Welt Aids Tag – ein Tag für Sichtbarkeit und Toleranz

Von
Katja Kraffzik
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December 2022
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Welt Aids Tag – ein Tag für Sichtbarkeit und Toleranz

“Ich bin HIV-positiv!” Oliver ist Psychologiestudent und teilt seine Geschichte in der Gemeinschaftskampagne Ich sags dir: Ich bin positiv!. Nicht nur Oliver (25) teilt seine Erfahrungen mit Diskriminierung, auch Sabine (60, HIV Aktivistin), Julia (31, Heilerzieherinn) und viele andere Betroffene. Am heutigen Welt-Aids-Tag wollen wir von Lehrer-News Aufmerksamkeit für das Thema generieren, für Basiswissen sorgen und somit einen Teil zur Toleranz und Prävention beitragen.

Was ist HIV?

HIV ist ein Virus. Anfang der 1980er-Jahre hat sich die Verbreitung zu einer Pandemie entwickelt, die bis heute ungefähr 39 Millionen Menschenleben gefordert hat. Übertragen wird das Virus beim Geschlechtsverkehr, über Spritzen beim Drogenkonsum und sehr selten bei Bluttransfusionen. Die Latenzzeit dauert im Durchschnitt neun bis elf Jahre, in der ohne Behandlung die Abwehrkräfte des Körpers geschädigt werden. Das Krankheitsbild AIDS gilt bei Erwachsenen und Jugendlichen dann, wenn ein Nachweis der HIV-Infektion und einer AIDS-definierenden Erkrankung nachgewiesen ist. Aids ist seit dem 1. Dezember 1981 als eigenständige Krankheit anerkannt und ist heute gut behandelbar. Medikamente verhindern die Vermehrung der Viren im Körper. Meist genügt täglich eine Tablette. Eine Heilung ist bislang allerdings nicht möglich.

Aktuelle Daten zu HIV/Aids 

Die Statistik vom 10.08.22 zeigt ausgewählte Kennzahlen zur weltweiten Verbreitung des HI-Virus in den Jahren 2010 bis 2021. Im Jahr 2021 schätzte das gemeinsame Programm der Vereinten Nationen zu HIV/AIDS (Unaids) die weltweite Zahl von HIV/ AIDS-Erkrankten auf rund 38,4 Millionen Menschen. Das Robert Koch Institut schreibt in seiner Pressemitteilung vom 24.11.22 über die Situation in Deutschland. Im letzten Jahr haben sich ca. 1.800 Personen mit HIV infiziert, genauso viele wie 2020. In Deutschland lag die Zahl der Menschen mit HIV Ende 2021 bei 90.800. Davon sind etwa 8.600 HIV-Infektionen noch nicht diagnostiziert worden. Etwa ein Drittel aller neu diagnostizierten HIV-Infektionen wurde 2021 erst mit einem fortgeschrittenen Immundefekt festgestellt, fast jede fünfte Infektion sogar erst mit dem Vollbild AIDS. Das RKI gibt an, dass HIV in erster Linie durch Menschen übertragen wird, deren HIV-Infektion noch nicht diagnostiziert wurde. Zudem ist bei Spätdiagnosen die Sterblichkeit höher. Den Berichten zufolge können die Daten durch die Einschränkungen aufgrund der Corona Pandemie allerdings nicht verlässlich eingeschätzt werden. Mehr Fakten findet ihr auch auf der Seite welt-aids-tag.de.

Therapie und Prävention

Die antiretrovirale Therapie erhalten in Deutschland rund 96 Prozent der an Aids erkrankten Menschen. Hierbei werden verschiedene Wirkstoffe kombiniert, um die Vermehrung der Viren im Körper zu unterdrücken. Bei fast allen Patienten ist die Behandlung erfolgreich, so dass sie nicht mehr infektiös sind. Ein Instrument zur Verhinderung einer Infektion ist die Präexpositionsprophylaxe (PrEP), wobei ein Medikament eingenommen wird, um die eventuelle Vermehrung des Virus zu verhindern. Sie wird seit September 2021 von den Krankenkassen für Menschen mit erhöhtem HIV-Risiko oder Schwangeren übernommen. Kondome zu benutzen, bleibt ein Grundpfeiler der Prävention von HIV und weiteren sexuell übertragbaren Erregern. Wie in unserem Artikel zur Cannabis-Legalisierung erwähnt, ist auch hier das wichtigste Tool zur Prävention – Aufklärung! Im Jahr 1987 hat die Bundeszentrale die Kampagne “Gib Aids keine Chance“ eine der größten und umfassendsten Maßnahmen zur Gesundheitsförderung in Deutschland umgesetzt. Dazu gehören massenmediale Angebote, Telefon- und Onlineberatung, personale kommunikative Aktivitäten sowie vielfältige interaktive Angebote im Internet. Auf der Website Liebesleben.de zum Beispiel finden Lehrkräfte ein umfangreiches Angebot für die Sexualaufklärung. Unter anderem findet man das Projekt JugendFilmTage, welches bereits im Jahr 2000 von verschiedenen Hamburger Institutionen gemeinsam mit der BZgA entwickelt wurde.

                                       

Wenn man weiß, dass man sich mit dem Virus infiziert hat und sich in Behandlung begibt, kann man heute mit HIV alt werden und leben wie alle anderen Menschen. Es sei denn, man wird Opfer von Diskriminierung. Darum geht es in diesem Jahr in der von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), der Deutschen AIDS-Stiftung und der Deutschen Aidshilfe, herausgegebenen Kampagne. Oliver und die zahlreichen anderen Teilnehmer engagieren und zeigen sich, um darüber aufzuklären, das Leben der erkrankten Menschen zu verbessern und der immer noch zu hohen Ansteckung entgegenzuwirken.

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