen Grafikdesign, visuelle Kommunikation und digitale Kreativität zu entwickeln. Lehrer:innen sollten sich mit diesen Programmen vertraut machen und kreative Unterrichtsmethoden entwickeln, um das volle Potenzial dieser Werkzeuge auszuschöpfen. Mit der richtigen Anleitung und einer klaren pädagogischen Vision können Inkscape und Draw zu wertvollen Ressourcen in jedem Klassenzimmer werden. Nutzt ihr schon eine der beiden Plattformen im Unterricht? Schreibt es uns in die Kommentare.

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Künstliche Intelligenz (KI) ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken: Sie steckt in unseren Smartphones, entsperrt sie mit Gesichtserkennung und hilft dabei, Sprachen zu verstehen, schlägt uns auf Social Media neue passende Beiträge vor und ist in Form von Alexa oder Google Home bereits in viele private Haushalte eingezogen. Während KI also bereits in vielen Lebensbereichen für Erleichterung sorgt, wird ihr Einsatz im deutschen Schulwesen seit mehreren Jahren massiv diskutiert: Handelt es sich hierbei um eine Erleichterung im Unterricht oder um eine Gefahr für den Lehrberuf? Diese Frage beschäftigt sowohl das deutsche als auch viele andere Ministerien weltweit. Dabei ist KI schon längst in vielen anderen Schulen der Welt ein fester Bestandteil geworden und aus diesem System nicht mehr wegzudenken. Wie gehen sie mit der Technologie um, wo kommt sie im Unterricht zum Einsatz und welche Vor- und Nachteile hat sie? Lehrer-News geht diesen Fragen in diesem Artikel genauer nach.

Eine Bedrohung der Arbeitsplätze oder doch eine Unterstützung im Unterricht?

Auf EU-Ebene gibt es die Bemühungen, der bestehenden Skepsis und fehlenden Einheitlichkeit im Umgang mit KI entgegenzuwirken. In diesem Sinne hat die Europäische Kommission letztes Jahr im Oktober ethische Leitlinien zur Nutzung Künstlicher Intelligenz in Schulen veröffentlicht. Die Leitlinien sind Teil des Aktionsplans für digitale Bildung (2021-2027) und wurden von einer Gruppe von Expert:innen der Kommission zusammengestellt. Sie sollen über den Einsatz von KI aufklären und wie genau er umgesetzt werden kann, um Lehrkräfte und Schüler:innen beim Lehren und Lernen zu unterstützen. Mit diesem Schritt reagiert die Europäische Kommission auf die rasanten Entwicklungen KI-Sektor und deren Auswirkungen auf die allgemeine und berufliche Bildung: Lernende und Lehrkräfte müssen über ein grundlegendes Verständnis von KI und Datennutzung verfügen, um positiv, kritisch und ethisch mit dieser Technologie umgehen und ihr Potenzial ausschöpfen zu können. 

“Künstliche Intelligenz hat ein enormes Potenzial, um die allgemeine und berufliche Bildung für Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und weiteres Schulpersonal neu zu gestalten. Sie kann Schülerinnen und Schülern mit Lernschwierigkeiten helfen und Lehrkräfte durch die Individualisierung des Lernens unterstützen. Der Einsatz von KI und Daten birgt jedoch Risiken für die Privatsphäre und die Sicherheit, insbesondere für unsere jungen Menschen. Ich freue mich daher, dass die Leitlinien dazu beitragen werden, diese Risiken zu berücksichtigen und den Schutz und die Sicherheit unserer Kinder zu gewährleisten,” ermutigt Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend. Dementsprechend klären die Leitlinien über weit verbreitete Fehleinschätzungen und Ängste bezüglich KI auf und geben Lehrkräften sowie Schulleitungen praktische Ratschläge über die sinnvolle Nutzung der Technologie. Davon sollen Länder und Schulen in Zukunft unabhängig von ihren Erfahrungen in der digitalen Bildung profitieren.

Der Einsatz KI in Finnland: Die Vorreiter im Norden

In Sachen Digitalisierung und  Förderung von KI gehört Finnland zu den Vorreitern in Europa. 2018 hat die Universität Helsinki unter der Anleitung des finnischen Informatikprofessors Teemu Roos und in Zusammenarbeit mit der Technologie-Firma Reaktor den Online-Kurs “Elements of AI” entwickelt. Der Kurs richtet sich an die finnische Bevölkerung und bietet einen freien und leichten Zugang zu KI, indem deren Grundlagen in einem Zeitraum von sechs Wochen in sechs Lektionen spielerisch vermittelt werden. Ziel dabei ist es, vielen Teilen der Gesellschaft die Angst vor diesen technologischen Entwicklungen zu nehmen, die in Zukunft immer wichtiger werden, sei es im Alltag, der Arbeit oder auch der Schule. Zudem ist der Kurs kostenlos, ist auf Finnisch und Englisch verfügbar und wird somit auch anderen Ländern zur Verfügung gestellt. So wird dieser Kurs bereits in Luxemburg als Weiterbildungsformat genutzt und begleitend durch eine Supportgruppe für Lehrkräfte erweitert, in denen die Inhalte diskutiert und für Bildungseinheiten aufgeschlüsselt werden.

Auch im Einsatz von KI an Schulen geht Finnland als großes Vorbild voran: Während der Einsatz von Tablets an den Schulen schon vor einiger Zeit zum Standard geworden ist, werden Schüler:innen an einigen Schulen zusätzlich von humanoiden Robotern im Sprachunterricht unterstützt. Der Roboter kommt in der Erwachsenenbildung und in Grundschulen für den Englisch-Unterricht zum Einsatz und spricht neben Finnisch 22 weitere Sprachen. Ein großer Vorteil des Roboters namens Elias: Er spricht akzentfrei, nicht zu schnell und wiederholt Sätze mit viel Geduld, wenn ihn sein Gegenüber nicht verstanden hat. Entwickelt wurde das Roboterprojekt von Johanna Hemminki und ihrem Tech-Startup „Utelias“, während das laufende Projekt in den Schulen von Forschenden der Universität Tampere begleitet wird. 

Der Roboter Elias im Einsatz (Quelle: Elias Robot)

Dabei hat der Einsatz des Roboters im Sprachunterricht sowohl für Schüler:innen als auch Lehrkräfte einige Vorteile und wirkt sich positiv auf die Stimmung in der Klasse aus. Schüler:innen würde es besonders gut gefallen, dass sich der Roboter vollkommen auf sie konzentriere, keine Emotionen in die Lerneinheiten einfließen lasse und das Lernen somit sehr effektiv mache. Der individuelle Lernprozess der Schüler:innen steht hier im Fokus. Hemminki, die selbst als Lehrerin gearbeitet hat, schätzt die Wirkung des Roboters im Unterricht als Lern-Tool ebenfalls positiv ein: “Viele haben Angst Fehler zu machen, und genau diese Angst nimmt einem der Roboter, weil er nicht bewertet, nicht bestraft. Er ist neutral. Und das schafft beim Lernenden eine Sicherheit, die ganz wichtig ist für den Lernerfolg. Denn wer sich sicher fühlt, keinen Stress hat, lernt besser.“ Tatsächlich lernen die Schüler:innen laut Ergebnissen der Uni Tampere mit dem Roboter besser – besonders während Vokabel- und Gesprächsübungen werde diszipliniert und mit viel Interesse gearbeitet. Trotz dieser positiven Auswirkungen kann der Roboter die Leistungen einer Lehrkraft im Unterricht nicht ersetzen. Vielmehr würden beide Parteien im Team miteinander arbeiten, während die Lehrkraft die Kontrolle über den Einsatz des Roboters als Assistent im Unterricht hat.

Revolution des Lernens: KI als Nachhilfelehrer in den USA

In den USA haben die Entwicklung und der Einsatz von KI nach einem aktualisierten Strategieplan der Regierung eine hohe nationale Priorität, was auch dem Bildungssektor zugutekommt und weiter vorangetrieben werden soll. In vielen Schulprojekten werden die Chancen von KI gesehen und den Lernenden nähergebracht. Ein Studienprojekt der North Carolina State University lässt beispielsweise Highschool-Schüler:innen bewusst mit KI experimentieren. Auf diese Weise soll die junge Generation, die in eine durch KI geprägte Welt hineinwächst, einen bewussten Umgang mit dieser Technologie erlernen, indem sie mit deren Potenzial und Herausforderungen vertraut gemacht werden: “Wir wollen, dass die Schüler:innen von klein auf die Blackbox öffnen, damit sie keine Angst vor KI haben”, so die Hauptautorin der Studie, Shiyan Jiang, die die Jugendlichen gut auf die künftige Arbeitswelt vorbereiten möchte. Denn KI wird die Gesellschaft in Zukunft verändern, warum also sollte man ihr aus dem Weg gehen? Umgesetzt haben die beteiligten Wissenschaftler:innen der Universität ihr Vorhaben durch die Entwicklung eines Computerprogramms namens “StoryQ”. Mit diesem Programm können die Schüler:innen eigene Projekte erstellen, die durch maschinelles Lernen gestützt sind. Begleitet werden sie dabei von geschulten Lehrer:innen im Unterricht.

Ein Anwendungsbeispiel des “Khanmigo” Lernportals (Quelle: khanacademy)

Welche Möglichkeiten der Einsatz von KI in der Schule für die individuellen Lernprozesse der Schüler:innen bietet, zeigt das private und kostenlose Lernportal “Khanmigo” der Khan Academy: Hier werden Schüler:innen durch die ChatGPT-basierte Software KI-Helfer bereitgestellt, die sie bei Rechenaufgaben, Aufsätzen oder auch beim Programmieren begleiten und Hilfestellung leisten. In einem Vortrag, den der Gründer Salman Khan kürzlich gegeben hat, beschreibt er beispielhafte Leistungen seines Lernportals, in denen die KI-Helfer Schüler:innen nicht nur auf falsche Rechenergebnisse aufmerksam machen, sondern auch bereits die Hintergründe der Rechenfehler erahnen und die Schüler:innen nach ihren Beweggründen danach fragen. Hier bleiben die Helfer in der Rolle der Helfer und geben ausschließlich unterstützende Hinweise, aber keine Lösungen. „KI kann jedem Schüler einen persönlichen Tutor und jedem Lehrer einen persönlichen Assistenten bieten“, schlussfolgert Salman Khan über die positiven Funktionen des KI-Lernportals. Im Endeffekt könne die KI als Nachhilfelehrer dabei helfen, aus einem durchschnittlichen Schüler einen außergewöhnlichen zu machen, und aus einem unterdurchschnittlichen einen überdurchschnittlichen.

KI als fester Bestandteil in chinesischen Schulen

Im Vergleich zu den Entwicklungen in Europa und den USA ist China in Sachen KI in der Schule um einiges weiter: Die Künstliche Intelligenz kommt hier bereits in großem Stil zum Einsatz und ist mitunter seit mehreren Jahren ein fester Bestandteil in Schulen geworden. In China werden an manchen Schulen beispielsweise die unterschiedlichen Lerngeschwindigkeiten von Schüler:innen durch Algorithmen und Datenanalysen erfasst. Ein populäres Programm hierfür ist “Squirrel AI Learning” eines chinesischen Herstellers, nach dessen Angaben die Software bereits an über 1.700 Schulen in rund 200 chinesischen Städten eingesetzt wird. Das Konzept des Programms besteht darin, dass sich Schüler:innen Wissenspunkte am Bildschirm verdienen können, woraus ein individuelles Lernprofil mit Stärken und Schwächen erstellt wird. Bei der weiteren Nutzung lernt das Programm mit und verfeinert die einzelnen Profile. So sollen möglichst detaillierte Konzepte für den Unterricht erstellt und Lernlücken gezielt geschlossen werden.

In China wird sogar über die Nutzung von KI-generierten Lernprogrammen hinausgegangen: In anderen Schulen des Landes, wie der Oberschule in Hangzhou, wird der gesamte Ablauf in der Schule über Kameraüberwachung mit KI organisiert: Die Gesichtserkennung von Schüler:innen ersetzt hier die Mensa-Karte oder den Bibliotheksausweis, indem alle Daten zentral gespeichert und über die Gesichtserkennung zugeordnet werden. Gleichzeitig werden sie von intelligenten Kameras gefilmt, die im Klassenraum angebracht sind und das Verhalten der Schüler:innen erfassen, sammeln und analysieren. Das soll genaue Aufschlüsse darüber geben, wie oft die Kinder und Jugendlichen beispielsweise gähnen oder ob sie heimlich auf ihr Handy schauen. Schließlich erhalten Lehrkräfte anhand dieser Analyse einen genauen Überblick über ihren Unterricht und wie dieser bei den Schüler:innen ankommt. Auch den Schüler:innen selbst sollen diese Aufzeichnungen als Rückmeldung dienen, um sich besonders in den Fächern mehr anzustrengen, in denen es ‘nicht so gut’ läuft. Ein weiteres Konzept ist der Einsatz von Stirnbändern, das in einigen Schulen getestet wurde: Die Schüler:innen tragen die Bänder während des Unterrichts, damit diese ihre Aufmerksamkeit messen und ähnliche Schlüsse ziehen. 

KI hat viel Potenzial für Lehrkräfte und Lernende

Mit dem Einsatz von KI ergeben sich für Schulen nahezu grenzenlose Möglichkeiten, die Schüler:innen in ihren individuellen Lernprozessen zu unterstützen. Dass es dabei aber durchaus Grenzen benötigt, zeigt das Beispiel China: Die Überwachung der Schüler:innen durch diese Technologie zeigt sehr anschaulich, dass KI durchaus über das Potenzial verfügt, “gläserne” Schüler:innen zu schaffen, deren Leistungen, aber auch Verhaltensweisen bis ins kleinste Detail transparent gemacht werden. Zudem werfen die Möglichkeit zur engmaschischen Überwachung von Schüler:innen und der Abgleich mit anderen Daten ein akzentuiertes ethisches Problem auf. Umso wichtiger sind einheitliche Regelungen des Datenschutzes und der Datennutzung, um die Lernenden zu schützen – Fragen und Probleme, mit denen sich auch in Europa und in Deutschland in Zukunft auseinandergesetzt werden muss.

Die Möglichkeiten von KI zeigen aber auch, welches Potenzial entsprechende Programme und Lern-Tools haben, sich auf die individuellen Bedürfnisse und Probleme der Schüler:innen beim Lernen zu fokussieren. Kein Mensch lernt gleich, woran die KI ansetzt und Lösungsangebote liefert, die in Finnland, den USA und China als Beispiele durchaus erfolgreich zum Einsatz kommen. Gleichzeitig werden die Schüler:innen auf diese Weise mit dem Umgang mit KI vertraut gemacht und lernen, wie sie sich diese Technologie selbst zunutze machen können – eine Fähigkeit, die in Zukunft immer wichtiger werden wird. Dabei zeigt sich auch, dass KI in Form dieser interaktiven Lernplattformen oder eines Roboters keinesfalls eine Lehrkraft ersetzen kann und soll. Vielmehr geht es hier darum, ihre Arbeit zu unterstützen, mehr Raum für ihre eigentliche Aufgabe zu schaffen und diese in den Vordergrund zu rücken: das Lehren.

Habt ihr schon Erfahrungen mit KI im Unterricht gemacht oder könnt ihr euch vorstellen, dass diese bei euch zum Einsatz kommt? Teilt uns eure Gedanken hierzu gerne mit.

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Bei dem Blick auf die Handgelenke vieler Menschen hat man schnell den Eindruck, jede:r Dritte unter ihnen würde eine Smartwatch tragen. Damit könnte man gar nicht so falsch liegen, da diese intelligenten Armbanduhren neben Smartphones und Tablets sehr beliebt sind – vor allem, weil sie mit ihnen kombiniert werden können. Zudem ermöglichen sie einen schnellen und einfachen Zugriff auf Nachrichten und Co., was sie zu praktischen Alltagsbegleitern macht. Deswegen können Smartwatches auch in der Schule für euch sinnvoll sein. In diesem Artikel verraten wir euch, welche Uhren passend für Lehrkräfte sind und wie sie euren Schulalltag vereinfachen können.

Alles Wichtige auf einem Blick am Handgelenk

Smartwatches haben viele Vorteile, von denen ihr in eurem Alltag als Lehrkraft profitieren könnt. Neben einem umfangreichen Fitness-Tracker ist die Mobilität ein großer Pluspunkt, da die Smartwatches zusammen mit einem Smartphone und je nach Ausstattung unabhängig von diesem benutzt werden können: Die meisten Modelle verfügen über einen speziellen Slot für SIM-Karten sowie Bluetooth und WLAN, sodass ihr mit ihnen auch unterwegs mobil erreichbar sein könnt. Zudem sind viele Anwendungen, die ihr bereits von eurem Smartphone kennt, auf den Smartwatches installiert, sodass ihr euch hier mit euren bestehenden Konten verbinden könnt. Weitere Apps können im Google Play Store sowie im Apple App Store heruntergeladen werden.

Mit Hilfe dieser Funktionen ist es euch möglich, immer einen schnellen Blick auf euren Kalender werfen, habt Zugang zu eurem E-Mail-Postfach und könnt eure WhatsApp-Nachrichten oder SMS checken. Somit behaltet ihr immer den Überblick über den Schulablauf und über mögliche Veränderungen, beispielsweise durch spontane Vertretungsstunden, ohne dabei auf euer Handy schauen zu müssen. Natürlich könnt ihr die Smartwatches auch als klassische Uhr verwenden, die euch nicht nur die Uhrzeit anzeigt, sondern mit der ihr auch die Zeit stoppen oder einen Timer für Aufgaben oder Gruppenarbeiten stellen könnt. Bei spontanen Musikeinfällen eurer Klasse habt ihr einen praktischen MP3-Player an eurem Handgelenk, der euch auf Klassenfahrten oder Wanderungen dank GPS auch als verlässlicher Navigator dient. Außerdem kann die Smartwatch je nach Modell und Funktionsumfang als Fernbedienung verwendet werden, um euer Smartphone und seine Funktionen einfach und unkompliziert zu steuern, wie zum Beispiel die Kamera für Gruppenfotos. Die Watches können also autonom oder in Kombination mit einem Smartphone verwendet werden. Deswegen solltet ihr immer beachten, dass die Smartwatch bei manche Anwendungen bestimmte Spezifikationen erfüllen muss oder die installierten Apps nur in Verbindung mit einem Smartphone funktionieren – nur so erreicht ihr meistens den vollen Funktionsumfang.

Apple Watch 8

(Quelle: Apple)

Die Apple Watch 8 ist eine der aktuellsten Modelle, die Apple derzeit verkauft. Die Smartwatch überzeugt durch eine 41 Millimeter oder 45 Millimeter große Gehäusegröße, die damit auf unterschiedliche Handgelenke abgestimmt werden kann, ist bis zu einer Tiefe von 50 Metern wassergeschützt und eignet sich zudem zum Schwimmen. Auch wenn ihr keine Wasserfans seid, ist die Uhr damit sehr robust und bietet durch das Always-on-Display einen hohen Komfort, da das Display niemals ganz schwarz wird und ihr so immer einen Blick auf die Uhrzeit haben könnt – auch aus einem steileren Winkel. Zudem verfügt die Watch über Sensoren, die euren Blutsauerstoff messen, ein EKG aufzeichnen sowie eure Temperatur messen und über den Tag hinweg aufzeichnen können. Besonders für die Messung des Zyklus kann diese Leistung in Kombination mit einem Zyklusprotokoll sehr nützlich sein. 

Mit Apple Pay könnt ihr mit der Watch einfach und bequem von eurem Handgelenk bezahlen und seid immer sicher unterwegs, da sie einen Sturz oder Unfall erkennt und entsprechend einen Notruf absetzen und Notfallkontakte informieren kann. Zudem könnt ihr laut Herstellerangaben mit einer Akkulaufzeit von 18 Stunden und 36 Stunden im Stromsparmodus rechnen – damit hält die Uhr gleich mehrere Schultage durch. Je nach Gehäusegröße, Ausstattung und der Wahl zwischen der Version mit GPS (Telefonate und Nachrichten mit iPhone in der Nähe) oder mit GPS + Cellular (Telefonate und Nachrichten autonom mit Mobilfunk) kostet die Apple Watch 8 rund 499 Euro.

Eine etwas kostengünstigere Alternative hierzu ist die Apple Watch 7, die sich optisch nicht von ihrer Nachfolgerin unterscheidet und über ähnliche Funktionen verfügt. Abstriche müsst ihr nur bei einem etwas älteren Prozessor, der im Alltag aber kaum auffällt, der fehlenden Unfallerkennung und Temperatursensoren machen. Wenn ihr darauf verzichten könnt, überzeugt diese Smartwatch durch eine ähnliche Performance für gute 100 Euro weniger.

(Quelle: Apple)

Apple Watch SE 2 

Eine noch günstigere Alternative und ein gutes Einstiegsmodell findet ihr in der Apple Watch SE 2. Die Uhr kostet rund 299 Euro und dürfte für viele Apple-Nutzer:innen eine gute Wahl sein, da sie über viele Funktionen der teureren Apple Watch 8 verfügt: Sie bietet ebenfalls die Unfallerkennung der aktuellen Uhren, kontaktloses Bezahlen und Sensoren für Fitness-Tracking, Herzfrequenzanalyse, Schlafanalyse etc. Zudem hat die Uhr eine solide Akkulaufzeit von bis zu 18 Stunden – sicherheitshalber solltet ihr aber ein Ladekabel in eure Schultasche verstauen. Einschränken müsst ihr euch allerdings bei einigen Sensoren, die bei dieser Uhr fehlen und keine Messung von Sauerstoffsättigung, EKG und Temperatur ermöglichen. Verzichten müsst ihr auch auf das Always-on-Display, dafür habt ihr bei der Apple Watch SE 2 ebenfalls die Wahl zwischen einer Gehäusegröße mit 40 Millimeter und 44 Millimeter. Auch die Varianten dieser Smartwatch sind je nach euren Anforderungen mit GPS oder GPS + Cellular möglich.

(Quelle: Samsung)

Samsung Galaxy Watch5 

Ein gutes Pendant für alle Nutzer:innen von Samsung-Smartphones ist die Samsung Galaxy Watch5. Im Gegensatz zu Apple hat die Watch ein rundes Display-Design, bei dem ihr zwischen einer Gehäusegröße von 40 Millimeter und 44 Millimeter wählen könnt. Auch dieses Display könnt ihr eurem eigenen Komfort anpassen, sodass es euch auch bei einem seitlichen Betrachtungswinkel eine hohe Darstellungsqualität ermöglicht. Ergänzt wird dies durch ein Always-on-Display, das ihr nach Wunsch manuell in den Einstellungen deaktivieren könnt. Außerdem könnt ihr euch zwischen dem Modell mit Bluetooth oder Bluetooth + 4G entscheiden – letzteres ermöglicht es euch ebenfalls, unabhängig von eurem Smartphone über die Uhr zu telefonieren, zu schreiben und das Internet zu benutzen. Das harte Displayglas macht die Uhr sehr robust und damit vielseitig im Sport einsetzbar, während Sensormessungen zurückgelegte Schritte, Herzfrequenz und Schlaf überwachen. Die Schnellladefunktion der Uhr ermöglicht es euch, einen vollständig leeren Akku innerhalb von 30 Minuten auf rund 45 Prozent zu laden – perfekt für die Pausen, wenn eure Watch einmal schlapp machen sollte. Bei normaler Nutzung könnt ihr mit einer Akkulaufzeit von etwas über einem Tag rechnen. Die Funktion für kontaktloses Bezahlen ist durch einen NFC-Chip für Samsung Pay und Google Pay möglich. Den Umfang dieser Leistungen bekommt ihr ab einem Preis von 200 Euro, mit der Nutzung von Mobilfunk ab 250 Euro.

Samsung Galaxy Watch4 Classic

(Quelle: Samsung)

Die Galaxy Watch4 Classic überzeugt als älteres Modell von Samsung besonders mit seinem Preis: Ab 180 Euro bekommt ihr ein immer noch umfangreiches Funktionsangebot: Die Uhr ist mit der neuesten Version des Betriebssystems Wear OS ausgestattet, misst unterschiedliche Gesundheitsdaten wie EKG, Körperfett sowie Herzfrequenz und stellt diverse Fitnessfunktionen und eine automatische Trainingserkennung zur Verfügung. Besonders das elegante Design mit einer Gehäusegröße zwischen 42 Millimeter und 46 Millimeter kommt im Vergleich zu der sportlicheren Version der Galaxy Watch5 bei vielen Nutzer:innen gut an. Im Gegensatz zu den neueren Modellen hat diese Watch eine drehbare Lünette, über die sich das Menü steuern lässt und die für einen besonderen haptischen Effekt sorgt. Mit einer Akkulaufzeit von bis zu 40 Stunden seid ihr für einen langen Schultag bestens ausgestattet, während ihr auch hier wieder zwischen einer Bluetooth-Version und einer LTE-Version für eine vom Smartphone unabhängige Nutzung wählen könnt.

Google Pixel Watch

(Quelle: Google Store)

Von eckig zu rund: Unter den Smartwatches mit einem runden Display sticht die Google Pixel Watch heraus: Sie schafft eine Schnittstelle zwischen dem Design der alten analogen Uhren und dem futuristischen Äußeren der Smartwatches. Durch dieses kompakte Design ist das Display der Google Pixel Watch mit einem Gehäuse von 41 Millimeter und einem 5 Millimeter breiten Rand allerdings ziemlich klein – große Hände könnten hier schnell an ihre Grenzen stoßen. Wie die anderen Modelle auch verfügt die Google Pixel Watch über einige Sensoren für Herzfrequenzmessung, EKG, Schlafphasentracking, Unfallerkennung und Zyklustracking. Zudem ist Fitbit in das System integriert, sodass die Uhr mit jeder Menge Fitnessfunktionen ausgestattet ist. Im Vergleich zu Apple und Samsung ist die Google Pixel Watch etwas flexibler, was die Kompatibilität mit anderen Smartphone-Marken betrifft: Kompatibel sind Android-Smartphones, die mindestens auf dem Stand von Android 8.0 sein müssen – ausgeschlossen sind damit allerdings immer noch iPhones. Bei der Nutzung ist die Pixel Watch seid ihr im weiteren Vergleich etwas eingeschränkter, da einige Funktionen wie die Navigation nur in Verbindung mit einem Smartphone funktionieren und auch der Akku eine Laufzeit von nur 12 bis 18 Stunden hat, bei stromsparender Nutzung bis zu einem Tag. Die Uhr könnt ihr in der Version mit Bluetooth/ WLAN ab 300 Euro und in der autarken Version mit LTE + Bluetooth/ WLAN ab 350 Euro erwerben.

Habt ihr eine Smartwatch und kommt sie auch bei euch im Schulalltag zum Einsatz? Erzählt uns von euren Erfahrungen in den Kommentaren.

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Nicht einmal ein Jahr ist es her, dass ChatGPT öffentlich zugänglich ist und jedem bewusst wurde, wie viel Potenzial Künstliche Intelligenz bietet. Aktuell hat die Website im Monat 1,6 Billionen Aufrufe, davon 100 Millionen aktive Nutzer:innen. Für 2023 wird eine Umsatzprognose von 200 Millionen Euro erwartet, für 2024 über eine Milliarde. Doch Künstliche Intelligenzen verfügen über noch viel ungeahntes Potenzial, mehr als sich nur bei den Hausaufgaben helfen zu lassen. Diese werden in naher Zukunft viel verändern, sowohl im privaten Leben als auch auf dem Arbeitsmarkt. So sieht das auch Ökonom Jens Südekum, er sieht darin nicht die Gefahr einer kompletten kommenden Arbeitslosigkeit, sondern vielmehr die Chance auf Veränderung. 

Hilfe durch KI

Die KI kann bis dato schon viele Aufgaben gut übernehmen. Aufgabengebiete sind hier nach Südekum “administrative Routinetätigkeiten, wie das Ausfüllen von Excel-Dateien, aber auch das Schreiben von Standardtexten, die sich immer stärker wiederholen, Recherchen und das Zusammenstellen von Informationen.” Dies lässt sich auch bei Nachrichtenwebsites erkennen. Denn laut einer Studie sind bereits 50 Nachrichtenseiten KI betrieben. Beispiele dafür sind Market News Reports oder Biz Breaking News. Von 29 angefragten Seiten hatten nur zwei bestätigt, dass sie von KI Gebrauch machen. Jedoch machen öffentlich zugängliche KI nicht gleich andere Redakteure arbeitslos, vielmehr verändert sich dabei das Aufgabengebiet. Denn von eher lästigen Arbeiten kann der Fokus auf Artikel genommen werden, bei denen Menschen unverzichtbar sind.

Risiko Index

Ein Schweizer Forscherteam um den KI-Experten Dario Floreano untersuchte die Chance einer Übernahme durch KI und stellte hierzu die Wahrscheinlichkeit auf. Dabei ist ihnen aufgefallen: "Maschinen besitzen heute schon Fingerfertigkeit und physische Stärke - aber überraschenderweise haben sie auch ein Problembewusstsein, denn sie erkennen, wenn etwas nicht nach Plan läuft”. Mit diesen Erkenntnissen konnten sie dann den Risiko-Index für mehrere Berufe berechnen. 

Besonders gefährdet ist demnach der Beruf der Metzger:innen. Hier liegt der Risiko-Index bei 78 Prozent. Das bedeutet, dass die Maschinen zu 78 Prozent schon den Beruf übernehmen könnten. Am wenigsten gefährdet ist der Beruf von Physiker:innen mit einem Risiko-Index von 43 Prozent. 

Auch Berufe wie Pilot:in, Ingenieur:in und Chirurg:in sind sicher. Forschender an der Studie Rafael Lalive äußerte sich dem SWR gegenüber, dass sie sich auf grundlegende körperliche und geistige Fähigkeiten konzentriert hätten und so nicht die komplette Realität des Berufes, jedoch einen sehr großen Teil eingefangen hätten. Das lässt sich auch an der Studie ankreiden, da nicht auf Einfühlsamkeit geachtet wurde. Deswegen lässt sich der Beruf der Hausärzt:innen  nach der Studie auch leichter ersetzen, jedoch kann man sich selbst die Frage stellen, ob man später wirklich zu einem nicht empathischen Arzt gehen will? 

Virtuelle Influencer 

Barkeeper:innen und Pflegekräfte befinden sich im unteren Drittel. Nochmals deutlich darunter lassen sich die Berufe Model, Kassierer:in, Tellerwäscher:in und Taxifahrer:in finden. Bei den Models lässt es sich heute schon erkennen, dass der Beruf leicht ersetzbar ist. Auf Instagram gibt es schon länger KI generierte Models. So weist das KI-Model lilmiquela über 3 Millionen Abonnenten auf Instagram auf. Auch die virtuelle Influencerin Milla Sofia ist auf Instagram sehr erfolgreich und begeistert Tausende Fans. Dabei merken nur die wenigsten, dass es sich hierbei um keine echte Person handelt. Beide konnten sich schon die ersten Werbeverträge sichern. 

Dabei reisen die “Models” virtuell an die schönsten Orte, um so die schönsten Bilder für ihre Fans zu ermöglichen.  

Probleme mit der KI

Kritischer sieht die Entwicklung die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), diese sieht eine Übernahme von etwa einem Viertel vor. Somit wären in den USA und Europa über 300 Millionen Berufe gefährdet, wenn die KI vollumfänglich eingesetzt wird . Jedoch sieht auch die bpb die Zukunft nicht komplett schwarz. Denn auch schon in der Vergangenheit hätten große technologische Fortschritte immer neue Branchen und Beschäftigungsmöglichkeiten hervorgebracht und damit eine Arbeitskräfteverlagerung bewirkt, was aller Voraussicht nach auch für die Weiterentwicklung von KI gelte. “Für Deutschland lässt sich dieser Trend laut BMWi-Studie schon erkennen: Hier hat der noch sehr begrenzte Einsatz von KI in den Jahren 2016 bis 2018 bereits dafür gesorgt, dass rund 48.000 neue Arbeitsplätze entstanden sind.”

Es lässt sich also nicht leugnen, dass die KI schon bald den Arbeitsmarkt kräftig umstrukturieren wird, laut der bpb drastisch, mit vielen gefährdeten Berufen. Habt Ihr schon Erfahrung mit KI gemacht und wie ist diese ausgefallen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare.

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Dresden. Das sächsische Bildungssystem hat für den Lehrermangel eine innovative Lösung gefunden: die Einführung digitaler Selbstlernmodule. Diese innovativen Tools sollen nicht nur dazu beitragen, Lehrkräfte zu unterstützen und zu entlasten, sondern auch das selbstständige Lernen der Schüler:innen fördern und Neugier wecken. Denn zu Beginn des neuen Schuljahres im Bundesland Sachsen rückt erneut das Thema Lehrermangel in den Fokus. Trotz stetiger Bemühungen gibt es nach wie vor Engpässe in der Lehrkräftebesetzung.

Der Lehrermangel in Sachsen wird beeinflusst durch steigende Schüler:innenzahlen und dem Berufsausstieg älterer Lehrkräfte in die Rente. Obwohl bereits Fortschritte erzielt wurden, bleiben vor allem Oberschulen und Berufsschulen von diesem Mangel betroffen. Eine der besonders betroffenen Regionen ist Ostsachsen, einschließlich der Landkreise Bautzen und Görlitz, sowie das Erzgebirge.

Als Antwort auf diese Problematik hat das Kultusministerium von Sachsen digitale Selbstlernmodule eingeführt. Diese Module stellen eine Möglichkeit dar, den Unterricht auch dann stattfinden zu lassen, wenn Lehrer:innen fehlen und die Stunde ausgefallen wäre. Der Ansatz hinter diesen Modulen besteht darin, Lehrinhalte per Video zu vermitteln und Schüler:innen mit interaktiven Aufgaben zu motivieren. Dies fördert nicht nur das eigenständige Lernen der Schüler:innen, sondern kann auch die Lehrkräfte bei der Unterrichtsvorbereitung entlasten. Inzwischen wurden bereits 63 Lernmodule für 16 verschiedene Schulfächer entwickelt, 43 weitere sind in Planung. Insbesondere für höhere Klassenstufen eignet sich dieses Konzept als Ergänzung, jüngere Kinder benötigen hingegen mehr Präsenzunterricht. 

Die Einführung digitaler Selbstlernmodule bildet einen wichtigen Schritt in Richtung einer hybriden Lernumgebung, in der klassischer Unterricht und digitale Technologien miteinander verbunden werden. Die Module sind dabei keinesfalls als Ersatz für Lehrkräfte gedacht, sondern vielmehr als Ergänzung des Schulalltags. Die Maßnahme kann auch kritisch gesehen werden, da viele Kinder und Jugendliche bereits viele Stunden täglich vor Bildschirmen verbringen. Andererseits bieten die Selbstlernmodule die Möglichkeit, Schüler:innen besser auf das zunehmend digital geprägte Zeitalter vorzubereiten und auch in der Schule einen richtigen Umgang mit digitalen Tools zu vermitteln.

Mit dem Fokus auf digitale Selbstlernmodule geht Sachsen einen mutigen Schritt in Richtung Modernisierung des Bildungssystems. Die Integration von Technologie in den Unterricht stellt eine Chance dar, Bildung dynamischer und individueller zu gestalten. Während der Lehrermangel eine bestehende Herausforderung bleibt, könnte eine Ergänzung des Unterrichts durch innovative Ansätze wie die digitalen Selbstlernmodule zahlreichen Vertretungs- und Ausfallstunden vorbeugen. 

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Wer war denn in der Schulzeit nicht schon ausgebrannt vom Pauken der sich immer wiederholenden und monotonen Lehrbücher? Manchen fällt das Lernen auf herkömmliche Art und Weise schwer, weswegen in den letzten Jahren immer mehr interaktive und innovative Lernmethoden erstellt wurden. Dank des technologischen Fortschrittes gibt es außerdem eine Fülle von potenziellem Lernmaterial und Wegen, diese an eure Schüler:innen zu vermitteln. Nicht ohne Grund, so lernen Personen beispielsweise Sprachen besser durch Geschichten

Die Menge an Angeboten deckt allerdings ein neues Problem auf. Wie sollen sich Lehrkräfte und Schüler:innen denn orientieren und wissen, welche Materialien für sie am besten geeignet sind? Dafür gibt es das Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (LMZ). In diesem Artikel erklären wir, welchen Service die LMZ zur Verfügung stellt, und wie es schon bald euren Unterricht vereinfachen könnte. 

Die LMZ 

(Quelle: lmz-bw.de)

Zusammen mit Stadt- und Kreismedienzentren geben sie Auskunft und bieten Unterstützung zur Medienbildung. Vertreten an rund 50 Standorten, machen sie es sich zur Aufgabe, pädagogische und technische Beratung, Weiterbildung und Begutachtung anzubieten. 

Eine ihrer Angebote ist die SESAM-Mediathek (Server für schulische Arbeit mit Medien). 

Von der LMZ auf Qualität überprüfte Inhalte werden in der SESAM-Mediathek nach Klassenstufen und Unterrichtsfächern sortiert und kostenlos als Lernmaterialien zur Verfügung gestellt. Die Angebote der SESAM-Mediathek sind für die verschiedensten Schulfächer von der Grundschule bis zur Sekundarstufe 1 und dem Gymnasium ausgelegt. 

Sprachen

(Quelle: lmz.de)

Die Muttersprache Deutschlands wird schon von Grund auf unterrichtet. Um Grundschüler:innen von Beginn an ein effektives Lernen zu vermitteln, lohnt es sich, Onilo auszuprobieren. Mit über 200 Geschichten voller animierter Kinderliteratur, sind die sogenannten “Boardstories” gut geeignet für den Deutschunterricht und bieten außerdem Arbeitsblätter und interaktive Dateien. Obwohl der Hauptfokus bei der deutschen Sprache liegt, bietet sie auch Inhalte für Englisch und Französisch.

Es gibt allerdings nicht nur Angebote zum Sprachenlernen selbst. Auch Lernmaterial zur bewussten Analyse von Informationen wie Fake News wird in der Form einer Videoreihe Fakt oder Fake? von Willi Weitzel angeboten. In dieser Reihe erklärt der Fernsehmoderator, was Fake News sind und wie man sie erkennen kann, aber auch, wer davon profitiert und Geld verdient.

Mathematik

(Quelle: Envato)

Schon Galileo Galilei meinte "Das Universum ist in der Sprache der Mathematik geschrieben". Wegen der Bedeutsamkeit des Fachs, für den Alltag und insbesondere für wissenschaftlich angehauchte Berufswege, sollte jede:r Schüler:in die Grundlagen beherrschen. Die Duology aus Filmen von Multiplizieren und Dividieren stellt für Grundschüler:innen dar, wie Mathematik in Alltagssituationen verwendet werden kann. Unterstützend wirken ebenfalls die Arbeitsblätter zur Thematik. Für fortgeschrittene Schüler:innen gibt es ebenfalls Hilfe im Mathekurs, unter anderem mit der Mathematiksoftware Geogebra, welche Geometrie, Algebra, Tabellen und Statistiken in einer quellenoffenen Software verbindet.

Geschichte

(Quelle: Envato)

Die Geschichte der Menschheit reicht durch die Jahrtausende und bringt eine Vielfalt von Themen und Unterrichtsfeldern mit sich. Um die Breite und alle Facetten der Menschheitsgeschichte zu erforschen, können auch 12 Jahre Schule nicht gerecht werden. Sollte euer Unterricht sich jedoch auf bestimmte Zeitepochen fokussieren können, so hat SESAM höchstwahrscheinlich ein oder zwei Bücher auf Lager. Für einen Einblick in Die Industrielle Revolution gibt es eine Menge an Arbeitsblättern und Videos. Multimediale Angebote zur Berliner Mauer werden angeboten durch die Chronik der Mauer. Weitere moderne Themen wie die Geschichte und Gegenwart der UNO bieten einen Einstieg in die politische Szene, aber es gibt auch spezifischere Geschichtsforschungen zu entdecken: Darunter die Wandlung der Staatsformen: Monarchie, Demokratie, Diktatur und der Kampf für die Frauenrechte in Die Hälfte der Welt gehört uns. Aber auch lang vergangene Zeitalter, wie das alte Ägypten und die Kreuzzüge, die durch ihre Fremdheit womöglich noch spannender sind, sind für eure Schüler:innen vertreten. 

Biologie

(Quelle: Envato)

Mutter Natur und die Erde zu verstehen ist immer ein schwieriges Unterfangen, so wie es auch eine Herausforderung ist, die Jahre der Evolution und die Technik, die sie imitieren oder vorantreiben will, zu begreifen. Für eine Einsicht in die Flora und Fauna, gibt es allerdings Lernmaterialien wie Blütenpflanzen II, ein auf 3D-Computeranimationen basierter Film zum Blütenaufbau, aber auch reichlich an Material für Reptilien, Insekten, Greifvögel, der Geburt eines Menschen selbst und viel mehr. 

Für einen stärkeren ‘Hands-on’ Ansatz zum Lernen in Biologie gibt es Mikroskope, aber um diese effektiv zu handhaben, bedarf es einer eigenen Unterrichtsstunde. Allerdings gibt auch hier SESAM unterstützende Hilfe in How to use a microscope

Die vorgestellten Inhalte sind allerdings nur ein Bruchteil der gesamten Mediathek und einige gebotene Inhalte überschneiden sich in ihren Fächern und Angeboten. Darunter auch ANTON, welches sich besonders auf Inhalte zum selbständigen Lernen mit Hilfestellung fokussiert. Hierbei handelt es sich um Tipps sowie das Vorlesen von Texten für Lernende mit Sehschwäche. Laut SESAM wäre ANTON “teilweise sehr einfach gestaltet” und eine mediendidaktisch anspruchsvollere Lösung würde vermisst.

Allerdings lohnt es sich auch mit Berücksichtigung des Qualitätsurteils von SESAM, wie bei einer herkömmlichen Bibliothek auch, selbst die Fülle an Informationen zu untersuchen und herauszusuchen, was euch am besten in eurer Arbeit unterstützt.

Was sind eure Lieblingslernmaterialien von SESAM? Schreibt es uns gerne in den Kommentaren!

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Selten liegen Freude und Leid so nah beieinander. Mathematik ist unter den MINT-Fächern das beliebteste Fach, aber gleichzeitig für viele Schüler:innen auch ein gehasstes Fach. Es scheiden sich die Geister, wenn es um lineare Algebra, Stochastik und Prismen geht. Während einige Schüler:innen bei Mathematik richtig aufgehen, qualmt bei anderen erst recht der Kopf, wenn zu den Zahlen noch Buchstaben hinzukommen. Doch nicht nur die großen Themen wie Vektoren, Exponentialfunktionen und Quadratwurzel treffen auf Dyskalkulie, auch schon mit den Grundrechenarten haben manche Schüler:innen Probleme

Damit euren Schüler:innen der Matheunterricht Spaß macht und ihr ihnen vielleicht auch die Angst vor den Zahlen nehmen könnt, zeigen wir euch, welche Materialien, Tools und Lernspiele es gibt, um eurer Klasse das Thema Bruchrechnen näherzubringen. 

Materialien

Auf der Website 4teachers.de könnt ihr Materialien für die verschiedensten Themen für eure Unterrichtsgestaltung finden. Die Website ist von Lehrkräften für Lehrkräfte entwickelt worden und bietet euch ebenfalls die Möglichkeit, eure eigenen Unterrichtsmaterialien für andere Lehrer:innen zur Verfügung zu stellen. Für das Thema ‘Bruchrechnen’ findet ihr unter anderem Regeln, verschiedene Arbeits- und Merkblätter und spielerische Übungen für die Einführung in das Thema. Damit könnt ihr ganz einfach die Stunde rund um Bruchrechnung vorbereiten. 

Ein toller Vorteil der Website: Ihr könnt euch kostenlos anmelden und euch mit anderen Lehrkräften über viele Themen austauschen.

(Quelle: 4teachers)

Der Onlineshop Betzold bietet euch Unterrichtsbedarf von A bis Z. Neben zahlreichen Angeboten zum Lehren und Lernen, Sport, Kunst und sogar Schulausstattung, könnt ihr bei Betzold ebenfalls Dinge für euch selbst finden. Lehrerkalender, Taschen und Organisatorisches sind nur einige der Angebote. Auch für den Unterricht zum Bruchrechnen bietet der Onlineshop tolles Material an. Dort findet ihr Bruchrechentürme, Dominos und verschiedene Sets in Form von Kuchenstücken, Streifen und Kreise und Bruchrechenkarten. Damit könnt ihr vor allem den Schüler:innen helfen, denen es leichter fällt, spielerisch mit physischen Materialien (wie zum Beispiel auch einem Abakus) zu lernen. 

Praktisch: Es gibt ein "Starterset", in dem Sets für die ganze Klasse enthalten sind, allerdings sind einige Artikel nicht ganz günstig. Vielleicht könnt ihr euch mit anderen Lehrer:innen zusammentun und die Materialien gemeinschaftlich verwenden. 

Hier kommt ihr zum Bruchrechen-Set (Quelle: Betzold)

Interaktive Lernspiele

Auf der Website Bruchrechnenlernen.de findet ihr zwei interaktive Spiele, mit denen ihr verschiedene Möglichkeiten im Bruchrechnen habt. Bei dem Spiel “Wilsons Bruchrechnen” hilft die Schildkröte Wilson dabei, Brüche zu kürzen, den gleichen Nenner zu finden und sie zu addieren. In den verschiedenen Leveln von Stufe Null bis Fünf können spielerisch die Fähigkeiten verbessert werden. Vor jeder Lektion gibt es eine Einführung in das jeweilige Thema. 

Das tolle an diesem Spiel: Nachdem eine Aufgabe richtig gelöst wurde, kann eine Runde lang ein Minigame gespielt werden. So bleibt die Motivation erhalten.

Bei dem zweiten Spiel auf der Website “Bruch-Tauchen” werden die Aufgaben mit Hilfe eines U-Bootes gelöst. Dabei lenken die Schüler:innen das U-Boot durch das Meer und sammeln die passenden Bläschen mit Zahlen ein. Auch Münzen können unterwegs durchs Meer eingesammelt werden, um sich damit neue U-Boote zu kaufen. 

Aber Vorsicht: Den entgegenkommenden Fischen sollte ausgewichen werden, ansonsten sinkt das U-Boot und das Spiel ist verloren. 

Spielerisch Bruchrechnen lernen: Mit Wilson der Schildkröte wird das zum Kinderspiel (Quelle: Wilson Bruchrechnen)

Websites und Apps 

Die Website Mathe–Toolbar bietet interaktive Tools rund um den Mathematik-Unterricht. Auch Bruchrechnen wird hier besonders spannend. Neben Online Übungen zu verschiedenen Bruchrechnen Lektionen, welche jede:r Schüler:in direkt über das Smartphone, Tablet oder den Laptop machen kann, gibt es zu den einzelnen Lektionen einen QR-Code mit einem Link zu der jeweiligen Startübung und einen Link für ein Tafelbild. Das könnt ihr super in euren Unterricht einbauen, wenn eure Klasse mit Tablets und digitalen Tafeln arbeitet. 

Ein großer Vorteil der Website: Ihr findet Tafelbilder, Übungen und Merkregeln zu etlichen Themen der Mathematik – Plus: Sie ist komplett kostenlos und ihr müsst euch nicht registrieren.

Anton ist eine interaktive App, die man sowohl auf dem Handy, auf dem Tablet als auch als Desktop Version benutzen kann. Die App ist spielerisch aufgebaut und nachdem man sich kostenlos mit seinen Spitznamen, der Schule und der Klassenstufe registriert hat, kann man auch schon beginnen. Anton bietet ganz viele verschiedene Übungen zu fast allen Fächern. Etwa 35 unterschiedliche Übungen gibt es zum Thema ‘Bruchrechnen’. Brüche kennenlernen, sie erweitern und kürzen und mit ihnen zu rechnen sind nur einige der Übungen. Nachdem man eine Übung gestartet hat, wird die Übung vorgelesen und die Schüler:innen können klicken, schreiben und eingeben, was die Lösung ist. 

Pluspunkt der App: Die Schüler:innen können Münzen, Sterne und Pokale sammeln, um anschließend in der App Spiele zu spielen. Außerdem ist die App sowohl für Android als auch für iOS verfügbar. Als Desktop Version kann sie außerdem auf eine Wand oder an die Tafel projiziert werden und so als gemeinsame Übung der ganzen Klasse dienen. 

Beispiel einer Übung zum Thema ‘Brüche bestimmen’ (Quelle: Anton)

Wenn es um die Themen Mathe und Rechnen geht, streiken einige Schüler:innen. Um ihnen nicht die letzten Funken Motivation und Hoffnung zu nehmen, ist es wichtig, dass ihnen die Themen verständlich und einfach erklärt werden. Mit anschaulichen Unterlagen und physischen Materialien könnt ihr die Schüler:innen bei ihren Lernfortschritten unterstützen. Mit den interaktiven Spielen haben die Schüler:innen selbst die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zu verbessern und werden durch Münzen, Sterne und Spiele belohnt. Durch Websites und Apps werden zusätzlich die Medienkompetenzen der Kinder und Jugendlichen verstärkt und es dient eventuell noch als extra Motivationsschub, wenn sie mit Tablets und Smartphone arbeiten können.

Wir hoffen, dass in unserer Auflistung etwas dabei ist, was ihr für euren Unterricht nutzen könnt. Lasst uns gerne in den Kommentaren wissen, was ihr von den Tools haltet.

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Bilder, Videos und andere mediale Dateien sind Mittel, die Realität der Gesellschaft abzulichten und zu verwahren. Ein Moment oder eine Aussage, wird somit im Internet festgehalten, womöglich für Jahrzehnte, und ist immer abrufbar für die Nachwelt.

Beim Umgang mit Medien lohnt es sich allerdings, eine gewisse Skepsis zu bewahren und ein kritisches Denken zu entwickeln, denn nicht alles, was verfügbar ist, muss auch wahr sein. Deepfakes sind die neueste Sensation in den sozialen Netzwerken, die dieses Phänomen zur Schau stellen. So kann mithilfe von Deepfakes der beste Freund zur Hauptfigur seines Lieblingsfilms werden, oder zum Spaß eine Prominente die neuesten Memes nachahmen. Für Unterhaltungszwecke ist die Technologie ein einzigartiger Weg sich selbst zu entfalten.

In der Vergangenheit haben wir aufgezeigt, woran es möglich ist, Deepfakes zu erkennen. In diesem Artikel wiederum zeigen wir, wie ihr Deepfakes selbst erstellt könnt, um das Thema im Rahmen einer Stunde anschaulich zu behandeln. 

Ethische Verwendungen von Deepfakes

Eine Warnung im Vorhinein. Deepfakes können zwar humorvolle Inhalte liefern, sie haben jedoch auch großes Gefahrenpotenzial. Sie können benutzt werden, um falsche Informationen zu verbreiten und können zur politischen Manipulation führen. Ein Beispiel hierzu tauchte im Zuge des Ukraine-Kriegs auf: Es wurden Deepfakes von Putin und Selenskyj verbreitet, in denen Putin Frieden erklärte und Selenskyj kapitulierte. In Zeiten, in denen Fake News die Demokratie bedrohen und vereinzelte Gruppen die Meinungen der Öffentlichkeit zu ihren Gunsten beeinflussen wollen, ist es von enormer Bedeutung, die Wahrheit zu beschützen und falsche Nachrichten zu erkennen und zu melden. Erschwerend hinzu kommt die Gefahr von Fake News, die Privatsphäre zu verletzen, beispielsweise mit virtuell geschaffenen Abbildungen von sexuellen Inhalten. Es besteht das Risiko, Persönlichkeitsrechte und Urheberrechte anderer zu verletzen. 

Deepfakes sind legalisiert für Verwendungsformen wie Kunst, Satire und Journalismus. Dieser Artikel ist rein für pädagogische Zwecke gedacht, damit eure Schüler:innen besser über die Thematik informiert sind und auf ethische Art und Weise Deepfakes erstellen oder erkennen können. Die Technik existiert und wird nicht mehr verschwinden, weshalb es wichtig ist klarzustellen, dass die Deepfake-Technologie nicht zur Blamage von Mitschüler:innen oder zur Manipulation genutzt werden soll. 

Wie funktioniert ein Deepfake?

(Quelle: Recruitainment Blog)

Bei einem Deepfake handelt es sich um eine Foto-, Video- oder Audiodatei, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz verändert wurde, um etwas anderes als die Originalquelle abzubilden. Der Begriff setzt sich zusammen aus den Wörtern “Deep Learning” und “Fake”, wobei sich Deep Learning auf eine Lernmethode der KI bezieht. Deep Learning wiederum geschieht, wenn eine KI durch tiefgehende neuronale Netze, ähnlich wie das menschliche Gehirn, Daten extrahiert und analysiert, um eine Prognose zu erstellen, wie für das Verstehen von Texten und das Erkennen von Bildern. Der letzte Punkt ist hierbei entscheidend. Die KI erstellt nicht einfach neue Inhalte, sondern muss in Form von ‘Big Data’ gefüttert werden. 20 bis 30 Bilder stecken allein in einer Sekunde eines Videos, was hochgerechnet 2400 Bilder für ein zwei Minuten Video bedeutet. 

Die Datenmengen werden von der KI analysiert, wobei höhere Mengen bessere Endergebnisse vom Algorithmus erzielen. Variationen des Materials, wie verschiedene Blickwinkel zur selben Person, oder wie sie verschiedene Emotionen zeigt, führen ebenfalls zu einem qualitativ hochwertigeren Resultat.

Sobald die KI den Inhalt besitzt, ist für den IT-Laien die Arbeit schon fast erledigt. Hinter den Kulissen passiert allerdings ein stunden-, möglicherweise sogar tagelanger Prozess des ‘Encodings’. Hierbei wird durch den sogenannten Autoencoder ein Ausgangsbild zersetzt und als digitales Abbild wiederhergestellt. Hierbei können allerdings auch Informationen verloren gehen, die als ‘Loss-Wert’ bezeichnet werden. Dieser Loss-Wert hält sich allerdings in Grenzen, je mehr Dateien zum Encoding zur Verfügung gestellt werden. 

An sich ein einfacher Prozess. Die Erstellung eines Deepfakes beginnt allerdings durch das Hinzufügen eines weiteren Decoders. Die KI wird nun mit zwei unterschiedlichen Materialien gefüttert und lernt sowohl Person A als auch Person B in ein digitales Abbild zu ‘decoden’. 

Sind beide Decoder in ihrer Aufgabe geschult, kommt es jetzt zur Erstellung des Fakes. Der KI wird befohlen, das Bildmaterial von Person A zu nehmen und in ein Abbild von Person B zu erstellen. Die KI sieht das Bildmaterial von Person A dann als verzerrte Bilder, die es zu korrigieren gilt und erstellt ein digitales Abbild von Person B, basierend auf den wesentlichen Merkmalen, die es von Person B gelernt hat. Daraus entsteht dann ein Fake-Abbild von Person B, das der Aktion von Person A gleicht.

Welches Programm eignet sich am besten?

Mit der wachsenden Beliebtheit von Deepfakes folgten eine weite Reihe von Anbietern. Vidnos stellt auf ihrer Seite 12 Deepfakes App vor, alle mit verschiedenen Vor- und Nachteilen. Für einen kostenlosen Einstieg in die Thematik empfehlen wir jedoch Hoodem

Die Website benötigt nicht das Herunterladen anderer Software, um mit der Arbeit zu beginnen und ist des Weiteren bereits ‘gefüttert’ mit verschiedenen Videos und Bildern. So können Schüler:innen umsonst auf dieser Seite bereits ein Gefühl für die Thematik entwickeln. Auf dieser Seite können sie beispielsweise Mr. Bean den Platz von Donald Trump in einer Rede einnehmen lassen, oder Rihanna statt Amber Heard für die Rolle der Mera aus Aquaman besetzen. Alles ohne den Stress von Installation, dem Suchen von Bildmaterial oder geforderter Bezahlung und somit mehr als ausreichend für eine Schulstunde zum Thema. Allerdings verlangt die Website für Nutzung von mehr Optionen als die gegebenen Beispiele mindestens 29.99 Dollar (rund 27.39 Euro),

Für einen tieferen Einblick in die Materie über eine Schulstunde hinaus lohnt sich DeepFaceLab. Die Software ist weltweit zuständig für über 95 Prozent der Deepfakes und ist nach Installation kostenlos zu nutzen. 

Welche Programme für Deepfakes auch immer genutzt werden, eins sollte in eurem Gedächtnis bleiben. Auch wenn mit dem Werkzeug einiges an Unterhaltung möglich ist, bestehen stets Risiken zum Missbrauch. Es ist in eurer eigenen Verantwortung, die Technologie nicht für unethische Zwecke einzusetzen.

Behaltet diese in Erinnerung und viel Spaß beim Erstellen! Sofern euch Bedenken, Ideen oder weitere Tipps und Tricks einfallen, teilt sie doch gerne in den Kommentaren!

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Jeden Tag werden wir mit der Digitalisierung konfrontiert und nehmen sie häufig schon nicht mehr richtig wahr. Ob es die täglichen Nachrichten auf unserem Smartphone sind, die digitale Anzeige der Abfahrtszeiten an den Bushaltestellen oder vielleicht sogar neu gewonnene Jobs, die erst durch die Digitalisierung möglich geworden sind. Das, was für viele Erwachsene längst Alltag ist und wie von Zauberhand läuft, müssen vor allem jüngere Schüler:innen erst noch lernen. 

Zu wenig ausgebildetes Personal aus dem IT-Bereich und dazu der schon bestehende Mangel an Lehrkräften erschweren die Förderung der digitalen Kompetenzen der Kinder. Dass Schulen technisch optimiert werden sollen, ist leichter gesagt als getan. Der Zugang zu Fördermitteln und die neue Ausstattung der Hardware und Software treffen auf viele Baustellen. Erschwerend hinzu kommt, dass die Lehrer:innen sich in der Regel selbst um die Programme und die Installationen kümmern müssen. Dazu fehlt nicht nur häufig die Zeit, sondern auch die Kompetenz. Der Verein ROCKID.one betreibt seit Anfang 2020 das Projekt ‘Azubis an Schulen’, um genau an diese Aufgabe anzuknüpfen.

ROCKID.one hat bereits circa 3.500 Schüler:innen unterstützen können. 180 Azubis entlasteten bisher die Lehrkräfte an den Grundschulen in 25 deutschen Städten. In Zusammenarbeit mit den IHKs in beispielsweise Köln und Düsseldorf hat ROCKID.one eine Urkunde entwickelt, welche in den nächsten Monaten an die Azubis übergeben werden kann – Wertschätzung für eine wichtige Rolle, welche die Azubis übernehmen. Die Mission des Vereins ist es, das Projekt weiter auszuweiten, um die jungen Schüler:innen bestmöglich auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Ein weiteres Ziel von ROCKID.one ist, eine Erlebniswelt zu errichten, zu der nicht nur Schüler:innen und Azubis Zugang haben, sondern die auch ein Ort für Familien und Rentner ist.

Eine Win-Win-Situation für alle

So beschreibt der Vorsitzende Mario Schwarz, das Projekt ‘Azubis an Schulen’. Das Konzept hinter dem Projekt: Auszubildende aus verschiedenen Unternehmen kommen einmal pro Woche in eine Grundschule, um eine Medienstunde für die Schüler:innen zu  halten, was in der Praxis gut ankommt: “Die Schüler:innen sind hochmotiviert und sind sehr begeistert über die Medienstunden”, berichtet eine Lehrer:in aus einer Grundschule in Mönchengladbach. Darüber hinaus gab Reporter:in Spratte im TV Beitrag des WDR an, dass die Kinder selbstbewusster werden und über sich hinauswachsen können. Sie würden nicht nur Basiswissen im Umgang mit Computerprogrammen, Apps und dem Internet lernen, sondern würden auch über die Gefahren auf den sozialen Medien und über ihr Recht am eigenen Bild aufgeklärt werden. So können sie ihre Medienkompetenz stärken und wissen, wie sie sich sicher im Web bewegen können. 

Aber nicht nur die Schüler:innen lernen Neues. Auf Nachfragen der Reporter:in des WDR welche Vorteile das Projekt für sie persönlich hätte, teilte Azubi Lena Ebel mit, dass sie auch von den Kindern viel zurück bekommen würden und sie manchmal ihre ‘Komfortzone’ verlassen müssen, eben genau so wie es auch später in ihrem Beruf sein wird. Sie würden neben ihrer Kommunikationsfähigkeit auch ihre Sozialkompetenzen stärken. Ihre Kenntnisse im Umgang mit Computern, Programmieren und Robotern würden ebenfalls erweitert werden. Durch die wöchentlichen Medienstunden lernen die Azubis obendrein etwas über das Präsentieren.

Um sicheren und richtigen Umgang mit den weiteren Programmen und Grundlagen zu gewährleisten, stellt das Team von ROCKID.one sicher, dass sich die Azubis vor den Medienstunden selbst mit den Themen befassen können. 


(Quelle: rockid.one)

Warum überhaupt Azubis? 

Der Verein ROCKID.one hat die Schulen angesprochen, ob ein generelles Interesse besteht, zusätzliche Medienstunden durch externe Unterstützung zu erhalten. Die Resonanz der Schulen war beeindruckend. Das Wissen rund um die digitale Welt und den sozialen Medien ist bei beinahe allen Azubis vorhanden. Auf Nachfrage bei verschiedenen Unternehmen, ob sie ihre Auszubildenden für ein derartiges Projekt zur Verfügung stellen würden, gab es von keinen Seiten Einwände. 

Das, was die meisten Azubis heutzutage schon von klein auf kennen, ist für viele Lehrkräfte, die bereits lange in dem Beruf sind, nicht so alltäglich. Die Lehrer:innen sind sehr froh über die wöchentlichen Medienstunden der Azubis. “Sie [die Azubis] wachsen damit auf und es ist alles selbstverständlich – Ich muss es vor den Kindern erstmal selber lernen", sagt Klassenlehrerin Silke Baumgardt über die Vorteile der Azubis in den Klassen. Erst recht zu den Zeiten von Homeschooling während der Corona-Pandemie wurden die fehlenden digitalen Kompetenzen der Lehrkräfte bemerkbar.

Pandemie war eine schwierige Zeit für alle 

Christian Eikenbusch, der die Grundschule KGS Nordstraße in Mönchengladbach leitet sagt: “Wir haben in der Zeit der Pandemie und im Distanzunterricht schon vieles Digitales gemacht was auch für uns neu war. Wir möchten dringend diese Art von Digitalisierung mit in den Unterrichtsplan in den Regelunterricht bringen.” Der Unterricht während der Corona Pandemie war eine Mammutaufgabe für viele Lehrkräfte an deutschen Schulen. Der Umgang mit digitalen Unterrichtsmaterialien, fernab von einem DVD-Player und einem alten Röhrenfernseher brachte nicht nur die Lehrer:innen, sondern auch die Schüler:innen an ihre Grenzen. “Das Problem ist, dass wir zwar viel Hardware an den Schulen haben, aber die Leute und die Lehrer, die es bedienen können und sollen, fehlen an der Stelle", erklärt Projektleiter Schwarz in einem TV-Beitrag des WDR. Das Team von ROCKID.one greift den Lehrkräften dabei unter die Arme und ergänzt mit den umfassenden digitalen Kompetenzen der jungen Azubis die teilweise fehlenden Fähigkeiten bei den Lehrkräften. 

Ob das Projekt allerdings deutschlandweit realisierbar ist und ob es letztendlich das große Problem der überlasteten Lehrkräfte löst, ist fraglich. Es ist eine hilfreiche Unterstützung und Möglichkeit für die Schulen und mit Sicherheit ein riesen Spaß und eine angenehme Abwechslung für die Schüler:innen. Allerdings ändert sich mit dem Projekt das grundlegende Problem der schlechten Digitalisierung an deutschen Schulen und die fehlende Ausbildung in digitalen Kompetenzen bei den Lehrkräften nicht.

Habt ihr schon einmal von dem Verein ROCKID.one und ihrem Projekt ‘Azubis an Schulen’ gehört? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!

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Als einer der größten Entwickler für Smartphones, Computer & Co. bringt Apple immer wieder neue Produkte und Produktversionen auf den Markt, die auch für Schule und Uni interessant sind. In der Kaufberatung zu den besten Tablets für Lehrkräften, haben wir euch eine Auswahl aller Hersteller geliefert. Sollte eure Wahl auf ein Apple-Gerät gefallen sein, stellt sich angesichts der unterschiedlichen und nicht gerade günstigen Modelle die Frage: was lohnt sich für wen? Diesen Fragen gehen wir in diesem Artikel nach und begleiten euch bei der Suche nach einem neuen iPad.

Momentan verkauft Apple sechs unterschiedliche iPad-Modelle. Vor dem iPad-Kauf stellt sich immer die Frage, wie wichtig euch die Größe des Tablets ist, ob eine gute Kameraqualität benötigt wird und in welchem preislichen Rahmen sich das neue Tablet bewegen soll. Denn diese Aspekte können im Nachhinein nicht mehr geändert werden – dagegen ist die Leistung der iPads im Vergleich untereinander ähnlich gut und kommt erst bei speziellen Verwendungszwecken besonders zum Tragen.

(Quelle: Apple)

Klein, aber oho: Das iPad mini

Eine gute Wahl für die, die auf ein besonders kompaktes Format mit 8,3 Zoll Display setzen, ist das iPad mini. Dieses Modell überzeugt mit dem stärksten Prozessor der A-Serie (Apple A15) in einem iPad, einem der besten Displays, einer 12 Megapixel Kamera, die auch 4K-Videos aufnehmen kann, einen USB-C-Anschluss und der Kompatibilität mit dem neuesten Apple-Pencil 2. Das iPad mini ist wie alle anderen Modelle von Apple mit 64 GB oder 256 GB Speicherplatz erhältlich. Zusätzlich kann zwischen den Verbindungsoptionen zwischen Wi-Fi oder Wi-Fi + Mobildaten gewählt werden, mit dem ihr auch ohne WLAN (mit einem entsprechenden Mobilfunkvertrag) unterwegs online sein könnt. Je nach Wahl liegt das iPad mini zwischen 649 und 849 Euro. Der Apple-Pencil 2 kann als Zusatz für weitere 149 Euro erworben werden. Für dieses Modell bietet Apple allerdings kein Tastatur-Cover an, was bei der kompakten Größe aber auch nicht viel Sinn ergibt. Stattdessen kann auf Bluetooth Tastaturen umgestiegen werden.

Mit einer Akkulaufzeit für den ganzen Tag ist das iPad mini ein praktisches und kompaktes Alltagsgerät, das in jede Tasche passt und euch durch euren Arbeitstag begleitet. Der einzige Abstrich muss bei der Größe bzw. beim Schreiben mit dem Pencil auf dem Display gemacht werden, da die Hand immer auf der Gerätekante liegt, was auf Dauer unangenehm werden kann.

(Quelle: Apple)

Der Alltagsallrounder: Das iPad 10

Das iPad befindet sich als klassisches Modell von Apple mittlerweile in der 10. Generation. Über das Vorgängermodell iPad 9, das von Apple auch noch als günstigere Version verkauft wird, haben wir bereits hier berichtet. Kleinere Nachteile des alten Modells, wie die dicken Displayränder, eine nicht so hohe Kameraqualität (8 MP) oder der fehlende USB-C-Anschluss, werden nun ausgeglichen – das hat aber auch seinen Preis: Mit rund 579 Euro kostet das iPad 10 einiges mehr als sein Vorgänger, allerdings ist auch hier je nach Größe des Speicherplatzes und der Verbindungsoption mit einem Aufpreis auf bis zu 779 Euro zu rechnen. 

Das iPad 10 bietet ein modernes Design, im Vergleich zum Vorgänger ein 0,7 Zoll größeres Display (10,9 Zoll insgesamt), den besseren A14-Prozessor sowie eine bessere Kamera mit 12 Megapixeln. Auch der USB-C-Anschluss ist hier von Vorteil, da er einen einfacheren und schnelleren Datenaustausch, zum Beispiel bei Präsentationen oder Gruppenarbeiten, ermöglicht. Zudem verfügt das iPad 10 als einziges Modell über eine Frontkamera in der Mitte des Screens, was besonders bei Online-Meetings positiv ins Gewicht fällt. Was das iPad allerdings immer noch mit seinem Vorgänger gemeinsam hat, ist die schlechte Displayoberfläche, die nicht antireflex-beschichtet ist und sich beispielsweise das Schreiben mit dem Apple-Pencil auf der Oberfläche sehr unnatürlich anfühlt. Zudem ist das Modell nur mit dem älteren Pencil der 1. Generation kompatibel. Hier sollte also gut abgewogen werden, ob die Neuerungen den starken Aufpreis wirklich wert sind, da das iPad 9 immer noch eine solide Alternative ist.

(Quelle: Apple)

Viel Power, dünnes Design: Das iPad Air

Das iPad Air ist dünner als das iPad 10, hat mit diesem Modell aber dennoch einige Gemeinsamkeiten: Es setzt ebenfalls auf ein 10,9 Zoll-Display, hat die gleiche Kameraqualität und verfügt ebenfalls über einen USB-C-Anschluss. Was das iPad Air allerdings deutlich abgrenzt, ist der M1-Prozessor, den beispielsweise auch das MacBook Pro hat. Mit diesem leistungsstarken Prozessor lassen sich anspruchsvollere Projekte wie kleine Videos für Präsentationen oder Projekte schneiden – sogar Apple Final Cut funktioniert auf diesem iPad. Das antireflex-beschichtete Display ermöglicht ein natürliches Schreibgefühl mit dem Apple-Pencil 2 und ist somit beispielsweise für präzise Zeichenarbeiten geeignet. Auch das Magic Keyboard kann mit diesem Modell verbunden werden, was einem Desktop sehr nahe kommt und einen hohen Komfort beim Arbeiten mit der Tastatur bietet. Damit ist das iPad Air eine gute Wahl für diejenigen, die im Schulalltag auf einen Laptop verzichten und trotzdem ausreichend Leistung haben wollen.

Je nach Ausführung mit Speicherplatz und Verbindungsoptionen kostet das iPad Air zwischen 769 und 969 Euro – die Anschaffungskosten für einen zusätzlichen Apple-Pencil 2 liegen ebenfalls bei 149 Euro, ein Magic Keyboard liegt bei 369 Euro.

(Quelle: Apple)

Fortschrittlichste Technologie: Das iPad Pro

Das umfangreichste und damit auch teuerste Modell unter den iPads ist das iPad Pro. Es bietet viele Features, die mit einem MacBook Pro mithalten können und richtet sich deswegen an all jene, die für ihre Arbeit viele unterschiedliche Anwendungen auf einem leistungsstarken Gerät vereinen wollen. Das iPad Pro ist in zwei Größen erhältlich: Als 11 Zoll-Modell ab 1.049 Euro oder als 12,9 Zoll-Modell ab 1.449 Euro. Neben der stattlichen Größe bietet dieses Gerät noch mehr Speicherplatz, bei dem zwischen 128 GB, 256 GB, 512 GB, 1 TB und 2 TB gewählt werden kann – dadurch ergibt sich allerdings auch ein finanzieller Umfang von bis zu 2.429 Euro. Mit diesem umfangreichen Speicherplatz, dem noch stärkeren M2-Prozessor, einem USB-C Anschluss mit Unterstützung für Thunderbolt sowie der Kompatibilität mit dem Apple-Pencil 2 und Magic Keyboard sind nahezu keinem Projekt Grenzen gesetzt.

Fazit: Vergleichen lohnt sich

Das Angebot der unterschiedlichen iPad-Modelle ist sehr umfangreich und bietet so für jeden Verwendungszweck und jedes Budget ein gutes Angebot. Dennoch sind die Geräte nicht unbedingt günstig, wenn vor allem noch weitere Ergänzungen wie Apple-Pencil oder Tastatur benötigt werden. Zudem werden die Produkte auf der Website von Apple zumeist sehr teuer angeboten, weswegen es sinnvoll ist, unterschiedliche Angebote vom Hersteller und anderen Seiten zu vergleichen, was sich oftmals lohnt. Hier können Vergleichsportale wie idealo hilfreich sein, auf denen ihr aktuelle Preisangebote für neue und gebrauchte Modelle bekommt und gleichzeitig die Preisentwicklung verfolgen könnt. Eine andere Alternative bietet Apple selbst in Form von Bildungspreisen oder Bildungsrabatten für Schüler:innen, Studierende und Lehrende, die dabei von Gerät zu Gerät (auf iPads und Macs beschränkt) variieren und so unterschiedliche Lösungen für den Bildungsbereich finden.

Seid ihr auf der Suche nach einem neuen iPad und konnte euch dieser Artikel bei der Entscheidungsfindung unterstützen? Teilt es uns gerne in den Kommentaren mit.

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Stuttgart. Microsoft Office und Datenschutz, passt das zusammen? In Baden-Württemberg ist um den Schuleinsatz der Officesuite des Redmonder Herstellers jüngst eine intensive Debatte entbrannt. Der Philologenverband hat Bedenken angemeldet. . Nun hat sich der Berufsschullehrerverband (BLV) eingeschaltet. Dessen Vorsitzender Thomas Speck argumentiert: “Moderne Cloud-Produkte können an beruflichen Schulen datenschutzkonform eingesetzt werden”. Zudem solle das Kultusministerium die Ergebnisse ernst nehmen und den beruflichen Schulen endlich die Nutzung ermöglichen. 

Bei den Ergebnissen handelt es sich um das Resultat eines Compliance-Checks, den der Verband in Auftrag gegeben hatte. Der BLV gibt außerdem an, dass die Handelskammer bei Prüfungen die Microsoft Software Excel und Word vorgibt. Deshalb müsse zwischen beruflichen und allgemeinbildenden Schulen unterschieden werden. Zudem deckten die aktuellen IT- Angebote an den Schulen nicht den benötigten Bedarf, der für eine allumfassende Bildung wichtig sei. Es gebe zwar Fortschritte, etwa bei den Office Programmen von PhoenixSuite, jedoch seien diese Programme nicht kompatibel mit den Office Programmen in den Ausbildungsbetrieben.

Bei dem eingangs erwähntem Compliance-Check überprüft meist ein Drittanbieter, in diesem Fall Althammer & Kill, ob alle Maßnahmen der örtlichen und gegebenenfalls internationalenGesetze sowie Richtlinien und Vereinbarungen entsprechen. Diese Prüfung wurde an drei Schulen durchgeführt, mit dem Ergebnis, dass die Anforderungen zur Durchführung einer Datenschutz-Folgenabschätzung in vielen Bereichen erfüllt seien. Nachgebessert werden sollte beispielsweise bei der Etablierung einer Passwort-Richtlinie für Microsoft 365 oder bei einem Konzept zur Wahrung der Betroffenenrechte. "Mit fachmännischer Unterstützung und entsprechenden Ressourcen wäre dies für Schulen lösbar", so Althammer.

Bei dem Fazit angreifbar ist die Tatsache, dass das Beratungshaus als Microsoft-Partner ausgewiesen wird. Althammer weist aber jegliche Anschuldigungen zurück, da sein Unternehmen kein Geld damit verdiene, Microsoft Produkte zu verkaufen. 

Stefan Brink, der Datenschutzbeauftragte des Landes Baden-Württemberg, hatte zuvor empfohlen, von der Nutzung von Microsoft 365 abzusehen. Der BLV betont jedoch, dass Microsoft an Maßnahmen arbeite, um den Datenschutzanforderungen gerecht zu werden, und weist auf politische Entwicklungen hin, wie das "EU Data Boundary" von Microsoft, das Datentransfers außerhalb Europas begrenzen soll. Der BLV betont auch, dass Cloud-Lösungen aufgrund der steigenden Cyber-Bedrohungen und begrenzter IT-Ressourcen Vorteile bei der IT-Sicherheit bieten würden. Die Konferenz der unabhängigen Datenschutzaufsichtsbehörden hatte zuvor darauf hingewiesen, dass Microsoft 365 derzeit nur mit zusätzlichen Schutzvorkehrungen rechtskonform betrieben werden könne. Der BLV plädiert jedoch dafür, die Potenziale moderner Cloud-Lösungen wie Microsoft 365 in Betracht zu ziehen und diese unter angemessenen Datenschutzbedingungen einzusetzen.

Kritik kommt jedoch auch vom Philologenverband Baden-Württemberg. Laut Cord Santelmann, dem Referenten für Berufspolitik und IT beim Philologenverband Baden-Württemberg, zeigt der BLV keinen klaren Weg auf, wie Schulen Cloudprodukte aus den USA datenschutzkonform nutzen könnten. Santelmann betont, dass bei der Untersuchung des BLV grundlegende Probleme ans Licht gekommen seien, die schon lange bekannt seien. Ein EU-Nachfolgeabkommen für die rechtskonforme Nutzung von US-Cloud-Diensten in Europa fehle beispielsweise. Obwohl Microsoft zugesagt habe, einen Großteil der Daten allein in Europa zu speichern und zu verarbeiten, gelte dies nicht für alle Daten.

Die Philologen fordern das Kultusministerium dazu auf, entweder datenschutzkonforme IT-Lösungen wie Moodle oder BigBlueButton bereitzustellen, die bereits auf einem guten Weg seien, oder den Datenschutz und die Persönlichkeitsrechte zu gefährden, indem nicht rechtskonforme Praktiken an den Schulen geduldet werden. Allerdings warnt Santelmann ausdrücklich vor der zweiten Option.

Der Landkreistag Baden-Württemberg, der die Beruflichen Schulen betreut, steht der Situation offener gegenüber. Alexis von Komorowski, Hauptgeschäftsführer des Landkreistags, sieht neue Ansätze für eine datenschutzkonforme Nutzung von modernen Cloudlösungen wie Microsoft 365 im schulischen Kontext. Er betont, dass es lohnenswertsei, das Thema genauer zu prüfen. Besonders die beruflichen Schulen sollten Software verwenden können, die später auch in der Arbeitswelt Verwendung findet.

Insgesamt bleibt die Frage nach der Datenschutzkonformität von Microsoft Office an Schulen in Baden-Württemberg weiterhin kontrovers. Dabei stoßen die Ansichten des BLV, die auf Fortschritte und Lösungen hinweisen, auf die Bedenken hinsichtlich der vorhandenen Probleme des Philologenverbandes. Dabei ist die Position des Landkreistags die eines Schiedsrichters. Letztendlich ist eine ausgewogene Berücksichtigung von Datenschutz, Bildungserfordernissen und technologischem Fortschritt unerlässlich, um eine angemessene Lösung für Schulen zu finden.


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(Quelle: Redaktion)

Am 19. Juni 2023 fand im Landtag von Nordrhein-Westfalen die 26. Ausschusssitzung zum Thema "Chancen von Künstlicher Intelligenz im Bildungswesen" statt. Unter den geladenen Sachverständigen befand sich auch Nicolas Colsman, ehemaliger CEO der Zukunft Digitale Bildung gGmbH. Als Experte auf dem Gebiet der digitalen Bildung und Künstlichen Intelligenz wurde er eingeladen, seine Erkenntnisse und Erfahrungen in diesem wichtigen Bereich vorzutragen. Im Gespräch mit Lehrer News stellt Nicolas seine Ideen dazu  vor, wie KI das Bildungswesen revolutionieren kann und welche Herausforderungen es dabei zu meistern gilt, um das volle Potenzial dieser Technologie zu entfalten.

Lehrer News: Was sind die Vorteile der Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) im Bildungswesen?

Nicolas: Die Integration von KI im Bildungswesen bietet verschiedene Vorteile. Für Lernende ermöglicht sie personalisiertes Lernen und intelligente Tutoring-Systeme, die den Lernprozess optimieren und individuelle Bedürfnisse berücksichtigen. Dadurch kann eine effektivere und maßgeschneiderte Bildungserfahrung für alle Schüler:innen geschaffen werden. Zudem kann KI die Chancengleichheit fördern, indem sie Schüler:innen mit besonderem Betreuungsbedarf individueller unterstützt. Die Ergänzung durch Simulationen kann außerdem eine immersive Lernerfahrung schaffen, die so sonst in der realen Welt nicht möglich wäre.

Lehrer News: Welche Vorteile ergeben sich für Lehrkräfte und Bildungsträger durch den Einsatz von KI?

Nicolas: Lehrkräfte und Bildungsträger können durch den Einsatz von KI von verschiedenen Vorteilen profitieren, wie zum Beispiel der automatischen Bewertung von Aufgaben und Tests. Dies spart Lehrkräften Zeit und ermöglicht schnellere Rückmeldungen an die Schüler:innen. Durch die Analyse von Bildungsdaten kann KI Trends und Muster identifizieren, was Lehrkräften und Schulverwaltungen dabei hilft, den Lernfortschritt zu überwachen und anhand von Prognosen frühzeitig Eingriffe vorzunehmen. Die Verwaltungsdigitalisierung mithilfe von KI kann auch den Workload reduzieren und die Kommunikation mit Schüler:innen und Eltern verbessern. Hier wären beispielsweise auch Übersetzungshilfen für nicht-deutschsprachigen Eltern denkbar.

Lehrer News: Kann KI auch dazu beitragen, Chancengleichheit im Bildungssystem zu fördern?

Nicolas: KI kann Chancengleichheit im Bildungssystem durch personalisiertes Lernen und intelligente Tutoring-Systeme unterstützen. Individuelle Bedürfnisse und Lernstile können besser berücksichtigt werden, um jedem Schüler eine angemessene Bildungserfahrung zu bieten. Zudem kann KI bei gleicher Ausstattung eine bessere Betreuung für Schüler mit besonderem Förderbedarf ermöglichen. Durch die Verwendung von KI-gestützten Lernplattformen könnten auch Kinder mit Migrationshintergrund von speziellen Bildungsangeboten profitieren, die ohne KI kaum realisierbar wären. So könnte beispielsweise ein bilinguales Angebot die deutsche Sprache besser vermitteln und gleichzeitig andere Fächer verständlicher machen, was für den schulischen Erfolg dieser Schüler:innen entscheidend sein kann.

Lehrer News: Welche Handlungsempfehlungen gibst du hinsichtlich der Implementierung von Künstlicher Intelligenz im Bildungssystem?

Nicolas: Zunächst sollten die Möglichkeiten und Grundvoraussetzungen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Bildungssystem abzuwägen sein. Dazu gehört eine umfassende Evaluierung, um zu bestimmen, welche Probleme im Bildungssystem durch eine Implementierung von KI gelöst werden können. Des Weiteren sollte die EdTech-Branche stärker gefördert werden, um die Anforderungen und Möglichkeiten erfolgreich umzusetzen. Die geförderten Produkte müssen in einen rechtlichen Rahmen eingebettet werden, wobei eine engmaschige Absprache mit den Entwickler:innen notwendig ist, um ethische und datenschutzrechtliche Aspekte zu berücksichtigen. Schließlich sollte die Fortbildung der Lehrkräfte in den Fokus gerückt werden, um eine klare Anleitung zur Anwendung von KI zu gewährleisten und eine chancengerechte Weiterentwicklung der digitalen Bildung zu ermöglichen.

Lehrer News: Zur Förderung der EdTech Branche schlägst du eine Task Force vor. Wie genau kann eine Taskforce den Entwicklungsprozess verbessern?

Nicolas: Die Einrichtung einer Taskforce aus verschiedenen Akteuren in der Förderung der EdTech-Branche ermöglicht eine bessere Absprache und Koordination zwischen den beteiligten Parteien. Durch enge Zusammenarbeit können Fehler und Schwierigkeiten schneller erkannt und behoben werden. Die Taskforce könnte als Forum dienen, in dem Ideen ausgetauscht und Lösungen diskutiert werden. Dies würde zu einer effizienteren Programmentwicklung führen und sicherstellen, dass die Interessen der Branche, der Bildungseinrichtungen und der Lehrkräfte berücksichtigt werden. Letztendlich könnte eine solche Zusammenarbeit dazu beitragen, die Umsetzung der evaluierten Anforderungen und Möglichkeiten im Bereich der Künstlichen Intelligenz im Bildungssystem zu beschleunigen.

Lehrer News: Was waren die zentralen Botschaften, die du während der Anhörung im Landtag vermitteln wolltest?

Nicolas: Besonders wichtig sind mir Potenziale und Herausforderungen von KI im Bildungssystem:

  1. Förderung der EdTech-Branche: Die finanzielle Förderung ist von großer Bedeutung, um die Umsetzung der evaluierten Anforderungen und Möglichkeiten voranzutreiben. Insbesondere in NRW hat sich die EdTech-Branche in den letzten Jahren stark entwickelt, und es ist wichtig, dieses Potenzial zu nutzen und Unternehmen gezielt zu unterstützen.
  2. Einbettung in einen rechtlichen Rahmen: Ein klarer rechtlicher Rahmen sorgt dafür, dass Datenschutz und Transparenz gewährleistet sind, um Sicherheit und Vertrauen der Nutzer:innen zu stärken und potenzielle Risiken zu minimieren.
  3. Fortbildung der Lehrkräfte: Ich möchte noch einmal die Bedeutung von Lehrkräften betonen, denn nur sie können eine erfolgreiche und angemessene Anwendung von KI im Bildungsbereich sicherstellen. Nur durch eine ausreichende Anleitung und Unterstützung der Lehrkräfte kann eine chancengerechte und nachhaltige Weiterentwicklung der digitalen Bildung gelingen.

Lehrer News: Welche konkreten Maßnahmen empfiehlst du, um die Implementierung von KI flächendeckend im Bildungswesen zu realisieren?

Nicolas: Um die Implementierung von Künstlicher Intelligenz im Bildungswesen voranzutreiben und gleichzeitig ethische und rechtliche Herausforderungen zu berücksichtigen, empfehle ich folgende Maßnahmen:

  1. Ausarbeitung eines ganzheitlichen Konzepts: Es ist wichtig, ein umfangreiches Konzept zu entwickeln, das die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von KI im Bildungswesen abwägt und gleichzeitig klare Leitlinien festlegt.
  2. Förderung von Forschung und Entwicklung: Die Politik sollte verstärkt in die Forschung und Entwicklung von KI-Technologien im Bildungsbereich investieren, um innovative Lösungen zu entwickeln, die den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte gerecht werden.
  3. Transparenz und Datenschutz: Bei der Implementierung von KI-Technologien ist es von großer Bedeutung, Transparenz zu gewährleisten und den Datenschutz zu berücksichtigen. Die Anwender:innen in den Schulen sollten bestmöglich über die Verwendung ihrer Daten informiert werden, und es sollten klare Regelungen zum Umgang mit personenbezogenen Daten getroffen werden.
  4. Evaluierung und Feedback: Die eingeführten KI-Systeme sollten kontinuierlich evaluiert werden, um deren Effektivität und Nutzen zu überprüfen. Zudem ist es essentiell, Feedback von Lehrkräften, Schüler:innen sowie Eltern einzuholen, um mögliche Verbesserungen zu identifizieren und die Technologien kontinuierlich weiterzuentwickeln.

Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen können die Chancen von Künstlicher Intelligenz im Bildungswesen optimal genutzt werden, während gleichzeitig ethische und rechtliche Aspekte angemessen berücksichtigt werden, um eine nachhaltige und verantwortungsbewusste Integration von KI in das Bildungssystem zu gewährleisten.

Lehrer News: Welche Rolle spielt der Föderalismus im Bildungssystem hinsichtlich der Implementierung von KI?

Nicolas: Der Föderalismus im deutschen Bildungssystem ermöglicht es den einzelnen Regionen und Bundesländern, ihre Bildungspolitik und -praxis eigenständig zu gestalten und auf die spezifischen Bedürfnisse ihrer Schüler:innen einzugehen. Diese Vielfalt bietet die Chance, voneinander zu lernen und bewährte Praktiken zwischen den verschiedenen Ländern auszutauschen. Allerdings sollte der Föderalismus auch einen Rahmen schaffen, um überregionale Initiativen zu fördern und den bundesweiten Austausch zu erleichtern, damit erfolgreiche Bildungsansätze in anderen Regionen schneller verbreitet werden können. Ein regelmäßiger Dialog und koordinierte Zusammenarbeit zwischen den Ländern sind entscheidend, um das voneinander Lernen und den Austausch bewährter Praktiken weiter zu stärken und eine gemeinsame Vision für die Zukunft des deutschen Bildungssystems zu entwickeln.

Lehrer News: Vielen Dank für das Gespräch.

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630 Millionen Euro – mithilfe dieses beachtlichen Gesamtbudgets sollten die gewaltigen Lücken in der digitalen Bildungslandschaft endlich geschlossen werden. Nationale Bildungsplattform (NBP), so heißt das Mega-Projekt der Bundesregierung, das ab 2025 eine länderübergreifende, digitale und ganzheitliche Vernetzung des Bildungswegs gewährleisten soll. Allerdings stößt dieses Vorhaben auf immense Kritik und droht, ein riesengroßer Flop zu werden. Lehrer-News hat das Projekt etwas genauer unter die Lupe genommen.

„Die Plattform ist Kernstück eines neuen digitalen Bildungsraums für Deutschland und einer Modernisierung der Bildung insgesamt. Als Bundesregierung wollen wir damit für alle Menschen – vom Schulkind bis zum Rentner – in unserem Land den Zugang zu digital gestützten Bildungsangeboten erleichtern und damit verbessern,“ ließ die damalige Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) bei der Ankündigung des Mammutprojektes im April 2021 optimistisch verlauten. Die Idee zur Nationalen Bildungsplattform stammt nicht von Karliczek selbst, Urheberin ist die SPD-Vorsitzende Saskia Esken. Genau wie diese hatte auch Karliczek darauf verzichtet, ihre Vision zu konkretisieren – als „gedanklichen Spielraum zur kreativen Entfaltung“ empfand sie das und zeigte sich ganz begeistert von ihrer eigenen Idee. Dass ihr Nachfolger oder ihre Nachfolgerin ebenfalls ganz begeistert sein werde, daran hegte die CDU-Politikerin keinerlei Zweifel. Auch die Weiterführung durch die neue Bundesregierung sah Karliczek als gegeben, dabei war es Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der 2018 in seiner Rolle als ehemaliger Bundesfinanzminister sein Veto einlegte, als es um den Beschluss der CDU-initiierten digitalen Plattform MILLA (Modulares Interaktives und Lebensbegleitendes Lernen für Alle) ging. Doch mit mehr oder minder großen Kollateralschäden überlebte die Idee der Nationalen Bildungsplattform den Regierungswechsel 2021 und soll in der zweiten Jahreshälfte nun endlich als Beta-Version online kommen: Allerdings nur noch als digitale Vernetzungsinfrastruktur und mit einem deutlich geringeren Budget. Doch der Reihe nach…

Worum geht es?

Zu Beginn unserer Recherche bestand die Kernidee des Projektes noch in einer übergreifenden Meta-Plattform, die alle bereits bestehenden digitalen Bildungsangebote vernetzen sollte. „Mir geht es darum, dass wir die bestehenden und derzeit entstehenden Lernmanagementsysteme und Clouds an den Schulen, seien es Moodle und Open-Source-Lösungen oder kommerzielle Produkte, so zusammenführen, dass die Leute kollaborieren können,“ skizzierte Saskia Esken ihre Idee 2020 dem Newsletter Tagesspiegel Background. Alle gängigen Bildungsangebote – privater und öffentlicher Anbieter – gebündelt an einem Ort für Lehrende, Lernende, Schulen, Hochschulen, Schulbuchverlage – rundum über alle Altersstufen und Bedarfsbereiche hinweg. Dabei orientiert sich die NBP maßgeblich an einem Prototypen der Uni Potsdam, dem sogenannten BIRD-Prototypen. Werfen wir einen Blick auf die einzelnen Komponenten: 

Ablage

Die Ablage – auch Wallet genannt – ist  das “Kerngeschäft“ der NBP: Hier sollen alle Nutzendendaten innerhalb der NBP gespeichert werden und zwar nicht in einer Cloud, sondern immer nur direkt auf den Endgeräten der jeweiligen Nutzenden. Auf diese Weise können Zertifikate und Nachweise über Lehrabschlüsse sowie Zwischenstände teilweise bearbeiteter Lernmodule, Materialien, persönliche Profildaten der Nutzenden uvm. gespeichert werden. Dabei ist die Ablage nicht auf bestimmte Dateiformate festgelegt, sondern akzeptiert grundsätzlich alle Formate.

Digitale Identitäten 

Mithilfe der sogenannten “Basisidentität“ können Nutzende sich authentifizieren und innerhalb der NBP bewegen. Diese Basisidentität soll durch weitere digitale Identitäten ergänzt werden, die etwa von Schulen und Hochschulen bereitgestellt und verwaltet werden sollen. 

Digitale Nachweise 

Eine weitere wichtige Leistung der Plattform besteht neben der Speicherung von Zeugnissen oder anderen Leistungsnachweisen auch in der Verwaltung und Nutzung dieser. Kryptografische Signaturverfahren ermöglichen eindeutig nachweisbare Behauptungen wie z.B. „Ich habe ein Abitur.“

Metadaten 

Die Komponente "Metadaten" enthält weder personenbezogene Daten noch Lerninhalte. Vielmehr ist sie der Rahmen dessen, was überhaupt auf der Plattform abbildbar ist und somit das, was man ein “Domänenmodell“ nennen würde. Die Metadaten enthalten also beispielsweise Listen von Studiengängen und Verzeichnisse von Bildungseinrichtungen. 

Schaufenster

Das Schaufenster ist quasi die Benutzeroberfläche der NBP: Hier werden den Nutzenden Empfehlungen für Weiterbildungsangebote, entsprechende Lernmaterialien und über den “Buddy Finder“ sogar Menschen mit ähnlichen (Such)Interessen angezeigt.


Architekturbild des BIRD-Prototypen (Quelle: BMBF-Ausschreibung 2022)

   

Was die Plattform hingegen nicht leistet, sind eigene Lernprozesse. Bei diesen wird weiterhin auf das Angebot externer Dienstleister zurückgegriffen.

Was ist das Single-Sign-On?

Im Zusammenhang mit der Nationalen Bildungsplattform fällt häufig der Begriff "Single-Sign-On" (SSO). Was sich dahinter verbirgt, ist der ganzheitliche Zugriff auf alle möglichen Funktionen mittels eines einzigen Logins. Im Falle der NBP meldet sich der Nutzende also einmal an und kann dann auf alle bildungsrelevanten Funktionen zugreifen – von der Schule bis zur berufsbegleitenden Weiterbildung. 

Und wer soll das alles bezahlen? 

Die Finanzierung der NBP erfolgt im Rahmen des Deutschen Aufbau und Resilienzplans als Teil der Aufbau- und Resilienzfazilität (ARF) der Europäischen Union (EU). NextGenerationEU nennt sich das 800 Milliarden Euro teure vorübergehende Aufbauinstrument, das die wirtschaftliche Erholung von der Coronavirus-Pandemie vorantreiben und beim Aufbau einer grüneren, digitaleren und widerstandsfähigeren Zukunft helfen soll. Deutschland erhält dabei etwa 25,6 Mrd. Euro aus der ARF, wovon rund 630 Millionen Euro in die nationale Bildungsplattform fließen sollen.  Der Kostenvoranschlag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) beruht auf bisherigen Erfahrungen ähnlicher Produktentwicklungen. Allein für Pilotprojekte zur Einbindung in die NBP sollen rund 145 Millionen Euro locker gemacht werden. 

630 Millionen Euro Fördermittel und vier Jahre Entwicklungszeit für einen Flop?

Allen Ambitionen zum Trotz steht das Projekt der Bildungsplattform unter keinem guten Stern: Die Länder zeigen kaum Interesse an der Plattform und der Bundesrechnungshof wirft dem Bund einen Alleingang vor. Ein Alleingang, der in Zukunft teure Konsequenzen nach sich ziehen könnte. Zudem lassen die jüngsten Entwicklungen über eine drastische Kürzung des Gesamtbudgets um vermutlich zwei Drittel auf 210 Millionen Euro an der Ernsthaftigkeit des Projekts zweifeln.

Der Kritikpunkt? Der NBP fehle es an strategischer Ausrichtung und es sei völlig unklar, welche konkreten Ziele die Plattform verfolge und wie sie zu mehr Bildungsgerechtigkeit führen solle: „Ich habe nicht den Eindruck, dass wir an einer Digitalstrategie mitwirken, sondern vielmehr eine To-do-Liste mit ganz unterschiedlichen Aufgaben abarbeiten”, bemängelt etwa Henriette Litta von der Open Knowledge Foundation. Das BMBF hat die Entwicklung der Plattform ohne vorherige Planung und Evaluation zu Kostenumfang und Bedarf in Ländern und Schulen in Angriff genommen. Diese Fehlplanung könnte dem Bund nun teuer zu stehen kommen, da das Projekt droht, ein riesiger Flop zu werden.

Keine Qualitätssicherung, keine Moderation

Ende September 2023 soll zwar nun eine offizielle Beta-Version der Bildungsplattform auf den Markt kommen, vieles bleibt trotzdem noch unklar: „Die ersten Nutzerinnen und Nutzer können dann Accounts und Wallets anlegen und nach Inhalten suchen. [Die Beta-Version] wird sukzessive ausgebaut und evaluiert. Die Ergebnisse – letztlich die Meinungen der Nutzerinnen und Nutzer – entscheiden mit darüber, wie es mit der NBP weitergeht“, heißt es auf der Seite der Digitalstrategie Deutschland über die weitere Entwicklung der Bildungsplattform in diesem Jahr, über die noch keine klaren Aussagen getroffen werden können. Gerechtfertigt wird dieses Vorgehen vom BMBF mit der Begründung, dass die Plattform als Minimum Viable Product (MVP) entworfen worden ist. Das soll bedeuten, dass für den Anfang ein minimal funktionsfähiges Grundgerüst konzipiert wird, das nach einem möglichst schnellen Feedbackprozess entsprechend weiterentwickelt wird. Basierend auf den Rückmeldungen zur Beta-Version soll die Plattform nächstes Jahr genau diesen Prozess durchlaufen. Dementsprechend könnten auch noch keine verbindlichen Aussagen zu den anfallenden Betriebskosten getroffen werden. Vor diesem Hintergrund bezeichnete Henning Tillmann, Beiratsmitglied der Digitalstrategie, die Plattform als “eine Katastrophe”, zumal es keine Qualitätssicherung oder Moderation der Inhalte gebe und selbst die Zusammenarbeit der Ressorts untereinander an der Plattform nicht effektiv sei.

Im Zuge der massiven Kritik werden viele der versprochenen Features und Inhalte der Plattform zunehmend vom BMBF kleingeredet: Zunächst als “Nationale Bildungsplattform” angekündigt, wurde diese nun zu einer sogenannten “Digitalen Vernetzungsinfrastruktur Bildung” heruntergestuft. „Es gibt sehr viele Bildungsangebote. Diese wollen wir sichtbar und besser strukturiert verfügbar machen”, betonte Johanna Börsch-Supan, zuständige Abteilungsleiterin im BMBF, im Rahmen der Bitkom-Bildungskonferenz im März 2023. Damit reagiert der Bund auch auf die Kritik einer viel beachteten Studie, die im Herbst 2022 von Wikimedia veröffentlicht wurde. Hier wurde u.a. die Planung der öffentlichen Plattform bemängelt, der es an einer entsprechenden Governance-Struktur, einem Betriebskonzept und Qualitätskriterien für anzubindende Bildungsinhalte fehle. Der Vorteil einer Vernetzungsinfrastruktur gegenüber dem Ursprungskonzept: Sie benötigt all dies nicht. 

Bildung ist (normalerweise) Ländersache

Bereits im vergangenen Jahr äußerte der Bundesrechnungshof scharfe Kritik an dem kompetenzüberschreitenden Handeln des Bundes. Ein besonderer Kritikpunkt ist, dass das nationale Projekt nicht mit den Ländern abgestimmt wurde und sich so mit deren Bemühungen, im Rahmen des Digitalpaktes selbst an solchen Portalen zu arbeiten, überschneidet. Dadurch fehlt es der NBP an einem nachgewiesenen Handlungsplan, was sie unwirtschaftlich macht: 

„Das BMBF sollte keine weiteren Haushaltsmittel für die Nationale Bildungsplattform mehr einsetzen, bevor es die haushaltsrechtlichen Grundlagen hierfür geklärt hat. Das BMBF hat entgegnet, dass Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen und Betriebskonzepte erst auf Grundlage der noch zu erarbeitenden Projektergebnisse erfolgen können. Der Bundesrechnungshof weist darauf hin, dass vorherige Zielbestimmungen wesentliche Voraussetzung für Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen und Betriebskonzepte sind. Der Bundesrechnungshof hält es für grob fahrlässig, dass das BMBF die Wirtschaftlichkeit und Tragfähigkeit erst im laufenden Prozess klären will. Er sieht die erhebliche Gefahr von Förderruinen, für deren Weiterbetrieb es keine Perspektiven gibt. Der Haushaltsausschuss hat die Möglichkeit, die Mittel für die Nationale Bildungsplattform zu sperren", heißt es in dem Bericht des Bundesrechnungshofs an den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages.

In anderen Worten: Die Plattform ist im Grunde ein Alleingang des BMBF ohne Koordinierung mit den Ländern, ohne eine Prüfung der Voraussetzungen und ohne auf die bereits bestehenden Infrastrukturen zurückzugreifen – gleichzeitig werden 630 Millionen Euro Fördermittel für ein Projekt bereitgestellt, das im Sande verlaufen könnte. 

Eine Plattform ohne Schüler:innen

Obwohl sich die Bildungsplattform als digitales Bildungsprojekt an Deutschlands Schulwesen richtet, kann sie auf kein großes Interesse seitens der Länder hoffen: Diese haben selbst eigene Arbeit geleistet und digitale Bildungsangebote für ihre Schulen entwickelt oder zumindest geplant. Auch das Single-Sign-On Feature, der eigentliche Glanzpunkt der NBP, verblasst neben dem “Vermittlungsdienst für das digitale Identitätsmanagement an Schulen” (VIDIS). Hinter VIDIS verbirgt sich ein SSO der Länder, welches schon seit einiger Zeit erfolgreich im Probebetrieb läuft. Für die NBP ist das problematisch, da alle Kultusministerien der Länder an einem Strang ziehen müssten, um das Angebot des Bundes in den Schulen verankern zu können. Von diesem Schritt sind sie allerdings noch meilenweit entfernt, da hier keine Notwendigkeit für ein bundesweites Vernetzungsangebot in der Bildung gesehen wird – auch auf Seiten der Kultusministerkonferenz (KMK). Vielmehr werden die eigenständigen Projekte der Länder hervorgehoben: “Alle Länder verfügen für Schulen über leistungsfähige, dynamische Cloud-Infrastruktur in Form von Online-Lehr-Lernumgebungen, die virtuelle und hybride Unterrichtsformen ermöglichen”, heißt es von der KMK auf Anfrage des Tagesspiegels Background. Zudem seien einige der Projekte länderübergreifend strukturiert, sodass hier an gemeinsamen Schnittstellen und Netzwerkplattformen von Inhalten gearbeitet werde, die Identitätsmanagement und Mediendatenbanken integrieren. Während die Länder also bereits an technischen Lösungen für eine Bildungsplattform arbeiten und sich hier untereinander vernetzen, ist die NBP „ein Projekt des Bundes, das bisher ohne Einbindung der Länder entwickelt wird.”

Da stellt sich zwangsläufig die Frage: Wer braucht eine Nationale Bildungsplattform, wenn bereits ähnliche Projekte in den Ländern umgesetzt werden und sogar aktiven Einzug in die Schulen erhalten? Bund und Länder haben bis dato keine gemeinsame Antwort und blockieren sich stattdessen gegenseitig. Das Angebot der Länder an den Bund lautet: Der BMBF könne sich gerne an ihren Vernetzungsprojekten beteiligen – andersherum vertritt auch der Bund das gleiche Argument gegenüber den Ländern und betont den großen Mehrwert der Plattform, von der besonders die Schüler:innen profitieren würden. Wie diese gegenseitige Blockade in Zukunft gelöst werden könnte, bleibt weiterhin abzusehen. Bislang fehlen den Ländern konkrete Angebote vom Bund, wie sie „die auf Länderseite etablierten Strukturen systemisch in die Nationale Bildungsplattform integrieren können”, sagte Udo Michallik, Generalsekretär der KMK. Schon die Bundes-Schulcloud hat gezeigt, dass bei den Ländern kein Bedarf für eine übergeordnete Infrastruktur seitens des Bundes besteht, weswegen nun auch dieses Projekt einer nationalen Vernetzungsstruktur das gleiche Schicksal ereilen könnte. Gleichzeitig zeigt das Projekt ähnlich wie der Digitalpakt Schule, mit welchen Herausforderungen und Schwierigkeiten geplante Fortschritte innerhalb der digitalen Bildung konfrontiert werden.

Zukunft ungewiss…

Im Zuge ihrer Kritik haben die Verantwortlichen der Wikimedia-Studie zwei Lösungsvorschläge vorgestellt, die einen maßgeblichen Einfluss auf die weitere Entwicklung der Bildungsplattform haben könnten: Option “Neustart” stellt alle bisherigen Entscheidungen grundlegend auf den Prüfstand und entwirft einen Fahrplan für eine neue Bildungsplattform. Option “Reform” arbeitet mit den aktuellen Gegebenheiten und macht Vorschläge für dringende Korrekturen und Weiterentwicklungen wie eine gemeinwohlorientierte Vision, die Formulierung konkreter Ziele sowie der Überarbeitung der technischen Umsetzung und des bisherigen Sicherheitskonzepts. Diese Optionen wären mögliche Reaktionen der Projektverantwortlichen der Bildungsplattform, um dem Ziel der Plattform und Verantwortung für die Zukunft der digitalen Bildung in Deutschland gerecht zu werden – ob und wie diese aufgenommen werden und wie sich die Plattform in Zukunft weiterentwickelt, wird sich spätestens nach der Veröffentlichung der Beta-Version im September dieses Jahres zeigen. Eins steht jedoch fest: 

Ob Nationale Bildungsplattform oder digitale Vernetzunginfrastruktur, ob 630 Millionen Euro oder 210 Millionen Euro – der Bund steuert auf beachtliche Fehlinvestitionen bei der Digitalisierung des deutschen Bildungswesens zu, sollten sich BMBF und KMK über eine Zusammenarbeit nicht einig werden. Denn ohne Beteiligung der Länder und der Integration bestehender Lernplattformen fehlt letztlich eine der wichtigsten Komponenten in der individuellen Lernbiographie: die Schule. 

Autorinnen: Carolin Kremer und Katalin Gébl

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Computer sind schon seit einigen Jahrzehnten nicht mehr aus den Klassenräumen wegzudenken – an ihrer Form hat sich im Laufe der Zeit viel verändert: Sie sind kleiner und leiser geworden, weitaus leistungsstärker und werden mittlerweile durch weitere, noch kompaktere Endgeräte wie Tablets und Notebooks ergänzt. Hier hat die Digitalisierung viel vorangetrieben und gezeigt, wie wichtig eine gut funktionierende Infrastruktur für euren Schulbetrieb ist. Dabei kommt es nicht nur auf eine gute Ausstattung mit entsprechenden Endgeräten und schnellem WLAN an, sondern auch auf ein sicheres Datenmanagement, eine zuverlässige Verwaltung von Zugriffsrechten sowie eine sinnvolle Ordnerstruktur, die einen reibungslosen Unterrichtsablauf ermöglichen. Passend dazu haben wir uns unterschiedliche Betriebssysteme speziell für die Schule angeschaut und verglichen, für welche Anforderungen und Einsatzzwecke diese tauglich sind. 

Auf die Technik kommt es an

Mittlerweile gibt es zahlreiche Betriebssysteme mit unterschiedlichen Leistungen und Angeboten. Bevor ihr nach einem passenden System für eure Schule bzw. eure Schulrechner  sucht und euch für eine finale Version entscheidet, solltet ihr euch darüber im Klaren sein, was genau ihr benötigt. Denn eine pauschale Antwort für das beste Schul-Betriebssystem gibt es nicht – vielmehr ist sie von mehreren individuellen Faktoren abhängig: 

  • Welche Endgeräte sind an eurer Schule vorhanden oder welche sollen in Zukunft angeschafft werden? Für welche Anwendungen kommen die Systeme hauptsächlich zum Einsatz? Wollt ihr beispielsweise vermehrt Lern-Apps benutzen oder mehr Office-Anwendungen? Oder beides? 
  • Wie steht es um das technische Vorwissen eurer Lehrkräfte und wie hoch ist die Bereitschaft, sich neue Kenntnisse anzueignen? Wie offen sind eure Schüler:innen gegenüber dem Umgang mit technischen Endgeräten?
  • Und zu guter Letzt: Gibt es an eurer Schule eine IT-Fachkraft oder Lehrer:innen, die sich mit dem entsprechenden Betriebssystem auskennen und dieses verwalten?

Unter den Betriebssystemen sind die Systeme Windows von Microsoft, macOS von Apple und ChromeOS von Google die bekanntesten und haben im Zuge des Homeschoolings während der Corona-Pandemie eigene Versionen speziell für Schulen herausgegeben. Diese Angebote sollen den Unterricht für Schüler:innen sowie Lehrkräfte vereinfachen. Ein weiteres, allerdings weniger bekanntes Betriebssystem ist Linux, das jedoch verschiedene Distributionen anbietet, aus denen ebenfalls nach einer passenden Lösung für eure Schule gesucht werden kann.

Windows` Microsoft 

Unter den großen Anbietern ist Windows am häufigsten in privaten Haushalten und an Schulen zu finden – viele sind hier mit der Nutzung und dem Angebot vertraut, was ein großer Vorteil ist. Die aktuelle Version des Betriebssystems ist Windows 11, dessen Anwendungen auf dem entsprechenden Endgerät installiert werden müssen – diese können dann nach dem Kauf einer Lizenz bzw. eines Abonnements über euer Kundenkonto genutzt werden. 

(Quelle: Wikimedia)

Ein interessantes Lizenzmodell für Schulen ist Microsoft 365 Education, das unterschiedliche Elemente enthält: Als Standard-Anwendungen sind Office 365 (Word, Powerpoint, Excel, etc.) und Intune integriert, während Teams und One Note speziell zur digitalen und multimedialen Organisation eures Unterrichts dienen. Zudem könnt ihr diese optional durch weitere Tools wie Lernverstärker (Lese- und Recherchecoach), Sway, Skype, Mixed Reality oder Minecraft Education Edition erweitern. Damit könnt ihr auf die Bedürfnisse eurer Schüler:innen eingehen und sie online durch sofortiges Feedback in Kernkompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen unterstützen. Auch könnt ihr dieses Lizenzmodell durch verschiedene Apps und (Lern-) Programme von unterschiedlichen Anbietern ergänzen, sodass ihr mit Windows ein umfangreiches Betriebssystem habt, das viele Angebote für eure Klasse bereithält und eure Arbeit unterstützt. Ein weiterer Vorteil: Neben den Endgeräten von Microsoft selbst könnt ihr auch andere Geräte von einer Vielzahl an Herstellern mit diesem Betriebssystem kombinieren.

Für die Nutzung des Windows-Betriebssystems ist der Abschluss eines Lizenzvertrags notwendig. Als Schule könnt ihr hier zwischen drei Stufen von akademischen Plänen entscheiden, die mit unterschiedlichen Verwaltungs-, Sicherheits- und Analysefunktionen ausgestattet sind. Die Kosten variieren je nach Modell mit verschiedenen Anforderungen – eine genaue Übersicht der Modelle findet ihr hier.

macOS: Apple Education

Ebenso weit bekannt, allerdings etwas spezieller in der Handhabung, ist das Betriebssystem von Apple – die aktuelle Version ist macOS Ventura 13.5. Im Gegensatz zu Windows verfügt macOS über deutlich mehr Funktionen, die schon vorher auf den entsprechenden Geräten installiert sind, und ermöglicht eine reibunslose Kompatibilität zwischen anderen Apple-Geräten. Gleichzeitig sind die Geräte auch ein Nachteil, da das Betriebssystem ausschließlich auf Apple-Geräten verwendet werden kann, auf denen es vorinstalliert und nach einer Registrierung einsatzbereit ist. Auch der Kaufpreis ist im Verleich zu Windows um einiges höher, sodass dieses Betriebssystem mitsamt der nötigen Ausstattung für eure Schule eine kostenintensive Wahl ist. Dennoch sind auch hier sicherlich viele mit dem System und den Geräten vertraut, was ein vorteilhafter Einstieg ist. 

(Quelle: Wikimedia)

Mit Apple Education werden euch vielseitige Möglichkeiten geboten, individuelles und kreatives Lernen mit Apple Produkten und Ressourcen zu fördern: Integriert sind bekannte Tools wie Pages, Numbers, Keynote, Clips, iMovie und GarageBand, die euren Unterricht unterstützen und euren Schüler:innen als flexible und einfach zu bedienende Tools beim kreativen Lernen begleiten. Besonders interessante Tools für euch als Lehrkräfte sind die Apps Schoolwork und Classroom, die die Abläufe eures Unterrichts in der Schule und zu Hause erleichtern sollen: Mit Schoolwork könnt ihr Hausaufgaben verteilen, während ihr mit der Classroom App euren Unterricht organisiert und die Kontrolle über alle verwendeten Geräte im Klassenraum habt. Das Angebot kann durch weitere Anwendungen wie Final Cut Pro X, Motion oder Compressor für kreatives Arbeiten ergänzt werden, diese sind allerdings kostenpflichtig.

Apple Education bietet ebenfalls ein umfangreiches Angebot für Schüler:innen und Lehrkräfte. Ein großer Nachteil sind allerdings die fehlende Kompatibilität mit anderen Gerätemarken und die damit verbundenen hohen Anschaffungskosten der Endgeräte von Apple. Hier gibt es jedoch exklusive Bildungsrabatte von Apple für Lehrkräfte und Schulen, sodass hier individuelle Lösungen und Preise für die Realisierung dieses Betriebssystems möglich sind.

Google Workspace for Education Fundamentals

Im Gegensatz zu Microsoft und Apple verfolgt das Betriebssystem von Google einen Web-Clientansatz, der Nutzer:innen webbasierte Anwendungen zur Verfügung stellt, die nur mit Verbindung zum Internet genutzt werden können. Arbeiten im Offline-Modus ist nach einigen Einstellungen eingeschränkt möglich – auf der Festplatte eines Endgerätes werden also keine Anwendungen oder Dokumente gespeichert. Auf diese Weise sind alle Anwendungen wie Gmail, Docs, Tabellen, Präsentationen, Google Meet, Drive (Ablage) und Chrome (Browser) online verfügbar, alle Dokumente werden in einer Cloud gespeichert und sind somit von überall zugänglich. Das funktioniert mit Chromebooks, aber auch mit anderen Geräten von verschiedenen Herstellern.

(Quelle: Wikimedia)

Google Workspace for Education Fundamentals ist als Angebot auf Schulen ausgerichtet: Nutzerfreundliche Tools bieten eine sichere und flexible Grundlage für den Unterricht. Mit Anwendungen wie Docs, Drive, Meet oder Chat könnt ihr eine optimale Zusammenarbeit und Kommunikation unter euren Schüler:innen, aber auch in eurem Kollegium gewährleisten. Die Tools Classroom und Aufgaben zielen konkret auf eure Arbeit als Lehrkräfte ab und lassen euch den Unterricht online organisieren, alle verwendeten Geräte in eurer Klasse kontrollieren sowie viele weitere Prozesse schneller und einfacher erledigen.

Mit Education Fundamentals habt ihr eine gute Alternative zu Windows und Apple, da dieses System auf vielen unterschiedlichen Geräten verwendet werden kann und für Schulen kostenlos ist. Zusätzlich zu diesem Angebot sind Erweiterungen für Verwaltungs- und Sicherheitsfunktionen durch Education Standard oder Education Plus verfügbar – allerdings fallen hier zusätzliche Kosten an.

Open-Source-System: Linux

Neben den drei großen Betriebssystemen bietet das Open-Source-System Linux ebenfalls einige interessante Möglichkeiten für Schulen. Open-Source bedeutet hierbei, dass der Quellcode des Systems für jede:n einsehbar und nutzbar ist. Das macht Linux zu einer kostenlosen Anwendung, was für eure Schule sicherlich sehr vorteilhaft sein könnte. Zusätzlich gibt es zahlreiche Linux-Distributionen, die unterschiedliche Schwerpunkte setzen und somit unterschiedliche Möglichkeiten passend für eure Schule bieten: Abgestimmt auf den Einsatzbereich bieten sie eine Fülle an unterschiedlichen Lernsoftwares und Verwaltungsfunktionen für Administration und Vernetzung. 

(Quelle: Wikimedia)

Gute Beispiele sind die Betriebssysteme Sugar und Edubuntu, die auf dem Linux-Betriebssystem basieren. Sugar dient vor allem dem Ziel, Schüler:innen den Einstieg in die Computerwelt zu erleichtern und intuitiv zu gestalten. Damit richtet es sich besonders an Grundschüler:innen. In diesem Zuge ist die Benutzeroberfläche des Systems sehr einfach und übersichtlich gestaltet. Alle Anwendungen werden vereinfacht durch Symbole dargestellt, es gibt vielseitige Lern- und Puzzleprogramme und auch solche zur Kommunikation, vor allem unter den Schüler:innen selbst. Im Vergleich hierzu richtet sich Edubuntu sowohl an Kinder in der Vor- und Grundschule als auch an Schüler:innen aus höheren Klassen sowie Studierende. So umfasst die Software Lern- und Puzzlespiele für die Jüngeren und wissenschaftliche Programme für einzelne Unterrichtsfächer und Rechercheaufgaben für die Älteren. Andere sinnvolle Linux-Distributionen für die Schule können Debian-Edu, Open Suse Edu Life, UCS@School und Linuxmuster sein. Abhängig von der Wahl für eine Distribution ist zu beachten, dass sie sich je nach Einsatzbereich leichter oder schwieriger einrichten lassen sowie sich in ihrer Lernsoftware und Benutzerführung ebenfalls untereinander unterscheiden.

Neben dem kostenlosen Angebot haben die Linux-Betriebssysteme den Vorteil, dass sie von einer großen Community gepflegt und weiterentwickelt werden. Für euch bedeutet das im Besonderen Flexibilität und Sicherheit, da mögliche Schwachstellen schnell behoben werden und die Systeme an bestimmte Gegebenheiten angepasst werden können. Zudem können sie auch noch auf älteren Geräten für mehrere Jahre weiter genutzt werden, da sie unabhängig von den Sicherheitsupdates eines Herstellers sind. Gerade hier liegt allerdings auch ein großer Nachteil: Für den Umstieg auf ein Open-Source-Betriebssystem braucht es eine Lehrkraft, die sich mit diesem System auskennt und über ausreichend Fachkenntnisse verfügt, da hier nur wenige Unternehmen eine entsprechende Unterstützung anbieten.

Egal ob Windows, Apple, Google oder Linux – die Betriebssysteme unterscheiden sich mitunter stark voneinander, weswegen ihr euch vorher intensiv mit ihnen auseinandersetzen solltet. Danach könnt ihr über die nächsten Schritte nachdenken und mögliche zusätzliche Anschaffungen in Betracht ziehen, da die Kosten ein besonders großer Faktor sind. Aber auch die Einrichtung und Verwaltung des entsprechenden Betriebssystems solltet ihr nicht außer Acht lassen, da es hier sehr hilfreich ist, wenn sich im Kollegium eine Lehrkraft gut mit diesen Aufgaben auskennt. Wenn das nicht der Fall ist, ist es sehr ratsam, sich von einem passenden Experten Hilfe zu holen und sich hier zielgerichtet beraten zu lassen, um alle Fragen und Probleme zu klären.

Habt ihr an eurer bereits eigene Erfahrungen mit einem der vorgestellten Betriebssysteme und welches könnt ihr empfehlen? Schreibt es uns in die Kommentare!

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Berlin. Die Kenntnisse der Deutschen in den Bereichen digitale Nachrichten- und Informationskompetenzen sind weiterhin mangelhaft. Im Durchschnitt wurden weniger als die Hälfte aller möglichen Punkte im Test erreicht. Insbesondere bei jüngeren Personen mit geringerem Bildungsstand zeigt sich die Bildungslücke. In einem Interview zwischen Leonie Meyer von der Redaktion werkstatt.bpb und Anna-Kathrin Meßmer, eine der Forscherinnen zur Nachrichten- und Informationskompetenz fokussierten Studie Quelle:Internet?, wurde die Problematik genauer untersucht.  

Quelle:Internet? ist eine Studie von den Forscher:innen Anna-Kathrin Meßmer, Alexander Sängerlaub und Leonie Schulz, welche die digitale Nachrichten- und Informationskompetenz in Deutschland unter die Lupe genommen hat. Die Studie eines interdisziplinären Forscherteams wurde im  Herbst 2020 im Auftrag der Stiftung Neue Verantwortung durchgeführt, die sich als gemeinnütziger Think-Tank für eine Gesellschaft zum technologischen Wandel versteht. Unterstützt wurden sie dabei von der bpb selbst, sowie der Landesanstalt für Medien in Nordrhein-Westfalen, der Medienanstalt Berlin Brandenburg und der Bundesregierung für Kultur und Medien. Hierbei wurden Informationskompetenzen in fünf Kompetenzbereiche hinuntergebrochen: 

  • Digitale Navigator:in als Skillset, welches schnelles Navigieren in unübersichtlichen Informationsumgebungen erlaubt.
  • Journalist:in als Kompetenzen, um Güte und Vollständigkeit von Nachrichten bewerten zu können. 
  • Fact-Checkers, die Fähigkeit, Quellen beurteilen und als zuverlässig einschätzen zu können. 
  • Debatteurs, die Fähigkeit, am rationalen Diskurs teilnehmen zu können. 
  • Kommunikationswissenschaftler:in die Grundkenntnisse zum Mediensystem und Öffentlichkeit beinhalten. 
  • Ergänzend zu den fünf Kategorien gab es auch die des Cityoen welche Fragen in Bezug auf die Einstellung zu Aspekten wie Meinungsfreiheit, freie Meiden und Journalismus beinhaltet. 

Die komplette Studie ist hier verfügbar und nachlesbar. Die Forscher verstanden ihre Studie als “Klassenarbeit für Deutschland” in diesem Bereich. Der Ausspruch "Deutschland schreibt Klassenarbeit" hat sich schnell im Team herumgesprochen, wie Anna-Kathrin Meßmer in einem Interview mit der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) schildert. Aber auch zu den Ergebnissen selbst hatte sie etwas zu sagen.  

“Im Durchschnitt wurden weniger als die Hälfte der Punkte in unserem Test erreicht,” so Meßmer zu den Resultaten. Eine Stichprobengruppe, repräsentativ für ganz Deutschland, wurde einer Prüfung unterzogen. Von den maximal zu erreichenden 30 Punkten wurden im Durchschnitt nur 13,3 erlangt. Hingegen haben nur 3 Prozent der Teilnehmer:innen eine sehr hohe Punktzahl von 24,1 bis 30 Punkten erzielt. Im Mittelfeld von 12,1 bis 18 Punkten befanden sich 33 Prozent. Sehr geringe (0 bis 6 Punkte) oder nur geringe (6,1 bis 12 Punkte) Kenntnisse bewiesen jeweils nur 11 und 35 Prozent. Um die Klassenarbeit-Allegorie weiterhin zu benutzen, haben es somit 46 Prozent aller Deutschen mit Internetanschluss nicht geschafft, mehr als eine Drei Minus zu erreichen. 

Die Testergebnisse vermuten, dass die digitale Nachrichtenkompetenz im Alter abnimmt und höhere Bildungsabschlüsse mit besseren Ergebnissen, sprich größeren Nachrichtenkompetenzen korrelieren. 

Eine Erkenntnis aus der Studie beschäftigt Meßmer allerdings noch Jahre später: “Bis heute beschäftigt mich am meisten, dass Menschen mit niedriger Bildung in der jüngeren Altersgruppe von 18 bis 39 Jahren besonders schlecht abgeschnitten haben. In den höheren Altersgruppen war der Bildungsunterschied nicht so stark.” Ähnliches findet sich auch in der Vertrauensdimension wieder. Vorurteile, dass Medien und Politik zusammenarbeiten, bestehen und gerade jüngere Menschen mit niedrigerem Bildungsstand haben wenig Vertrauen in etablierte Medien wie den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. 

Für Meßmer ist auch klar, dass in Deutschland, trotz allen bisherigen Versuchen, immer noch eine große Lücke bezüglich digitaler Bildung besteht. Besonders wenn es um Allgemeinwissen von journalistischer Arbeit geht, “Zum Beispiel darüber, dass Berichte über einen Minister veröffentlicht werden können, ohne dass das Ministerium diesen Bericht freigibt. Oder, dass der Bundestag nicht darüber mitbestimmen darf, was die Öffentlich-Rechtlichen berichten” so Meßner. Des Weiteren haben weniger als ein Viertel (23 Prozent) aller Befragten eine Advertorial (eine Werbung, die sich selbst als Artikel ausgibt) als Werbung erkannt.

Angefangen muss laut Meßmer aber bei den Lehrkräften selbst. “Wir brauchen eine bessere digitale Bildung in der Lehrkräfteausbildung. Und wir brauchen Formate, in denen Lehrerinnen und Lehrer auch dazu bereit sind, von ihren Schülerinnen und Schülern zu lernen.” Jedoch hat sie auch den Eindruck, dass Journalist:innen selbst fragen sollten "Was können, müssen, sollten journalistische Formate eigentlich leisten, um Leserinnen und Leser besser darüber zu informieren, wie ihr journalistisches Arbeiten im Alltag aussieht?"
Allerdings gibt sich Meßner optimistisch im Anblick der Ergebnisse. Laut ihrer Meinung hat die Studie dabei geholfen zu verstehen, wo Wissen vorhanden ist und wo noch nachgeholfen werden muss. Interesse und Awareness sind durch globale Vorfälle wie die Pandemie und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine bereits gestiegen. “Wenn wir da systematisch in allen Bereichen angreifen, bildungspolitisch, in der Plattformregulierung, aber auch bei journalistischen Angeboten, dann werden sich die Ergebnisse verbessern.”

Wie die Stiftung Neue Verantwortung zusammenfasst, bedarf es besserer Schul- und Erwachsenenbildung, transparenter journalistischer Angebote und einfacherer zu verstehende Plattform-Architekturen. 

Sofern euer Interesse geweckt ist, eure eigenen digitalen Kenntnisse auf die Probe zu stellen, so ist hier ein Link zu einem Selbst-Test der eng an den originalen Fragebogen angelehnt ist.

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Zweiundzwanzig Prozent der Viertklässler – und somit jedes fünfte Kind – verfehlen den Mindeststandard im Fach Mathematik. Das brachte der letzte IQB-Bildungstrend klar und schonungslos zum Ausdruck. „Diese Schülerinnen und Schüler werden das, was sie als Grundschüler nicht gelernt haben, nur schwer in den weiterführenden Schulen aufholen können“, mahnte Susanne Lin-Klitzing, Vorsitzende des Deutschen Philologenverbands, infolgedessen. Tatsächlich drohen Schüler:innen langfristig negative Konsequenzen, wenn sie die Kernkompetenzen, vor allem im Fach Mathematik, nicht beherrschen. Laut der Bertelsmann Stiftung fließen 63 Prozent des gesamten Nachhilfe-Volumens in diese Disziplin. Und auch wenn Nachhilfeunterricht in vielen Fällen ein adäquates Mittel sein mag, so ist dieser trotzdem nicht jedem zugänglich. Ein Problem, dem sich auch der Nachwuchsgründer Stefan Neuber bewusst ist. Seine kostenlose App MatheX setzt deswegen genau dort an:

„MatheX ist eine App, die Grundschülern das optimale Üben der grundlegenden mathematischen Fähigkeiten ermöglicht. Das Training ist sprachbasiert und vollständig individualisiert – die App lernt die Stärken und Schwächen des einzelnen Schülers und passt die Aufgaben perfekt darauf an,“ beschreibt Stefan Neuber seine App im Gespräch mit Lehrer-News. Ihm sei es von Anfang an besonders wichtig gewesen, das Potenzial neuester Technologien für das mathematische Training nutzbar zu machen, erklärt der Gründer. Im Falle von MatheX ist dies die Sprachinteraktion: „Die App liest die Aufgabe vor und der Schüler muss nur das Ergebnis sagen.“ Auf diese Weise wird das Mathelernen nicht nur erheblich intuitiver, sondern auch motivierender – ebenso „als würde ein persönlicher Nachhilfelehrer den Schüler die Aufgabe abfragen.“

(Quelle: technologiepark-weinberg-campus)

Nachwuchsgründer Stefan Neuber hat mit seinen 18 Jahren geschafft, wovon viele träumen: Mit seiner App MatheX hat der Abiturient die SXSW EDU 2023 Student Startup Competition in den USA, auf der talentierte High School Schüler:innen ihre innovativen Geschäftsideen präsentieren und Pitch-Erfahrung sammeln können, gewonnen.

"Anstatt einfach ein großes Feld an Aufgabentypen abzudecken, fokussiert sich die App auf die entscheidendsten"

Das Training mit der App basiert auf Spracheingabe und Sprachsynthese. Auch die Auswertung erfolgt ausschließlich sprachbasiert. Gerade für kleinere Kinder – die im Umgang mit Smartphones vielleicht noch unerfahren sind – ist diese einfache Bedienung von Vorteil. MatheX berechnet anhand der Ergebnisse vergangener Trainingseinheiten den Leistungsstand der Schüler:innen sowie deren individuellen Stärken und Schwächen und adaptiert das Training entsprechend. Durch das direkte Feedback haben die Nutzer:innen dann die Möglichkeit, ihre Antworten anzupassen und so ihren Lernerfolg stetig zu steigern. Zusätzlich können in der App Übungsschwerpunkte festgelegt und so ein personalisiertes Training kreiert werden. Auf diese Weise möchte Neuber vor allem der mangelnden Individualisierung des aktuellen Bildungssystems Rechnung tragen.

Die App richtet sich jedoch nicht ausschließlich an Kinder, sondern auch Erwachsene, die ihre mathematischen Grundfertigkeiten trainieren wollen, gehören zur Zielgruppe. Dennoch plant der Gründer nicht, die Aufgaben auf komplexere Mathethemen auszuweiten: „Qualität ist der Kern von MatheX. Anstatt einfach ein großes Feld an Aufgabentypen abzudecken, fokussiert sich die App auf die entscheidendsten und ermöglicht hier das effektivst mögliche Training. Natürlich soll die App in Zukunft noch ausgebaut werden - aber erst, sobald das Nutzererlebnis auf höchster Qualität auch bei neuen Aufgabentypen angeboten werden kann.“

Darüber hinaus gibt es eine Lehrer-Version der App. Hier können Lehrkräfte den individuellen Lernfortschritt ihrer Schüler:innen überwachen und somit gezielt die Stärken und Schwächen der Klasse evaluieren und die Unterrichtsschwerpunkte entsprechend anpassen. Ein weiteres Feature der App ist die Möglichkeit, digitale Hausaufgaben aufzugeben. Die Überprüfung übernimmt dann ebenfalls MatheX und übermittelt die Ergebnisse umfangreich und detailliert an die Lehrkraft.

MatheX ist vielfach preisgekrönt von einer Reihe renommierter nationaler und internationaler Wettbewerbe. So war die App Bundesfinalist bei Jugend forscht und Bundessieger bei JUGEND GRÜNDET 2021. Als erstes deutsches Projekt erhielt sie zudem den ersten Platz der internationalen SXSW EDU Student Startup Competition und gewann die App Challenge des Kongresses der Vereinigten Staaten und wurde daraufhin 2023 am Capitol Hill in Washington, D.C. unter anderem vor Abgeordneten des US-Kongresses präsentiert. 

„Ich habe großartige Rückmeldungen von Schülern und Lehrern erhalten. Die App wurde bereits in über 50 Ländern auf der ganzen Welt heruntergeladen – und ich hoffe, in Zukunft noch vielen weiteren mit ihr zu helfen,“ berichtet der Nachwuchsgründer uns.

Auf die Frage, ob er bereits weitere Projekte plane, um an den Erfolg von MatheX anzuknüpfen, antwortet Neuber, dass er ständig auf der Suche nach neuen Technologien und Funktionen sei, um das Training noch effizienter oder motivierender zu gestalten. Gerade arbeite er an einigen wirklich spannenden Ideen. Wir dürfen also auf weitere innovative Ideen gespannt sein – sowohl für den Privatanwender als auch für Bildungseinrichtungen. 

Was sagt ihr zu dem Konzept der App? Kennt ihr MatheX unter Umständen schon und könnt eure Erfahrungen mit uns teilen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen! 

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Canon, Fuji, Nikon, Sony – das Rennen um den Titel “beste Kamera 2023“ ist offiziell eröffnet. Je nach Expertise und Gebrauch gehen die Meinungen dabei stark auseinander. Gar nicht so leicht, hier einen Überblick zu bewahren. Aber keine Sorge, wir haben uns durch den Kamera-Dschungel gekämpft und eine Liste der aktuellen Top-Modelle zusammengestellt – dabei natürlich vor allem auf die Schultauglichkeit geachtet: Ob für die nächste Klassenfahrt, das Schulfest oder die Fotografie-AG, in unserer Zusammenstellung werdet ihr garantiert das passende Gerät finden.

Das kleine Kamera 1x1 

Um die Eigenschaften, aber auch die Grenzen verschiedener Kameras beurteilen zu können, benötigt man ein gewisses begriffliches und technisches Grundverständnis. Hier das kleine 1x1 der Kameratechnik mit den wichtigsten Begriffen und Fakten. 

Die vier grundlegenden Kameratypen:

Spiegelreflexkameras 

Zwischen Objektiv und Bildebene befindet sich der namensgebende Spiegel. Das Bild wird vor der Aufnahme auf einer Mattscheibe seitenverkehrt abgebildet. Die Spiegelreflexkameras sind allerdings vergleichsweise schwer und unhandlich und im Jahr 2023 eher ein Auslaufprodukt.

Spiegellose Kameras (auch Systemkameras genannt)

In Sachen Bildqualität steht die Systemkamera der Spiegelreflexkamera in nichts nach. Durch den Wegfall des Spiegels sind diese Kameras jedoch deutlich kompakter, handlicher und auch leiser.

Kompaktkameras

Sie sind durch ihre kompakte Bauweise gekennzeichnet und in der Regel einfach im Handling. Die Bildqualität ist aufgrund des kleineren Sensors zwar schlechter als die einer Systemkamera, jedoch deutlich besser als die eines Smartphones.

Bridge Kameras 

Dieser Kameratyp zählt eigentlich zur Kameraklasse der Kompaktkameras, deren Objektive fest verbaut sind. Sie verfügen über einen großen Zoombereich. 

Die wichtigsten drei Sensorgrößen (für Anfänger) 

  • Vollformat-Sensor
  • APS-C Sensor 
  • MFT Sensor 

Bei der Sensorgröße gilt: Je größer ein Sensor, desto besser die Auflösung – aber desto teurer auch die Kamera. Ein MFT Sensor ist der kleinste Sensor, gefolgt vom APS-C Sensor. Gerade für den Anfang sind diese Sensorgrößen völlig ausreichend und gehen nicht so sehr ins Geld wie ein Vollformat-Sensor.

(Quelle: journal.markusthoma)

Apropos Geld… 

Häufig stellt sich Einsteigern die Frage, welches Budget sie sich für ihre Neuanschaffung überhaupt setzen sollten? Je teurer, desto besser? Oder doch lieber möglichst kostengünstig?

Im Schnitt kostet eine Kamera mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis zwischen 600 und 1000 Euro. Es muss natürlich nicht immer das neuste Modell sein, dennoch solltet ihr nicht auf komplett veraltete Technik setzen, da diese schnell an ihre Grenzen stößt. Um langfristig Freude an eurem Gerät zu haben, solltet ihr also schon ein paar Euros in die Hand nehmen. Bedenkt zusätzlich, dass auch die beste Kamera nur mit einem geeigneten Objektiv funktioniert. Achtet also beim Kauf immer darauf, was genau im Kamerapaket eurer Wahl inklusive ist. Gute Objektive gibt es bereits ab 250 Euro. Hier gelangt ihr zu einer Liste für gute Anfänger-Objektive verschiedener Hersteller.

Zuletzt: Die Sache mit den Megapixeln… 

Ein weit verbreiteter Mythos und häufiger Marketing-Trick vieler Smartphone-Hersteller ist, dass die Qualität einer Kamera sich hauptsächlich über ihre Megapixel definiert. Gerade für Einsteiger ist die Anzahl der Megapixel jedoch zu vernachlässigen, außer natürlich ihr wollt, dass euer nächstes Klassenfoto gestochen scharf die Fassade eines gigantischen Hochhauses ziert.

Canon EOS R50: Der Allrounder für alle Kamera-Neulinge

Canon ist eine der beliebtesten Marken bei Kameras unter Anfängern. Die Canon-Geräte sind besonders handlich und punkten mit einer unkomplizierten Menüführung. Darüber hinaus verhelfen zahlreiche Einsteiger-Motivprogramme zu den ersten Schnappschüssen.

(Quelle: Canon)

Als absoluter Allrounder gilt die Canon EOS R50 Systemkamera. Sie ist das perfekte Gerät für alle Kamera-Neulinge, die gleichermaßen Wert auf Qualität und Leistung legen. 

Pluspunkte sammelt die Kamera vor allem mit ihrer Bauweise und der Bildqualität: Die Systemkamera ist dank APS-C Sensor recht kompakt und leicht transportabel. Somit eignet sie sich sehr perfekt für Ausflüge und Klassenfahrten. Die geringe Größe tut der Bildqualität jedoch keinen Abbruch. Mit 24,2 Megapixeln, einem zuverlässigen Autofokus und einer hohen Serienbildgeschwindigkeit lassen sich tolle Foto- und Videoaufnahmen machen. Ein Nachteil ist, dass es für diese Kamera aktuell wenig APS-C Objektive gibt. Jedoch kann man eine Vielzahl anderer Objektive mittels Adapter nutzen.

Ein weiteres schlagendes Argument ist der wirklich gute Preis: Die Kamera gibt es ohne Objektiv neu ab etwa 750 Euro im Handel. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Gebraucht-Angebote.

Sony Alpha 6000: Der Preis-Leistungs-Sieger

Technik von 2014 ist total veraltet? Unsinn! Das beweist die Sony Alpha 6000. Vor allem für Einsteiger eignet sich der Dauerbrenner unter den Kameras aufgrund des Preis-Leistungs-Verhältnisses. Die Systemkamera verfügt über 24 Megapixel und einen Sucher und liefert damit gestochen scharfe Fotoaufnahmen und das zu einem unschlagbaren Preis. Neu bekommt ihr die Kamera für etwa 500 Euro, gebraucht sogar für die Hälfte. Für Anfänger, die nicht viel Geld ausgeben wollen und auf Funktionen, wie 4K-Video, Bildstabilisator oder ein um 360-Grad schwenkbares Touch-Display verzichten können, ist die Sony Alpha 6000 die optimale Wahl. Für Schnappschüsse und kürzere Full-HD-Videos ist diese Kamera deshalb auch heute noch völlig ausreichend.

(Quelle: Sony)

Sony ist auch bei Profifotografen sehr beliebt. In einschlägigen Foren wird die Sony A7 IV als das Top-Modell der Jahre 2022 und 2023 geahndet. Doch was kann die spiegellose Vollformatkamera? 

Sony A7 IV: Der Kamera-Liebling

Die Sony A7 IV ist mit 33 MP und einem Vollformat-Sensor ausgestattet. Mit etwa 660 Gramm betriebsbereitem Gewicht ist sie eine mittelschwere Kamera, die dennoch gut in der Hand liegt. Auszeichnend sind vor allem die Bildqualität und der hervorragende Autofokus. Auch die Videoqualität kann vollends überzeugen. Wenn ihr also plant, einen Aftermovie eurer nächsten Klassenfahrt, des Schulfestes oder einen Imagefilm für die Schule zu filmen, eignet sich diese Kamera hervorragend. Auch für eine Fotografie-AG ist dieses Modell geeignet, denn dank zahlreicher Objektive lassen sich die verschiedensten Aufnahmen machen – am Tage und in der Nacht. Darüber hinaus punktet die Kamera mit einem leistungsstarken Akku: Eine Akku-Ladung reicht für knapp 900 Bilder im Live-View Modus. Das größte Manko dieser Kamera ist somit ihr Preis: Neu kostet die Kamera ab 2.600 Euro. Die Objektive müssen hier noch dazu gekauft werden und beginnen preislich bei 600 Euro. Es lohnt sich also, hier nach Gebraucht-Angeboten Ausschau zu halten.

(Quelle: Sony)

Panasonic Lumix DC-FZ1000 II: Viel Bildqualität, viel Zoom und eine herausragende Ausstattung

Die Bridge-Kamera von Panasonic gehört im Jahr 2023 zu den Top-Modellen unter den Kompaktkameras. Die Kombination aus einem vergleichsweise großen Bildsensor und einem vielseitigen optischen Zoom eignen sich für nahezu jedes Motiv. Ultra-HD-Video mit 30 Bildern pro Sekunde und maximal 30 Minuten Cliplänge sind für den Bedarf von Hobbyfilmern zudem mehr als ausreichend. Außerdem verfügt die Kamera über WLAN und Bluetooth zur drahtlosen Kommunikation mit dem Smartphone: Vor allem dann hilfreich, wenn ihr ein Gruppenfoto schießen und aus der Ferne auslösen wollt. Der riesige Zoom bringt allerdings auch einen Nachteil mit sich. Für eine Kompaktkamera ist die Lumix DC-FZ1000 II mit knapp 810 Gramm relativ schwer. Preislich bewegt sich diese Kamera im Mittelfeld und ist ab 700 Euro zu erwerben.

(Quelle: digitalkamera.de)

Kodak Pixpro Friendly Zoom FZ55 Kompaktkamera: Klein aber Oho 

Ein absolutes Fliegengewicht ist die Kodak Pixpro Friendly Zoom FZ55 Kompaktkamera, eine kompakte Digitalkamera, die gerade einmal 106 Gramm wiegt. Und auch preislich fällt diese Kamera kaum ins Gewicht. Bei einigen Händlern ist sie neu bereits für 129 Euro zu erwerben. Trotzdem muss diese Kamera sich keinesfalls verstecken, denn Dank 16 MP und eines fünffachen optischen und sechsfachen digitalen Zooms macht auch sie solide Fotoaufnahmen. Darüber hinaus verfügt die Kamera über zahlreiche Motivmodi, wie beispielsweise einen Panorama-Modus. Auch für Portraits eignet sich diese Kamera aufgrund einer Gesichts-, Blinzel- und Lächelerkennung sowie einer Rote-Augen-Entfernung optimal. Eventuell spart ihr euch so sogar den Besuch vom Schulfotografen. Preis-Leistungstechnisch seid ihr mit dieser Kamera also bestens aufgestellt.

(Quelle: Testsieger.de)

Weniger für die Foto-AG, aber durchaus für eine Klassenfahrt können entsprechende Objektive für das Handy eine Alternative darstellen. Klar, die Ergebnisse sind nicht so qualitativ wie die der vorgestellten Kameras, dennoch holt derartiges Zubehör das Beste aus euren Smartphones raus. Vor allem könnt ihr so richtig sparen, denn je nach Anbieter gibt es die Objektive bereits ab 10 Euro. In diesem Video hat eine Berufsfotografin einige Handy-Objektive getestet und das mit überraschendem Ergebnis. 

Tipp: Leih- und Mietangebote nutzen und Geld sparen 

Eine weitere tolle Alternative sind Kamera- und Objektiv-Leih- bzw. Mietangebote. Vor allem, wenn die Kamera nur für einen bestimmten Zeitraum oder ein bestimmtes Event benötigt wird, ist diese Option durchaus sinnvoll, denn sie spart bares Geld und liefert trotzdem erstklassige Foto- und Videoaufnahmen. So bekommt ihr die Sony A7 IV bei diesem Anbieter bereits für rund 15 Euro pro Tag. Wählt ihr eine komplette Ausstattung mit mehreren Objektiven und weiterem Zubehör, liegt der Kostenpunkt bei ungefähr 250 Euro für eine Woche. Habt ihr eine spektakuläre Klassenfahrt vor euch? Dann ist vielleicht eine Action-Cam auf Mietbasis der richtige Begleiter, um eure waghalsigen Unternehmungen gebührend festzuhalten. Natürlich könnt ihr im Rahmen einer AG auch selbst in ein teures Modell investieren und dann die entsprechenden Objektive zeitweise leihen. Das Technik- und Verbraucherportal Chip hat die führenden drei Anbieter in diesem Bereich verglichen. 

Wie gefällt euch unsere Auswahl? Habt ihr mit einem der Modelle eventuell selbst Erfahrung oder kennt einen Geheimtipp, der in dieser Liste fehlt? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

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San Francisco. Die Nutzerzahl des OpenAI Chatbots ChatGPT hat zwischen Mai und Juni 2023 deutlich abgenommen – die Zugriffe auf die Website sind um rund zehn Prozent gesunken, was es bisher noch nie gab. Gleichzeitig wird ChatGPT in Deutschland und in anderen Ländern mit Datenschutzproblemen und weiterer Kritik konfrontiert. Nach Einschätzungen von Analysten ist der große Hype um den neuartigen Chatbot vorbei.

ChatGPT kam im November 2022 auf den Markt und zog unmittelbar viel Aufmerksamkeit auf sich – schon im Januar verzeichnete die Website rund 100 Millionen aktive Nutzer:innen im Monat. Damit entwickelte sich die Software zu einer der am schnellsten wachsenden Apps aller Zeiten. Nun erlebt ChatGPT allerdings einen ersten Tiefpunkt. Zu diesem Ergebnis kommt das Analyseunternehmen Similarweb, nach dessen Angaben der weltweite Zugriff auf die Website im Vergleich zum vorherigen Monat Mai 2023 um 9,7 Prozent gesunken sei. Zugleich sind aber nicht nur die Besuche auf der Website zurückgegangen, auch die Downloadzahlen von ChatGPT sind im gleichen Zeitraum um 38 Prozent gesunken, wie CNBC berichtet. Dieser Einschnitt könnte ein Zeichen dafür sein, dass die weitverbreitete Faszination für den Chatbot vorüber ist. 

Die Faszination für ChatGPT schwindet – die Kritik wird größer

Über die Gründe für diesen Einschnitt lassen sich bisher nur Vermutungen anstellen. Ein möglicher Faktor liegt bei den Nutzer:innen selbst: Möglich ist, dass viele von ihnen das umfangreiche Angebot von ChatGPT nur im Probemonat nutzen und nicht verlängern, während zusätzlich nicht ausreichend neue Benutzer:innen gewonnen werden können, die für ein stetiges Wachstum der Software sorgen. Das könnte daran liegen, dass das anfänglich große Interesse an dem Chatbot mit der Zeit immer weiter schwindet. Erschwerend hinzu kommt, dass die Konkurrenz auf dem Gebiet der OpenAI-Modelle in der Zwischenzeit aufgeholt hat, wie zum Beispiel die Microsoft-Bing-App. 

Mittlerweile wird auch die Kritik an ChatGPT immer lauter. Während Regulierungen für den Umgang an Schulen sowie Universitäten gefordert werden und der UN-Generalsekretär vor den Gefahren der KI warnt, wird mittlerweile auch an der Seriosität des Chatbots gezweifelt. Beispielsweise hat eine Wissenschaftlerin aus Zürich, Teresa Kubacka, ChatGPT anhand ihres PhD-Themas getestet. Auf Twitter hält sie ihre Ergebnisse fest und berichtet, wie ChatGPT falsche oder nicht existierende Quellenangaben genannt und sogar physikalische Phänomene frei erfunden hat – so gut formuliert, dass selbst Expert:innen Probleme hätten, dies zu erkennen: “Bitten Sie ChatGPT nicht, Ihnen sachliche, wissenschaftliche Informationen bereitzustellen. Es wird eine unglaublich plausibel klingende Halluzination erzeugen. Und selbst ein qualifizierter Experte wird Schwierigkeiten haben, herauszufinden, was falsch ist”, warnt Kubacka in ihrem Tweet.

Auch im Bereich des Datenschutzes wird ChatGPT kritisch begutachtet. In Italien ist die Software nach aktuellem Stand aus datenschutzrechtlichen Gründen verboten, da sie nach Ansicht der Datenschutzbehörde personenbezogene Daten unrechtmäßig verarbeitet und über kein Altersverifikationssystem für Kinder verfügt. In Deutschland dagegen ist die Nutzung von ChatGPT weiterhin möglich, jedoch wird die Software genau beobachtet und als problematisch eingestuft. Besonders ausschlaggebend sind hier das aktuell geltende Datenschutzrecht und die Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vor deren Hintergrund die Verwendung von personenbezogenen Daten bei ChatGPT für den Lernprozess, bei den Eingaben von Nutzer:innen und der Transparenz der Verarbeitung problematisch sind. Weitere Entwicklungen sind hier noch unklar, allerdings sollten Nutzer:innen des Chatbots diese Lücken innerhalb der Datenverarbeitung ernst nehmen.

Ein weiterer Kritikpunkt, der viele Nutzer:innen nachdenklich stimmen könnte, sind die Ergebnisse einer Studie von Forschenden der University of California Irvine und der University of Texas Arlington: Sie zeigen, wie “durstig” ChatGPT ist, da die entsprechenden Rechenzentren, die für das Training und den Betrieb der KI gebraucht werden, einen hohen Energiebedarf haben und entsprechend gekühlt werden müssen. Im Falle von ChatGPT wird der Wasserverbrauch im Training auf 700.000 Liter geschätzt – eine durchschnittliche Unterhaltung (25 bis 50 Fragen) mit der Software entspricht laut Forschenden einem halben Liter Trinkwasser, der weggeschüttet wird.

Wie sich die Lage rund um ChatGPT weiterentwickelt, ob die Nutzerzahlen auch in diesem Monat auf einem Tiefstand bleiben und wie es um ein datenschutzrechtliches Verbot des Chatbots steht, wird sich in Zukunft zeigen.

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Berlin. Der frischgebackene Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Stefan Düll, fordert einen neuen Digitalpakt für Schulen. „Es braucht den schulpolitischen Doppelwumms, einen vom Bund und einen von den Ländern“, sagte Düll am Dienstag gegenüber der Augsburger Allgemeinen Zeitung. 

Dass im aktuellen Haushaltsentwurf keine Mittel für Wartung und Aktualisierung von Tablets und anderen Geräten eingeplant seien, kritisiert er scharf. Dies sei “zentral” für das Gelingen der Digitalisierung. „Man darf die Schulen nicht auf Geräten sitzen lassen, wenn diese dann ausgenudelt sind”, so Düll.

“Ich erwarte von der Bundesregierung, dass sie die Zusagen aus dem Koalitionsvertrag zum Digitalpakt auch einhalten wird", forderte auch Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler). "Die Folgen liegen klar auf der Hand. Wenn der Bund nicht mehr zu seinen Zusagen stehen würde, wäre das schmerzlich, und Bayern müsste mit zusätzlichen, eigenen Mitteln einspringen”, sagte er gegenüber der Zeitung.

Der im Dezember 2021 unterzeichnete Koalitionsvertrag zwischen FDP, SPD und Bündnis 90/Die Grünen sieht die Fortführung des auslaufenden Digitalpakts Schule bis 2030 vor. Ab 2024 soll der Digitalpakt 2.0 die Umsetzung der Bildung in die digitale Welt weiter vorantreiben. Dabei ist bereits abzusehen, dass an einigen Schulen eine Verdopplung der Investitionen nötig sein wird (Lehrer-News berichtete). Konkrete Pläne zur Umsetzung des neuen Digitalpakts liegen bislang nicht vor.

Bislang haben Länder und Kommunen unterschiedlich stark vom Digitalpakt profitiert. Eine qualitative Studie der Universität Hildesheim und des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung hat ergeben, dass bei einem Großteil der Schulen der Status quo nicht berücksichtigt wurde. Demnach profitierten gerade die Schulen, die bereits gut ausgestattet waren. Die Schulen, die hingegen dringend auf die Bundesmittel angewiesen sind, hätten mehr Probleme bei deren Bewilligung gehabt. Ob und inwiefern sich daran etwas ändert, ist ungewiss: Konkrete Pläne zur Umsetzung des neuen Digitalpakts liegen bislang nicht vor.

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Die Digitalisierung hat längst Einzug in unseren Alltag gehalten, und auch in Bildungseinrichtungen eröffnen sich immer mehr Möglichkeiten für den Einsatz innovativer Technologien. Ein spannendes Projekt, das genau hier ansetzt, ist Edurino – eine interaktive Lernapp für Vor- und Grundschulkinder. 

Wir haben euch Edurino neulich bereits ausführlich vorgestellt, heute soll es um die praktische Umsetzung dieses Projekts gehen. Wir hatten die Gelegenheit, mit einer erfahrenen Pädagogin zu sprechen, die das Projekt betreut und regelmäßig in den Kitas vor Ort ist. In unserem Interview beleuchten wir ihre Rolle im Feedbackprozess, die Zusammenarbeit mit den Erzieher:innen und den Kindern sowie die Auswirkungen der Edurino-Lernapp auf die Lernprozesse der Kinder. Erfahrt mehr über die Chancen und Herausforderungen, die sich durch den Einsatz digitaler Lernmittel in der frühkindlichen Bildung eröffnen, und lasst uns gemeinsam in die faszinierende Welt der digitalen Pädagogik eintauchen!

Lehrer News: Hallo Isabelle, kannst du dich kurz unseren Leser:innen vorstellen und erzählen, was genau du beruflich machst?

(Quelle: Isabelle Hermannstädter)

Isabelle: Ich bin Isabelle Hermannstädter, M.A. Sozialpädagogin und unterstütze seit Anfang des Jahres das großartige Educational Content Team bei Edurino. Als Educational Content & Partnership Managerin bin ich für die Testkonzeption und -durchführung verantwortlich. Zudem kümmere ich mich um alle Forschungsangelegenheiten (extern wie intern) und die Kooperationen mit Bildungseinrichtungen. Die Begeisterung und das Strahlen der spielenden Kinder beeindrucken mich jeden Tag aufs Neue. Ich bin überglücklich, mit einem fundierten Bildungsprodukt wie Edurino Kinder bestmöglich auf ihr Leben vorbereiten zu können.

Lehrer News: Wie oft bist du in den Partnerkitas und wie sieht deine Arbeit dort aus? 

Isabelle: Ich besuche unsere Partnerkitas wöchentlich für ein bis zwei Stunden. Da das spielerische, implizite Lernen bei uns im Vordergrund steht, können die Kinder frei entscheiden, ob sie an diesem Tag mit Edurino spielen möchten oder nicht. Gemeinsam suchen wir einen ruhigen Raum und nach einem kurzen Gespräch, spielen wir gemeinsam einzelne Spiele von Edurino. Dabei testen wir u.a. Benutzerfreundlichkeit, Spaßfaktor und Lerneffekt. 

Lehrer News: Was genau ist deine Rolle als Pädagogin im Feedbackprozess? 

Isabelle: Unsere Arbeit basiert auf der Überzeugung, dass Kinder Experten für ihr eigenes Leben, ihre Umgebung und ihr eigenes Lernen und Spielen sind. Es ist uns wichtig, den Kindern zuzuhören und ihnen die Möglichkeit zu geben, bei der Entwicklung von Lernspielen mitzuwirken. Wir möchten sicherstellen, dass die Spiele kindgerecht sind und entwickeln Edurino daher nicht nur für Kinder, sondern auch mit Kindern. Deshalb ist es selbstverständlich, von Anfang an Pädagog:innen und Kinder einzubeziehen. 

Man könnte mich als Brücke oder Übersetzerin betrachten. Über die Zeit baue ich eine Beziehung zu den Kindern auf und sie vertrauen mir ihr ehrliches Feedback an. Diese Rückmeldungen gebe ich dann an das Entwicklungsteam weiter. Dabei ist es wichtig, die Sprache und Formulierungen entsprechend zu übersetzen. Wenn ein Kind sagt "Das ist blöd, ich kann da schlecht klicken", bedeutet das für das Entwicklerteam übersetzt "Die Hitboxes sind zu klein". In unseren wöchentlichen Entwicklungstreffen behalte ich stets die Bildungsperspektive im Blick und bringe auch meine eigenen Erfahrungen ein.

Lehrer News: Wie funktioniert der Feedbackprozess zwischen den Erzieher:innen, Kindern und dem Edurino-Team? Wie werden Verbesserungsvorschläge und Anregungen der Erzieher:innen, Kinder oder Eltern in Bezug auf die Edurino-Lernapp aufgenommen und umgesetzt, gibt es dafür einen strukturierten Prozess? 

Isabelle: Wir freuen uns immer über das Feedback von Erzieher:innen, Kindern oder Eltern, welches wir aus verschiedenen Kanälen, z.B. Hometests, Umfragen, Mails oder auch Kita-Workshops, erhalten. In unseren Meetings werden diese besprochen und es wird direkt nach Lösungen gesucht. 

Durch wöchentliche Teammeetings mit dem Entwickler-, Art- und Gamedesign-Department stellen wir sicher, dass die Testergebnisse und Meinungen der Kinder unmittelbar in die Entwicklung einfließen. Die Ergebnisse werden protokolliert und in separate Aufgaben umgewandelt. 

Lehrer News: Wie werden die Kitas und Kinder bei der Nutzung von Edurino von euch unterstützt? Welche Art von Begleitung und Beratung bietet ihr Kitas und Erzieher:innen? Gibt es Schulungen, Materialien oder Ressourcen, die den Erzieher:innen zur Verfügung gestellt werden? 

Isabelle: Für Kitas bieten wir jederzeit die Möglichkeit, Workshops (analog oder digital) zu erhalten, bei denen ich näher auf verschiedene Punkte, beispielsweise Digitale Medienkompetenz, Einsatzmöglichkeiten in der Kita oder spezifische Lerninhalte, eingehe. Auf Wunsch stellen wir auch ausführliche schriftliche Beschreibungen zu den einzelnen Episoden zur Verfügung. Weitere Materialien sind jederzeit auf Anfrage erhältlich. 

Lehrer News: Wie werden die Kitas ausgewählt, die an dem Projekt teilnehmen? Gibt es bestimmte Kriterien oder Voraussetzungen für eine Partnerschaft? 

Isabelle: Nein, es gibt keine festen Kriterien. Es ist uns wichtig, aufgeschlossene Erzieher:innen in den Kitas zu haben, die Lust und Zeit haben, Edurino im Kita-Alltag einzusetzen oder uns bei Testingsessions zu unterstützen. Eine solche Partnerschaft bringt einen Mehrwert sowohl für Edurino als auch für die Kitas. 

Lehrer News: Werden konkrete Daten gesammelt und ausgewertet, um die Wirksamkeit und den Lernerfolg der Kinder zu beurteilen? Wenn ja, wie erfolgt diese Auswertung und wie werden die Ergebnisse genutzt? 

Isabelle: Durch die Analyse der Spieldaten können wir abgebrochene Spiele oder Schwierigkeiten an bestimmten Stellen erkennen. Dadurch können wir identifizieren, wo Kinder Schwierigkeiten haben und wo der Lerninhalt nicht effektiv vermittelt wird. Diese Beobachtungen helfen uns, erforderliche Anpassungen an den Mechanismen vorzunehmen. Die wichtigsten Daten erhalten wir jedoch aus den wöchentlichen Testingsessions in den Partnerkitas, bei denen wir PädagogInnen die Lernprozesse beobachten und bewerten. Zusätzlich gewinnen wir wichtige Einblicke durch Eltern- und Kita-Umfragen. 

Lehrer News: Wie zufrieden seid ihr mit der Zusammenarbeit mit den Partnerkitas und welche Ideen habt ihr für die Zukunft? 

Isabelle: Wir sind überaus dankbar und glücklich über die Zusammenarbeit mit unseren Partnerkitas und die wertvollen Rückmeldungen der Eltern. Für die Zukunft wünschen wir uns weitere Partnerkitas und -einrichtungen sowie regelmäßige Kinder-Gesprächsrunden, bei denen die Kinder als ExpertInnen ihre Meinung äußern und noch früher in den Entwicklungsprozess einbezogen werden können (z.B. bei der Themenauswahl oder der Gestaltung von Figuren). Zudem möchten wir unseren externen Expertenrat aus PädagogInnen und Fachkräften noch stärker mit einbinden.

Lehrer News: Vielen Dank für das Gespräch!

Schreibt uns gerne in die Kommentare, wie ihr über Edurino denkt und welche Chancen ihr in digitaler Vorschulbildung seht!

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„Das Internet ist für uns alle Neuland”. Das sagte unsere ehemalige Bundeskanzlerin noch 2013 über die Situation der Digitalisierung in Deutschland. Auch wenn das zugegeben nun schon ein paar Jahre her ist, fühlt es sich oft so an, als hätte sich an dieser allgemeinen Auffassung nicht viel geändert. Der Digitalisierungsprozess im Bildungssystem zieht sich aufgrund mangelnder Unterstützung immer weiter in die Länge. Während des Lockdowns in der Corona-Pandemie mussten Schulen und Lehrkräfte deshalb oft kreativ werden und selbst Lösungen für eine funktionierende Kommunikation und Organisation des Unterrichts finden: Um Schüler:innen einen geregelten Tagesablauf zu bieten, um ihnen weiter die Möglichkeit zur Weiterbildung geben  zu können, um sie in der schwierigen Zeit nicht alleine zu lassen.

Nun ist das vorbei. Schulen haben wieder geöffnet und der Unterricht kann in gewohnter Form stattfinden. Trotzdem haben wir, neben den vielen negativen Erlebnissen in den letzten Jahren, durch die Homeschooling-Erfahrung eine Erkenntnis gewonnen: Online Lernen als solches ist nicht das Problem. Ganz im Gegenteil! Durch das Einbinden digitaler Elemente in den Unterricht bieten sich viele neue Möglichkeiten, Schüler:innen individuell zu fördern, ihnen komplexe Sachverhalte bildlicher näherzubringen und sie für die Unterrichtsthemen begeistern zu können. Aus diesem Grund setzen immer mehr Schulen und Lehrkräfte auch heute noch auf immer mehr digitale Konzepte in ihrem Unterricht.

Eine der Möglichkeiten, das umsetzen zu können, ist Moodle. In diesem Artikel möchten wir euch diese Plattform deshalb etwas näher vorstellen und konkrete Tipps und Tricks zur bestmöglichen Nutzung verraten.

Was ist Moodle eigentlich?

Moodle ist eine Open-Source basierte Lernplattform, die verschiedene Formen des Online-Lernens ermöglicht. Das weltweite Software-Entwicklungsprojekt soll dabei einen konstruktivistischen Lehr- und Lernansatz unterstützen und damit zur Förderung aller Schüler:innen beitragen. Bereits seit 2002 unterstützt die Plattform mit einem breit aufgestellten Angebot kooperative Lernmethoden und organisatorischen Gestaltungsmöglichkeiten und ermöglicht es Lehrer:innen damit, Online-Lernen in ihr Unterrichtskonzept zu integrieren. 

Eingesetzt werden kann Moodle dabei sowohl mit Tools für das Lernen wie online durchgeführte Tests oder Aufträge, als auch für die Organisation des Unterrichts. Beispielsweise können Dateien hochgeladen werden, Hausaufgaben oder Arbeitsaufträge online eingesehen und Gruppen- und Arbeitsteilungen erleichtert werden. Anders ausgedrückt: Die Plattform dient als Zentralstelle für alle Infos und Dateien, welche ihr und eure Schüler:innen für ein erfolgreiches Lernerlebnis benötigt. 

Der große Vorteil dieser Art der Unterrichtsgestaltung: Auf diese Weise können die Anforderungen und gegebenen Informationen an den Wissens- und Fähigkeitsgrad von einzelnen Schüler:innen angepasst werden. Die Wissbegierigen können sich selbstständig zusätzliche Infos oder Aufgaben zu den besprochenen Themen holen, während die Kinder, die etwas mehr Zeit oder Unterstützung brauchen, diese in Form von angepassten Aufgaben und zusätzlichen Erklärungen ebenso jederzeit abrufen können. So bleibt keine:r eurer Schüler:innen zurück und alle können produktiv und motiviert Neues lernen. 

Außerdem löst Moodle damit die während der Corona-Pandemie aufgekommene Frage, wie man Lernen besser zeit- und ortsunabhängig gestalten kann, da alle Daten von euren Schüler:innen jederzeit abgerufen werden können. 

Nutzen könnt ihr Moodle sowohl am PC, als auch auf dem Tablet oder Smartphone. 

Allgemeine Funktionalitäten von Moodle umfassen dabei: 

  • Ein personalisierbares Dashboard, um den Überblick über alle Kurse zu bewahren
  • Kommunikation und Kollaboration mit anderen Kursteilnehmer:innen in Foren, Wikis und Datenbanken
  • Einfaches Erstellen und Bearbeiten von Texten mit dem Text-Editor 
  • Hochladen von Dateien sowohl vom Speicher des Rechners, als auch von Cloud-Diensten wie Google Drive
  • Überblick über alle Termine, ob privat oder im Klassenverband, mit dem Moodle Kalender
  • Das einfache Nachvollziehen von Lernfortschritten eurer Schüler:innen 

Habt ihr Lust bekommen, Moodle in euren Unterricht zu integrieren? Die Seite Lehrer:innenfortbildung Baden-Württemberg hat für euch die ersten Schritte zur Installation und Einrichtung von Moodle zusammengefasst und alle Grundlagen erklärt.

Nun seid ihr sicher gut vorbereitet und könnt loslegen, euren Unterricht mit Moodle zu digitalisieren. Hierfür haben wir euch nachfolgend interessante Tipps und Tricks zusammengestellt, mit denen ihr euer Moodle-Können auf die nächste Stufe heben könnt. 

Tipp 1: Gruppen erstellen 

Ihr wollt eine Gruppenarbeit durchführen oder einzelne Aufgaben auf verschiedene Schüler:innen verteilen und möchtet dafür eure Klasse in kleinere Gruppen aufteilen? Bei Moodle könnt ihr innerhalb eures Kurses, also eurer Klasse, beliebig große Teilgruppen erstellen und diesen dann entsprechend verschiedene Arbeitsaufträge zuteilen oder Dateien sichtbar, beziehungsweise  unsichtbar machen. 

Im ersten Schritt geht ihr hierfür auf eure Kursübersicht und wählt anschließend „Teilnehmer” aus. Habt ihr nun eure Teilnehmerliste, gelangt ihr über das Einstellungs- also “Zahnrad”-Symbol im nächsten Schritt zu weiteren Funktionen. Hier könnt ihr die Kategorie „Gruppen” auswählen. Nun habt ihr zwei verschiedene Möglichkeiten: Entweder legt ihr die einzelnen Gruppen von Hand an, oder ihr nutzt die automatische Anlegefunktion. In dieser könnt ihr euch entscheiden, ob die Gruppen nach der gewünschten Anzahl der Schüler:innen pro Gruppe, oder aber nach von euch ausgewählten Mitgliedern verteilt werden sollen. 

Nachträglich können die Zusammensetzungen der Gruppen unter „Nutzer verwalten” bearbeitet werden. 

Möchtet ihr die Gruppen zusätzlich in umfassende Gruppierungen aufteilen, ist auch dies möglich. Einfach unter dem Menüpunkt „Gruppierungen” eine Neue erstellen, die gewünschten Gruppen auswählen, bestätigen und fertig ist die Aufteilung eurer Klasse. 

In diesem Video könnt ihr euch die genauen Schritte zum Erstellen von Gruppen noch einmal ansehen.  

Tipp 2: Audiodateien hochladen

Möchtet ihr euren Unterricht, den Test oder die Hausaufgabe etwas auflockern und eine Audio- oder Videodatei in eure Aufgabe mit einbauen? Das ist eine tolle Variante, um Gelerntes nochmals zu visualisieren oder durch Audioelemente neue Facetten in das Thema zu bringen und dabei Schüler:innen mit abwechslungsreichen Unterrichtsmaterialien zu begeistern. Auch das ist mit Moodle ganz einfach machbar. 

Öffnet zuerst die bereits angelegte Aufgabe, in der ihr die Datei hinzufügen möchtet. Wählt dann den Menüpunkt „Medien einfügen” aus und klickt anschließend auf „Audio, Video oder Applet wählen”. Nun solltet ihr die gewünschte Datei ganz einfach vom Speicher eures Gerätes auswählen und einsetzen können und müsst die Ausgabe anschließend nur noch speichern. 

Wichtig ist dabei zu beachten, dass es nur möglich ist, Audiodateien in MP3-Format hochzuladen. Sollten eure Audioelemente in einem anderen Dateiformat abgespeichert sein, könnt ihr sie in einem kostenlosen Converter in MP3-Form umwandeln. 

Dieses Video zeigt euch noch einmal genau, wie das Hochladen von Audiodateien funktioniert.

Tipp 3: Abstimmungen erstellen

Ihr möchtet mit eurer Klasse eine Klassenfahrt oder Exkursion planen und wollt euch ein Bild über die Meinung eurer Klasse verschaffen? Dann könnt ihr auf Moodle online eine Abstimmung starten. 

Hierfür müsst ihr im ersten Schritt „Material oder Aktivität anlegen” auswählen und anschließend die Unterkategorie „Abstimmung” anklicken. Habt ihr im nächsten Schritt einen Namen für eure Abstimmung ausgewählt, also die Abstimmungsfrage eingegeben, könnt ihr unter „Optionen” weitere Einstellungen vornehmen: Möchtet ihr euren Schüler:innen beispielsweise eine nachträgliche Änderung ihrer Auswahl erlauben? Oder möchtet ihr mehr als eine Antwort zulassen? Dann könnt ihr das hier auswählen. Anschließend könnt ihr die einzelnen Auswahlmöglichkeiten der Abstimmung angeben, z.B. die verschiedenen möglichen Exkursionsziele. Danach muss noch der Zeitraum gewählt werden, in dem die Abstimmung durchgeführt werden kann. Unter „Ergebnisse veröffentlichen” könnt ihr außerdem einstellen, wie die Ergebnisse dargestellt werden sollen, beispielsweise anonym. 

Jetzt ist eure Abstimmung fertig und eure Schüler:innen können für ihr liebstes Ziel stimmen. 

Hier wird euch das Erstellen von Abstimmungen in einem Video gezeigt. 

Tipp 4: Feedback von Schüler:innen einholen 

Nach dem Beenden einer Aufgabe, am Ende einer Klassenfahrt oder des Ausflugs oder nach einem Test ist es meist sehr sinnvoll, sich auch den Meinungen der Schüler:innen zu widmen und von der Klasse Feedback einzuholen. 

Das könnt ihr auf Moodle ganz einfach durchführen. Wählt hierfür „Material oder Aktivität anlegen” aus und klickt im geöffneten Fenster auf „Feedback”. Unter „Name” könnt ihr nun die Feedback-Frage eingeben. Unter „Einstellungen" könnt ihr beispielsweise auswählen, dass der Fragebogen anonym ausgefüllt werden soll und dass keine Mehrfachangabe möglich ist, beides sinnvoll bei Feedbackeinolungen. Im nächsten Schritt könnt ihr die „Elemente bearbeiten”. Hier wählt ihr zwischen verschiedenen Fragemöglichkeiten aus, z.B: „Multiple Choice” oder „Eingabebereich”, in welchem die Schüler:innen einen eigenen Text formulieren können. Nach diesem Prinzip könnt ihr verschiedene Fragen anlegen, welche die Klasse beantworten kann. Nachdem die Schüler:innen ihr Feedback abgegeben haben, kann  man unter dem Punkt „Auswertung” die Ergebnisse der Fragerunde einsehen und sich so einen Überblick über das Meinungsbild verschaffen. 

In diesem Video könnt ihr die einzelnen Schritte erneut ansehen und nachmachen. 

Tipp 5: Interaktive Videos erstellen 

Möchtet ihr euren Unterricht nicht nur mit einem kurzen Video bereichern, sondern eure Klasse gleichzeitig auch aktiv mit einbinden, dann könnte die Möglichkeit ein interaktives Video zu erstellen interessant für euch sein. Bei diesem werden eure Schüler:innen im Endergebnis während des Videos an bestimmten Stellen Fragen beantworten und können so ihr Wissen testen und die Inhalte des Videos direkt aktiv umsetzen. 

Zum Erstellen eines solchen Videos wählt ihr wie bei den anderen Funktionen  „Material oder Aktivität anlegen” aus und klickt anschließend auf „interaktiven Inhalt”. Im nun geöffneten Editor könnt ihr jetzt die Möglichkeit „interaktives Video” wählen und anschließend ein Video vom Speicher eures Gerätes hochladen. Ist dies geschehen, könnt ihr im zweiten Schritt Interaktionen hinzufügen. Hierfür lasst ihr das Video einfach bis an die gewünschte Stelle laufen und stoppt an dem Punkt, an dem ihr eine Frage hinzufügen möchtet. In der Bearbeitungsleiste könnt ihr aus verschiedenen Optionen auswählen, wie zum Beispiel Wahr- oder Falsch- oder Multiple-Choice-Fragen. Dies könnt ihr beliebig oft wiederholen, bis ihr die gewünschte Menge an Fragen hinzugefügt habt. Nun noch speichern und fertig ist eine kreative, interaktive Auflockerung eures Unterrichts. 

Dieses Tutorial zeigt euch das Erstellen von interaktiven Videos noch einmal bis ins Detail. 

Möchtet ihr noch mehr Funktionen kennenlernen und euch einen Überblick über die vielen Möglichkeiten mit Moodle verschaffen? Neben unzähligen Videotutorials auf Youtube, z.B. in diesen beiden Playlists findet ihr auch auf der Seite der Uni Ulm viele Tipps und Tricks. Eine ausführliche Schritt für Schritt Anleitung für Moodle von der Einrichtung bis in die detailreichen Funktionen wird euch hier im Rahmen des “Infoprojekts EU” zur Verfügung gestellt. 

Mit diesen Infos und Leitfäden seid ihr gut aufgestellt und könnt informiert und mit neuen Ideen in die Moodle-Welt des digitalen Unterrichts eintauchen. Wir wünschen euch und euren Schülern viel Spaß beim ausprobieren, kreativ werden und lernen!

Habt ihr bereits Erfahrungen mit Moodle gemacht und kennt noch weitere nennenswerte Tipps? Dann schreibt sie für eure Kolleg:innen in die Kommentare.

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Wir, die Mibema Software UG, freuen uns, die bevorstehende Veröffentlichung unserer neuen Lehrer-Software "LehrKraft" bekannt zu geben. Ab dem 24. Juli 2023 wird die Software auf unserer firmeneigenen Webseite www.lehrkraft.net zur Verfügung stehen. LehrKraft wurde entwickelt, um Lehrer:innen im Unterrichtsalltag umfassend von der Digitalisierung profitieren zu lassen. Dadurch können Lehrer:innen wertvolle Zeit gewinnen, die sie besser in das investieren können, was wirklich zählt - ihre Schüler:innen.

LehrKraft bietet eine Vielzahl von Funktionen, die darauf abzielen, Lehrer:innen den gesamten Prozess der Unterrichtsorganisation und -verwaltung zu erleichtern. Zu den Kernfunktionen zählen

1. Schüler- und Notenverwaltung: Lehrkräfte können einfach Schülerdaten erfassen, verwalten und aktualisieren. Die integrierte Notenverwaltung ermöglicht eine effiziente Bewertung der Schülerleistungen und eine automatische Berechnung der Durchschnittsnoten.

2. Unterrichtsdokumentation: Mit unserer Anwendung können Lehrkräfte den Unterricht effektiv dokumentieren. Ob besondere Mitarbeit, fehlende Hausaufgaben oder Checklisten zum Abhaken - LehrKraft bietet nahezu unbegrenzte Möglichkeiten der Dokumentation.

3. Auswertung und Leistungsanalyse: Mit LehrKraft haben Lehrer:innen alle Informationen an einem Ort gebündelt und jederzeit abrufbar. Das macht die Leistungsanalyse von Schülern besonders effizient.

Darüber hinaus hat unser Entwicklerteam eine Liste mit weiteren nützlichen Funktionen erstellt, die schrittweise in den kommenden Monaten eingeführt werden sollen. Durch zukünftige Umfragen erhalten Sie als Nutzer die Möglichkeit über die Priorität der Entwicklung der einzelnen Funktionen mitzubestimmen. Diese zusätzlichen Funktionen werden den praktischen Nutzen von LehrKraft weiter steigern.

Für Lehrer:innen, die bereits die renommierte „Tapucate Lehrer App“ (www.tapucate.de) auf einem Android Smartphone oder Tablet  nutzen, ist besonders der hohe Grad an Kompatibilität zu LehrKraft hervorzuheben. Nutzer:innen können problemlos ihre Daten zwischen beiden Anwendungen austauschen und sich über viele Ähnlichkeiten in der Benutzeroberfläche und Bedienung freuen.

Wir sind stolz auf den Erfahrungsschatz, der in LehrKraft eingeflossen ist. Die Software ist das Ergebnis unseres erfahrenen Entwicklerteams, den wertvollen Rückmeldungen von vielen Lehrer:innen und der langjährigen Zusammenarbeit mit dem Entwicklerteam der „Tapucate Lehrer App“.

Zum Start der Veröffentlichung bieten wir eine Einführungsversion von LehrKraft zu einem reduzierten Preis an. Zudem sind Interessent:innen herzlich dazu eingeladen sich selbst von den Vorzügen unserer Software zu überzeugen. LehrKraft kann standardmäßig für 30 Tage kostenlos getestet werden.

Weitere Informationen zu LehrKraft finden Sie auf www.lehrkraft.net. Durch eine Anmeldung bei unserem Newsletter erfahren Sie als erstes von Neuigkeiten.

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New York. UN-Generalsekretär António Guterres hat auf einer Pressekonferenz am 12. Juni vor dem gefährlichen Missbrauch von Künstlicher Intelligenz (KI) gewarnt: “Die Alarmglocken bei der neuesten Form der Künstlichen Intelligenz – der generativen KI – sind ohrenbetäubend, und am lautesten sind sie bei den Entwicklern, die sie entwickelt haben.” Gleichzeitig plädierte er für die Einrichtung einer entsprechenden Regulierungsbehörde für KI.

Auf der Pressekonferenz reflektierte Guterres über die rasanten Entwicklungen im Bereich der digitalen Technologie: Die Veröffentlichung von ChatGPT vor mehr als sechs Monaten hat in der Öffentlichkeit ein großes Interesse an generativer KI-Technologie geweckt, sodass sich diese App zu der am schnellsten wachsenden Anwendung aller Zeiten entwickelt hat. Auch in der Schule genießt ChatGPT sowohl bei Schüler:innen als auch Lehrkräften eine große Beliebtheit, sodass es bereits zahlreiche Debatten über die weitreichenden Auswirkungen von KI gab – nicht nur im Bildungssystem: Die Europäische Union plant mit dem Artificial Intelligence Act bis 2024 ein Gesetz über Künstliche Intelligenz, mit dem eine sichere Nutzung dieser Technologien garantiert werden soll.

“Eine existenzielle Bedrohung für die Menschheit"

Was viele an den Fähigkeiten der KI fasziniert, sorgt bei vielen gleichermaßen für große Skepsis. Besonders die Fähigkeit, Deepfakes und andere Desinformationen zu erstellen und im Netz zu verbreiten, rückt immer mehr in den Fokus der Besorgnis. Laut Guterres füge die digitale Technologie unserer Welt auf diese Weise bereits jetzt großen Schaden zu, indem sie Lügen und Hass verbreite. Auf der Konferenz begründete Guterres seine Sorge mit Einschätzungen von Expert:innen und Wissenschaftler:innen, die KI zu einer existentiellen Bedrohung für die Menschheit – ähnlich einem Atomkrieg – erklärt hätten und die Welt zum Handeln aufrufen würden. “Wir müssen diese Warnungen ernst nehmen", so Guterres.

Als Gegenmaßnahme stellte er ein Positionspapier vor, in dem es um globale Vorschläge der Vereinten Nationen über den zukünftigen Umgang mit KI geht, die den digitalen Raum sicherer machen und die Menschenrechte schützen sollen. Zudem kündigte er die Gründung einer Regulierungsbehörde an, als deren Vorbild er die internationale Atomenergie-Behörde (IAEA) nannte. Die IAEA beobachtet die sichere und friedliche Nutzung von Nukleartechnologien, während sie gleichzeitig auf mögliche Verstöße gegen den Atomwaffensperrvertrag (NVV) achtet. Eine ähnliche Behörde für KI könne aber nur in Zusammenarbeit mit den Mitgliedsstaaten der UNO gegründet werden.

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Unterrichtsvorbereitung im Cafe, einen schnellen Videocall mit einer Kollegin im Zug und hinterher in der eigenen Wohnung noch eben einen Satz neuer Stifte für morgen bestellen. Das alles passiert meistens am Laptop. Die mobilen Rechner sind ressourcensparend, erleichtern die Organisation und ermöglichen uns von überall aus vernetzt zu sein. Doch auf der anderen Seite kann der falsche Laptop uns auch eine Menge Nerven kosten: Die Kamera funktioniert schon wieder nicht, der Bildschirm ist zu klein, um etwas entziffern zu können, Ersatzteile und Zubehör kosten Hunderte Euro … 

Wir von Lehrer-News wissen, dass die Auswahl an erhältlichen Modellen riesig und verwirrend erscheinen kann und möchten euch daher drei verschiedene Geräte vorstellen und euch zeigen, für welche Bedürfnisse diese die richtigen sind. 

Hierbei gilt es jedoch einige Kriterien zu beachten, welche zur Auswahl des richtigen Laptops berücksichtigt werden sollten. Zunächst, wie gut der Laptop für den Transport geeignet ist. Darunter fallen Punkte wie das Gewicht des Laptops, die Akkulaufzeit sowie dessen Maße. Darüber hinaus gilt es die Einsatzfähigkeit des Laptops zu beachten: Welche Programme sind vorinstalliert? Welche Anschlüsse sind vorhanden? Wie steht es mit Leistungsfähigkeit und Qualität der Kamera? Wie viel Speicherplatz bietet das Gerät? Wie ist es mit der Datensicherheit bestellt? Und zu guter Letzt ist natürlich der Preis einer der wichtigsten Aspekte.

Samsung Galaxy Book2 Business

Das Samsung Galaxy Book2 Business wurde, wie der Name bereits vermuten lässt, für den professionellen Gebrauch entwickelt. Dies äußert sich zunächst in zwei besonderen Features: Es verfügt zum einen über eine extrem hohe Sicherheitsinfrastruktur, welche gerade im Umgang mit sensiblen Schul- und Schüler:innendaten relevant ist und ist zum anderen durch Funktionen wie das automatische Unterdrücken von Hintergrundgeräuschen und der Gesichts- und Bewegungskamera ideal für Online-Meetings ausgestattet. Darüber hinaus ist der 14 Zoll große Laptop besonders robust und hält Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit, Staub und Vibrationen problemlos aus. Die Akkulaufzeit von bis zu 21 Stunden bietet genug Raum, um ohne Steckdose entspannt durch den (Schul-)Tag zu kommen. Der Intel-Core i5-Prozessor sorgt für ordentlich Leistung und das vorinstallierte Windows 11 Professional Betriebssystem bietet alle benötigten Funktionen, die das Lehrer:innendasein erfordert. Darüber hinaus interessant für Nutzer:innen von Samsung Galaxy Smartphones ist die Möglichkeit zur Verknüpfung der Geräte, wodurch unter anderem der verschlüsselte Austausch von Daten möglich wird und Anrufe von allen Geräten entgegengenommen werden können. Der UVP des Geräts in der Standardausführung liegt bei 1299 Euro und bewegt sich damit im gehobenen Preissegment. Hier nochmal eine kurze Zusammenfassung: 

Vorteile: 

  • sehr robust
  • gute Sicherheitsinfrastruktur
  • lange Akkulaufzeit

Nachteile:

  • hoher Preis


Microsoft Surface Pro8 

Der nächste Kandidat in unserer Liste ist ein Laptop mit einem kleinen Twist. Bei dem Microsoft Surface Pro8 handelt es sich um kein gewöhnliches Notebook, sondern um ein Convertible. Das bedeutet, dass das Gerät nicht ausschließlich als Laptop verwendet werden kann, sondern auch als Tablet, indem man die abnehmbare Tastatur entfernt. Dadurch ist dieses auch für die Arbeit unterwegs geeignet und kann durch das niedrige Gewicht von nur 891 Gramm problemlos transportiert werden. Das Gerät misst 13 Zoll, bietet 16 Stunden Akkulaufzeit und verfügt über das Windows 11 Betriebssystem. Darüber hinaus bieten die vorinstallierten Windows-Apps die Möglichkeit, direkt nach Inbetriebnahme des Geräts loszulegen. Als kleines Manko an diesem Gerät ist der geringe Speicher von 128 GB zu nennen, der jedoch mit einer SSD erweitert werden kann. Mit einem Preis ab 919 Euro bewegt sich dieses Modell in der mittleren Preisklasse. Die Microsoft Surface Reihe bietet darüber hinaus weitere Modelle wie das preisgünstigere Microsoft Surface Go 3 an, die sich in Preis und Leistungsfähigkeit unterscheiden, so dass für alle Geschmäcker und Geldbeutel etwas geboten ist. 

Vorteile:

  • Convertible
  • niedriges Gewicht
  • vorinstallierte Windows Apps

Nachteile:

  • geringe Speicherkapazität
  • hoher Preis

Lenovo Yoga Slim 7i Evo

Das Lenovo Yoga Slim 7i Evo mit einer Bildschirmdiagonale von 14 Zoll ist mit einem Preis ab 749 Euro das günstigste Gerät in unserer Auflistung. Es verfügt über eine Akkulaufzeit von 15 Stunden und bietet darüber hinaus eine Schnellladefunktion, durch die der Akku innerhalb von 15 Minuten für drei Stunden geladen werden kann, ideal also in den Pausen oder schnell morgens, bevor ihr das Haus verlasst. Ein weiteres interessantes Feature ist die intelligente Kühlung des Geräts, die die Akkulaufzeit um bis zu 20 Prozent verlängern kann. Die Speicherkapazität von 512 Gigabyte ist darüber hinaus ausreichend für Bilder, Videos, etc. Ähnlich wie das Samsung Galaxy Book2 Business verfügt das Lenovo Yoga Slim 7i Evo über eine automatische Gesichtserkennung, die das Gerät entsperrt, sobald sich der Nutzer oder die Nutzerin nähert und sperrt, sobald man sich wieder von dem Gerät entfernt. Als Betriebssystem bei diesem Laptop wird Windows 10 Home verwendet. 

Vorteile:

  • verhältnismäßig günstig
  • Schnellladefunktion

Nachteile:

  • älteres Betriebssystem

Falls ihr euch noch nicht sicher seid, ob ihr euch lieber einen Laptop oder ein Tablett zulegen wollt, haben wir hier für euch einen Vergleich zwischen den beiden Gerätetypen gezogen. 

Verwendet ihr eines der von uns aufgeführten Modelle? Habt ihr weitere Modelle, die in unserer Auflistung fehlen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare! 

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Heilbronn. Künstliche Intelligenz (KI)  gewinnt in der heutigen Welt immer mehr an Bedeutung. Anwendungen wie ChatGPT bieten noch nie dagewesene Möglichkeiten für den Alltag und im Unterricht, ihr Einsatz wird von der Mehrheit der Deutschen befürwortet. Ausführlich mit den Möglichkeiten der Technologie auseinandergesetzt hat man sich auf dem KI-Festival in Heilbronn, das am Wochenende zu Ende ging. Unter dem Motto “Herz, Verstand und Körper einnehmen” konnten Interessierte Künstliche Intelligenz mithilfe von Workshops und Ausstellungen interaktiv ergründen, mit dem Ziel, Berührungsängsten im Umgang mit der Technologie vorzubeugen, wie auch schon im vorherigen Jahr. Gesponsert wurde das Event, an dem über 35 Austeller:innen und Expert:innen aus den Bereichen Wissenschaft und Kultur teilnahmen, von der Programmierschule 42 Heilbronn und der Dieter Schwarz Stiftung

Auch wenn das Festival den Schwerpunkt überwiegend auf Austausch und Vernetzung der Bildungsbranche, waren zahlreiche andere Aktionen am Start: Für die Sportbegeisterten unter den Besucher:innen wurden ein Kletterturm, ein Volleyballturnier sowie ein Tretbootverleih angeboten. Für den Hunger zwischendurch gab es internationale und lokale Leckereien, auch für Veganer und Vegetarier. In diesem ungewöhnlichen Umgang liegt der Reiz am KI-Festival. Es handelte sich um keine Fachtagung, sondern um eine lockere Veranstaltung, die auch KI mit einbezieht.

Dennoch waren die Hauptattraktionen des Festivals die zahlreichen Möglichkeiten zur Wissensaneignung. Auf der Bühne selbst sprachen zahlreiche Akteure, darunter auch Prof. Dr. Nicola Marsden, Forschungsprofessur im Bereich Sozioinformatik, welche einen Fokus darauf setzen will, wie KI Geschlechtergerechtigkeit fördert und Daniel Jung, bekannt durch seine Lehrvideos im Bereich Mathematik und nun mit einem Blick darauf, wie KI das Lernen und Lehren unterstützen kann. Unter anderem stellte Jung den KI-Lernassistenten AIEDN (AI in Education) vor. Jacob Beautemps, bekannt als deutscher YouTuber und als Kopf hinter der für den Grimme-Preis nominierten Dokureihe “Science for Future”, war ebenfalls zugegen für ein Live-Quiz rund um das Thema KI. 

Das Programm begann an beiden Tagen um 11 Uhr, am Samstag mit dem Beginn des Volleyball-Turniers und am Sonntag mit der ersten Yoga-Session des Tages. Die Veranstaltung endete am Samstag um 21 Uhr mit musikalischer Untermalung am BUGA Beach, und am Sonntag um 19:15 Uhr mit den Klängen der DJ’s, darunter auch Paul Glemser, Steve Money, Linus Villa und JOSHA. Bis dahin konnten die Aussteller von 12:00 Uhr bis 20:00 Uhr und von 12:00 Uhr bis 18:00 Uhr unter die Lupe genommen werden. Darunter gehören die Schwarz IT hinter Kaufland und Lidl, welche ChatGPT schon zur Alterserkennung nutzen, Skyspirit Gmbh welche ihren Roboter-Schwarm zum Lenken mit der KI-Gesten-App freigeben, Tum Venture Labs Heilbronn, die für alle Fragen rund um das Thema Start-up zur Verfügung standen, und viele mehr. 

Bei einem Event rund um Künstliche Intelligenz darf KI selbst – als Hauptakteur –nicht fehlen. Der Objekt erkennende und sortierende Roboterarm von SCHUNK und die Industrie-Kameras der Firma IDS waren nur zwei von vielen technischen Errungenschaften, die es zu bestaunen gab. Service-Roboter zuständig für das Servieren von Essen und Trinken, Industrieroboter zum Optimieren von Arbeitsprozessen wie dem Sortieren von Schrauben, aber auch ein zum Spielen bittenden Roboterhund, tummelten sich zwischen den Besucher:innen und boten ihre Dienste an, oder konnten ausprobiert werden. Roberta Mucha vom KI-Salon Heilbronn war erfreut über die Menschenmasse: “Wir wollen niedrigschwellige Angebote schaffen, die möglichst viele Menschen ausprobieren sollen oder sich darüber austauschen möchten.”

Dieses Ziel scheint mit den tausenden Besucher:innen gelungen zu sein. Das Festival konnte viele junge Menschen, aber auch Interessent:innen aus allen anderen Altersgruppen zu sich locken. Vielleicht konnten diese so nahen Roboter einige zu Interaktion bei den etwaigen Ständen rund um das Thema ‘KI Weiterbildung und Anwendung’ lernen.

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Köln. Kaum ein Thema wird im Bildungswesen aktuell so stark diskutiert wie der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) im Unterricht. Dabei zeichnet sich ab, dass die Mehrheit der Deutschen dieses Vorhaben unterstützt. Und auch ein Praxisbeispiel an einem Berufskolleg in Köln zeigte jetzt: KI im Unterricht – das hat Potential. 

Aus einer Studie im Auftrag der Vodafone-Stiftung vom März dieses Jahres geht hervor, dass die Mehrheit der Deutschen KI als Teil des Unterrichts unterstützt. Auch die Schulministerien der einzelnen Länder befürworten mehrheitlich die Nutzung von künstlicher Intelligenz, betonen aber auch mögliche Risiken. 

Niedersachsens Kultusministerin Julia Wille sprach sich jüngst für die Unterrichtsnutzung von Programmen mit künstlicher Intelligenz aus. Für August kündigte sie eine Fachtagung mit den Schulleitungen des Landes an, um den weiteren Umgang mit KI in der Bildung zu diskutieren und Praxistipps zu geben. Vorstellbar sei, dass Schulen künftig mehr auf Präsentationen statt auf schriftliche Arbeiten setzen. Zusätzlich sollen Lehrkräfte in Fortbildungen zu dem Thema geschult werden. 

Richard Lamers, Lehrer und Schulleiter am Berufskolleg für Medienberufe in Köln betont ebenfalls, dass die ständige Fortbildung der Lehrkräfte essentiell sei. Essentiell, aber „durchaus nicht immer einfach.“ An seinem Berufskolleg, an dem unter anderem Gestaltungstechnische Assistentinnen und Assistenten (GTA) und Informationstechnische Assistentinnen und Assistenten (ITA) ausgebildet werden, ist der richtige Umgang mit Medien eine der Zentralkompetenzen. Die Lehrkräfte müssen sich also besonders intensiv mit dem Einsatz neuer Tools und Technik auseinandersetzen. 

Anfang des Jahres veröffentlichte das Kultusministerium Nordrhein-Westfalens  einen Handlungsleitfaden zum Umgang mit textgenerierenden KI-Anwendungen für Lehrkräfte. Darin heißt es: „Ein lernförderlich gestalteter Einsatz von KI kann dazu beitragen, Sprach-, Schreib- und Beurteilungskompetenzen zu erweitern. So lassen sich z.B. die von der KI erstellten Texte auf Richtigkeit, Konsistenz, Machart etc. untersuchen. Ebenso ist die Arbeit an sachlicher Richtigkeit oder an Argumenten möglich.“ 

Ein Einsatz, den Lamers kürzlich im Rahmen seines Deutschunterrichts mit einer Klasse erprobte. Auf die Frage nach dem Ursprung von Wissenssammlungen kamen die Schüler:innen schnell auf Bibliotheken. Eine Institution mit einem angestaubten Image. Kaum ein Schüler „kenne heute das Angebot von Leihsälen, geschweige denn wisse, wie man sich hier zurechtfinde", erklärt Lamers. So war der Besuch einer Bibliothek für den Kurs obligatorisch. Die Aufgabe für die Schüler:innen: Die Bibliothek erkunden und die Eindrücke in einem Aufsatz festhalten. Einmal aus der eigenen Feder stammend, einmal mittels ChatGPT. Anschließend wurden beide Texte verglichen. Das Ergebnis:„ChatGPT kann ziemlich gut formulieren, wirkt aber manchmal etwas blutleer. Auch Fehler können sich einschleichen.“ Aber genau darin sieht Lamers letztlich auch die Chancen:„In einem nächsten Schritt werden wir versuchen, das Ergebnis zu verbessern. Das geschieht durch Aufforderungen an die KI, sogenannte Prompts.“ Die Schülerinnen nehmen somit die Rolle des „Hervorbringers“ ein. Denn nur wer erkennt, woran es einem Text fehlt, kann die KI mit den entsprechenden Prompts „füttern“. Somit obliegt es immer noch der (Beurteilungs)Kompetenz des Schülers einen guten und überzeugenden Text zu verfassen. 

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Deutschland – das Land der Dichter und Denker und Vorreiter in Sachen Innovation? Der Blick (nicht nur) auf die Digitalisierung an den Schulen lässt anderes vermuten. Unzeitgemäße Ausstattung, überforderte Lehrkräfte und Schüler:innen sowie bürokratische Hürden für die Beantragung von Fördergeldern sind nur einige der Kritikpunkte. Gerade zu Zeiten der Covid-19 Pandemie wurden die Defizite offensichtlich und es bleibt fraglich, ob die Wettbewerbsfähigkeit der Nation gewahrt werden kann, wenn der Umgang mit modernen Technologien und digitalen Medien keinen Platz im Schulalltag findet.  Doch wie hat alles begonnen, wo kommen wir her und wo gehen wir hin, mit Blick auf die Digitalisierung? Im Folgenden nehmen wir euch mit auf eine kleine Zeitreise in die Geschichte der Digitalisierung des deutschen Bildungswesens. 

Die 1980er: Digitalisierung in den Kinderschuhen

Als Digitalisierung – welche Kernthema des folgenden Artikels sein wird –  wird allgemeingültig der Prozess bezeichnet, in dem analoge Informationen in digitale Daten umgewandelt werden, die im Weiteren elektronisch verarbeitet und gespeichert werden können. 

Die Digitalisierung begann in den 1980er Jahren, als die ersten Personal Computer, kurz PCs, auf den Markt kamen. Die ersten Modelle waren extrem hochpreisig, wie etwa der IBM Portable Computer für 19975 US-Dollar, wurden jedoch im Laufe des Jahrzehnts immer erschwinglicher und fanden so später auch Einzug in die ersten Klassenzimmer der Bundesrepublik. Typisch für diese Zeit waren Heimcomputer der Marke Commodore, wie etwa der C64 und sein Nachfolger VC20, die mit einem Preis von 595 bzw. 299 US-Dollar erheblich preiswerter waren . Zu dieser Zeit wurden die Geräte ausschließlich für das sogenannte “programmbasierte Lernen” verwendet. Ein typisches Beispiel ist das Programm Logo, welches Kinder spielerisch das Programmieren näher bringen sollte. Typisch für diese Lernform sind interaktive Übungen, Tests und Quizfragen, die von der Computer-Software bereitgestellt werden und  auf das eigenständige Arbeiten der Schülerinnen und Schüler abzielen. Nachfolger dieser ursprünglichen Lernsoftwares sind auch heute noch auf dem Markt. Typischerweise werden diese Softwares heutzutage hauptsächlich in den Lernfeldern Sprache (wie z.B. Duolingo) sowie Informatik (z.B. Codeacademy) verwendet. Die Computer wurden zu dieser Zeit noch nicht systematisch an Schulen ausgegeben, weshalb deren Vorhandensein in den Klassenzimmern meist auf die Initiative der Schulen selbst zurückzuführen war. 

Start der Vernetzung

Der nächste große Schritt in Richtung Digitalisierung erfolgte im Jahr 1993, als das “World-Wide-Web” für die Öffentlichkeit zugänglich wurde. Es war diese Erfindung, die die Nutzung der meisten Tools, welche heutzutage in den Unterricht eingebunden werden, erst möglich machte. Voraussetzung für eine einwandfreie Internetnutzung an Schulen ist jedoch ein schneller Internetzugang, welcher im Jahr 2023 bei einem Drittel aller Schulen im Bundesgebiet immer noch nicht vorhanden ist. Das Internet ermöglichte diverse neue Formen des Lernens, den Einsatz und die Verknüpfung verschiedener Medien, sowie das Verarbeiten, Speichern und Teilen von Daten und schaffte damit bis dato ungeahnte Potenziale, den Unterricht an die zunehmend digitalisierte Arbeitswelt anzupassen. 

Durch das Internet wurde die Einbindung von Lernplattformen in den Unterricht, wie z.B. die im Jahr 2002 gestartete Plattform Moodle ermöglicht. Diese bietet durch ihr Kursmanagementsystem die Möglichkeit Kurse zu erstellen und zu verwalten, die Schüler:innen bearbeiten können und bietet darüber hinaus Möglichkeiten zur Kommunikation wie Chats und Foren. 

Versäumnisse der Digitalisierung

Somit war der Grundstein für die Digitalisierung an Schulen gesetzt, jedoch konnten nicht alle Schulen gleichermaßen partizipieren, denn damals wie heute gibt es starke Unterschiede im Fortschritt der Digitalisierung innerhalb des Bundesgebiets. Eine ausgiebige Studie zu dem Thema wurde von der Kooperationsstelle Hochschulen und Gewerkschaften der Georg-August-Universität Göttingen angefertigt und kann hier nachgelesen werden.

Gegenwärtig hängt Deutschland im internationalen Vergleich, was die Digitalisierung an Schulen anbelangt, hinterher. Belegt wird dies durch die Ergebnisse der Pisa Studie

Diese Defizite wurden vor allem in den Jahren ab 2020 im Zuge der Covid-19 Pandemie offensichtlich, welche veränderte Lehrmethoden, darunter das Homeschooling, nötig machte. Dazu zählten unter anderem die mangelnde Ausstattung mit Endgeräten und schnellem Internet sowie fehlende Schulungen für Lehrkräfte im Umgang mit den digitalen Medien. Durch diese Probleme fiel der Lernerfolg vieler Schüler:innen, insbesondere derer aus sozial benachteiligten Familien, geringer aus als gewöhnlich.

Späte Initiative: Der Digitalpakt von 2019

Im Jahr 2019, also ein Jahr vor Ausbruch der Covid-19 Pandemie in Deutschland, hat die Bundesregierung den  Digitalpakt-Schule beschlossen, welcher eine  Antwort auf die schlechte Lage der Digitalisierung an deutschen Schulen sein  sollte,  und seitdem in Kraft ist. Dieser stellt den Ländern finanzielle Mittel in Höhe von fünf Milliarden Euro zur Verfügung, welche für die Investition in die digitale Bildungsinfrastruktur vorgesehen sind. Im Zuge der Covid-19 Pandemie wurden diese Mittel im Jahr 2020 um weitere 1,5 Milliarden Euro erweitert. Zur Nutzung der durch den Digitalpakt-Schule bereitgestellten Mittel, gibt die GEW-Mitgliederbefragung von 2020 genauere Auskunft. .

Das Regierungspaket steht in der Kritik, unzureichend in seiner Form und erheblich zu spät zu sein. Die Folgen, welche aus diesen Versäumnissen entstehen können, haben wir uns bereits in diesem Artikel gewidmet.

Die Ampel  sieht in ihrem 2021 unterschriebenen Koalitionsvertrag unter anderem eine Fortsetzung des Digitalpakt-Schule durch den Digitalpakt 2.0 vor. Dieser hat das Ziel, während seiner Laufzeit, von 2024 bis 2030, die Erneuerung, Neuanschaffung und Wartung von Hardware an Schulen zu ermöglichen und weiterzuführen. 

Nach der Pisa Studie steht fest, dass die Digitalisierung an deutschen Schulen, welche  bereits eine jahrzehntelange Historie hinter sich hat  und kurz nach der Erfindung des ersten Personal Computers beginnt in ihrer Wichtigkeit lange vernachlässigt wurde, wodurch die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Schulen im internationalen Vergleich stark gelitten hat. Insbesondere zu Zeiten der Covid-19 Pandemie wurden die Folgen dieses Versäumnisses offensichtlich, als es den größten Bedarf an moderner Technik gab. Die Bundesregierung hat seit 2019 mit dem Digitalpakt-Schule und seinem Nachfolger Maßnahmen auf den Weg gebracht, welche den Missständen an den Schulen entgegenwirken sollen. Ob deren Art und Umfang ausreichend ist, wird von vielen Stimmen jedoch bezweifelt.

Welche Maßnahmen denkt ihr müssen getroffen werden, damit deutsche Schulen in Bezug auf die Digitalisierung nicht abgehängt werden? Was braucht es, um den Digitalpakt endlich ins Rollen zu bringen? Schreibt eure Meinung dazu gerne in die Kommentare!

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Stell dir vor, du sitzt in deinem Klassenzimmer und korrigierst die Aufsätze deiner Schülerinnen und Schüler. Plötzlich stößt du auf einen Text, der brillant und beeindruckend gut geschrieben ist. Die Sätze fließen nahtlos, das Fachwissen ist beeindruckend, und du kannst kaum glauben, dass dein Schüler solch eine Leistung erbracht hat. Aber dann kommen dir Zweifel: Könnte es sein, dass dieser Text nicht von deinem Schüler stammt, sondern von einer künstlichen Intelligenz generiert wurde? Willkommen in der Welt der KI-generierten Texte, in der es immer schwieriger wird, Mensch von Maschine zu unterscheiden.

Chancen, aber vor allem Herausforderungen

In unserer digitalen Ära stehen Lehrkräfte vor neuen Herausforderungen bei der Auswahl von Unterrichtsmaterialien und der Beurteilung von Schülerleistungen. Lehrer:innen müssen zunehmend wachsam sein, um sicherzustellen, dass Schüler:innen tatsächlich ihre eigenen Gedanken und ihr Wissen ausdrücken. Ob es um Hausaufgaben, Quellen im Unterricht oder Haus- und Facharbeiten geht, gibt es bestimmte Situationen, in denen Lehrkräfte genauer hinsehen müssen, um KI-generierte Texte zu identifizieren. In diesem Artikel werden wir solche Situationen genauer betrachten und euch praktische Tipps geben, worauf ihr im Zweifelsfall achten solltet.

Vielversprechende Methoden zur Erkennung?

Die Identifizierung KI-generierter Texte kann mithilfe verschiedener Methoden erfolgen. Ein Ansatz besteht darin, maschinelles Lernen zu nutzen. Forschende wie Sandra Mitrovic und ihre Kolleg:innen haben Klassifikatoren trainiert, indem sie menschlich geschriebene Bewertungen und von KI-Modellen generierte Beispiele sammelten. Diese Daten wurden in einen Trainings- und einen Testdatensatz aufgeteilt, und ein Sprachmodell wie DistilBERT wurde per Fine-Tuning zu einem Klassifikator trainiert. Durch die Analyse der Modellentscheidungen mit SHAP konnten wichtige Einflussfaktoren auf die Klassifikation identifiziert werden.

Ein anderer Ansatz beschäftigt sich mit der Verwendung von Wasserzeichen im Text. John Kirchenbauer und seine Mitstreiter:innen schlagen vor, dass Sprachmodelle unsichtbare Wasserzeichen während der Textgenerierung integrieren. Durch die gezielte Modifikation der Wahrscheinlichkeitsverteilung bei der Auswahl der nächsten Tokens kann der Text als KI-generiert markiert werden. Zur Erkennung des Wasserzeichens wird der Algorithmus für den zu prüfenden Text wiederholt angewendet. Wenn eine deutliche Überschreitung der Anteile bestimmter Tokens festgestellt wird, kann mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass der Text von einem KI-Modell erzeugt wurde.

Last but not least - die gute alte Statistik. Eric Mitchell und sein Team haben entdeckt, dass, wenn man Sprachmodelle wie GPT-3 benutzt, sie mit höherer Wahrscheinlichkeit selbstgeschriebene Texte bevorzugen als solche, die von Menschen geschrieben oder umgeschrieben wurden. Durch automatische Umformulierung und Berechnung der Wahrscheinlichkeiten für verschiedene Variationen des Originaltextes kann nach ihren Erkenntnissen festgestellt werden, ob der Text KI-generiert ist oder nicht.

Diese Hintergrundinformationen stammen aus dem tollen und informativen Artikel von Andreas Meier auf golem.de. Jeder dieser Ansätze hat seine Vor- und Nachteile. Der Einsatz von maschinellem Lernen erfordert einen umfangreichen Trainingsdatensatz und ist möglicherweise anfällig für Angriffe oder Ausnahmen. Die Verwendung von Wasserzeichen erfordert die Integration in die Sprachmodelle, was möglicherweise nicht im Interesse der Anbieter ist. Die Nutzung statistischer Besonderheiten bietet gute Performance und erfordert keine separate Klassifikation oder Datensätze, kann jedoch auf bestimmte Sprachmodelle beschränkt sein und erfordert Zugriff auf Wahrscheinlichkeitswerte.

Die besten Tools zur Erkennung 

Startseite von GPTZero (Quelle: GPTZero)

GPTZero ist ein Klassifikationsmodell, das entwickelt wurde, um festzustellen, ob ein Text von einem großen Sprachmodell oder von einem Menschen verfasst wurde. Es bietet Vorhersagen auf Satz-, Absatz- und Dokumentebene und wurde mit einem umfangreichen und vielfältigen Korpus aus menschlichen und KI-generierten Texten trainiert. Das Modell ermöglicht es, den Einsatz von KI in der Texterstellung zu identifizieren und ist besonders auf die Klassifizierung von KI-Einsatz in der Prosa fokussiert. GPTZero gibt es auch als kostenfreie Chrome Erweiterung. Es kann dabei helfen, die Verwendung von KI-Texten in verschiedenen Bereichen wie Bildung, Rekrutierung oder sozialen Plattformen zu erkennen und ein Bewusstsein für die Risiken und Chancen zu schaffen. 

Copyleaks AI-Inhaltsdetektor (Quelle: Copyleaks)

Copyleaks bietet eine umfassende Lösung zur Erkennung von KI-generierten Inhalten und erreicht dabei nach eigenen Angaben eine Genauigkeit von 99,1%. Der Copyleaks AI Content Detector soll der genaueste und umfassendste KI-Textdetektor auf dem Markt sein und wird bereits in zahlreichen Bildungseinrichtungen verwendet. Er erkennt KI-generierten Text auf verschiedenen Plattformen und in unterschiedlichen Sprachen, gibt eine präzise Wahrscheinlichkeitsbewertung für KI-erstellte Inhalte ab und hebt die spezifischen Elemente hervor, die von Menschen und von KI geschrieben wurden. Die KI-Engine von Copyleaks hat jahrelange Entwicklungserfahrung und basiert auf umfangreichen Datenquellen wie Bildungsinstitutionen, Unternehmen und dem Internet. Bei Copyleaks steht die Identifizierung menschlicher Inhalte im Fokus, nicht die KI. Copyleaks gibt es auch als Chrome Erweiterung.

GLTR Startseite (Quelle: Giant Language model Test Room)

Ein etwas unbekannteres Tool ist Giant Language model Test Room vom MIT-IBM Watson AI lab und Harvard NLP. Die GLTR-Demo ermöglicht eine forensische Untersuchung des visuellen Fußabdrucks eines Sprachmodells auf Texteingabe, um festzustellen, ob ein Text KI-generiert sein könnte. Jeder Text wird analysiert, indem die Wahrscheinlichkeit jedes Wortes als vorhergesagtes Wort im Kontext zum vorherigen betrachtet wird. Der überprüfte Text wird farblich markiert in grün, gelb oder rot, je nachdem, ob das tatsächlich verwendete Wort unter den Top 10, Top 100 oder Top 1000 vorhergesagten Wörtern liegt. Die Histogramme zeigen Statistiken über den Text, wie zum Beispiel das Verhältnis der Wahrscheinlichkeit des tatsächlichen Worts zur maximalen Wahrscheinlichkeit an dieser Stelle und die Entropie der Top 10 Ergebnisse für jedes Wort. Auch wenn das Modell nicht auf dem allerneusten Stand ist, bietet es einen guten Überblick über die Wahrscheinlichkeit für KI-generierte Inhalte.

Das Fraunhofer SIT erforscht verschiedene Ansätze zur Erkennung von mit ChatGPT generierten Texten. Die Experten für Textforensik setzen dabei unter anderem eine eigens entwickelte Methode namens COAV zur Autorschaftsverifikation ein. Ursprünglich zur Aufdeckung von Plagiaten in wissenschaftlichen Arbeiten entwickelt, ermöglicht diese Methode auch die Unterscheidung zwischen Texten, die von ChatGPT oder einem Menschen verfasst wurden, basierend auf stilistischen Merkmalen. Durch den Vergleich von Textbausteinen und typischen Buchstabenkombinationen werden die Unterschiede zwischen den Texten ermittelt: Liegt der Text näher an GPT oder näher an einem menschlichen Verfasser? Hier erfahrt ihr mehr.

Vorstellung des AI Classifier (Quelle: OpenAI)

Auch OpenAI, die Schöpfer von ChatGPT, haben inzwischen eine KI-Erkennung veröffentlicht. Der AI Classifier ist ein Modell, das entwickelt wurde, um Texte zu klassifizieren und ihnen bestimmte Labels oder Kategorien zuzuweisen. Der Classifier basiert auf dem GPT-3-Modell, einem leistungsstarken Sprachmodell , das für eine breite Palette von Aufgaben eingesetzt werden kann. Er ist in der Lage, Texte in Echtzeit zu verarbeiten und Einschätzungen zu liefern. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass der KI-Classifier von OpenAI keine eigenständige Lösung ist, sondern ein Werkzeug, das von Entwicklern und Unternehmen genutzt werden kann, um ihre spezifischen Anforderungen in Bezug auf Textklassifikation zu erfüllen. OpenAI sagt selbst: “Unser Klassifizierer ist nicht vollständig zuverlässig. In unseren Evaluierungen eines "Herausforderungsdatensatzes" englischer Texte erkennt unser Klassifizierer korrekt 26% der KI-geschriebenen Texte (wahre positive) als "wahrscheinlich KI-geschrieben", während er menschlich geschriebene Texte 9% der Zeit fälschlicherweise als KI-geschrieben einstuft (falsche positive). Die Zuverlässigkeit unseres Klassifizierers verbessert sich in der Regel, wenn die Eingabetexte länger werden. Im Vergleich zu unserem zuvor veröffentlichten Klassifizierer ist dieser neue Klassifizierer für Texte von neueren KI-Systemen signifikant zuverlässiger”.

(Quelle: Pixabay)

Was sagt eigentlich eine KI dazu?

Der Vollständigkeit halber haben wir auch ChatGPT gefragt, wie man am besten KI-generierte Texte erkennen kann, das bekamen wir als Antwort:

“Es ist oft schwierig, mit absoluter Sicherheit zu sagen, ob ein Text von einer KI generiert oder von einem Menschen geschrieben wurde, insbesondere wenn hochentwickelte KI-Modelle wie GPT-3.5 verwendet werden. Diese Modelle können Texte erzeugen, die beeindruckend menschenähnlich sind.

Es gibt jedoch einige Situationen, in denen man mit größerer Sicherheit sagen kann, dass ein Text von einer KI generiert wurde:

  1. Bekanntgabe oder Kennzeichnung: Wenn der Text ausdrücklich als von einer KI generiert gekennzeichnet ist, ist dies ein eindeutiger Hinweis. In einigen Fällen müssen KI-generierte Texte aus rechtlichen oder ethischen Gründen gekennzeichnet werden.
  2. Spezifische Kontextinformationen: Wenn spezifische Informationen über den Text oder die Quelle vorhanden sind und sie auf eine KI hinweisen, kann dies die Identifizierung erleichtern. Zum Beispiel, wenn ein automatisiertes System bekannt ist, das bestimmte Texte generiert.
  3. Spezifische Fehler oder Inkohärenzen: Wenn der Text offensichtliche Fehler enthält oder inkohärent ist, die von einer KI verursacht werden könnten, kann dies ein Indiz sein. KI-Modelle sind nicht fehlerfrei und können Schwierigkeiten haben, genaue und kohärente Texte zu erzeugen, insbesondere bei komplexen oder kontextbezogenen Fragen.
  4. Spezifische Anfragen oder Aufgaben: Wenn der Text spezifische Anfragen oder Aufgaben betrifft, die menschliches Fachwissen oder individuelle Erfahrungen erfordern, kann es wahrscheinlicher sein, dass er von einem Menschen geschrieben wurde. KI-Modelle können Schwierigkeiten haben, auf solche Anfragen angemessen zu reagieren.

Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass mit dem Fortschritt der KI-Technologie und der Entwicklung immer leistungsfähigerer Modelle die Grenze zwischen KI-generierten und von Menschen geschriebenen Texten zunehmend verschwimmen kann. Es ist möglich, dass zukünftige Modelle noch schwerer zu erkennen sind. Daher ist eine umfassende Analyse und Bewertung des Textes sowie möglicher zusätzlicher Informationen oft erforderlich, um eine fundierte Einschätzung zu treffen.”

Wie findet ihr die Tools? Welche könnt ihr uns noch empfehlen? Schreibt es gerne in die Kommentare, wir sind gespannt!

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London. Eine von der Hilfsorganisation Plan International in Auftrag gegebene Online-Umfrage, welche die Einstellungen und Meinungen junger Männer in Deutschland zu Themen wie Gefühle, Männlichkeit, Beziehung und Frauen  untersucht hat, liefert besorgniserregende Ergebnisse.  „Die Zahlen zeigen, wie viel Arbeit wir als Gesellschaft noch leisten müssen“ resümiert  Plan International selbst ihre Erkenntnisse. 

Befragt wurden 1000 Männer und 1000 Frauen zwischen 18 und 35 Jahren. Im Anschluss an die Veröffentlichung wurde allerdings auch Kritik an der Repräsentativität der Erhebung laut. 

Laut der Umfrage scheint das Selbstverständnis von Männern in dieser Altersgruppe noch immer stark von traditionellen Rollenbildern geprägt zu sein. Die Hälfte der männlichen Befragten sieht sich demnach selbst als “Versorger”, der zu Hause das Sagen hat. Auch Gewalt gegen Frauen wird von vielen legitimiert: 33 Prozent der befragten Männer geben an, es akzeptabel zu finden, wenn ihnen im Streit mit der Partnerin gelegentlich "die Hand ausrutscht". 34 Prozent seien gegenüber Frauen sogar schon handgreiflich geworden, um ihnen Respekt einzuflößen.

Bild vom “starken Mann” setzt sich weiter durch 

Die Ergebnisse zeigen außerdem: Das Bild vom starken Mann, der keine Schwäche zulassen darf, setzt sich auch im Bewusstsein der jüngeren Generation weiter fort. 71 Prozent der befragten Männer geben an zu glauben, Probleme selbst lösen zu müssen und möchten hierfür nicht um Hilfe bitten. 53 Prozent sagen, es sei ihnen unangenehm über Gefühle zu sprechen, weitere 51 Prozent meinen, so eine Äußerung würde sie angreifbar machen. Zugleich erklären jedoch fast zwei Drittel, dass sie sich innerlich manchmal traurig, einsam oder isoliert fühlen würden. Auch gesundheitliche Probleme beachtet die Hälfte der Befragten nicht, in der Annahme, sie würden von selbst verschwinden. Ihre äußere Erscheinung ist den jungen Männern hingegen offenbar deutlich wichtiger als ihre Gesundheit: 59 Prozent gaben an, viel dafür zu tun, einen sportlichen und muskulösen Körper zu haben. Mit ihrem Auftreten wollen die meisten von ihnen zeigen, dass sie ein "echter Mann" sind. 

Homosexualität stehen die meisten der Befragten ablehnend gegenüber. 48 Prozent fühlen sich sogar gestört, wenn Männer ihre Homosexualität in der Öffentlichkeit zeigen. Weitere 42 Prozent sagen, dass Männer, die “verweichlicht” oder feminin auf sie wirken, "schon mal einen Spruch” von ihnen zu hören bekommen.

„Die Häufigkeit der Sprüche zeigt, dass sich Männer nicht nur selbst, sondern oft auch gegenseitig unter Druck setzen – indem sie einander auslachen, abwerten, diskriminieren und/oder beleidigen, wenn ein Mann von den traditionellen Vorstellungen von Männlichkeit abweicht oder diesem Bild insgesamt nicht entspricht“, heißt es in der Auswertung der Umfrage.

Traditionelle Rollenverteilung in Beziehungen 

Auch das Bild der Männer von Frauen und Beziehungen zeigt einen besorgniserregenden Stand mit Blick auf die Gleichberechtigung der Geschlechter.

In Beziehungen bevorzugen die meisten Befragten eine klare Rollenverteilung: Der Mann verdient das Geld, die Frau kümmert sich um Haushalt und Kinder. Etwa die Hälfte der Befragten geben an, für Haushaltsarbeiten die Partnerin in der Verantwortung zu sehen. Entsprechend würden 59 Prozent der Teilnehmer nicht länger als ein paar Wochen in Elternzeit gehen. Fast 40 Prozent äußern außerdem, dass sie von einer Partnerin erwarten, ihre eigenen Ansprüche zurückzustellen, damit sie ihnen den Rücken freihalten kann.

Diese Haltungen zeigen sich auch in der Einstellung zu Frauen und zur Sexualität, Plan International selbst schreibt von einer „Doppelmoral”. Einerseits möchte jeder zweite junge Mann laut der Umfrage keine Beziehung mit einer Frau eingehen, die bereits viele Sexualpartner hatte. Gleichzeitig sieht es aber mehr als ein Drittel als reizvoll, selbst mit vielen Frauen zu schlafen. Aufreizendes Verhalten vonseiten der Frauen darf als Aufforderung verstanden werden, sagen 47 Prozent der Befragten. Auch "Catcalling", also Frauen hinterherzurufen, zu pfeifen oder ihnen nachzuschauen, sehen 41 Prozent als ihr gutes Recht an.

Frauen wünschen sich Verständnis und Gleichberechtigung 

Unter den jungen Frauen hingegen zeigt sich ein ganz anderes Meinungsbild: 

„Unsere Umfrage zeigt, dass gerade im Bereich der heterosexuellen Beziehungen die Vorstellungen von Männern und Frauen stark auseinandergehen (...) Die große Mehrheit der befragten Frauen widerspricht diesen Einstellungen: Sie wünscht sich gleichberechtigte Partnerschaften, in denen Aufgaben geteilt und Entscheidungen gemeinsam getroffen werden " äußert sich Plan International in der Aufarbeitung der Ergebnisse. 

77 Prozent der befragten Frauen erwarten außerdem deutlich mehr Verständnis und finden, dass jeder Mann inzwischen wissen sollte, welches Verhalten in Sachen Gleichberechtigung von ihm erwartet wird. Jede Vierte fordert von Männern einen Verzicht auf Machtprivilegien. Genauso viele gaben an, dass es Männer heutzutage schwer haben, ihre Rolle zu finden und etwa 20 Prozent würden sie dabei unterstützen. Rund zehn Prozent der Frauen sind der Ansicht, dass Männer ihre Macht missbrauchen und deswegen mehr Druck notwendig wäre.

Wie repräsentativ ist die Stichprobe? Kritik am Studiendesign 

Ob diese Daten aber tatsächlich ein aussagekräftiges Bild von jungen Männern in Deutschland zeichnen können, ist umstritten. Zwar wurden laut Umfragedesign bei den Teilnehmenden Alter, Religion und Bildung berücksichtigt, sodass die Verteilung repräsentativ der Bevölkerung entsprechen soll. Welche Persönlichkeitsmerkmale und Einstellungen die befragten Personen auszeichneten und ob sie damit für die der deutschen Bevölkerung stehen, wurde jedoch trotz des eigenen Anspruchs an Repräsentativität nicht berücksichtigt. Die Daten lieferte ein Marktforschungsinstitut aus Düsseldorf, das sich auf Online-Befragungen spezialisiert hat. Auch die Statistikerin Sabine Zinn zweifelt an der Aussagekraft der Erhebung. Sie sagt,  Befragungsteilnehmer über Online-Banner, Newsletter oder Zeitungsanzeigen zu rekrutieren, führe dazu, dass sich vor allem Menschen mit hohem Mitteilungsbedürfnis melden. Das könne in großen Verzerrungen der Realität enden.  Die Online-Befragung entspreche allerdings den „üblichen Standards der Branche“, teilte eine Sprecherin von Plan International Deutschland mit.

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Ohne diesen kleinen Helfer ist Unterricht in Deutschland schon lange kaum mehr vorstellbar – das Klassenbuch. Doch woher stammt es eigentlich und wie wird die Zukunft dieses geschichtsträchtigen Utensils in Zeiten der Digitalisierung aussehen? Diesen und weiteren Fragen werden wir uns in diesem  Artikel widmen.

Geschichte des Klassenbuchs

Die Ursprünge des Klassenbuchs, so wie wir es kennen, sind ungeklärt. Expert:innen sind sich uneinig, wie es zu der Entstehung des Dokumentes kam. Einig sind sie sich hingegen in dem Punkt, dass das Klassenbuch einen Zusammenschluss aus bereits dagewesenen Dokumentformen darstellt, welche zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufkamen und die Funktion besaßen, den Unterricht zu strukturieren und den Lehrkräften die Organisation des Schulalltags erleichtern sollten. Diese Dokumente wurden zunächst handschriftlich von den jeweiligen Lehrkräften erfasst, später jedoch von bereits vorgefertigten Formularen ersetzt. Solche vorgefertigten Formulare, welche in einem widerstandsfähigen Einband zusammengefasst sind, finden sich noch heute in einigen Klassenzimmern der Bundesrepublik. In seinen Ursprungsformen wurde das Klassenbuch dazu genutzt, Absenzen von Schüler:innen zu dokumentieren. Seitdem wurde es stetig um zusätzliche Informationen erweitert.  

Heute sind die Regelungen, welche das Klassenbuch betreffen, von den Ländern vorgegeben und weisen teils große Unterschiede auf. In Berlin beispielsweise unterliegt die Struktur und Funktion des Klassenbuchs §5 der Verordnung über die Verarbeitung personenbezogener Daten im Schulwesen.  Laut dieser beinhaltet das Klassenbuch Namen und Geburtsdaten der Schüler:innen, Stundenpläne, unterrichtende Lehrer:innen, erteilten Unterricht , Fehlzeiten von Schüler:innen sowie besondere Vorkommnisse.

Das digitale Klassenbuch

Seit 2017 lässt die Verordnung über die zur Verarbeitung zugelassenen Daten von Schülerinnen, Schülern und Eltern die alleinige Verwendung eines digitalen Klassenbuchs zu. Aktuell findet an vielen Schulen deutschlandweit eine Veränderung in der Struktur der Unterrichtsorganisation und der Ablage der dazu benötigten Dokumente, denn die Digitalisierung des Schulwesens macht auch vor dem Klassenbuch keinen Halt. Der Trend der letzten Jahre zeigt klar, dass es einen Wandel vom klassischen Klassenbuch in Papierform hin zum digitalen Klassenbuch gab. Versionen des digitalen Klassenbuchs lassen sich von diversen Anbietern beziehen und werden entweder entsprechend der Schülerzahl oder als Festpreis berechnet. 

Wir haben für euch zwei Anbieter recherchiert, die sinnvolle Lösungen anbieten. Module mit einem Festpreis sind bereits ab etwa 387 Euro jährlich, von “Schulmanager-Online” verfügbar, der Preis pro Schüler:in bei anderen Anbietern hingegen beginnt ab etwa 2-3 Euro, beispielsweise von “Webuntis”. Beide Varianten werden in der Regel in einjährigen Abonnements angeboten. Die größten Unterschiede zwischen den verschiedenen digitalen Klassenbüchern auf dem Markt bestehen jedoch nicht nur aus dem Preispunkt, sondern beinhalten auch die verwendeten Designs, die verfügbaren Funktionen, usw. und sollten dementsprechend individuell nach den Bedürfnissen der Schulen ausgewählt werden. Einen Anbietervergleich findet ihr beispielsweise hier

(Quelle: Envato)

Vorteile und Chancen durch das digitale Klassenbuch

Das digitale Klassenbuch kann im Gegensatz zu seiner Ursprungsform aus Papier nicht verloren gehen, ist nicht beschränkt in der Seitenzahl, verfügt in den meisten Fällen über erheblich mehr Funktionen und ist darüber hinaus auch noch Ressourcen sparend. Einer der bedeutendsten Vorteile jedoch ist die uneingeschränkte, räumlich unabhängige Verfügbarkeit der Daten. Lehrkräfte können somit von überall auf das digitale Klassenbuch zugreifen, wodurch die Unterrichtsvorbereitung erleichtert wird und flexibler auf Änderungen im Stundenplan eingegangen werden kann. Hinzu kommt die Möglichkeit der Interaktion mit externen Personen, wie etwa den Eltern der Schüler: innen, Verwaltungsbeauftragten der Schule o.ä.

Hürden und Probleme für das digitale Klassenbuch

Um das digitale Klassenbuch effizient in den Unterrichtsalltag zu implementieren, gilt es zunächst einige Hürden zu meistern und sich den ein oder anderen Problemstellungen bewusst zu sein. Eingangs müssen Lehrkräfte mit der sachgemäßen Verwendung des gewählten digitalen Klassenbuchs vertraut gemacht werden. Ist dieser Schritt gegangen, gegebenenfalls durch benötigte Einweisungen oder Fortbildungen, gilt es die Zugänge zu dem Programm auf autorisierte Personen, wie Lehrkräfte, Verwaltungsbeauftragte, etc., zu beschränken. Dies beugt zum einen unangenehme Überraschungen vor und ist zum anderen auch Grundbaustein für die Einhaltung des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG). Die Nutzung eines digitalen Klassenbuchs ist nicht in allen Bundesländern geregelt und dementsprechend gelten verschiedene datenschutzrechtliche Verordnungen. Wichtig im Allgemeinen sind die Transparenz über die Daten- und Informationsnutzung gegenüber der Schüler:innen und deren Eltern, die ausschließliche Verwendung der für den Unterricht benötigten Daten und bei der Nutzung von Funktionen, welche über die eines normalen Klassenbuchs hinausgehen die Einholung einer Einwilligung der Eltern, welche jederzeit widerrufen werden kann.

Das Klassenbuch blickt auf eine lange Geschichte als stützendes Hilfsmittel im Unterrichtsalltag zurück, die von Weiterentwicklung geprägt ist. Einst ein Formular in Papierform, entfaltet sich vor allem durch die Nutzung eines digitalen Klassenbuchs das volle Potenzial, welches über das bloße Anfertigen von Notizen hinausgeht. Um dieses Potenzial nutzen zu können, bedarf es einer Einarbeitung in das Thema und die Einhaltung von Datenschutzvorkehrungen. Sind jedoch alle Schritte gegangen und eine sichere Nutzung des Programms gewährleistet, steht der Verwendung des Alltagshelfers nichts mehr entgegen und die Vorteile, welche die moderne Software mit sich bringt, können genutzt werden. Diese übersteigen klar die Möglichkeiten, welche ein klassisches Klassenbuch in Papierform bieten kann und sind somit eine Bereicherung für den Unterricht von Morgen. 

Wie nutzt ihr das Klassenbuch an eurer Schule? Bevorzugt ihr die digitale oder die analoge Variante? Teilt eure Meinung in den Kommentaren!

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Die Herausforderung, sich auf zahlreichen digitalen Lernplattformen anzumelden, kostet in Schulen wertvolle Unterrichtszeit und behindert den Fortschritt des digitalen Lernens. Miralearn, entwickelt von zwei engagierten Lehrkräften, bietet nun eine Lösung, die diesen Anmeldefrust ein für alle Mal beseitigt.

Mira Learning Lab GmbH freut sich, Miralearn vorzustellen, eine innovative Lösung, die das Einloggen auf digitalen Lernseiten vereinfacht. Miralearn ermöglicht es Schülerinnen und Schülern, sich schnell und sicher bei ihren personalisierten Lernseiten anzumelden, indem sie einfach eine Loginkarte mit einem QR-Code vor die Kamera halten.

Dieses Tool wurde von zwei engagierten Lehrkräften entwickelt, die auch als IT-Verantwortliche ihrer Schule tätig sind. Ihre Mission war es, ein Produkt zu schaffen, das das allzu vertraute Problem des Anmeldefrusts in Schulen löst und somit die Unterrichtszeit effizienter nutzt.

"Wir haben Miralearn entwickelt, weil wir sahen, wie wertvolle Unterrichtszeit durch das ständige Einloggen und Wiederherstellen von Passwörtern verloren ging", sagte Tobias Meyer, einer der Gründer. "Unsere Kolleginnen und Kollegen teilten uns auch ihre Bedenken mit, ihren Schülern nicht noch einen weiteren Login zumuten zu wollen. Mit Miralearn haben wir dieses Dilemma gelöst."

Miralearn ist kompatibel mit jedem Gerät und jedem Browser und erfüllt die höchsten Sicherheits- und Datenschutzstandards. Mit Miralearn können auch die jüngsten Schülerinnen und Schüler sich selbständig und schnell anmelden und sofort mit dem Lernen beginnen, da kein Tippen erforderlich ist. Für weiterführende Informationen zu Miralearn besuchen Sie bitte www.miralearn.com

Über Mira Learning Lab GmbH: Mira Learning Lab ist ein Bildungstechnologieunternehmen, das sich auf die Entwicklung innovativer Lösungen zur Verbesserung des digitalen Lernens konzentriert. Mit einem Team aus erfahrenen Lehrkräften und Technologieexperten strebt Miralearn danach, Bildungszugang und -erfolg durch den Einsatz von Technologie zu verbessern.

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Stuttgart. Der Einfluss und die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz betreffen  die Wirtschaft immer stärker. Unternehmer aus Baden-Württemberg fordern deshalb jetzt staatliche Unterstützung beim Thema KI. Sie wollen mehr Geld für die Weiterentwicklung, plädieren aber auch für Investitionen und Innovationen in Schulen und Forschungseinrichtungen. „An den Ausgaben für Forschung und Entwicklung wird sich maßgeblich mitentscheiden, ob Deutschland und damit auch Baden-Württemberg in den nächsten Jahren im globalen Wettbewerb mithalten und den Wohlstand beibehalten kann", erklärte Oliver Barta, Hauptgeschäftsführer des Verbands Unternehmer Baden-Württemberg (UBW).

Oliver Barta, Geschäftsführer der UBW (Quelle: UBW)

Deshalb plädierte Berta für eine zukünftige gemeinsame Kraftanstrengung von Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, um den, wie er es nannte, "KI-Turbo" einzulegen. Der Fokus solle hier insbesondere auf den industriellen Kompetenzen und den Wertschöpfungsketten liegen. Sonst bestehe für Baden-Württemberg die Gefahr, den Anschluss zu verlieren, da Studien- und Ausbildungsplätze der Ingenieurwissenschaften  oftmals unbesetzt bleiben würden. Diese bilden jedoch das Fundament der industriellen Fähigkeiten Baden-Württembergs. Laut Berta haben sich außerdem die Anforderungen an den Lehrbetrieb der Hochschulen durch Künstliche Intelligenz stark verändert. „Entscheidend ist: Wir dürfen hier nicht abgehängt werden."

Hierfür sei es wichtig, neue Erkenntnisse aus der KI-Forschung in die Lehrpläne zu integrieren. Dies sollte nicht nur in IT-Studiengängen geschehen: Berta fordert, neue KI-Professuren einzurichten und bereits bestehende Professuren neu auszurichten. Aber auch in Schulen müssten laut Berta die Investitionen vorangetrieben werden. 

Tatsächlich sieht auch die Mehrheit der Deutschen großen Aufholbedarf bei der Einbindung von KI in den Unterricht. Aus einer Studie im Auftrag der Vodafone-Stiftung vom März diesen Jahres geht hervor, dass die Mehrheit der Deutschen KI als Teil des Unterrichts unterstützt. 55 Prozent der Befragten und 66 Prozent der Eltern von Grundschulkindern wünschen sich, dass der Umgang mit KI-gestützten Anwendungen Teil des Lehrplans werden sollte. Die Verantwortung, KI zu erklären und den Schüler:innen einen  kritischen Umgang mit Künstlicher Intelligenz zu vermitteln, sehen die meisten Befragten bei den Lehrkräften. Von ihnen wird erwartet, sich ausreichende Digitalkompetenz anzueignen, um auf den Einsatz von KI im schulischen Umfeld vorbereitet zu sein. 

„Künstliche Intelligenz hat ohne Zweifel ein immenses Potenzial, die Schulen in Deutschland in vielerlei Hinsicht nachhaltig zu verändern. Einfach abwarten, ob es sich vielleicht nur um eine neue Bildungsmode handelt, dürfte daher der schlechteste aller möglichen Ratschläge sein“, so Matthias Graf von Kielmansegg, Geschäftsführer der Vodafone-Stiftung Deutschland, zu den Ergebnissen der Umfrage. Nötig sei laut ihm ein Dreiklang aus Information, Evaluierung und Erprobung. Möglich sein werde dies nur mit einer konzertierten Aktion von Bildungspolitik, Schulpraxis und Bildungsforschung.

An einem ersten Schritt hin zur Nutzung von KI im Unterricht versuchen sich gerade acht  Bundesländer mit dem Einführen einer KI-gestützten Lerncloud. Diese soll den Leistungsstand von Schüler:innen in einer Lerneinheit automatisiert messen und ihnen individuell Aufgaben zuweisen können. Bei einem Praxistest soll es Schüler:innen dadurch gelungen sein, ihre Lernergebnisse quasi zu verdoppeln. Für den Test sei eine Lösung des Anbieters Area 9 Lyceum zum Einsatz gekommen, der seine Hauptsitze auf Kopenhagen und Boston verteilt hat und eine deutsche Niederlassung in Leipzig betreibt. Die Firma bezeichnet sich selbst als "Marktführer für adaptive Lernsysteme". Laut ihr ermögliche die Lernplattform den Wissenserwerb „zugeschnitten auf die individuellen Bedürfnisse jedes Einzelnen". 

Im Rahmen der bevorstehenden Ausschreibung für die KI-Lerncloud muss sich aber auch Area 9 Lyceum neu bewerben. Insgesamt sollen 55 Millionen Euro aus dem Etat für länderübergreifende Projekte in die Entwicklung des Systems fließen. Unter der Federführung Sachsens beteiligten sich Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und das Saarland. 

„Wenn dieses Projekt erfolgreich wird, dann würde zum ersten Mal das große Bildungsversprechen eingelöst, jeder Schülerin und jedem Schüler individuell das Beste anzubieten." äußerte der brandenburgische Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD).  Dieser hat auf einer Fachtagung in Potsdam dafür geworben, KI stärker in den Unterricht einzubeziehen: „Es soll insbesondere ab Jahrgangsstufe 5 Grundsatz in den Schulen werden, sich offensiv, konstruktiv und reflektiert mit den Möglichkeiten von KI auseinanderzusetzen", betonte er. 

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Tablets im Unterricht werden sowohl bei Schülern:innen, als auch bei Lehrkräften immer beliebter. Und das zurecht, denn tatsächlich haben sie viele Vorteile gegenüber dem klassischen Stift und Papier. Ihr könnt euch mit der Nutzung von Tablets nicht nur das Schleppen vieler Bücher und Papierkram ersparen, sie helfen euch außerdem während des Unterrichts schneller und unkomplizierter eure Unterlagen zu finden und einen besseren Überblick über eure Materialien und Notizen zu behalten. Abgesehen davon bieten sie einen klaren logistischen Vorteil, denn durch die Echtzeitübertragung von Unterrichtsmaterialien könnt ihr eure Schüler:innen leichter und schneller mit allen benötigten Informationen versorgen. Auch eröffnen sich mit einem Tablet für euch viel mehr Möglichkeiten, die Stunde mit abwechslungsreichen Beiträgen wie Musik, Spielen, Videos oder Ähnlichem zu füllen und damit eure Schüler:innen zu begeistern. Dabei sind Tablets deutlich handlicher als Laptops und bieten außerdem die Möglichkeit, eure Notizen handschriftlich zu verfassen und  flexibler gestalten zu können . 

Bei der Anschaffung eines Tablets solltet ihr als Lehrkraft einige Punkte beachten, um auch das am besten eure Arbeit geeignete Gerät auszuwählen. Die wichtigsten Faktoren, die bei unserer diesjährigen Tablet-Kaufberatung für Lehrkräfte eine Rolle spielen, sind: 

  • Eine ausreichende Größe des Tablets, da zu kleine Bildschirme das Arbeiten erschweren können. Je nach persönlicher Vorliebe sind mittelgroße Tablets ab 10 Zoll für einen handlichen Umgang, oder große Geräte ab 12 Zoll für ein übersichtlicheres Arbeiten geeignet 
  • Wenig Gewicht, damit es vor der Klasse bequem in einer Hand gehalten werden kann  
  • Eine lange Akkulaufzeit, damit das Tablet euch den ganzen Arbeitstag über unterstützen kann 
  • Genügend Speicherplatz, damit alle eure Materialien auf dem Gerät Platz finden
  • Ein angemessener Preis, welcher im guten Verhältnis zu den Leistungen des Tablets steht 
  • Das Unterstützen aller Programme und Apps, welche ihr für euren Unterricht benötigt 

Entlang dieser Kriterien haben wir für euch die besten Geräte für Lehrer:innen ausgewählt, welche wir euch nachfolgend vorstellen möchten. Wir profitieren dabei nicht von den Angeboten oder genannten Marken, die Vorschläge basieren lediglich auf unseren persönlichen Einschätzungen.

(Quelle: Apple)

Alleskönner mit stolzem Preis: Das iPad Air: 5. Generation 2021 

Einer der beliebtesten Tablet-Hersteller ist Apple, dessen iPads besonders gut für den Unterricht geeignet sind. Der große Vorteil gegenüber dem Android- oder Microsoft-Betriebsystem besteht darin, dass im Appstore von Apple alle Apps angeboten werden, welche ihr für euren Unterricht benötigt, während die Angebote für andere Betriebssysteme in diesem Bereich teilweise noch Nachholbedarf haben. 

Apple bietet drei  verschiedene iPad Serien an: die klassische, die Air und die Pro Version. Besonders geeignet für euren Unterricht ist das iPad Air, da es ähnliche Funktionen hat wie das iPad Pro, dafür aber deutlich günstiger ist und damit von den drei Serien momentan das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. 

Das 10,9 Zoll große Ipad Air in der 5. Generation ist erhältlich mit 64 GB oder 256 GB Speicherplatz. Beide Optionen verfügen über einen Arbeitsspeicher (RAM) von 8 GB. Zusätzlich kann man zwischen einer Ausführung mit WLAN- oder auch mit 5G Verbindung wählen, mit welcher ihr auch von unterwegs Zugriff auf das Internet habt. Momentan kann das iPad Air 5 in einer Preisspanne von 647,99 bis 1.095,00  Euro erworben werden, je nachdem welche Ausführung gewählt wird.

Die Akkulaufzeit beträgt laut Apple zehn Stunden bei aktiver Nutzung, also ausreichend für einen ganzen Arbeitstag. Es verfügt außerdem über einen USB-C Anschluss und kann so leicht mit anderen Geräten verbunden werden. Kompatibel ist es mit dem Apple Pencil in der  2. Generation, welcher für 149,00 Euro erhältlich ist. Sehr hilfreich kann eine Tastatur sein, mit welcher ihr das iPad ähnlich einem Laptop nutzen könnt. Hierfür kann das Magic Keyboard für 109,00 Euro oder das Smart Keyboard Folio, erhältlich für 219,00 Euro, verbunden werden. 

(Quelle: Apple)

Das “Brot-und-Butter”-iPad: Die 9. Generation 2021 

Das iPad der 9. Generation ist das perfekte Anfänger-Tablet, denn es ist vergleichsweise günstig und sehr einfach zu bedienen. Zwar hat es nicht so viele Funktionen wie die Geräte der Air-Reihe, es ist jedoch in vielen Fällen ebenfalls ausreichend für eine Unterstützung in der Unterrichtsvorbereitung und Umsetzung. Außerdem ist es deutlich günstiger als das iPad Air: Erhältlich ist es ab einem Preis von  366,49 Euro, je nach zusätzlichen Funktionen bis hin zu 709,26 Euro.  Auswählen kann man zwischen einem Speicherplatz von 64 GB oder 256 GB und einer ausschließlichen WLAN- oder zusätzlichen WiFi + Cellular Verbindungsoption. Der Arbeitsspeicher beträgt bei beiden Speicherplatzoptionen 3 GB. 

Mit 10,2 Zoll hat das iPad 9 zwar ein recht kleines Display, ist dafür aber handlich und ist mit nur 487 Gramm vergleichsweise leicht. Geladen wird es über einen Lightning-Anschluss. Der Akku hält laut Apple zehn Stunden bei aktiver Nutzung und somit ebenfalls mindestens den ganzen Schultag ohne Ladeunterbrechung. Kompatibel ist es mit dem Apple Pencil in der 1. Generation für 119,00 Euro und wie das iPad Air mit dem  Smart Keyboard Folio für 199,00 Euro.

(Quelle: Amazon)

Elegante Android-Alternative: Samsung Galaxy Tab S8

Möchtet ihr statt einem iOS Gerät lieber ein Tablet mit einem Android Betriebssystem nutzen, dann wird das Samsung Galaxy Tab S8 eine gute Wahl für euren Unterricht sein. Es ist eher ein Tablet aus der mittleren Preisklasse, bietet aber im Vergleich zu anderen, teilweise teureren  Android Geräten einige Vorteile in Sachen Größe und Funktionen.

Es ist 11 Zoll  groß, nur 503 Gramm schwer und hat je nach Wunsch einen Speicherplatz von 128GB oder 256GB. Der RAM beträgt bei beiden Ausführungen 8GB. Zusätzlich kann der Speicher aber mit einer microSD Karte erweitert werden, ein Vorteil auch gegenüber den Apple Geräten. Der Akku hat laut Samsung eine Laufzeit von bis zu 13 Stunden im aktiven Zustand. Optional kann neben der WIFI Ausführung auch eine Version mit 5G Verbindung gewählt werden. Der USB-C Anschluss erleichtert außerdem die Verbindung mit externen Geräten. Ergänzend genutzt werden kann das Book Cover Keyboard für 199,00 Euro, ein S-Pen wird mit dem Tablet bereits kostenlos mitgeliefert. Momentan ist es in der WLAN-Konnektivität für 659,99 Euro und mit 5G Verbindung für 833,87 Euro verfügbar.

(Quelle: Lenovo)

Budget-Tipp: Lenovo Tab M10 Plus Gen 3

Sucht ihr nach einem Android Gerät der unteren Preisklasse, welches trotzdem alle notwendigen Leistungen für eure Arbeit umfasst, dann ist das Lenovo Tab M10 Plus in der 3. Generation eine gute Wahl. Denn trotz des geringen Preises bietet es viele Auswahlmöglichkeiten zu Speicher und Verbindung und die Kompatibilität mit Stiften und Tastaturen an.  

Das Lenovo Tab M10 Plus hat eine Größe von 10,6 Zoll und ein Gewicht von 465 Gramm. Die Akkulaufzeit umfasst bis zu zwölf Stunden aktive Nutzung. Außerdem verfügt das Tablet über einen zeitgemäßen USB-C Anschluss.  Der Speicherplatz kann individuell gewählt werden und umfasst entweder 32 GB, 64 GB oder 128 GB, der Arbeitsspeicher ist wahlweise mit  3 GB oder 4 GB verfügbar. Der Speicher kann zusätzlich durch das Einsetzen einer microSD Karte erweitert werden. Ob eine LTE (4G) oder WIFI Verbindung gewünscht ist, kann ebenfalls ausgewählt werden. Kompatibel sind die Stifte Lenovo Precision Pen 2 für 64,99 Euro  und der Lenovo Active Pen 3 für 49,00 Euro. Als Tastatur könnt ihr die EasyAcc Tastatur für 35,99 Euro verbinden.  Die Preisspanne der unterschiedlichen Ausführungen liegt zwischen 157,00  Euro und 263,99 Euro. 

(Quelle: Stiftung Warentest)

Der iPad-Killer von Microsoft: Das Surface Pro 9

Als Alternative zum herkömmlichen Tablet wurde in den letzten Jahren auch die Surface Version als Hybrid zwischen Tablet und Laptop immer beliebter. Vorteil für euch ist, ihr habt keine Umgewöhnung in der Benutzeroberfläche vom gewohnten PC zum Tablet, könnt aber trotzdem alle Vorteile eines solchen nutzen. 

Zu empfehlen ist hier momentan das Microsoft Surface Pro 9. Mit 13 Zoll ist es das größte der hier vorgestellten Geräte und bietet euch damit optimale Voraussetzungen, auch länger am Bildschirm arbeiten zu können. Allerdings ist es mit 879 Gramm auch das schwerste. Der Speicherplatz ist mit 256 GB sehr umfangreich, sodass keine zusätzliche Speicherkarte benötigt wird. Den Arbeitsspeicher könnt ihr individuell zwischen 8, 16 und 32 GB wählen. Auch hier wird das Verbinden mit anderen Geräten durch den vorhandenen USB-C Anschluss erleichtert. Die angegebene Akkulaufzeit beträgt acht Stunden und ist damit ausreichend für einen Schultag. Als zusätzliche Ergänzung könnt ihr den Slim Pen 2 für 129,00 Euro und das Signature Keyboard für 179,99 Euro nutzen. Auch beim Surface Pro  könnt ihr zwischen einer ausschließlichen WLAN-Verbindungsmöglichkeit oder einer, die 5G unterstützt, wählen. Je nach Ausführung ist es für 999,00 Euro bis 1599,00 Euro erhältlich.

Nutzt ihr bereits Tablets für euren Unterricht? Wenn ja, wie waren eure bisherigen Erfahrungen und habt ihr weitere Tipps für eure Kolleg:innen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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Dass Missverständnisse entstehen können, ist eine altbekannte Tatsache. Wer hat sich nicht schon einmal für etwas verteidigen müssen, was von einer anderen Person falsch aufgefasst wurde? Es gibt allerdings einen Unterschied zwischen einer Fehlinformation wie einem Missverständnis und einer Desinformation: Bei Fehlinformationen ist die Täuschung ungewollt, bei einer Desinformation ist die Täuschung das Ziel. 

Nicht alles, was im Internet verfügbar ist, sollte unbedingt geglaubt werden. Fehl- und Desinformation sind beide zahlreich vorhanden, aber der Unterschied zur Realität ist mitunter stark verschleiert. Eines der Mittel, durch die Wahrheit verschleiert wird, sind Deepfakes. 

Was kann man tun, wenn die Lüge im Videoformat zu sehen ist? Wir bieten einen Einblick in die Thematik und Gegenmaßnahmen zur Bewahrung der Wahrheit.

Was ist ein Deepfake?

Deepfakes lassen sich ganz allgemein als eine weiterentwickelte Form von Fake News betrachten. Fake News, sind erfundene Informationen, welche eine falsche Realität suggerieren. Bei Fake News handelt es sich um Desinformation, bewusst in die Welt gesetzte, unwahre Tatsachen, deren Sinn es ist, ihre Konsumenten zu manipulieren. 

Das alles mag auf den ersten Blick zwar nicht besonders bedrohlich sein, dabei haben Fake News bereits jetzt Menschen auf dem Gewissen. Falsche Nachrichten zur Corona-Pandemie und dem Corona-Virus haben schon in den ersten Monaten der Pandemie für hunderte von Toten gesorgt

Zwar hat es Fake News schon immer gegeben, jedoch sind durch die Errungenschaften wie das Internet und neue digitale Medien noch nie zuvor dagewesene Möglichkeiten entstanden. Unter ihnen sind Deepfakes mit die gefährlichsten, weil sie über eine gefragte Qualität verfügen: Glaubhaftigkeit. 

Ein Deepfake ist eine spezifische Art von Fake News, wobei es sich um Fake-Videos handelt. Deepfakes werden produziert durch KI und der Begriff selbst kommt von “Deep Learning", der Fähigkeit von Maschinen selbst zu lernen durch die Zuführung von Datenmengen. 

Eine real erscheinende Person, welche eigentlich nur von der KI erstellt wurde, ist somit auf einem Video, welches für die Interessen der Ersteller wirbt. Beispiele sind ein Deepfake von Elon Musk, der zur Investition in die Kryptowährungsplattform BitVex aufruft oder Videoanrufe an Bürgermeister von einer digitalen Kopie Vitali Klitschkos. Aber auch wenn Prominente ein höheres Risiko haben, können auch Privatpersonen betroffen werden, wie Noelle Martin

Alle diese Beispiele sind Desinformation, aber trotzdem echt wirkend. Was scheint vertrauenswürdiger? Ein Artikel auf Facebook darüber, dass es kein Corona-Virus gibt oder ein Video vom ehemaligen Präsidenten Barack Obama, wie er dasselbe sagt? Letzteres kann mithilfe von Deepfakes erschaffen werden und unzählige Leben beeinflussen oder gar riskieren. Für radikale Bewegungen sind Deepfakes ein gefundenes Fressen. Zu den Fake News wird so ‘glaubhafter Beweis’ inszeniert. Aber was kann getan werden, um gegen diese Art von Desinformation vorzugehen?

Acht Merkmale, an denen ihr Deepfakes erkennen könnt?

Es gibt einige Tipps, die angewendet werden können, um Deepfakes zu erkennen und zu entlarven. Forscher:innen des MIT Media Lab haben acht Merkmale zusammengefasst, auf die es zu achten gilt. Auch wenn die Technologie immer besser wird, so liefern folgende Merkmale Anhaltspunkte für jeden:

Gesicht: Verzerrung oder Veränderung sind fast immer involviert in der Erstellung eines Deepfakes, weswegen es sich anbietet, darauf zu achten, wie verzerrt das Gesicht aussieht und ob die Beleuchtung stimmt.

Wangen und Stirn: Unstimmigkeiten in der Textur und ob die Haut in diesem Bereich künstlich aussieht.

Augen und Augenbrauen: Schatten um die Augenbrauen und Tränensäcke sowie die Augenfarbe.

Brillengläser: Licht, Spiegelungen und Blendung.

Gesichtsbehaarung (oder fehlende Gesichtsbehaarung): Sind die Bewegungen der Haare richtig?

Gesichts-Muttermale: Positionen und  Bewegungen von Muttermalen.

Blinzeln: Natürlich erscheinendes Blinzeln.

Lippen: Stimmen die Lippen mit dem Gesicht überein?

Auf dieser Seite könnt ihr mit euren Schülern selbst überprüfen wie gut ihr darin seid, Deepfakes zu entlarven. 

Abgesehen von der Analyse des Videos bietet es sich allerdings auch an, Recherche zum Original-Video zu betreiben. Sofern es keine anderen Beispiele zur Geschichte gibt, handelt es sich womöglich um ein Deepfake. Des Weiteren kann die Rückwärtssuche von Bildern behilflich sein. Macht dafür mehrere Fotos vom vermeintlichen Deepfake und gibt sie in die Google Bildersuche, TinEye oder ähnliche Seiten ein. Dadurch lässt sich herausfinden, ob eine andere Person das Video vorher verwendet oder veröffentlicht hat und ob es von einer seriösen Quelle kommt. 

Es gibt bereits Organisationen, welche gegen Fake News und Deepfakes vorgehen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt zahlreiche Projekte. Doch es gibt auch Gruppierungen abseits des Ministeriums. Eine davon ist Codetect. Der gemeinnützige Verein überprüft schon seit 2020 Online-Quellen mit dem Ziel, eine gut informierte Gesellschaft und resiliente Demokratie einzusetzen.

Für eure Schüler:innen könnte es sich gut eignen, eine Unterrichtseinheit zum Thema auszuüben. Klickwinkel hat hierfür einen Plan erstellt. Solltet Ihr selbst von Deepfakes betroffen sein, gibt es außerdem Möglichkeiten auf Basis des Persönlichkeitsrechts zu klagen

In unserer sich rapide  verändernden (nicht nur digitalen) Welt ist es von großer Bedeutung, eine Orientierung zu finden. Denkt daran, kritisch mit den Inhalten des Internets umzugehen und auch zu hinterfragen, wie seriös die aktuellen Quellen sind.

Seid ihr schon einmal auf ein Deepfake gestoßen? Teilt es uns doch in den Kommentaren mit!

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Die KIM Studie 2020 hat bereits gezeigt, dass der Medienkonsum und -besitz bei Kindern steigt. Die neue Studie von Dynata bestätigt diese Aussage nicht nur, sondern zeigt auch die große Nachfrage nach und Notwendigkeit für digitale Vorschulbildung. Frühkindliche Bildung legt das Fundament für zukünftiges Lernen und sollte daher den Umgang mit digitalen Geräten und Technologien einschließen. In einer zunehmend digitalen Ära ist es entscheidend, dass Kinder nicht nur Grundkenntnisse erwerben, sondern auch lernen, wie sie Software nutzen, Hardware bedienen und sich in einer digitalen Welt zurechtfinden. Dieser Artikel widmet sich dem spannenden Thema der Digitalisierung in der Vorschulbildung und stellt das EdTech Startup Edurino vor, das die Weichen für eine innovative und zukunftsorientierte Lernerfahrung stellt.

Unser Alltag wird digitaler - warum nicht unsere Vorschulbildung?

Ein Überblick der Kernaussagen der Studie (Quelle: Edurino / Dynata)

Die im Februar 2023 im Auftrag von Edurino durch Dynata durchgeführte Studie zu Mediennutzung und Edutainment umfasst die Befragung von 1.000 Eltern in Deutschland, die Kinder im Alter von 3 bis 7 Jahren haben. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass über 80 Prozent der Kinder Zugang zu einem Tablet oder Smartphone haben, wobei mehr als 60 Prozent von ihnen ein eigenes Gerät besitzen. Von den befragten Eltern gaben 80 Prozent an, dass ihre Kinder Spiele mit Lerninhalten nutzen, im Vergleich zu reinen Unterhaltungsspielen. Bei der Suche nach Edutainment-Produkten legen Eltern besonderen Wert auf die Qualität der Inhalte, die Möglichkeit des eigenständigen Spielens und Lernens sowie den Spaßfaktor. Mehr als 60 Prozent der Eltern sind bereit, Geld für digitale Bildungsprodukte auszugeben. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, digitale Lernspiele als integralen Bestandteil der Vorschulbildung einzuführen und eine Brücke zwischen dem digitalen Lernen zu Hause und in Kindertagesstätten zu schlagen.

Edurino hat bereits mehrere Auszeichnungen erhalten, darunter den deutschen Kindersoftwarepreis TOMMI 2022 in der Kategorie Kindergarten und Vorschule sowie den Titel "Digitale Start-ups des Jahres 2023" vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Die Lernapp wird bereits in mehreren Hundert Kitas und Grundschulen für den digitalen Vorschulunterricht eingesetzt, und über 70.000 junge Familien nutzen sie zu Hause. Edurino ermöglicht es Eltern und Erzieherinnen, die Spielsitzungen zu kontrollieren und die Lernfortschritte der Kinder einzusehen.

Als Vorreiter hybrider Lernspiele für Vorschulkinder in Deutschland erfüllt Edurino die Anforderungen des Digitalpakts Kita, der eine neue digitale Bildungslösung für Kinder fordert. Das Unternehmen trägt dazu bei, Kinder verantwortungsbewusst an digitale Medien heranzuführen und ihnen wichtige Zukunftskompetenzen zu vermitteln. Mit einer Kombination aus echten Spielfiguren, einem ergonomischen Eingabestift und einer digitalen Lernapp bietet Edurino den Kindern nicht nur klassische Vorschullerninhalte wie Lesen, Schreiben und Rechnen, sondern auch MINT-Fächer sowie die wichtigsten Kompetenzen des 21. Jahrhunderts. Das Lernkonzept passt sich individuell an das Tempo und das Alter jedes Kindes an, um eine optimale Förderung gemäß den Stärken und Entwicklungsbereichen zu gewährleisten. 

Was ist Edurino?

Edurino, ein junges Unternehmen mit Sitz in München und Anfang 2021 gegründet, steht an vorderster Front der Bildungsinnovation. Die beiden Geschäftsführerinnen Irene Klemm und Franziska Meyer haben mit ihrem EdTech Startup eine faszinierende Möglichkeit geschaffen, digitales Lernen mit spielerischem Erleben zu verbinden. Edurino ist ein digitales Lernsystem, das für Kinder im Alter von 4 bis 8 Jahren gedacht ist. Es kombiniert Figuren, einen speziellen Stift und eine interaktive Software zu einer einzigartigen Lernerfahrung.

So wird’s gemacht: Einrichtung des Programms (Quelle: Edurino)

Entwickelt mit Logopäd:innen, Grundschullehrer:innen und Pädagog:innen, bietet Edurino eine vielfältige Palette an Lernprodukten, die das Spielen und Lernen vereinen. Das Edurino Universum besteht aus liebevoll gestalteten Figuren, die beim Platzieren auf dem Startbildschirm ein passendes Lernspiel mit relevanten Inhalten freischalten. Stand jetzt gibt es 5 Figuren: Juki "Kreativität & Malen”, Luka "Logisches Denken & Coding”, Niki "Erstes Englisch”, Robin "Zahlen & Mengen” und Mika “Erstes Lesen und Schreiben”. Der ergonomische Dreikant-Eingabestift fördert die korrekte Stifthaltung, was für die motorische Entwicklung der Kinder von großer Bedeutung ist. Die dazugehörige App, die kostenlos im App Store, Google Play Store oder Amazon App Store erhältlich ist, bietet eine intuitive Benutzeroberfläche, die es den Kindern ermöglicht, spielerisch die digitale Welt zu entdecken.

So funktioniert Edurino in der Praxis

(Quelle: Netpapa.de)

Im März hat “Netpapa” Mario Förster hat Edurino mit seinen Kindern getestet. Während des Tests waren ihm  Benutzerfreundlichkeit und Effektivität des Systems besonders wichtig. “Wir finden EDURINO ist eine gelungene Anwendung, um Kinder auf die Grundschule vorzubereiten oder sie später beim Lernen in den ersten Klassen zu unterstützen. Unsere Kinder waren von den Figuren begeistert und konnten die  App allein einrichten und bedienen. Uns als Eltern hat auch der Elternbereich gut gefallen, er garantiert ausreichend Kontrolle über die tägliche Nutzungsdauer und die Inhalte.” Seiner Meinung nach sind die Lernfelder vielfältig und reichen von grundlegenden Inhalten wie Lesen und Zahlen bis hin zu fortgeschrittenen Themen wie Englisch und Coding. Die App passe die Aufgaben alters- und fortschrittsgerecht an, um den Lernerfolg zu optimieren. Edurino vermittle spielerisch Fähigkeiten und fördert den sicheren Umgang mit digitalen Medien. Die App sei außerdem werbefrei und enthält auch keine In-App-Käufe, wie er betont. 

Nora Ritschke von Leben und erziehen kommt gemeinsam mit Tochter Mara ebenfalls zu einem positiven Fazit: 5 von 5 Sternen geben sie Edurino. Laut Nora zeichnet sich die Edurino-Lernapp durch ihre einfache Handhabung und Kindersicherheit aus. Sie hebt positiv hervor, dass die Kinder beim Erstellen des Profils ihre Figur individuell gestalten können. Es werden nur der Name und das Alter des Kindes erfragt, zusätzliche Angaben sind nicht erforderlich. Eltern könnten die Nutzungsdauer festlegen, wobei die Zeit nur in aktiven Spielen läuft. Die App sei intuitiv zu bedienen und bietet verschiedene Spiele in den Lernwelten. Durch Hilfestellungen und fehlenden Druck beim Verlieren der Spiele bleibt der Spaß erhalten. Die Spiele findet Nora altersgerecht gestaltet und sie mag, dass sie bei ihrer Tochter für Lernspaß sorgt. Es gebe kaum negative Aspekte, jedoch könnte für das Vorschulalter eine Option mit Großbuchstaben wünschenswert sein. Insgesamt ist die Edurino-App aber gut durchdacht und fördere den gesunden Umgang mit digitalen Medien. Nora’s Fazit: “Ich bin der Meinung, dass digitale Medien für unsere Kinder einfach zum Leben dazugehören – und ja, auch schon mit vier Jahren. Mir ist wichtig, dass Mara einen gesunden Umgang damit lernt. Die Edurino-App füllt die Bildschirmzeit sinnvoller als eine Folge Netflix, ist gut durchdacht und hat, zumindest bei Mara, das Interesse geweckt, sich noch über die Lernwelt hinaus mit dem Thema Rechnen zu beschäftigen. Es vergeht kaum noch ein Fußweg ohne dass ich ihr Plus-Aufgaben stellen muss. Was will man als Eltern mehr!?”

Auch PapasVlog hat Edurino mit seinem Kind getestet. Über den Player oder hier gelangt ihr zu seinem Video:

Das planen die Entwickler als nächstes 

Was Edurino so besonders macht, geht jedoch über das Produkt selbst hinaus. Das Unternehmen legt großen Wert darauf, kundenorientiert zu arbeiten. Irene Klemm, eine der Gründerinnen, betont, dass sie von Anfang an wöchentlich in Partnerkindergärten präsent sind, um sicherzustellen, dass jedes Lernspiel den gewünschten Lernerfolg erzielt. Durch den direkten Austausch mit den Kindern werden jede Benutzeroberfläche und jeder Button sorgfältig getestet, um sicherzustellen, dass sie von den Kindern eigenständig verwendet werden können. Dabei spielt auch der Spaß eine entscheidende Rolle, da es wichtig ist, sich in die Denkweise der Kinder hineinzuversetzen und ihre Bedürfnisse zu verstehen.

Die Ergebnisse einer Studie mit Dynata bestätigen den Bedarf und die Nachfrage nach Konzepten wie Edurino. Die Gründerin sagt dazu: “Wir sind der Überzeugung, dass unser Lernsystem im Zuge des Digitalpakts Kita optimal in den Bildungseinrichtungen als Ergänzung zum analogen Vorschulunterricht eingesetzt werden kann. Die wöchentlichen Testings in unseren mehreren Hundert Partnerkindergärten zeigen, dass Edurino hervorragend im Kita-Alltag integrierbar ist, da Kinder es auch eigenständig spielen können. Die Ergebnisse der Studie motivieren dazu, noch mehr Kitas und Familien mit Edurino zu erreichen und im Zuge des Digitalpakts Kitas ein Partner für die Implementierung des digitalen Vorschulunterrichts in ganz Deutschland zu werden.” 

(Quelle: Edurino)

Die Edurino-Lernapp hat sich bereits als vielseitiges und kindersicheres Lernwerkzeug für Kinder etabliert. Mit ihrer intuitiven Bedienung, verschiedenen Lernwelten und altersgerechten Spielen bietet sie eine unterhaltsame und effektive Lernumgebung. Doch die Entwicklung steht nicht still. Dabei wird das Unternehmen auch auf das Feedback der Nutzerinnen und Nutzer eingehen, um die App kontinuierlich zu verbessern. Die Vision von Edurino besteht darin, zur führenden personalisierten Lernplattform für Kinder weltweit zu werden, die sie auf ihrem Bildungsweg begleitet und gemäß ihren individuellen Stärken und Interessen fördert. Mit solchen innovativen Ansätzen wird Edurino auch in Zukunft eine wichtige Rolle bei der digitalen Bildung von Kindern spielen und ihnen dabei helfen, die notwendigen Fähigkeiten für die Herausforderungen der Zukunft zu entwickeln.

Was haltet ihr von digitalen Lerninhalten für die Vorschulbildung? Habt ihr bereits Erfahrungen damit gemacht? Schreibt eure Eindrücke gerne in die Kommentare!

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Künstliche Intelligenz – Fluch oder Segen? Diese Frage wird aktuell stark diskutiert. Trotzdem nutzen immer mehr Menschen KI in den unterschiedlichsten Bereichen, um sich ihr Leben zu erleichtern. Auch bei Schülern und Lehrern erfreuen sich Künstliche Intelligenzen in Form von Programmen wie ChatGPT immer größerer Beliebtheit. Es ist abzusehen, dass KI damit auch in Zukunft einen großen Einfluss auf die Bildung und den Unterricht an deutschen Schulen haben wird. 

Laut einer Studie von Vodafone, durchgeführt im März diesen Jahres, glauben 54 Prozent der Deutschen, dass KI den Unterricht an Schulen wesentlich verändern wird. In der Verantwortung, Kindern und Jugendlichen einen reflektierten Umgang mit KI-Programmen zu vermitteln, sehen 77 Prozent die Lehrkräfte. Die Hoffnung auf einen zukünftigen verantwortungsbewussten Umgang mit KI liegt damit auf den Schulen. Doch 57 Prozent der Befragten zeigen sich nach wie vor skeptisch gegenüber Programmen wie Chat GPT und sehen in der Nutzung von KI in der Schule mehr Gefahr als eine Chance. 

Auch  wegen dieser Zweifel werden die Forderungen nach einer stärkeren Regulierung von KI-Programmen immer lauter. Dies liegt vor allem an den Befürchtungen um Deep Fakes und Betrugsversuchen, zum Beispiel bei Prüfungen. Erst kürzlich wurde bekannt, dass Schüler in Hamburg während der Abiturprüfungen wohl das Programm ChatGPT genutzt haben sollen. In einem Fall entdeckte die Lehrkraft den Betrugsversuch noch während der Prüfung, in 20 anderen Fällen hingegen wurde die Schule erst bei der Korrektur auf Unstimmigkeiten aufmerksam. Die Texte waren teilweise fehlerfrei, in Teilen aber auch mangelhaft. Mit Hilfe einer Software, die die Wahrscheinlichkeit ermittelt, mit der ein Text von ChatGPT erstellt wurde, wurde der Verdacht der Lehrer scheinbar bestätigt. Diese Fälle müssen jedoch nicht gemeldet werden und wurden daher nicht formal erfasst, genaueres ist deshalb also noch unklar. Die Schulbehörde teilte lediglich mit, dass sie die Vorfälle prüfen werde. Über spätere rechtliche Schritte wie eine Ahndung können die Schulen selbst entscheiden. Dies kritisierte unter anderem der Vorsitzende der Vereinigung der Hamburger Gymnasialschulleitungen, Christian Gefert. Seine Forderung: Behörden sollen klarer regeln, wie Schulen mit KI rechtssicher umgehen können. Gefert fordert außerdem zu grundsätzlichen Überlegungen auf, wie Schulen sich den neuen technologischen Entwicklungen anpassen können, statt nur zu versuchen, die neuen Technologien in ein altes System zu quetschen.

Von Seiten der Bundesregierung melden sich ebenfalls immer mehr Stimmen zu Wort, die eine Regulierung fordern. SPD-Chefin Saskia Esken plädiert für die Einrichtung einer Aufsichtsbehörde für den Einsatz von KI in Deutschland. „Weil der Umgang mit Daten bei der Aufsicht eine bedeutende Rolle spielt, könnte der Beauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit eine gute Wahl sein“, äußerte sie gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. „In jedem Fall brauchen wir eine Behörde, die beurteilt, ob der Einsatz von KI Recht und Gesetz folgt.“

Auch das Bundesinnenministerium hat sich für einen klaren Rechtsrahmen beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz ausgesprochen. Eine Sprecherin von Innenministerin Nancy Faeser teilte  mit, man sehe zwar grundsätzlich großes Potential für die digitale Gesellschaft bei der Verwendung von KI-Anwendungen, jedoch brauche es neue Standards für eine „vertrauenswürdige KI”. Eine große Rolle spiele dabei, laut dem Ministerium, die Erklärbarkeit und Nachvollziehbarkeit von KI-Ergebnissen. 

Der deutsche Ethikrat plädiert ebenfalls für eine strikte Begrenzung bei der Verwendung von KI. Die Vorsitzende, Alena Buyx, äußerte: „Der Einsatz von KI muss menschliche Entfaltung erweitern und darf sie nicht vermindern.”

Der AI-Act: die stärkste Regulierung weltweit 

Um den neuen Gefahren und Problemen im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz entgegenzuwirken, plant die Europäische Union die weltweit erste umfangreiche Regulierung von KI. Mit dem Artificial Intelligence Act hat die EU-Kommission im Rahmen der EU-Digitalstrategie bereits einen Gesetzesentwurf dazu veröffentlicht. Dieser enthält konkrete Vorschläge zur Regelung im Umgang mit KI in Forschung und Wissenschaft. Um das Gesetz zu verabschieden, kommt es nun zur finalen Abstimmung des Gesetzestextes unter Mitwirkung des Parlaments, der EU Kommission und des Rates der EU. Ziel ist es, das Gesetz noch vor dem Ende der laufenden Legislaturperiode des Europäischen Parlaments im Jahr 2024 zu verabschieden. Nach Inkrafttreten folgt noch eine zweijährige Übergangsfrist.

Teil der vorgeschlagenen Maßnahmen ist eine Verpflichtung für Chatbot-Hersteller, offenzulegen, ob sie beim Training ihrer KI-Modelle urheberrechtlich geschütztes Material verwenden. Des Weiteren soll der Gebrauch von Gesichtserkennung im öffentlichen Raum verboten werden. Die Verantwortung für den Missbrauch von KI-Programmen soll außerdem zukünftig der Anbieter selbst tragen, nicht die kleineren Unternehmen, die die Programme verwenden.

Um eine sichere Nutzung von KI zu gewährleisten, sollen laut dem Entwurf künftig KI Programme in drei unterschiedliche Risiko-Kategorien eingeteilt und entsprechend reguliert werden:

  • Wird ein Programm als minimales oder geringes Risiko eingestuft, gilt nur eine geringe Transparenz- und Informationspflicht über den Einsatz. Dieses Risiko umfasst Programme, die mit Menschen interagieren oder zur Erkennung von Emotionen anhand biometrischer Daten eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Videospiele und Chat-Bots. 
  • Wenn ein System als Hochrisiko-KI-System eingestuft wird, fallen deutlich mehr Pflichten für die Akteure an. Darunter zählen zum Beispiel das Führen von technischer Dokumentation und die Aufsichtsführung durch menschliches Personal, aber auch transparente Informationen für die Nutzer, in welchen Merkmale, Fähigkeiten und Leistungsgrenzen des Programms aufgeführt werden. 
  • Wird ein Programm in die Kategorie des unannehmbaren Risikos eingeordnet, ist es künftig im EU-Raum untersagt. In diese Kategorie fallen vor allem Systeme, welche menschliches Verhalten manipulieren und Menschen schaden könnten.

 

Außerdem möchte die EU Firmen zu einer freiwilligen Selbstverpflichtung bewegen. Die Kommission plant hierzu einen Rahmenvertrag, unter anderem für den Konzern Google. „Wir können es uns nicht leisten, zu warten, bis die KI-Regulierung tatsächlich in Kraft tritt", äußerte sich EU-Industriekommissar Thierry Breton nach seinem Gespräch mit Google-Chef Sundar Pichai.

Auswirkungen auf Schulen und Bildung

Unter Lehrkräften sind Künstliche Intelligenzen wie ChatGPT ein zunehmend gern gesehenes Hilfsmittel. 11 Prozent der Lehrer:innen geben in der Studie von Vodafone an, dieses für die Unterrichtsvorbereitung zu nutzen. Im Unterricht selbst nutzen sogar 22 Prozent der befragten Lehrkräfte KI-Anwendungen. Künstliche Intelligenz hat also bereits einen hohen Stellenwert in den meisten Klassenzimmern. Daran, KI für euren Unterricht zu nutzen, dürften euch nach den bisherigen Bekanntmachungen auch die neuen Regelungen der AI-Acts nicht hindern. Denn meist werden im Unterricht nur Chat-Bots wie ChatGPT zum Einsatz kommen, welche als minimales Risiko eingeschätzt werden und damit weiter genutzt werden dürfen. Es bleibt jedoch abzuwarten, welche Regulierungen von Seiten der Bundesregierung auf den AI-Act folgen könnten. Baldige  Veränderungen kann es bereits zuvor in der Ausbildung für Lehrkräfte geben. Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger sieht aufgrund der gravierenden Veränderungen für das Lernen, die Künstliche Intelligenz mit sich bringt, eine Anpassung der Lehrerausbildung als erforderlich. Um den Umgang mit den modernen Technologien zu lernen und weitergeben zu können, müssten Lehrerinnen und Lehrern verstärkt digitale Kompetenzen an die Hand gegeben werden, sagte sie Ende Januar im ARD-Morgenmagazin.

Inzwischen haben außerdem bereits mehrere Bundesländer Empfehlungen für den Einsatz von KI an Schulen herausgegeben, beispielsweise die Berliner Senatsverwaltung für Bildung. Als Unterstützung bei der Einbindung von KI in euren Unterricht hat diese in einer Handreichung Tipps, unter anderem für die Bewertung von Leistungen, zusammengestellt. Nordrhein-Westfalen informiert in einem im Februar veröffentlichten Leitfaden zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz ebenfalls über mögliche Nutzung von KI im Unterricht. Auch Hessen schließt sich der positiven Einstellung gegenüber KI im Unterricht an. Der Einsatz von KI-Anwendungen im Unterricht unter anderem durch ChatGPT kann Schülerinnen und Schüler individuell in ihrem Lernprozess unterstützen, heißt es seitens des hessischen Kultusministeriums. Hessen entwickelt daher gerade gemeinsam im Rahmen der länderübergreifenden Vorhaben ein intelligentes, tutorielles System zum Einsatz im Unterricht, teilte das Kultusministerium mit. Laut deutschem Ethikrat soll sich der Einsatz von KI an Schulen jedoch „an grundlegenden Bildungsvorstellungen orientieren und auf Elemente beschränken, die nachweislich die Kompetenzen und sozialen Interaktionen der Lernenden erweitern“. Auch hier müsse die Privatsphäre geschützt werden. Somit ist es nach wie vor an euch als Lehrer zu entscheiden, ob und in welcher Form KI in eurem Unterricht benutzt und thematisiert werden soll. Vorschläge zur Nutzung von KI und Chat GPT für Lehrkräfte findet ihr auch in unseren Artikeln zu Tipps für das Nutzen von ChatGPT als Lehrkraft und speziell zu den hilfreichsten ChatGPT-Prompts für Lehrkräfte.

Was ist eure Meinung zu den neuen Bemühungen, Künstliche Intelligenzen zu regulieren? Nutzt ihr bereits ChatGPT oder ähnliche Programme in eurem Unterricht? Teilt uns gerne eure Meinung in den Kommentaren mit!

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Berlin, 31. Mai 2023 - Der gemeinnützige Verein codetekt e.V. stellt kostenfreie Materialien für einen Medienkompetenz-Workshop für Schulen in Berlin und Brandenburg zur Verfügung. Der von der mabb (Medienanstalt Berlin Brandenburg)-geförderte Workshop fokussiert sich auf Nachrichtenkompetenz und Kriegsberichterstattung und adressiert Schülerinnen und Schüler ab der 10. Klasse. Die Materialien sind ausgelegt für einen Umfang von 2 x 90 Minuten und enthalten interaktive, spielerische sowie digitale Elemente.

In einer Zeit, in der gezielte Falschinformation als Kriegspropaganda fungiert, ist es für das Bestehen einer Demokratie wichtig, über Falschinformationen aufzuklären, um vor Manipulation zu schützen. Martin Gorholt, Vorsitzender des mabb-Medienrates, betont: "Die unterschiedlichen Videos, Bilder und Texte aus Kriegsgebieten und die Berichterstattung dazu gut einzuordnen und zu verarbeiten, wird immer mehr zur Herausforderung."

Der gemeinnützige Verein codetekt.e.V. setzt sich für die Förderung von Nachrichtenkompetenz junger Menschen ein. Hierfür hat codetekt das Trust-Checking-Kit (TCK) entwickelt, das Lehrkräfte in ihren Klassen leicht anwenden können. Der Workshop mit dem Titel "We need to talk about the war!" legt den Fokus auf Kriegsberichterstattung und Desinformation und wird gefördert durch die Medienanstalt Berlin-Brandenburg. Er bietet Schulen ein einsatzbereites digitales Workshop-Paket.

Das TCK beinhaltet ein Handbuch, eine Präsentation, ein Online-Quiz (der “Trust-O-Mat”), Videos und Arbeitsblätter. Die Materialien sind für den Einsatz in Schulen ab der 10. Klasse empfohlen und umfassen zwei Doppelstunden (2 x 90 Min.). Dank der Förderung der Medienanstalt Berlin-Brandenburg können ausgewählte Klassen in Berlin und Brandenburg einen kostenfreien Zugang zum Workshop erhalten. Zur Erfolgskontrolle wird den Teilnehmenden ein kurzer Fragebogen zur Verfügung gestellt.

"Wir möchten Schulen dabei unterstützen, digitale Medienkompetenz zu fördern und ihren Schülern und Schülerinnen die Werkzeuge an die Hand zu geben, um Falschmeldungen zu erkennen, Informationen kritisch zu hinterfragen und zu verifizieren", erklärt Kristin Marosi, Geschäftsführerin von codetekt e.V. Interessierte können sich in den Infoveranstaltungen von codetekt, sowie telefonisch zum Trust-Checking-Kit beraten lassen. Weitere Informationen zum Workshop finden Sie auf der Website des Vereins unter www.codetekt.org/workshop.

Zum Verein: codetekt ist ein gemeinnütziger Verein, der Strategien und Lösungen gegen Falschinformationen entwickelt. Eine Lösung ist die Plattform codetekt.org, auf der eine Community von Freiwilligen Informationen auf ihre Vertrauenswürdigkeit prüft. Darüber hinaus engagiert sich codetekt e.V. in Workshop-Formaten gegen Falschinformationen im Netz. Als gemeinnütziger Verein ist codetekt auf Spenden, Förderung und Unterstützung angewiesen.

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weitklick – Das Netzwerk für digitale Medien- und Meinungsbildung veröffentlicht einen neuen Online-Selbstlernkurs zum Thema „Desinformation und Hate Speech“. Lehrkräfte können in zwei Kursmodulen lernen, wie Desinformation und Hate Speech im Internet zusammenhängen und wie sie den Umgang mit diesen Online-Risiken in den Unterricht einbringen können. Bereits seit 2020 hilft das Blended Learning-Fortbildungsprogramm von weitklick Lehrkräften bundesweit dabei, sich zum Thema Desinformation online fortzubilden. Der Kurs richtet sich an Lehrkräfte der Sekundarstufe I und II sowie an Berufsschulen und entstand in Kooperation mit dem Projekt „firewall – Hass im Netz begegnen“ der Amadeu Antonio Stiftung.

In der Schule gegen Desinformation und Hate Speech stark machen

In einer Demokratie darf und sollte jeder seine Meinung äußern, auch im Internet. Problematisch wird es allerdings, wenn diese Meinungsfreiheit durch die Verbreitung von Desinformation und Hate Speech missbraucht wird. Antidemokratische Gruppierungen streuen Desinformationen und greifen bewusst Personen oder Gruppen im Netz mit menschenfeindlichen Beleidigungen und Aussagen an. „Sie wollen durch Hate Speech die öffentliche Meinung beeinflussen, um so ihre Ziele durchzusetzen. Auch im digitalen Raum ist also Zivilcourage und Engagement gefragt“, weiß Charlotte Lohmann von der Amadeu Antonio Stiftung.

Desinformation und Hate Speech sind keine neuen Phänomene, aber in digitaler Form erreichen sie neue Dimensionen – besonders in Krisenzeiten. Auch Kinder und Jugendliche begegnen diesen bei ihrer Mediennutzung, wie zuletzt der Jugendmedienschutzindex 2022[1] zeigte. „Der Lernort Schule ist zentral, um für die Themen Desinformation und Hate Speech zu sensibilisieren – Lehrkräfte haben hier eine wichtige Schlüsselrolle. weitklick unterstützt Lehrende deshalb auf vielfältige Weise dabei, den Umgang mit Hass und Falschinformationen im Netz in den Unterricht zu integrieren.“, so Armin Himmelrath, weitklick-Beiratsvorsitzender und Bildungsredakteur beim SPIEGEL.

Desinformation und Hate Speech verstehen – interaktiv und abwechslungsreich

Der neue Online-Kurs besteht aus zwei aufeinander aufbauenden Modulen mit fundierten Inputs, Übungen und Reflexionsfragen. Lehrkräfte lernen, Desinformation und Hate Speech zu erkennen und einzuordnen. Außerdem finden sie im Kurs-Bereich „Werkstatt“ Anregungen und Materialien, die ihnen den Transfer in den Unterricht erleichtern.

Themen in Modul 1

  • Zusammenhang von Desinformation und Hate Speech
  • Definition, Verbreitungswege und Motivation von desinformierender Hate Speech
  • Formen, Erkennungsmerkmale und Wirkung von Hate Speech
  • Unterrichtsvorschläge zur Thematisierung von Hate Speech und Desinformation

Themen in Modul 2

  • Wahrnehmung von Hate Speech durch Jugendliche und junge Erwachsene
  • Handlungsstrategien im Umgang mit Hate Speech im Kontext von Desinformation
  • Akteure, Institutionen und Anlaufstellen gegen Hate Speech
  • Unterrichtsvorschläge zum Umgang mit Desinformation und Hate Speech

Der Kurs „Desinformation und Hate Speech“ ist ab sofort kostenfrei unter www.weitklick.de/kurse verfügbar. Insgesamt bietet weitklick sechs Online-Kurse für Lehrende an.

Informationen zum Projekt firewall der Amadeu Antonio Stiftung gibt es unter www.amadeu-antonio-stiftung.de/projekte/firewall/.

Über weitklick

weitklick ist ein multiperspektivisches Blended Learning-Fortbildungsprogramm und unterstützt Lehrende dabei, das Thema Desinformation im digitalen Raum nachhaltig in den Unterricht zu integrieren. Das Projekt bietet Online-Kurse, Unterrichtsmaterialien, Webinare und Fortbildungen an, in denen ein Austausch zwischen Lehrkräften und Medienschaffenden ermöglicht wird. Zielgruppe sind vor allem Lehrkräfte der Sekundarstufe I und II sowie in der Berufsbildung.

Begleitet wird weitklick von einem interdisziplinären Fachbeirat mit Expertinnen und Experten aus Journalismus, Politik, Wissenschaft und Bildungspraxis. Beiratsvorsitzender ist der Bildungsredakteur Armin Himmelrath. Die Schirmherrin von weitklick ist Prof. Dr. Gesine Schwan.

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In der digitalisierten Welt hat die Künstliche Intelligenz (KI) einen bemerkenswerten Aufstieg erlebt, der unser tägliches Leben verändert hat. Eine der prominentesten Anwendungen dieser Technologie ist ChatGPT, ein leistungsstarker Chatbot, der auf OpenAI's GPT-3.5 basiert. Während ChatGPT im Alltag als hilfreiches Werkzeug angesehen wird, stellt es Schulen und Universitäten vor eine große Herausforderung: Wie können sie sicherstellen, dass bei Prüfungen und Bewertungen klar zwischen menschlichen und KI-generierten Texten unterschieden wird? Unklarheiten wie diese werfen wichtige Fragen über die Zukunft von Prüfungsverfahren und den Umgang mit dieser Technologie in Bildungseinrichtungen auf.

Zunehmend wird der Einsatz von ChatGPT durch Schüler:innen für Hausaufgaben beobachtet. Es gibt durchaus positive Anwendungen im Bildungsbereich, wie Lese-, Sprach- und Mathe-Lernprogramme, aber die (teilweise) Übernahme der Hausaufgaben oder Fach- und Seminararbeiten durch den Chatbot wird als problematisch angesehen. In Hamburg reagiert die Schulbehörde auf den Trend und plant, mündliche Prüfungen stärker zu gewichten, um die individuelle Leistung der Schüler:innen besser berücksichtigen. Zudem wurde die Kompetenzstelle KI eingerichtet, um den gezielten Einsatz von KI-Tools wie ChatGPT zu fördern. Es wird betont, dass die Verwendung von KI im Unterricht sorgfältig geplant und umgesetzt werden muss, um Schüler:innen zu unterstützen und datenschutzrechtliche Aspekte zu berücksichtigen. Es gibt weiterhin eine internationale Debatte über die Kontrolle und den Jugendschutz von ChatGPT und ähnlichen KI-Systemen.

Der Einsatz von ChatGPT in Schulen führt zu einer intensiven Debatte über den Umgang damit. Es gibt Vorbehalte, da der Chatbot keine Quellen angibt, Fehler machen kann oder Anweisungen missinterpretiert. Ethische Bedenken beziehen sich auf Reproduktion bestimmter Werte und Normen. Es ist schwierig zu erkennen, ob ein Text von Schüler:innen oder von ChatGPT geschrieben wurde, da der Chatbot in der Lage ist, wie ein Mensch Texte zu formulieren. Ein Verbot von ChatGPT an Schulen ist fraglich, es sei wichtiger, einen sinnvollen Umgang zu finden und darüber intensiv zu diskutieren, argumentiert Felicitas Macgilchrist. OpenAI hat inzwischen ein Tool veröffentlicht, das, ebenfalls mithilfe einer KI, Texte daraufhin untersucht, ob sie von einer Künstlichen Intelligenz oder einem Mensch geschrieben wurden.

Der Gastbeitrag von Sebastian Zachrau in ZeitCampus beleuchtet die Auswirkungen von ChatGPT auf Prüfungen an Hochschulen. Die Verfügbarkeit des Sprachmodells stellt die herkömmlichen Prüfungsformen in Frage und ermöglicht Studierenden, mithilfe der KI Texte und Antworten zu generieren. Die Leistungen zu bewerten und Missbrauch zu verhindern stellt deshalb eine große Herausforderung für Hochschulen dar. Bisher gibt es dazu keine einheitlichen Vorgaben. Der Artikel argumentiert, dass die aktuelle Prüfungspraxis überdacht und auf kompetenzorientierte Prüfungen umgestellt werden sollte, um den Bedürfnissen der Studierenden besser gerecht zu werden.

Schulen und Universitäten stehen vor der großen Herausforderung, bei Prüfungen den Unterschied zwischen menschlichen und KI-generierten Texten klar zu erkennen. Der Einsatz von ChatGPT für Prüfungen bringt viele Unsicherheiten mit sich, Schulbehörden und Universitäten müssen deshalb angemessen auf diesen Trend reagieren. Erste Lösungsansätze wurden bereits erarbeitet, allerdings bleiben weitere Entwicklungen und eine einheitliche Handhabe abzuwarten, da die Zukunft von Prüfungsverfahren und der Umgang mit KI-Technologie auch weiterhin herausfordernd bleiben wird.

Inklusion
Friedo Scharf
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Kein Mensch ist wie der andere. Unterschiede wird es immer geben und das ist gut so – sie tragen zur Diversität und Heterogenität der Gesellschaft bei. Die Bedeutsamkeit von Inklusion ist heutzutage bei einem großen Teil der Bevölkerung im Bewusstsein angekommen und auch die aktuelle Entwicklung verläuft laut Einschätzung von Expert:innen relativ positiv. Das war jedoch nicht immer so: Insbesondere die deutsche Geschichte ist in Bezug auf Inklusion und Akzeptanz von düsteren Kapiteln gezeichnet

Die erreichten Fortschritte in Bezug auf die Inklusionen wären nie möglich gewesen, ohne Individuen, die sich dafür stark gemacht haben. Es braucht Personen, die für dieses Thema einstehen und aktiv daran arbeiten. Im Jahr 2009 hat die Bundesrepublik mit der Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention einen großen, längst überfälligen Schritt gemacht. Doch auch normale Bürger:innen können große Beiträge leisten. 

Im Rahmen unserer Themenwoche Inklusion stellen wir euch zwei Projekte vor, die einen besonderen Beitrag zur Integration leisten, Barrieren abbauen und Schüler:innen unabhängig von ihren Fähigkeiten oder Hintergründen eine Chance geben.

Talking Hands

“Der Ausdruck der Persönlichkeit erreicht seine Erfüllung nur durch Kommunikation.” sagte einst die mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnete Schriftstellerin Pearl S. Buck. Kommunikation ist ein wichtiger Schritt zum Verständnis und damit auch zu Akzeptanz – genau da will das Startup Talking Hands ansetzen.

Talking Hands begann ihre Geschichte mit dem Auftritt der Gründerinnen Maria Möller und Laura Mohn Auftritt bei Die Höhle der Löwen. Die Idee der Kommunikationsdesign-Studentinnen war simpel: spielerisch das Erlernen von Gebärdensprachen mit der Hilfe von farbenfrohen Daumenkinos zu vereinfachen.

“Wir sind damals mit der Mission gestartet, den Einstieg in die Gebärden-Welt für alle so leicht wie möglich zu machen”, erzählt Möller über den Beginn des Projekts. Die mit Down-Syndrom geborene Jami, Schwester von Laura, bot den Anstoß und Motivation. Jami selbst war aufgrund der Einwirkungen des Down-Syndroms jahrelang auf Gebärden angewiesen für  ihre Sprachentwicklung. Die Sprache zu erlernen hatte allerdings seine Schwierigkeiten, weswegen die Gründerinnen sich entschlossen, selbst aktiv zu werden und einen  Gamification-Ansatz zu versuchen. 

Das Lernen von Gebärden soll Kindern von Grund auf Inklusion als Lebensweise heranführen, Umgang mit Behinderten weniger fremd machen und Spracherwerb fördern. Das Startup arbeitet stetig daran, den Wortschatz zu vergrößern und bietet auch eine App abseits der Daumenkinos zum Unterwegslernen an. Zusammen mit Andreas Costrau von Gebaerdenservice.de arbeiten sie stetig an neuen Illustrationen.

“Viele Pädagog:innen kommen auf uns zu und erzählen uns, wie toll sie die Idee finden, aber hätten in ihrer Einrichtung momentan keine Kinder mit Behinderung und deshalb keinen Bedarf. Dabei geht es aber um so viel mehr. Kinder in der frühkindlichen Erziehung für das Thema Inklusion und bspw. Gebärden zu sensibilisieren, hilft uns, unsere Gesellschaft nachhaltig inklusiver zu gestalten”, sagt Möller

Das Prinzip zeigt bereits Wirkung. In einer wissenschaftlichen Arbeit von Saskia Wiesner, Lehramtsanwärterin im förderpädagogischen Bereich, wurde nicht nur bewiesen dass sich Kommunikation, Partizipation und Behinderung wechselseitig bedingen und sich kommunikative Partizipation von Kindern mit Down-Syndrom durch die Nutzung von Talking Hands erhöht, sowie zur sensibilisierung beiträgt. “Wir bekommen regelmäßig Feedback von KiTas, wieviel Spaß es allen Kindern macht, mit den Daumenkinos zu spielen und zu lernen.” teilt uns Möller mit. Ein kleiner Erfolg für die Integration.

Splint

"Die Kinder von heute sind die Gesellschaft von morgen." Mit diesen Worten wirbt Friedo Scharf, Sonderpädagoge und Mitgründer von Inklusion Digital und der Web App SPLINT für die Chancengerechtigkeit in der Bildung. 

2020 haben sich Scharf und Software Entwickler Sebastian Trapp das Ziel gesetzt, die inklusive Schule erreichbarer zu machen. Dieses Ziel soll durch die direkte Unterstützung der Pädagog:innen, in Form der App SPLINT, erreicht werden. Von der Diagnostik über die  Förderplanerstellung bis zur Begleitung. Das multiprofessionelle Tool soll ein Mittel für Lehrkräfte sein, Schüler:innen effektiver zu unterstützen. Konkret geschieht dies mithilfe einer Bibliothek von Fördermaßnahmen und Umsetzungsbeispielen, angepasst an bestimmte Situationen. Die App beinhaltet Beobachtungshilfen zu Schwerpunkten wie Lernen, Sprache, Emotionale, soziale und geistige Entwicklung sowie Hören und Kommunikation.

Für Friedo Scharf ist bei allem die Unterstützung von Lehrkräften auch persönlich von großer Bedeutung, da er aufgrund eines Burnouts selbst früh in seiner Laufbahn, den Beruf pausieren musste. “Ich wollte jedem einzelnen Kind gerecht werden, es mit den Ressourcen, die es bereits in sich trägt, individuell fördern. Das ist ein hoher Anspruch und war extrem zeitintensiv.” Nachdem er sich erholt hat, tat er sich mit Trapp zusammen, um die Inklusion Digital GmbH zu gründen, aus der später auch SPLINT hervorging. “Heute, im Jahr 2022 steht ein Team aus über 20 Personen hinter SPLINT. In 1000 Schulen wird SPLINT tatkräftig genutzt. Das freut mich ganz besonders und hätte ich mir nie erträumen lassen!”, so Scharf.

Als Sonderpädagoge hat Scharf ein besonderes Interesse an einer inklusive Gesellschaft und möchte das SPLINT ein positives Statement setzen.

Was kann noch gemacht werden?

Das bemühen um Inklusion in Deutschland ist lange nicht vorbei, aber die Ressourcen sind auch noch lange nicht aufgebraucht. Jedes neue Problem des Bildungswesen kann von einem inklusionsfokussierten Standpunkt angegangen werden. Aktuelles Beispiel: KI. Künstliche Intelligenz bietet einige Möglichkeiten für Lehrkräfte, die auch im Rahmen der Inklusion hilfreich sein können. Ähnlich wie SPLINT, kann KI Lehrkräfte hier unterstützen durch beispielsweise Anpassung von Unterrichtsmaterialien in andere Sprachen für geflüchtete Kinder oder Text zu Sprache Anwendungen für neurodiverse Schüler:innen.

Bildungswissenschaftlerin Katharina Hamisch sieht ebenfalls Möglichkeiten beim Einsatz von KI in der digitalen Bildung und Inklusion. “KI bietet für den Abbau von Barrieren viele Einsatzmöglichkeiten: KI-Assistenzsysteme können individualisierte Lernmaterialien bereitstellen, sprachliche oder andere kompensatorische Unterstützung leisten und bieten außerdem die Möglichkeit von permanentem Feedback”, sagt Hamisch.

Zwar kann die KI nicht zwischenmenschlichen Kontakt ersetzen, jedoch ist dies hierbei auch nicht ihr Zweck. Stattdessen kann sie den zwischenmenschlichen Kontakt unterstützen, auf ähnliche Art und Weise wie Talking Hands und SPLINT.

Was sind eure Ideen für mehr Inklusion? Haben euch die genannten Projekte inspiriert? Teilt es uns gerne in den Kommentaren mit und falls euch das Thema interessiert, bleibt gespannt auf unseren morgigen Artikel: Förderschulkonzepte weltweit. 

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Ob in Politik, Medien oder Wissenschaft: Desinformationen, Deepfakes und fragwürdige Verlässlichkeit von KI-generiertem Wissen prägen den Diskurs. Die Hertie School und die Vodafone Stiftung Deutschland laden aus diesem Anlass Pädagog:innen und Bildungsakteure herzlich zur Teilnahme an der Seminarreihe „Desinformation, Fake News und Meinungsbildung im Schulkontext“ ein. Die Seminarreihe bietet eine inhaltliche Einführung, praxisorientierte Workshops und Vorträge zu Themen wie dem Erkennen und Bekämpfen von Desinformation oder Pseudowissenschaften sowie KünstlicherIntelligenz, Deepfakes und deren Konsequenzen. Dabei liegt der Fokus stets auf der Verknüpfung mit praktischen Erfahrungen aus der Schule. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich mit Akteur:innen aus der deutschen Bildungslandschaft auszutauschen und Ihren Horizont zu erweitern!

Wo? Vor Ort in der Hertie School in Berlin sowie online

Wann? 5. Juni 2023 (vor Ort), 19. Juni 2023 (online), 10. Juli 2023 (vor Ort)

Die Teilnahme ist kostenlos. Gerne lassen wir Ihnen unser Programm zukommen.

Bei Interesse melden Sie sich bitte bis zum 26. Mai 2023 bitte per E-Mail bei sarah.sommer@vodafone-stiftung.de

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Nachrichten für Kinder und Jugendliche haben schon seit langem einen festen Platz in der Medienlandschaft. Serien wie „Löwenzahn“ oder „Mittendrin“ von Peter Lustig haben uns  die Welt erklärt und eine ganze Generationen geprägt. Auch heute erfreuen sich solche Wissenssendungen großer Beliebtheit. Denn Kinder wollen informiert sein und haben Fragen zu dem, was um sie herum geschieht. Sie fordern Antworten, auch von euch als Lehrer. Und das zurecht: nach Artikel 17 der UN-Konvention für die Rechte der Kinder ist der ,,Zugang zu Informationen" ein Grundrecht eurer Schüler:innen. Konventionelle Nachrichten sind aufgrund der Komplexität der Sprache und der beschriebenen Sachverhalte jedoch meist nicht geeignet. Kinder können die dort gegebenen Informationen weder verstehen, noch emotional verkraften. Auch fehlt ihnen oft die Kompetenz, seriöse Quellen und Informationen von Fake-News zu unterscheiden. Umso wichtiger ist es, Schüler:innen die Möglichkeiten und Fähigkeiten zu geben, die Welt um sie herum zu verstehen und sich ihre eigene Meinung zum momentanen Geschehen bilden zu können. Dabei kann die Integration von Nachrichten in den Unterricht helfen, aber wie ist das zu schaffen? Vor allem bei unteren Klassen kann es  manchmal eine ganz schöne Herausforderung sein, in der Flut an immer neuen Nachrichten kindgerechte, leicht verständliche und unterhaltsame Optionen zu finden, die gut in den Unterricht eingebunden werden können. Genau aus diesem Grund haben wir für euch hier die besten Angebote zusammengestellt, mit denen ihr euren Schüler:innen aktuelle Nachrichten  näher bringen könnt.

Quelle: Commons

logo!

Bereits seit 1989 versorgt die Kindernachrichtensendung logo! vom ZDF ihre jungen Zuschauer:innen mit leicht verständlichen und interessanten Berichten zu Ereignissen aus aller Welt. Ausgestrahlt wird die Sendung jeden Abend im Kindersender KIKA. Laut eigenen Angaben richten sich die Angebote von logo! an Kinder von 8 bis 12 Jahren. Für euren Unterricht könnt ihr über die Website ganz einfach sowohl auf Artikel zu aktuellen Nachrichten, als auch auf die Videos der täglich veröffentlichten Sendung zugreifen. In dieser werden in etwa 10 Minuten aktuelle, und für die Zielgruppe interessante Nachrichten vorgestellt und diskutiert. Neben den Berichten werden auf logo! außerdem verschiedene Themenseiten angeboten, die gezielt Oberbegriffe wie „Energie und Energiekrise” oder „Politik und Wahlen” in erklärenden Videos und Artikeln aufarbeiten. Sucht ihr nach einer Sendung, die statt vieler kleiner Geschehnisse nur ein Thema ausführlicher vorstellt? Dann könnte das nächste Angebot euch weiterbringen.

Quelle:Commons

Neuneinhalb

Neuneinhalb ist eine Kindernachrichtensendung des WDR, die dort wöchentlich ausgestrahlt wird und sich an Kinder zwischen 7 und 13 Jahren richtet. In jeder Folge wird ein besonders interessantes Thema der vergangenen Woche vertieft betrachtet und dabei unterhaltsam, in der Regel in Form einer Reportage, vorgestellt. Auf der neuneinhalb Website könnt ihr unter dem Menüpunkt Sendungen in verschiedenen Kategorien wie „Politik und Weltgeschehen” oder „Gesellschaft und Medien” übersichtlich die für euch relevanten Sendungen finden. Durch den  Menüpunkt Extra gelangt ihr darüber hinaus zu einzelnen Stichwörtern wie „Demokratie”, „Religion” oder „Energie”, unter welchen alle Reportagen zum ausgewählten Begriff und zusätzlich wichtige Informationen in zusammenfassenden Beschreibungen, die  sogenannten „Lexikonbeiträge”  zu finden sind. 

Quelle: ARD 

Die Maus

Wer kennt sie nicht? Das Urgestein des öffentlich-rechtlichen Bildungsfernsehens ist bereits seit März 1971 auf Sendung. Die Formate der Maus richten sich an Kinder von 6 bis 10 Jahren und sind damit eher für die jüngeren Klassen geeignet.  Vor allem in dieser Altersgruppe benötigt es viel Feingefühl beim Vermitteln von aktuellen Sachverhalten. Mit viel Witz und Kreativität erklären die Maus und der Elefant kindgerecht das aktuelle Weltgeschehen, spannende Wissensthemen und beantworten die Fragen, die ihren jungen Zuschauern wichtig sind. 

Das Format Maus Zoom bietet in diesem Rahmen Nachrichten zum Hören an und ist deshalb besonders relevant für die Integration  aktueller Themen in euren Unterricht. In jeder der täglich veröffentlichten Folgen wird den Zuhörer:innen in meist unter 5 Minuten ein neues Thema vorgestellt und erläutert.

Auch die MAUS Seite vom WDR hat tolle Angebote rund um die bekannte Serie. Täglich findet man hier eine neue 60 minütige Folge des Podcasts Maus zum Hören, in der immer neue, spannende Themen besprochen werden.  Über die Seite habt ihr außerdem Zugriff auf die tagesaktuelle Sendung mit der Maus. Oft werden auch hier, vor allem bei den ,,Sachgeschichten“, wichtige Ereignisse aus aller Welt unter die Lupe genommen. Wollt ihr lieber zeitlose Unterrichtsmaterialien, findet ihr unter dem Menüpunkt „Themen” auch kindgerechte Beiträge zu Begriffen wie „Demokratie“, „Forschen im Eis“ oder „Ideen zum Umweltschutz“. 

Quelle: BDZV

Kruschel 

Natürlich können auch  die klassischen Printmedien eine große Bereicherung für euren Unterricht sein. Allerdings wirken Zeitungen auf Kinder, vor allem in der Zeit der Alternativmöglichkeiten durch digitale Medien, oft zu langweilig und uninteressant. Schüler:innen zu zeigen, dass es Spaß machen kann, über spannende Themen und Neuigkeiten zu lesen, erscheint deshalb etwas schwieriger, als sie für Fernsehnachrichten und Podcasts zu begeistern. Doch mit der richtigen Zeitung kann auch das gelingen. Die Kinderzeitung Kruschel ist ein Projekt des Medienhauses VRM und richtet sich an Kinder zwischen 7 und 11 Jahren. Sie stellt jede Woche spannende Wissensthemen und aktuelle Nachrichten auf  unterhaltsam und einfach erklärte Weise vor. Auf zwölf Seiten werden hier neben den Kindernachrichten und Wissensseiten auch Tipps zu Büchern oder Bastelideen, Rätsel und Ratespiele zur Verfügung gestellt. Die Zeitung kann im Jahresabo für einen monatlichen Preis von 8,99 Euro bestellt werden, um wöchentlich eine neue Ausgabe zu erhalten. Es gibt auf der Website von Kruschel jedoch auch genug kostenlose Angebote, die ihr in euren Unterricht einbringen könnt. Dort findet ihr eine große Anzahl kurzer Artikel zu tagesaktuellen Neuigkeiten aus den verschiedensten Bereichen wie Sport, Politik, Wissenschaft oder Schule. Dabei werden eure Schüler:innen stets begleitet vom ,,Nachrichtenmonster“, welches  gemeinsam mit Kinderreportern auch in der Rubrik Monster-TV in kleinen Video-Reportagen immer wieder  interessanten Wissensthemen entdeckt und spannenden Fragen auf den Grund geht.

 

Quelle: BR

So geht Medien

Doch was sind Nachrichten eigentlich? Und wie entstehen sie? Um diese Fragen zu beantworten,  könnt ihr mithilfe unseres nächsten Vorschlags mit euren Schülern noch tiefer in die Welt der Medien eintauchen. „So geht Medien“ ist eine gemeinsame Initiative der ARD, des ZDFs und des Deutschlandradios, federführend koordiniert vom  Bayerischen Rundfunk, welche Unterrichtsmaterialien rund um das Thema Medien und Medienkompetenz zur Verfügung stellt. Von Grundschule über Förderschule bis hin zum Alter von 16 Jahren ist hier für jede Klassenstufe etwas dabei. Die Materialien könnt ihr aus über 30 verschiedenen Kategorien wählen, wie zum Beispiel „Fake-News”, „Meinung vs. Nachricht”, „Radio”  und vieles mehr. Neben  einem Vorschlag für die Gestaltung eures Unterrichts finden sich in jeder dieser Einheiten  Videos, Arbeitsblätter und Quizze  zu den behandelten Themen, welche ihr mit eurer Klasse erarbeiten könnt. Dabei dienen die Materialien als Leitfaden,  um den Schüler:innen ein Grundverständnis für Nachrichten und Journalismus zu vermitteln und sie für Probleme  wie Fake News oder Urheberrecht zu sensibilisieren.  

Diese Aufklärung durch Medienbildung hat in den letzten Jahren mit der immer größer werdenden Vielfalt an Medien deutlich an Relevanz gewonnen. Denn trotz der hier vorgestellten tollen Angebote nutzt sicher ein Großteil eurer Schüler:innen selbst das Internet, um sich zu informieren, wobei sie auf falsche Informationen oder für sie verstörende Inhalte stoßen können. Ein Verständnis für seriöse Quellen und die eigene Verantwortung für sich selbst und für andere im Umgang mit Medien ist deshalb maßgeblich, um eine sichere Nutzung des Internets für eure Schüler und Schülerinnen zu gewährleisten. 

Auch das nächste Angebot kann euch bei dieser Aufklärung eine Hilfe sein: 

Quelle: blinde Kuh

Blinde Kuh 

Sucht ihr eine Möglichkeit, euch auch Anbieterübergreifend über Nachrichten für eure Klasse zu informieren, welche gleichzeitig für die Schüler:innen einfach und verständlich zu bedienen ist? Dann könnte euch dieses Angebot weiterhelfen. Die Seite Blinde Kuh ist definitiv die beste Anlaufstelle, wenn ihr nach einer kinderfreundlichen Suchmaschine Ausschau haltet. Dabei funktioniert sie ähnlich wie Google und co: man gibt den gesuchten Begriff ein und erhält anschließend alle für Kinder erstellten Artikel zum gesuchten Thema. Hierbei greift die Seite jedoch nur auf sichere Quellen und Anbieter wie beispielsweise Kindernachrichten der Öffentlich-Rechtlichen zurück. Um die Information bestmöglich auf die Anforderungen der jungen Nutzer abzustimmen, wird bei jedem Artikel zusätzlich ein empfohlenes Lesealter angegeben. Mit all dem kann die blinde Kuh helfen, sowohl euch, als auch eurer Klasse einen Überblick über die verschiedenen Kindermedienangebote zu verschaffen. Auch außerhalb eures Unterrichts ist sie ein guter Tipp für eure Schüler:innen. Diese können die blinde Kuh  privat nutzen und so sicher und unkompliziert die Themen recherchieren, die sie interessieren, denn mit Sicherheit hat euer Unterricht nun ihre Freude an Nachrichten geweckt. 

Wie baut ihr Nachrichten in euren Unterricht ein? Habt ihr bereits Erfahrungen mit den vorgestellten Angeboten gemacht oder noch andere Tipps für eure Kolleg:innen? Dann schreibt es in die Kommentare!

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ChatGPT hat sich in den vergangenen Monaten rasant verbreitet. Die vom Unternehmen OpenAI entwickelte künstliche Intelligenz ist, seit sie zum ersten Mal im November 2022 zur öffentlichen Nutzung freigegeben wurde, schon von über 100 Millionen Nutzern angewendet worden. Die Software dient in den richtigen Händen nicht nur zur Unterhaltung, sondern kann auch den eigenen Arbeitstag vereinfachen. Auch wenn der Mehrwert von Kritikern heiß diskutiert wird, können Lehrkräfte einiges an Nutzen aus der Anwendung ziehen. So kann die KI Rechtschreibkorrektur übernehmen, bei Unterrichtsvorbereitungen behilflich sein, Themen generieren, zur Individualisierung des Unterrichts beitragen und als Hilfsmittel für Schüler:innen vermittelt werden. 

In diesem Artikel stellt euch die Lehrer-News Redaktion einige Prompts vor, mit denen Ihr das volle Potenzial der KI für den Unterricht bzw. dessen Vorbereitung nutzen könnt. 

So tickt ChatGPT: Mit der KI “chatten”

Bei der Nutzung von Technologie in jeder Form gilt es zu Bedenken, dass sie für einen bestimmten Grund entwickelt wurde. Sie macht genau diese Aufgabe, wie sie ihr beigebracht wurde und wie sie es gesagt bekommen hat. Das heißt allerdings auch, dass Technik nicht immer macht, was man von ihr will. Um die KI optimal zu nutzen, gilt es zuerst herauszufinden, wie mit ihr zu reden ist. Andernfalls kommt es zu irreführenden Ergebnissen oder im Fall von ChatGPT zu sinnlosen oder nicht hilfreichen Aussagen. Klar formulierte und verstandene Aufgabenstellungen bringen die besten Ergebnisse.

Glücklicherweise führte der Boom rund um die KI auch zu der Entstehung von Communities, die sich genau mit diesen Facetten beschäftigen. OpenAI hat selbst Empfehlungen für den Nutzen ihrer KI im Bildungsbereich. Auch die ChatGPT Community auf reddit ist ebenfalls leidenschaftlich im Umgang mit der KI und bietet viele hilfreiche Ratschläge. Letztere Communities können außerdem bei der Prompt-Entwicklung helfen. Ebenfalls gibt es ein kostenloses E-Book von Monica Burns mit 60 empfohlenen ChatGPT Prompts für Lehrkräfte.

Folgende Tipps solltet Ihr beim Umgang mit ChatGPT beachten:

  • Präzise Eingabe: Die Prompt sollte eine klar formulierte Frage und Aufgabe enthalten. Dafür können Schlüsselwörter verwendet werden. 
  • Klare und deutliche Sprache: Vermeidet soweit es geht lange Sätze mit Unterpunkten. Sätze sollten kurz und leicht verständlich formuliert sein.
  • Kontext: Spezifiziert den Rahmen, in dem die KI arbeiten soll. Je klarer Euer Anliegen formuliert ist, desto besser kann sie auf Ihre Eingabe reagieren.
  • Rückfragen: Falls die Antwort der KI Lücken aufweist, lohnt es sich weitere Fragen zu stellen und die erfasste Lücke bewusst in einem neuen prompt zu erwähnen. 
  • Fachjargon oder Slang vermeiden: ChatGPT versteht eventuell bestimmte Fachjargon, Slang oder Dialekte nicht. Da die KI nur mit dem arbeiten kann was sie weiß, empfehlen wir euch solche Begriffe zu vermeiden auch wenn sie euch bekannt sind. 
  • Ja/Nein-Fragen vermeiden: ChatGPT neigt dazu auf diese Fragen Antworten zu liefern, mit denen ihr höchstwahrscheinlich nichts anfangen könnt.
  • Beispiel: Statt: “Gib mir Präsentationsideen zum Thema Digitalisierung” Nutze: “Ich unterrichte eine Stunde im Fach Informatik mit dem Thema Digitalisierung. Meine Schüler auf dem Niveau der 10 Klasse sollen Präsentationen zu dem Thema halten. Kannst du mir 5 Themen zu Digitalisierung geben über die meine Schüler einen Vortag vorbereiten können?”

Was frage ich am besten? Beispiel-Prompts vorgestellt

Eigene Prompts zu erstellen kann aber auch zeitaufwändig sein. Aus diesem Grund haben wir hier einige hilfreiche Prompts aufgelistet, die euch eine Idee für verschiedene konkrete Anwendungsszenarien geben können:

  • Unterrichtsstrategien: Kannst du mir einige interaktive Aktivitäten für das Lehren von [Thema] für eine [Klassenstufe] empfehlen?
  • Ressourcen und Materialien: Kannst du mir einige Ressourcen und Materialien zu [Thema] empfehlen die geeignet sind für eine [Klassenstufe]?
  • Feedback und Reflexion: Ich muss einen Zeugniskommentar für einen Schüler der Klassenstufe [Klasse einfügen] schreiben, der starke/schwache Fähigkeiten in [Thema] bewiesen hat. Kannst du mir helfen, einen positiven und ermutigenden Kommentar zu verfassen, der ihre Beiträge hervorhebt?
  • Content-Erstellung und Analyse: Kannst du einen kurzen Text erstellen zu [Thema] welches von [Klassenstufe] Schüler:innen analysiert werden kann? Die Analyse soll mit einem Fokus auf die Hauptidee und unterstützende Details erfolgen.
  • Einladungsmail: Kannst du eine kurze Einladungsmail für einen Elternabend an einer beruflichen Schule erstellen? Der Elternabend soll am [Datum] stattfinden und sich mit [Thema] befassen.

Extrawünsche:

Es ist gut möglich, dass die KI zu viel oder zu wenig zu bestimmten Themen liefert. In diesem Fall lohnt es sich, die Prompt auf bestimmte Art und Weise anzupassen.

  • Anpassung der Ergebnismenge: Gebe mir mindestens/maximal [gewünschte Anzahl] Vorschläge.
  • Vermeidung von Quellen: Schlage mir keine Quelle vor, die auf [Quelle] zurückzuführen ist.
  • Formatierung: Gebe erst alle Fragen in einem Absatz aus und danach getrennt die Antworten.

Was sind eure Erfahrungen mit ChatGPT? Wobei könntet Ihr Hilfe gebrauchen und was sind eure besten Prompts? Teilt uns diese doch gerne in den Kommentaren mit!

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Eines unserer zentralen Anliegen  bei Lehrer-News ist es, Lehrkräfte dabei zu unterstützen, den digitalen Wandel an Schulen bestmöglich zu vollziehen. Dabei legen wir den Fokus auf die Gestaltung eines zukunftsgerechten, fairen und innovativen Bildungssystems, dass alle Lehrer:innen und Schüler:innen nicht nur inkludiert, sondern gezielt fördert. Diese Mission teil  auch Andreas Hofmann,  Geschäftsführer des Netzwerks „mobile.schule“. Das Netzwerk unterstützt Schulen dabei, den digitalen Wandel zu meistern. Hofmann ist seit mehr als  zehn Jahren als medienpädagogischer Berater tätig und hat  verschiedene Coaching- und Beratungsprogramme entwickelt, mit denen bundesweit eine Vielzahl an Schulen beim digitalen Entwicklungsprozess begleitet werden . In diesem Artikel stellen wir euch das Netzwerk im Rahmen eines exklusiven Interviews mit dem Initiator etwas genauer vor: 

Lehrer News: Welchen Herausforderungen müssen Lehrkräfte zukünftig gewachsen sein? In welche Richtung wird sich zeitgemäßer Unterricht entwickeln?

Andreas Hofmann: Tatsache ist, dass sich das gesamte Drumherum der Schule verändert hat, dass sich die Schule dementsprechend anpassen muss. Das geht von Informationsbeschaffung, bis zu Kommunikation, bis zu den Kompetenzen, die wirklich – wenn wir auf die Zeit nach der Schule gucken – benötigt werden. Wird es noch benötigt, irgendwas auswendig zu lernen und dann auszuspucken? Es sind Softskills, die in eine ganz andere Richtung gehen und dennoch müssen wir uns fragen, wenn alles über eine künstliche Intelligenz oder Suchmaschinen läuft, wie tief ist dann noch das Wissen der Kinder? Wir wissen alle, wo wir Wissen herkriegen, aber wie können wir Wissen verknüpfen? Wie können wir einen Transfer leisten? Das ist eine Riesenherausforderung und Schulen müssen sich erstmal der Herausforderung stellen, zu akzeptieren, dass sich Dinge verändert haben. Dass Informationsbeschaffung und Informationsverarbeitung auf anderen Wegen funktioniert, als wir sie gelernt haben. Dass Kommunikation und kreative Ansprüche anders sind, als im Vergleich mit dem, wie wir früher sozialisiert wurden, ist die große Herausforderung. Wir schauen durch unsere „Sozialisationsbrille“ und leider ist das nicht übertragbar auf die heutige Welt. Wir müssen akzeptieren, dass es einfach anders ist und sich zeitgemäßer Unterricht öffnen muss. Wir müssen aufhören in 90 Minuten, Schulabschluss, Noten und Zwang zu denken. Unterricht, Schule und Bildung müssen sich dahingehend öffnen, dass eigentlich alle Zöpfe, die Bildung ausmachen, abgeschnitten werden müssten. Das beginnt beim Kernstück, den Prüfungen. Warum sollte jemand intrinsisch motiviert auf eine Prüfung zulaufen? Es geht um die Note und nicht darum, Wissen zu behalten. Das sind die großen, globalen Fragen.

Andreas Hofmann

Lehrer News: Was hat Sie persönlich dazu veranlasst, das Projekt „mobile.schule“ ins Leben zu rufen?

Hofmann: Mobile.schule ist gestartet, als ich vor etwa 14 Jahren noch selbst Lehrer war. Es war zunächst eine kleine Veranstaltung, die ich mit Schüler:innen meiner Schule durchgeführt habe, als wir das erste Mal Notebooks eingeführt haben und wir den Nachbarschulen zeigen wollten, wie wir arbeiten und was wir können und nicht können. Daraus wurde eine große Veranstaltung – auch in Zusammenarbeit mit dem Land Niedersachsen – und es entstand eine Firma mit verschiedenen Formaten, Anbindungen an Ministerien, an Firmen und jetzt bieten wir Fortbildungen und Beratungen mit einem Netzwerk aus 300-400 Lehrer:innen an, die als Honorarkräfte für mich arbeiten. Das macht es authentisch, weil wir alle wissen, wovon wir reden.

Lehrer News: Was sind die Kernelemente ihrer Fortbildungsangebote und was hebt sie von der Konkurrenz ab?

Hofmann: Wir bauen gerade eine Plattform mit Fördermitteln. Es wird eine Plattform für Fortbilder:innen, wo auch andere ihre Fortbildungen anbieten können, Firmen und verschiedene Partner. In Präsenz gehen wir in das Messegeschäft. Zum Beispiel auf der Didacta oder auf der LEARNTEC. Überall, wo Lehrer:innen Fortbildungen im Bereich der Digitalität brauchen, sind wir vertreten. Mich heben Authentizität und Agilität von der Konkurrenz ab. Ich bin an wenig gebunden und kann Projekte umsetzen, weil ein paar hundert Leute hinter mir stehen, die in keinem Anstellungsverhältnis sind, aber die einfach enthusiastisch und motiviert sind. So kriege ich auch große Projekte kurzfristig gestemmt.

Lehrer News: Was ist gegenwärtig notwendig, um den Unterricht an die Bedürfnisse der Zeit anzupassen?

Hofmann: Die Politik, der Schulträger und die Schule können nur in einem Rahmen agieren, der ihnen zur Verfügung steht. Neben der Erweiterung von Geldern ist vor allem wichtig, dass die Schulen auch Zeit haben, einen digitalen Wandel zu durchlaufen. Das bedarf einer neuen Fehlerkultur, der Muße, aber vor allem auch – und das ist ein ganz individuelles Ding – der Offenheit. Jede:r kann in seinem Bereich Dinge ändern und wenn mein Bereich meine Klasse ist, dann nimm deine Klasse und ändere da Dinge!

Lehrer-News: Was sind die wesentlichen Probleme von Lehrkräften, digitalisierten Unterricht zu realisieren und wo liegen die Probleme bei der Umsetzung?

Hofmann: Im Moment ist die Stimmung sehr negativ. Wir sollten die drei Coronajahre nutzen und evaluieren, wo wir wirklich hinwollen, aber leider fehlen den Schulen da sowohl die Zeit, als auch die personellen Möglichkeiten. So sind die drei Jahre voller Experimentieren leider nicht so positiv behaftet, wie sie sein könnten. Natürlich geht ein Apparat, der sich in einem uralten System bewegt, nicht so schnell zu verändern. Das ist bei Unis, Instituten und Ministerien aber genauso. Wir sollten uns daher ein bisschen entspannen, das Thema positiv belegen und mit ein bisschen mehr Freude und Neugierde handeln. Jede:r kann für sich einen Teil beitragen und dabei möchte ich unterstützen.

Lehrer-News: Vielen Dank für das Gespräch!

Wo seht ihr derzeit die großen Herausforderungen eures Schulalltags? Wie digitalisiert ist eure Schule bereits und habt ihr schon von mobile.schule gehört oder gar die Dienste in Anspruch genommen? Schreibt es uns bitte in die Kommentare!

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Am Samstag, den 17. und Sonntag, den 18. Juni 2023 werden das Berliner FEZ und die Parkbühne Wuhlheide zum größten und coolsten Klassenzimmer Europas. Beim „P×P Festival2023 – Schule feiert Zukunft“ werden musikalische Top-Acts,innovative Changemaker:innen und bis zu 17.000 Menschen zusammen laut und aktiv – für ein gerechteres und zukunftsorientiertes Bildungssystem. Das PxPFESTIVAL (sprich: Peace by Peace) findet in diesem Jahr zum vierten Mal statt. Die Initiatoren, Teddy Tewelde & Fetsum Sebhat wurden für Ihr Engagement mit dem Verdienstorden des Landes Berlin, dem ECHO, LEA - Life Entertainment Award & Preis für Popkultur ausgezeichnet.

Höhepunkt des Events wird das Konzert am 18. Juni 2023 ab 14 Uhr in der Parkbühne Wuhlheide, bei dem sich Top-Acts wie SCOOTER, BOSSE, BAUSA, MINE, DARDAN, ESTHER GRAF, LOI und viele mehr mit ihren Hits für ein Upgrade unserer Schulen stark machen. Zuvor teilen inspirierende Speaker:innen wie Verena Pausder, Sami Khedira, Andreas Schleicher, BobBlume oder Laura Malina Seiler in verschiedenen Locations auf dem 130.000 Quadratmeter großen Festivalgelände ihre spannenden Visionen, wie dieses Upgrade aussehen kann.

Mehr als 100 Changemaker:innen, darunter Bildungsexpert:innen, Initiativen, Organisationen und Schulprojekte u.v.m., präsentieren an zwei Tagen vielversprechende Ideen, zeigen interaktive Ausstellungen und kreative Performances oder laden in innovativen Workshops zum Mitmachen und Mitdenken ein.

Zugleich gibt das „P×P Festival 2023 – Schule feiert Zukunft“ das Startsignal für die Future Skills Alliance, die sich in Zukunft aktiv für Chancengleichheit in einem zeitgemäß und zukunftsfähig gestalteten Bildungssystem in ganz Deutschland einsetzt. Diese Bewegung engagiert sich langfristig dafür, dass eine ganze Generation die Fähigkeiten erlangt, die sie braucht, um ihre Potenziale nutzen und ihre Zukunft erfolgreich gestalten zu können.

Du willst Teil der Bewegung werden, die sich für ein Update unserer Schulen und Chancengleichheit in der Bildung einsetzt? Komm zum Festival, gestalte die Welt von morgen und feiere mit uns Schule, die Zukunft verspricht. 

Tickets gibt es hier:
www.​​pxpfestival.com/tickets

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In einer Welt, die von digitalen Technologien geprägt ist, stellt sich die Frage, ob Informatik als Schulfach flächendeckend eingeführt werden sollte. Die Forderung nach einer umfassenden Informatikausbildung in Schulen wird immer lauter, da digitale Kompetenzen heutzutage zu den Schlüsselqualifikationen gehören und in vielen Bereichen des Lebens unerlässlich sind. In diesem Artikel werden wir uns mit den Argumenten auseinandersetzen, die für und gegen die flächendeckende Einführung von Informatik als Schulfach in Deutschland sprechen, und welche Herausforderungen eine Einführung mit sich bringen würde.

(Quelle: Pixabay)

Wie ist der Stand der Dinge?

Wie so oft, wird das Thema Informatik in jedem Bundesland anders gehandhabt. Seit 2019 hat Mecklenburg-Vorpommern als einziges Bundesland eine Pflicht für Informatikunterricht für alle Jahrgänge ab Klasse 5 eingeführt. In Sachsen gibt es diese Pflicht in den meisten Jahrgängen, in Nordrhein-Westfalen, Baden Württemberg und Bayern nur in einzelnen ... In den restlichen Bundesländern gibt es nur freiwillige Angebote, die je nach Jahrgangsstufe und Schulform sehr variieren (Sek I, Stand März 2022, Gesellschaft für Informatik). Hessen und Bremen bieten gar keinen Informatikunterricht an, wobei Hessen seit letztem Jahr ein Schulfach namens “Digitale Welt“ eingeführt hat. Wie es sonst um die Digitalisierung in deutschen Schulen bestellt ist und wo es bei der Umsetzung besonders hakt, erfahrt ihr in unserem Artikel zur Digitalisierung.

Was sagen Experten?

Verschiedene Akteure, so auch die Ständige Wissenschaftliche Kommission (SWK), fordern die Einführung von Informatik als Schulfach. In ihrem Jahresbericht 2021-2022 fordert die Gesellschaft für Informatik ein durchgängig verpflichtendes Fach Informatik für alle Schüler:innen in der Sekundarstufe I und eine Gleichstellung mit den naturwissenschaftlichen Fächern Biologie, Chemie und Physik in der Sekundarstufe II. Zu den Forderungen gehört auch die professionelle Administration der IT-Infrastruktur durch ausgebildete Fachkräfte in Schulen und die konsequente Umsetzung der KMK-Strategie zur Bildung in der digitalen Welt (insb. ergänzender Beschluss vom 09.12.2021). Eine wichtige Voraussetzung  dafür ist auch die qualifizierte Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften für den Informatikunterricht, da momentan zu wenige und nicht ausreichend geschulte Lehrer:innen zur Verfügung stünden. Sie knüpft an die Stärkung der Nachwuchsförderung in der Fachdidaktik Informatik und an die Erhöhung der Lehrkapazitäten an den Schulen sowie im Lehramtsstudium selbst an. 

(Quelle: Pixabay)

Argumente für die Einführung

Informatikunterricht kann dazu beitragen, dass Schülerinnen und Schüler digitale Kompetenzen entwickeln, die sie im Alltag und im Berufsleben benötigen. Die Themen Digitalisierung und IT gewinnen immer mehr an Relevanz für die Arbeitswelt: Informatikkenntnisse sind schon heute in vielen Berufsfeldern unverzichtbar und ein grundlegendes Verständnis von Technologie wird in der heutigen Arbeitswelt immer wichtiger. Hierbei geht es nicht nur um das Programmieren, sondern auch um den sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Technologien und Medien. Auch die  Geschlechter- und Chancengleichheit spielen eine wichtige Rolle, denn durch die flächendeckende Einführung von Informatikunterricht können alle Lernenden unabhängig von Faktoren wie Geschlecht, Wohnort, Schule oder Ausstattung Zugang zu Fähigkeiten und Kenntnissen erhalten. Nicht zuletzt geht es auch um Schülermotivation, der Informatikunterricht kann interessant sein, da er oft einen praktischen Bezug hat und die Möglichkeit bietet, eigene Ideen umzusetzen. Außerdem können die Schülerinnen wichtige Fähigkeiten wie Cyber Security Management, Privacy Management und Critical Thinking erlernen, wie aus einem Papier von Informatik macht Schule hervorgeht.

(Quelle: Pixabay)

Argumente gegen die Einführung

Neben den vielen Chancen, die die Einführung bieten kann, gibt es selbstverständlich auch Contra-Argumente. Als erstes kommt einem vermutlich die Überforderung der Lehrkräfte und der allgemeine Lehrermangel in den Sinn: viele Lehrkräfte haben selbst nur begrenzte Informatikkenntnisse und es könnte schwierig sein, genügend qualifizierte Lehrkräfte für den Informatikunterricht zu finden. Das nächste Problem sind mangelnde Ressourcen, denn die flächendeckende Einführung von Informatikunterricht würde zusätzliche Mittel erfordern, z.B. Computer, Software und Schulungsmaterialien, die nicht in allen Schulen vorhanden sind. In diesem Bezug stellt sich auch die Frage von Finanzierung und Beschaffung, sowie Einrichtung der Infrastruktur. Immerhin fehlen jetzt schon IT-Fachkräfte in Deutschland. Kritiker stellen den Nutzen des Informatikunterrichts in Frage und argumentieren außerdem, dass Informatikkenntnisse nur für bestimmte Berufe relevant sind und dass die Vermittlung anderer Kompetenzen wie Sprachkenntnisse oder Sozialkompetenz wichtiger seien. Vor Lehrkräften und Schülerschaft liegt ein weiteres Problem: die Überlastung des Stundenplans. Schülerinnen und Schüler haben bereits einen vollen Stundenplan und die Einführung eines neuen Faches könnte dazu führen, dass andere Fächer vernachlässigt werden.

Herausforderungen im Zusammenhang mit einer Einführung

Eine flächendeckende Einführung von Informatik als Schulfach würde auch eine breite Akzeptanz in der Gesellschaft erfordern. Eltern, Schüler und Lehrkräfte über die Bedeutung von Informatik als Schlüsselkompetenz für die Zukunft zu informieren und sie für das Thema zu sensibilisieren ist dafür ein erster wichtiger Schritt.. Grundlage für den Unterricht wären gut geschulte Lehrer:innen und entsprechend angepasste Lehrpläne. Es wäre auch wichtig, sicherzustellen, dass die Lehrpläne für Informatik in den Kontext anderer Fächer integriert werden, um die Verbindung zwischen den verschiedenen Disziplinen zu stärken. Schulen müssten über ausreichend qualifizierte Lehrkräfte mit Informatikkenntnissen verfügen, um den Unterricht zu gestalten. Wenn nicht genügend Lehrkräfte vorhanden sind, müssten Schulen Maßnahmen ergreifen, um Lehrkräfte auszubilden oder zu rekrutieren, was in Zeiten von großem Lehrermangel eine riesige Herausforderung darstellt. Spätestens hier stellt sich auch die Frage der Finanzierung. Schulen müssen über ausreichende technische Infrastruktur verfügen, um den Unterricht in Informatik abhalten zu können. Dazu gehören ein leistungsstarker und dauerhafter Internetzugang und Hardware wie Computer, Laptops, Tablets, und weitere technische Geräte und Programme. Es ist auch wichtig zu bedenken, dass die Einführung von Informatikunterricht nicht zwangsläufig zu einer umfassenden Lösung für die Digitalisierung in Schulen führt. 

Ein Blick in andere Länder

Andere europäische Länder haben den Stellenwert der Informatik als Pflichtfach bereits erhöht, auch in vielen anderen Ländern der Welt ist es bereits seit Jahren etabliert. In Estland ist Informatik schon in der Grundschule ein Pflichtfach und wird bis zum Abitur unterrichtet. Großbritannien hat Informatik 2014 ein Pflichtfach für alle Schülerinnen und Schüler von 5 bis 14 Jahren eingeführt. Zuvor gab es schon das Fach ICT (Information and Communications Technology). In Israel ist Informatik ein Pflichtfach in der Mittelstufe und wird auch auf der Hochschulebene unterrichtet. Es gibt auch viele Länder, in denen Informatik noch nicht flächendeckend verpflichtend ist, aber die Einführung eines solchen Unterrichtsfachs diskutiert wird. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Einführung von Informatik als Pflichtfach ein globaler Trend ist und immer mehr Länder dies als notwendig erachten, um die Schülerinnen und Schüler auf die Anforderungen der digitalen Welt vorzubereiten.

Ausblick 

Die Diskussion um Informatik als Pflichtfach zeigt, dass diese Entwicklung in vielen Ländern bereits stattgefunden hat oder noch diskutiert wird. Die Vorteile einer breiten Vermittlung von Informatikkenntnissen in der Schule liegen auf der Hand und werden von Experten und Politikern gleichermaßen betont. Eine flächendeckende Einführung des Schulfachs stellt jedoch auch eine Herausforderung dar, da es einerseits qualifizierte Lehrkräfte, geeignete Lehrpläne und eine ausreichende technische Infrastruktur erfordert. Andererseits kann eine solche Einführung dazu beitragen, dass Schülerinnen und Schüler besser auf die Anforderungen der digitalen Welt vorbereitet sind und damit auch auf dem Arbeitsmarkt bessere Chancen haben. Ein Blick in andere Länder zeigt, dass die Einführung von Informatik als Pflichtfach ein globaler Trend ist. Länder wie Estland, Großbritannien und Israel haben die Bedeutung der Informatik als Schlüsselkompetenz für die Zukunft erkannt und bereits entsprechende Schritte unternommen. Auch in Deutschland wird die Einführung des Schulfachs diskutiert und erste Bundesländer haben bereits damit begonnen, Informatik als Pflichtfach einzuführen.

Um eine erfolgreiche Einführung von Informatik als Pflichtfach zu gewährleisten, müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. Es ist wichtig, die breite Akzeptanz in der Gesellschaft zu fördern und die Bedeutung der Informatik als Schlüsselkompetenz zu vermitteln. Schulen müssen über ausreichend qualifizierte Lehrkräfte verfügen und eine technische Infrastruktur aufweisen, um den Unterricht abzuhalten. Auch die Integration von Informatik in den Kontext anderer Fächer ist von Bedeutung, um die Verbindung zwischen den verschiedenen Disziplinen zu stärken. Insgesamt kann die Einführung von Informatik als Pflichtfach in der Schule dazu beitragen, Schülerinnen und Schüler auf die Anforderungen der digitalen Welt vorzubereiten und ihre Kompetenzen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie zu stärken. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft und Wirtschaft.

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Ein wachsender Diskussionsbedarf ist im Bereich der Anwendung von Chatbots und KI-Systemen in Schulen zu beobachten. Unterschiedliche Meinungen und erste Bestrebungen zu Regularien, Ethik, Datenschutz und Einsatz häufen sich seit der Veröffentlichung von ChatGPT Ende letzten Jahres. Für das Bildungssystem heißt dies momentan vor allem, Vorgaben rund um die Prüfungskultur zu überdenken.

Doris Weßels – Wirtschaftsinformatikern der Fachhochschule Kiel hat ChatGPT bereits im vergangenen Wintersemester 22/23 in der Arbeit mit ihren Studierenden erfolgreich einbetten können. Das KI-System konnte von ihren Studierenden als ein mögliches Werkzeug herangezogen werden und floss somit auch in die Bewertung mit ein. Sie schlägt vor, final zu schauen, ob die Studierenden sich bei der Auswahl der Werkzeuge geschickt angestellt haben und zusammen mit dem Forschungsdesign und dem Konzept, den gesamten Produktionsprozess zu bewerten, anstatt nur das Endergebnis. 

Laut der KI-Expertin sollen zukünftige Aufgabenstellungen so konzipiert sein, dass sie nicht “mit einem Klick durch digitale Systeme” gelöst werden können. Aufgaben, die einen höheren Praxistransfer haben und an den Lebensrealitäten von Schüler:innen und Studierenden anknüpfen können, sind demnach gefragt. Weiterhin müssten Prüfungsmethoden und Bewertungen neu durchdacht und überarbeitet werden, ein Verbot ist laut Weßels allerdings kein Weg. Sie argumentiert, dass mit dem Taschenrechner und dem Internet damals ebenfalls große Umstellungen auf die Menschheit zukamen und es notwendig geworden war, sich “neu zu arrangieren”. Dazu betont Weßels, dass wir sicherlich “in einigen Jahren darüber schmunzeln werden”, dass wir jetzt im Jahr 2023 noch tatsächlich über ein Verbot von diesen generativen KI-Modellen gesprochen haben. Eine gemeinsame Abstimmung über die Verwendung und Verhaltenskodizes sieht sie für maßgebend auf den Ebenen von Schulen und Universitäten.

Währenddessen haben bereits 27.567 Menschen den offenen Brief zur sechsmonatigen Pausierung von weiteren großen KI-Experimenten unterzeichnet, darunter auch namhafte Personen, wie Twitter-Chef Elon Musk, Apple-Mitgründer Steve Wozniak, Historiker Yuval Noah Harari sowie zahlreiche andere Wissenschaftler:innen und KI-Pioniere. Hintergrund des Briefes sei ebenfalls die notwendige Auseinandersetzung und Erarbeitung eines Regelwerks und Sicherheitsstandards. Andererseits werden dem Brief und seinen Unterzeichnenden “KI-Hype” und “PR” vorgeworfen, da dieser nicht die echten KI-Probleme adressieren würde, sondern mit “Weltuntergangsszenarien” und “beängstigender Rhetorik” für Chaos sorge

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Podcasts gibt es bereits seit über 20 Jahren. In den letzten Jahren erfreuen sie sich jedoch immer größerer Beliebtheit. Handys und mobile Abspielgeräte machten es möglich. Doch nicht nur für Jugendliche und Schüler:innen können Podcasts nützlich sein, um Sachverhalte greifbarer zu machen, auch für Lehrkräfte bieten sie reichlich Potenzial und Unterhaltung. Beispielsweise, um auf dem Laufenden zu sein, was die aktuelle Bildungspolitik angeht. Im folgenden Artikel stellen wir euch einige Podcasts zum Thema vor:

1. Bildung mal anders

Quelle: Podtail

Bildung mal anders wurde von Laura Natasha, Mutter, Sonderpädagogin und seit 2017 Montessori-Pädagogin, im Juli 2019 unter dem Namen “Schulbildung mal anders” gestartet. Seitdem hat er sich um das Frauenteam Laura, Jacqueline, Vera und Mia weiterentwickelt. Das Quartett befasst sich mit allen Dingen rund um Unterricht, Schule und Bildung. In bisher über 200 Folgen setzen sie ihren Fokus auf selbstbestimmte Bildung, gewaltfreie Kommunikation, Inklusion, Bildungsgerechtigkeit und Achtsamkeit, gemischt mit einer Vielfalt von Sichtweisen.

Als Teil ihres selbst gewählten Bildungsauftrags haben sie zuletzt unter anderem eine Reihe gestartet, in der sie besprechen, wie Spiritualität von rechtsextremistischen Gruppierungen ausgenutzt werden.

2. Campus & Karriere – Deutschlandfunk

Quelle: ARD Audiothek

Für alle, die einen gebündelten Überblick über die wichtigsten Nachrichten im Bereich Schule und Hochschule wollen, gibt es den Podcast Campus & Karriere. Neue Beiträge erscheinen an Wochentagen regelmäßig um 14:35 Uhr und sind sofort zum Anhören bereit mit Themen wie Kultusministerkonferenzen, Umgang mit KI und Ratschläge für den Schul- und Arbeitsalltag. Gesponsert von der ARD, ist das Ziel des Bildungsmagazins die aktuelle Entwicklung der Bildung zu Verfolgen und zu Vermitteln

3. Bildungspolitik

Quelle: Bildungspolitik.blog

Bei dem Podcast mit dem treffendsten Namen zum Artikel, Bildungspolitik Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, handelt es sich um ein digitales Kolloquium. Koordiniert wird der Podcast von Johanna Behr, die auch für den Blog und die Podcast Publikation zuständig war. Inhaltlich werden vielerlei Fragen in Bezug auf Gegenwart und Zukunft der Bildung und Bildungspolitik besprochen, mit dem Ziel, den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis anzuregen. 

Alle archivierten Beiträge des Podcasts könnt ihr hier finden.

4. Daniel Jung – In Bild & Ton

Quelle: danieljung.io

Daniel Jung hat eine gewisse Reputation im deutschen Bildungswesen. Als Bildungsinfluencer und Online-Mathe Tutor, erreichen seine Lektionen über 60 Millionen Aufrufe pro Jahr. Aber Jung erreicht nicht nur seine Leute über seine Mathevideos oder seinen Instagram Kanal. In seiner Podcast Serie In Bild & Ton, redet er mit den Vordenkern unserer Zeit über das Thema Bildung. Unter anderem über Themen wie Digitalisierung, zusammen mit dem Gründer der Schulkommunikationsplattform Sdui Daniel Zacharias, oder mit dem Physiklehrer & Produzent Max Metelmann über sein Projekt Physik mit c.

5. die kleine Pause

Quelle: diekleinePause.de

Physische und besonders mentale Gesundheit ist notwendig in allen Lebensbereichen, auch der Bildung. Martina Schmidt, Expertin für Burnout-Prävention und Ex-Lehrerin, führt aus diesem Grund den Podcast die kleine Pause. Die Idee zu dem Podcast kam ihr aus eigener Erfahrung in ihrem ehemaligen Beruf “Ohne Gesundheit ist alles nichts. Wenn ich mich nicht wohlfühle, dann kann ich mein Leben nicht genießen und kann auch nicht für andere da sein – weder in der Familie noch im Job”, sagt Schmidt über sich. Mit ihren Podcasts zu will sie Menschen helfen gelassener, gesünder und besser gelaunter im Schulalltag zu bleiben und hat dafür Themen wie Belastbarkeit unter die Lupe genommen, als auch den Präsident des deutschen Lehrerverbandes Heinz-Peter Meidinger befragt zur stärkung von Lehrkräften

6. EduCouch

Quelle: Institut für digitales Lernen

Seit 2017 wird der EduCouch-Podcast vom Institut für digitales Lernen betrieben. In Form von Interviews mit zahlreichen Persönlichkeiten, wie dem ehemaligen Verbrecher Philip Schlaffer und der Bildungspolitikerin Sandra Gockel (CDU), fokussiert der Podcast sich auf Digitalisierung und Bildung und deckt dabei ein breites Feld an Themen und Interviewpartnern ab. 

Neue Folgen erscheinen regelmäßig, jede zweite Woche mit einer Länge von ungefähr 20 Minuten. 

7. Bildungsplausch

Quelle: Pädagogische Hochschule Heidelberg

Bildungsplausch ist der Forschungspodcast der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Wissenschaftler:innen tauschen sich in den Folgen des Podcasts alltagsnah über den aktuellen Stand der Bildung aus und geben Einblick, woran die Wissenschaft gerade arbeitet. 

Außerdem bietet Bildungsplausch eine interaktive Option für Zuhörer:innen in der Form von “Ihre Frage des Monats”. Jeder kann seine eigenen Fragen dem Team senden, woraufhin die Hochschule Heidelberg sich auf die Suche nach Expert:innen macht, um die Frage in der nächsten Folge zu beantworten. Die zweite Staffel begann am 16. Februar mit dem Thema Horrorfilme und Theologie, aber auch politische Themen werden angeboten, wie beispielsweise der Stand der Migration

Was sind eure Lieblingspodcasts rund um das Thema Bildung und Bildungspolitik? Teilt es uns gerne in den Kommentaren mit!

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“Die Lüge ist wie ein Schneeball: Je länger man ihn wälzt, desto größer wird er”, sagte einst der Theologe und Reformator Martin Luther. Obwohl er in den Zeiten des 15 Jahrhunderts lebte, sind seine Worte immer noch relevant.

Über soziale Medien können sich falsche Informationen auch in den Klassenräumen viel weiter verbreiten, was sie zu einem beliebten Mittel für extremistische Bewegungen macht. 82 Prozent der Befragten schätzen Fake News als Gefahr für die Demokratie ein, eine berechtigte Sorge, unter anderem weil 76 Prozent der 14-24 Jährigen mindestens einmal pro Woche auf Fake News stoßen. Laut einer Studie des Oxford Internet Institute generieren solche Nachrichten sogar eine sechsmal höhere Anzahl an Klicks und allein 2019 verursachten sie Schäden in Höhe von 78 Milliarden US-Dollar.

Durch Fake News werden Wahrheiten verzerrt, Feindbilder aufgebaut und Meinungen manipuliert, weshalb es zunehmend wichtig wird, Medienkompetenzen schon im frühen Alter zu fördern. 85 Prozent von 14-24 Jährigen sind laut Umfrage der Ansicht, dass Falschnachrichten zu einem Pflichtthema im Unterricht werden sollten, wobei nur 28 Prozent von Lehrkräften diese auch als Unterrichtseinheit vornehmen. Dabei ist die Thematik, unter anderem durch den Zuwachs an Künstlicher Intelligenz, die auch benutzt werden kann, um falsche Tatsachen darzustellen, relevanter denn je. 

Ein Mittel den Wahrheitsgehalt von digitalen Informationen zu prüfen ist das Tool Codetect, welches unter anderem von der Digital Democracy Alliance unterstützt wird und dessen Möglichkeiten wir euch im Folgenden vorstellen möchten.

Was ist Codetect?

Codetect ist ein gemeinnütziger Verein, der sich zum Ziel gesetzt hat, allen die Möglichkeit zu bieten, selbst gegen Falschinformationen aktiv zu werden und sich für eine gut informierte Gesellschaft und resiliente Demokratie einzusetzen. Sie wollen diese Mission erfüllen, indem sie Falschinformationen eindämmen und Strategien zum Erkennen entwickeln. Als Teil dieses Zieles bietet die Plattform selbst einen Bewertungsdienst zur Erfassung davon, wie vertrauenswürdig Online-Artikel und Nachrichten aus Sozialen Medien sind. Diese Nachrichten können selbst geprüft oder von der Community geprüft werden lassen, in der Hoffnung, die Medienkompetenzen der Nutzer zu stärken.

Seine Ursprünge hat der Verein im Hackathon WirVsVirus im März 2020, wo die Seite konzipiert und kurz darauf von einem ehrenamtlichen Team aus ganz Deutschland umgesetzt wurde. Im November desselben Jahres folgte die Gründung als gemeinnütziger Verein. Finanziert wird Codetect durch Spendenaktionen und Förderungen, unter anderem von Update Deutschland, Digital Democracy Alliance und Mimikama.  

Spielerisch zur Wahrheit

Codetect hat ein spielerisches System implementiert, um Teilnehmer:innen zu motivieren Onlinequellen auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen. Nachforschungen anzustellen gibt den “Online-Detektiv:innen” Punkte, wodurch sie in Levels aufsteigen können, vom Lupenhalter bis hin zum Superintendenten. Um selbst teilzunehmen, wird lediglich ein Accountname, ein Passwort und eine E-Mail Adresse benötigt. Fälle einreichen kann aber jeder über das Portal.

Jeder kann selbst einen Fall einreichen mit dem Versenden eines Links an die Website, mit optionalen Benachrichtigungen, wenn es Neuigkeiten zu dem Fall gibt.

Die Analyse von Quellen selbst erfolgt in einem mehrstufigen Bewertungs- und Peer Review verfahren. 

Der Trust-Checking Prozess

Der Kern von Codetects Methodik ist das Trust-Checking Prinzip. Anders als beim Fact-Checking, dem Überprüfen von Behauptungen über Fakten, welches Zeit, Expertise und idealerweise eine journalistische Ausbildung benötigt, befasst sich das Trust-Checking eher mit dem Prüfen der Vertrauenswürdigkeit. Diese Herangehensweise ist für eine breitere Öffentlichkeit, schneller möglich und nutzt als Basis bewährte journalistische Qualitätskriterien. 

Faktoren, die einen Artikel weniger vertrauenswürdig machen, sind beispielsweise fehlende Quellenangaben, falsche Zitate und unpassende Bilder.

Der Prozess von Codetect unterteilt sich in fünf verschiedene Phasen.

  1. Das Einreichen eines Falls: Fragwürdige Information werden anonym und kostenlos in die Website eingegeben in Form von Online-Artikeln und Textnachrichten, aber nicht im Videoformat.
  2. Die Community erhält den Fall: Der noch ungelöste Fall ist für Detektiv:innen in der Community frei verfügbar.
  3. Die Beurteilung des Einzelnen: Die Detektiv:in nimmt den Fall an und bearbeitet ihn anhand einer Serie von sieben bis acht zufällig ausgewählten Fragen aus einem Fragenpool von 15 Fragen, bezüglich der Art des Falles. Antworten und Kommentare der Detektiv:innen werden hinterlassen. 
  4. Die Beurteilung der Community: In einem Peer Review Verfahren wird der Fall  von insgesamt acht Detektiv:innen bearbeitet für eine finale Beurteilung. Diese erfolgen  unabhängig und anonym, unbeeinflusst von den Ergebnissen anderer. Das endgültige Ergebnis reicht von einer Skala von 0 (nicht vertrauenswürdig)  bis 100 (sehr vertrauenswürdig).
  5. Die Veröffentlichung des gelösten Falls: Das Ergebnis wird veröffentlicht im codetekt-Archiv, frei für alle zugänglich mitsamt Kommentaren.

Eine Übersicht aller bearbeiteten Fälle findet Ihr im Archiv

Das Prinzip kann im Unterricht auf vielfältige Art und Weise eingesetzt werden. Innerhalb von einer Doppelstunde in Informatik könnte der Wert von Vertrauenswürdigkeit vermittelt werden, unter anderem im Kontext von ChatGPT und deren Nutzen sowie Schwächen, wie unsere Redaktion bereits erfasst hat. Im Rahmen eines Kursübergreifenden Projektes, könnten Schüler:innen an der Website angemeldet werden, um nach einer Woche einen kleinen Preis zu überreichen für den Detektiv:in mit den meisten Fällen. Des Weiteren kann auch ein Spiel daraus gemacht werden, in der Klasse Artikel zu erstellen und sie untereinander auf den Wahrheitsgehalt zu überprüfen.

Das Trust-Checking-Kit für Lehrkräfte

Zur Unterstützung von Lehrkräfte die ihre Schüler:innen auf die Gefahren von Fake-News vorbereiten wollen, hat codetekt ein Set von Unterrichtsmaterialien entwickelt, die als “Trust-Checking-Kit” betitelt sind. In diesem werden Qualitätskriterien zur Vertrauenswürdigkeit von Informationen behandelt mit einer Skala, die von “wenig” bis “sehr vertrauenswürdig” geht. Das Kit besteht aus einer Präsentation mit Sprechernotizen, Videos, ein Handbuch für Lehrkräfte mitsamt Hintergrundinformationen und Arbeitsblättern, sowie den Trust-O-Mat, ein Online-Quiz bei dem die Schüler:innen spielerisch selbst Falschinformationen prüfen können. Das Kit kann in der Form eines Pakets erworben werden mit dem Basis-Preis in der Höhe von 39 Euro.

Wie vermittelt ihr das Thema Fake-News im Unterricht? Kennt ihr weitere praktische Tools und Materialien ? Teilt eure Erfahrungen gerne in den Kommentaren!

Zukunft der Bildung
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Die Lehrerausbildung steht vor einer neuen Ära: Angesichts der Herausforderungen, die mit Digitalisierung und Lehrermangel einhergehen, müssen Lehrerinnen und Lehrer künftig über neue Fähigkeiten und Kompetenzen verfügen. Neben der Fachkompetenz sind dabei nicht zuletzt auch Soft Skills gefragt, um Schülerinnen und Schüler individuell zu fördern und den Lernprozess zu unterstützen. In diesem Artikel, der Teil unserer Themenwoche “Zukunft der Bildung“ ist, möchten wir deshalb die wichtigsten Skills, die die Lehrkräfte der Zukunft benötigen, etwas genauer aufschlüsseln. Darüber sprachen wir auch mit dem Verband Bildung und Erziehung (VBE). 

(Quelle: Pixabay)

Was bleibt: Fachwissen aneignen und Didaktik meistern 

Fachkompetenz

Natürlich ist eine fundierte Fachkompetenz nach wie vor unverzichtbar für Lehrkräfte. In Zeiten von Digitalisierung und sich wandelnden Lehrmethoden muss diese jedoch um eine interdisziplinäre Perspektive und die Fähigkeit zur Zusammenarbeit erweitert werden. Nur wer über ein fundiertes Wissen in seinem Fachgebiet verfügt, kann den Unterrichtsstoff angemessen vermitteln und auf individuelle Fragen und Bedürfnisse eingehen. Zudem trägt eine solide Fachkompetenz dazu bei, die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen der Schülerinnen und Schüler zu stärken und ein professionelles Verhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden aufzubauen.

Wissensvermittlung

Die Wissensvermittlung und die Auswahl geeigneter Vermittlungsmethoden sind von großer Bedeutung für eine erfolgreiche Lehrpraxis. Lehrerinnen und Lehrer müssen in der Lage sein, komplexe Zusammenhänge verständlich zu erklären und den Unterrichtsstoff an die Bedürfnisse und das Vorwissen der Schülerinnen und Schüler anzupassen. Gleichzeitig sollten sie verschiedene Methoden beherrschen, um unterschiedliche Lernstile und -bedürfnisse abzudecken und eine vielfältige Lernumgebung zu schaffen. Durch die Anwendung von unterschiedlichen Wissensvermittlungsmethoden können Lehrkräfte nicht nur den Lernprozess unterstützen, sondern auch die Motivation und das Interesse der Schüler:innen am Unterricht fördern.

Didaktik und Praktik

Die Lehrerausbildung sollte ausreichend Praxisphasen enthalten, um angehende Lehrerinnen und Lehrer auf die Anforderungen des Lehrberufs vorzubereiten. Nur wer im Studium die Möglichkeit hat, seine fachlichen und didaktischen Kenntnisse in der Praxis anzuwenden, kann sich ein fundiertes Verständnis für die Anforderungen des Berufs aneignen. Praktische Erfahrungen ermöglichen es den Studierenden, ihre Fähigkeiten und Kompetenzen zu erproben, Feedback von erfahrenen Lehrkräften zu erhalten und ihre Unterrichtspraxis kontinuierlich zu verbessern. Eine enge Verzahnung zwischen Theorie und Praxis in der Lehrerausbildung ist daher von großer Bedeutung, um angehende Lehrerinnen und Lehrer optimal auf die Herausforderungen der Berufspraxis vorzubereiten. Kritik an der Einheitlichkeit der Lehramtsausbildung übte auch Bob Blume, hier geht es zum Artikel

(Quelle: Pixabay)

Soziale Kompetenzen als Schlüsselkomponente

Empathie und soziale Kompetenz

Angesichts von Lernrückständen durch Corona und Lehrermangel müssen Lehrerinnen und Lehrer in der Lage sein, Schülerinnen und Schüler individuell zu fördern. Dazu sind Empathie, Kommunikationsfähigkeit und Konfliktlösungskompetenz unverzichtbar. Durch die Fähigkeit, sich in die Perspektive der Schüler:innen hineinzuversetzen und ihre Bedürfnisse und Sorgen zu verstehen, können Lehrkräfte ein Vertrauensverhältnis aufbauen und eine positive Lernatmosphäre schaffen. Empathie trägt dazu bei, dass sich Schüler sicher und verstanden fühlen, was wiederum zu einer höheren Motivation und einem besseren Lernerfolg beitragen kann. Lehrkräfte, die empathisch sind, können auf individuelle Bedürfnisse und Unterschiede ihrer Lernenden besser eingehen und so für eine inklusive Lernumgebung sorgen.

Reflexionsfähigkeit

Lehrer sollten ihre eigenen Methoden und Ansätze kritisch hinterfragen und regelmäßig reflektieren, um ihre Unterrichtsgestaltung kontinuierlich zu verbessern. Reflexions- und Kritikfähigkeit sind wichtige Kompetenzen, die Lehrkräfte benötigen, um ihre Unterrichtspraxis kontinuierlich zu verbessern. Lehrer sollten in der Lage sein, ihr eigenes Handeln kritisch zu hinterfragen und auf Basis von Feedback und Erfahrungen gezielt Anpassungen vorzunehmen. Durch die Fähigkeit zur Selbstreflexion können Lehrkräfte ihre Stärken und Schwächen erkennen und ihre Kompetenzen zielgerichtet ausbauen. Eine offene Haltung gegenüber konstruktiver Kritik und Feedback ermöglicht es, Unterrichtskonzepte zu optimieren und auf die Bedürfnisse ihrer Schülerinnen und Schüler abzustimmen. Reflexions- und Kritikfähigkeit sind somit entscheidende Faktoren für eine erfolgreiche Unterrichtspraxis und eine kontinuierliche professionelle Weiterentwicklung.

Inklusion und interkulturelle Kompetenz

Lehrkräfte müssen in der Lage sein, auf individuelle Bedürfnisse und Stärken aller Schüler:innen einzugehen und inklusive Lehrmethoden anzuwenden. Angesichts der zunehmenden Diversität in den Klassen ist interkulturelle Kompetenz gefragt, um ein respektvolles und tolerantes Miteinander zu ermöglichen. “Dabei ist es besonders im Bildungsbereich notwendig kulturelle Hintergründe zu kennen und sich den verschiedenen kulturellen Kontexten angemessen zu verhalten”, antwortete der Verband für Bildung und Erziehung (VBE) auf die Frage, wie wichtig interkulturelle Kompetenz für Lehrerinnen und Lehrer ist. Für die Erarbeitung dieser Fähigkeiten seien Konzepte und Workshops und besonders praktische Erfahrungen essentiell, Austauschprogramme würden Möglichkeiten der Vertiefung bilden. “Insgesamt ist aber auch eine Anpassung der Lehrpläne notwendig, sodass die Herausforderungen im Schulalltag abgebildet sind.” Interkulturelle Kompetenz bezeichnet die Fähigkeit, die kulturellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Schülerinnen und Schülern zu erkennen, zu respektieren und zu erhalten. Lehrkräfte, die inklusiv und interkulturell kompetent sind, können eine Lernumgebung schaffen, in der sich alle Schülerinnen und Schüler sicher und wertgeschätzt fühlen. Dadurch wird ein positiver Lernprozess und eine höhere Motivation der Schüler:innen gefördert. “Inklusion und Diversität spielen eine sehr wichtige Rolle in der Lehramtsausbildung. Dabei ist die Vermittlung von unterschiedlichen Behinderungen, Beeinträchtigungen, kulturellen und sprachlichen Hintergründen essentiell. Dazu gehört ebenso, dass Lehrkräfte in ihrer Ausbildung lernen, wie der Unterricht auch in diesen Zusammenhängen gestaltet werden können, sodass er zugänglich für alle Schüler:innen ist”, so der VBE. 

(Quelle: Unsplash)

Digitalisierung und medialer Wandel

Digitale Kompetenz

Lehrkräfte müssen in der Lage sein, digitale Technologien und Tools sinnvoll in den Unterricht zu integrieren, um den Lernprozess zu unterstützen und zu verbessern. Im Hinblick auf die Digitalisierung muss das Lehrpersonal geübt im Umgang mit digitalen Medien um dem Einsatz digitaler Technologien und Tools im Unterricht sein. Nur so ist eine sinnvolle und interaktive Einbindung in den Unterricht möglich. Dabei müssen Lehrkräfte auch in der Lage sein, Schüler:innen in Bezug auf Datenschutz, Urheberrecht und Cybermobbing zu begleiten und zu unterstützen. Im Hinblick darauf gibt es großen Schulungsbedarf, nicht zuletzt durch die Schnelllebigkeit der technischen Innovationen. Laut VBE benötigt man um das Lehrkräfteprofil in der Ausbildung zu fördern u.a. E-Learning-Plattformen, angemessene Online-Kommunikation, digitale Lehrmaterialien, Online-Schulungen sowie die Vermittlung von Kenntnissen zur Nutzung von Online-Tools (z.B. Statistiktools, Kollaborationstools). Weitere Infos, warum die Digitalisierung im Bildungssektor nicht richtig in Schwung kommt, gibt es hier.

Medienkompetenz

Medienkompetenz ist in Zeiten von Social Media, Digitalisierung und Fakenews eine unverzichtbare Fähigkeit, die Lehrer beherrschen sollten. Schüler:innen benötigen das Wissen und die Fähigkeiten, um digitale Medien sinnvoll zu nutzen, Informationen und deren Quellen kritisch zu hinterfragen und sich gegen Falschmeldungen und Desinformation zu schützen. Darüber hinaus ist ein Bewusstsein für Urheberrecht und Datenschutz erforderlich. Lehrkräfte, die Medienkompetenz vermitteln, helfen ihren Schülerinnen und Schülern, sich in einer immer stärker digitalisierten Welt zurechtzufinden und sicheres Handeln im Internet zu erlernen. Eine solide Medienkompetenz fördert nicht nur die digitale Bildung der Schülerinnen und Schüler, sondern trägt auch zur aktiven Teilhabe an einer demokratischen Gesellschaft bei. Schwerpunkte sollten auch auf kritische Denkweisen gelegt werden, so ist eine Einbeziehung bzw. Herstellung von Lebensbezug möglich und nachvollziehbar, besonders bei der Handhabe von Fake News, so der VBE.

Psychische Gesundheit und Belastbarkeit

Lehrkräfte sind im Schulalltag täglich hohen Anforderungen ausgesetzt und müssen sich auf unterschiedliche Situationen und Schüler:innen einstellen. Eine gesunde Psyche und eine gute psychische Belastbarkeit sind daher für Lehrkräfte von großer Bedeutung, um den Herausforderungen im Schulalltag gewachsen zu sein. Lehrerinnen und Lehrer, die über eine ausgeglichene Psyche und eine hohe Belastbarkeit verfügen, können ihre Aufgaben im Schulalltag besser bewältigen und haben auch eine höhere Frustrationstoleranz. Physisch wie psychisch ist der Job sehr fordernd, weshalb Lehrkräfte besonders auf ihre Gesundheit achten müssen. Auch Strategien zur Stressbewältigung und Entspannung sollten daher ein wichtiger Bestandteil einer guten Lehramtsausbildung sein. 

Ausblick

In Zukunft wird es wichtig sein, dass die Lehrerausbildung noch stärker auf die Anforderungen des Lehrerberufs ausgerichtet wird. Dazu gehört auch eine stärkere Einbindung digitaler Medien und die Vermittlung von Medienkompetenz. Angehende Lehrkräfte müssen zudem verstärkt auf interkulturelle Kompetenzen und Inklusion vorbereitet werden. Die praktische Ausbildung kann durch Hospitationen und Praktika noch besser auf den späteren Schulalltag vorbereiten. Darüber hinaus sollten auch die physische und psychische Belastbarkeit sowie die Reflexions- und Kritikfähigkeit angehender Lehrkräfte weiter gestärkt werden. Durch eine verbesserte Ausbildung und die Vermittlung dieser Kompetenzen kann die Lehrerausbildung dazu beitragen, dass angehende Lehrkräfte bestmöglich auf ihre Aufgaben im Schulalltag vorbereitet sind und ihren Schülerinnen und Schülern eine optimale Bildung und Förderung ermöglichen können.

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Nordrhein-Westfalen. Für etwa 72.000 Abiturient:innen folgte in dieser Woche eine Hiobsbotschaft nach der anderen. Erst Serverprobleme, dann Verschiebung, plötzlich Bahnstreik. Hier nochmal ein Hintergrundsatz, der weitere W-Fragen beantwortet

Dienstag: Serverprobleme beim Download der Abiprüfungen 

12:00 Uhr: Der Download der Abiturprüfungen für die Fächer Biologie, Chemie, Ernährungslehre, Informatik, Physik und Technik beginnt. An etwa 300 Schulen funktioniert er, es kommt bereits zu ersten technischen Schwierigkeiten. Wenig später kommt es dann zu ernsthaften Serverproblemen, bis schließlich gar nichts mehr geht. Etwa 600 Schulen hatten überhaupt keinen Zugriff auf Server und Aufgaben. Nach viel hin und her zieht das Ministerium am Abend die Notbremse: gegen halb neun wird mit einer E-Mail an die Schulen bekannt gegeben, dass die Prüfungen auf Freitag, den 21.04, verschoben werden.

Der zusätzliche Stress für die Prüflinge sowie die zeitliche Neuplanung könnten sich negativ auf das Prüfungsergebnis auswirken. Schließlich wurde monate- und wochenlang auf diesen einen Termin hingearbeitet. Für die Lehrerinnen und Lehrer bedeutet das Chaos ebenfalls mehr Belastung: Die Prüfungsverschiebung kann große logistische und organisatorische Schwierigkeiten verursachen. Raumbelegung, Prüfungsaufsicht und Materialbereitstellung müssen komplett neu geplant und umgesetzt werden. 

Von allen Seiten hagelte es daraufhin Kritik für das Schulministerium NRW und die dortige Bildungsministerin Dorothee Feller. Schulleitungen sowie Schüler- und Lehrerverbände und einige Politiker:innen warfen dem Ministerium mangelnde Kommunikation vor. Durch die technischen Probleme könnten Rechtssicherheit und Geheimhaltung der Prüfungsaufgaben ebenfalls nicht gewährleistet werden. Die Opposition warf Feller vor, die Prüfungen auf den 21. April  verschoben zu haben, an dem Tag begehen Muslimas und Muslime das Ende des Fastenmonats Ramadan mit dem Zuckerfest. Von den verschobenen Prüfungen betroffene Schüler:innen und Lehrkräfte machten ihrem Unmut in den sozialen Medien Luft, so zum Beispiel auf Twitter mit #nrwabi.

Mittwoch: EVG kündigt neue Warnstreiks an

9:00 Uhr: Kurzfristig kündigte die EVG weitere Warnstreiks für den Bahnverkehr an, ausgerechnet am Freitag. “Wir setzen ein deutliches Zeichen, dass wir nicht die Fahrgäste, sondern die Unternehmen treffen wollen, indem wir diesmal zu einem zeitlich befristeten Warnstreik in den frühen Morgenstunden aufrufen”, sagte Cosima Ingenschay von der Bahngewerkschaft EVG gegenüber der Tagesschau. Viele der betroffenen Abiturient:innen dürften das anders sehen. Für sie ging es nun darum, ob und wie sie pünktlich zur Prüfung kommen sollten. Der Streik fiel in den Zeitraum von 3:00 bis 11:00 Uhr, also genau in den Zeitraum, zu dem die Prüflinge in die Prüfungen starten sollten.

Donnerstag: Zweiter Anlauf für die verschobenen Prüfungen

Ca. 14:00 Uhr: Das nordrhein-westfälische Schulministerium gab bekannt, dass es diesmal neue Aufgaben geben würde, da die Geheimhaltung der alten Prüfungsaufgaben nicht mehr gewährleistet gewesen seien. Online habe man zwar keine geleakten Aufgaben finden können, sei aber lieber auf Nummer sicher gegangen, so der WDR. Sollten doch Aufgaben durchgesickert sein, sollten dennoch gleiche und rechtlich sichere Bedingungen für alle Abiturient:innen gelten. Für muslimische Schüler:innen wird es außerdem einen zentralen Nachschreibetermin am 09.05 geben, damit sie am Zuckerfest teilnehmen konnten.

Diesmal gab es keine technischen Schwierigkeiten beim Herunterladen der Aufgaben, dafür aber mehrere Fehler in den Aufgaben selbst. Wie der Westfälische Anzeiger meldete, handelte es sich dabei um kleinere Fehler wie vertauschte Abbildungen und fehlerhafte Links. Bis zum Start der Prüfungen am Folgetag konnten die Fehler erfolgreich behoben werden. 

Freitag: Ein Ende ist in Sicht?

9:00 Uhr: Um diese Uhrzeit haben die zentralen Prüfungen für alle Abiturient:innen in den Fächern Biologie, Chemie, Ernährungslehre, Informatik, Physik und Technik begonnen. Trotz des Warnstreiks der EVG konnten die Prüfungen erfolgreich durchgeführt werden. 

17:00 Uhr: Presse und sozialen Medien sind bisher keine Informationen über Verspätungen oder Nichterscheinen aufgrund des Bahnstreiks zu entnehmen. Der Bahnverkehr ist inzwischen wieder angelaufen und funktioniert in den meisten Regionen wieder zuverlässig.  

Wie geht es weiter?

Bereits am Dienstag kündigte Bildungsministerin Feller eine vollständige Aufklärung des technischen Fehlers an, damit bei weiteren Prüfungen keine weiteren Probleme auftreten würden. Am Donnerstag entschuldigte sie sich bei allen Schüler:innen, Eltern und Lehrkräften im WDR Fernsehen. Die Panne hätte nicht passieren dürfen und die dadurch entstandene Unruhe, Unsicherheit und Belastung würde sie sehr bedauern. Es habe im Vorfeld Tests der digitalen Infrastruktur gegeben, die alle erfolgreich verlaufen seien. Weiterhin stehen Ministerium und Ministerin in der Kritik. Ob die nächsten Prüfungen reibungslos stattfinden können, muss sich zeigen.

Zukunft der Bildung
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Als am 27. Januar 2020 die erste Corona-Infektion in Deutschland bestätigt wurde, war klar, dass das Virus auch bei uns angekommen ist. Jedoch hätte wohl kaum einer ahnen können, wie sehr das Virus dem Land und besonders dem Bildungswissen, allen voran Lehrkräften und Schüler:innen, zusetzen würde. Die Pandemie schuf einen Ausnahmefall, wie man ihn in Deutschland noch nicht gesehen hat. Schnelles Handeln und Innovation waren erforderlich, schließlich konnte der Unterricht nicht permanent stillstehen. Am 16. März desselben Jahres waren in den meisten Bundesländern schon Schulen und Kitas geschlossen, der Lockdown kam – der Rest ist mittlerweile Geschichte. Im Rahmen unserer Themenwoche “Zukunft der Bildung” wollen wir uns deshalb der Frage widmen, welche Lehren wir aus der Pandemie in Zukunft für unser Bildungssystem ziehen können.

Massive Lernrückstände

Die psychosozialen Folgen der Pandemie kamen überraschend und trafen unser Bildungssystem ins Mark  Die Zahl von Schüler:innen die eine Klasse wiederholen mussten, ist um 67 Prozent gestiegen, die Anzahl von psychischen Problemen bei Kindern hat sich verdoppelt von 15 auf 30 Prozent und die Bildungsungerechtigkeit in Deutschland wurde verstärkt.

Als Reaktion haben das Bundesfamilienministerium und das Bundesgesundheitsministerium, gemeinsam Anfang Februar 2023 Maßnahmen verabschiedet, um Kinder und Jugendliche langfristig und nachhaltig mental zu unterstützen. Das Programm „Aufholen nach Corona“, des Bundesbildungsministerium, sollte mit einem Betrag von insgesamt zwei Milliarden Euro die Bildungsprobleme lösen, brachte allerdings nur gemischte Erfolge. 

Zur Corona Situation haben sich auch schon der Präsident des deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, und die Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing geäußert. Die Kultusministerkonferenz war laut Meidinger schlichtweg nicht vorbereitet und Lin-Klitzing äußerte die Meinung, digital unterstützter Präsenzunterricht sollte zum Regelfall werden, mit Verweis auf den Mehrwert von persönlicher Interaktion zwischen Schüler:in und Lehrkraft.

Krise und Gelegenheit – Digitalisierungsschub

John F. Kennedy sagte einst, “Das Wort Krise setzt sich im Chinesischen aus zwei Schriftzeichen zusammen – das eine bedeutet Gefahr und das andere Gelegenheit.” Mit der Pandemie war das nicht anders. Inmitten des Schocks kam es zu notgedrungener Kreativität und vielfältigen Lösungen, wobei der Kern dieser Lösungen im digitalen Raum lag.

“Es lässt sich ohne Zweifel von einem pandemiebedingten ‚Digitalisierungsschub‘ sprechen.“ behauptet Prof. Dr. Benjamin Fauth, Leiter der Empirische Bildungsforschung am Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW). Als Resultat mangelnder digitaler Infrastruktur kam es in wenigen Monaten zu nötigen Veränderungen.

Zwischen März 2020 und Dezember 2020 hat sich die Nutzung digitaler Medien von 37 Prozent bis hin zu 64 Prozent erhöht im Bezug auf den Austausch zwischen Lehrkräften und dasselbe Wachstum kam beim Austausch zwischen Schüler:innen mit 16 Prozent zu 49 Prozent. Seit Dezember 2020 besitzen 86 Prozent der Schulen eine digitale Plattform, 60 Prozent von Lehrkräften nutzen digitale Mittel im Unterricht und fast die Hälfte der Lehrkräften (44 Prozent) meinen einen langfristigen positiven Wandel in der Schule bemerkt zu haben als Folge der Schließungen. 

Tatsächlich wäre es in bestimmten Bereichen vorteilhaft, Möglichkeiten für Digitalunterricht beizubehalten. Schritte wie der Digitalpakt sollen die Basis dafür setzen, dass wir auch in Zukunft auf derartige Situationen vorbereitet sind und die dringend notwendige Auf- und Umrüstung unseres Schulsystems in Tritt kommt. Neu geplante und nicht improvisierte Bildungsformen bieten ungenutztes Potenzial zur Wissensvermittlung. Flexible Zeiteinteilung, gesteigerte Motivation durch die Einbeziehung von Quiz-Elementen, Vermittlung tagesaktueller Inhalte und höherer Lernerfolg als Resultat von angepassten Inhalten sind einige der Vorteile. Prüfungen weiterhin remote abzulegen, etwas, das sich schon in der Vergangenheit viele Universitätstsudent:innen wünschten, wäre ebenfalls möglich. Nach der Pandemie wurden vielerorts die Voraussetzungen eines solchen hybriden Unterrichts geschaffen. 

Das Goethe Institut hat zum Thema Remoteunterricht beispielsweise eine nützliche Broschüre erstellt, die Ihr hier lesen könnt. 

Es bleibt zu hoffen, dass die letzte Pandemie vorerst die letzte war. Dennoch bleibt die Lektion, dass digitale Möglichkeiten und Kompetenzen an Schulen dringend ausgebaut werden müssen, nicht nur, um für derartige Ausnahmesituationen gerüstet zu sein. Die Notlösung von gestern könnte mit großer Wahrscheinlichkeit die Bildung von morgen bieten. 

Wie gut gewappnet denkt Ihr, ist das deutsche Bildungssystem gegenüber einer weiteren Pandemie? Teilt eure Meinung gerne in den Kommentaren!

Zukunft der Bildung
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In einer zunehmend digitalen Welt wird die Rolle der Bildung immer wichtiger, um die nächste Generation auf die Herausforderungen von morgen vorzubereiten. Jacob Chammon ist ein Digitalisierungsexperte, der sich seit Jahren für die Digitalisierung der Schulen einsetzt. Er ist Vorstand im Forum Bildung Digitalisierung, einem Netzwerk von Experten, das sich für die Förderung digitaler Bildung einsetzt. In diesem Interview sprechen wir mit Jacob Chammon über die Bedeutung der Digitalisierung für die Bildung, den aktuellen Stand des Digitalpakts und die Rolle des Forum Bildung Digitalisierung bei der Umsetzung von digitalen Lernkonzepten in der Schule.

Jacob Chammon ist seit dem 1. April 2020 geschäftsführender Vorstand des Forum Bildung Digitalisierung. Er war Schulleiter der Deutsch Skandinavischen Gemeinschaftsschule in Berlin und hat dort gemeinsam mit dem Kollegium wichtige Entwicklungsprozesse hin zu einer digitalen Schule angestoßen sowie die Weichen für einen fächerübergreifenden und projektorientierten Unterricht in einer Kultur der Digitalität gestellt. Wir sprachen mit ihm über den Digitalisierungsstand der deutschen Schulen, dem Digitalpakt und dem Forum Bildung Digitalisierung. 

Lehrer-News: Welche Rolle spielt die Vernetzung von Schulen und Bildungseinrichtungen bei der Digitalisierung der Bildung?

Chammon: Die Vernetzung und der Austausch der unterschiedlichen Akteur:innen sind entscheidend, damit die digitale Transformation des Systems Schule gelingen kann. Als Forum Bildung Digitalisierung wollen wir mit unseren Formaten aufzeigen, dass niemand allein ist und wir viel voneinander lernen können. Dazu haben wir zum Beispiel mit dem LabBD einen Dialog- und Experimentierraum für Schulleitungen, Schulträger und Schulaufsichten geschaffen, in dem wir die gemeinsame Zusammenarbeit und den ko-konstruktiven Austausch zwischen den Akteur:innen anregen und sie im Prozess bei der Gestaltung digitaler Bildung begleiten und unterstützen. Lehrkräfte und Schulleitungen müssen nicht jedes Mal wieder von Null anfangen. Es geht darum, Erfahrungen, gute Beispiele, Materialien oder Konzepte miteinander zu teilen und ko-konstruktiv an Lösungen zu arbeiten. Diese Kultur des Teilens und das gemeinsame Lernen sind für Transformationsprozesse unerlässlich. Am Ende müssen dann die einzelnen Aktivitäten der unterschiedlichen Akteur:innen im Austausch miteinander abgestimmt und die bestmögliche Lösung für die Schule vor Ort gefunden werden. Unserer Erfahrung nach gelingen die digitalen Transformationsprozesse dort am besten, wo Schulen in gutem Austausch mit ihrem Träger und der Schulaufsicht stehen.

Lehrer-News: Welche technischen Lösungen gibt es, um Schulen bei der Digitalisierung zu unterstützen, wie sieht es z.B. beim Thema Breitband im ländlichen Raum aus?

Chammon: Entscheidender als die Frage nach der technischen Infrastruktur ist die wirksame und lernförderliche Nutzung digitaler Potenziale in Lehr-Lern-Settings. Wie kann ich neue Möglichkeiten der Visualisierung in den Fächern nutzen? Wie kann ich Apps oder individualisierte Lernplattformen für Schüler:innen im Unterricht einbinden? Wie verzahne ich analoge und digitale Lernsituationen sinnvoll miteinander? Lehrkräfte müssen gut auf diese Fragen vorbereitet und bei der Umsetzung unterstützt werden, der Schlüssel dafür ist eine hochwertige Aus- und Weiterbildung unserer Lehrkräfte. Und natürlich müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen: Dazu gehört eine einheitliche Versorgung mit Breitband auch im ländlichen Raum, die Ausrüstung mit Endgeräten inklusive einer regelmäßigen Wartung sowie eindeutige Datenschutzregeln, welche Lehrkräfte und Schulleitungen eine sichere Nutzung digitaler Anwendungen ermöglichen.

Lehrer-News: Wie kann Digitalisierung als Mittel für mehr Chancengerechtigkeit in der Bildung genutzt werden?

Chammon: Die Heterogenität der Lernenden stellt eine der größten Herausforderungen für das Bildungssystem dar. Im Sinne der Chancengerechtigkeit gilt es, die Potenziale der digitalen Technologien zu nutzen, um Lehr-Lern-Prozesse inhaltlich und methodisch individueller und kreativer zu gestalten und unterschiedliche Lernpfade für alle Schüler:innen zu ermöglichen. Neben diesen individualisierten Fördermöglichkeiten brauchen wir aber ein Umdenken im gesamten System, auch Leistungsbeurteilung oder Prüfungsformate müssen für mehr Chancengerechtigkeit an die individuellen Voraussetzungen von Schüler:innen angepasst werden. Bildungsteilhabe in einer digitalisierten Welt bedeutet zudem mehr als die Verfügbarkeit digitaler Infrastruktur für alle, sondern vor allem einen gleichwertigen Aufbau digitaler Kompetenzen unabhängig vom sozialen Hintergrund.

Lehrer-News: Welche konkreten Veränderungen können dank eurer Arbeit im Forum Bildung Digitalisierung für Schulen leichter erkenntlich gemacht werden, bzw. wie können Lehrer:innen und Schulen von eurer Arbeit profitieren?

Chammon: Als Forum Bildung Digitalisierung haben wir es uns zum Ziel gesetzt, ein vielfältiges Angebot zur Verfügung zu stellen. Wir wollen Lehrkräften und Schulen eine Plattform bieten, um miteinander in den Austausch zu gehen, sich mit anderen Akteur:innen im System Schule zu vernetzen und Good Practices sichtbar zu machen. Dazu setzen wir auf niedrigschwellige Angebote zum regelmäßigen Austausch wie unsere Community Calls oder veranstalten Fachtagungen und die Konferenz Bildung Digitalisierung, unsere große Jahreskonferenz, die sich mittlerweile zur Leitkonferenz für gute Schule in der digitalen Welt im deutschsprachigen Raum entwickelt hat. In Kooperation mit unseren Mitgliedsstiftungen haben wir zum Beispiel ein Konzept zur digitalisierungsbezogenen Schulleitungsqualifizierung entwickelt. In diesem Zusammenhang pilotieren wir in diesem Jahr eine mehrteilige Train-the Trainer-Qualifizierung, um den Transfer in staatliche Angebotsstrukturen zu unterstützen. Wir verstehen uns aber auch als Experte und Kurator für zukunftsweisende Konzepte und Strategien und informieren über unser Online-Magazin Plan BD über diverse Themen im Zusammenhang mit Schule in der Kultur der Digitalität.

Lehrer-News: Was muss beim Kompetenzerwerb von Lehrer:innen im Umgang mit digitalen Technologien getan werden?

Chammon: Wir leben in einer digital geprägten Gesellschaft. Schule muss Kinder und Jugendliche deshalb dazu befähigen, aktiv und selbstwirksam an dieser Gesellschaft teilzuhaben. Um das zu ermöglichen, brauchen Lehrkräften digitale Kompetenzen und vor allem auch die Kompetenz, die schnelllebigen Veränderungen akzeptieren und annehmen zu können. Dazu ist auf der einen Seite eine Weiterentwicklung der Fachdidaktik notwendig, welche die neuen Möglichkeiten in der Kultur der Digitalität des jeweiligen Faches berücksichtigt. Auf der anderen Seite sind aber auch neue Qualifizierungskonzepte erforderlich, damit Lehrkräfte bestmöglich auf den Job vorbereitet werden. Dabei sollten wir offen sein für neue Konzepte und Denkanstöße, sei es Design Thinking, Ko-Teaching oder Deeper Learning.

Lehrer-News: Wie können Schulen sicherstellen, dass digitale Technologien nicht dazu führen, dass Schüler:innen sich zu sehr von ihren eigenen Lernprozessen abhängig machen, Stichwort Digitalpakt: Was ist der aktuelle Stand und was muss noch getan werden?

Chammon: Bei allen bildungspolitischen Debatten sollten wir nicht vergessen, um wen es bei der Diskussion eigentlich geht: die Kinder und Jugendlichen. Anstatt abzuwarten und sich über Zuständigkeiten zu streiten, sollten wir endlich damit beginnen, Lösungen zu suchen! Das erfordert ein Kooperationsgebot und eine ernsthafte Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Kommunen sowie strukturelle Reformen. Vor allem sollten wir damit aufhören, immer nur über Kinder und Jugendliche zu sprechen, sondern die Perspektiven der Schüler:innen noch viel stärker in die Diskussion einzubeziehen.

Lehrer News: Vielen Dank für das Interview!

Was denkt ihr über den Stand der Digitalisierung und die Aussagen von Jacob Chammon? Schreibt uns eure Meinung oder eurer Feedback in die Kommentare!

Zukunft der Bildung
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Zu Beginn unserer Themenwoche "Zukunft der Bildung" haben wir uns die Frage gestellt, wie die Schule von morgen aussehen könnte, danach sind wir auf aktuelle Trends und Zukunft der Pädagogik eingegangen. Heute soll es ausführlich um die Thematik der Digitalisierung unseres Bildungswesens gehen.

In Deutschland schreitet die Digitalisierung weiter voran, auch in Schulen. Die jüngere Generation lernt bereits den Einsatz neuer Technologien und wie sie mit deren Hilfe Wissen erwerben kann. Einige Schulen haben bereits schulinterne Netzwerke eingerichtet und ihre Schüler mit Tablets oder Notebooks ausgestattet. Interaktive Whiteboards werden auch immer häufiger eingesetzt und ersetzen die herkömmlichen Schultafeln. Nicht selten müssen Lehrkräfte noch immer ihre eigenen Laptops zur Vorbereitung des Unterrichts nutzen, da sie nicht darauf warten können, dass die Schule ihnen diese Geräte bereitstellt. Wo steht die Digitalisierung unserer Schulen im Jahr 2023?

Digitale Medien haben viele Vorteile für Schüler und Lehrkräfte. Sie ermöglichen es beispielsweise, den Schulranzen zu entlasten, indem die Bücher auf Tablets oder Notebooks gespeichert werden. Apps erleichtern die Arbeit und Schüler können ihre Referate am eigenen Medium vorbereiten und präsentieren. Auch das gemeinsame Arbeiten an Projekten gelingt oft besser.

Es gibt jedoch noch einige Schwierigkeiten bei der Digitalisierung an Schulen, die unter anderem im Rahmen des von der Bundesregierung aufgelegten Digitalpakts angegangen werden sollen. Wo stehen wir hier bei der Umsetzung? 

Unterschiedliche Interessen hemmen Digitalisierung

Der Digitalpakt Schule hat ein  Budget von 6,5 Milliarden Euro. Ziel ist es, eine zeitgemäße digitale Bildungsinfrastruktur flächendeckend aufzubauen. Allerdings sind bis Ende 2021 nur etwa 1,2 Milliarden Euro abgeflossen und weitere 2,4 Milliarden Euro wurden bewilligt, aber noch nicht ausbezahlt. Ein weiteres Problem ist, dass die Schüler oft besser mit den digitalen Geräten umgehen können als die Lehrer. Die Forscher der mmb-Studie haben untersucht, wie Schulen, Politik und Verwaltung besser zusammenarbeiten können, aber laut den Recherchen des Handelsblatts.de verhalten sich alle Beteiligten bisher eher "eigensinnig" und es fehlt an vernetztem Denken und Handeln. Die Lehrenden denken eher an die Anschaffung von Geräten, die ihren didaktischen Vorstellungen entsprechen, während Schulträger darauf achten müssen, dass die Geldverteilung förderrechtskonform ist und Datenschutzbehörden die Vorgaben der DSGVO beachten müssen. Landesbehörden agieren oft auf einer höheren Ebene und berücksichtigen nicht unbedingt die konkreten Bedürfnisse der Schulen vor Ort. Einige Probleme können von den Schulen selbst nicht gelöst werden, wie zum Beispiel der Breitbandausbau oder der Fachkräftemangel im IT-Sektor, was die Digitalisierung der Schulen bremst.

Wie kommen die Schulen an die Fördermittel aus dem Digitalpakt?

Bevor Schulen von den Vorteilen des Digitalpakts profitieren können, müssen sie zuerst ein aufwendiges Antragsverfahren durchlaufen. Hierbei müssen Schulen ein Konzept erstellen, in dem sie angeben, welche digitale Ausstattung sie benötigen, wie die Schule bereits ausgestattet ist, was gebraucht wird, warum und wie Lehrerinnen und Lehrer für die Nutzung der Technologie qualifiziert werden sollen. Dieses Konzept muss dann an die Schulträger weitergeleitet werden, die in der Regel Städte, Gemeinden oder Landkreise für öffentliche Schulen oder Vereine oder Religionsgemeinschaften für Privatschulen sind. Die Schulträger stellen dann einen Förderantrag beim Land, indem sie die Anträge der Schulen bündeln und einen Gesamtantrag stellen. Das Land prüft dann den Antrag und bewilligt ihn gegebenenfalls, sodass die beantragten Geräte oder Software bestellt oder installiert werden können. Das Geld wird jedoch erst freigegeben, wenn der gesamte Prozess abgeschlossen ist.

Nach Ansicht der Bildungsgewerkschaft VBE sind die Antragsverfahren für Fördergelder aus dem Digitalpakt, die zwar im Zuge von Corona vereinfacht wurden, immer noch zu kompliziert. Der Vorsitzende des VBE, Udo Beckmann, schlug eine Vereinfachung und mehr Unterstützung der Schulen vor, damit das Geld schneller und einfacher dort ankommt.

Das Bundesbildungsministerium bietet hier eine Übersicht über Förderrichtlinien, zuständige Stellen und Beratungsmöglichkeiten in den jeweiligen Bundesländern an.

Der Digitalpakt – bereits gescheitert?

Obwohl die Zustimmung zum Digitalpakt hoch ist, kommt es drei Jahre nach der Einführung immer noch zu wenig in den Schulen an. Eine Umfrage unter Lehrkräften im Dezember 2020 und April 2022 ergab, dass 61% bzw. 66% der Befragten der Meinung sind, dass ihre Schule unzureichend auf die Ausstattung mit digitalen Medien vorbereitet ist. Auch Eltern schulpflichtiger Kinder sehen großen Nachholbedarf bei der Digitalisierung der Schulen. Eine repräsentative Umfrage des Digitalverbands Bitkom aus dem April 2021 zeigt, dass 77% der Eltern der Meinung sind, dass die Digitalisierung der Schulen zu langsam voranschreitet. 83% sind der Ansicht, dass verstärkt in IT und Ausstattung mit digitalen Endgeräten investiert werden sollte. Die derzeitige digitale Ausstattung der Schulen wird nur mit einer 3- bewertet, während die Versorgung mit WLAN in Klassenräumen sogar nur mit einer 4+ bewertet wird.

Künstliche Intelligenz im Klassenraum

In Deutschland gibt es derzeit einen großen Lehrermangel und zugleich sinken die Leistungen der Schülerinnen und Schüler. Die Digitalisierung allein kann diese großen Herausforderungen nicht lösen, jedoch können digitale Anwendungen Lehrerinnen und Lehrern helfen, Zeit zu sparen bei der Korrektur von Tests und bei der Vorbereitung von Unterrichtsstunden und Übungen. Diese Zeit können sie stattdessen für einen intensiveren Austausch mit ihren Schülern und Schülerinnen nutzen. Außerdem können digitale Lernprogramme dazu beitragen, dass sich die Schule zu mehr Selbstständigkeit, Gerechtigkeit, Kreativität und Teamarbeit entwickelt. Trotzdem ist künstliche Intelligenz in deutschen Klassenzimmern noch selten und wird meist nur von Lehrkräften genutzt, die sich dafür begeistern. Es gibt nicht nur einen Grund, warum Deutschland in Bezug auf die Digitalisierung im Bildungsbereich zurückhaltend ist, sondern es ist eine Kombination aus verschiedenen Faktoren. Zum einen fehlen immer noch Geräte für Schüler und Lehrer, und es gibt zu wenig fachkundige Menschen, die Laptops und Tablets einrichten können. Digitale Angebote von freien Anbietern sind zwar vielfältig, aber oft nicht durchschaubar für technische Laien und entsprechen nicht den hohen Anforderungen des deutschen Datenschutzes. Hinzu kommt eine föderale Struktur, die dazu führt, dass jede Schule alles allein erarbeiten, beantragen, erlernen und einrichten muss.

Um diesen Zustand zu verbessern, hat die Ständige Wissenschaftliche Kommission gefordert, wissenschaftlich überprüfte Lernmaterialien zentral zu entwickeln und allen zur Verfügung zu stellen. Zudem sollten alle Pädagogen und Pädagoginnen aus- und fortgebildet werden.

Allerdings gibt es auch eine große Skepsis vieler Lehrkräfte, die bis vor Corona eher auf die Gefahren der Digitalisierung fokussiert waren, als auf die Chancen. Oft verwechseln sie auch die wenig attraktiven Lösungen für den Corona-Fernunterricht, wie etwa den Frontalunterricht über eine Videokonferenz, mit pädagogisch wertvollem Digitalunterricht. Manchmal steckt hinter der Skepsis auch die alte Angst, dass Lehrkräfte dauerhaft durch Maschinen ersetzt werden könnten. Dabei haben Lehrer:innen, Eltern und Schüler:innen während der Schulschließungen deutlich gespürt, wie wichtig die echten Kontakte zwischen den Kindern, aber auch zu ihren Lehrer:innen und Erzieher:innen sind. Lernen ohne Beziehungen funktioniert nicht.

Wie bewerten Expert:innen den Stand der Digitalisierung an Schulen in Deutschland? Dazu lest ihr mehr in unserem Interview mit Jacob Chammon. Schreibt uns auch gerne eure Meinung zur Digitalisierung an deutschen Schulen in die Kommentare!

Zukunft der Bildung
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Die Digitalisierung hat den Pädagogik- und Bildungssektor nachhaltig verändert. Es gibt zahlreiche Trends, die sich in diesem Bereich abzeichnen, wie E-Learning, Mobile Learning oder Gamification. Diese Entwicklungen ermöglichen neue Formen des Lernens und fördern eine individualisierte und flexible Wissensvermittlung. Durch Einsatz digitaler Tools und Lernplattformen können Lehrende den Unterricht interaktiver und abwechslungsreicher gestalten. In Zukunft werden wir wahrscheinlich eine noch stärkere Integration von digitalen Technologien im Bildungssektor sehen, die es Schüler:innen ermöglicht, ihr Wissen noch individueller und praxisorientierter zu erwerben. Die Didaktik wird sich somit zunehmend auf die Förderung von Selbstständigkeit, Kreativität und kritischem Denken fokussieren, um den Anforderungen einer sich schnell verändernden Arbeitswelt gerecht zu werden. Diese und weitere Themen werden wir in unserer Themenwoche “Zukunft der Bildung” beleuchten.

(Quelle: Pixabay)

Digitale Alltagshelfer für den Unterricht

Digitale Tools können den Alltag von Lehrkräften erheblich erleichtern. Sie ermöglichen nicht nur eine effiziente Organisation des Unterrichts, sondern fördern auch eine aktive Beteiligung der Klasse. Lehrer:innen können so Zeit sparen und sich auf das Wesentliche konzentrieren: die Vermittlung von Wissen und die individuelle Förderung.

Problematik Gruppeneinteilung

Die Gruppeneinteilung im Unterricht kann eine schwierige Aufgabe für Lehrkräfte sein. Ein Zufallsgenerator kann helfen, indem er zufällige Gruppeneinteilungen erstellt. Dadurch wird sichergestellt, dass die Gruppen fair zusammengestellt werden und dass alle Schüler:innen die gleiche Chance haben, mit verschiedenen Klassenkamerad:innen zusammenzuarbeiten. Eine schnelle und unkomplizierte Gruppeneinteilung lässt sich zum Beispiel mit dem UltimateSolver.com Zufallsgenerator vornehmen.

Wissen und Quizzen

Quizze sind eine beliebte Methode sowohl im digitalen als auch im Präsenzunterricht, um das Wissen von Schüler:innen zu testen und zu fördern. Durch ihre interaktive und unterhaltsame Gestaltung können Quizze die Lernmotivation der Schüler:innen steigern und helfen, den Unterrichtsstoff auf spielerische Weise zu vermitteln. Es gibt eine Vielzahl von Tools und Plattformen, die es Lehrkräften ermöglichen, digitale Quizze zu erstellen und durchzuführen. Einige der bekanntesten sind Kahoot!, Quizlet und Quizizz. Diese Tools bieten verschiedene Funktionen wie zum Beispiel das Erstellen von Multiple-Choice-Fragen, das Hinzufügen von Bildern und Videos oder die Möglichkeit, den Fortschritt der Schüler:innen in Echtzeit zu verfolgen. Sie bieten die Möglichkeit, Quizfragen zu erstellen, Fortschritte zu verfolgen und individuelle Rückmeldungen zu geben. Durch den Einsatz von digitalen Quizzen kann der Unterricht abwechslungsreicher und ansprechender gestaltet werden und Schülerinnen und Schüler werden motiviert, sich aktiv am Unterrichtsgeschehen zu beteiligen. Spielerischer Wettkampf kann außerdem den Ehrgeiz steigern.

Visualisierung und Interaktivität verknüpfen

Anschaulichkeit und Interaktivität sind wichtige Aspekte im modernen Unterricht. Ideensammlungen, wie MindMaps oder andere kreative Formen der Visualisierung, bieten Schüler:innen die Möglichkeit, ihr Wissen zu strukturieren und weiter zu vertiefen. In Fächern wie Biologie, Geschichte oder auch Mathematik können komplexe Zusammenhänge so auf eine übersichtliche und verständliche Weise dargestellt werden. Die Interaktivität von digitalen Tools wie Padlet, Mentimeter, Coogle oder Lucidchart erlaubt es den Lernenden, gemeinsam an der Erstellung von Ideensammlungen zu arbeiten und so ihr Wissen zu teilen und zu erweitern. Dadurch wird der Unterricht dynamischer und schafft Raum für eine aktive Beteiligung der Schüler:innen. Die Visualisierung kann später ebenfalls als Lerngrundlage genutzt werden. 

(Quelle: Pixabay)

E-Learning: Digitalisierung und Wissensvermittlung im Einklang

E-Learning ermöglicht es, Wissen digital zu vermitteln und auf vielfältige Weise zugänglich zu machen. Dabei geht es nicht darum, analoge Wissensvermittlung zu ersetzen, sondern diese durch digitale Möglichkeiten zu ergänzen und zu erweitern. Digitale Tools und Plattformen können helfen, den Lernprozess individueller und abwechslungsreicher zu gestalten, ohne dabei den persönlichen Kontakt zwischen Lehrenden und Lernenden zu vernachlässigen. Wenn Digitalisierung und Wissensvermittlung im Einklang stehen, kann ein effektiver und erfolgreicher Lernprozess entstehen.

Lernmaterial immer zur Hand

E-Learning-Plattformen bieten Lehrkräften die Möglichkeit, Lernmaterialien und Videos zur Verfügung zu stellen. Diese Plattformen erleichtern die Organisation des Unterrichts und ermöglichen eine flexible und individualisierte Wissensvermittlung. Ein Beispiel für eine solche Plattform ist Moodle, eine Open-Source-Plattform, auf der Lehrkräfte Lehrmaterialien hochladen, Diskussionsforen einrichten oder Aufgaben und Tests erstellen können. Moodle wird heute schon an vielen Hochschulen und Universitäten genutzt. Plattformen dieser Art können den Unterrichtsalltag erheblich erleichtern und Schüler:innen die Möglichkeit geben, selbstständig und in ihrem eigenen Tempo zu lernen, auch von zuhause aus. Wir ihr Moodle am besten nutzt, haben wir euch in einem Interview zusammengefasst.

Virtuelle Lernumgebung

Eine virtuelle Lernumgebung bietet Schüler:innen die Möglichkeit, in einer interaktiven und digitalen Welt zu lernen und zu experimentieren. Diese virtuellen Lernumgebungen reichen von virtuellen Laboren bis hin zu Simulationen von historischen Ereignissen oder wissenschaftlichen Experimenten. Ein Beispiel ist die PhET Interactive Simulations der University of Colorado Boulder, die interaktive Simulationen in Physik, Mathematik, Chemie und anderen Naturwissenschaften anbietet. Lehrer:innen können diese virtuellen Lernumgebungen nutzen, um das Verständnis der Schülerinnen und Schüler zu fördern, indem sie ihnen die Möglichkeit geben, selbstständig zu lernen und zu experimentieren sowie den Umgang mit IT zu schulen.

Bildung im Taschenformat

Die fortschreitende Digitalisierung hat dazu geführt, dass wir heute nahezu alle Informationen auf unserem Smartphone abrufen können. Die Bildung hat diesen Trend erkannt und es gibt zahlreiche Apps, die Wissen in Form von Videos, interaktiven Übungen oder Quizzen bereitstellen. Ein Beispiel für eine solche App ist Duolingo, mit der Sprachkurse absolviert werden können, oder StudySmarter, eine App, die Unterrichtsmaterialien in verschiedenen Fächern und Lernen mit Karteikarten anbietet. Lehrkräfte können solche Apps nutzen, um Lernenden auch außerhalb des Unterrichts Lernmaterialien zur Verfügung zu stellen. So können die Schüler:innen beispielsweise auf dem Schulweg oder in ihrer Freizeit Vokabeln üben oder ihr Wissen erweitern und vertiefen.

(Quelle: Pixabay)

Neue Perspektiven für die analoge Wissensvermittlung

Die Digitalisierung bietet neue Möglichkeiten für die analoge Wissensvermittlung durch digitale Didaktik. So können beispielsweise klassische Unterrichtsmethoden wie Frontalunterricht oder Gruppenarbeit durch den Einsatz von digitalen Tools und interaktiven Methoden erweitert werden. Der Einsatz digitaler Medien eröffnet Lehrkräften neue Perspektiven, um den Unterricht ansprechender und abwechslungsreicher zu gestalten und so den Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler zu steigern.

Gemeinsam lernen

Kooperatives Lernen im Kontext der analogen Wissensvermittlung ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, aktiv am Lernprozess teilzunehmen, Wissen auszutauschen und gemeinsam Probleme zu lösen. Hierbei kann die Digitalisierung einen Mehrwert bieten, indem sie beispielsweise den Einsatz von Online-Plattformen oder digitalen Tools zur gemeinsamen Erstellung von Präsentationen, Mindmaps oder Gruppenarbeiten erleichtert. Durch die Kombination von analogen und digitalen Methoden kann das kooperative Lernen im Unterricht optimiert werden und einen größeren Lernerfolg erzielen.

Planung ist das halbe Leben

Die Planung von Unterricht und die Bereitstellung von Lernmaterial ist eine wichtige Aufgabe von Lehrkräften. Hierbei kann die Digitalisierung und digitale Didaktik helfen, den Arbeitsaufwand deutlich zu reduzieren und Lehrkräfte zu entlasten. Digitale Tools und Plattformen ermöglichen es, Unterrichtsmaterialien einfach zu erstellen, zu bearbeiten und zu teilen. Die Verwendung von Online-Plattformen und -Tools ermöglicht es Lehrer:innen, Unterrichtsmaterialien zentral zu speichern und schnell auf diese zuzugreifen. Dadurch können Materialien auch einfacher aktualisiert und angepasst werden.

Um die Potenziale der Digitalisierung und der digitalen Didaktik voll ausschöpfen zu können, bedarf es allerdings auch einer guten technischen Ausstattung der Schulen sowie teilweise eigener Endgeräte auf Seiten der Schüler. Lehrkräfte benötigen außerdem Schulungen, um digitale Tools und Plattformen effektiv in ihren Unterricht zu integrieren und Lernmaterialien bereitzustellen. Nur so können sie ihren Schüler:innen ein zeitgemäßes und zukunftsorientiertes Lernumfeld bieten, das den Anforderungen der modernen Arbeitswelt entspricht.

Ausblick

In diesem Artikel haben wir verschiedene Aspekte der digitalen Didaktik beleuchtet, wie z.B. digitale Tools für den Unterricht, E-Learning-Plattformen, virtuelle Lernumgebungen, kooperatives Lernen, Bildungs-Apps und die Entlastung von Lehrkräften durch die Digitalisierung. Schulungen für Lehrkräfte, eine gute technische Ausstattung der Schulen sind dabei unabdingbar. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Zukunft der digitalen Didaktik eine effektivere, kollaborative und individuelle Lernumgebung für Schülerinnen und Schüler schaffen kann.

Digitale Didaktik wird die Rolle der Lehrkräfte in der Zukunft verändern. Diese wird sich zunehmend auf die Förderung von Selbstständigkeit, Kreativität und kritischem Denken konzentrieren, um den Anforderungen einer sich schnell verändernden Arbeitswelt gerecht zu werden. Lehrkräfte werden vermehrt als Lernbegleiter fungieren und den Schüler:innen helfen, ihre individuellen Ziele zu erreichen. Die Zukunft der digitalen Didaktik wird somit stark davon abhängen, wie gut Schulen und Lehrkräfte auf Veränderungen vorbereitet sind.

Zukunft der Bildung
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Schulabgänger:innen sehen die aktuelle Bildungslage und sind verblüfft, wie sehr sich unser Schulsystem in den letzten Jahren verändert hat. Die Corona-Pandemie hat ihren Teil dazu beigetragen, doch der Reformbedarf sitzt tief. In unserer Themenwoche “Zukunft der Bildung” möchten wir euch diese Woche einen Ein- und Ausblick auf die Schule von Morgen geben. Was braucht es, um die Schulen in Deutschland fit für die Zukunft zu machen? Der Präsident des deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, und die  Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, haben dazu einige Vorstellungen. “Lehrer News” hat zu diesem Thema mit beiden gesprochen.

Susanne Lin-Klitzing

Erstrebenswerte Schule

Welche Ideale sollte die Bildung der Zukunft anstreben? Welche Vorstellungen sollten wir in die Zukunft tragen, um die Bildung in Deutschland für zukünftige Generationen zu verbessern?

Meidinger hat sein Ideal der Schule von Morgen bereits: “Eine gute und wertvolle Schule ist eine Bildungseinrichtung, die sehr gute Lernerfolge erzielt, an der individuelle Förderung nicht nur ein Schlagwort sondern gelebte Realität ist, an der für vielfältige Interessen und Begabungen Angebote vorhanden sind, an der ein gutes Schulklima herrscht, bei dem man sich auf Augenhöhe begegnet und wo man einen klar definierten Schulentwicklungsplan verfolgt.” Erfolg, Respekt, Vielfältigkeit und Klarheit sind seine Wünsche an die Schule. Lin-Klitzing fügt noch Sicherheit hinzu, dass die Schule ein geschützter Raum bleiben soll, “ein Ort der Ruhe, der Vertiefung, der Gründlichkeit, der realen Begegnung und der persönlichen Entwicklung”, besonders in einer sich stetig weiterentwickelnden, schnelllebigen und mental herausfordernden Welt.

Analoge und digitale Mittel sollen nutzbar gemacht werden, um die Welt auf eine Art und Weise zu erschließen, die Schüler:innen die Technik kontrollieren lässt und nicht selbst von der Technik kontrolliert werden.

Digitalisierung und Technik

Es ist absehbar, dass die Entwicklung der technischen Infrastruktur für die Digitalisierung  weiterhin zu einem dominanten Feld in der Bildungspolitik entwickeln wird. Der Digitalpakt war laut Lin-Klitzing ein wichtiger Schritt, benötigt jedoch effektivere Wege um die Mittel zu vergeben und sei zu kompliziert. Eine Ressourcenverschwendung, so bemängelt sie:

“Bis heute haben viele Schulen noch gar kein Geld aus dem Digitalpakt erhalten – also fast vier Jahre nach Inkrafttreten und ein Jahr vor dem Auslaufen! Die Antragsverfahren sind viel zu kompliziert. Es kann nicht sein, dass sich Lehrkräfte vor Ort eigene Lösungen basteln müssen. Wir brauchen nicht nur eine Fortsetzung und Verstetigung des Digitalpaktes, sondern auch ein kräftiges Update, einen Digitalpakt 2.0!”

Auch Meidinger will Verbesserung, weg vom einen Digitalpakt zum nächsten, hin zu einem verlässlichen Fundament. Er merkt aber an, dass Deutschland besser dastehe, als noch vor der Pandemie, auch wenn sich der Rückstand von bis zu 10 Jahren nicht in drei Jahren leicht aufholen lasse.

Ein Zukunftsthema ist auch die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz, wie sie jüngst durch durch ChatGPT popularisiert wurde. Obwohl KI einen Nutzen für die Lehrkräfte selbst bietet, bleiben offene Fragen beispielsweise in Bezug auf das Betrugspotenzial und den Datenschutz. Laut Meidinger sei dies jedoch grundsätzlich nichts Neues. Sich “fremder” Hilfe zu bedienen sei auch in der Vergangenheit vorgekommen. Zwar ist die KI ein weitaus spezifisches Mittel, und in der Lage, komplette Texte zu erstellen, jedoch kommt es bei der Bildung nicht nur auf Hausaufgaben an. Der Erarbeitungsprozess, um sich dem Wissen zu erschließen und Verständnisfragen zu Detailwissen zu stellen, ist dabei viel bedeutsamer. Meidinger zufolge ist die KI kein Ersatz für Lehrkräfte. Stattdessen könnte sie bei der individuellen Förderung unterstützen. Auch Lin-Klitzing erkennt an, dass es eine Welt ohne KI  nicht mehr geben wird. Stattdessen sollte der Prozess konstruktiv begleitet werden. Fortbildungen im Bereich ChatGPT im Unterricht sind bereits stark nachgefragt.

Pandemien

Die Corona-Pandemie hat deutliche Nachwirkungen und noch nie dagewesene Problematiken in der Bildung aufgezeigt, wie Isolation der Schüler:innen, psychische Probleme und Lernrückstände. Die Kultusministerkonferenz (KMK) war laut Meidinger schlichtweg nicht vorbereitet. Laut ihm ist eine Reform notwendig, mit einem unvermeidlichen Bildungsvertrag für die Vergleichbarkeit von Abschlüssen, auch wenn dies noch in der Ferne liegt. “Allein der Eiertanz um mehr Vergleichbarkeit beim Abitur ist ein Trauerspiel. Von einem bundesweit vergleichbaren Abitur in allen Bundesländern, so wie es das Bundesverfassungsgericht fordert, sind wir immer noch meilenweit entfernt”, sagt Meidinger.

Lin-Klitzing sieht auch einen weiterhin bewiesenen Mehrwert in der persönlichen Interaktion zwischen Lehrkräften und Schüler:innen. Der digital unterstützte Präsenzunterricht sollte zum Regelfall werden, in Verbindung mit qualifizierten Lehrkräften, praktischen Rechtsgrundlagen und psychologischer Unterstützung.

Lehrermangel

Ohne Lehrkräfte, keine Schule. Seit Monaten wird das Thema diskutiert, wobei auch bei uns zahlreiche Artikel Zeugnis ablegen, doch eine durchschlagende Lösung ist weiter nicht in Sicht.

Die bisherigen Empfehlungen der Ständigen Wissenschaftlichen Kommission sind dabei Lin-Klitzing zu Folge eher kontraproduktiv gewesen. Sie basierten auf falschen Daten und gingen an der Realität vorbei, so Lin-Klitzing. “Das Studium muss von Anfang an wieder klar auf den Beruf als Lehrkraft ausgerichtet sein, organisatorisch wie inhaltlich”, so Lin-Klitzing.

Meidinger weiß um die derzeit vorhandenen Notlösungen, mahnt allerdings die Politik, den Beruf langfristig nicht noch unattraktiver zu machen, zum Beispiel durch etwaige Arbeitszeiterhöhungen. Dennoch sieht er eine Lösung bei Rekrutierungsmaßnahmen. 

Heinz-Peter Meidinger
“Ich denke dabei an die Nachqualifizierung von Quereinsteigern, an die Flexibilisierung der starren Pensionierungsgrenzen für diejenigen, die noch freiwillig weiterarbeiten würden, wenn die Rahmenbedingungen stimmten.”

Der Beruf selbst muss auch attraktiver werden, da sind sich beide Expert:innen einig. Laut Lin-Klitzing nicht nur finanziell sondern auch betreffend der Rahmenbedingungen. “Wie soll denn jemand Lehrkraft werden und bleiben wollen, wenn die Gebäude heruntergekommen sind, die IT aus dem letzten Jahrhundert stammt und sich das eine Lehrerzimmer Dutzende Kolleginnen und Kollegen gleichzeitig teilen müssen?“. Auch eine Fokussierung der Pflichten von Pädagog:innen sollte folgen, so meint Lin-Klitzing und hinterfragt, warum Lehrkräfte immer noch mit der Organisation von Klassenfahren und Abrechnungen beauftragt werden, wenn das Nichtpädagogen erledigen könnten.

Internationaler Vergleich

Der Lehrkräftemangel wirkt sich laut Lin-Kitzing bereits auf Deutschlands Abschneiden im internationalen Vergleich z.B. im Rahmen der PISA-Erhebung aus. Langfristige Konzepte für kontinuierlich gute Absolventen sind besonders in MINT-Fächern gefordert – unter den aktuellen schulischen Rahmenbedingungen aber vielerorts nicht erreichbar. Auch ist ein disziplinierter Umgang zwischen Lehrkräften und Schüler:innen für sie wichtig und dessen Bedeutung muss bekannter sein.

Meidinger widerspricht allerdings komplett der Annahme, dass sich Deutschland so dramatisch verschlechtert hat in der PISA-Erhebung. Er bezieht sich dabei auf die stetigen Verbesserungen von Deutschlands Position im PISA-Vergleich von 2000 bis 2015 hinweg bis in die oberen Leistungsviertel. Zur selben Zeit haben die digital besser ausgerüsteten Länder wie Finnland ihren Vorsprung verloren. Seit einigen Jahren mag es einen Rückschlag geben, verstärkt durch Corona, unter anderem durch die wachsende Gruppe an leistungsschwachen Schüler:innen. Auch glaubt er, dass der Blick in andere Länder wenig hilft, mit der Bemerkung, dass nur asiatische Länder, definiert durch einen massiven Leistungsdruck und teure Privatschulen, sich verbessert haben. Stattdessen sollte Deutschland sich auf eine viel intensivere, umfassendere und verbindliche vorschulische Förderung fokussieren. “Kinder müssen, wenn sie eingeschult werden, dem Unterricht auch sprachlich folgen können”, so Meidinger.

Bewertungen und Hausaufgaben

Auch wenn das Notensystem einige Kritiker hat, so hält Meidinger nichts davon, die Noten selbst zu verurteilen. Laut Meidinger ist ein pädagogischer Umgang mit Zensuren unabdingbar, nicht ihre Abschaffung. Auch Hausaufgaben sieht er als prägend für die Halbtagsschulen Deutschlands und wünscht sich einen methodisch-didaktisch sinnvollen Umgang mit ihnen, mit dem Hintergedanken, Hausaufgaben als Mittel für Feedback über die Qualität des Unterrichts zu erhalten. Er verwies dabei auf die Ergebnisse einer Metatsudie von John Hattie, welche aufzeigen dass in der Sekundarstufe Hausaufgaben einen starken Effekt auf Lernerfolg haben (0,58) und zumindest einen mäßigen in der Grundschule (0,29). Den positiven Effekt sieht Lin-Klitzing ebenfalls als einen Teil der schulischen Erziehung und zur Förderung des  selbstorganisierten Arbeitens.

Inklusion

Meidinger widerspricht der Annahme, Deutschlands Bildungssystem sei sozial ungerecht, auch wenn es sich international im Mittelfeld befindet. “Trotzdem haben wir aber natürlich einen starken Verbesserungsbedarf”, so Meidinger, der hierbei zwei Ansatzpunkte sieht: Den Ausbau der vorschulischen Förderung, da aus Studien entnommen wird, dass die Leistungsspanne während der Schulzeit eher zu- als abnimmt. Des Weiteren eine verstärkte Unterstützung von Schulen mit sozial benachteiligter Schülerschaft, was der Zweck des Startchancenprogramm der Bundesregierung sein soll, dessen Start allerdings auf das Ende der Legislaturperiode verschoben worden ist.

Deutschlands Position im internationalen Mittelfeld sieht auch Lin-Klitzing, schätzt die Chancen für sozial benachteiligte Kinder nicht gut, aber auch “nicht hoffnungslos” ein. Länderübergreifende Mindeststandards könnten dagegen wirken, mit dem Anspruch, keine Niveaus zu unterschreiten. Auch hier sieht sie wieder die Ursache des Problems beim Lehrkräftemangel. 

Welche Fähigkeiten brauchen wir in der Zukunft?

Wenn es darum geht, was in der Welt von Morgen gebraucht wird, spricht man häufig von Qualitäten, die auch als 21th Century Skills bekannt sind, sowie unter den 8 Schlüsselkompetenzen der EU zusammengefasst werden.

Zu diesen gehören auch die “vier Ks”: Kommunikation, Kooperation, kritisches Denken und Kreativität. Diese müssten laut Lin-Klitzing im Fachunterricht stärker gefördert werden. Es wird mehr Wissen benötigt, nicht weniger, um kompetent mit Mitteln wie KI umzugehen. 

Meidinger hingegen sieht die acht Schlüsselkompetenzen der EU als besser geeignet an. Für ihn geht es bei den OECD weniger um Wissen und Inhalte. “Als kritisch, kreativ, kollaborierend und kommunikativ würde sich wahrscheinlich auch manche Querdenkerfraktion einschätzen, ohne dass das meiner Vorstellung von umfassender moderner Bildung nahekommt.”

Meidinger würde bei den Schlüsselkompetenzen eine andere Gewichtung wählen, um zu verdeutlichen, dass Kompetenz und eine intelligent vernetzte Wissensbasis zusammen gehören. 

“Es reicht eben nicht, sich Fakten einfach zusammenzugoogeln oder von der KI liefern zu lassen”, betont Meidinger. Ihm zufolge benötigt die Gesellschaft junge Menschen, die nicht nur ihre eigenen Lebenschancen wahrnehmen, sondern auch bereit sind, insgesamt Verantwortung zu übernehmen.

Wie die Schule von Morgen Realität sein wird, ist nicht in Stein gemeißelt. Es gibt zu viele Variablen zu bedenken und die Zukunft, wie in so vielen Teilen des Lebens, ist noch ungewiss. Es obliegt Politik und Gesellschaft, die Bildung der nächsten Generationen zu formen. Die Zukunft ist gefüllt mit zahlreichen Chancen, aber auch großen Herausforderungen, allen voran der Lehrermangel. Die Zeit zum Handeln ist jetzt: Denn die Visionen der Expert:innen  dürfen nicht nur Visionen bleiben.

Was erwartet ihr euch von der  Schule von Morgen? Schreibt uns eure Meinung gern in den Kommentaren!

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Eine der großen Herausforderungen beim Unterricht mit Kurzgeschichten ist, dass Schüler oft Schwierigkeiten haben, sich mit den Charakteren und der Handlung zu identifizieren. Komplexe Erzählstrukturen, der Fokus auf kleine Details und die Kürze der Geschichten können sie deshalb zu einem unbeliebten Unterrichtsinhalt machen. Gleichzeitig  haben Podcasts unter jungen Menschen gerade sehr große Beliebtheit. Dieser Beitrag soll euch Konzepte vorstellen, wie ihr Kurzgeschichten mithilfe von Podcasts in euren Unterricht integrieren könnt, um euren Schüler:innen eine andere Perspektive auf die Geschichte zu bieten und ihnen zu helfen, die Charaktere und die Handlung besser zu verstehen.

(Quelle: Pixabay)

Kurzgeschichten als Podcast hören

Es gibt verschiedene Gründe, warum es sich lohnen kann, Kurzgeschichten als Podcast anzuhören. Zum einen können Podcasts ein unterhaltsames und leicht zugängliches Medium sein, um Geschichten zu konsumieren, insbesondere für Schüler:innen, die nicht gerne lesen. Zudem können Podcasts durch die Verwendung von Soundeffekten und Musik eine besondere Atmosphäre schaffen und das Zuhören zu einem intensiven Erlebnis machen. Auch können Podcasts durch die Vorlesung von professionellen Sprechern oder Autoren eine höhere Qualität und Interpretation der Geschichte bieten. Schließlich bieten Podcasts auch die Möglichkeit, auf eine breite Auswahl an Kurzgeschichten zuzugreifen, die sonst vielleicht schwer zu finden wären. Überall da, wo es Podcasts gibt, gibt es auch Kurzgeschichten, die Auswahl für euren Unterricht ist also groß. Zu den gängigsten Plattformen gehören: Apple Podcasts (ehemals iTunes), Spotify, Google Podcasts, Stitcher, Pocket Casts und Podcast.de.

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Kurzgeschichten-Analysen als Hörmaterial bereitstellen

Das Anhören von Analysen von Kurzgeschichten als Podcast kann mehrere Vorteile bieten. Podcasts, die von anderen Schülern und Schülerinnen, Experten oder Schriftstellern erstellt wurden, die ein tiefes Verständnis der Kurzgeschichte haben (Schreibstil, Struktur, Bedeutung wichtiger Themen innerhalb der Geschichte) können diese besser erklären. Zusätzlich kann das Hören von Analysen als Podcast eine unterhaltsame und zugängliche Möglichkeit sein, sich mit der Literatur zu beschäftigen.  Das Hören kann auch dazu beitragen, das Verständnis und die Wertschätzung von Kurzgeschichten zu fördern und das kritische Denken und die analytischen Fähigkeiten zu verbessern. Schließlich können Podcasts auch eine Gemeinschaft von Zuhörern schaffen, die sich über die Kurzgeschichte unterhalten und austauschen können. Auch hier habt ihr wieder eine große Auswahl auf den oben genannten Plattformen.

(Quelle: Pixabay)

Mit der Klasse eigene Podcasts zu Kurzgeschichten aufnehmen

Das Erstellen eines Podcasts über die Analyse von Kurzgeschichten kann eine wertvolle Erfahrung für Schülerinnen und Schüler bieten. Hier sind einige Gründe, warum man mit Lernenden selbst einen Podcast über die Analyse von Kurzgeschichten aufnehmen sollte:

  • Verbesserung der Kommunikations- und Präsentationsfähigkeiten: Schüler:innen können lernen, ihre Gedanken und Ideen klar und präzise zu formulieren, um sie einem breiten Publikum zu präsentieren.
  • Kritisches Denken und Analysefähigkeiten: Das Analysieren von Kurzgeschichten erfordert kritisches Denken und eine gründliche Analyse von literarischen Elementen wie Charakterentwicklung, Handlungsverlauf, Sprache und Themen. Das Erstellen eines Podcasts kann dazu beitragen, diese Fähigkeiten zu verbessern, indem Schülerinnen und Schüler ihre Gedanken und Analysen verbal ausdrücken.
  • Kreativität: Podcasts erfordern eine kreative Herangehensweise, um die Zuhörer zu engagieren und die Geschichte interessant und unterhaltsam zu präsentieren. Schülerinnen und Schüler können ihre Kreativität nutzen, um ihre Podcasts mit Musik, Soundeffekten und anderen kreativen Elementen zu gestalten.
  • Gemeinschaftliches Lernen: Das Erstellen eines Podcasts kann eine gemeinschaftliche Erfahrung sein, bei der Schülerinnen und Schüler zusammenarbeiten, um ihre Analysen und Ideen zu teilen und zu diskutieren.
  • Digitale Kompetenz: Das Erstellen eines Podcasts kann auch dazu beitragen, die digitalen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern zu verbessern, indem sie lernen, wie man Audioaufnahmen und -bearbeitungstools verwendet und wie man Podcasts auf verschiedenen Plattformen veröffentlicht.

Damit ihr eine Vorstellung davon bekommt, wie so etwas aussehen könnte, ist hier ein Beispiel von Isabell Hollnack, die Podcasts mit ihren Schüler:innen aufgenommen hat: Analyse der Kurzgeschichte “Nachts bin ich fast unsichtbar”

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Das Einbinden von Podcasts ist auf vielfältige Art und Weise möglich. Schüler:innen können ihre eigenen Ideen, Gedanken und Gefühle in einer kreativen Form ausdrücken und dabei ihre eigene Stimme und Perspektive finden. Das Erarbeiten einer Analyse erfordert Schreibtechniken wie Aufbau, Interpretation und Einordnung. Das Schreiben und Überarbeiten kann dazu beitragen, die Schreibfähigkeiten zu verbessern. Das anschließende Aufnehmen einer Kurzgeschichte erfordert ein gutes Hörverständnis. Die Schüler:innen verstehen, wie man eine Analyse in einer unterhaltsamen und ansprechenden Art und Weise präsentiert. Das stärkt natürlich Selbstvertrauen und Präsentationsfähigkeiten: Das Aufnehmen trägt ebenfalls dazu bei, das Selbstvertrauen in die eigene Leistung zu stärken, indem sie ihre eigene Stimme hören und ihre Arbeit einem breiten Publikum präsentieren können. Nicht zuletzt erlangen die Lernenden technische Fähigkeiten: Audioaufnahme, -bearbeitung und -produktion werden geübt. Am besten funktioniert das als Gruppenarbeit, das gemeinschaftliche Arbeiten fördert Kreativität und Kritikfähigkeit, indem Ideen und Gedanken geteilt und diskutiert werden.