Forderungen an die Schule der Zukunft: Kein Kind darf zurückbleiben

Forderungen an die Schule der Zukunft: Kein Kind darf zurückbleiben

Bildungsgipfel der SPD-Fraktion im Stuttgarter Landtag. (Quelle: SPD)

Stuttgart. „Wie soll die Schule der Zukunft aussehen?“, lautete die Leitfrage beim diesjährigen Bildungsgipfel der SPD-Fraktion im baden-württembergischen Landtag am 12 Mai. Geladen war auch Netzlehrer Bob Blume, der in seiner Rede zum Rundumschlag über die Bildungspolitik ausholte. Seine zentrale Forderung: In einer Schule der Zukunft darf  kein Kind mehr zurückbleiben. 

Bob Blume ist Lehrer, Autor und Bildungsinfluencer – und das mit beachtlichem Erfolg: Auf seinem Instagram Account @netzlehrer folgen ihm über 100.000 Menschen. Blume nutzt diese Reichweite, um auf bestehende sowie brandaktuelle Probleme in der deutschen Bildungslandschaft hinzuweisen. Zuletzt wurde sein Engagement  2022 bei der 15. Verleihung der Goldenen Blogger mit dem Award „Blogger des Jahres“ honoriert. 

Der Lehrermangel, die lückenhafte Digitalisierung und ein veraltetes Schulsystem sind nur einige Themen auf einer langen Liste von Unzulänglichkeiten. Unzulänglichkeiten, vor denen auch die Politik ihre Augen nicht verschließen kann. Jüngst erhielt Blume die Möglichkeit, im Rahmen des Bildungsgipfels der SPD-Fraktion Baden-Württemberg eine kurze Rede zu dem Thema „Schule der Zukunft“ zu halten. Angesichts der Themenvielfalt keine leichte Aufgabe und so entschied sich der Netzlehrer dazu „bescheiden“ zu sein und zu dem – seiner Ansicht nach – gemeinsamen Kern aller Problematiken vorzudringen, „dass es nämlich vom Zufall abhängt, ob man eine gute Schulzeit hat.“ Diese Zufallskomponente gelte es weitestgehend auszumerzen. Es dürfe nicht passieren, dass ein Kind aufgrund seiner Behinderung, seines Migrationshintergrundes, seiner Hochbegabung oder wegen anderen Umständen zurückbliebe, denn:

„Schule sollte [allen Schülerinnen und Schülern] die Möglichkeit geben, ihre Potenziale kennenzulernen, diese zu entfalten und so als interessierte und kritische Mitglieder der Gesellschaft Freude am weiteren Lernen zu entwickeln.“

Erst wenn diese Grundlage geschaffen sei, könnten alle anderen Bereiche angegangen werden. Da wäre zum einen ein Schulsystem, aus einer „Zeit, in der Schule gehorsame Untergebene produzieren sollte“, dass dringend einer Reform bedürfe, sowie massive Versäumnisse bei der Digitalisierung, dringend benötigte Modernisierungsmaßnahmen, und natürlich die drängende Frage, „wie der Beruf der Lehrkraft so attraktiv gemacht werden kann, dass wir genügend Lehrkräfte haben. Lehrkräfte, die ihrer Kernaufgabe nachgehen können und nicht gleichzeitig Psychologen, Sozialarbeiter, Systemadministratoren und Schulentwickler sein müssen.“

Damit heizt Blume die aktuellen Debatten rund um das deutsche Bildungssystem weiter an und verleiht ihnen mittels seiner Lehrerperspektive Nachdruck. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Appell bei den Politiker:innen angekommen ist und Wirkung zeigt. Wer darauf nicht warten will, der kann diese aktuelle Petition gegen den Lehrermangel unterschreiben und selbst tätig werden. 

Blumes vollständige Rede findet ihr zum nachlesen auf seinem Blog. 

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