Gunn Dach - Heute gibt es drei Ausflugsziele für das Saarland!

Gunn Dach - Heute gibt es drei Ausflugsziele für das Saarland!

Ausflugsziele für das Saarland (Quelle: Pexels)

“Hauptsach gudd gess!” - sagt der Saarländer. Aber neben gutem Essen hat das Saarland noch viel mehr zu bieten. Deshalb steht heute ein Ausflug in das Bundesland mit der niedrigsten Bevölkerungsdichte Deutschlands an. Wer aber denkt, dass das Saarland aufgrund seiner Größe nicht viel zu bieten hat, der täuscht sich. Wir zeigen euch drei außergewöhnliche Orte im Saarland, die ihr bei eurer nächsten Klassenfahrt besuchen könnt! Diese eignen sich besonders für die Fächer Biologie, Chemie und Kunst, sind aber auch so auf jeden Fall einen Besuch wert!

1. Auf den Spuren des Bergbaus: Berghalde Ensdorf

(Quelle: Pixabay)

Das Saarland hat unglaublich viel landschaftliche Variation zu bieten. Unter anderem wurde in diesem Bundesland jahrhundertelang Steinkohle gefördert. Möchte man einen kleinen Exkurs in die Bergbaugeschichte des Saarlands machen, lohnt es sich, die Bergehalde Ensdorf zu besuchen. Die Halde zählt schließlich mit einer Höhe von

150 Metern und ca. 50 Hektar Fläche zu den Größten ihrer Art. Außerdem führen zahlreiche Wanderwege hoch zum Plateau der Halde und sind für alle Altersgruppen machbar. Hat man den Weg dann bestritten, kann man eine wunderschöne Aussicht über das Saartal genießen. Außerdem steht dort das sogenannte Saarpolygon, das sozusagen die Krönung der Halde bildet. Dabei handelt es sich um eine 2016 errichtete stählerne Skulptur, die als Denkmal für den Steinkohlenbergbau im Saarrevier des Saarlands erinnern soll. Dieser wurde nämlich 2012 eingestellt. Wer keine Höhenangst hat, kann das 30 Meter hohe Denkmal erklimmen und von dort eine beeindruckende Aussicht genießen. Dieses Ausflugsziel eignet sich also für Jung und Alt und erinnert noch einmal an den jahrzehntelangen Bergbau im Saarland! Zudem ist der Besuch des Saarpolygons kostenfrei und ab  kommendem Winter können dank der langen Öffnungszeiten auch Sonnenuntergänge bis 21 Uhr genossen werden.                                                                              

2. Deutschlands schönste Flussschleife 

Das Saarland hat noch weitere landschaftliche Schönheiten zu bieten. Dazu gehört auch Deutschlands schönste Flussschleife. Um die Saarschleife in all ihrer Pracht  zu betrachten, gibt es viele unterschiedliche Möglichkeiten. Wenn man die Saarschleife aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten möchte, kann man einen der vielen Rundwege nutzen. Wer es eher ein bisschen ruhiger angehen lassen möchte, kann das sogenannte „Traumschleifchen“ entlang spazieren. Dabei handelt es sich um einen Spazier-Wanderweg, der in unterschiedlichen Längenabschnitten gelaufen werden kann. Wer seine Kondition auf die Probe stellen möchte, kann den „Fernwanderweg“ besuchen. Dieser kann etappenweise mit einer Gesamtlänge von 377,1 km  gewandert werden. Aber auch darüber hinaus gibt es viele Rundwanderwege, die die Saarschleife in ihrem besten Licht präsentieren. Den atemberaubendsten Ausblick hat man wohl vom Baumwipfelpfad der Saarschleife. Legt man die ganzen 42 Höhenmeter zurück, kann man das Wahrzeichen Saarlands mit einem traumhaften Weitblick wahrnehmen. Auch die maximale Steigung von gerade einmal 6 Prozent ermöglicht es älteren Leuten oder auch Rollstuhlfahrer:innen, den Baumwipfelpfad bis an die Spitze zu erklimmen. Entlang des Pfades gibt es immer wieder Lernstationen, an denen die Schüler:innen spielerisch und mit allen Sinnen etwas über den Wald und die Tiere im Naturpark Saar-Hunsrück um die Saarschleife herum, als auch etwas über die Saarschleife selbst erfahren können. Und um das erworbene Wissen zu festigen und ein spannendes Erlebnis für jüngere Schüler:innen zu gestalten, eignet sich die Comic-Ralley. Die Schüler:innen bekommen ein Comic-Heft und müssen die Fragen im Heft unter Zuhilfenahme der Comictafeln entlang des Pfades lösen. Anschließend bekommen diejenigen einen kleinen Preis, die alle Aufgaben erfüllt haben. Dieser Pfad eignet sich also hervorragend für eine Wissenserweiterung in den Fächern Biologie und Geografie. Wem die Besteigung des Baumwipfelpfades zu hoch ist, der kann natürlich auch ohne die zusätzlichen 42 Meter den Blick vom Aussichtspunkt „Cloef“ genießen.

Die Saarschleife im Herbst (Quelle: Pixabay)

Der Eintrittspreis zum Baumwipfelpfad beläuft sich bei Gruppen ab 15 Personen auf 9 Euro pro Person. Alle anderen Aussichtsplattformen und Wege sind kostenlos. Auch abseits des Pfades gibt es in unmittelbarer Nähe zum Pfad einen Abenteuerspielplatz mit mehr als 25 Lern- und Mitmachstationen, an dem sich die Schüler:innen austoben können! Da aber ein Ausflug in solche Höhen hungrig machen kann, muss auch auf die richtige Verpflegung geachtet werden. Die Aussichtsplattformen laden zum Verweilen mit einer mitgebrachten Brotzeit ein, alternativ gibt es auch am Eingang zum Pfad das Bistro Mirabell. Dort kann man vor allem in kälteren Jahreszeiten ein Heißgetränk genießen.

3. UNESCO Weltkulturerbe: Völklinger Hütte

Auch kulturell hat das Saarland einiges zu bieten. Damit dieser Aspekt bei einer Exkursion nicht zu kurz kommt, lohnt sich ein Besuch eines der ungewöhnlichsten Weltkulturerbestätten der UNESCO: Die Völklinger Hütte. Mit imposanten 7,46 Hektar Grundfläche ist diese weltweit das einzige vollständig erhaltene Eisenwerk aus der Blütezeit der Industrialisierung. Mittlerweile dient sie aber nicht mehr nur als Industriedenkmal, sondern hat als Kulturort eine Menge Abwechslung zu bieten. Um alle Merkmale der Völklinger Hütte so gut es geht zu erleben, eignet sich ein Rundgang durch die gesamte Anlage. Dieser ist weitgehend barrierefrei durch den Einsatz von Rampen und Aufzügen.

Ein Blick auf die Völklinger Hütte (Quelle: Stadt Völklingen)

Hierfür startet man bei den Wasserhochbehältern mit Pumpenhaus. Dieser zählt übrigens zu den größten jemals gebauten Wassertürmen. Im Anschluss daran führt der Rundgang weiter in die Gebläsehalle. In dieser können die bis zu 26 Meter langen Gebläsemaschinen bestaunt werden, die 85 Jahre lang Druckluft zu den Winderhitzern und Hochöfen gepumpt haben. 

Setzt man den Rundgang fort, landet man in der Sinteranlage. Ursprünglich genutzt, um Erzstaub durch starkes Erhitzen wieder zusammenzubacken und wiederverwendbar zu machen, dient die Sinteranlage heute als Besucherzentrum. Dort finden Besucher:innen alle wichtigen Infos zur gesamten Anlage, sowohl einen Überblick über die Historie von der Erbauung bis heute als auch immer wechselnde Ausstellungen. 

Ein paar Schritte weiter findet man sich in der Erzhalle wieder. Diese blickt heute mit ihren FUTURE LAB’s künstlerisch experimentell in die Zukunft und befasst sich hauptsächlich mit der Frage, inwiefern wir mit den Veränderungen leben werden, die durch die Industrialisierung entstanden sind. Außerdem finden hier je nach Wetterbedingungen entweder in der Halle oder auf dem Erzplatz Theaterfestivals und Konzerte statt.  

Nach dem Durchqueren dieser Halle gelangt man dann durch die sogenannte Möllerhalle, das ehemalige Rohstofflager der Hütte und endet so bei den Hochöfen. Dort kann ein 27 Meter hoher Treppenaufstieg auf die Gichtebene und Aussichtsplattform gewagt werden. In insgesamt 45 Metern Höhe kann man dann einen atemberaubenden Ausblick über die Anlage und Völklingen genießen. 

Der Weg führt weiter durch die Kokserei ins Paradies. Dort, wo einst Staub und Feuer regierten, wachsen heute in einem Landschaftsgarten mit 33.000 Quadratmetern Fläche etliche Pflanzen. Die Industrie trifft im Paradies also auf Fauna. 

Um den Ausflug in die Völklinger Hütte aber auch interaktiver und noch lehrreicher zu gestalten, können Schüler:innen nach dem Rundgang in das Science-Center Ferrodrom gehen. Im unteren Bereich der Möllerhalle gibt es 100 verschiedene Experimentier- und Mitmachstationen, bei denen das Zusammenspiel aller Elemente und deren chemische Prozesse genau erklärt werden. Außerdem gibt es regelmäßig Führungen, abgestimmt auf unterschiedliche Zielgruppen. Alle Veranstaltungen und Führungen findet ihr hier. Wer die Klassenfahrt ins Saarland mit der Kunst verbinden will, für den eignet sich die Urbanart Biennale. Diese findet alle zwei Jahre in der Völklinger Hütte statt und präsentiert damit neue Entwicklungen und Positionen der Urban Art im internationalen Raum. 

Ihr seht also, das Saarland hat trotz seiner kleinen Fläche eine Menge Abwechslung zu bieten! Und auch wer Höhenangst hat, kann hier trotzdem schöne Aus- und Einblicke bekommen. Seid ihr auf der Suche nach Ausflugsorten in anderen Bundesländern? Wir haben euch bereits Exkursionsideen für Bayern, Baden-Wüttemberg, Brandenburg, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Hessen gegeben. Wir hoffen, dass wir euch mit diesen Ausflugszielen das Saarland als Exkursionsort ein wenig näherbringen konnten. Wenn ihr der Meinung seid, dass etwas fehlt, dann schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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