Escape Rooms: Wer kann aus dem Klassenzimmer entkommen?

Von
Viola Hegner
|
29
.
June 2023
|
| sponsored
Escape Rooms: Wer kann aus dem Klassenzimmer entkommen?

Die Suche nach dem Schlüssel: Kann eure Klasse alle Rätsel lösen und die Escape-Mission erfüllen?

Ihr seid in einem Raum eingesperrt. Um eure Klasse vor den Abgründen einer langweiligen Unterrichtsstunde und Unwissenheit über den Unterrichtsstoff zu retten, habt ihr 60 Minuten Zeit, eine lustige, informative und abwechslungsreiche Stunde zu entwerfen. Hierfür müsst ihr verschiedene Stationen abarbeiten: Ideenfindung, Vorbereitung, Beschaffung  von Materialien. Am Ende steht ein Ziel: Das Entwickeln einer Escape Room-Stunde als Rettung eurer Klasse. 

So, oder so ähnlich, könnte die Mission eures persönlichen Escape Rooms aussehen. In diesem Artikel verraten wir euch Tipps, wie ihr diese erfüllen, die einzelnen Aufgaben lösen und damit und diese kreative Unterrichtsgestaltung bestmöglich umsetzen könnt. 

Escape Rooms: Das Adventurespiel für groß und klein 

Escape Rooms sind verschlossene Räume, in denen eine Gruppe von Spielteilnehmern gemeinsam verschiedene Rätsel in einem festgelegten Zeitrahmen lösen muss, meist im Kontext einer Geschichte oder eines bestimmten Themas. Das Ziel ist dabei in der Regel das Entkommen aus dem Raum, kann aber auch das Öffnen einer Truhe oder das Finden eines bestimmten Gegenstandes sein. 

Escape Rooms sind dann spannend für euren Unterricht, wenn den Rätseln didaktisch-methodische Überlegungen zugrunde liegen und somit einen Mehrwert für Schüler:innen und Unterricht haben. In diesem Kontext werden sie auch “Edu-Breakouts” genannt. Sie können besonders gut eingesetzt werden, wenn ihr in der Stunde neue Themen einführen, Fachwissen am Ende einer Unterrichtssequenz wiederholen oder am Schuljahresende den gelernten Stoff wieder auffrischen wollt. Dabei dienen Escape-Spiele als Methode des spielerischen Lernens und schaffen es, eure Schüler:innen mit spannenden Geschichten und gemeinschaftlicher Gruppenarbeit Wissen zu vermitteln. Die Edu-Breakouts haben einen großen Spaß- und Spannungsfaktor und motivieren damit die Schüler:innen, sich auf ganz neue Weise mit dem gelernten Stoff auseinanderzusetzen. Zusätzlich werden verschiedenste Kompetenzen gefördert:

Motivierte Schüler:innen, eine lustige und abwechslungsreiche Unterrichtsstunde, eine gestärkte Klassengemeinschaft… Gibt es denn überhaupt Nachteile? 

Abschreckend ist vor allem der Zeitaufwand für die Vorbereitungen. Denn die Geschichten wollen überlegt, die Rätsel vorbereitet und alle notwendigen Materialien besorgt sein, damit diese Stunde gelingen kann. Deshalb haben wir im Folgenden ein paar Tipps und mögliche Umsetzungen zusammengetragen, mit denen ihr den Aufwand minimal, den Erfolg der Stunde aber maximal halten könnt. 

Vom Klassenzimmer zum Escape Room: So gelingt eine kreative Escape-Stunde

Das Gerüst von Escape-Spielen bildet immer eine Geschichte. Diese Rahmenhandlung liefert den Schüler:innen den Grund und eine Mission, warum sie die Rätsel lösen und das Ziel innerhalb einer angegebenen Zeit erreichen müssen. Idealerweise lässt sich die Geschichte thematisch in das Fach und den behandelten bzw abzufragenden Stoff eures Unterrichts mit einbauen. Klassische Escape-Geschichten könnten sein: 

Natürlich könnt ihr darüber hinaus auch selbst kreativ werden und euch spannende Missionen für eure Klasse überlegen. 

Steht eure Geschichte, geht es im nächsten Schritt daran, Rätsel und Quizze für eure Klasse zu entwerfen und euch einzelne Aufgaben zu überlegen, welche die Schüler:innen meistern müssen. Diese können auf Kärtchen gedruckt oder an der Tafel geschrieben sein. Wenn eure Schüler ihre Handys im Unterricht nutzen dürfen, könnt ihr auch digitale Elemente wie beispielsweise zu scannende QR-Codes mit einbauen, durch welche die Schüler direkt auf eure erstellten Quizze oder entsprechende Apps gelangen. Um extra Spannung aufzubauen, versteckt ihr die Aufgaben am besten verteilt im Klassenzimmer und nutzt verschiedene Arten von Rätseln. Diese Möglichkeiten eignen sich besonders gut: 

Es werden auch bereits fertige Escaperoom-Konzepte mit schon entwickelten Geschichten und Rätseln angeboten. Diese können euch entweder als Orientierung dienen oder direkt in eurem Unterricht umgesetzt werden. Schöne Varianten findet ihr zum Beispiel auf den Seiten Raabe.de oder auf Eduki.

Nun fehlt nur noch das Ziel der Escape-Mission, sollten die Schüler:innen alle Aufgaben und Rätsel erfolgreich gelöst haben. Da es keine gute Idee ist, die Schüler:innen wie bei einem klassischen Escape Room tatsächlich im Klassenzimmer einzusperrren, müssen Alternativen her. Beispielsweise kann eine verschlossene Kiste, deren Schlüssel die Kinder im Laufe des Spieles durch erfolgreich gemeisterte Herausforderungen finden müssen, den gleichen Effekt des “Schlüsselsuchens” erfüllen. Dieser Schlüssel kann entweder ein tatsächlicher Schlüssel, oder aber eine Zahlen- oder Buchstabenkombination für ein Sicherheitsschloss sein. Jedes gelöste Rätsel kann beispielsweise eine Lösungszahl liefern. In der Kiste findet sich idealerweise ein kleiner Preis, für welchen es sich gelohnt hat zu spielen. Da die Kiste in der Anschaffung recht teuer werden könnte und sich somit nicht für jede Lehrkraft lohnt, könnt ihr anstatt echter Truhen auch vorhandene Schränke im Klassenzimmer, alte Kartons oder Taschen verschließen.  

Egal für welche Varianten ihr euch entscheidet, es ist immer eine gute Idee , eure Klasse in kleinere Gruppen aufzuteilen und diese parallel zueinander arbeiten zu lassen. So können die Schüler:innen enger zusammenarbeiten und niemand geht in der großen Klassengruppe unter. Außerdem ist so viel wahrscheinlicher jeder einmal an der Reihe, eine der Aufgaben lösen zu müssen und niemand lehnt sich unbeteiligt zurück. Empfehlenswert sind deshalb Gruppengrößen von vier bis acht Menschen. Wichtig ist, die Rätsel für jede Gruppe zu kennzeichnen, zum Beispiel mit verschiedenen Farben oder Zahlen, damit die Gruppe ihre Aufgaben finden kann und es nicht zu Verwechslungen oder Schummeleien kommt. Auch sollten am Ende für jede Gruppe eigene Truhen und Lösungsschlösser vorgesehen sein, damit jede:r Schüler:in mit einem Erfolgserlebnis aus der Stunde gehen kann. 

Als Tipp für eure Schüler:innen ist es zudem sinnvoll, wenn diese ihren Teammitgliedern bestimmte Rollen zuteilen, wie zum Beispiel ein “Hinweisgucker”, “Rätsellöser” oder “Schlossknacker”. So kann Chaos vermieden werden und die Schüler merken in ihrer eigenen zugeteilten Aufgabe, wenn sich die Gruppe verrannt hat oder einem falschen Ansatz nachgeht. Ihr als Lehrer behaltet dabei den Überblick und springt mit Hinweisen ein, wenn ihr merkt, dass eine der Gruppen zu keinen Ergebnissen kommt, damit am Ende der Zeit alle Schüler:innen das Ziel erreichen können. 

Haben es alle Gruppen geschafft und die Escape Room-Rätsel gelöst? Dann kann es jetzt sinnvoll sein, eine kleine Nachbesprechung mit der Klasse abzuhalten. Hierbei haben die Schüler:innen die Möglichkeit, ihre Lösungswege vorzustellen. Außerdem ist nun Zeit zu berichten, welche Aspekte in der Gruppenarbeit gut geklappt haben und sich darüber auszutauschen, was man das nächste Mal besser lösen könnte.

Was haltet ihr von der Idee, Escape Rooms im Unterricht zu nutzen? Habt ihr es selbst schon ausprobiert oder kennt ihr weitere kreative Möglichkeiten für die Unterrichtsgestaltung? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

Anzeige
Mehr zum Thema
Mehr vom Autor
Neuste Artikel
Kommentare
No items found.