Ein Monat nach dem Bildungsgipfel: Lehren für die kommende Berliner GroKo?

Ein Monat nach dem Bildungsgipfel: Lehren für die kommende Berliner GroKo?

(Noch) amtierende Bürgermeisterin, Landesvorsitzende der SPD Berlin und ehemalige Lehramtsstudentin, Franziska Giffey (Quelle: Commons)

Berlin. Mit dem kürzlich vorgestellten Koalitionsvertrag der CDU und SPD ist auf Ebene der Bundesländer das erste große bildungspolitische Versprechen nach dem enttäuschenden Bundesbildungsgipfel im März erfolgt. Noch bis zum 21. April ist es Berliner SPD-Mitgliedern möglich, über den Vertrag abzustimmen, der die zwischen Christ- und Sozialdemokraten vereinbarten Herangehensweisen über die akuten bildungspolitischen Fragen, wie den Lehrkräftemangel und die Digitalisierung der Schulen in Berlin, klärt.

Die Berliner GroKo will den landesweiten Stab an Lehrkräften in ihrer Legislaturperiode soweit vergrößern, dass es künftig nicht mehr zu Unterrichtsausfall kommen muss. Dazu “prüft die Koalition Möglichkeiten zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Entlastung des pädagogischen Personals“. Auch der von der “Rot-Rot-Grünen-Regierung“ geforderte Quereinstieg für Lehrkräfte soll beibehalten und “verstetigt“ werden. In diesem Zusammenhang “wird der Quereinstieg von Ein-Fach-Lehrkräften in Mangelfächern geprüft.“ Andere Mittel zur Behebung des Berliner Lehrermangels sind die “Lehrkräfteverbeamtung“ und die “schnellstmögliche Umsetzung des Nachteilsausgleich für tarifbeschäftigte Lehrkräfte“. Internationale Fachkräfte sollen durch die “Entbürokratisierung und Beschleunigung der Anerkennung ausländischer Abschlüsse“ ebenfalls schneller in Berliner Schulen integriert werden.

Um den Prozess der Digitalisierung voranzutreiben plant die Koalition “alle öffentlichen Schulen an das gigabitfähige Breitbandnetz anzuschließen und die Bezirke beim Abruf der Mittel aus dem Digitalpakt Schule und Ausbau der IT-Infrastruktur zu unterstützen“. Man wolle “sich auf Bundesebene für einen Digitalpakt 2.0 einsetzen“, heißt es weiterhin im Koalitionsvertrag. Ebenfalls wird als Ziel genannt, dass an allen Berliner Schulen eine permanente IT-Betreuung installiert wird.

Des Weiteren sprechen sich CDU und SPD im Koalitionsvertrag für das Vorantreiben der Berliner Schulbauoffensive aus und wollen diesbezüglich die finanziellen Mittel verdoppeln. Die Parteien bekennen sich darüber hinaus zum mehrgliedrigen Schulsystem, Schulen in freier Trägerschaft und dem Landesprogramm “Schulsozialarbeit“. Nicht zuletzt widmet sich der Koalitionsvertrag der Weiterentwicklung der Inklusion, der Förderung von Mehrsprachigkeit und der Integration geflüchteter Kinder in den Regelschulbetrieb.

Den ganzen Koalitionsvertrag findet Ihr  hier.

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