Kulturelles Eintauchen macht Sprache Lernen lebendig und alltagsnah.
Der Fremdsprachenunterricht ist fester Bestandteil des Schulalltags. Neben klassischen Lehrbüchern gibt es inzwischen viele digitale Tools, mit denen man Sprachen bequem von zu Hause aus lernen kann. Am hilfreichsten ist es aber, eine Zeit lang in einem Land zu verbringen, wo die Fremdsprache tagtäglich gesprochen wird. Warum das so ist? In diesem Artikel erfahrt ihr, wie Auslandsaufenthalte das Sprachen lernen fördern.
Ständiger Kontakt mit der Fremdsprache
Wer den Schritt ins Ausland wagt, ist ständig von der Landessprache umgeben. Egal, ob beim Einkaufen, im Straßenverkehr, beim Treffen mit neuen Freunden oder im Museum: Ständig seid ihr der Fremdsprache “ausgesetzt” und deshalb könnt ihr tief darin eintauchen. In diesem Zusammenhang spricht man von einem Sprachbad (Immersion).
Während eures Auslandsaufenthaltes lernt ihr die Landessprache völlig intuitiv. Ihr lernt neue Wörter im Kontext, gewöhnt euch an die Aussprache und übernehmt typische Redewendungen sowie grammatikalische Strukturen wie von selbst.
Direkte Umsetzung in die Praxis
Egal, ob ihr nun als Au-pair in Italien arbeitet, ein Internat in England besucht oder einen Freiwilligendienst in Brasilien absolviert: Sprachen lernen im Ausland ist alles andere als theoretisch. Im Gegenteil: Alles, was ihr hier lernt, könnt ihr direkt umsetzen, sodass selbst die kleinsten Alltagssituationen zu entscheidenden Lernmomenten werden.
Habt ihr zum Beispiel einen spannenden Roman in einem Buchladen entdeckt? Dann könnt ihr euren neuen Freunden davon erzählen und die Wörter ins Gespräch einfließen lassen, die euch im Klappentext ins Auge gesprungen sind. So bleibt das Vokabular, das ihr zuvor gelernt habt, besser im Gedächtnis, weil ihr es konkret anwendet und mit einem persönlichen Erlebnis verbindet.
Tägliche Sprechübungen
Im Ausland seid ihr jeden Tag gezwungen, in der Landessprache zu kommunizieren – sei es schriftlich oder mündlich. Selbst wenn es euch anfangs vielleicht noch schwerfällt, euch in der Fremdsprache zu verständigen, werdet ihr schnell Fortschritte machen.
Schließlich festigen diese wiederholten Sprechübungen euren Wortschatz und verbessern eure Aussprache. Gleichzeitig lernt ihr, immer spontaner zu reagieren und euch auch in ungewohnten Situationen gut auszudrücken. Und das Beste: Es fühlt sich gar nicht so an, als würdet ihr gerade eine Sprechübung machen, weil ihr die Sprache ganz natürlich im Alltag verwendet.
Kontakt mit Muttersprachler:innen
Eines ist sicher: Der Kontakt zu Muttersprachler:innen kann euch einen gehörigen Vorteil beim Sprachen lernen verschaffen. Schließlich beherrschen die Einheimischen ihre Sprache perfekt und ihr könnt deshalb unglaublich viel von ihnen lernen – egal, ob Aussprache, Vokabeln oder Grammatik. Das liegt zum großen Teil daran, dass man sich laut der Akkommodationstheorie an den Kommunikationsstil seines Gegenübers anpasst.
Weil man also jede Menge von Muttersprachler:innen lernen kann, ist es nur wenig sinnvoll, sich im Ausland immer nur mit Leuten zu umgeben, die Deutsch sprechen. Das mag zwar – gerade am Anfang – einfacher sein, aber damit könnt ihr eure Fremdsprachenkenntnisse nicht verbessern. Selbst wenn ihr also Freundschaften mit deutschsprachigen Personen knüpft, solltet ihr trotzdem versuchen, euch in der Landessprache zu unterhalten.
Höhere Motivation beim Lernen
Fehlende Motivation ist einer der Hauptgründe, warum Sprachen lernen mühsam sein kann. Wer keinen Sinn hinter dem Pauken von Vokabeln, Regeln der Grammatik und Co. sieht, der wird schnell aufgeben. Wenn es euch so geht, kann ein Auslandsaufenthalt die Lösung sein – Möglichkeiten nach der Schule gibt es dafür viele. Schließlich werdet ihr spätestens hier merken: Ohne Fremdsprachenkenntnisse werdet ihr nicht weit kommen!
Sobald ihr die jeweilige Sprache nicht mehr als abstraktes Schulfach erlebt, sondern als Schlüssel zum “Überleben” im Alltag, wird die nötige Motivation von selbst kommen. Schnell werdet ihr erkennen, dass jedes neu gelernte Wort und jede richtig umgesetzte grammatikalische Struktur euch hilft, euch klarer auszudrücken.
Authentische Ausdrucksweise
Klassische Lehrbücher sind zwar nützlich für den Fremdsprachenerwerb, aber sie stoßen schnell an ihre Grenzen – besonders dann, wenn es z. B. um Redewendungen, regionale Akzente oder englische Slang-Begriffe geht. Solche Feinheiten lernt ihr nicht im Klassenzimmer, sondern im echten Leben – direkt im Kontakt mit Muttersprachler:innen.
Ein Auslandsaufenthalt bietet genau diese Chance. Ihr sprecht täglich mit Einheimischen und lernt dadurch automatisch, wie man sich authentisch ausdrückt. Dabei merkt ihr euch ganz nebenbei neue Wörter und Redewendungen, ohne dass ihr sie stur auswendig lernen müsst. Gerade umgangssprachliche Formulierungen bleiben durch den Kontext besser in Erinnerung.
Wer eine Sprache gut lernen möchte, sollte den Schritt ins Ausland wagen. Schließlich wird hier der Spracherwerb in vielerlei Hinsicht gefördert. Habt ihr schon mal eine Zeit lang in einem anderen Land verbracht? Wie hat euch euer Aufenthalt dabei geholfen, eure Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!