Thank you! Your submission has been received!
Oops! Something went wrong while submitting the form.
false

Mainz. Die Klimabewegung Fridays for Future (FFF) steht in der Kritik. Den internationalen Kanälen der Bewegung wird vorgeworfen, in sozialen Netzwerken antisemitische Beiträge gepostet zu haben. Lehrkräfte und Schüler:innen fragen sich nun, was hinter den Vorwürfen gegen die Bewegung steckt, mit der sich in den letzten Jahren Tausende solidarisiert und für den Klimaschutz eingesetzt haben. 

Entzündet hatte sich die Kritik an Postings zum Krieg im Nahen Osten. Ein internationaler Account von Fridays for Future hatte auf den Plattformen X und Instagram zu einer umstrittenen Pro-Palästina-Demo aufgerufen. Ein Post auf Instagram hatte zudem die Berichte westlicher Medien über Israel und Palästina als imperialistisch und als "Gehirnwäsche" bezeichnet sowie die getöteten Palästinenser als "Märtyrer" betitelt. Mittlerweile ist bekannt geworden, dass offenbar ein deutscher Aktivist maßgeblich für das Verfassen der betreffenden Tweets mitverantwortlich war. Der betreffende Aktivist ist laut t-online von Fridays for Future auf Bundesebene und aus der Mainzer Ortsgruppe ausgeschlossen worden, weil er unter anderem andere Aktivist:innen wüst beschimpft haben soll. Der Mann hatte aber offenbar immer noch Zugriff auf die Arbeit des Social Media Teams von FFF International. Nach großer Kritik wurden einige Posts von FFF International in sozialen Netzwerken gelöscht. Anderesind aber weiterhin öffentlich einsehbar und unter ihnen gibt es große Kritik, weil sie scheinbar ausschließlich eine Solidarisierung mit dem palästinensischen Volk zeigen. 

Die deutsche Sektion von FFF hat sich von den internationalen Accounts ihrer Organisation distanziert. Das bekannteste Gesicht der deutschen FFF, Luisa Neubauer, sagte der deutschen Presseagentur: “Unsere volle Solidarität gilt den Jüdinnen und Juden weltweit, und wir verurteilen scharf den Terror der Hamas.” Weiter erklärte sie, dass die internationalen Netzwerke der Organisation lose wären und nur wenige Personen hinter einzelnen Posts stünden. Neubauer wolle sich dafür einsetzen, dass der deutsche Zweig zunächst alle globalen Prozesse aussetze, bis man sicher sein könne, dass eine einzelne Gruppe nicht länger globale FFF-Accounts für Desinformation und Hass nutzen könne. 

Auch die berühmteste Klimaaktivistin der FFF Greta Thunberg steht in  der Kritik. Sie hatte seit dem Angriff der Hamas auf Israel mehrfach auf das Leid der palästinensischen Bevölkerung aufmerksam gemacht. “Die Welt muss ihre Stimme erheben und einen sofortigen Waffenstillstand, Gerechtigkeit und Freiheit für die Palästinenser und alle betroffenen Zivilisten fordern”, äußerte sie auf dem Kurznachrichtendienst X. Ihr wurde in diesem Zusammenhang vorgeworfen, die Lage der Menschen in Israel nicht genügend zu berücksichtigen. Mittlerweile hat sich auch die deutsche Umweltministerin Steffi Lemke (Grünen) in die Debatte eingeschaltet. Sie halte die Aussagen der schwedischen Umweltaktivistin Thunberg und die Posts der internationalen Accounts von FFF für unsäglich. Es sei dringend notwendig gewesen, dass sich die deutsche Gruppe von den Äußerungen auf internationaler Ebene distanziere. Lemke sieht das Vertrauen der Menschen in die Bewegung gefährdet. 

Am Freitag erklärte FFF Schweden in einem von Thunberg geteilten Statement auf X zur Causa, dass die Bewegung “in Solidarität mit Palästina und allen betroffenen Zivilisten auf allen Seiten” stehe.  “Wir distanzieren uns von jeder Form von Antisemitismus und Islamophobie, unabhängig davon, wo und von wem sie geäußert wird.” Der Sprecher des israelischen Militärs in Deutschland, Arye Sharuz Shalicar, erklärte: “Wer sich in Zukunft in irgendeiner Weise mit Greta identifiziert, ist in meinen Augen ein Terrorunterstützer." 

Zum Hintergrund:

Fridays for Future ist eine lose organisierte Bewegung, die von überwiegend jungen Menschen getragen wird. Demo-Teams, Ortsgruppen und Pressestellen der Bewegung bestehen aus semi-professionell geführten Arbeitsgruppen. Durch internationale Social Media Accounts entsteht zum Teil der Eindruck, dass die Bewegung geeint hinter dort verbreiteten Aussagen stehe. Dies ist nicht der Fall, wie etwa Aussagen des deutschen Zweigs zu den neuesten Vorwürfen zeigen. Gerade die Bemühungen einiger Gruppen, andere politische Themen in den Fokus zu rücken, als Klimaschutz, stoßen immer häufiger auf Kritik. Nur beim Thema Klimaschutz stehen die Aktivist:innen übergreifend zu gemeinsamen Thesen und Forderungen. 

false

Es ist wieder soweit: Vor jedem zweiten Haus wird man von einer glühenden Kürbis-Fratze angegrinst, in Ladenfenstern taumeln sich Plastik-Spinnen in Watte und im Supermarkt sind Unmengen an schaurigen Süßigkeiten ausgestellt. Halloween steht vor der Tür! Auch in der Schule wird sich verkleidet und auf dem Pausenhof geht es nur noch um ein Thema: Als was gehst du zu Halloween? Wenn ihr die Begeisterung eurer Schüler:innen am Halloween-Fest in euren Unterricht übertragen wollt, haben wir genau das Richtige für euch. Wir berichten über die Geschichte des Halloween-Festes und zeigen euch, wie ihr diese – und auch den Reformationstag – in eure Unterrichtsplanung übernehmen könnt. 

Die Geschichte des schaurigen Festes 

Das Halloween-Fest, das heute oft als neumodischer Import aus den USA angesehen wird, setzt sich eigentlich aus den Bräuchen verschiedener alter Kulturen zusammen, die bis heute die Festlichkeiten beeinflussen. Als Ursprung von Halloween wird meist das keltische Erntefest Samhain aufgeführt. Ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. feierten die Kelten in Irland am 31. Oktober – oder besser, an dem Tag, den wir heute den 31. Oktober nennen – den Winterbeginn und den Start in ein neues Kalenderjahr und dankten dem Sonnengott Samhain mit großen Feuern für die vorangegangene Ernte. 

Mit Ende des Sommers wurde Samhain am keltischen Neujahrstag auch von seiner Herrschaft des Himmels abgelöst und durch den Totengott Cromm Cruach ersetzt. Die Kelten gedachten zu Samhain folglich auch den Toten und glaubten, dass diese für eine Nacht als Geister auf die Erde zurückkehrten, um die Seelen der Lebenden an sich zu reißen und sich so ein Leben nach dem Tod zu sichern. Die Kelten tarnten sich also mit gruseligen Kostümen als Tote und gingen laut umher, um die Geister zu erschrecken und zu vertreiben.

Im 7. Jahrhundert führten Christen den Festtag Allerheiligen ein, an dem noch heute allen Toten gedacht wird, die ein konsequent christliches Leben geführt haben. Fand dieses ursprünglich im Mai statt, wurde es Mitte des 8. Jahrhunderts von Papst Gregor III. auf den 1. November verlegt, um das immer noch sehr beliebte Samhain im Sinne der Christianisierung abzulösen. Christen durften sich nur noch zur Ehrung der Heiligen verkleiden und der Tag bekam den englischen Namen “All Hallows’ Day”. Der Abend des 31. Oktober wurde somit zum “All Hallows’ Eve”, woraus sich im Laufe der Jahre die Bezeichnung “Halloween” entwickelte.  

Während der Großen Hungersnot in Irland (1845-1852) wanderten mehrere Millionen katholische Iren in die USA aus – und nahmen den Halloween-Brauch mit. Erst hier entwickelte sich Halloween zu der weltlichen, ausgiebigen Feier, die wir heute kennen. Auch der kommerzielle Wert von Halloween stieg drastisch: Plastik-Spinnen, grelle Kostüme und Gummi-Schädel wurden zu einem wesentlichen Bestandteil jeder Halloween-Party. Seit den 1990er Jahren verbreitete sich das Fest aufgrund der Globalisierung immer mehr auch in Europa und kam so zu uns nach Deutschland, wo sich heute vor allem junge Leute zunehmend auf das jährliche Gruseln freuen. 

Süßes, Saures und Kürbisse: Woher kommen die beliebten Halloween-Bräuche? 

Der Name kommt also von den Christen und die schaurigen Verkleidungen von irischen Kelten – doch was hat es mit anderen beliebten Halloween-Bräuchen auf sich? 

Das Kürbis-Schnitzen haben wir auch den Iren und ihrer Legende des Jack O’Lantern zu verdanken. Demnach saß der Trunkenbold Jack am All Hallows’ Eve in einem Pub, wo ihn der Teufel aufsuchte, um ihn mit in die Hölle zu nehmen. Doch der listige Jack hatte andere Pläne: Er fragte den Teufel nach einem letzten Pint Bier, und als dieser sich in eine Münze verwandelte, um das Getränk zu spendieren, steckte ihn Jack in sein Portmonee. Da Jack dort auch ein Kreuz aufbewahrte, konnte der Teufel sich nicht zurückverwandeln. Um freizukommen, musste der Teufel Jack schließlich versprechen, ihn noch zehn Jahre weiter leben zu lassen. 

Nach 10 Jahren versuchte der Teufel erneut sein Glück, aber Jack schaffte es wieder, der Hölle zu entkommen. Er forderte den Teufel auf, ihm einen Apfel zu seiner letzten Mahlzeit zu pflücken. Während der Teufel auf einen Baum kletterte, ritzte Jack ein Kreuz in den Stamm und der Teufel saß fest. Um freizukommen, musste er Jack versprechen, dass er seine Seele für immer in Ruhe lassen würde. 

Als Jack einige Jahre später starb, wurde dem Bösewicht der Zutritt zum Himmel verweigert, doch auch in der Hölle war er aufgrund des Versprechens des Teufels nicht willkommen. So war Jack’s Seele dazu verdammt, für alle Ewigkeit in der einsamen Dunkelheit zwischen Himmel und Hölle herumzugeistern. Doch der Teufel hatte Mitleid und gab Jack eine glühende Kohle in einer ausgehöhlten Rübe. Die Laterne wärmte Jack und ihr Licht begleitete ihn auf seinem Weg durch die unendliche Dunkelheit. 

Die Iren glaubten folglich, dass sie mit einer brennenden Kohle in einer Rübe böse Geister und den Teufel abschrecken könnten. Sie verwendeten früher zwar – der Geschichte getreu – ausgehöhlte Rüben als Halloween-Laternen, doch bemerkten sie bei Ankunft in den USA im 19. Jahrhundert, dass es dort viel mehr Kürbisse als Rüben gab, die durch ihre Größe auch leichter zu bearbeiten waren, und erschufen so den modernen Brauch des Halloween-Kürbisses.

Das Trick or Treating, bei dem in Deutschland meistens “Süßes oder Saures!” gerufen wird, geht wiederum auf die Christen zurück. Allerdings fand dieser Brauch ursprünglich am 2. November statt, dem Allerseelen-Tag, an dem für die Seelen im Fegefeuer gebetet wird. Im 9. Jahrhundert gingen Christen an diesem Tag von Tür zu Tür und baten für sogenannte Seelenkuchen, ein quadratisches Brot mit süßsauren Johannisbeeren. Je mehr Brote sie erhielten, desto mehr versprachen sie,  für die Seelen ihrer Angehörigen zu beten. 

Halloween vs. Reformationstag 

Allerdings gibt es am 31. Oktober in Deutschland – vor allem für evangelische Christen – einen weiteren Anlass zu Festlichkeiten, der aber oft zwischen knalligen Kürbissen und schauriger Stimmung untergeht; es ist nämlich auch Reformationstag. Am 31. Oktober 1517 hat Martin Luther seine 95 Thesen zur Reform der katholischen Kirche veröffentlicht und damit die Gründung der protestantischen Kirche in Gang gesetzt. Er wählte bewusst den Tag vor Allerheiligen, um seine Argumente im Kontrast zu diesem wichtigen katholischen Gedenktag hervorzuheben. Ob er seine Thesen wirklich an die Tür der Wittenberger Schlosskirche genagelt hat, ist allerdings nicht historisch belegt.  

Die Geschichte von Halloween und dem Reformationstag im Unterricht 

Vor allem in jüngeren Klassenstufen bietet sich Halloween als Unterrichtskulisse an, um durch den Bezug zu den beliebten Festlichkeiten das Interesse eurer Schüler:innen zu steigern. Wir zeigen euch, wie ihr die hier erläuterte Geschichte des Festes fachspezifisch in eurem Unterricht behandeln könnt. 

  • Deutsch: Auf lehrerweb.de findet ihr zwei kurze einfache Texte – einer zu Halloween-Bräuchen und einer zur Geschichte Halloweens – mit passenden Leseverständnisfragen. Sie eignen sich für Schüler:innen in der Grundschule. 
  • Englisch: Die Organisation British Council bietet einen englischen Lesetext zur Geschichte Halloweens mit Verständnisaufgaben an. Es werden auch gruselige Vokabeln abgefragt und eine zum Text passende Diskussionsfrage gestellt. Das Sprachniveau eignet sich für Schüler:innen der Sekundarstufe 1. 
  • Sachkunde: In dem dreiminütigen Video “Woher kommt Halloween?” vom NDR wird die Geschichte des Festes und des Halloween-Kürbisses erzählt und von anschaulichem Bildmaterial begleitet. Der Fokus liegt auf der religiösen Vergangenheit und dem “Konsumfest”-Charakter Halloweens. Durch seine kritische Auseinandersetzung mit Halloween und seiner Geschichte eignet sich das Video für Schüler:innen der Sekundarstufe 1. 
  • Religion: Wollt ihr im Religionsunterricht den Reformationstag im Halloween-Trubel herausheben, bietet es sich an, die wichtige Rolle aufzuzeigen, die  religiöse Bräuche und christliche Feiertage in der Geschichte von Halloween gespielt haben. Für die Grundschule empfehlen wir dazu die Unterrichtsidee “Halloween oder Reformationstag?” von rpi virtuell. 
  • Wenn ihr euch für die Unterrichtsvorbereitung noch mehr über die Geschichte von Halloween informieren wollt, empfehlen wir den Irland-Blog gruene-insel.de und die Artikel zum Thema Halloween von Duden Learnattack und dem NDR.

Es gibt natürlich noch eine Menge weiterer Materialien zur Geschichte von Halloween und des Reformationstags, doch wir hoffen, wir konnten euch mit diesem Überblick inspirieren und euch die Unterrichtsvorbereitung während der schaurigen Jahreszeit erleichtern. 

Behandelt ihr Halloween in der Schule? Wie integriert ihr das Fest und seine Bräuche in euren Unterricht? Schreibt es gerne in die Kommentare!

false

Wenn wir heute an Schulsport denken, sehen wir Schüler:innen in einer Turnhalle, die gerade Turnen, Völkerball spielen oder Leichtathletik machen. Und zum Schulsport gehören auch Wettkämpfe wie beispielsweise die Bundesjugendspiele. Doch wo es bei diesen früher vermehrt um den Wettkampf und die individuelle Leistung ging, wird heute mehr Teamgeist und gemeinsame Leistungen gefordert. So sollen zumindest laut der Sportkommission des Kultusministeriums bei den Bundesjugendspielen nur noch die Leistungen einer Klasse oder Jahrgangsstufe gewertet werden. Maßstäbe für Einzelleistungen sollen abgeschafft werden. Damit soll die Normierung in den Hintergrund rücken. Die Urkunden nach Ehre, Sieger und Teilnahme soll es aber dennoch geben. Neben Befürwortern gibt es auch die, die für eine komplette Abschaffung der Bundesjugendspiele sind, da es eine Zwangsveranstaltung sei, die unnötigen Wettbewerbsdruck ausübt. Doch der Sportunterricht und die damit verbundenen Veranstaltungen waren nicht immer so nachsichtig und auf Teamleistungen bedacht. Wie sehr sich der Sportunterricht besonders unter den politischen Einflüssen gewandelt hat und vor welchen Herausforderungen man heute steht, erfahrt ihr in diesem Artikel.

“Volkserziehung und Vaterlandsverteidigung”: Die Entstehung des Schulsports

Wie wurde Sport eigentlich zu einem Unterrichtsfach in Deutschland? Bereits in der Antike wurde Sport allgemein im Dienst der Verteidigung des Vaterlandes zu religiös-kulturellen Zwecken betrieben. Dazu sollte dieser auch im Sinne einer ganzheitlichen Erziehung und Bildung des Menschen beitragen. 

An deutschen Schulen gewannen Mitte des 18. Jahrhunderts sogenannte Leibesübungen für Schüler:innen an Bedeutung. 1793 verfasste Johann Christoph Friedrich GutsMuths erstmals eine pädagogische Arbeit über die Funktion und die Inhalte der Leibeserziehung und äußerte sich im gleichen Zug gegen entnervende Verzärtelung und luxuriöse Weichlichkeit der Jugend. Mädchen und Kinder durften zu dieser Zeit nicht an den Leibesübungen teilnehmen, da erstere aufgrund ihres Geschlechts in anderen Bereichen gefördert werden sollten. Kinder hatten bereits durch harte Landarbeit genügend Körperertüchtigung und blieben daher von den schulischen Leibesübungen verschont. 

Ab 1804 sah der Lehrplan Gymnastik erstmals an bayerischen Volksschulen als ordentliches Unterrichtsfach vor. Mit Spaß hatte Schulsport zu dieser Zeit aber nichts zu tun, denn er diente immer ausschließlich der Wehrtüchtigung im Sinne der Vaterlandsverteidigung sowie der “Volkserziehung”. 

1842 sorgte eine Kabinettsanordnung für eine Reform im ehemaligen Preußen, denn Turnunterricht sollte an allen öffentlichen Lehranstalten ein notwendiger und unerlässlicher Bestandteil der männlichen Erziehung werden. 

1845 wurde dieser auch in Württemberg an höheren Schulen Bestandteil des Unterrichts. Damit war Sport erstmals im Winter und zweimal pro Woche mit je einer Stunde angeordnet. Den Mädchen blieb der Sport nach wie vor vorenthalten. 

Das änderte sich jedoch 1860, als auch dem weiblichen Geschlecht Turnen ermöglicht wurde. Dennoch durften sie aufgrund eines erhöhten Verletzungsrisikos weder an Übungen wie Bockspringen, Voltigieren noch Barren- und Reckübungen teilnehmen.

Ab 1886 wurden Turnen und Schwimmen mit dem Durchbruch an Volksschulen endlich ordentliche Unterrichtsfächer, nachdem diese 1861 bereits an Gymnasien eingeführt worden waren. Ein großes Problem zu dieser Zeit waren die fehlende Ausstattung und ein Mangel an ausgebildeten Turnlehrern an vielen Unterrichtsstätten. Erst um 1900 wurde das Mädchenturnen in eingeschränkter Form an das des Jungenturnens angepasst. 

Von der Weimarer Republik zum Dritten Reich: Der politische Einfluss auf den Schulsport

In der Zeit der 1920er Jahre blühten Turnen und Sport auf und es kam zu einem beispiellosen Aufschwung zur Massenbewegung. Das erstarrte Schulturnen, primär bedingt durch Ordnungs-, Frei- und Haltungsübungen, wurde ersetzt durch ganzheitliche und natürliche Leibeserziehung, die einen Teil der Gesamterziehung darstellte . Zum Turnunterricht gehörten nun auch Spielnachmittage, Wandertage, Rudern und Skilauf, letztere zwei dienten zur Freilufterziehung. Aber auch Körperschule, Gymnastik und besonders beim Mädchenturnen Tanz durften nicht fehlen. Zusätzlich kam neben dem Turnunterricht auch ein Wettkampfwesen in verschiedenen Sportarten auf. All das hatte zur Folge, dass auf der Reichsschulkonferenz in den 1920er Jahren sogar die tägliche Turnstunde als Zielsetzung und damit verbunden die Reifeprüfung im künftigen Hauptfach Turnen verabschiedet wurde. Schulsport war in diesen Jahren also zum ersten Mal sehr facettenreich und Schulsport fing an, Spaß zu machen.

Dies änderte sich jedoch im Dritten Reich wieder. Die radikale Änderung der Politik hatte auch Auswirkungen auf den Schulsport. Die Diktatur des Dritten Reiches machte Leibeserziehung zum Staatsfach und definierte sie als grundlegenden, untrennbaren Bestandteil der nationalsozialistischen Gesamterziehung mit Beitrag zu den die Nationen tragenden Werten Volksgemeinschaft, Wehrhaftigkeit, Rassebewusstsein und Führertum. Zwischen 1933 und 1935 wurde der Sportunterricht von zwei auf fünf Wochenstunden erhöht und damit zum wichtigsten Unterrichtsfach. Die Richtlinien der Leibeserziehung wurden 1937 festgeschrieben und sahen für Jungs die Körperertüchtigung mit dem Schwerpunkt Kampfsport vor. So sollten die Schüler zu harten und wehrtüchtigen Soldaten gemacht werden. Anders sah es bei den Schülerinnen aus. Auf deren Schulplan stand der sogenannte Mädeltanz, der die Mädchen zu gebärfreudigen jungen Müttern erziehen sollte. Jedoch konnte diese Ideologie kaum durchgesetzt werden. Schließlich hatten die Verbannung von Spielnachmittagen und Wettkampfsport zur Folge, dass der schulische Sport immer weiter nachließ. Hinzu kam das 1937 errichtete Verbot zum Bau von weiteren Turnhallen und die Nutzung der bestehenden Hallen als Getreidespeicher und Lazaretten. 

Entpolitisierung des Sportunterrichts 

Nach dem Krieg etablierte sich der Sportunterricht aufgrund seiner hohen gesundheitlichen Bedeutung in Westdeutschland wieder. Dort wurde besonders intensiv Sportstättenbau betrieben, um Raumnot und Gerätemangel zu beheben. Die Lehrpläne orientierten sich am harmonischen und ganzheitlichen Menschenbild der Weimarer Republik. Infolgedessen betonten die Lehrpläne anschließend das Leistungsprinzip und entdeckten mit der Lernzielorientierung schließlich sogar den gesellschaftlichen Bezug des Schulsportes. Abschließend differenzierten die Lehrpläne Schüler:innen mit ihrer Begabung und Neigung. Er wird also wieder als Teil der Gesamterziehung gefestigt und entwickelt sich in eine bildungstheoretische Richtung. Es entsteht eine Vorform des Schulsports, den wir heute kennen. 

In Ostdeutschland dauerte diese Entwicklung jedoch länger. Der Schulsport richtete sich hier ziemlich nach dem sowjetischen Vorbild: Leistung, Pflicht und Disziplin. In sogenannten Kinder- und Jugendsportschulen wurde der leistungssportliche Nachwuchs getrimmt. Das Turnen diente ab 1956 wieder primär der patriotischen Erziehung der Schüler:innen und war damit  Teil der Persönlichkeitsbildung. Mit den 1970er Jahren erhielt der expandierende Sport in beiden Teilen Deutschlands auch für die Schule immer mehr Gewicht und das Fach Sport konnte sich trotz gelegentlicher Einschnitte wieder etablieren. Nach der Wiedervereinigung hatte sich der Sportunterricht weiter im Schulsystem behauptet und sein Spektrum an fachlichen Zielen, pädagogischen Aufgaben und auch Sportarten und Vermittlungsformen durchgehend erweitert.

Schulsport heute 

Heute werden in der Regel zwei bis drei Stunden Sport pro Woche unterrichtet. Je nach Bundesland unterscheiden sich aber die Lehrpläne. Während es in der Grundschule vermehrt um Spiel und Spaß geht, üben Schüler:innen in der Sekundarstufe I verschiedene Sportarten aus. Die Kinder lernen, in Teams zu spielen und dennoch konkurrenzfähig zu sein. Es wird auch zum außerschulischen Sport in Vereinen ermutigt. In der Sekundarstufe II können sich die Schüler:innen dann für die letzten zwei Jahre für je ein halbes Jahr auf eine einzige Sportart konzentrieren. Jedoch muss es sich dabei um insgesamt zwei Mannschaftssportarten und zwei Einzelsportarten handeln. Damit ist der Sport heute sehr auf das Individuum angepasst und konzentriert sich vermehrt auch auf die eigenen Schwächen und Stärken. 

Doch trotz der ständigen Entwicklungen und weiteren Anpassungen ist der Schulsport heute ausbaufähig. Grundsätzlich könnten die Rahmenbedingungen und Wirkungsmöglichkeiten sowohl im Sportunterricht als auch im außerschulischen Schulsport besser ausfallen. Obwohl sie, verglichen mit früheren Zeiten oder anderen Ländern, sicher vorteilhafter sind, lassen aktuelle Daten vermuten, dass Sportstätten und deren Ausstattung sanierungsbedürftig sind. Weitere Probleme ergeben sich zudem aus einem hohen Stundenausfall sowie fachfremd erteiltem Sportunterricht, insbesondere in Grundschulen. Hinzu kommen schulische Anforderungen, wie beispielsweise Reformen der Schullaufbahn (G8/G9). 

Darüber hinaus wünschen sich Schüler:innen oft mehr Abwechslung in der Turnhalle. Obwohl der Schulsport sich bereits aus Sportarten wie Leichtathletik, Turnen oder Fußball zusammensetzt, steigt auch das Bestreben nach Trendsportarten wie Tanzen, Baseball, Klettern oder Kampfsport. Vielen sei der Sportunterricht auch nicht anspruchsvoll und herausfordernd genug. Das könnte unter anderem auch daran liegen, dass die Unterrichtsstunden für das Fach Sport öfter ausfallen. Sportwissenschaftler Claus Buhren wünscht sich generell mehr Anerkennung für das Fach und findet Ausfälle und zu geringe Bewegung besonders problematisch, da mittlerweile fünfzehn Prozent der Schüler:innen unter Mehrgewicht leiden. Schließlich verbringen Schüler:innen heutzutage einen großen Anteil ihrer Freizeit vor dem Computer und bewegen sich generell weniger. Aus diesem Grund ist es unerlässlich, in der Schule jede freie Zeit für Bewegung und dem Spaß daran zu nutzen. 

Ihr seht also, dass der Sportunterricht, wie wir ihn heute kennen, wenig mit dem originalen Nutzen zu tun hat. Wo früher vor allem Wettbewerbe und die Erziehung im Fokus lagen, wird heute primär auf Gleichberechtigung und Teamarbeit geachtet. Wie gestaltet ihr euren Sportunterricht und welche Herausforderungen gibt es, die hier vielleicht noch nicht erwähnt wurden? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

false

Die Ära des summenden Overheadprojektors mag vorbei sein, aber die Bedeutung visueller Hilfsmittel im Klassenzimmer bleibt unbestreitbar. Von lebendigen Animationen über bunte Grafiken bis hin zu interaktiven Präsentationen – der moderne Unterricht setzt verstärkt auf visuelle Medien, um das Lernen für Schüler:innen ansprechender zu gestalten. Mit dem Ziel, Lehrkräften neue effektive Werkzeuge an die Hand zu geben, stellt Lehrer-News in diesem Artikel vier Tools vor, die den Unterrichtsstoff in neue, fesselnde Dimensionen heben. 

Comic Life: Kreatives Erzählen durch bunte Comics und Grafiken

Die App Comic Life ermöglicht es Lehrkräften, den Schulstoff in kürzester Zeit in bunte Grafiken zu verwandeln. Für einmalig 5,99 Euro im Apple Store und für 4,99 Euro bei Google Play kann die App sowohl für iOS als auch für Android heruntergeladen werden. Mit einer Vielzahl von Vorlagen, darunter Zertifikate, Urkunden, Plakate und eine Palette verschiedener Comic-Stile wie retro-inspirierte Designs, bietet die App eine ideale Plattform, um Lehrinhalte auf kreative und ansprechende Weise zu präsentieren. Lehrer:innen haben die Möglichkeit, Fotos und Bilder aus ihrer eigenen Fotobibliothek einzufügen, direkt mit der Kamera aufzunehmen oder aus dem Webarchiv zu importieren. Darüber hinaus können sie Elemente wie Sprechblasen und Infobalken einfügen, um die visuelle Darstellung lebendiger und informativer zu gestalten.

Comic Life lässt sich vielseitig im Unterricht einsetzen. (Quelle: Comic Life)

Die App ermöglicht es auch, die Bilder innerhalb der Anwendung weiter zu bearbeiten. Lehrkräfte können nicht nur die Farben der Bilder verändern und in negative Darstellungen umwandeln, sondern auch spezifische Farben hervorheben oder Filter anwenden, die verschiedene künstlerische Techniken nachahmen, darunter Wasserfarbenmalerei oder Schwarz-Weiß-Zeichnungen. Nach der Fertigstellung können die entworfenen Grafiken problemlos als PDF exportiert und direkt im Unterricht eingesetzt werden.

Comic Life bietet eine intuitive Benutzeroberfläche, in der die mehrheitlich beschrifteten Werkzeuge in klar verständlichen Menüs angezeigt werden. Sollte es mit der Anwendung dennoch hapern, findet sich auf YouTube eine Reihe an englischsprachigen, aber auch einzelne deutschsprachige Erklärvideos, die den Einstieg erleichtern. 

TrickFilmCreator: Stop-Motion-Filme in wenigen Schritten

Mit der App TrickFilmCreator können innerhalb kürzester Zeit kleine Stop-Motion-Filme gedreht werden. Und das kostenlos. Die Benutzeroberfläche ist sehr einfach zu bedienen, sodass bereits Grundschüler:innen erste Videos damit erstellen können. Neben einem Kameraauslöser und den verschiedenen Frames der bereits aufgenommenen Fotos gibt es ein schlichtes Menü, mit dem sich die Wiedergabegeschwindigkeit von einem Bild bis 30 Bilder pro Sekunde einstellen lässt. Mit einem einzigen Klick wird das Video dann in der Fotobibliothek gespeichert. Für diese Funktion benötigt die App lediglich Zugang zur Kamera. Die App eignet sich aufgrund ihrer schlichten Aufmachung besonders für Projekttage in der Grundschule, bei dem die Kinder selbstständig arbeiten können.

Mit übersichtlichen Optionen eignet sich die App vor allem für jüngere Altersgruppen.

Auf dem Tablet ist der Fotoausschnitt begrenzt, während er auf dem Handy den gesamten Bildschirm ausfüllt. (Quelle: TrickFilmCreator)

Easelly: Überzeugende Infografiken mit Leichtigkeit gestalten

Easelly ist ein leistungsstarkes Web-Tool, mit dem sich überzeugende Infografiken gestalten lassen. Lehrkräfte erhalten so die Möglichkeit, komplexe Informationen auf eine klare und ansprechende Weise zu präsentieren. Mit Easelly können Lehrer:innen Infografiken auf einer leeren Leinwand entweder von Grund auf gestalten oder aus einer umfassenden Sammlung von über 1000 Vorlagen wählen, um den Prozess zu vereinfachen und Zeit zu sparen.

 

Zu sehen ist die Benutzeroberfläche von Easelly, mit der ihr anschauliche Infografiken erstellen könnt. (Quelle: Easelly)

Das Tool ermöglicht es den Lehrkräften, Texte, Bilder und Icons nach Belieben zu platzieren und anzupassen. Darunter lassen sich die Farben individuell einstellen und verschiedene Aspekte des Designs verändern, auch die der Vorlagen. Somit können zum Beispiel kleine Animationen oder bewegte Pfeile Aufschluss über Zusammenhänge im aufbereiteten Lernstoff geben. Darüber hinaus bietet Easelly Zugriff auf ein umfangreiches Icons-Archiv, das eine Vielzahl von Symbolen und Grafiken umfasst, und eine Auswahl an Grafen, sodass auch komplexe Beziehungen dargestellt werden können. Um eigene Bilder einzufügen, bedarf es jedoch des kostenpflichtigen Abonnements für vier Euro pro Monat. 

Stop Motion Studio: Die Magie der bewegten Bilder

Mit der vielseitigen App Stop Motion Studio können, ähnlich wie beim TrickFilmCreator, beeindruckende Stop-Motion-Filme auf dem Handy, dem Tablet oder dem Desktop erstellt werden. Allerdings bietet Stop Motion Studio eine breitere Palette an Funktionen und Anpassungsmöglichkeiten, um Bildern auf kreative Weise Leben einzuhauchen. 

Die Einstellung eines Transparenzeffekts unterstützt bei der Erstellung eines nahtlosen Übergangs zwischen den Bildern, indem das letzte aufgenommene Bild zur Kontrolle des Frames transparent im Hintergrund angezeigt wird. Dabei kann sogar der Transparenzgrad eingestellt werden. Neben der manuellen Bedienung des Kameraauslösers können Lehrkräfte die automatische Aufnahmefunktion einstellen, sodass in einem festgelegten Zeitintervall automatisch Fotos geschossen werden. Falls dadurch mal eine unerwünschte Hand im Foto zu sehen ist, kann dieses einfach gelöscht werden, ohne das Gesamtwerk zu beeinträchtigen. 

Mit vielen Möglichkeiten in der Bearbeitung und Gestaltung eignet sich Stop Motion Studios für Lehrkräfte und Schüler:innen gleichermaßen. (Quelle: Stop Motion Studios)

Das Besondere an Stop Motion Studios ist, dass selbst schlechte Lichtverhältnisse durch die Anpassung von Weißabgleich und ISO-Werten ausgeglichen und Fokuspunkte eingestellt werden können. Daneben ermöglicht es Stop Motion Studio den Nutzer:innen auch, die Abspielgeschwindigkeit zu verändern und ihre Kreationen durch Schönheitskorrekturen im Bearbeitungsmodus zu verfeinern. Dazu gehören das Zuschneiden einzelner Fotos, das Radieren, Malen und Verschmelzen von Bildern sowie die Möglichkeit, Tonaufnahmen in einer eigenen Tonspur hinzuzufügen. Die App bietet zusätzliche Features in der Bezahlversion, darunter die Integration von eigenen Bildern und Videos, während die kostenlose Variante die Erstellung von Titel und Abspann ermöglicht. 

Mit Stop Motion Studio können Lehrkräfte und Schüler:innen unabhängig von ihren Fähigkeiten und ihrem Erfahrungsstand hochwertige Stop-Motion-Inhalte direkt auf ihrem Handy oder Tablet erstellen und bearbeiten.  

Mit den ständig fortschreitenden Technologien haben Lehrkräfte heutzutage mehr Möglichkeiten als jemals zuvor, Lernstoff ansprechend zu verpacken und die Schüler:innen zum Mitwirken anzuregen, sodass der Overheadprojektor getrost in der Abstellkammer verstauben kann. Unsere hier vorgestellten Tools unterstützen Lehrkräfte dabei, ihren Unterricht auf spannende und interaktive Weise zu gestalten. Wenn ihr weitere Tools kennenlernen wollt, könnt ihr in unserem Artikel über die Grafiktools Inkscape und Draw mehr erfahren. 

Welche Tools kanntet ihr bereits und welche möchtet ihr in eurem Unterricht ausprobieren? Schreibt es uns in die Kommentare!

false

Kinder und Jugendliche mit Lernschwierigkeiten an Förderschulen und in Inklusions-Settings benötigen gerade beim freien Verfassen von Texten zielgenaue Unterstützung. Dies liegt zum  Beispiel an einem geringeren Wortschatz oder weniger ausgebildeten Schreibfertigkeiten sowie mangelnden Lernstrategien. Um diese teils fehlenden Voraussetzungen auszugleichen, müssen die Kinder und Jugendlichen umso stärker eigene Schreiberfahrungen sammeln. Die Sonderpädagogin Georgia Koutsianikouli hat dafür ein Unterrichtsmaterial entwickelt, das sich an Sonderpädagog:innen richtet, die im Förderschwerpunkt Lernen im Fach Deutsch der 5. und 6. Klasse lehren. 

Der Aufbau und Ansatz des Materials

Das Material ist auf den ersten Blick schlüssig aufgebaut. Eine theoretische Einführung und Verortung bietet die Grundlage, um in die Marterie einzusteigen. Die Autorin erklärt, dass die Aufgaben kleinschrittig aufeinander aufbauen, sich leichter Sprache bedienen und Szenen bearbeiten, zu denen die Schüler:innen einen Lebensbezug herstellen können. Positiv herauszustellen ist hier, dass die Aufgaben zeitgemäß erstellt wurden. So sind die Illustrationen zum Beispiel divers gestaltet. Bei der Erstellung der Impulse wurde laut der Autorin darauf geachtet, dass kein Fehlverhalten reproduziert wird und Reizüberflutung vermieden wird, ohne dass die Aufgaben dadurch langweilig werden würden.

Zur theoretischen Einordnung gibt es einen kompakten Überblick zu didaktischen Hinweisen. Dieser Einschub erklärt kurz die theoretischen Grundlagen und den Aufbau der Materialien. Das Heft bietet Kopiervorlagen mit sieben Schwierigkeitsstufen und je fünf Bild-Impulsen, die zum Schreibtraining genutzt werden können. Die Schwierigkeitsstufen unterscheiden sich etwa dadurch, dass immer weniger Hilfestellungen gegeben werden. Der Schwierigkeitsgrad ist für die Schüler:innen nicht plakativ ersichtlich, für die Lehrkräfte hingegen leicht zu identifizieren. Im Anhang des Materials ist eine Vorlage zur individuellen Beobachtung beigefügt, mit der die Lernfortschritte dokumentiert werden können. Ein mögliches Stundenkonzept bietet zudem einen ersten Ansatz, um die Lerneinheiten zu strukturieren.

Ein Beispiel aus dem Heft

Der Aufbau der verschiedenen Einheiten folgt immer einem ähnlichen Prinzip, welches nur leicht variiert. Der erste Impuls ist der Einstieg über eine Illustration.

Die Impuls-Bilder versuchen lebensnahe Situationen darzustellen, zu denen die Schüler:innen einen Bezug herstellen können. (Quelle: Verlag an der Ruhr)

Das hier beispielhaft gezeigte Material wird von der Autorin mit dem Schwierigkeitsgrad drei von sieben bewertet. Nach dem Betrachten der Bilder sollen die Schüler:innen hier Wörter notieren, die ihnen zu den Bildern einfallen. Diese erste Sammlung findet sich bei allen Aufgaben wieder und lässt erstmal ein spontanes Brainstorming bei den Schüler:innen zu. Die Sammlung wird dann zu ihrem “Wortspeicher”, aus dem sich die Schüler:innen im weiteren Verlauf der Aufgabe bedienen können. 

Im nächsten Schritt wird die Geschichte geplant. Hierbei sollen die Schüler:innen die W-Fragen beantworten und dann die Situationen auf den Bildern für sich beschreiben. Dann sollen sich die Kinder und Jugendlichen einen Ausgang der Geschichte auswählen, hier werden zwei Möglichkeiten vorgegeben. Als finale Aufgabe kommt es dann zur tatsächlichen Umsetzung und die Schüler:innen sollen die Geschichte vollständig aufschreiben. Hierbei können sie immer wieder auf die unterstützenden Elemente zurückgreifen, die sie sich selbst erarbeitet haben. 

Basic-Facts zum Heft

Das Material ist 2023 im “Verlag an der Ruhr” erschienen und kostet als Buch sowie als pdf-Datei 21,99€. Daneben gibt es auch eine pdf-Premium-Lizenz. Diese kostet 89,99€ und berechtigt die Käufer:innen dazu, das Material auch an Kolleg:innen und Eltern der Schüler:innen weiterzugeben. Das Heft umfasst 88 Seiten mit 65 Illustrationen. Es eignet sich laut Beschreibung des Verlags für Schüler:innen mit Förderbedarf und Schüler:innen mit Deutsch als Zweitsprache. 

In den Anhängen zum Heft befinden sich diverse Materialien, die eine Begleitung des Lernprozesses vereinfachen sollen. Dazu gehören unter anderem ein Lerntagebuch, Hilfen zum Einstieg bei neuen Sätzen und persönliche Checklisten. 

Welches Lehr- und Lernmaterial findet ihr besonders hilfreich, um Kindern und Jugendlichen mit Förderbedarf das Schreib-Training adäquat zu ermöglichen? Schreibt es uns gerne als Tipps in die Kommentare.  

false

Shorts, Reels und TikToks sind heutzutage im Trend und aus dem Alltag vieler Jugendlicher und junger Erwachsener nicht mehr wegzudenken. Häufig will man nur mal kurz abschalten und ein paar Videos schauen, doch nicht selten endet dies in stundenlangem Scrollen zwischen unzähligen Videoclips. Kommt euch das bekannt vor?

Wir beschäftigen uns in diesem Artikel mit der Frage, was genau hinter der erfolgreichen App steckt, die vermutlich ein Großteil eurer Schüler:innen nutzt, und wie ihr diese pädagogisch sinnvoll in euren Unterricht einbinden könnt.

TikTok - Make your day.

Kaum eine App hat sich so schnell auf der Welt verbreitet wie diese: Die chinesische Kurzvideo-Plattform TikTok bietet seit 2019 jeder:m Nutzer:in die Möglichkeit, eigene Videos von bis zu drei Minuten aufzunehmen und diese mit der weltweit größten Playbackvideo-Community zu teilen. Mit knapp 21 Millionen aktiven Nutzer:innen in Deutschland und weltweit monatlich insgesamt 1,1 Milliarden User:innen gehört die App zu den Meistgenutzten der Welt. Ob Musikvideos, lustige Sketche oder Kochvideos; so grenzenlos wie die verschiedenen Genres ist auch die Ideenvielfalt der Nutzer, die zum Großteil der jüngeren Generationen angehören. Wenig verwunderlich ist es daher, dass regelmäßig neue Trends auftauchen, die einen Hype in der Community auslösen, welcher sich plattformübergreifend auf andere soziale Netzwerke wie Instagram oder Youtube ausweitet. Nutzer:innen werden inspiriert und erhalten die Chance, sich neu zu erfinden. Durch Schmink-Tutorials, Tänze zu brandaktuellen Songs oder Selbstverwirklichungs-Tipps erhalten insbesondere Jugendliche oft ohne großen Aufwand in kürzester Zeit Aufmerksamkeit und Anerkennung.

Die App, die aus dem Vorgänger musical.ly entstanden ist, basiert vollständig auf künstlicher Intelligenz und kommt mit einigen nützlichen Features. Neben Möglichkeiten zur Interaktion mit anderen Nutzer:innen durch die Like- oder Kommentarfunktion spielt auch der Algorithmus eine entscheidende Rolle, da persönliche Informationen über das Anschauverhalten auf Basis von Metadaten gesammelt werden und damit versucht wird, den Nutzer:innen genau die Videos zu zeigen, die ihn/sie am meisten interessieren könnten. 

Ob und in welchem Umfang ihr TikTok in eurem Unterricht behandeln wollt, liegt ganz an euch. Im Folgenden haben wir Tipps für euch zusammengestellt, wie ihr das Thema angehen könnt:

Integration in den Unterricht

Wenn ihr euch dafür entscheidet, TikTok für euren Unterricht zu nutzen, solltet ihr euch bewusst sein, dass die App erst ab 12 Jahren freigegeben ist. Daher eignet sich die Nutzung erst für Schüler:innen höherer Klassenstufen, bei denen ihr gegebenenfalls auch die Eltern mit ins Boot holt. Die Zustimmung der Erziehungsberechtigten bezüglich der App-Nutzung sollte bestenfalls für alle Schüler:innen gegeben sein. Dann könnt ihr mit einem Plenum beginnen, um den aktuellen Stand in eurer Klasse zu identifizieren. Im Rahmen einer Präsentation, Arbeitsblättern oder mithilfe anderer Medien könnt ihr folgende Fragen stellen:

  • Wer nutzt TikTok?
  • Wie oft nutzt ihr die App?
  • Seid ihr aktive Nutzer und produziert ihr Videos oder konsumiert ihr nur?
  • Was gefällt euch gut daran so gut?

Ihr könnt die App online durchgehen und Beispielvideos vorzeigen oder eure Schüler:innen ihre Lieblingsvideos oder Lieblings-TikToker:innen präsentieren lassen. Gemeinsam kann dann besprochen werden, was für gut oder schlecht empfunden wird. An dieser Stelle solltet ihr die Klasse auch über Privatsphäre und mögliche Gefahrenquellen informieren, genauso auch über die Schattenseiten von Social Media (Mobbing, Grooming, etc.). Mit hilfreichen Tipps und Hinweisen sollten die Schüler ambitionierter über ihr Nutzungsverhalten nachdenken und nicht von der Nutzung der App abgeschreckt werden.

Bevor ihr mit dem Videodreh startet, gibt es einige Grundregeln festzulegen, die eure Schüler:innen schützen:

  1. Überlege dir einen Nickname anstatt deines echten Namen.
  2. Zeig niemals dein Gesicht.
  3. Stelle dein Profil auf privat.
  4. Teile deine VIdeos nicht auf anderen sozialen Medien.
  5. Teile keine sensiblen Daten wie zum Beispiel deine Adresse oder Handynummer.

Für den eigentlichen Dreh könnt ihr die Klasse in Kleingruppen von 2-3 Leuten einteilen und Themen verteilen. Dann können sie auf den ausgewählten Medien kurze Videos mit einer Länge von 15-60 Sekunden drehen, wobei ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt sind. Sie können Musik integrieren (achtet hierbei auf das Urheberrecht), Texte einsprechen oder selbst Lieder komponieren, wenn sie das möchten. Auch Animationen sind möglich. Zudem können verschiedene Methoden zum Filmen angewendet werden, wie Stop Motion, Perspektivenwechsel und die Integration von Green-/Bluescreens. Abhängig davon, wie viel Zeit ihr eurer Klasse für das Projekt geben wollt, besteht die Möglichkeit, das Projekt mit der Nachbearbeitung der Videos zu ergänzen.

Im Anschluss an das Projekt könnt ihr gemeinsam die Projekte anschauen und die besten Videos auswählen. Man kann gemeinsam über den Dreh und die Nutzung der App reflektieren und Tipps zusammentragen, wie gute Videos zustandekommen und wie man beispielsweise als Influencer:in durchstarten kann. Dass die Schüler:innen ihr Nutzungsverhalten und ihre Selbstdarstellung in den sozialen Medien in den Blick nehmen und kritisch hinterfragen, könnte ein positiver Nebeneffekt des Projekts sein.

Datenschutz, Cybermobbing und Cybergrooming 

So wie bei jeder anderen Social-Media-Plattform gibt es auch bei TikTok Kritikpunkte, über die sich Nutzer:innen bewusst sein sollten. Das IKT-Sicherheitsportal hat die Plattform unter die Lupe genommen und eine Zusammenfassung der Risiken von TikTok veröffentlicht, bei der unter anderem Datenschutz eine große Rolle spielt. Durch das Sammeln etlicher Nutzerdaten, die standardmäßig eingestellt und nicht von funktioneller Relevanz sind, sind Fälle von (teilweise sogar durch TikTok bestätigten) Datenmissbrauch und Sicherheitsproblemen etwas, das heftig diskutiert wird. Was mit den Nutzerdaten geschieht und wer Zugriff auf diese hat, ist schwer nachzuverfolgen. Einige Länder wie Österreich haben bereits ein Verbot für die App angekündigt, weitere Staaten prüfen die Vertrauenswürdigkeit und Sicherheitsstandards der App. 

Ein weiteres Problem, das gerade junge Nutzer:innen betreffen kann, ist Cybermobbing. Negative Kommentare können zu regelrechten Shitstorms führen, die weit über die Appnutzung hinausreichen und sich aufs persönliche Leben übertragen können. Der Wunsch nach Anerkennung und Akzeptanz trifft auf harsche Kritik, die das Selbstbewusstsein stark beeinflussen und die Selbstwahrnehmung verzerren können. Durch Schulkamerad:innen, die sich auch im realen Leben über gewisse Eigenschaften oder Verhaltensweisen lustig machen, besteht die Gefahr, die Probleme weiter zu verstärken.
Ebenfalls ein ernstzunehmendes Thema ist das Cybergrooming. Dabei handelt es sich um das gezielte Ansprechen von Kindern und Jugendlichen in Chaträumen  und sozialen Netzwerken, um sexuellen Kontakt aufzubauen. Diese besondere Form von sexueller Belästigung kann in Extremfällen bis zu sexuellem Missbrauch führen, daher ist eine entsprechende Aufklärung über Vertrauen und Umgang mit Fremden im Internet von erheblicher Bedeutung.

Auch in anderen Bereichen kann eine Aufklärung sinnvoll sein, wenn es beispielsweise um die freie Meinungsäußerung geht. Jede:r hat die Möglichkeit, seine Gedanken zu veröffentlichen und Gesprächsräume zu schaffen, in denen über verschiedenste Themen debattiert werden kann. Doch Vorsicht: Einige nutzen diesen Raum gezielt aus, um Hassrede oder Diskriminierung zu verbreiten. Es ist wichtig herauszufiltern, welche Kommentare und Meinungen aktiv gegen etwas oder jemanden schießen und wo FakeNews verbreitet werden, um sich nicht direkt oder indirekt beeinflussen zu lassen. Wie bei anderen Apps auch, gibt es eine Menge Dinge, auf die man achten kann. 

Bildung in sozialen Netzwerken

Wenn man sich der Problematiken bewusst ist und bedacht handelt, ist die Nutzung der App deutlich weniger bedenklich und kann sogar für die Förderung von bestimmten Kompetenzen verwendet werden. Die Professorin Claudia Wiepcke sieht neben den Risiken auch das pädagogische Potenzial der App und möchte die Verwendung dieser in der Lehramtsausbildung aufgreifen. Ihr Ziel: Jugendlichen ökonomische Alltagssituationen näherzubringen. In der Rolle von Konsument:innen und Verbraucher:innen besteht die Gefahr von kostenpflichtigen Fallen, in die man schnell reintappen kann, wie In-App-Käufe in vermeintlich kostenlosen Apps.

Nach Wiepcke gehört die Bildung in die sozialen Medien, ganz vorne angeführt von der meistgenutzten App TikTok. Das Medium im Unterricht aktiv nutzen zu dürfen, könnte die Motivation der Schüler:innen zu Lernen steigern und sie zu Produzent:innen werden zu lassen. Das Erstellen eigener Kurzvideos unterstützt die Klasse dabei, produktiv zu arbeiten und sich kreative Ansätze zu überlegen, um den Lernstoff verständlich an andere Schüler zu vermitteln. Dadurch entsteht das, was man Edutainment nennt. Der in der Mediendidaktik bereits etablierte Begriff setzt sich aus Education und Entertainment zusammen und beschreibt genau dieses Phänomen. Unterhaltsamkeit und Lernen zu verbinden, ist eine gute Möglichkeit, seine Schüler:innen eigenständig arbeiten zu sehen und besser zu verstehen, auf welche Arten sie am besten lernen.

Hohe Zugriffszahlen, Datenmissbrauchsvorfälle und Bildung - TikTok steht aus vielen Gründen im Rampenlicht der jüngeren Generationen und hat neben den bekannten Risiken auch viele Chancen, die gerade in der Bildung aufgegriffen werden können. Den Schüler:innen die Nutzung zu verbieten, ist sinnlos und ein Eingriff in die Privatsphäre, den viele nicht gutheißen. Besser ist eine richtige Aufklärung über die realen Bedrohungen und Gefahren, über die Einfluss ausgeübt werden kann. Eine Unterrichtseinheit mit Erklärvideos ist bloß eine Option von vielen verschiedenen, um das Thema bewusst anzugehen und die Schüler:innen an die Hand zu nehmen, damit sie in ihrer Kompetenz und ihrem Selbstbild gestärkt werden können.

Kultusministerkonferenz
false

Im Rahmen unserer Themenwoche zur KMK ist bereits klar geworden, wie vielfältig sich die Herausforderungen der Kultusministerkonferenz ausgestalten. Ein Thema verdient dabei besondere Aufmerksamkeit. Für die Kultusminister:innen und Senator:innen der Länder scheint es eines der schwierigsten Themen überhaupt zu sein – die Digitalisierung an den Schulen. Auf praktisch jeder ihrer Konferenzen steht das Thema seit Jahren auf der Tagesordnung und doch reißt die Kritik nicht ab, dass die Kultusministerkonferenz (KMK) hier zu behäbig und falsch agiert. Dabei sind die Grundsätze der KMK und die ausgegebenen Ziele zum Thema Digitalisierung durchaus ambitioniert und an vielen Stellen wissenschaftlich fundiert. Woran hakt es also?

Was will die KMK bei der Digitalisierung erreichen?

Um die grundlegenden Ziele der KMK zu verstehen, reicht ein Blick in ihr Strategiepapier “Bildung in der digitalen Welt”. Obwohl die Kultusminister:innen die Strategie bereits 2016 veröffentlicht haben, sind die Handlungsfelder und Ziele im Kern gleich geblieben. Als zentrale Handlungsfelder sieht die KMK sechs Hauptbereiche. 

1. Bildungspläne und Unterrichtsentwicklung, curriculare Entwicklungen 

2. Aus-, Fort- und Weiterbildung von Erziehenden und Lehrenden

3. Infrastruktur und Ausstattung

4. Bildungsmedien, Content 

5. E-Government, Schulverwaltungsprogramme, Bildungs- und Campus- Managementsysteme

6. Rechtliche und funktionale Rahmenbedingungen

Die Bemühungen in den verschiedenen Handlungsfeldern zielen darauf ab, die Schüler:innen angemessen in sechs festgelegten Kompetenzbereichen zu unterstützen. Zu diesen gehören zum Beispiel “Kommunizieren und Kooperieren”, “Schützen und sicher agieren” sowie “Analysieren und Agieren”. Das Strategiepapier wurde 2021 erweitert durch die “ergänzende Empfehlung zur Strategie”. Hiermit wurde nochmal auf aktuelle technische und gesellschaftliche Entwicklungen reagiert. 

In ihrem Strategiepapier macht die KMK an vielen Stellen deutlich, dass sie um die gesellschaftliche Notwendigkeit von adäquater Politik rund um das Thema Digitalisierung an Schulen weiß. Die Länder und der Bund waren sich bei der Erstellung der Strategie einig, dass es massive Investitionen in diversen Bereichen des Bildungswesens geben muss. Das Geld soll laut der Strategie dazu benutzt werden, die Schüler:innen und Schulen mit digitalen Geräten auszustatten, Software bereitzustellen, Lehrkräfte im Prozess der Digitalisierung zu unterstützen. Genauso sollen die finanziellen Mittel ermöglichen, die Infrastruktur für den digitalen Wandel bereitzustellen, die Schulverwaltung übergreifend zu digitalisieren und fortlaufendenden technischen Support für die Schulen zu gewährleisten. An diesen strategischen Zielen gibt es im Grunde keine Kritik, anders sieht es bei der tatsächlichen Umsetzung der Vision aus. 

Kritiker:innen sehen beim Thema Digitalisierung an Schulen viel Handlungsbedarf 

Das Bündnis "Bildungswende jetzt", bestehend aus Gewerkschaftsgruppen, Schulen, Initiativen von Eltern, Lehrkräften und Schüler:innen fordert von der KMK in diversen Bereichen mehr Engagement. Sie wollen unter anderem erreichen, dass die KMK ein Sondervermögen Bildung von 100 Milliarden Euro auflegt. Damit könne die umfassende Digitalisierung und die Begleitung dieses Prozesses sichergestellt werden, so das Bündnis. Finanzierung ist eines der Hauptprobleme der KMK. Die an sich ambitionierten Ziele scheitern häufig am Finanzierungs-Streit zwischen Bund und Ländern. Im Jahr 2024 läuft auch der DigitalPakt Schule aus und eine Anschlussfinanzierung ist (Stand 23.10.23) nicht geklärt.

Der Streit der Länder untereinander und mit dem Bund ist dafür verantwortlich, dass es in verschiedenen Bereichen der Digitalisierung im Schulsystem hakt. Im Strategiepapier heißt es etwa: “Die Kultusministerkonferenz wird darüber hinaus mit allen Partnern ländergemeinsame und bundeseinheitliche Regelungen, beispielsweise im Datenschutz und Urheberrecht, sowie länderübergreifende Synergieeffekte, beispielsweise bei Plattform- bzw. OER-Nutzungen, anstreben. Grundlegende technische Voraussetzungen müssen in allen Bildungseinrichtungen geschaffen werden. Dazu zählen vor allem der Breitbandausbau und die Ausstattung für digitale Anwendungen. Die Umsetzung der Maßnahmen erfordert Investitionen in erheblichem Umfang in allen Bildungsbereichen. Entsprechend der Zuständigkeiten bedarf dies eines Konsenses zwischen allen Beteiligten.” Dieser angesprochene Konsens fehlt aber immer wieder in Entwicklungsprozessen, was die KMK träge macht.

Ziel der Kultusminister:innen ist es, Schulen, Lehrkräfte und Schüler:innen angemessen mit technischem Equipment und digitalen Endgeräten auszustatten und schulnahen Support zu bieten. Insbesondere die Corona-Pandemie hat den Zielen der KMK hier einen Schub verpasst. Mittlerweile ist die technische Ausstattung deutlich umfassender als noch vor vier Jahren. Allerdings gibt es gerade beim IT-Support und der dauerhaften Pflege der digitalen Geräte offenbar noch Nachholbedarf. 

Ein weiterer Kritikpunkt in der Arbeit der KMK ist die Entwicklung von Schulverwaltungs-Vorgängen - das E-Gouvernment. Hier gibt es offenbar zu wenig Unterstützung durch übergeordnete Stellen und die einzelnen Kreise und Schulen werden mit diesen Aufgaben allein gelassen. Hier bestünde zwar viel Potenzial zur Vereinheitlichung von Abläufen, doch Kompetenzgerangel zwischen den Ländern, Kreisen und Behörden verhindert hier schnelle Fortschritte. 

Es gibt aber auch Kritik, was die theoretischen Ansätze der KMK-Strategie angeht. Medienpädagoge Horst Niesyto hält den Begriff “Medienbildung”, so wie er im Strategiepapier verwendet wird, für zu kurz gedacht. Er empfiehlt, Medienbildung weiter zu denken, als in einem rein schuldidaktischen Kontext. Er sieht das Bildungssystem hier mit einem Auftrag ausgestattet, dem die Strategie nicht gerecht wird. Er schreibt in einem Positionspapier: “Der medienbezogene Bildungsauftrag der Schule ist jedoch viel breiter. Er geht deutlich über technisch-informatische und didaktische Sichtweisen hinaus und umfasst auch persönlichkeitsbildende, soziale, kulturelle, politische, ökonomische, ethische und weitere Dimensionen.”

Bildungsinfluencer Bob Blume kritisiert zum Beispiel, dass der Medienbegriff an vielen Stellen überholt ist. Digitale Medien würden im Strategiepapier der KMK häufig als Werkzeuge genannt werden, mittlerweile wären sie aber weit mehr als das. Sie würden sämtliche Bereiche unseres Alltags durchdringen und selbst zum Gegenstand lebensnaher Bildung werden.

Die KMK stellt sich selbst ein gutes Zeugnis aus

Trotz all der Kritik, die es seit Jahren an der Arbeit der KMK gibt, haben sich die Kultusminister:innen und Senator:innen erst zuletzt selbst für ihre Fortschritte gelobt. Im Jahresbericht 2022 der Kommission Digikom werden allerlei Punkte gesammelt, bei denen die Arbeit der KMK die Digitalisierung der Schulen in Deutschland vorangebracht hat.

Hier einige Beispiele aus dem Bericht:

  • “Die Pandemie hat Prozesse beschleunigt rund um Homeschooling, Inklusion und ergänzender Unterstützungsmöglichkeiten.
  • Digitale Prüfungsmöglichkeiten: Hier gibt es Pilotprojekte und Pläne einiger Länder, dies stärker zu fokussieren.
  • Die Anzahl von Fortbildungsangeboten für Lehrkräfte zum Thema Digitales Arbeiten nimmt zu. Auch die Vielfalt der Ansätze wächst. (Keine Kritik im Bericht) Ergänzende Unterstützungsangebote der Länder wurden weiter etabliert.
  • Die Pandemie hat auch das Thema “Digitale Ausstattung der Schulen” beschleunigt. Hier hat sich die Situation deutlich verbessert. Mittlerweile seien auch mehr Schulen mit WLAN ausgestattet, bei einigen Bundesländern würde dies sogar auf alle Schulen zutreffen.” 

An den Veröffentlichungen und dem Selbstlob der KMK gibt es wiederum große Kritik, weil sie für manche im Angesicht all der Herausforderungen der Schulen wie blanker Hohn klingt. Der Bericht der Kommission beinhaltet neben vielen positiven Punkten, allerdings auch einige Abschnitte, in denen Verbesserungspotenziale angeführt werden.

Auch dafür hier einige Beispiele:

  • “Das Ziel vereinfachter und zentralisierterer Schulverwaltung ist offenbar noch in weiterer Ferne. Im Bericht liest sich zwischen den Zeilen, dass es hier noch ein Klickenteppich in Deutschland gibt, der sich auch nicht zeitnah auflösen lassen wird. Die KMK ist hier dran, aber offenbar noch nicht sehr weit im Prozess vorangekommen.
  • Es lässt sich für jedes Bundesland nachvollziehen, wo die Kommission Fortschritte sieht und welche Prozesse derzeit stattfinden. Sehr anschaulich ist hier, wie viele Projekte parallel von den Ländern gestemmt werden, die aber alle ein ähnliches Ziel haben. Bei vielen Ländern ist zum Beispiel die Entwicklung einer Schulplattform in Arbeit.”

Beim Thema Digitalisierung an den Schulen sieht man beispielhaft die Probleme und Herausforderungen der KMK. Kompetenzgerangel zwischen den Ländern, unklare Finanzierungsstrukturen und Pläne, denen zum Teil der Bezug zur Realität fehlt sind nur einige der Schwierigkeiten, mit denen die Kultusminister*innen und die Senator*innen umgehen müssen. Gerade im Bereich Digitalisierung muss Deutschland aber Schritt halten, um im internationalen Vergleich nicht noch weiter ins Hintertreffen zu kommen. Deshalb ist die Kritik an den Digitalisierungs-Fortschritten der KMK auch so groß. Ob die Verantwortlichen hier nachlegen können, hängt auch davon ab, ob sie ein Nachfolgemodell für den DigitalPakt auf den Weg bringen werden. 

Weitere Infos rund um die Geschichte, die Tätigkeitsfelder und weitere Kritik an der Kultusministerkonferenz stellen wir euch innerhalb unserer Themenwoche vor. Wie steht ihr zur KMK, wenn es um das Thema Digitalisierung an Schulen geht? Schreibt uns eure Meinung gerne in die Kommentare.

false

Kaum ein Fach bleibt Schüler:innen wohl so in Erinnerung wie der Matheunterricht. Unabhängig von der eigenen Leistung ist es nicht nur das Fach, das in der Schulausbildung am meisten Zeit in Anspruch nimmt, sondern auch nach dem Abschluss im Alltag und weiteren Ausbildungen und Studiengängen eine wichtige Rolle spielt. Seit der Zeit der Rechenschieber hat sich der Mathematikunterricht jedoch sowohl inhaltlich als auch methodisch stark verändert. Wir werfen einen Blick zurück: Wie sah der Matheunterricht früher aus – und welche Technologien und Innovationen haben das Fach zu dem gemacht, was es heute ist?

Rechenschieber und Logarithmustabellen: Die Anfänge des Mathematikunterrichts

Vor Einführung der allgemeinen Schulpflicht war das Privileg des Rechnens nur Kindern in Klosterschulen vorbehalten. Im Laufe des 18. Jahrhunderts führten die meisten Landesherren eine allgemeine Bildungspflicht ein, deren Rechenunterricht allerdings erst Schüler:innen der Oberstufe betraf. Diese Schulstufe begann erst mit zehn Jahren, ab zwölf waren Schüler:innen schon von der Schulpflicht befreit. Aufgrund mangelnder Ausbildung der Lehrkräfte beschränkte sich der Matheunterricht zu dieser Zeit meist auf simple Additionen

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich erstmals eine Vorform des heutigen dreigliedrigen Schulsystems. Die drei Ausrichtungen waren hier mathematische und naturwissenschaftliche, humanistische und mathematisch-technische Schulen. Einer der Gründe für den plötzlichen Aufschwung der mathematischen Bildung waren die Industrialisierung, wodurch Firmen Mitarbeiter:innen mit technischem Wissen benötigten, das vermehrte Vorkommen naturwissenschaftlicher Studiengänge und die Entwicklung von neuen Verkehrsmitteln.

Rechenschieber zur Berechnung von Aufgaben (Quelle: Pixabay)

Aus diesen Gründen wurden Mitte des 19. Jahrhunderts erstmals Schulbücher für das Fach Mathe eingeführt und die Mathematik als eigenes Fach anerkannt. Die Lehrpläne verlangten vor allem die Berechnung von Flächen und Körpern, Trigonometrie, analytische Geometrie, das Lösen komplizierter Gleichungen und einfache Funktionen sowie Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeit. Die Grundthemen ähnelten also bereits dem heutigen Mathematikunterricht. 

Bis in die 1960er Jahre war Mathe damit ein klassisches frontal unterrichtetes Schulfach. Es gab viel zu pauken und in den meisten Fällen lernten Schüler:innen die einzelnen Rechenschritte auswendig, ohne ein logisches Verständnis dafür zu haben. Mathe stand als Hauptfach fünf von sechs Tagen auf dem Stundenplan und Schüler:innen hatten Wert auf Ordnung und Sauberkeit zu legen. Taschenrechner waren damals für den Schulbetrieb noch Zukunftsmusik: Schüler:innen mussten mathematische Funktionen wie Logarithmen mit Werte-Tabellen und Rechenaufgaben mit Rechenschiebern lösen. 

Neue Didaktik: Matheunterricht ab den 1970er Jahren

Da der Matheunterricht bis zu diesem Zeitpunkt rein frontal unterrichtet wurde, wurden in den 70er Jahren die Stimmen nach einem anschaulichen und lebensnahen Unterricht, der auch das Verständnis für Schüler:innen einfacher machen sollte, immer lauter. Deshalb wurden in dieser Zeit auch erste Unterrichtsmedien und Anschauungsmaterial eingeführt. 

Die Reform des Matheunterrichts, auch als Neue Mathematik bezeichnet, bestand damals darin, dass Mathematik als Beschäftigung mit abstrakten Strukturen anstelle des traditionellen Rechenunterrichts gelehrt werden sollte. Schüler:innen sollten Mathematik logisch erklären können, anstatt nur die einzelnen Schritte auswendig zu lernen. Diese Forderung führte dazu, dass laut Befürworter:innen der Neuen Mathematik Kinder sich schon in der Grundschule mit Axiomen und Prinzipien auseinandersetzen sollten. Schließlich unterstützen diese komplexen Axiome die logische Untermauerung von Mathematik. Doch diese ganzen neuen Begriffe und Erklärungen verwirrten Schüler:innen nur mehr, da nun zwei Zahlen nicht einfach zusammengezählt werden konnten, sondern es sich dabei um zwei binäre Optionen handelte.

Eine weitere zentrale Neuerung zu diesem Zeitpunkt war vor allem in Grundschulen die Eröffnung des Matheunterrichts mit der Mengenlehre. Grundschüler:innen sollten nicht mehr nur zählen und rechnen lernen. Stattdessen sollten mittels logischer Blöcke und didaktisch reduzierter Mengendiagramme das logische und abstrakte Denken der Kinder gefördert werden. Dieser Lerninhalt war jedoch für Grundschüler:innen vorerst überflüssig, da dieser kaum etwas mit dem Lernen von Grundlagen der Mathematik zu tun hatte. Die Neuerungen der Neuen Mathematik stießen schließlich auf so heftige Kritik von Eltern und Lehrkräften, dass sie nach einigen Jahren wieder abgesetzt wurden. Denn auch wenn besonders im Grundschulsektor das Lernen von Mathe mit allen Sinnesorganen wichtig ist, sollte sich das logische Lernen an das Alter der Kinder und nicht umgekehrt anpassen, wie einige der Argumente damals lauteten. Die einzig gebliebene Errungenschaft aus der Mathematikreform der 1970er ist die Behandlung der Funktionslehre in der Mittelstufe. 

Einführung des Taschenrechners 

In der Bundesrepublik wurde die Nutzung eines arithmetischen Taschenrechners anstelle des Rechenschiebers zwischen 1976 und 1978 ab Klassenstufe 7 erlaubt, in der DDR erfolgte die Einführung erst zwischen 1985 und 1986. Die damit verbundene Erwartung war unter anderem verstärkte experimentelle Schüleraktivitäten im Rahmen des entdeckenden Lernens oder wirklichkeitsnahe Behandeln von Anwendungsaufgaben. Mit Einführung der ersten Personal Computer Anfang der 1980er Jahre sind diese Erwartungen gestiegen. In den NCTM-Standards von 1989, die das Vorbild der KMK-Standards von 2003 bildeten, wurde festgehalten:

„Taschenrechner und Computer gestalten die mathematische Landschaft neu und die Schulmathematik sollte diese Veränderungen reflektieren. Schüler können mehr Mathematik eingehender mit der richtigen und passenden Technologie lernen. Sie können auf einem höheren Niveau der Verallgemeinerung und Abstraktion arbeiten. Dabei sollte jeder Schüler Zugang zu neuen Technologien haben, um sich damit das Lernen von Mathematik zu erleichtern.“

Mit dem Casio FX-7000G kam 1985 der erste grafikfähige Taschenrechner auf den Markt. Und mit dem Casio Algebra FX 2.0 erschien dann 1999 ein Taschenrechner, der erstmals ein Computeralgebrasystem integriert hatte. Diese neuen Rechner waren für den Matheunterricht ein essentieller Wandel, da sie Berechnungen ermöglichten, die zuvor nur auf den Personal Computern in Computerräumen der Schule und kaum von zuhause aus möglich waren. Damit stiegen aber auch die Erwartungen an den Matheunterricht. Es wurde intensiv diskutiert, inwiefern sich Inhalte, Methoden und Prüfungen im Matheunterricht mit der Integration der neuen Taschenrechner ändern müssen. Verbunden mit den neuen und steigenden Erwartungen an diese Technologien wurde in den Empfehlungen der Kultusministerkonferenz 2009 eine “verbindliche Nutzung von Computerprogrammen (z. B. Tabellenkalkulation, Dynamische Geometrie, ComputerAlgebra) und Taschenrechnern (z. B. mit Graphikfunktion oder CAS) in allen MINT-Fächern” gefordert. Jedoch sahen sich Verbände wie GDM und MNU gezwungen zu erwähnen, dass auch hier ein nachhaltiger Umgang mit der Technologie im Unterricht beachtet werden muss. 

Der Matheunterricht heute 

Heute steht der Matheunterricht vor ganz anderen Problemen. Obwohl Schüler:innen sich eines Taschenrechners bedienen dürfen bzw. sollen, gibt es immer mehr Herausforderungen für Lehrkräfte, was die Vermittlung des Stoffs angeht. Zudem fehlt Kindern weiterhin oft das Verständnis bestimmter logischer Vorgänge und es entstehen verschiedene Lernbarrieren oder unterschiedliche Leistungslevel in einer Klasse. In unserem Artikel zum heutigen Stand des Matheunterrichts haben wir euch bereits Probleme im heutigen Matheunterricht und dessen Wissensvermittlung genau geschildert. Doch was können Lehrkräfte und Schüler:innen tun, um das Fach Mathe besser zu lehren und zu verstehen?

Zum einen haben sich für Schüler:innen dank der Digitalisierung in den letzten Jahren einige Möglichkeiten ergeben, die eine zusätzliche Unterstützung zur Wissensvermittlung bieten. Eine zentrale Hilfe sind hier vor allem Youtubevideos. In diesem Artikel findet ihr beispielsweise die besten Lernvideos für lineare Algebra. Mithilfe von Tutorials wie diesen zu bestimmten Themen können Schüler:innen viele mathematische Hintergründe besser und tiefgreifender verstehen und so neben dem Unterricht das Verständnis im eigenen Tempo fördern und sich auf Prüfungen vorbereiten. 

Zum anderen bietet sich mit Programmen wie ChatGPT auch die Möglichkeit, außerhalb des Unterrichts Fragen zu stellen und Erklärungen gewisser mathematischer Konzepte zu erhalten. Da es sich bei ChatGPT allerdings nicht um eine Mathematik-Engine handelt, eignet sie sich nicht zur Berechnung von Aufgaben. Damit es aber gar nicht erst zu außerschulischer Nachhilfe kommen muss, folgen hier, zusätzlich zu den innovativen Ansätzen aus diesem Artikel, weitere Vorschläge für den Matheunterricht.

Was nach wie vor helfen kann, sind Veranschaulichungen. Anstatt reine Wissensvermittlung zu betreiben, können komplexe mathematische Konzepte mit Modellen greifbarer und anschaulicher gelehrt werden. Schließlich sind Anwendungen, wenn die Grundlagen einmal verstanden wurden, meistens einfach. Zusätzlich ist zu beachten, dass jede:r Schüler:in ein anderes Lerntempo und Verständnis hat. Natürlich ist es schwer, in einer Klasse auf jedes Individuum zu achten, jedoch können unterschiedliche Ansätze und Erklärungen Schüler:innen beim Verständnis nützlich sein. 

Zudem kann es helfen, den Lernenden Mut zum Fragen stellen zu machen. Oft wird nur erklärt und dann provisorisch die Frage “Hat das jeder verstanden?” gestellt. Viele trauen sich in solchen Situationen nicht, das Tempo der Wissensvermittlung zu verlangsamen oder der Lehrkraft den angesetzten Stoff der Stunde zu vermasseln. Hier können offene Aufgaben helfen, bei denen keine Lösung von der Lehrkraft vorgegeben wird und Schüler:innen die Terme und Formeln verwenden können, bei deren Verwendung sie sich sicherer fühlen. So müssen Schüler:innen sich weniger davor fürchten, sich eventuell vor der Klasse zu blamieren. 

Auch freie Texte in Prüfungen können Schüler:innen die nötige Kreativität geben, Zusammenhänge auf ihre Art und Weise zu verstehen und zu erklären. Zudem können Lehrkräfte immer wieder betonen, dass das Gewicht der Mathematiknote nicht so groß und definierend für Intelligenz ist, wie es meistens vermittelt wird. Und auch die Nutzung von Tutorials im Unterricht kann bei der Wissensvermittlung helfen. 

Der Matheunterricht war und ist also ein sich ständig anpassendes Fach. Trotz vieler Reformen und neuer Unterrichtsansätze steht der Matheunterricht heute weiterhin vor vielen Herausforderungen und Problemen, die weiterer Lösungen bedürfen. Schließlich sollten Schüler:innen Mathe nicht daheim alleine, sondern im Optimalfall verständlich im Klassenraum lernen. Dennoch ist Mathe nach wie vor ein schwieriges Fach, bei dem viele Lehrkräfte auf sich allein gestellt sind. Auch der unterschiedliche Umgang in jedem Bundesland macht es schwierig, einheitliche Lösungen zu finden. Deshalb hoffen wir, euch mit diesem Artikel weitere Ansätze gegeben zu haben, die ihr eventuell in euren Unterricht mit einbinden könnt. 

Wie gestaltet ihr euren Matheunterricht anschaulich und welche Herausforderungen stellen sich euch, die hier vielleicht noch nicht erwähnt wurden? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

false

Die Erörterung ist eine der realitätsnahesten Aufsatzformen, die in der Schule durchgenommen werden. Hier lernen Schüler:innen, sich mit einem kontroversen Thema auseinanderzusetzen, Informationen und Argumente zu beurteilen und sich darauf basierend eine eigene Meinung zu bilden, die sie sachlich und überzeugend rüberbringen können. 

Um im Unterricht die Aufmerksamkeit der Klasse zu steigern und sicherzugehen, dass alle Schüler:innen mitkommen, verwenden viele Lehrkräfte Lernvideos. Wir haben euch bereits gezeigt, wie man hochwertige Lernvideos im Internet erkennt und haben euch die besten Videos zur linearen Algebra vorgestellt. In diesem Artikel präsentieren wir euch nun fünf Lernvideos zur Erörterung, mit denen ihr euren Unterricht auflockern und euren Schüler:innen die Möglichkeit an die Hand geben könnt, in ihrem eigenen Tempo zu lernen. 

1. “Erörterung schreiben” von Studyflix

Dialektisch, textgebunden und BBB-Schema – wollt ihr beim Einstieg zum Thema Erörterung eure Schüler:innen gegen den Ansturm neuer Fachbegriffe wappnen, empfehlen wir das Video “Erörterung schreiben” vom Lernportal Studyflix. Es stellt die Aufsatzform vor und differenziert die verschiedenen Untergattungen – frei vs. textgebunden und linear vs. dialektisch. Arbeitsschritte wie die Stoffsammlung und das Schreiben einer Gliederung werden angeschnitten, bevor der Aufbau einer Erörterung geschildert wird. So bereitet ihr in nur knapp viereinhalb Minuten eure Schüler:innen optimal auf die Vertiefung des Themas vor. 

Das Video zeichnet sich durch das angehängte Skript aus, das nicht nur den Stoff aus dem Video, sondern auch zusätzliche Informationen zum Thema übersichtlich in schriftlicher Form aufführt. Hier findet ihr mit euren Schüler:innen unter anderem Formulierungshilfen, eine Checkliste zum Schreiben einer Erörterung und mögliche Aufsatzthemen für die Klausurvorbereitung. Stilvoll animiert und in einfacher Sprache verfasst, eignet sich dieses Video zum Einsatz in fast jeder Jahrgangsstufe. Aufgrund seiner Kürze kann es gut im Unterricht als Einstieg gezeigt und der Inhalt im Anschluss besprochen und vertieft werden. 

2. “Erörterung schreiben: Die Gliederung” von Learnhard 

Bevor eure Schüler:innen mit dem Schreiben einer eigenen Erörterung anfangen können, müssen sie ihr Vorhaben in einer Gliederung festhalten. Wie diese aufgebaut ist, lernen sie im Video “Erörterung schreiben: Die Gliederung” vom YouTube-Kanal Learnhard. Dort wird die Gliederung sowohl einer eingliedrigen (vgl. linearen) als auch einer zweigliedrigen (vgl. dialektischen) Erörterung beschrieben, die korrekte Verwendung des Nominalstils erklärt und ein explizites Gliederungsbeispiel für eine eingliedrige Erörterung durchgesprochen. 

Das Video ist achteinhalb Minuten lang und verfolgt den Stil einer privaten Nachhilfestunde, in der ein problematisches Thema ausführlich erklärt wird. Daher eignet es sich gut als Hausaufgabe, bei der Schüler:innen die im Unterricht durchgenommene Gliederung im eigenen Tempo wiederholen können. Der Creator, der seit Anfang der Corona-Pandemie unter dem Pseudonym Learnhard Lernvideos auf YouTube hochlädt, ist Lehrer an einer bayerischen Realschule. Er empfiehlt seine Videoreihe zur Erörterung aber allen Schüler:innen ab der neunten Klasse – unabhängig von Schulart und Bundesland. 

Bonus: Auf der Learnhard-Webseite ist auch ein Cheatsheet zur Erörterung verlinkt, in dem das Wichtigste zum Schreiben einer Erörterung auf einer Seite zusammengefasst ist. 

3. “Dialektische Erörterung schreiben: Das musst du beachten” von Learnattack

Was hat die Erörterung mit Sanduhren und Ping-Pong zu tun? Genau das lernen eure Schüler:innen im Video “Dialektische Erörterung schreiben: Das musst du beachten” von Learnattack. Die Nutzung der Lernplattform von Duden ist zwar kostenpflichtig, allerdings wird eine Auswahl der dort verfügbaren Lernvideos auf dem gleichnamigen YouTube-Kanal hochgeladen. In nur knapp dreieinhalb Minuten wird eurer Klasse der grobe Aufbau der dialektischen Erörterung erklärt – einschließlich der verschiedenen Möglichkeiten zum Strukturieren des Hauptteils: das Sanduhrprinzip und das Ping-Pong-Prinzip. 

Um eine hohe didaktische Qualität zu wahren, werden Learnattack-Inhalte von den Redakteur:innen in Zusammenarbeit mit erfahrenen Lehrkräften entwickelt. Durch seine Kürze und die Integration bunter Animationen ist dieses kurzweilige Video leicht zugänglich für Schüler:innen jeden Alters und eignet sich ideal zur kurzen Auflockerung einer schwierigen Unterrichtseinheit.

4. “Argumentation/Argumentationsstruktur eines Autors überprüfen und analysieren” von Die Merkhilfe

Wenn ihr in höheren Klassenstufen die textgebundene Erörterung behandelt, empfehlen wir euch das Video “Argumentation/Argumentationsstruktur eines Autors überprüfen und analysieren” von Die Merkhilfe. In fünf Minuten unterstützt das Video Schüler:innen beim ersten Teil einer textgebundenen Erörterung, also bei der Analyse der Argumentationsstruktur des Autors. Es erklärt, wie man den Aufbau eines argumentativen Textes analysiert, die Struktur einzelner Argumente bewertet – auf Basis des BBB-Schemas – und wie die Analyse durch eine Untersuchung der Textgestaltung gestützt wird.

Obwohl die Lernvideos auf dem YouTube-Kanal Die Merkhilfe zu finden sind, empfehlen wir auch die kostenlose App des Channels, die ihr hier herunterladen könnt. In der Nachhilfe-App, die sich für Chancengleichheit im Bildungssektor einsetzt, können Schüler:innen einfach nach einem Themengebiet oder Video-Titel suchen und bekommen neben dem Video auch Zugriff auf andere passende Lernmaterialien. Zum hier beschriebenen Video gibt es dort digitale Karteikarten zur selbstständigen Abfrage, eine PDF-Zusammenfassung des Stoffs zum Download und zum Abschluss einen Multiple-Choice-Test. Das Video eignet sich also ideal zum selbständigen Lernen. Eine gute Idee insbesondere für  Schüler:innen, die noch Schwierigkeiten bei der Argumentationsanalyse haben!

5. “Argumenttypen” von Ivi Education 

Egal ob linear, dialektisch oder textgebunden, eines müssen eure Schüler:innen zum Erörtern beherrschen: überzeugende Argumente erkennen und schreiben. Dazu empfehlen wir das Video “Argumenttypen” auf der Lernplattform Ivi Education, die von Deutsch-, Biologie- und Psychologie-Lehrer Marcus von Amsberg gegründet wurde. In diesem Video erklärt er, was ein gutes Argument ausmacht und stellt fünf Argumenttypen vor. Alle wichtigen Informationen werden übersichtlich schriftlich dargestellt und zum Schluss nochmal knapp und präzise zusammengefasst. Dadurch eignet sich das sechseinhalb-minütige Video zum Beispiel zum Erstellen eines Hefteintrags.  

Zusätzlich empfehlen wir das sogenannte LernSnack “Argumenttypen”, das dem Video beigefügt ist. Hier werden in einem simulierten Online-Chat die wichtigsten Punkte aus dem Video abgefragt. Es eignet sich beispielsweise als Hausaufgabe, um den Stoff zu wiederholen, der im Unterricht mithilfe des Videos durchgenommen wurde. 

Ob als Hausaufgabe oder im Unterricht, im Stil einer privaten Nachhilfestunde oder bunt animiert – mit dieser breiten Auswahl an kurzweiligen Lernvideos macht ihr eure Schüler:innen mit einem Klick zu Erörterungsprofis! Schaut auch gerne auf den genannten Kanälen und Webseiten vorbei, dort findet ihr viele weitere nützliche Inhalte. 

Kennt ihr andere gute Lernvideos zur Erörterung, die wir nicht genannt haben? Empfehlt sie gerne in den Kommentaren weiter!

false

Die Benotung von Klausuren, das Erstellen von Sitzplänen oder einfache Strichlisten können im Lehrberuf wahre Zeitfresser sein. Um euch wichtige Zeit bei Verwaltungsaufgaben zu sparen, kann ein Rückgriff auf bestimmte Programme und Vorlagen hilfreich sein. Für Angelegenheiten wie die oben genannten, eignet sich beispielsweise die Tabellenkalkulation  Excel.  Damit lassen sich allerdings nicht nur Tabellen anlegen, das Programm bietet auch zahlreiche weitere Funktionen, mit denen ihr komplexe Berechnungen und Auswertungen durchführen könnt. Deren Ergebnisse können dann wiederum sortiert, gruppiert oder grafisch dargestellt werden. Um Microsoft Excel im Unterrichtskontext besser nutzen zu können, stellen wir euch heute drei Möglichkeiten vor!

1.  Digitales Klassenbuch

In unserem Artikel zum digitalen Klassenbuch haben wir euch bereits Softwares vorgestellt, mit denen ihr ein Klassenbuch digital gestalten könnt. Solltet ihr jedoch in vielen anderen Bereichen auf Excel zurückgreifen, kann es sich lohnen, auch ein Klassenbuch über Excel zu führen. Wer das besonders simpel halten möchte, kann in einem Excelblatt eine Liste mit den Vor- und Nachnamen der Schüler:innen erstellen und diese beispielsweise wöchentlich in einer neuen Datei abspeichern. Ein Beispiel hierfür könnte so aussehen:

Anwesenheitsliste mit Excel

Wem das aber zu wenig ist, der kann sich auch eine Vorlage herunterladen. Eine gute Vorlage inklusive weiterer Erklärungen und Funktionen findet ihr hier.

2. Benotung von Klausuren

Wo sich ein Rückgriff auf Excel sicher lohnen kann, ist bei der Berechnung von Klausurnoten. Hierfür könnt ihr euch einfach die Klassenliste in eine neue Excel-Datei kopieren und dort die erreichten Punkte pro Aufgabe jede:r Schüler:in eintippen. Hier ein Beispiel:

Klausurbenotung mit Excel

In der letzten Zeile tragt ihr die maximal erreichbaren möglichen Punkte jeder Aufgabe ein. Anschließend könnt ihr sowohl die maximal erreichbaren Punkte als auch die erreichten Punkte jede:r Schüler:in mithilfe der Summenfunktion =SUMME() zusammenrechnen. In einem Beispiel mit fiktiven Zahlen, sähe das Ganze dann so aus:

Es ist also in dieser fiktiven Klausur eine Gesamtpunktzahl von maximal 90 Punkten möglich. In der Spalte O stehen die Punkte, die von einzelnen Schüler:innen erzielt wurden. Vorteil an Excel ist, dass man die Funktion zur Berechnung einfach nach unten aufziehen kann und damit automatisch die Summe von jeder Person berechnet wird. Nun habt ihr die Möglichkeit, diese Punktzahlen mit euren festgelegten Notenspiegeln zu vergleichen. Wenn ihr aber eine Schritt für Schritt Anleitung zu dem Thema braucht oder weitere Fragen habt, schaut euch gerne dieses Video an. Dort ist alles noch einmal genauer erklärt.

3. Erstellen von Sitzplänen

Eine weitere Herausforderung im Lehrberuf kann das Erstellen von Sitzplänen sein. Um zu vermeiden, dass bestimmte Schüler:innen aus Unaufmerksamkeitsgründen nebeneinander sitzen, kann man als Lehrer:in schnell den Überblick über zu vermeidende Sitzkombinationen verlieren. Aber auch hier bietet sich Excel an. Auf dieser Website findet ihr erste Schritte, wir ihr mit Excel einen Sitzplan erstellen könnt. Da es aber aufgrund bestimmter Voraussetzungen ein wenig komplizierter werden kann, empfehlen wir euch auf jeden Fall die Verwendung einer Vorlage. Die Website Schulhelfer bietet euch für alle Fälle passende Vorlagen. Ihr findet dort alle möglichen Tabellen für euren Lehralltag und dazu passend immer Videotutorials, die die Tabellen nochmal genauer erklären. Um Excel also optimal zu nutzen, lohnt sich ein Blick auf diese Seite! 

Ihr seid Neulinge im Umgang mit Microsoft  Excel? Hier findet ihr ein erstes Video, in dem ihr euch mit den ersten Grundlagen der Software vertraut machen könnt. 

Wir hoffen, euch mit diesem Artikel einen ersten Überblick und Hilfen im Umgang mit Microsofts Excel gegeben zu haben. Wenn ihr weitere Tipps und Tricks habt, schreibt sie uns gerne in die Kommentare!

false

Durch WhatsApp, Instagram und Co. gehören Bilder, Zeichenlimits und Emojis mittlerweile für viele Jugendliche zu den Grundlagen der Kommunikation. Kein Wunder also, dass traditionelle Lernformen wie lange Lesetexte und Frontalunterricht oft auf taube Ohren stoßen. Wollt ihr den zeitgemäßen Wünschen eurer Klasse entgegenkommen, müssen dementsprechend neue Materialien und Tools her. Ein Beispiel: Chat-basiertes Lernen, bei dem Schüler:innen in simulierten Online-Chats Wissensfragen zugesendet bekommen, auf die sie wie in sozialen Medien antworten können. 

Wir haben die KI-gestützte Lernplattform Eggheads getestet und zeigen euch, wie ihr damit Chat-basierte Quizze erstellt. Mit Eggheads-Quizzen könnt ihr nicht nur Wissen abfragen und festigen, sondern auch den Kenntnisstand eurer Klasse ermitteln und Wissenslücken identifizieren. Wie gut sich die App in der Praxis wirklich für den Unterricht eignet, klären wir in diesem Artikel. 

Das Erstellen von Quizfragen in Eggheads

Ihr könnt Eggheads in einer kostenlosen Version verwenden, indem ihr euch auf der Startseite mit eurer Email-Adresse registriert. Um ein Quiz zu erstellen, generiert ihr pro Frage einen sogenannten Dialog, der aus Frage und Antwort besteht. Ihr könnt sowohl geschlossene Fragen erstellen, bei denen die richtige Antwort ausgewählt und angeklickt werden muss, oder offene Fragen, wo Schüler:innen die korrekte Antwort in den Chat eintippen sollen. Zur Wissensvermittlung eignen sich auch Dialoge, die einen Erklärtext enthalten und Gesprächs-ähnliche Antwortmöglichkeiten bieten wie “Alles klar” oder “Das habe ich noch nicht ganz verstanden”. Um euch Zeit zu sparen, kann die Eggheads-KI euch einen sehr guten ersten Entwurf für ein Quiz liefern, den ihr dann bearbeiten und ergänzen könnt. Dazu speist ihr eine sogenannte Wahrheit (bis zu 1500 Wörter) ein. 

Je stärker das Quiz der alltäglichen Chat-Kommunikation auf sozialen Medien ähnelt, desto ansprechender ist es. Deshalb erlaubt Eggheads das Einfügen von Emojis sowohl in Fragen als auch in Antworten. Zudem können GIFs eingefügt werden - allerdings nur in Fragen und nicht in Antwortmöglichkeiten. Dasselbe gilt für Bilder und Videos. Diese können aus dem Internet eingefügt oder von eurem Endgerät hochgeladen werden. Leider ist letzteres bei Videos kaum zu gebrauchen, da der Upload auf 10 MB begrenzt ist. Dennoch könnt ihr zum Beispiel Lernvideos von YouTube per Link einfügen, zu denen ihr im Anschluss Fragen stellt. Für Inspiration empfehlen wir unseren Artikel über die besten Videos zur linearen Algebra. 

Leider ist es nicht möglich, bei geschlossenen Fragen mehr als eine Antwort als richtig einzustellen. Des Weiteren ist die Internetseite, auf der Chats erstellt werden, nur auf Englisch verfügbar; eine Übersetzung durch den Browser ist fehlerhaft, aber verständlich. 

Feedback geben auf Eggheads

Der Chatbot gibt immer automatisch das Feedback “Richtig” und “Leider falsch. Die Antwort ist …”. Da dies nicht deaktiviert werden kann, ist es leider nicht möglich, bei falscher Antwort eine Hilfestellung zu geben und Schüler:innen die Gelegenheit zu bieten, die Frage nochmal zu versuchen. 

Um das Feedback auszuweiten oder zu spezifizieren, könnt ihr sogenannte Sprünge in euer Quiz einbauen. Diese führen Schüler:innen bei der Wahl einer bestimmten Antwort zu einem entsprechenden Dialog. Damit können Lernende mit unterschiedlichen Kenntnisständen selbstständig entscheiden, ob sie vor Beantwortung einer Frage einen Dialog mit einer Definition oder Erklärung einsehen möchten. Sprünge ermöglichen auch Feedback, das von der ausgewählten Antwortmöglichkeit abhängt. So könnt ihr beispielsweise erklären, wieso jede Antwortmöglichkeit richtig bzw. falsch ist. 

Alternativ könnt ihr von der KI persönliches Feedback aus einer Wahrheit (bis zu 1500 Wörter) generieren lassen. Dieses eignet sich vor allem für offene Fragen. Hier kann Feedback nämlich nicht durch Sprünge auf die gewählte Antwortmöglichkeit abgestimmt werden, da es unendlich viele falsche Antworten gibt. Allerdings muss sehr viel Text eingegeben werden, um sicherzustellen, dass der Chatbot sinnvolles Feedback gibt. 

Eggheads-Quizze mit der Klasse teilen und auswerten 

Obwohl man Einladungen per E-Mail verschicken kann, empfehlen wir das Teilen durch einen QR-Code, um euch das Abtippen von E-Mail Adressen zu sparen. Dazu wandelt ihr in einem QR-Code-Generator den Zugangslink, den ihr beim Erstellen eines Quiz erhaltet, in einen QR-Code um. Es braucht also keine teure Ausstattung oder spezielle Apps: zur Bearbeitung von Eggheads-Quizzen genügt eine Internetverbindung und ein Smartphone mit Kamera.  

Unter dem Analytik-Tab könnt ihr nach der Durchführung eines Quiz den Kenntnisstand eurer Klasse einsehen. Ihr seht dort, wie viele Schüler:innen das Quiz angefangen bzw. beendet haben. Allerdings sind nur gesammelte Daten verfügbar; heißt, ihr könnt dort nur ablesen, ob alle Schüler:innen teilgenommen haben, und nicht wer noch fehlt. Balkendiagramme zeigen, wie oft einzelne Dialoge angesehen wurden. Anhand der Besucherzahl von optionalen Erklärungs-Dialogen könnt ihr erkennen, wo Schüler:innen Nachholbedarf sehen. Die von Schüler:innen gegebenen Antworten werden für geschlossene Fragen in Kreisdiagrammen und für offene Fragen gebündelt und gezählt in Listen dargestellt. So könnt ihr auf einen Blick sehen, wie sicher eure Klasse ist und welche Irrtümer noch bestehen. 

Falls wir euer Interesse geweckt haben: die Eggheads Website bietet ausführliche Hilfe-Artikel mit schrittweisen Anleitungen. Zusätzlich empfehlen wir die Aneignung des Tools durch Ausprobieren. Dazu könnt ihr nach Veröffentlichung eines Quizzes eine Vorschau öffnen, wo ihr das Quiz testen könnt, ohne die Analytik-Daten zu verfälschen. So können Funktionen risikofrei ausprobiert und sämtliche Fehler entdeckt und rechtzeitig behoben werden.

Wie kann ich die Quizze in meinen Unterricht einbauen? 

Um euch die Vorbereitung zu erleichtern, haben wir uns einige Ideen für den nächsten Chat-basierten Unterricht überlegt: 

  • Fremdsprachen lernen: Der Chatbot kann jede Sprache sprechen, die ihr sprechen könnt, da seine Kommunikation von euch vorgegeben wird. Damit eignet er sich zum Lernen von Fremdsprachen, zum Beispiel durch Vokabelabfragen oder grammatikalische Aufgaben. Achtung: das personalisierte KI-Feedback und die Erstellung eines Quiz-Entwurfs durch die KI sind nur in begrenzten Sprachen möglich. Darunter sind Deutsch und die beliebten Fremdsprachen Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch. 
  • Grundwissen wiederholen: Die leicht verdaubaren Häppchen, in denen mit Eggheads Wissen geliefert wird, sind wenig zeitaufwendig und können entspannt zwischendurch bearbeitet werden. Dadurch eignet sich das Tool zur regelmäßigen Abfrage von alten Inhalten neben dem regulären Unterricht. 
  • Hausaufgaben: Die kurzen Quizze, die am Smartphone von überall bearbeitet werden können, eignen sich auch als Hausaufgabe, da sie gut in den Alltag integriert werden können. 
  • Umfragen erstellen: Mit Eggheads können auch Umfragen erstellt werden, indem das Feld für die richtige Antwort bei offenen Fragen leer gelassen wird. Eure Schüler:innen können so eine beliebige Antwort geben, die dann im Analytik-Tab erscheint. Umfragen können entweder ans Ende eines Quizzes gehängt werden, um deren Inhalt und Aufbau rezensieren zu lassen, oder ihr könnt einen eigenen Chat erstellen, in dem Schüler:innen euren Unterricht allgemein evaluieren können. 

Fazit: Lohnen sich Eggheads-Quizze für den Unterricht?

Abschließend finden wir, dass Eggheads eine vielversprechende Lerninnovation bietet, die Schüler:innen im digitalen Zeitalter entgegenkommt und somit ihr Interesse an schulischen Inhalten steigert – auch weil Schüler:innen aktiv in die Wissensvermittlung miteinbezogen werden. Trotz einiger Einschränkungen, erlauben die kreativen Möglichkeiten beim Entwurf der Fragen und des Feedbacks und bei der Verknüpfung der Dialoge, dass Quizze an die Bedürfnisse der Schüler:innen angepasst werden. Auch das Teilen von Quizzen mit der Klasse und die Auswertung von Feedback sind bei Eggheads sehr nutzer:innenfreundlich gestaltet und eignen sich gut für den Unterricht. 

Als größtes Problem sehen wir den Aufwand – sowohl an Arbeit und an Zeit -, der benötigt wird, um ein komplexes Quiz zu gestalten, das mit Antwort-spezifischem Feedback keine:n Schüler:in zurücklässt. Mit der Nutzung der KI zur Erstellung eines Quiz-Entwurfs könnt ihr euch zwar die anfängliche Arbeit sparen, müsst aber trotzdem das ausführliche Feedback selber einstellen oder die KI mit einer Menge Information füttern, um ein sinnvolles KI-Feedback zu erhalten.  

Aber: Übung macht ja bekanntlich den Meister. Deshalb können wir Eggheads all denjenigen empfehlen, die bereit sind, das Tool häufig im Unterricht einzusetzen, sodass sich der benötigte Aufwand für die Einarbeitung lohnt. Vor allem ist es sinnvoll, Quizze zu erstellen, die ihr öfter wiederverwenden könnt – entweder in der gleichen Klasse zur regelmäßigen Wiederholung von Grundwissen oder in anderen Klassen. Um mit einem Quiz nur einmalig den Unterricht etwas spielerischer zu gestalten, ist es fraglich, ob der benötigte Zeit- und Arbeitsaufwand durch den schulischen Mehrwert gerechtfertigt wird. 

Habt ihr bereits Erfahrungen mit Chat-basiertem Lernen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare! 

false

Textgenerierende Künstliche Intelligenz (KI) revolutioniert bereits das Lehren, Lernen und den Schulalltag. Neben vielen Potenzialen stehen Lehrkräfte aber auch vor einer Menge neuer Fragen und Herausforderungen. Die Kultusministerien der Länder haben mittlerweile auf die Neuerungen, die ChatGPT und Co. mitbringen, reagiert. Ihre Reaktionen fallen aber teils unterschiedlich aus. Berlin und Hamburg geben beispielsweise sehr detaillierte Hinweise zu Möglichkeiten und Gefahren, andere Bundesländer wie etwa Bremen und Baden-Württemberg bleiben in ihren Ausführungen noch sehr vage. Wir wollen euch heute einen Überblick geben, was die Einrichtungen der verschiedenen Bundesländer raten und besonders auf die vorgegebenen Regeln zum Umgang mit textgenerierender KI eingehen. 

Grundlegendes zum Umgang mit textgenerierender KI im Unterricht

Mehrere Bundesländer haben Leitfäden herausgegeben, die eine gute Orientierung  im Umgang mit den Text-KIs bieten. Hier werden auch die rechtlichen Grenzen der Systeme aufgezeigt, die für Lehrkräfte wichtig zu wissen sind. Einerseits gibt es hier den prüfungsrelevanten Aspekt und andererseits ist der Punkt Datenschutz immens wichtig. Die Handlungsleitfäden sind länderspezifisch unterschiedlich ausformuliert. Die rechtlichen Aspekte, die Tipps und Infos zu Potenzialen lassen sich aber in allen Bundesländern anwenden. Hier gibt es derzeit kein Bundesland, welches zum Beispiel eine besonders strenge Linie gegen den grundsätzlichen Einsatz textgenerierender KI fährt. Wenn ihr euch ein genaueres Bild über die Funktionen von solchen  KI-Systemen machen wollt, dann schaut in den Handlungsleitfaden des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport Brandenburg. Darin sind die wichtigsten Informationen zu ChatGPT und Co. verständlich zusammengefasst. 

Datenschutz: Was ist verboten, was nicht?

Die Datenschutzgrundverordnung regelt den Umgang mit personenbezogenen Daten und hat den Persönlichkeitsschutz zum Ziel. Für Lehrkräfte ist dies aber manchmal eine zusätzliche Herausforderung, weil besondere Vorsicht geboten ist, um nicht gegen die DSGVO zu verstoßen. Auch im Fall von ChatGPT gibt es hier einiges zu beachten. Das Bayerische Kultusministerium stellt beispielsweise fest, dass Schüler:innen speziell ChatGPT (als kostenlose Anmelde-Version) im Unterricht nur nutzen dürfen, wenn sie älter als 18 Jahre bzw.  13 Jahre sind und die Zustimmung der Eltern vorliegt. Alternativ lassen sich im Klassenverband Fragen und Texte erarbeiten, mit denen die Lehrkraft mit der KI interagieren kann. Dies wäre rechtlich ohne Weiteres zulässig und die Schüler:innen könnten trotzdem erleben, wie das System funktioniert. 

Das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport in Thüringen hat einen sehr umfassenden und strukturierten Handlungsleitfaden entwickelt. Das Ministerium rät darin davon ab, dass Schüler:innen ChatGPT im Unterricht auf ihren eigenen Geräten nutzen. Hierbei führen die Autor:innen in erster Linie Datenschutz-Gründe an. In dem Handlungsleitfaden wird empfohlen, dass bei jeglicher Nutzung von ChatGPT die Eltern der Schüler:innen darüber in Kenntnis gesetzt werden sollten. 

Besonders wenn es um personenbezogene und sensible Daten der Schüler:innen geht, muss man mit ChatGPT sehr vorsichtig sein. Auch im Umgang mit diesem System gilt die Datenschutzgrundverordnung. Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie in Berlin hat dafür eine Handreichung erstellt, die auch diesen Bereich genauer betrachtet. Demnach ist es aus juristischer Sicht sinnvoll, dass die Schüler:innen ChatGPT über ein gemeinsames kostenpflichtiges Schulkonto nutzen. Damit besteht die Möglichkeit, ChatGPT über eine Schnittstelle so zu nutzen, dass keine personenbeziehbare Zuordnung von Nutzungsdaten zu einzelnen Schüler:innen entsteht. 

Die Bewertung von Prüfungsleistungen von Schüler:innen mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz ist nach der Rechtsprechung in Schleswig-Holstein unzulässig. Das stellt das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen in ihrer ausführlichen Handreichung fest. 

Das Ministerium für Schule und Bildung Nordrhein-Westfalen hat einen übersichtlichen Handlungsleitaden zum Thema erstellt. Hier wird auch umfassender das Thema Prüfungen und Bewertungen in den Blick genommen. Immer mehr Schüler:innen nutzen zum Beispiel ChatGPT, um Texte zu erstellen, die sie im Unterricht als Eigenkreationen vorstellen. Das Ministerium aus Nordrhein-Westfalen ordnet dies wie folgt ein: “Auch wenn es sich nicht um Plagiate im eigentlichen Sinne handelt, handelt es sich bei Nichtangabe, dass der Text oder Teile aus diesem mithilfe einer KI erzeugt wurden, um eine Täuschung über die Autorenschaft. Sofern die Verwendung von KI bei der Aufgabenstellung explizit ausgeschlossen wurde, handelt es sich zudem um die Verwendung eines unzulässigen Hilfsmittels und einen Täuschungsversuch.”

Wie in Zukunft mit der Frage um das Urheberrecht und texterzeugenden KIs umgegangen wird, ist noch nicht geklärt. Das Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung Hamburg empfiehlt, die Entwicklung weiter intensiv zu beobachten und schlägt folgende Zitierweise in der Arbeit mit ChatGPT vor:  <URL der KI> prompted by <Vorname Nachname>, <Datum>.

Das Ministerium für Bildung in Rheinland-Pfalz hat verschiedene Materialien und Handlungsempfehlungen anderer Institutionen zusammengetragen. Darunter befindet sich ein Thema, das bei anderen Einrichtungen wenig bis gar nicht thematisiert wird. Es geht dabei um eine ethische Leitlinie für Lehrkräfte bei der Nutzung von KI im Klassenzimmer. Entwickelt hat die Leitlinie die Europäische Kommission. 

Wie kann ich ChatGPT und Co. sinnvoll im Unterricht einsetzen? Das sagen die Handreichungen der Bundesländer

Die Länder-Einrichtungen aus Thüringen, Bayern, NRW, Hamburg und Berlin haben auf ihren Seiten vielfältige Ideen zusammengetragen, wie sich textgenerierende KI-Systeme sinnvoll ins Lehren und Lernen integrieren lassen. Neben den Tipps der Landeseinrichtungen findet ihr auch in anderen Artikeln von lehrer-news weitere Tipps zur Nutzung von Text-KIs im Unterricht.

Das Landesamt für Schule und Bildung in Sachsen gibt einen Überblick über alles Grundlegende rund um die Technik, mit der textgenerierende KIs arbeiten. Dies ist ein erster Ansatz, um die Systeme im Unterricht zu thematisieren. Bevor die Klasse in großer Gruppe ein Tool wie ChatGPT nutzt, lassen sich die technischen Vorgänge oder grundlegende Begrifflichkeiten besprechen, wie etwa das “prompten”. So wird es genannt, wenn ein User eine Anfrage an einen KI-Bot schickt. 

Das Hessische Kultusministerium verweist in ihrer umfassenden Handreichung darauf, dass Lehrkräfte Programme wie ChatGPT durchaus auch zur Vorbereitung des Unterrichts nutzen dürfen, solange sie die allgemeinen Rechtsvorschriften beachten. 

In der Handreichung des Landesinstituts für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt wird ein Fokus auf das Potenzial für digitales Experimentieren gelegt. So sollen Schüler:innen auf kreative Weise die Möglichkeiten von textgenerierenden KIs entdecken. Sie können sie außerdem dazu nutzen, um eigene Lernstrategien zu entwickeln und zu verbessern. Die Texte der Programme können als Ansatz für den eigenen Text herangezogen und als kreativer Ausgangspunkt genutzt werden. Im Material gibt es noch weitere hilfreiche Beispiele, die Lehrkräfte direkt in den Unterricht mit einfließen lassen können.

Einige Einrichtungen der Bundesländer bieten eher wenige einfach zu findende Online-Informationen zum Umgang mit ChatGPT und weiteren Systemen im Unterricht. Häufig verweisen sie aber auf Fortbildungsangebote. Dazu gehören etwa Baden-Württemberg, Bremen, Niedersachsen, Saarland. Das Land Mecklenburg-Vorpommern bietet seinen Lehrkräften zusätzlich die Nutzung einer KI-Plattform an. 

Auf lehrer-news haben wir noch weitere hilfreiche Texte zum Thema veröffentlicht. Zum Beispiel, wie ihr passende Prompts findet, inwiefern ihr KI im MINT-Unterricht einsetzen könnt oder auf welche Weise euch ChatGPT bei der Unterrichtsvorbereitung genau helfen kann. 

Habt ihr hilfreiche Infos rund um das Thema ChatGPT und Co. im Unterricht? Dann schreibt sie uns gerne in die Kommentare.

false

“Hauptsach gudd gess!” - sagt der Saarländer. Aber neben gutem Essen hat das Saarland noch viel mehr zu bieten. Deshalb steht heute ein Ausflug in das Bundesland mit der niedrigsten Bevölkerungsdichte Deutschlands an. Wer aber denkt, dass das Saarland aufgrund seiner Größe nicht viel zu bieten hat, der täuscht sich. Wir zeigen euch drei außergewöhnliche Orte im Saarland, die ihr bei eurer nächsten Klassenfahrt besuchen könnt! Diese eignen sich besonders für die Fächer Biologie, Chemie und Kunst, sind aber auch so auf jeden Fall einen Besuch wert!

1. Auf den Spuren des Bergbaus: Berghalde Ensdorf

(Quelle: Pixabay)

Das Saarland hat unglaublich viel landschaftliche Variation zu bieten. Unter anderem wurde in diesem Bundesland jahrhundertelang Steinkohle gefördert. Möchte man einen kleinen Exkurs in die Bergbaugeschichte des Saarlands machen, lohnt es sich, die Bergehalde Ensdorf zu besuchen. Die Halde zählt schließlich mit einer Höhe von

150 Metern und ca. 50 Hektar Fläche zu den Größten ihrer Art. Außerdem führen zahlreiche Wanderwege hoch zum Plateau der Halde und sind für alle Altersgruppen machbar. Hat man den Weg dann bestritten, kann man eine wunderschöne Aussicht über das Saartal genießen. Außerdem steht dort das sogenannte Saarpolygon, das sozusagen die Krönung der Halde bildet. Dabei handelt es sich um eine 2016 errichtete stählerne Skulptur, die als Denkmal für den Steinkohlenbergbau im Saarrevier des Saarlands erinnern soll. Dieser wurde nämlich 2012 eingestellt. Wer keine Höhenangst hat, kann das 30 Meter hohe Denkmal erklimmen und von dort eine beeindruckende Aussicht genießen. Dieses Ausflugsziel eignet sich also für Jung und Alt und erinnert noch einmal an den jahrzehntelangen Bergbau im Saarland! Zudem ist der Besuch des Saarpolygons kostenfrei und ab  kommendem Winter können dank der langen Öffnungszeiten auch Sonnenuntergänge bis 21 Uhr genossen werden.                                                                              

2. Deutschlands schönste Flussschleife 

Das Saarland hat noch weitere landschaftliche Schönheiten zu bieten. Dazu gehört auch Deutschlands schönste Flussschleife. Um die Saarschleife in all ihrer Pracht  zu betrachten, gibt es viele unterschiedliche Möglichkeiten. Wenn man die Saarschleife aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten möchte, kann man einen der vielen Rundwege nutzen. Wer es eher ein bisschen ruhiger angehen lassen möchte, kann das sogenannte „Traumschleifchen“ entlang spazieren. Dabei handelt es sich um einen Spazier-Wanderweg, der in unterschiedlichen Längenabschnitten gelaufen werden kann. Wer seine Kondition auf die Probe stellen möchte, kann den „Fernwanderweg“ besuchen. Dieser kann etappenweise mit einer Gesamtlänge von 377,1 km  gewandert werden. Aber auch darüber hinaus gibt es viele Rundwanderwege, die die Saarschleife in ihrem besten Licht präsentieren. Den atemberaubendsten Ausblick hat man wohl vom Baumwipfelpfad der Saarschleife. Legt man die ganzen 42 Höhenmeter zurück, kann man das Wahrzeichen Saarlands mit einem traumhaften Weitblick wahrnehmen. Auch die maximale Steigung von gerade einmal 6 Prozent ermöglicht es älteren Leuten oder auch Rollstuhlfahrer:innen, den Baumwipfelpfad bis an die Spitze zu erklimmen. Entlang des Pfades gibt es immer wieder Lernstationen, an denen die Schüler:innen spielerisch und mit allen Sinnen etwas über den Wald und die Tiere im Naturpark Saar-Hunsrück um die Saarschleife herum, als auch etwas über die Saarschleife selbst erfahren können. Und um das erworbene Wissen zu festigen und ein spannendes Erlebnis für jüngere Schüler:innen zu gestalten, eignet sich die Comic-Ralley. Die Schüler:innen bekommen ein Comic-Heft und müssen die Fragen im Heft unter Zuhilfenahme der Comictafeln entlang des Pfades lösen. Anschließend bekommen diejenigen einen kleinen Preis, die alle Aufgaben erfüllt haben. Dieser Pfad eignet sich also hervorragend für eine Wissenserweiterung in den Fächern Biologie und Geografie. Wem die Besteigung des Baumwipfelpfades zu hoch ist, der kann natürlich auch ohne die zusätzlichen 42 Meter den Blick vom Aussichtspunkt „Cloef“ genießen.

Die Saarschleife im Herbst (Quelle: Pixabay)

Der Eintrittspreis zum Baumwipfelpfad beläuft sich bei Gruppen ab 15 Personen auf 9 Euro pro Person. Alle anderen Aussichtsplattformen und Wege sind kostenlos. Auch abseits des Pfades gibt es in unmittelbarer Nähe zum Pfad einen Abenteuerspielplatz mit mehr als 25 Lern- und Mitmachstationen, an dem sich die Schüler:innen austoben können! Da aber ein Ausflug in solche Höhen hungrig machen kann, muss auch auf die richtige Verpflegung geachtet werden. Die Aussichtsplattformen laden zum Verweilen mit einer mitgebrachten Brotzeit ein, alternativ gibt es auch am Eingang zum Pfad das Bistro Mirabell. Dort kann man vor allem in kälteren Jahreszeiten ein Heißgetränk genießen.

3. UNESCO Weltkulturerbe: Völklinger Hütte

Auch kulturell hat das Saarland einiges zu bieten. Damit dieser Aspekt bei einer Exkursion nicht zu kurz kommt, lohnt sich ein Besuch eines der ungewöhnlichsten Weltkulturerbestätten der UNESCO: Die Völklinger Hütte. Mit imposanten 7,46 Hektar Grundfläche ist diese weltweit das einzige vollständig erhaltene Eisenwerk aus der Blütezeit der Industrialisierung. Mittlerweile dient sie aber nicht mehr nur als Industriedenkmal, sondern hat als Kulturort eine Menge Abwechslung zu bieten. Um alle Merkmale der Völklinger Hütte so gut es geht zu erleben, eignet sich ein Rundgang durch die gesamte Anlage. Dieser ist weitgehend barrierefrei durch den Einsatz von Rampen und Aufzügen.

Ein Blick auf die Völklinger Hütte (Quelle: Stadt Völklingen)

Hierfür startet man bei den Wasserhochbehältern mit Pumpenhaus. Dieser zählt übrigens zu den größten jemals gebauten Wassertürmen. Im Anschluss daran führt der Rundgang weiter in die Gebläsehalle. In dieser können die bis zu 26 Meter langen Gebläsemaschinen bestaunt werden, die 85 Jahre lang Druckluft zu den Winderhitzern und Hochöfen gepumpt haben. 

Setzt man den Rundgang fort, landet man in der Sinteranlage. Ursprünglich genutzt, um Erzstaub durch starkes Erhitzen wieder zusammenzubacken und wiederverwendbar zu machen, dient die Sinteranlage heute als Besucherzentrum. Dort finden Besucher:innen alle wichtigen Infos zur gesamten Anlage, sowohl einen Überblick über die Historie von der Erbauung bis heute als auch immer wechselnde Ausstellungen. 

Ein paar Schritte weiter findet man sich in der Erzhalle wieder. Diese blickt heute mit ihren FUTURE LAB’s künstlerisch experimentell in die Zukunft und befasst sich hauptsächlich mit der Frage, inwiefern wir mit den Veränderungen leben werden, die durch die Industrialisierung entstanden sind. Außerdem finden hier je nach Wetterbedingungen entweder in der Halle oder auf dem Erzplatz Theaterfestivals und Konzerte statt.  

Nach dem Durchqueren dieser Halle gelangt man dann durch die sogenannte Möllerhalle, das ehemalige Rohstofflager der Hütte und endet so bei den Hochöfen. Dort kann ein 27 Meter hoher Treppenaufstieg auf die Gichtebene und Aussichtsplattform gewagt werden. In insgesamt 45 Metern Höhe kann man dann einen atemberaubenden Ausblick über die Anlage und Völklingen genießen. 

Der Weg führt weiter durch die Kokserei ins Paradies. Dort, wo einst Staub und Feuer regierten, wachsen heute in einem Landschaftsgarten mit 33.000 Quadratmetern Fläche etliche Pflanzen. Die Industrie trifft im Paradies also auf Fauna. 

Um den Ausflug in die Völklinger Hütte aber auch interaktiver und noch lehrreicher zu gestalten, können Schüler:innen nach dem Rundgang in das Science-Center Ferrodrom gehen. Im unteren Bereich der Möllerhalle gibt es 100 verschiedene Experimentier- und Mitmachstationen, bei denen das Zusammenspiel aller Elemente und deren chemische Prozesse genau erklärt werden. Außerdem gibt es regelmäßig Führungen, abgestimmt auf unterschiedliche Zielgruppen. Alle Veranstaltungen und Führungen findet ihr hier. Wer die Klassenfahrt ins Saarland mit der Kunst verbinden will, für den eignet sich die Urbanart Biennale. Diese findet alle zwei Jahre in der Völklinger Hütte statt und präsentiert damit neue Entwicklungen und Positionen der Urban Art im internationalen Raum. 

Ihr seht also, das Saarland hat trotz seiner kleinen Fläche eine Menge Abwechslung zu bieten! Und auch wer Höhenangst hat, kann hier trotzdem schöne Aus- und Einblicke bekommen. Seid ihr auf der Suche nach Ausflugsorten in anderen Bundesländern? Wir haben euch bereits Exkursionsideen für Bayern, Baden-Wüttemberg, Brandenburg, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Hessen gegeben. Wir hoffen, dass wir euch mit diesen Ausflugszielen das Saarland als Exkursionsort ein wenig näherbringen konnten. Wenn ihr der Meinung seid, dass etwas fehlt, dann schreibt es uns gerne in die Kommentare!

false

Lehrkräfte sehen sich aktuell mit der Herausforderung konfrontiert, dass ihre Schüler:innen über die Vorgänge im Nahen Osten sprechen wollen. Verschiedene Bildungspolitiker:innen fordern dies sogar explizit von Lehrkräften und gehen leichtfertig davon aus, dass sich jede Lehrkraft mit der Historie des Konflikts, dem aktuellen Geschehen, den verschiedenen Positionen und dem Umgang von extremen Meinungen zum Konflikt im Detail auskennt. Der Lehrerverband verstärkt dieses Bild und sagt, dass Lehrkräfte gut auf diese Situation vorbereitet seien. Bestimmt ist das auch der Fall, trotzdem können Lehrkräfte, gerade wenn sich in fachfremden Fächern unterrichten, sich durch diese neue Situation auch überfordert fühlen. Gerade weil viele Schüler:innen dabei starke und zum Teil sehr einseitige Meinungen mitbringen. Wie auch bei vielen Erwachsenen gibt es teils wenig Offenheit für Gegenpositionen. Das lässt Gespräche und Aufeinandertreffen verschiedener Meinungen über explizit dieses Thema schnell eskalieren. Bei einem Vorfall an einer Schule in Berlin ist es dabei sogar zu körperlicher Gewalt gekommen. 

Die Bearbeitung solch aktueller und emotionaler Themen ist extrem schwierig und bringt viele Fallstricke mit sich. Es bedarf einer Menge Fingerspitzengefühl und Mut, den Konflikt in der Klasse zu thematisieren und ein Gespräch darüber zu moderieren. Wir wollen euch Material vorstellen, mit dem ihr euch besser wappnen könnt, um Gesprächsräume rund um den Nahostkonflikt zu eröffnen. 

Materialien, die bei der Vorbereitung des Unterrichts helfen können

Wir haben einige Seiten für euch zusammengestellt, auf denen ihr allgemeine Informationen zum Konflikt und zum Teil auch direkt Lehrmaterial für euren Unterricht finden könnt. 

Die Bundeszentrale für politische Bildung hat verschiedene Infos rund um die Thematisierung des Nahostkonflikt in Schulen zusammengetragen. Das Material ist anschaulich aufbereitet und bietet grundlegende Infos zu Konflikten generell und dem Nahostkonflikt im Speziellen.

Die Seite Planet Schule hat vorgefertigte Unterrichtsvorschläge zu dem Themenkomplex online gestellt. Ein Vorschlag nimmt eher die allgemeine Situation im Nahen Osten in den Blick, der andere fokussiert sich speziell auf den Konflikt zwischen Israel und Palästina

Bei der Berichterstattung über den Nahostkonflikt fällt immer wieder das Wort Gazastreifen. Die Kindernachrichtensendung logo hat zusammengefasst, um welches Gebiet es dabei geht. In einem Dossier des Bildungsservers findet sich mehr zur Geschichte und des Konflikts in dem Gebiet.

Die Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus bietet Unterrichtsmaterial zur frei verfügbaren 50-minütigen Dokumentation “1948: Jüdischer Traum, arabisches Trauma” (YouTube), in der die Entstehung des Staates Israel und die Perspektiven von jüdischen und arabischen Bevölkerungsgruppen zur Gründungszeit Israels aufgezeigt werden. 

Im Gespräch mit Kindern und Jugendlichen können antisemitische und rassistische Stereotypen-Aussagen aufkommen. Auf der Seite nichts-gegen-juden gibt es eine Auswahl häufiger Vorurteile und Aussprüche, die eingeordnet und mit Vorschlägen zur Entkräftung versehen sind. 

Erziehungswissenschaftlerin Dr. Rosa Fava hat auf der Seite anders-denken einen Beitrag dazu verfasst, worauf es zu achten gilt, wenn man Lehr- und Lernmaterial zum Nahostkonflikt sucht. Auf der gleichen Seite gibt es auch eine umfassende Sammlung von Unterrichtsmaterialien zur Thematisierung von Antisemitismus

Die Antonio Amadeu Stiftung hat sich einem darauf aufbauenden Thema gewidmet und zwar dem Drahtseilakt zwischen legitimer Kritik, israelbezogenen Antisemitismus und pädagogischen Interventionen.

Einige Einrichtungen der Bundesländer geben ihren Lehrkräften zusätzliche Unterstützungsangebote mit an die Hand. Hier zum Beispiel das Land Bayern oder Berlin-Brandenburg

Sich Hilfe von außen suchen

Bei einem so komplexen Thema wie dem Nahostkonflikt kann es sinnvoll sein, sich Unterstützung aus Fachkreisen zu holen. Es gibt Angebote verschiedener Träger, die Fachpersonal an Schulen entsenden, um dort ganze Schuleinheiten zu leiten oder zumindest dabei beratend tätig zu sein. Beispiele dafür sind das Kompetenzzentrum für Prävention und Empowerment und das Projekt ju:an der Antonio Amadeu Stiftung.

Bei Konflikten mit rassistischem Bezug oder religiös-diskriminierenden Beweggründen lässt sich unter anderem die Antidiskriminierungsstelle des Bundes kontaktieren.

Wie kann der Gesprächsrahmen aussehen?

Die Schüler:innen haben viele Fragen rund um den Konflikt, die sie zum Teil zu Hause nicht offen besprechen können. In der Klasse besteht die Chance, einen Rahmen zu schaffen, in dem sie ihre Fragen loswerden können. Viele kreative Gesprächsmethoden, die sich bei Diskussionen in Klassen anwenden lassen, kommen hier an ihre Grenzen. Einige sind zu spielerisch, andere berücksichtigen nicht die emotionale Härte des Themas. 

Eine Möglichkeit wäre es, Fragen der Schüler:innen erstmal zu sammeln und daraus für eine weitere Einheit Themenkomplexe zu bilden, denen man sich im Einzelnen widmet. Hierbei besteht der Vorteil, dass man sich in die Themen spezifischer einarbeiten und dadurch die Einheiten gezielter vorbereiten kann. 

Auch der Einstieg über Lehrmaterial der zahlreichen Plattformen in diesem Bereich ist möglich. Hierbei lässt sich ebenfalls bereits eine thematische Linie erahnen und die Vorbereitung kann genauer darauf ausgerichtet sein.

Die vielleicht anspruchsvollste Form ist ein Gesprächsformat, welches einfach alle Fragen zulässt, die die Schüler:innen beschäftigen und über die man mit der Klasse direkt ins Gespräch kommt. Dies ist sehr herausfordernd, weil ein Spagat gelingen muss zwischen der Möglichkeit, Meinungen zu äußern und der Notwendigkeit, antisemitischen Äußerungen oder islamfeindlichen Aussagen entschieden entgegenzutreten. Dazu muss man sich auch firm in der Informationslage zum Thema fühlen, da Fake News schnell als solche entlarvt werden sollten.

Wo finden ich und meine Schüler:innen verlässliche aktuelle Informationen?

Schüler:innen und Lehrkräfte suchen in einer so dynamischen Situation wie derzeit im Nahen Osten nach aktuellen Informationen. Es gibt dabei viele gute Nachrichtenseiten, aber auch unseriöse Seiten, die tendenziös oder sogar gezielt falsch informieren.

Für eine verlässliche Perspektive steht die Seite der Tagesschau. Die Redaktion arbeitet mit hohen journalistischen Standards und die meisten Schüler:innen kennen die Nachrichtenseite bereits. Bei aktuellen Entwicklungen hält sie mit einem Live-Ticker auf dem Laufenden. Noch ausführlicher und aktueller informiert die britische BBC, die bereits seit vielen Jahrzehnten von ihren Lesern für ihre unparteiische Berichterstattung (nicht nur) über den Nahostkonflikt geschätzt wird.

Um einen guten Überblick über die internationale Berichterstattung zu haben, ist eurotopics zu empfehlen. Die Seite funktioniert im Stile einer internationalen Presseschau. 

Um in der Informations-Flut kompetent mit Meldungen umzugehen, empfiehlt es sich auch, das Thema Fake News genauer in den Blick zu nehmen. Auf der Seite von klicksafe gibt es hierzu diverse Unterrichtsmaterialien. Und das Medienmagazin zapp hat dazu ein aktuelles Video produziert, das sich explizit mit dem Konflikt im Nahen Osten beschäftigt. Neben expliziten Fake News ist es auch wichtig, auf eine ausgewogene Berichterstattung zu achten. Einige Medienkanäle informieren nämlich faktisch richtig, aber zum Teil sehr einseitig. 

Bei all den Herausforderungen, die die Bearbeitung des Nahostkonflikts mit euren Schüler:innen für euch mit sich bringt, ist es wichtig, auf eure psychische Gesundheit und die eurer Schüler:innen zu achten. Sowohl für euch als auch für sie kann es sehr aufwühlend und teilweise auch überfordernd sein, sich mit den Vorgängen auseinanderzusetzen. Ihr könnt euch per Telefon, Mail, WhatsApp-Nachricht und auf vielen weiteren Wegen Hilfe holen und diese Adressen auch euren Schüler:innen zur Verfügung stellen.. 

Habt ihr weitere hilfreiche Seiten im Netz oder Materialien zur Unterrichtsvorbereitung für eure Kolleg:innen? Dann schreibt es gerne in die Kommentare!

false

Wenn es um den Kochunterricht in der Schule geht, sind alle Schüler:innen sofort dabei. Gute Mahlzeiten zuzubereiten bedeutet nämlich auch, gutes Essen schnabulieren zu dürfen. Und wer isst nicht gerne leckere, selbstgemachte Gerichte? Passend zum Welternährungstag, der gleichzeitig auch der internationale Tag des Brotes ist, haben wir einige leckere Gerichte herausgesucht, die ihr gemeinsam mit euren Schüler:innen in der nächsten Kochstunde ausprobieren könnt! Zunächst stellen wir uns aber noch eine der wichtigsten Fragen: 

Was sollen wir kochen?

Was Leckeres, na klar. Doch die Erkenntnisse um die Produkte der Zuckerindustrie haben uns schon lange gelehrt, dass nicht alles, was wir lecker finden, auch gut für uns ist. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung spielt nach wie vor eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und die Entwicklung einer jeden Person, insbesondere bei  heranwachsenden Jugendlichen. Wie also gehen wir vor, um ihnen gesunde Ernährung näherzubringen?

Die Basics erklären

Wodurch zeichnet sich gesunde Ernährung aus? Was sind Nährstoffe, Ballaststoffe und Vitamine und wofür benötigen wir sie? Welche Auswirkungen hat ein bestimmter Mangel für unseren Körper? Was für Grundnahrungsmittel gibt es und wie können sie schnell, einfach und lecker mit anderen Lebensmitteln kombiniert werden? Wie kann Lebensmittelverschwendung vorgebeugt werden? Was für Unverträglichkeiten gibt es? Dieser Teil wird euren Schüler:innen vermutlich nicht allzu viel Freude bereiten, er kann aber durchaus hilfreich für ihre persönliche Weiterentwicklung sein. Sich mit dem Thema gesunde Ernährung auseinanderzusetzen ist wichtig, gerade weil es so einfach ist, sich ungesund zu ernähren. Wir sprechen hier nicht von einem Schokoriegel zwischendurch oder einem Döner zum Mittagessen, sondern der Gefahr verarbeiteter Lebensmittel und unzureichender Nährstoffe zu so gut wie jeder Mahlzeit. Euren Schüler:innen die Relevanz von ausgewogener Ernährung nahezubringen, sollte hier das Ziel sein. Helft ihnen, die Gefahren für ihr körperliches und mentales Wohlbefinden aufzuzeigen und diese zu verstehen, damit sie bewusste Entscheidungen für ihre Gesundheit treffen können. Dadurch können sie ein Bewusstsein dafür schaffen, private Lebensmittelverschwendung einzudämmen.

So geht’s!

Ihr solltet in eurem Kochunterricht prinzipiell nach dem Motto „Learning by doing“ vorgehen. Es ist dennoch sinnvoll, alle Schüler:innen an kleinen Grundrezepten zum Beispiel das Schneiden oder Würzen üben zu lassen. Wie schmecken Salz, Pfeffer, Knoblauch, Senf und diverse andere Gewürze und wie viel von jedem ergibt eine Mischung, die gut schmeckt? Üben könnt ihr das beispielsweise an einem Salat, der gemeinsam zubereitet wird. Dabei kann jeder eine kleine Portion Salatsauce für sich selbst zusammenstellen, die ihm/ihr gut schmeckt.

Für größere Kochaktionen empfiehlt sich die Aufteilung in Arbeitsgruppen. Dabei kann sich jeweils eine Gruppe um die Vorspeise, das Hauptgericht und die Nachspeise kümmern, um am Ende gemeinsam ein Drei-Gänge-Menü zu erhalten. In diesen Gruppen kann die Rollenverteilung nach individueller Absprache in der Gruppe geschehen und jede:r Schüler:in kann sich gemäß ihrer Stärken engagieren. Diese Aktion kann wöchentlich rotieren, sodass jede Gruppe mindestens einmal jeden Gang zubereiten kann. Wichtig ist hierbei ein gutes Zeitmanagement, da einige Gerichte wie Kuchen oder Aufläufe oft länger im Ofen brauchen, als ursprünglich vermutet.

Ausprobieren lassen

Oftmals ist es am besten, den Schüler:innen einen angemessenen Freiraum zu lassen und für Fragen, die in den meisten Fällen kommen werden, zur Verfügung zu stehen. Gestaltet ein schulisches Umfeld, in dem Spaß zu haben, sich auszuprobieren und gemeinsam auf einen Moment hinzuarbeiten zu einer gewünschten Sache wird. Die kreative Freiheit werden sie brauchen, um sich entsprechend zu organisieren und die Rollen zu verteilen. Erwartet keine Meisterleistungen von euren Schüler:innen, für viele kann es das erste Mal sein, dass sie aktiv eine Mahlzeit zubereiten. Lobt sie für ihr Engagement und den Versuch, auch wenn es etwas salzig oder fade schmecken mag. Der Lernerfolg, den sie aus der Erfahrung ziehen werden, kann ihre Motivation zu kochen und ihr Interesse an gesunder Ernährung steigern.

Rezeptideen

Vorspeisen sind kleine, appetitanregende Gerichte, die eine mehrgängige Mahlzeit einleiten. Hier sind einige leckere Vorschläge:

  • Salate aller Art (Nudelsalat, Kartoffelsalat, Karottensalat, Wurstsalat, gemischter Salat, Gnocchisalat): Generell kann man aus so gut wie allem einen Salat machen und gerade in Nudelsalate kann man diverse Zutaten wie Schafskäse, Pinienkerne, Spinat, Schinken, Erbsen, Mais und weitere Lebensmittel, die verwertet werden sollen, hineingeben. 
  • Pizzaschnecken: Ein beliebter Trend, der sehr einfach zuzubereiten ist und man immer snacken kann. Perfekt also auch für unterwegs oder als Pausensnack!
  • Suppen: Es existieren viele verschiedene Geschmacksvariationen, insbesondere in Bezug auf Cremesuppen wie Kürbiscremesuppe, Brokkolicremesuppe, Tomatencremesuppe.
  • Klassisch sind natürlich Vorspeisen wie Bruschetta und Antipasti, die einfach und lecker zu so gut wie jedem Gericht passen.
  • Auch rohes Gemüse kann in kleingeschnittener Form mit einem Kräuterquark-Dip zu einem echten Hit werden! Karotten, Kohlrabi, Gurken etc. sind nämlich nicht nur gesund, sondern gerade zu warmen Jahreszeiten auch sehr erfrischend.
  • Wenn man sich mehr Richtung Frühstück orientieren möchte, sind Bagels oder Sandwiches ein beliebter Leckerbissen. Man kann sie nach individuellem Wunsch belegen und auch als kleine Schnitten präsentieren.

Der Hauptgang ist vermutlich das aufwändigste Gericht, das eure Schüler:innen zubereiten werden. Oder zumindest könnten sie das denken. Es gibt aber auch viele schnelle und einfache Gerichte, bei denen euch das Wasser im Mund zusammenlaufen wird. Hier sind einige davon:

  • Wraps: Wir alle lieben sie. Ob in Form von Yufka oder Fitnesswrap, es gibt keine Vorgaben, was rein darf und was nicht. Hier würde es sich anbieten, eine Menge verschiedener frischer Zutaten vorzubereiten, bei denen sich die Schüler:innen selbst zusammenstellen können, worauf sie am meisten Lust haben. Ähnlich wäre es mit Fladenbrot, um sich seinen eigenen Döner herzustellen.
  • Auch eine Möglichkeit sind Tacos oder Enchiladas. Funktionieren tun sie nach demselben Prinzip und geschmacklich werden alle begeistert sein!
  • Nudelgerichte stehen so gut wie immer ganz oben auf der Liste. Hier gibt es dutzende Köstlichkeiten von der klassischen Spaghetti-Bolognese bis hin zu zusammengewürfelten Nudelaufläufen, in denen alle Reste vom Vortag eingearbeitet sind. 
  • Verwertungs-Tipp: Um schmackhafte Saucen herzustellen, kann man eine Menge verschiedener Gemüsereste kleinschneiden, gar kochen, ggf. pürieren und würzen. 
  • Pizza und Flammkuchen sind ebenfalls treue Begleiter, die schnell und einfach sehr individuell und nahrhaft gestaltet werden können.
  • Pfannkuchen aller Art stehen ebenfalls auf dem Plan. Ob es jetzt die typischen Teigvarianten werden oder es in Richtung selbstgemachter Zucchini- und Kartoffelpuffer geht, bleibt euch und euren Schüler:innen überlassen. 
  • Traut euch ruhig auch an Couscous und Falafel ran. Viele Menschen unterschätzen den Geschmack, der sich mit ein wenig Gemüsebrühe fabelhaft entfalten kann. Ein leckeres Beispiel sind mit Couscous gefüllte Paprikas mit Schafskäse, für das besondere Etwas streicht etwas Honig darüber. Einfach unglaublich!
  • Lasagnen und Aufläufe sind allseits bekannt und sehr beliebt. Man mag denken, sie seien aufwändig, doch in Realität kann man hier ganz einfache One-Pot-Gerichte zaubern, indem man alles, was übrig ist, zusammen in die Backform gibt und mit Käse bedeckt. Schon hat man eine leckere, gesunde Mahlzeit, bei der man gleichzeitig auch verhindert, dass die Lebensmittel schlecht werden. Toll, oder?

Der Nachtisch ist oft der süße Abschluss einer mehrgängigen Mahlzeit. Doch nur weil etwas süß schmeckt, heißt es nicht, dass es ungesund sein muss. Im Gegenteil, es gibt viele Möglichkeiten, etwas Süßes zu genießen und sich trotzdem nicht schlecht fühlen zu müssen. Gemüse, Haferflocken oder Proteinpulver in seinen Nachtisch hineinzuschmuggeln oder zu dunkler statt zu Vollmilchschokolade zu greifen, sind nur einige der Möglichkeiten, eure Mahlzeit gesünder zu gestalten. Es ist im Übrigen auch absolut in Ordnung, wenn ihr das nicht tun und lieber mit Genuss eine Tafel Schokolade verspeisen wollt, solange es nicht zum alltäglichen Konsum wird. Leckere Möglichkeiten für den Abschluss eures Drei-Gänge-Menüs könnten folgende sein:

  • Bananenbrot: Inmitten der Corona-Pandemie ist ein regelrechter Hype aufgetaucht, während dem sich viele als Bäcker:innen hierfür ausprobiert haben. Das Bananenbrot ist nicht bloß mega lecker, sondern auch wirklich einfach herzustellen.
  • Muffins oder Cupcakes sind schon lange beliebte Anwärter für den Platz des besten Nachtischs. Und das mit Recht! Einfach zu machen, individuell zu gestalten und köstlich zu vernaschen. Muss man mehr sagen?
  • Sehr gut schmeckt auch ein Apfelkuchen. Er lässt sich sehr einfach auf einem Blech zaubern und wird eure Schüler:innen begeistern.
  • Dazu würde ein selbst gemachtes Eis auch gut passen. Dieses ist nicht sonderlich schwer zuzubereiten und kann um einiges gesünder hergestellt werden, als wenn man es im Supermarkt kauft.
  • Ähnlich ist es bei frisch gemachten Smoothies. Sie sind wirklich einfach herzustellen und sehr erfrischend!
  • Auch Obstsalate oder Obstspieße können sehr gut bei euren Schüler:innen ankommen. In Schokolade getunkt oder beträufelt machen sich die Obstspieße auch hervorragend.
  • Wenn ihr ein Rezept mit Kartoffeln für den Hauptgang wählt, bei dem diese geschält werden müssen, kann man diese Schalen ganz einfach waschen, kurz abtrocknen, etwas würzen und in den Ofen packen, um leckere Chips herzustellen. Damit werden die Reste verwertet und eure Schüler:innen werden ihre Eltern darum bitten, das auch zu Hause zu tun. Sie sind nämlich absolut schmackhaft!

Es gibt natürlich noch jede Menge weitere Gerichte, die ihr in euren Kochunterricht integrieren könnt. Fragt gerne auch bei euren Schüler:innen nach oder gebt ihnen die Aufgabe, kreative Rezeptideen mitzubringen. Achtet bitte auf Unverträglichkeiten und darauf, die Rezepte so zu gestalten, dass man sie auch in vegetarisch-veganer Form zubereiten kann. Diversität beim Essen ist von hoher Bedeutung und eröffnet euren Schüler:innen die Tür zur kulinarischen Vielfalt!

Welche Rezepte habt ihr schon im Kochunterricht ausprobiert? Schreibt es uns gerne in die Kommentare! Viel Spaß beim Kochen!

false

Der Kopf raucht, die Frustration steigt, auf dem Blatt Papier nur ein undurchschaubarer Buchstaben- und Zahlensalat. So sieht der Schulalltag vieler Schüler:innen in einem ganz bestimmten Fach aus: Mathe. In der TIMMS-Studie von 2019 lässt sich sogar ein Abwärtstrend erkennen: Immer mehr Grundschüler:innen haben Probleme mit dem Basiswissen. Und obwohl Mathe zu den beliebtesten MINT-Fächern zählt, wozu wir bereits in unserer Materialsammlung zur Verbesserung des Matheunterrichts berichtet haben, werden 15 Prozent der Schüler:innen von der Angst vor dem Matheunterricht geplagt und sogar jede:r Dritte hat Angst vor den Prüfungen. Doch woher kommt diese Angst? Was ist zu tun, um Schüler:innen das Mathe-Grauen zu nehmen und Begeisterung für die Welt der Zahlen zu säen?

Das Mathe-Image: Wenn X und Y zusammenkämen

Wer hätte gedacht, dass in der Antike diejenigen als „Kulturbanausen“ galten, die sich für eine mathematische Karriere entschieden? Denn eine Ausbildung in den Künsten Literatur und Musik genoss damals ein weitaus höheres Ansehen. Heute hat sich die Wahrnehmung gewandelt – wenn jemand das Studienfach oder den Leistungskurs Mathematik verkündet, wird anerkennend gepfiffen und es fallen Sätze wie „Also ich könnte das ja nicht“ oder „Mathe war immer mein Hassfach – Respekt“. Dennoch scheint ein Gefühl der Entfremdung und Frustration in dieser Anerkennung allgegenwärtig zu sein. Woran liegt das?

Überfliegt man den Lehrplan in Mathe und stolpert dabei über Polynomdivisionen und Integralrechnung, kommt einem das Fach schon ganz schön abstrakt und sperrig vor. Viele Schüler:innen haben genau dieses Problem. Während die Mengen in der Grundschule noch überschaubar sind und einen erkennbaren Bezug zur Realität haben, was den meisten Kindern Spaß im Umgang mit Zahlen bereitet, geht die Freude nach und nach verloren, sobald der Unterricht komplexer und die Konzepte und Formeln abstrakter werden. Denn in keinem Fach bauen die einzelnen Disziplinen so sehr aufeinander auf wie in Mathe. Und wenn das Fundament fehlt, dann lässt sich auch kein stabiles mathematisches Grundgerüst bauen.

Auch existiert ein „erblicher“ Teufelskreis: Eltern, die Probleme in Mathe hatten, geben ihre negativen Einstellungen und Ängste, gewollt oder ungewollt, an ihre Kinder weiter. „Ach, Mathe, das konnte ich auch nicht und habe ich selber nach der Schule nie mehr gebraucht“, lassen manche frustrierten Eltern verlauten. So erfüllt sich die Prophezeiung: Das Kind verfestigt die Überzeugung, sich „umsonst“ zu quälen.

Nicht zuletzt führt der hohe Leistungsanspruch in dem Fach zu erhöhtem Stress. Ein großes Problem ist dabei, dass die meisten Menschen noch immer der Überzeugung sind, entweder wird man mit einer gewissen Mathebegabung geboren oder eben nicht. Wer Mathe versteht, gilt als talentiert und schlau.

Diese Überzeugung führt jedoch in beiden Richtungen zu Angst: Die, die kein Mathe können, verlieren die Motivation, weil sie glauben, „keine Begabung“ zu haben, und die, die Mathe können, werden konstant mit der Angst konfrontiert, dass ihnen das Gegenteil jederzeit bewiesen werden könnte. Dabei liegen mangelnde mathematische Fähigkeiten weniger an einem Mangel an Intelligenz, sondern vielmehr an einem mangelnden Mengenverständnis. Etwas, das eigentlich bereits in der Grundschule vermittelt werden sollte.

Verloren zwischen Zahlenmengen: Die Schwierigkeiten im Unterricht

Alle Kinder werden schon mit großen individuellen Unterschieden im Mengenverständnis eingeschult. Während einige das Arbeitsblatt in Lichtgeschwindigkeit ausfüllen, sitzen die Anderen mit gerunzelter Stirn und ausgestreckten Fingern vor ihren Rechenaufgaben. Die Schwierigkeit für die Lehrkräfte besteht daher, die Kinder mit Rechenproblemen rechtzeitig zu erkennen. Denn Zählen können Kinder ohne Mengenverständnis trotzdem. Die Lehrkräfte bleiben hier leider oftmals auf sich alleine gestellt. Viele Übungen in den klassischen Unterrichtsmaterialien fördern dieses Zählen statt Rechnen geradezu.

So werden die Kinder zwar schnell zu kleinen Zählmeistern, beispielsweise durch das Einkreisen von Mengen, das Dazumalen und Wegstreichen oder durch Schüttelboxen mit roten und blauen Plättchen. Die Rechenfertigkeit, die in den höheren Klassenstufen erfordert wird, kann aber nur mit einem ausgebildeten Mengenverständnis erlangt werden.

Für Kinder, die eine limitierte Sprachfertigkeit aufweisen, kommen außerdem weitere Hürden hinzu. Auf diese Weise wird ein großer Teil der Kinder früh in Mathe abgehängt, was sich meist nicht mehr aufholen lässt.  

Laut dem Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar spielt zudem insgesamt die anhaltende föderale Bildungsungleichheit in Deutschland eine negative Rolle. Die bestehenden Unterschiede in den Lehrplänen der verschiedenen Bundesländer tragen zu den Herausforderungen im Mathematikunterricht bei. Lehrkräfte sehen sich oft mit der Schwierigkeit konfrontiert, Lehrinhalte an verschiedene Vorgaben anpassen zu müssen, was die Effektivität des Unterrichts beeinträchtigen kann. Yogeshwar betont daher die Notwendigkeit einer einheitlicheren Herangehensweise an das Mathematikunterrichtsniveau zwischen den Bundesländern. Darüber hinaus könnte eine gewisse Flexibilität in der Gestaltung des Lehrplans die Lehrkräfte bei der individuellen Förderung ihrer Schüler:innen unterstützen.

Der Matheunterricht hat aber noch ein weiteres großes Problem: Der Fokus liegt nicht selten auf dem reinen Reproduzieren. Lernt man die einzelnen Schritte auswendig, die notwendig sind, um eine Rechnung zu aufzustellen, kommt man erstaunlich weit. Das nötige Verständnis um die Gründe und Hintergründe ist dabei jedoch nicht unbedingt gegeben.

Auf diese Weise geht auch der kreative Aspekt der Mathematik verloren. Yogeshwar bezeichnet sie gar als Kunstform. Rechenprobleme werden im Unterricht allerdings nicht durch das kreative Ausprobieren, Scheitern, das erneute Ausprobieren und schließlichem Erfolg gelöst, sondern häufig durch die schlichte Nachahmung eines vorgegebenen Rechenwegs.

Laut der Talis-Studie von 2020 ist der Matheunterricht aber gerade dann erfolgreich, wenn er auf schlussfolgerndes Denken und Verstehen ausgerichtet ist, inhaltliche Herausforderungen stellt und an die Lebenswelt und das Vorwissen der Schüler:innen anknüpft. Der klassische Unterricht in Mathe fördert also die Frustration, die sich oft zu einer Angst verfestigt. Die Schulzeit hinterlasse dadurch bei vielen eine Art Trauma, so Yogeshwar.

Mathe für alle: Innovative Ansätze zur Überwindung von Lernbarrieren

Dass der Matheunterricht nicht nur ein Image-Problem, sondern ganz reale Mängel aufweist, ist kein Geheimnis. In den letzten Jahren haben sich zahlreiche Projekte und verschiedene Ansätze entwickelt, die sich das Ziel gesetzt haben, den Matheunterricht erlebbar zu machen, Aktivität und Aufmerksamkeit zu fördern und einen Bezug zur Welt herzustellen.

Aufbauend auf der gezielten Förderung des Mengenverständnisses können Lehrkräfte beispielsweise das mathematische Verständnis durch Forschendes Lernen fördern. Im Matheunterricht wird dadurch eine aktive, ausprobierende Herangehensweise begünstigt, um tiefergehendes Verständnis durch Aufgabenvariationen und Untersuchungen von Zahlbeziehungen zu fördern. Somit wird das Lernen anschaulicher und praxisnah.

Aber auch das Dialogische Lernen kann zu mehr Verständnis durch den direkten Einbezug der Schüler:innen mithilfe von Fragen wie „Was denkst du darüber?“ beitragen. Dieser Ansatz verspricht, die Kinder zum selbstständigen Schätzen, Abwägen und Argumentieren zu animieren und mithilfe der Eigeninitiative die Frustrationstoleranz zu verbessern.

Ein Beispiel für ein Projekt zur Förderung des Verständnisses ist die fantasievolle Abenteuerreise Mathalaxie, durch die Kinder spielerisch mathematische Fähigkeiten erlangen. Während sie sich darauf vorbereiten, ein Alien im Weltraum zu besuchen, werden nicht nur mathematische Fertigkeiten erworben, sondern auch soziale Kompetenzen, Selbstvertrauen und eine gewisse Emotionalität vermittelt.

Das auf zehn Jahre ausgelegte Projekt QuaMath, das von der KMK gefördert wird, soll die mathematische Bildung in Deutschland durch gezielte Fortbildungen und Ressourcen für Lehrer:innen verbessern, indem die Lebenswelten der Schüler:innen einbezogen werden. Mit dem diesjährigen Projektstart können sich Schulen teilweise noch bis zum 15. Dezember bewerben und Lehrkraftteams zu Multiplikator:innen des Projekts ausbilden lassen.

Viele dieser Projekte versprechen eine Revolution im Klassenzimmer. Ob und wie weit sie ihre Versprechen halten, wird sich in den kommenden Jahren erst zeigen. Zu hoffen bleibt, dass der Matheunterricht bald für alle zugänglich gemacht wird – auch für diejenigen, die bisher noch auf ihre Finger angewiesen sind, um den Durchblick zu behalten!

Wie gestaltet ihr euren Matheunterricht und was muss sich eurer Meinung nach am Lehrplan ändern? Schreibt eure Ideen gerne in die Kommentare.

false

Der Duft eines frisch geöffneten Klassenbuchs, die feinsäuberlichen Linien und Kästen auf den makellos gedruckten Seiten und dazu ein brandneuer Kugelschreiber: Der Traum einer jeden Lehrkraft – Allerdings im Jahre 2002. In Zeiten der digitalen Bildung und dem multimedialen Lernen an Schulen ist es auch für die Lehrkräfte Zeit, frischen Wind in die Klassen zu bringen. Angefangen bei dem wohl typischsten Merkmal für den Beginn einer Unterrichtsstunde: dem Klassenbuch.

Wir zeigen euch, welche Anbieter es für das digitale Klassenbuch gibt und welche Vor-  und Nachteile ihr aus den verschiedenen Angeboten ziehen könnt. Eine Reise in die Vergangenheit, zusammen mit einem Sprung in die Zukunft des Klassenbuchs, könnt ihr hier nachlesen. In unserem ersten Artikel haben wir euch bereits zwei Anbieter vorgestellt. Klickt doch schnell noch ein Mal rüber, um den bestmöglichen Vergleich zu haben. Für den heutigen Artikel haben wir uns drei unterschiedliche Anbieter genauer für euch angeschaut und möchten unsere Erfahrungen mit euch teilen. 

  1. DieSchulApp

DieSchulApp vereinbart nahezu alle Elemente aus dem Schulalltag. Ihr könnt unter den Modulen verschiedene Bereiche auswählen, die ihr nach Belieben miteinander kombinieren könnt. Darunter das digitale Klassenbuch, Vertretungsplanung, Hausaufgaben, Elternsprechtage und noch vieles mehr. Die App erweitert das analoge Klassenbuch um neue Features. Hier könnt ihr euch einen Überblick über die verschiedenen Module verschaffen. 

Die Funktionen und Nutzung von DieSchulApp wird in diesem Video erklärt.

Zum Thema digitales Klassenbuch könnt ihr all das, was ihr sonst in das analoge Klassenbuch eingetragen habt, direkt digital übertragen. In DieSchulApp sind die Module digitales Klassenbuch und Absenzenverwaltung miteinander verknüpft. Wenn im Sekretariat also bereits eine Krankmeldung eingegangen ist, könnt ihr das direkt in eurem Klassenbuch sehen – andersrum natürlich genauso. Ihr könnt euch Hausaufgaben und Unterrichtsinhalte notieren, Mitteilungen und Hinweise für den Elternsprechtag vorbereiten und ihr habt euer Klassenbuch immer dabei. Das klingt doch schonmal vielversprechend. 

Was uns gut an DieSchulApp gefällt: Die detaillierte und genaue Beschreibung der einzelnen Module und Kategorien gibt einen guten Überblick über das Angebot der App. Die Möglichkeit zur Wunschkombination aus den Modulen ist für uns ein weiterer Pluspunkt. Die App ist DSGVO-konform, nutzt deutsche Server und legt großen Wert auf den Datenschutz. Dass die Preise der einzelnen Module erst auf Anfrage zu sehen sind, sehen wir hingegen als Kritikpunkt an. 

DieSchulApp könnt ihr euch auf euer Smartphone und auf das Tablet downloaden, aber auch über die Weboberfläche nutzen. DieSchulApp verfügt mittlerweile über 2.600 Bewertungen allein im Apple Store. Vielen Nutzer:innen gefällt die Übersichtlichkeit und die einfache Handhabung. Was aber häufig negativ auffällt: Abstürzen und Aufhängen der App und die mangelnde Erreichbarkeit der Servers. 

DieSchulApp bietet euch einen dreimonatigen Testzugang an. Danach variieren die Preise je nachdem, welche Module ihr bucht. Jedes Modul hat einen jährlichen Preis zwischen 49€ und 249€, weitere Preise werden nicht genannt. Über das Formular könnt ihr einen Testzugang und weitere Informationen anfordern.

  1. EduPage

EduPage ist eine Schulsoftware aus dem Raabe Verlag. Mit verschiedenen Funktionen wie digitalen Stunden- und Vertretungspläne, Nachrichtenfunktion, Terminverwaltung und E-Learning möchte die Software euren Schulalltag erleichtern. Für den heutigen Artikel werfen wir wieder einen gezielten Blick auf die Funktion des digitalen Klassenbuchs. Auch bei EduPage könnt ihr alle Notizen, Hinweise und Abwesenheiten, welche vorher analog eingetragen wurden, ganz einfach in das digitale Klassenbuch übertragen. Euren Lehrstoff könnt ihr problemlos über den Stoffverteilungsplan festlegen und bei Bedarf nachtragen. Der Vertretungsplan und das Klassenbuch sind miteinander verknüpft, das heißt, dass die Daten des Vertretungsplans automatisch in euer Klassenbuch übertragen werden. Für den Fall, dass ihr selbst krank oder verhindert seid, könnt ihr Notizen für den Unterricht für eure Vertretung eintragen. Die Anwesenheit der Schüler:innen könnt ihr natürlich auch überprüfen.  

Das Video erklärt euch die Software und die Funktionen wie das digitale Klassenbuch noch einmal genauer.

Was uns gut an EduPage gefällt: Die Website ist informativ und hilfreich aufgemacht. Zu fast allen Themen gibt es Videos und Hilfestellungen, in denen die verschiedenen Funktionen erklärt werden. Die Preise werden transparent auf der Website veröffentlicht und nach unterschiedlichen Kriterien berechnet. Ihr könnt somit direkt nachschauen, welche Funktionen ihr für euer Geld bekommt – ein großer Pluspunkt! Die Software ist DSGVO-konform und eure Daten sind durch SSL-Verschlüsselung geschützt, zudem nutzt EduPage deutsche Server. Was uns negativ aufgefallen ist: Die dazugehörige App hat im Vergleich zu der Website eine weniger ansprechende Aufmachung und wird auch im Apple Store und bei Google Play eher schlecht bewertet. Die App ist also definitiv überarbeitungswürdig. 

Je nach Größe eurer Schüler:innenanzahl und der Schulart variieren die Preise. Ebenfalls könnt ihr noch zusätzliche Funktionen und Pakete buchen. Für jedes Modul könnt ihr einen kostenlosen Testzeitraum anfordern. Bei einem Abrechnungszeitraum über drei Jahre erhaltet ihr fünf Prozent Rabatt auf den jährlichen Preis und bei fünf Jahren erhaltet ihr zehn Prozent Rabatt. Ein möglicher Jahrespreis könnte also so aussehen: Bei einer Anzahl von 501–800 Schüler:innen an einem Gymnasium, zahlt ihr für die Premium Version ohne zusätzliche Module, über einen Abrechnungszeitraum von fünf Jahren 1.258,20 € jährlich. 

  1. SWOP

Last but not least: SWOP. Die Software aus Potsdam soll die Kommunikation und die Verwaltung an Schulen vereinfachen und modernisieren. SWOP vereint die Module Klassenbuch, Info, Noten, Homework, Kalender und Post. Alles, was ihr also vorher im Aushang und der Ablage des Lehrerzimmers vorfinden konntet, die Noten der Schüler:innen, Vergabe der Hausaufgaben und alle für dich wichtigen Termine und Nachrichten, wird in der Software vereint und zusammengefasst. 

In dem Video könnt ihr mehr über SWOP erfahren.

Per Klick die An- und Abwesenheiten der Schüler:innen eintragen, Bemerkungen oder Dokumentationen festhalten und die Hausarbeiten überprüfen – das ist auch bei dem digitalen Klassenbuch von SWOP möglich. Durch die Fehlzeitenmatrix habt ihr einen guten Überblick über die Abwesenheiten eurer Schüler:innen und den Sitzplan eurer Klasse könnt ihr ebenfalls digital festhalten. Im Stundenplan könnt ihr aktuelle Informationen und wichtige Hinweise für eure Kolleg:innen oder Schüler:innen hinterlassen. Alles in einem umfasst das digitale Klassenbuch von SWOP alle wichtigen Elemente, die ihr im Schulalltag benötigt. 

Auch bei SWOP gefällt uns die Aufmachung der Website sehr gut. Alle notwendigen Informationen sind in wenigen Klicks griffbereit. Die Geschichte um die Entstehung von SWOP und die Auflistung der Partnerschulen machen einen guten Eindruck. Die Module sind frei kombinierbar. So könnt ihr das buchen, was ihr wirklich benötigt. Mit verschlüsselten Verbindungen, einem ISO-zertifizierten Hosting und deutschen Servern und der DSGVO-Konformität setzt SWOP auf hohe Sicherheitsstandards und Datenschutz. Bemängeln müssen wir aber auch hier, dass die Preise erst auf Anfrage verfügbar sind. SWOP kommentiert die Situation damit, dass es “kein Produkt von der Stange” sei, sondern immer individuell konfiguriert wird. Dennoch finden wir, dass die Preise zu den verschiedenen Modulen direkt auf der Website den Vergleich zwischen den verschiedenen Anbietern  transparenter machen. Zumal Lehrkräfte oder Schulträger auch nicht immer direkt ein Angebot anfordern möchten, sondern sich zunächst lediglich über die verschiedenen Preise informieren wollen. 

Vieles ist gut, aber nichts ist richtig gut 

Bei DerSchulApp gefällt uns besonders die freie Kombination der Module und umfangreichen Möglichkeiten des digitalen Klassenbuchs. Die häufig bemängelten Probleme mit der App und mit den Servern plus die Tatsache, dass auf der Website keine Preise einzusehen sind, empfinden wir als Kritikpunkt. EduPage überzeugt uns durch die Transparenz der Preise und durch die hilfreiche Gestaltung der Website. Allerdings fällt die App auch hier qualitativ ab und macht uns einen Strich durch die Rechnung. Die Verbindung aus der freien Kombination der Module bei SWOP und die einladende Website mit der Geschichte der Software, zusammen mit den nicht vorhandenen Preisen, kombiniert die Vor- und Nachteile der beiden zuvor genannten Anbieter. 

Das digitale Klassenbuch hat bei allen Anbietern hilfreiche Funktionen. In dieser Hinsicht könnt ihr praktisch nichts falsch machen. Dennoch muss auch das ganze Drumherum betrachtet werden. Einen klaren Testsieger gibt es bei unserem Vergleich nicht wirklich. Letztendlich liegt  es an euch und eurer Schule, ob und mit welchem der zahlreichen Angebote ihr einen weiteren Schritt in Richtung Digitalisierung machen wollt. 

Nutzt ihr an eurer Schule bereits das digitale Klassenbuch? Erzählt uns gerne von euren Erfahrungen!

false

Es steht schon wieder eine Vertretungsstunde an und ihr sucht neue Lernspiele für die Gestaltung? Keine Sorge, wir haben hier ein paar Ideen für euch, mit denen ihr auch kurzfristig Vertretungsstunden spielerisch gestalten könnt. Und sollten diese Ideen nicht ausreichen, haben wir hier auch noch weitere zur Verfügung gestellt. 

Lernspiele in der Gruppe 

Eine erste Möglichkeit, um Schüler:innen Lerninhalte spielend näher zu bringen, können DIY-Spiele sein. 

Hierfür kann beispielsweise Memory von den Schüler:innen selbst gestaltet werden. Im Gegensatz zur klassischen Bilderpaarvariante, lassen sich bei dieser Variation Verknüpfungen erstellen. Es können Paare bestehend aus Jahreszahlen und ihren geschichtlichen Ereignissen, zueinander passenden Mathematikformeln oder Wörtern und ihrer Definition gebildet werden. Auf diese Art und Weise kann jedes Memory fachspezifisch gestaltet werden und festigt gleichzeitig das Wissen der Schüler:innen. 

Besonders bei Sprachen eignet sich das Spiel Fliegenklatsche. Bei diesem Spiel wird die Klasse in zwei Mannschaften aufgeteilt. An der Tafel hängen unterschiedliche Bildkarten. Alternativ kann man auch verschiedene Bedeutungen an die Tafel schreiben. Nun stellen sich je ein:e Mitspieler:in im gleichen Abstand vor die Tafel und haben jeweils eine Fliegenklatsche in der Hand. Die Lehrkraft liest eine Vokabel vor. Die Person, die schneller die entsprechende Definition an der Tafel "abklatscht", hat gewonnen und holt einen Punkt für die eigene Mannschaft.

Eine weitere Idee ist das Kreuzverhör. Bei diesem werden Schüler:innen in zwei Teams aufgeteilt und stellen sich gegenseitig Fragen zum Unterrichtsthema. Wichtig hierbei ist, dass die jeweils fragende Gruppe die Antworten zu den selbst gestellten Fragen weiß. Anschließend fragen sich die Schüler:innen gegenseitig in einem Kreuzverhör ab.

Interaktive Lernspiele

Um ein bisschen Bewegung in die Vertretungsstunde zu bringen, eignen sich interaktive und gruppendynamische Lernspiele. Es können Spiele wie Domino oder 4-Ecken-Raten verwendet werden. 

Bei einer Abwandlung des Spiels Domino werden den Kindern Karten ausgeteilt. Jede Karte enthält unterschiedliche Bausteine zum eigentlichen Thema. Es kann sich dabei um Teile von Formeln oder beispielsweise biologische oder geschichtliche Abläufe handeln, die in die richtige Reihenfolge gebracht werden müssen. Der oder die Startspieler:in stellt sich also an den Anfang. Wer denkt, dass die eigene Karte an die vorherige anschließt, stellt sich hinter die Startperson. Und so geht es weiter, bis alle Schüler:innen und Karten ihren Platz in der Schlange haben. 

Eine weitere Idee wäre das Spiel 4-Ecken-Raten. Bei diesem Spiel stellen sich alle Schüler:innen in jeweils eine Ecke des Klassenzimmers. Jede Ecke stellt eine Station dar. Um nun ein Lernspiel daraus zu machen, kann jede Ecke des Klassenzimmers in verschiedene Themenbereiche eines Fachs unterteilt werden. Steht also eine Vertretungsstunde im Fach Englisch an, kann in der ersten Ecke eine Vokabel abgefragt und in der zweiten Ecke eine Grammatikfrage beantwortet werden. In den letzten beiden Ecken können beispielsweise konjugiert oder ein Satz gebildet oder übersetzt werden. Dieses Spiel eignet sich auch für andere Fächer. So können den Schüler:innen bei einer Mathematikvertretungsstunde in den Ecken verschiedene Rechenaufgaben gestellt werden. Es lässt sich also fachspezifisch anpassen. Es gibt also viele Möglichkeiten, um auch spielerisch interaktiv zu lernen und den Schüler:innen gleichzeitig ein bisschen Bewegung zu verschaffen. 

Digitale Möglichkeiten

Möchte man aber die Vertretungsstunde ein bisschen digitaler gestalten, eignen sich auch hier viele Webseiten. Schließlich dürfen auch digitale Spiele im Klassenzimmer nicht fehlen. In unseren anderen Artikeln zu Spielen in Vertretungsstunden haben wir bereits digitale Quizspiele wie Kahoot, Mentimeter oder Quizlet vorgestellt. Diese eignen sich gut, um das Wissen der Schüler:innen spielerisch  in einem leichten Wettbewerbssetting zu prüfen. 

Um Schüler:innen weitere Inhalte nahe zu bringen, eignet sich die Website Khan Academy. Bei Khan Academy handelt es sich um eine nicht-kommerzielle Website mit Lernmaterial. Sie bietet sowohl Erklärvideos als auch Aufgaben vom Grundschulniveau bis hin zu Universitätsaufgaben an. Es findet sich also genügend Lernmaterial für alle Klassenstufen, das zusammen mit den Schüler:innen erarbeitet werden kann.

Um aber am Ende auch mal eine Pause einzulegen oder eine Vertretungsstunde einfach mit einem Spiel ausklingen zu lassen, können Gartic Phone oder skribbl.io verwendet werden. Bei beiden Spielen handelt es sich um Zeichenspiele auf dem eigenen Endgerät. Es werden Phrasen oder Wörter zum Zeichnen gegeben und anschließend auch die Zeichnungen anderer erraten. Mit diesen Spielen können die Schüler:innen gegen Ende der Stunde ein wenig entspannen.

Vertretungsstunden können manchmal eine Herausforderung für Lehrkräfte sein. Jedoch können sie mit Lernspielen wie diesen auch mit kurzer Vorbereitungszeit ein voller Erfolg werden und den Schüler:innen gleichzeitig spielend sowohl Lerninhalte näher bringen, als auch euch ein wenig entlasten. Und dank ihrer Flexibilität eignen sich die Lernspiele auch für alle Alters- und Klassenstufen. Die nächste Vertretungsstunde kann kommen!

Welche Lernspiele kennt ihr schon und welche würdet ihr am ehesten in eurer nächsten Vertretungsstunde anwenden? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!

false

Nur jeder zehnte deutsche Jugendliche zwischen zehn und 18 Jahren kann programmieren. Das geht aus einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom aus dem Jahr 2018 hervor. Ob sich die digitale Kompetenz an deutschen Schulen in den letzten fünf Jahren verbessert hat, ist fraglich. Wie Lehrer News bereits im Frühjahr berichtete, gilt Informatik in gerade einmal fünf Bundesländern als Pflichtfach, in den meisten gibt es nur freiwillige Angebote. 

Trotz mangelnder staatlicher Maßnahmen, könnt ihr als Lehrkräfte eine technische Ausbildung in den Unterricht integrieren, um eure Schüler:innen bestmöglich auf ihre digitale Zukunft vorzubereiten. Eine solche Möglichkeit bieten Arduino und Raspberry Pi: kreditkartengroße Minicontroller bzw. Minicomputer, die vielfältige  Möglichkeiten bieten, die Arbeit mit Computern praktisch zu erlernen. Um euch die Unterrichtsvorbereitung zu erleichtern, stellen wir im Folgenden einige Projekte vor, die kostenlos online abrufbar sind und mit denen ihr Spaß am Programmieren wecken könnt!

Arduino oder Raspberry Pi?

Obwohl Arduino und Raspberry Pi häufig als Konkurrenzprodukte betrachtet werden, ist der Raspberry Pi ein eigenständiger Minicomputer, an den, wie bei herkömmlichen Geräten, zur Bedienung lediglich eine Maus, ein Monitor und eine Tastatur angeschlossen werden müssen. Anders beim Arduino: dieser Minicontroller führt den von einem angeschlossenen PC überspielten Code aus. Der Arduino durchläuft also wiederholt ein Programm, während der Raspberry Pi mehrere Programme nacheinander oder gleichzeitig abspielen kann. Da die eingeschränkten Funktionen des Arduino die Handhabung erleichtern, geschieht die Wahl zwischen den zwei Produktreihen am Besten anhand des Kenntnisstandes der Schüler:innen und dem angestrebten Niveau des Projekts. 

Arduino Projekt: Von der Blinkenden LED bis zum Autonomen Roboter

Dieses Projekt des Schülerforschungszentrums Südwürttemberg entstand im Laufe von zehn aufeinanderfolgenden Workshops mit Schüler:innen der 4. bis 6. Klasse. Zu Beginn werden die Grundlagen der Elektrizität abgefragt, um Teilnehmer:innen die Arduino-Hardware näherzubringen, bevor die Entwicklungsumgebung Arduino IDE und erste C++-Codes vorgestellt werden, die im Laufe des Projekts immer anspruchsvoller werden. Auch kommen neue Bauteile wie ein Multimeter und ein Analog-Digital-Wandler dazu. Diese schrittweise steigenden Ansprüche verringern die Gefahr, weniger-technikaffine Schüler:innen zurückzulassen. 

Der Fokus des Projekts liegt auf alltäglichen Anwendungen des Arduinos. Teilnehmer:innen bauen beispielsweise einen Bewegungsmelder oder verschiedene Motoren und bekommen so ein Verständnis dafür, wie viele selbstverständliche Vorgänge heute auf Computer und Codes angewiesen sind. Das Projekt endet mit dem Bau eines eigenen Roboters, um auch die spielerische und kreative Seite der Arbeit mit Computern aufzuzeigen. 

Das Material kann entweder als Lehrerleitfaden verwendet oder den Schüler:innen zur selbstständigen Erarbeitung zur Verfügung gestellt werden. Es enthält neben erklärenden Lesetexten, Abbildungen und Grafiken auch elf Arbeitsblätter, inklusive ausführlich erklärten Lösungen. Die Materialliste am Kopf jedes Arbeitsblattes erleichtert die Unterrichtsvorbereitung. Besonders für technische Laien ist das beigefügte Arduino-Glossar hilfreich, in dem wichtige IT-Begriffe, die Grundlagen der C++-Programmierung und die Behebung häufiger Syntaxfehler im Code erklärt werden. 

Das Projekt-Dokument bietet in vielen Fällen schon den fertigen Code für die gegebenen Problemstellungen. Dieser wird den Schüler:innen ausführlich erklärt, bevor er in Arduino IDE übertragen werden soll. Mag diese Präsentation von Wissen zum Lernstil einiger passen, wird der Learning-by-Doing-Aspekt, der anderen Lerner:innen hilft, deutlich verringert. 

Weitere Arduino Projekte

  • Der Workshop “Von der Schönheit und Eleganz Programmierbarer Gegenstände” von starthardware.org ist auf nur drei Tage ausgelegt. Die Aufgaben sind einfach gehalten und es wird eine fertige PowerPoint Präsentation mitgeliefert. 
  • Die Qualitäts- und Unterstützungsagentur - Landesinstitut für Schule NRW bietet “Materialien für einen ‘Sanften Einstieg’ in die Microcontroller-Programmierung”. Nach der Erarbeitung der Hard- und Software und der Programmierung anhand zahlreicher Arbeitsblätter bekommen Schüler:innen die Gelegenheit, ihre eigenen Projekte frei zu planen und durchzuführen. Auch enthalten sind Lernerfolgskontrollen um das Projekt abzuschließen. 

Raspberry Pi Projekt: Unterrichten mit dem Raspberry Pi

Diese Unterrichtsreihe wurde bei der Arbeit mit Schüler:innen der 6. Klasse entwickelt. Sie ist auf 30 Stunden ausgelegt und begleitet Teilnehmer:innen in stetigen Schritten von der Einführung der Hardware, über die Aneignung der Programmiersprachen Scratch und Python, bis hin zum Programmieren eigener Spiele. 

Neben exakten Stundenabläufen, die euch die Unterrichtsvorbereitung erleichtern, bietet das Heft Verweise auf unterschiedlichste Hilfsmittel, z.B. kostenloses Unterrichtsmaterial zur spielerischen Aneignung der benötigten Programmiersprachen. Der ausführliche Lehrerleitfaden wird von 46 Arbeitsblättern begleitet. Diese ermöglichen Schüler:innen mithilfe von bunten Abbildungen und Grafiken die selbständige Arbeit im eigenen Tempo. Alle Lösungen werden ausführlich erklärt. 

Inhaltlich punktet das Heft mit seinem Fokus auf Computerspielen und kreativen Eigenprojekten. Sechs Stunden sind alleine dem Programmieren mit Minecraft gewidmet. Das beliebte Spiel ist in einer Raspberry Pi Version verfügbar, mit der man durch Python-Befehle unmittelbar in die Spielwelt eingreifen kann. Das Projekt endet zudem mit zehn Stationen, die selbständig je nach Interesse bearbeitet werden können. Hier lernen Schüler:innen unter anderem, Pixel-Art zu erstellen, eine Spielsteuerung aus Papier zu basteln oder einen Joystick anzustecken. 

Den Projektstart bildet ein dreistündiger Theorieblock zur Geschichte und zum Aufbau des herkömmlichen Computers. Obwohl entsprechende YouTube-Videos verlinkt wurden, können diese Einheiten etwas trocken ausfallen, wenn ihr keinen Zugang zu historischen Computern habt. Allerdings verschafft dieser Teil den Schüler:innen ein Verständnis für den Zusammenhang zwischen ihrem eigenen PC oder Tablet und dem Raspberry Pi. 

Weitere Raspberry Pi Projekte

  • Die Bergische Universität Wuppertal bietet neben einem Skript für Lehrkräfte auch Arbeitsblätter und Lesetexte, die selbständiges Arbeiten ermöglichen. Der Fokus liegt auf alltäglichen Anwendungen. So kann beispielsweise eine Infrarotfernbedienung oder ein digitales Thermometer erstellt werden.
  • Das Material “Programmiersprache mithilfe von Raspberry Pi Kennenlernen” von lehrer-online.de lehrt durch Lesematerial und Fragestellungen das Programmieren am Raspberry Pi. Zum Schluss sind Schüler:innen in der Lage, mit Python eigene Zeichnungen anzufertigen. Das Material bildet den Beginn eines langfristigen Projekts, der Astro Pi Challenge, bei der Teilnehmer:innen die Chance haben, mit selbstgeschriebenen Programmen wissenschaftliche Untersuchungen im All durchzuführen. Das restliche Material zur Challenge findet ihr hier und hier.

Egal ob Computerfreaks oder technische Anfänger, mit der vielfältigen Auswahl an frei zugänglichen Arduino- und Raspberry Pi-Projekten, die online zu finden sind, wird auch eure Klasse im Nu zu Programmierprofis. Kennt ihr noch weitere Projekte, die wir nicht genannt haben? Schreibt sie uns gerne in die Kommentare! Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobieren!

false

Die Bühne erstrahlt im gleißenden Licht, der Vorhang hebt sich langsam, und ein ganzes Universum entfaltet sich vor unseren Augen. Das Theater – ein magischer Ort, an dem Geschichten lebendig werden, Emotionen in ihrer reinsten Form ausgelebt werden und die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen. Ein Ort, der uns zum Lachen, Weinen, Nachdenken und Staunen bringt.

Schon seit Jahrhunderten übt das Theater eine unvergleichliche Faszination auf Menschen aus der ganzen Welt aus. Es ist ein Ort der Kreativität und des Ausdrucks, an dem Schauspieler:innen in verschiedene Rollen schlüpfen und so unterschiedliche Facetten der menschlichen Existenz erforschen.

Im schulischen Kontext hat das Theater viele Bezeichnungen: Schultheater, Literatur und Theater, Darstellendes Spiel, Schulspiel, Theater (in der Schule) und viele weitere. Genauso vielfältig ist der Ruf, der dem Theaterspiel hinterher eilt. Ob als absolutes Lieblingsfach oder Schrecken des Tages – sobald die Schüler:innen einmal richtig erfahren haben, was es bedeutet, dabei zu sein, finden die meisten doch mehr Gefallen an der Sache als ursprünglich angenommen. Vor allem durch  die große Auswahl an Einsatzmöglichkeiten für Schüler:innen bei der kommenden Aufführung entsteht nicht das Gefühl des Zwangs, sich auf die Bühne zu stellen und dem Publikum allein etwas darzubieten. Man wird Teil eines Ganzen, das gemeinsam etwas Großartiges auf die Beine stellt und seine Zuschauer:innen begeistert.

Der Schauspielunterricht

Den größten und somit zeitaufwendigsten Teil des Schultheaters nimmt der eigentliche Unterricht ein. Doch wie gestaltet man diesen am besten? Mit oftmals zwei Schulstunden oder als freiwillige AG nimmt das Theater einen Zeitpunkt in der Woche für sich ein, an dem regelmäßig diverse Übungen durchgeführt werden, die den Schüler:innen wertvolle Fähigkeiten vermitteln, die ihnen auch im alltäglichen Leben von Vorteil sein können. Diese können beispielsweise das bekannte Pokerface sein, für das man einiges an Konzentration benötigt, oder die spontane Umstellung von einer Situation auf eine neue. Auch das Einlassen auf gewisse Übungen, die die Schüler:innen möglicherweise als peinlich ansehen könnten, hat das Potenzial, das Selbstwertgefühl sowie die Gruppendynamik zu stärken, da sich alle Beteiligten in einem sicheren Rahmen gemeinsam zum Affen machen. Es soll eine Zeit sein, in der sie lernen, dass es okay ist, von der Gesellschaft als merkwürdig bezeichnete Dinge zu tun, weil die Bedeutung solcher Übungen einzig und allein davon abhängt, wie man selbst auf die Sache blickt. Dass die Schüler:innen von Anfang an dieselbe Einstellung dazu haben werden, könnt ihr vermutlich nicht erwarten. Dennoch ist es ein Prozess, der ihnen im Laufe der Zeit klar werden kann.

Jede Woche aufs Neue versuchen Lehrer:innen ihre Schüler:innen dazu zu bringen, sich im Theaterunterricht auf neue Übungen einzulassen. Das zu erreichen ist allerdings gar nicht so einfach. Für einen angenehmen Start sind Aufwärmübungen von großer Bedeutung, da die körperliche und mentale Vorbereitung wie beim Sport notwendig ist, um sich voll auf die Sache einlassen zu können. Solche Übungen können als Spiele verpackt sehr unterschiedlich sein, der Kreativität sind keinerlei Grenzen gesetzt. Ob es nun Spiele zum Aufputschen oder auspowern sind, solche, die allein oder in Gruppen stattfinden oder verbal vs. nonverbal, am besten probiert ihr eine Menge aus und achtet darauf, wie sehr die Schüler:innen darauf reagieren und worauf sie am meisten anspringen. Natürlich könnt ihr sie auch einfach fragen, alle Ideen können aufgegriffen und weiterentwickelt werden. Auch der Kreativität der Schüler:innen sollen keine Blockaden im Weg stehen. Eine große Auswahl an verschiedenen Übungen für euren Unterricht findet ihr auf den Seiten des “Improwikis”. Hier werden euch Erklärungen, wertvolle Tipps und alles rund ums Thema Improtheater gegeben. Schaut dort gerne mal vorbei und probiert verschiedenes aus, im Endeffekt kann euren Schüler:innen jede Übung helfen, sie im Hinblick auf ihre Improvisationsfähigkeit, ihre Selbstwahrnehmung und ihr Bewusstsein zu stärken.

Eine Story finden

Wenn man sich nun ein volles Schuljahr oder sogar länger damit beschäftigt, seine kleine Gruppe aufzubauen, ist es natürlich schön, zum Ende hin eine Vorführung auf die Beine zu stellen. Viele Schüler:innen sehen das als Highlight des Kurses und es hat wahrlich einen großen Effekt auf die Motivation der Gruppe, wenn sie gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten. Jetzt stellt sich jedoch die Frage: Was wollen wir überhaupt aufführen?

Das ist sehr abhängig davon, ob man sich eher an eine Geschichte binden oder frei in seiner Improvisation bleiben will. Es gibt hier viele Möglichkeiten vorzugehen, insbesondere auch dadurch, dass es verschiedene Arten von Vorführungen gibt. 

  1. Das Improtheater lebt von seiner Ungewissheit. Die Schauspieler selbst gehen auf die Bühne, ohne zu wissen, was am Ende dabei herauskommen wird. Es beginnt oft mit einem Input, gerne auch vom Publikum, der einen Ort, eine Situation oder einen Beruf vorgibt und die Schauspieler reagieren situationsbedingt sehr individuell. Dadurch ist kein Stück wie ein anderes und lässt sich auch nicht nachstellen. Diese Art der Vorstellung ist gut geeignet für besonders kreative und offene Gruppen.
  2. Ein vorhandenes Stück heraussuchen erleichtert oft die Arbeit und ist gut dafür geeignet, wenn man nicht mehr viel Zeit bis zur Aufführung hat. Die Schüler:innen bekommen jeweils eine passende Rolle zugeteilt und halten sich an ihr Skript. Dadurch lernen sie das Schauspielern kennen, dass wir alle aus Fernsehserien und Filmen kennen.
  3. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Schüler:innen ihre Aufführung selbst entwerfen zu lassen. Dafür können sie in kleinen Gruppen ihre eigenen Geschichten schreiben, einüben und im Klassenverband vorstellen. Zusätzlich werden weitere Gruppen mit anderen Schüler:innen gebildet, die wieder andere Szenen einüben. Diese einstudierten Szenen lassen sich miteinander zu einem selbst erarbeiteten Stück zusammenfügen, das garantiert sehr einzigartig hervorstechen wird. Die Schüler:innen haben hier die gestalterische Freiheit sich selbst auszudrücken und miteinander zu arbeiten, sich aber auch gleichzeitig Inspiration von anderen Gruppen zu holen.

Die Premiere steht bevor: Sieben Aspekte, die es zu beachten gilt 

Wenn ihr euch für eine Art der Vorführung entschieden habt, ist das Einüben natürlich von massiver Bedeutung. Es ist völlig verständlich, wenn eure Schüler:innen auch nichts anderes machen wollen, als an ihren Szenen zu arbeiten oder mehr zu üben. Für eine gelungene Aufführung ist das aber nicht alles, was beachtet werden muss.

Es gibt einige wichtige Punkte, die ihr definitiv im Auge behalten müsst, damit eure Aufführung zu einem Moment wird, den ihr und auch eure Gäste gerne in Erinnerung behalten werdet.

  1. Aufteilung in Arbeitsgruppen: Es muss schon einige Zeit im Voraus festgelegt werden, wer sich um wichtige aufführungsrelevante Dinge wie Bühnenbild, Beleuchtung und Kostüme, falls ihr euch für welche entscheidet, kümmert.
  2. Location: Im besten Falle hat eure Schule ein eigenes Theater im Gebäude. Ansonsten sucht ihr euch einen großen Raum wie die Aula und baut eine kleine Erhebung hin. Es ist sehr wichtig, dass ihr von allen Gästen gut gesehen werdet. Dabei ist es auch wichtig, dass der Raum etwas abgedunkelt werden kann oder die Vorführung zu einer Zeit stattfindet, an der es nicht mehr so hell draußen ist, damit der Blick voll auf die Schauspielenden gerichtet ist. Zudem dekoriert ihr den Raum am besten mit euren Plakaten und sorgt schon beim Einlass der Gäste für eine angenehme Atmosphäre.
  3. Technik: Versucht so gut es geht darauf zu achten, dass ihr moderne Technik für die Lichtführung und Musik verwendet. Wenn eure Schule diese nicht zur Verfügung stellt, könnt ihr bei anderen Schulen oder privat nachfragen, ob ihr euch die Technik ausleihen könnt. Unterschätzt nicht die Wirkung, die eine gute Lichtführung gepaart mit dem richtigen Einsatz von Musik haben kann, um eine Atmosphäre passend zur Szene herbeizuführen. Bei der Musik achtet ihr bitte auf Lizenzen, damit es keine rechtlichen Probleme gibt. Im Internet findet ihr eine Menge Quellen für lizenzfreie Musik, wie z.B. SoundCloud. Falls ihr Schüler:innen habt, die sehr ungern auf die Bühne wollen, ist die Bedienung der Technik eine gute Einsatzmöglichkeit für sie, genauso in die Vorführung integriert zu sein wie die anderen.
  4. Bühnenbild: Für eine gelungene Theateraufführung braucht man nicht unbedingt viele Requisiten oder aufwändige Hintergründe. Oftmals ist es mehr als genug, wenn man die vorhandenen Sachen wie Kisten, Blöcke, Stühle nimmt und seiner Geschichte individuell zu eigen macht. So kann ein Tisch beispielsweise in der einen Szenen als eine Wand, in der anderen als ein Bett oder ein Bartresen genutzt werden. Das Publikum wird die Verwendung des Gegenstandes dem Sinn der Geschichte entnehmen können. Gegebenenfalls können auch einfarbige Tücher benutzt werden, um z.B. Gegenstände zu bedecken, damit diese nicht zu sehr hervorstechen oder umgekehrt, um ihnen eine hervorgehobene Wirkung zu geben. 
  5. Werbung: Ihr wollt natürlich, dass eure Aufführung gut besucht ist, deswegen empfehlen wir, Plakate von euch anzufertigen und in eurer Schule und Stadt zu verteilen. Animiert die Schüler:innen dazu, ihre Verwandten und Freunde einzuladen und vielleicht auch Leute darauf anzusprechen, euch zu sponsern. Das kann auch eine Finanzierungsmöglichkeit für beispielsweise Getränke sein.
  6. Eintritt: Falls ihr euch dafür entscheidet, von euren Gästen Eintrittsgelder zu verlangen, ist das Erstellen von Tickets ein weiterer Punkt, über den ihr euch Gedanken machen müsst. Insbesondere dann raten wir, dass ihr euch zum Thema Lizenzen informiert, um keine Schwierigkeiten bezüglich der ausgewählten Musik zu bekommen. Ihr benötigt des Weiteren eine Abendkasse mit genügend Wechselgeld, dabei würde sich auch der zusätzliche Verkauf von Snacks und Getränken anbieten.
  7. Ablaufplan: Ganz wichtig ist ein Plan zum Ablauf der Aufführung. Wann kommt wer dran? Wer baut zwischendrin um? Wer öffnet und schließt den Vorhang? Gibt es eine Danksagung am Ende? Brauchen wir Blumen oder Schokolade, um uns bei jemandem zu bedanken? In welcher Reihenfolge gehen alle am Ende raus und wie oft verbeugen wir uns? Wie gehen wir von der Bühne? Lasst euch nicht täuschen, das Ende einer Schulvorführung verrät oft, wie gut eine Planung wirklich ist.

Showtime

Jetzt ist es so weit – Showtime! Doch bevor es losgeht, sammelt eure Schüler:innen zusammen und macht einige Atem- und Aufwärmübungen. Schreit einmal laut zusammen, wenn es hilft. Die Aufregung bei der ersten Aufführung ist immer erstmal neu und vielleicht auch beängstigend für viele, umso wichtiger ist es, den Schüler:innen ein Gemeinschaftsgefühl zu vermitteln - sie sind nicht alleine. Motivation und vor allem Spaß ist es, was die sie antreiben soll, deswegen kann eine hoffnungsvolle Ansprache genau das sein, was viele in diesem Moment brauchen werden.

Ganz wichtig: Niemand weiß, was ihr tut, außer euch selbst! Wenn irgendetwas nicht nach Plan laufen sollte, ändert den Plan. Der Text wird vergessen? Improvisiert! Niemandem wird es wirklich auffallen, wenn sich Kleinigkeiten verändern, also solltet ihr euch auch nicht dafür fertig machen oder ärgern. Am Ende geht es darum, einen schönen Abend zu haben und einen Moment zu erschaffen, an den man sich noch lange zurückerinnern wird.

Im Nachhinein

Als unterrichtende Lehrkraft solltet ihr euren Schüler:innen nach der Vorführung jede Menge Lob geben. Sie haben es verdient! Es ist meistens der Abschluss eurer gemeinsamen Zeit, sollte es keine Zwischenaufführung in der Schule sein.  Versucht dementsprechend den Moment in vollem Maße zu genießen und auch euch selbst das Lob zuzusprechen, das ihr verdient. Es werden eine Menge Menschen darum ringen, den Schüler:innen ihre Bewunderung auszusprechen, dadurch gehen viele Kleinigkeiten unter. Deswegen kann es für eure Schüler:innen wunderbar sein, ein kleines Geschenk als Andenken mitzubekommen, wie eine Blume oder andere Kleinigkeiten, um eure Wertschätzung auch physisch wahrnehmen zu können. 

Ein wirklich schöner gemeinsamer Abschluss ist es, die Aufzeichnung der Aufführung als Klasse zusammen noch einmal anzuschauen und Revue passieren zu lassen. Dabei kann man sich z.B. Pizza bestellen und sich gegenseitig austauschen, um Einblicke in Situationen zu erhalten, die man selbst nicht mitbekommen hat. Zudem könnt ihr Kopien der Aufzeichnung verteilen oder die Schüler USB-Sticks mitbringen lassen, damit sie ihre Aufführung nochmal privat ansehen können.

So eine Aufführung bleibt oft noch lange Zeit im Gedächtnis der Schüler:innen und der Lehrkräfte als Moment, der wirklich schön war und Spaß gemacht hat. Viele erinnern sich auch noch Jahre später gerne daran und sind stolz auf sich und ihre Leistung. Habt ihr auch schon einmal eine Aufführung organisiert? Erzählt uns gerne in den Kommentaren, was ihr für Erfahrungen gemacht habt und welche Tipps euch geholfen haben, eure Aufführung bestmöglich vorzubereiten. 

false

Der Physikunterricht ist ein Schlüsselbereich der Bildung, der das Verständnis der grundlegenden Naturgesetze und Prinzipien unserer Welt fördert. Deshalb ist es wichtig, dass ihr in eurem Unterricht hochwertige Unterrichtsmaterialien zur Hand habt, die nicht nur informativ, sondern auch ansprechend und interaktiv sind. Im Folgenden haben wir für euch eine handverlesene Auswahl an Arbeitsblättern und Ressourcen herausgesucht, die speziell für den Physikunterricht entwickelt wurden.

Der Übungskönig

Der Übungskönig erweist sich als wertvolle Ressource für den Physikunterricht. Mit einer breiten Palette an Unterrichtsmaterialien für eine Vielzahl von Fächern, einschließlich Physik, deckt die Seite die Bedürfnisse von Schüler:innen der 7. und 8. Klasse an Gymnasien und Realschulen ab. Die angebotenen Arbeitsblätter sind als PDF-Dateien verfügbar und auch Lösungsblätter sind vorhanden, um Lernen und Selbstüberprüfung zu erleichtern. 

(Quelle: Übungskönig)

PhysikDigital

Die Webseite PhysikDigital.de erweist sich als umfassende Anlaufstelle für hochwertige Ressourcen für euren Physikunterricht. Die Seite ist strukturiert nach den verschiedenen Stufen der Sekundarstufe, Einführungsphase, Grundkurs und Leistungskurs, was es Lehrkräften ermöglicht, gezielt auf die Bedürfnisse aller Jahrgänge einzugehen. PhysikDigital.de bietet eine umfangreiche Sammlung von Experimenten, Arbeitsblättern und Animationen, die den Physikunterricht lebendig gestalten. Doch das ist noch nicht alles – die Website bietet auch Ressourcen für Physikunterricht in Englisch sowie für die Fächer Mathematik und Sport. Für eine noch tiefergehende Exploration gibt es zu einzelnen Teilbereichen YouTube-Videos und Arbeitsblätter in den Formaten PDF und Word, um den Unterricht abwechslungsreich und interaktiv zu gestalten.

(Quelle: PhysikDigital.de Sekundarstufe 1 Elektrostatik)

Schulportal

Für Lehrkräfte, die viel Wert auf Vielfalt und Qualität im Physikunterricht legen, ist Schulportal.de eine gute Ressource. Die Webseite bietet eine umfangreiche Sammlung von etwa 1.000 Arbeitsblättern im Fach Physik, die die Jahrgänge 5 bis 13 abdecken. Besonders bemerkenswert ist die Anpassungsfähigkeit dieser Materialien, die für Schulen aller Schultypen in Deutschland geeignet sind, sei es an Gymnasien, Realschulen, Hauptschulen, Förderschulen oder beruflichen Schulen. Alle Arbeitsblätter, die ihr hier findet, sind als PDF oder Word Format vorhanden. Diese vielfältige Auswahl an Ressourcen ermöglicht es euch, euren Unterricht bedarfsgerecht anzupassen und Schülern eine effektive und gezielte Unterstützung in Physik zu bieten.

(Quelle: Schulportal.de)

Klett

Der Klett Verlag ist eine bewährte Quelle für hochwertige Bildungsmaterialien, insbesondere für die Sekundarstufe 1, sowohl für mittlere Abschlüsse als auch für Gymnasien. Die Webseite des Verlags bietet eine breite Palette von kostenlosen Arbeitsblättern, die viele verschiedene Themen abdecken und in verschiedenen Formaten wie PDF, XLSX und DOCX verfügbar sind. Darüber hinaus bietet Lehrwerk-Online des Klett Verlags eine Fülle von Materialien und Videos für eine Vielzahl von Themen und Jahrgängen, um Lehrkräften und Schüler:innen gleichermaßen eine umfassende Unterstützung im Lernprozess zu bieten.

(Quelle: Klett)

Bildungsserver

Falls euch das immer noch nicht reicht, dann ist der deutsche Bildungsserver die ideale Anlaufstelle. Hier findet ihr eine beeindruckende Sammlung von Arbeitsblättern zu einer breiten Palette von Themen sowie eine äußerst umfangreiche Linksammlung. Der Bildungsserver bietet euch einen Überblick zu Materialien der Landesbildungsservern, darunter Baden-Württemberg, Berlin-Brandenburg, Hamburg und Rheinland-Pfalz. Zudem sind weitere Physik Fachportale wie Studimup, LEIFIphysik und Welt der Physik und viele weitere vertreten. Außerdem gibt es Medientipps für den Unterricht, aktuelle Themen, nützliche Linktipps und vieles mehr. Hier findet ihr garantiert etwas für den Physikunterricht in der Sekundarstufe.

(Quelle: Bildungsserver Physik Sekundarstufe)

Abschließend ermutigen wir euch dazu, diese wertvollen Ressourcen zu nutzen, um euren Physikunterricht aufzuwerten und das Interesse eurer Schüler:innen an der faszinierenden Welt der Naturwissenschaften zu wecken. Habt ihr bereits Erfahrungen mit den genannten Plattformen gemacht? Teilt eure Gedanken und Empfehlungen gerne in den Kommentaren unten. Die gemeinsame Diskussion und der Austausch von Ideen können dazu beitragen, den Physikunterricht für alle Beteiligten noch spannender zu gestalten. Wir freuen uns auf eure Meinungen und Erfahrungen!

false

Zugegeben, Mathematik und deren verschiedene Teilbereiche können ganz schön verwirrend und fordernd, sowohl für Lehrkräfte als auch Schüler:innen sein. Jedoch kann es an dieser Stelle helfen, sich den Stoff nicht ausschließlich über alte staubige Wälzer anzueignen, die keinen Raum für Interaktion und Übung bieten, sondern die modernen Formen der Technologie zu nutzen und auf Lernvideos zurück zu greifen, um alle Schüler:innen mit an Bord zu holen. Lernvideos können dem eigenen Tempo angepasst werden, veranschaulichen und schaffen es, insofern sie gut umgesetzt sind, Lerninhalte kompakt und effizient zu vermitteln. Darüber hinaus haben Schüler:innen die Möglichkeit, sich die Videos beliebig oft, egal wann, egal wo, erneut anzusehen, um deren Lernerfolg zu verstärken und zu festigen. 

Die lineare Algebra ist ein fundamentaler Bereich der Mathematik, der sich mit Vektoren, Vektorräumen, linearen Gleichungssystemen und linearen Abbildungen beschäftigt. Sie bildet die Grundlage für viele andere mathematische Disziplinen und hat Anwendungen in verschiedenen Bereichen wie Physik, Informatik und Ingenieurwissenschaften.

Verwendet werden dabei mathematische Objekte wie Vektoren und Matrizen, um komplexe Probleme zu modellieren und zu lösen. Durch die Analyse von linearen Gleichungssystemen können Lösungen für verschiedene Probleme gefunden werden, wie zum Beispiel die Bestimmung von Schnittpunkten oder die Berechnung von Flächeninhalten. Soweit so bekannt. Wie bringe ich das Thema nun am besten rüber?

Zunächst gilt es, sich einen Überblick zu verschaffen und qualitativ hochwertige und zum Unterricht passende Materialien und Kanäle zu erkennen und den Nebel rund um die ganzen Fachbegriffe zu lichten. Um euch dabei zu helfen, haben wir bereits eine “Best-of”-Auswahl der Lernvideos zum Thema lineare Algebra für euch parat: 

  1. Mathe by Daniel Jung 

Mit knapp 900 Tausend Followern gehört der Youtube-Kanal von Podcaster, Autor, Entrepreneur und Content-Creator Daniel Jung zu den größten deutschsprachigen Bildungskanälen mit dem Schwerpunkt Mathematik. Bereits seit dem Jahr 2011 erscheinen auf diesem Kanal Videos rund um den Themenbereich Mathematik. Mittlerweile haben sich hierzu auch Videos aus den Bereichen Zukunft der Bildung sowie künstliche Intelligenz gesellt. Der äußere Aufbau und der Ablauf der meisten Mathematik-bezogenen Lernvideos ähnelt sich stark: Creator Daniel Jung steht vor einem Whiteboard, auf dem entweder der  zu vermittelnde Inhalt angeschrieben bzw. skizziert ist, der im weiteren Verlauf des Videos in angemessenem Tempo erklärt oder im Laufe des Videos nach und nach erarbeitet wird.

Angenehm und leicht verträglich sind die Lernvideos auch gerade besonders durch die kurze Laufzeit von durchschnittlich fünf bis acht Minuten, wodurch Schüler:innen die Möglichkeit bekommen, ihre Aufmerksamkeit zu halten und passende Inhalte leicht (wieder)finden und vertiefen zu können. Zum Themengebiet der linearen Algebra lassen sich auf diesem Kanal einige Hundert dieser kurzen Videos finden, wodurch der Kanal ideal zur Vermittlung der Lerninhalte zu diesem Themenfeld geeignet ist.

Positiv hervorzuheben ist, dass die Inhalte auf dem Kanal von Herrn Jung nach Klassenstufen gegliedert sind, so dass das zum Unterrichtsstoff passende Material schnell gefunden werden kann.

Besonders gut gefallen hat uns an dieser Stelle das Video zum Thema des Aufbaus von Matrizen, in dem man besonders schnell den Charme des Kanals von Daniel Jung erfassen kann. In seiner pragmatischen und gleichzeitig sehr gut verständlichen und freundlichen Art erklärt uns der Creator, wie Matrizen aufgebaut sind, was es mit den Zeilen und Spalten einer Matrix auf sich hat, sowie die richtige Benennung von Koeffizienten. 

  1. MathemaTrick

Der zweite Kanal auf unserer Liste wird betrieben von der Content-Creatorin Susanne Scherer. Der Kanal hat bereits knapp 450 Tausend Follower und gehört dadurch ebenfalls zu einem der größeren Youtube-Kanäle zu dem Themenfeld der Mathematik. Der Kanal bietet bereits jetzt über 1100 Videos und wöchentlich kommen hier drei Neue hinzu.

Die Betreiberin des Kanals Susanne Scherer hat selbst vor einigen Jahren ihren Bachelor in dem Fach Mathematik abgeschlossen und sich folglich zum Ziel gesetzt, Schüler:innen von der Grundschule bis hin zur Universität mit ihren Lernvideos zu unterstützen. Neben den Lernvideos zu verschiedenen Themenfeldern der Mathematik bietet der Kanal auch spannende Mathematik-Rätsel, sowie Erklärvideos zu Aufgaben, die Besucher:innen des Kanals eingesendet haben. Die Videos auf diesem Kanal haben durchschnittlich eine Dauer von etwa fünf Minuten und sind durch ihren simplen Aufbau leicht verständlich. Als Vorzeigebeispiel für den Kanal dient beispielsweise dieses Video, welches sich mit den Grundlagen von Vektoren beschäftigt. Es zeigt die enthusiastische Art von Susanne beim Vermitteln der Inhalte sowie die entspannte Atmosphäre, die sie ausstrahlt, die einen fast vergessen lässt, dass man es hier mit linearer Algebra zu tun hat.

  1. MathePeter

Der dritte und letzte Kanal in unserer Auflistung zu Lernvideos zum Thema lineare Algebra richtet sich laut der Kanalbeschreibung zwar an Studenten an Unis und FHs, ist thematisch jedoch genauso auch für den Mathematikunterricht an Sekundarschulen geeignet. Der Kanal ist mit knapp 85 Tausend Followern der kleinste in unserer Auflistung, jedoch mit knapp 760 Videos rund um die Mathematik nicht zu unterschätzen. Darüber hinaus lassen sich hier 90 Videos zum Thema lineare Algebra finden. Besonders hervorzuheben sind bei Peters Videos der Enthusiasmus und die Erfahrung, die man dem ehemaligen Mathematik-Tutor in seinen kurzen informativen Videos rund um die Mathematik anmerkt. Diese laufen ähnlich wie bei dem zuvor vorgestellten Kanal in der Regel etwa drei bis fünf Minuten und sind somit niedrigschwellig konzipiert. Repräsentativ für diesen Kanal ist beispielsweise dieses Video, welches sich mit kartesischen Koordinatensystemen befasst. Es zeigt die nahbare Art von Peter und glänzt mit realitätsnahen Beispielen, die es schaffen, wirklich alle Schüler:innen zu dem Thema abzuholen. 

Mit diesen drei Kanälen und einigen Hundert Videos rund um das Themenfeld der linearen Algebra solltet ihr für eure nächste Unterrichtseinheit gut gewappnet sein, falls euch die von uns vorgestellten Lernvideos jedoch noch nicht reichen, könnt ihr euch hier noch Instagram-Kanäle rund um den Themenbereich der Mathematik ansehen. 

Kennt ihr weitere Lernvideos zum Themenfeld der linearen Algebra oder zur Mathematik im Allgemeinen, die in unserer Auflistung noch fehlen? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!

false

Zum heutigen Weltverhütungstag wollen wir einen Blick auf die Sexualbildung in der Gesellschaft werfen. 22 Tage nach dem Welttag für sexuelle Gesundheit dreht sich die Welt heute erneut um ein wichtiges Thema: Das Recht aller Paare und Einzelpersonen auf eine selbstbestimmte Familienplanung und auf einen allgemeinen flächendeckenden Zugang zu Verhütungsmittel. Denn: Über 160 Millionen Frauen hatten 2022 keinen Zugang zu Verhütungsmitteln und konnten damit dem Wunsch und dem Recht nach selbstbestimmter Familienplanung nicht nachkommen. Wir zeigen euch, wie ihr das Thema in eurem Unterricht gut vermittelt – und so für Aufklärung über den eigenen Tellerrand hinaus sorgt.

Der Zugang zu Verhütungsmitteln und die selbstbestimmte Familienplanung gehören seit 1994 laut den Vereinten Nationen zu den Menschenrechten. Jeder Mensch sollte unter den zur Verfügung stehenden Verhütungsmitteln das für ihn passende auswählen können. Doch vor allem im Globalen Süden sieht die Lage ganz anders aus. Wir klären auf, welche Initiativen es gibt, wie die Lage in Deutschland ist und wie ihr das Thema in euren Unterricht mit einbeziehen könnt. 

Afrika weiterhin Schlusslicht beim Zugang zu Verhütungsmitteln 

In vielen Ländern Afrikas ist die Lage besonders prekär. Aus dem gestern veröffentlichten Papier der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung zum Thema “Reproduktive Selbstbestimmung” geht hervor, dass 51 Millionen Frauen im Alter von 20 bis 49 Jahren in Ostafrika keinen gedeckten Bedarf an modernen Verhütungsmitteln haben. Außerdem, dass durchschnittlich jedes zehnte Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren ihr erstes Kind bekommt. Um den Jugendlichen und jungen Menschen ihr Recht auf eigene Familienplanung zu ermöglichen, arbeitet die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung seit mehr als 30 Jahren in Ostafrika daran, die Sexualbildung von Kindern und Jugendlichen zu verbessern und um das Recht auf eine selbstständige Familienplanung zu erhalten. Seit vergangenem Jahr bietet die Stiftung eine Beratung durch ausgebildetes Gesundheitspersonal und eine große Menge an Verhütungsmitteln an. Durch ihre politische Arbeit wollen sie die Parlamente daran erinnern, Selbstbestimmung und das Recht auf Familienplanung nicht zu vergessen. Hier könnt ihr euch einen Überblick über ihre Projekte verschaffen. 

Eine weitere Initiative, um den Zugang zu Sexualbildung und Verhütungsmitteln zu verbessern, ist der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA). Die UNFPA wurde 1967 mit der Mission “eine Welt zu schaffen, in der jede Schwangerschaft gewollt ist, jede Geburt sicher ist und das Potenzial jedes jungen Menschen ausgeschöpft wird” gegründet. Unter dem Motto “Rechte und Wahlmöglichkeiten für alle gewährleisten” fordert die UNFPA die Gleichstellung der Geschlechter und die Befähigung von Mädchen und Frauen, die Kontrolle über ihren Körper und damit über ihre Zukunft zu nehmen. Mit Partner:innen in über 150 Ländern wollen sie bis zum Jahr 2030 einen flächendeckenden Zugang zu sexuellen und reproduktiven Diensten schaffen. Sie fordern einen gedeckten Bedarf an Verhütungsmitteln, vermeidbare Müttersterblichkeit sowie das Ende von skrupelloser geschlechtsspezifischer Gewalt wie weibliche Genitalverstümmelung und Kinderheirat. Um ihre Ziele durchzusetzen, trägt die UNFPA dazu bei, dass das Gesundheitssystem gestärkt wird und das Personal und Hebammen besser ausgebildet werden. Die UNFPA ist außerdem weltweit der größte Anbieter von gespendeten Verhütungsmitteln für Entwicklungsländer und arbeitet mit politischen Entscheidungsträgern und Justizsystemen zusammen. 

Wie ist die Lage in Deutschland?

Die Versorgung und Aufklärung von Sexualbildung und Verhütungsmitteln ist in Deutschland ein Thema wie jedes andere und sogar verpflichtend an den Schulen. Sexualkunde wird in den meisten Schulen bereits in der Grundschule behandelt und der gedeckte Zugang und Bedarf zu Verhütungsmitteln ist vorhanden. Kondome gibt es in jedem Supermarkt, in jeder Drogerie und können sogar online bestellt werden. Verhütungsmittel wie die Antibabypille, die Spirale oder andere Methoden werden jungen Mädchen und Frauen von Gynäkolog:innen verschrieben wie Nahrungsergänzungsmittel. Bei der Vielfalt der Themen rund um die Sexualität, mit denen Kinder und Jugendliche mittlerweile immer früher konfrontiert werden, fühlen sich einige Lehrkräfte nicht ausreichend vorbereitet. Hinzu kommt: Viele der Themen sind nicht in der klassischen Lehrkräfteausbildung enthalten und die Lehrer:innen müssen sich selbst um die Informationen für die Themen kümmern. Auch wenn Sexualaufklärung in einigen Fällen auch zu Hause stattfinden kann, bleibt es Teil des Lehrplanes. 

Wie baue ich das Thema in den Unterricht ein?

Um das Thema Sexualbildung besser in euren Unterricht einzubauen, stellen wir euch heute verschiedene Möglichkeiten vor. Dem Alter der Klasse entsprechend könnt ihr euch mit unterschiedlichen Methoden auf den Unterricht vorbereiten. Neben den biologischen Fakten und der Veränderung des Körpers kommen dennoch einige Themen in der Sexualpädagogik zu kurz.

Vor allem das Thema Verhütung sollte im Unterricht die nötige Aufmerksamkeit bekommen, um nicht nur ungewollte Schwangerschaften zu vermeiden, sondern auch, um vor möglichen sexuell übertragbaren Krankheiten geschützt zu sein. In der Praxis könnt ihr die Schüler:innen bitten, alle Verhütungsmittel zu nennen, die sie kennen und nachfragen, ob sie wüssten, auf welche Art und Weise die Methode wirkt und schützt. Das hilft nicht nur den Schüler:innen dabei, sich die Verhütungsmethoden noch mal vor Augen zu führen, sondern auch, dass ihr als Lehrkraft einen Überblick über das bereits vorhandene Wissen der Schüler:innen bekommt. Wenn die Klasse alle Mittel und Methoden aufgezählt habt, könnt ihr entweder noch Vergessene dazu nennen oder auf einige etwas spezieller eingehen.

Ein hilfreicher und wichtiger Tipp ist der Besuch in einem Beratungszentrum wie pro familia. Dort können die Schüler:innen direkt von fachkundigem Personal lernen und ihnen Fragen rund um das Thema Sexualität stellen. Auch sensible Themen wie sexuelle Gewalt und  Schwangerschaftsabbrüche werden von den Mitarbeitenden von pro familia behandelt. Ihr könnt versuchen den Schüler:innen den Scham und die Angst zu nehmen, mögliche Fragen zu stellen oder Themen anzusprechen, indem ihr anonyme Zettel mit den Fragen der Schüler:innen sammelt und an die Mitarbeiter:innen weiterleitet. Wenn die Zeit nicht reicht, mit der gesamten Klasse hinzugehen: Schickt eine “Abordnung” eurer Klasse und lasst sie berichten!

Und wo gibt’s Material? Die Quellen sind vielfältig. Hier könnt ihr euch didaktisch gut aufbereitete Unterrichtsmaterialien zum Thema Pubertät, Menstruation und dem Körper herunterladen. Die kostenlosen Informationsblätter könnt ihr in euren Sexualbildungsunterricht einbauen oder mit ihnen den Unterricht vorbereiten. Sie können sowohl den Schüler:innen als auch euch als Unterstützung dienen. Auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA) bietet auf ihren Seiten umfangreiches Material, dass ihr gut für euren Unterricht verwenden könnt. Das neue Buch “Sexualerziehung mit Generation Z” dient als Hilfestellung und Unterstützung rund um die vielfältigen Themen in der Sexualbildung. Mit abgestimmten Arbeitsblättern, vorbereiteten Stundenbildern und eingehenden Hinweisen gibt euch das Buch viele Tipps für den richtigen Umgang mit den sehr wichtigen Themen. 

Die Aufklärung über Sexualität und Verhütung ist nicht in jedem Land der Welt gleich und gerecht. Während in einigen Ländern der Zugang zu Sexualbildung und Verhütungsmittel nahezu unmöglich ist, haben wir in Deutschland ein großes Privileg, dass unsere Lehrkräfte sich meist eigenständig um die Themen kümmern und sie im Unterricht behandeln. Durch die Vielfalt der Themen und der Tatsache, dass Kinder und Jugendliche immer früher mit Sexualität in Berührung kommen, ist es gar nicht so leicht, die Themen passend in den Unterricht einzubauen. Wir hoffen, dass wir euch einen kleinen Überblick über den Weltverhütungstag geben können.  Wenn ihr noch weitere Ideen und Vorschläge habt, wie die Themen in den Unterricht eingebaut werden können, dann lasst uns gerne einen Kommentar da!

false

Wohoo, schon wieder Vertretungsstunde! Die Zeit, die nicht bloß eine ungenutzte Phase im Schulalltag der Schüler:innen sein soll, kann vielfältig und aufregend gestaltet werden, sodass diese im besten Fall auch noch einiges davon mitnehmen können. Wir haben euch bereits Vorschläge gegeben, wie ihr eure spontane Vertretungsstunde durch Streitgespräche, mithilfe von AGBs, dem Thema Schufa oder abwechslungsreichen Spielideen sinnvoll gestalten könnt. Hier bekommt ihr drei weitere Ideen, wie ihr die Schüler:innen in euren Bann zieht.

1. black stories

Black stories ist eine Kartenspiel-Serie, bei der man knifflige Rätsel lösen muss – und perfekt für eine Vertretungsstunde geeignet ist. Wie läuft das Spiel ab? Auf jeder Karte steht ein Teil einer Kurzgeschichte, meist mit einer Frage dazu. Ziel des Spiels ist es, die Frage zu beantworten und das Rätsel, welches oft ein Verbrechen, ein Mordfall oder ein Motiv ist, zu lösen. Dafür dürfen demjenigen, der die Karte vorgelesen hat, Ja oder Nein Fragen gestellt werden. Auch Tipps sind erlaubt, sollten die anderen Spieler nicht auf die Lösung kommen. Black stories ist ein fesselndes Spiel, von dem man kaum genug bekommen kann. Hier ist ein Beispiel:

Eine Frau hat große Flugangst und hätte nie damit gerechnet, dass es ihr eines Tages das Leben retten würde, mit dem Flugzeug zu fliegen. Warum?

Antwort: Die Frau ist einige Tage vorher operiert worden. Während der Sicherheitskontrolle schlägt ein Metalldetektor an, obwohl sie sämtliche metallenen Dinge abgelegt hatte. Es stellt sich heraus, dass der behandelnde Chirurg ein Skalpell in ihr vergessen hat. Dieses konnte nun wieder entnommen werden, bevor es größeren Schaden anrichten konnte.


Probiert es gerne aus, eure Schüler:innen werden es lieben!

2. Dokumentationen / Erklärvideos 

Wenn ihr es gerne ruhig angehen lassen oder euch gegebenenfalls auch etwas ausruhen wollt, ist das Anschauen von Dokumentationen oder Erklärvideos eine gute Alternative zu den bekannten Hollywood-Blockbustern, die weniger unterrichtsrelevante Inhalte vermitteln. Da die Artenvielfalt von Dokumentationen spannende Informationen zu so gut wie jedem Fach bietet, kann individuell mit den Schüler:innen abgesprochen werden, was für Themen sie gerade im Unterricht behandelt haben oder welche sie noch behandeln werden. Insbesondere im Fach Geschichte oder Biologie finden sich eine Menge Themen, die auf sehr spannende Art aufbereitet wurden. 

Für jüngere Schüler:innen eignen sich oft Erklärvideos gut für die Vermittlung bestimmter Inhalte. Wissen macht Ah! oder Löwenzahn sind beliebte Anlaufstellen, wenn es um eine altersgerechte Aufarbeitung geht. Auch der ein oder andere Lacher ist hier gegeben. Zusätzlich könnt ihr während dem Anschauen ein Quiz mit z.B. Kahoot vorbereiten, dass eure Schüler:innen nach der Doku oder dem Video bearbeiten können.

3. Rasende Reporter 

Bei diesem Spiel geht es darum herauszufinden, wie gut sich die Schüler:innen mit dem Unterrichtsstoff auskennen. Dafür müsst ihr als Lehrer nicht mal mehr inhaltlich vorbereitet sein. Dieses Spiel eignet sich auch super zur Wiederholung vor einem Test oder einer anstehenden Klassenarbeit. So funktioniert’s:

Die Klasse wird in zwei Gruppen aufgeteilt, die Experten und die rasenden Reporter. Beide Gruppen haben im Vorfeld Zeit, sich thematisch vorzubereiten. Danach beginnen die Experten damit, eine Pressekonferenz abzuhalten, bei der die rasenden Reporter ihnen ausgewählte Fragen stellen. Das läuft so lange, bis die Experten keine Antworten mehr auf die ihnen gestellten Fragen haben. Danach werden die Rollen getauscht und ein neues Thema gewählt. Besonders gut funktioniert das Spiel, wenn die Themen breit aufgestellt sind, damit die Schüler:innen selbst bei fehlendem thematischem Wissen allgemeinere Fragen stellen können. Vorschläge dafür sind beispielsweise Umweltverschmutzung, weltbekannte Persönlichkeiten (wie Napoleon etc.) oder historische Ereignisse.

Als Vertretungslehrer:in hat man es nicht immer leicht in (fach-)fremden Klassen, deswegen hoffen wir, dass euch unsere Tipps helfen können, einen angemessenen Vertretungsunterricht zu halten, der den Schüler:innen (und auch euch) eine sinnvoll-vergnügliche Zeit bietet. Habt ihr noch mehr Ideen für die Gestaltung von Vertretungsstunden? Schreibt uns gerne eure Erfahrungen in die Kommentare!

false

Musik bereichert das Leben von Schüler:innen in vielerlei Hinsicht. In der Antike gehörte Musik zu den "septem artes liberales", den sieben freien Künsten, zusammen mit Grammatik, Rhetorik, Dialektik, Arithmetik, Geometrie und Astronomie. Auch heute noch ist Musik weit mehr als nur ein Nebenfach mit Unterhaltungswert. Während sie in der Freizeit oft fest integriert ist, scheint sie im schulischen Kontext nicht immer die Aufmerksamkeit zu erhalten, die sie verdient. Dabei kann Musik als Unterrichtsmethode dazu beitragen, fächerübergreifend Bildungs- und Entwicklungsprozesse nachhaltig zu verbessern, indem sie Melodie, Rhythmus und Bewegung miteinbezieht. Wir ihr Töne und Rhythmus in euren Unterricht integriert, erfahrt ihr in unserem Artikel, in dem wir euch einige Hilfestellungen zur Musikdidaktik vorstellen!

Prof. Dr. Daniel Mark Eberhard und Carolin Schmidmeier setzen sich in ihrem neuesten Ratgeber "Lernen fördern mit Melodie, Rhythmus und Bewegung" aus dem Hause Cornelsen für die Integration von Musik als Unterrichtsprinzip ein. Prof. Dr. Daniel Mark Eberhard ist ein angesehener Experte für Musikpädagogik und Musikdidaktik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Carolin Schmidmeier ist Grundschullehrerin und unterrichtet im Fachbereich Musikpädagogik und -didaktik an derselben Universität. Die herausragende Bedeutung von Musik wird von den Autor:innen nachdrücklich nochmals betont:

"Ihr am Menschen orientiertes, nachhaltiges und sinnvolles Lernen erfordert vielfältige, ganzheitliche Verbindungen durch gemeinsame, fächerübergreifende Fragestellungen und Aufgabenstellungen sowie verknüpfende Methoden. Musik kann weit über das Schulfach hinaus zur Verwirklichung fächerübergreifender Bildungs- und Erziehungsziele beitragen und spielt daher eine entscheidende Rolle in euren schulischen Lernprozessen."

Die Befürworter eines musikalischeren Schulalltags weisen auf verschiedene Gründe hin, darunter die ästhetischen Bedürfnisse der Schüler:innen, die positive Wirkung von Musik auf die Entwicklung und soziale Kompetenz, die motivationsfördernde Natur von Musik und das Potenzial für sensomotorische Förderung. Zusätzlich bietet Musik eine Möglichkeit, überfachliche Bildungsziele zu erreichen, die im traditionellen Fachunterricht oft zu kurz kommen.

Expert:innen wie Schmidmeier und Eberhard sind sich einig, dass das Potenzial von Musik im schulischen Kontext noch weitreichender genutzt werden sollte.

Musik als ganzheitliche Lernmethode ermöglicht es, Lerninhalte wie Vokabeln oder mathematische Konzepte ganzheitlich zu verarbeiten und zu behalten. In nahezu allen Fächern können Lieder, Raps und rhythmische Reime als unterstützende Unterrichtselemente dienen. Musik bewegt unseren Körper und Geist, sei es durch rhythmisches Sprechen, Singen oder Musizieren. Sie ermutigt zum Tanzen, Springen, Drehen, Gehen und mehr. Mit Hilfe von Musik können wir Gefühle, Stimmungen und Inhalte darstellen oder sogar szenisch interpretieren.

Die folgenden Beispiele, die im Ratgeber "Lernen fördern mit Melodie, Rhythmus und Bewegung" detailliert beschrieben und mit sofort einsetzbaren Unterrichtsmaterialien und Kopiervorlagen ergänzt werden, sollen euch als Inspiration dienen und verdeutlichen, welche innovativen Lehrmethoden jenseits der üblichen Pfade möglich sind:

Unterstützende Materialien 

Förderung der Sprachkompetenz mit musikalisch unterstützten Bilderbüchern

Die Vielfalt der Sprachkenntnisse in eurer Schulklasse stellt Lehrkräfte oft vor Herausforderungen. Die Förderung von Sprachkompetenzen wird zunehmend als fächerübergreifendes Prinzip betrachtet. Insbesondere der Einsatz von Musik in Verbindung mit Bilderbüchern ermöglicht eine gezielte Förderung der sprachlichen Fähigkeiten auf verschiedenen Ebenen. Singen und rhythmisches Sprechen verbessern die Aussprache und erweitern den Wortschatz. Grammatik und Satzbau können in interaktiven Sprachförderliedern spielerisch geübt und in rhythmischen Bewegungsspielen ganzheitlich erlebt werden.

Am Beispiel des bekannten Bilderbuchs "Die kleine Raupe Nimmersatt" von Eric Carle wird die Verbindung von Sprachförderung und Musik veranschaulicht, durch dialogisches Vorlesen, rhythmisches Sprechen, Lautgebärden und Gesang.

Lernlieder für Rechtschreibung und Bildwörter 

Die Verwendung von Liedern zur Vermittlung von Lerninhalten ist keine neue Idee. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg unterrichtete der bayerische Lehrer Georg Lapper deutsche Sprache in Spanien und China, indem er alltägliches Vokabular in Form von Liedtexten auf bekannte Volksmelodien übertrug.

Das Interesse an Lernliedern ist bis heute ungebrochen, wie die zahlreichen Angebote für Lehrkräfte und Eltern unter dem Suchbegriff "Lernlieder" zeigen. Ein unterhaltsames Beispiel ist der Rap "Die vier Fälle". Hier wird deutlich, dass diese Lernmethode nicht nur in der Grundschule, sondern auch in höheren Jahrgängen erfolgreich angewendet werden kann. Das Ziel bleibt dasselbe: Informationen nachhaltig im Gedächtnis zu verankern.

Zwei Schlüsselfaktoren sind dabei von Bedeutung: Wiederholung und Aufmerksamkeit. Das im Buch vorgestellte Rechtschreiblied, kombiniert mit Bildwörtern, erfüllt beide Anforderungen. Das Singen des Liedes unterstützt das sinnvolle Wiederholen, während die Bilder die Aufmerksamkeit der Schüler:innen auf sich ziehen und Sprech- und Schreibanlässe schaffen. So wird eine emotionale Verbindung zum abstrakten Thema "Richtig schreiben" hergestellt.

Kreatives Tanzen mit Stiften und musikalischer Inspiration

Musik hat die Fähigkeit, durch den Hörsinn den gesamten Körper zu erfassen und im besten Fall in faszinierende Bilder umzuwandeln. Im Kunst- oder Musikunterricht können Schüler:innen regelrecht dazu inspiriert werden, ihre Stifte auf dem Papier tanzen zu lassen.

Das Schöne daran ist, dass diese Methode über mehrere Schuljahre hinweg immer wieder aufgegriffen werden kann. Die Reise beginnt für Erst- oder Zweitklässler:innen oft mit meditativem Malen, einer Übung, die ihnen dabei hilft, innere Ruhe und Stille zu finden. Diese einfache Technik wird im Laufe der Zeit weiterentwickelt und bezieht schließlich auch die Farblehre und die Grundlagen der Bildgestaltung mit ein. Auch später im fortgeschrittenen Alter lässt sich diese Technik anwenden, da Musik nachgewiesener Maßen die Kreativität anregt. 

DorFuchs begeistert YouTube mit seinen Mathelernliedern hunderttausende (Quelle: YouTube)

Apps für Klangerfahrungen und Kunstexperimente

Im Musikunterricht stellt der Rundfunksender WDR zahlreiche kostenfreie Angebote zur Verfügung, darunter die Beethoven-App für Android und Apple, die mit Unterrichtsmaterialien geliefert wird. Browserbasierte Tools wie die WDR Klangkiste bieten Schüler:innen die Möglichkeit, digitale Experimente mit Klängen durchzuführen.

Die Kunst des Zuhörens

Es gibt auch Ressourcen und Tools, um das Hören und die auditive Wahrnehmung zu fördern. Angebote wie der Geräuschesammler und die Seite Ohrenspitzer bieten Spiele, Geschichten und Anleitungen zur Audio-Technik für Schüler:innen. Die Website Auditorix.de bietet Materialien und Lerneinheiten, um das differenzierte Hören zu verbessern.

Musikworkshops

Musik ist jedoch nicht nur Töne und Töne nicht immer Musik. Mithilfe dieses Workshops könnt ihr detailierter auf das Empfinden von Musik eingehen, sowie auf die alltäglichen nicht mehr wegdenkbaren Alttagsgeräusche. Dadurch werdet ihr Musik neu erleben.

Musik bzw. Schall haptisch und optisch wahrnehmen

Um das Erlebnis des Musikhörens haptisch und optisch zu gestalten, können große Lautsprecher und ein bassbetonter Song verwendet werden, um den Schall physisch zu spüren. Teilnehmer:innen können die Lautsprecher waagerecht platzieren, mit einer durchsichtigen Folie überziehen und dann Pulver oder Sand auf die Folie streuen, um die Schallwellen sichtbar zu machen. Dabei ist es möglicherweise ratsam, Gehörschutz zu tragen.

Soundwalk

Ein Soundwalk ist ein Spaziergang, bei dem Stille bewahrt wird, um bewusst auf die Geräusche und Klänge der Umwelt zu achten. Um dieses Erlebnis noch aufregender zu gestalten, können die Umgebungsgeräusche während des Spaziergangs aufgenommen werden, entweder über ein Mikrofon oder live über Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung, um die Klänge zu verstärken.

Verbindung von Emotionen und Musik wahrnehmen

Die Sitzung kann mit einer Diskussion über positive musikbezogene Erfahrungen der Schüler:innen und deren Lieblingslieder beginnen. Während des Hörens der verschiedenen Lieblingslieder können die Schüler:innen Schilder mit ausgewählten Emojis hochhalten, die ihre emotionale Reaktion auf den jeweiligen Song symbolisieren. Zur Auswahl stehen verschiedene Schilder mit bekannten Emojis. Es ist nicht erforderlich, die Emotionen verbal auszudrücken. Optional können die Schüler:innen im Anschluss erklären, warum sie sich für ein bestimmtes Emoji entschieden haben.

Klänge mit Alltagsgegenständen erzeugen

In dieser Übung können sämtliche verfügbaren Alltagsgegenstände genutzt werden, um Klänge oder Geräusche zu erzeugen. Die Schüler:innen können auch singen, anstatt zu sprechen. Anschließend können die erzeugten Klänge und ihre Assoziationen mit bekannten Geräuschen in der Gruppe besprochen werden.

Wahrnehmung von Musik verändern

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Wahrnehmung von Musik zu verändern. Erstens kann dies durch die Reduktion der anderen Sinne erreicht werden, z.B. indem ein Song in einem dunklen Raum oder mit verbundenen Augen gehört wird. Zweitens kann ein Medium, wie beispielsweise eine Werbung mit einem markanten Song oder Geräuschen, zunächst ohne Ton und dann mit Ton betrachtet werden, um die Wirkung von Musik und Geräuschen wahrzunehmen und zu interpretieren. Eine dritte Möglichkeit ist das "Stillespiel". Dabei reicht die Gruppe ein Blatt Papier von Schüler:in zu Schüler:in, ohne dabei Geräusche zu erzeugen. Optional kann vor und nach dem Stillespiel ein Song abgespielt werden, und die Schüler:innen werden gebeten, aufzuschreiben, was sie in dem Song hören. Nach dem Stillespiel ist der Fokus auf das Hören wahrscheinlich verändert.

Musik hat das Potenzial, unsere Schüler:innen auf eine spannende und ganzheitliche Lernreise mitzunehmen. Wir hoffen, dass wir euch ermutigen konnten, diese innovativen Unterrichtsansätze in eure Planung zu integrieren und die bildungsfördernde Kraft der Musik zu nutzen. Gemeinsam können wir den Unterricht rocken und die Kreativität und Begeisterungsfähigkeit der Schüler:innen fördern. Habt ihr schon Erfahrung mit Musik im Unterricht gemacht, oder seid ihr sogar Musiklehrer:in? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

false

Wir konnten mit Daniel Iglesias, dem CEO von Digi Sapiens, ein Interview zum Lautlesetutor (LaLeTu) führen. In Zusammenarbeit mit dem Ernst Klett Verlag hat das Startup das Programm entwickelt. Es dient der Leseförderung und ist mit einer eigenen Sprachtechnologie ausgestattet, um die Leseleistungen von Schüler:innen zu analysieren und zu fördern. Es zielt darauf ab, das weitverbreitete Lesedefizit an deutschen Schulen zu bekämpfen, dass laut Digi Sapiens rund 20% der 15-Jährigen einfache Texte nicht verstehen können. Diese Schüler:innen könnten Schwierigkeiten haben, in einer Wissensgesellschaft wie der unseren erfolgreich zu sein. Daher lautet das erklärte Ziel: Diese Rate bis 2030 auf lediglich 5% zu reduzieren. Im Rahmen des Interviews haben wir Herrn Iglesias Fragen zu den pädagogischen, technischen und organisatorischen Aspekten dieses wegweisenden Projekts gestellt. 

Daniel Iglesias (Quelle: Digi Sapiens)

Lehrer News: Welche konkreten Herausforderungen im schulischen Kontext haben Sie identifiziert und wie adressiert das Projekt diese Herausforderungen?

Iglesias: Lautlese-Verfahren kommen im Unterricht aufgrund fehlender Zeit vielfach zu kurz. Auch der Lehrkräftemangel und die heterogenen Klassenstrukturen spielen hier mit hinein. Leseschwächen werden so nicht richtig erkannt oder gar gefördert mit zum Teil gravierenden Folgen für die schulische Laufbahn. Hier setzt der LaLeTu an: Er misst und analysiert die Leseflüssigkeit der Schüler:innen mit den Teilkompetenzen Lesefehler, Lesegeschwindigkeit und Stimmdynamik. Zudem unterstützt er die Lehrkräfte bei der Förderung ihrer Lerngruppen und bildet dazu die Diagnose- und Förderergebnisse im Zeitverlauf übersichtlich ab. 

Lehrer News: Welche pädagogischen Prinzipien und Methoden wurden in die Gestaltung von LaLeTu integriert, um sicherzustellen, dass es die Leseentwicklung der Schüler:innen unterstützt?

Iglesias: Dank einer großen Auswahl aus über 1.000 Kinder- und Jugendbüchern, den Lesetexten aus den Klett-Lehrwerken und einem wertschätzenden und motivierenden Feedback, ist die Grundlage für regelmäßiges Lesen gelegt. Auf das  Alter und Leseniveau angepasste Inhalte, spielerische Elemente und hilfreiche Einstellungen wie etwa farbliche Silbentrennungen, Zeilen- und Wortabstände oder Textgrößen helfen Schüler:innen bei der Bewältigung der individuellen Leseaufträge. 

Der LaLeTu verfügt über ein zweigliedriges Motivationsmodell: Medaillen, die nach jeder Sitzung die individuelle Leistung belohnen und Auszeichnungen, die erst langfristig mit Fleiß und Leistungszuwachs erreicht werden können.

Lehrer News: Wie können Lehrkräfte LaLeTu effektiv in ihren Unterricht integrieren und wie werden sie in der Anwendung geschult?

Iglesias: Die Anwendung ist einfach in den Unterricht zu integrieren: Die Lernenden bekommen von ihren Lehrkräften Texte oder Lesezeit zugewiesen. Die Texte lesen die Kinder laut vor – dazu braucht das Kind einen Computer mit Mikrofon und WLAN-Anschluss. Das laute Vorlesen geschieht in einem geschützten Bereich, in dem die Lernenden die Texte ohne starke Hintergrundgeräusche laut vorlesen. Der LaLeTu ist ein Werkzeug für die konzentrierte Einzelarbeit. 

Die Nutzung funktioniert für Schüler und Lehrkräfte sehr intuitiv. Innerhalb der Anwendung gibt es zusätzlich kleine Tutorials mit Tipps, um den Einsatz des LaLeTu optimal in den Unterrichtsalltag integrieren zu können. Zudem bietet der Ernst Klett Verlag Fortbildungen und Beratungen durch seinen Außendienst an.

Lehrer News: Welche Möglichkeiten bietet LaLeTu für die Individualisierung des Leseunterrichts? Wie passt es sich den Bedürfnissen unterschiedlicher Schüler:innen an?

Iglesias: Dank der ausführlichen Analyse der Laut-Leseleistungen kann die hinter der Anwendung stehende Sprachtechnologie exakt das Leseniveau der Schüler:innen analysieren und differenzierende Fördervorschläge machen, sprich individuell an das Alter und Leseniveau angepasste Lesetexte vorschlagen. 

Lehrkräfte können aus zwei Produkten auswählen: LaLeTu Diagnose und LaLeTu Fördern. In LaLeTu Diagnose sind 3 Lesetests enthalten. Damit testen Lehrkräfte an drei Zeitpunkten im Jahr mit vorgegebenen Texten die Lesefähigkeit ihrer Lerngruppen. Die Texte passen genau zur Klassenstufe und zum Test-Zeitpunkt im Schuljahr, um zu ermitteln, was die Kinder bereits können.

In Laletu Fördern sind dann die umfangreichen Bibliotheken enthalten. Damit kann man beliebig viele Kinder fördern. Die Schulen kaufen Minutenpakete, die individuell aufgebraucht werden können. Wir empfehlen, leseschwache Kinder 3 mal 15 bis 20 min pro Woche zu fördern. 

Die Auswahl unterschiedlicher Aufgabentypen und das Zuweisen passender Texte kann dabei durch die Lehrkraft selbst oder vollständig automatisch und adaptiv durch den LaLeTu erfolgen. 

Lehrer News: Wie hat die Zusammenarbeit zwischen Bildungs- und Technologieexpert:innen zur Entwicklung von LaLeTu beigetragen?

An der Entwicklung und Evaluation des LaLeTu beteiligt waren neben den Redaktionen des Ernst Klett Verlages auch Leseforscher:innen der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und der Goethe-Universität Frankfurt. Als Experten im Bereich des digitalen Lesens haben sie uns sowohl bei der Entwicklung der Sprachtechnologie unterstützt als auch die deutschlandweite Testphase wissenschaftlich begleitet. Die Ergebnisse der Evaluation sowie die Rückmeldungen aus dem laufenden Betrieb werden kontinuierlich in die Weiterentwicklung des LaLeTu mit einfließen.

Lehrer News: Könnten Sie die Technologie hinter LaLeTu näher erläutern? Welche Arten von künstlicher Intelligenz und Sprachtechnologie kommen zum Einsatz?

Iglesias: Die hinter dem LaLeTu stehende, patentierte Sprachtechnologie haben wir vollständig selbst entwickelt. Sie basiert auf speziell für den Einsatz in der Leseanalytik trainierten Modulen für die Spracherkennung (inhaltliche Erkennung) und Sprechmustererkennung (prosodische Eigenschaften) und den Natural Language Processing (NLP) Modulen, welche die Texte vorverarbeiten und beispielsweise die semantische und syntaktische Textkomplexität messen.

Die Module basieren auf modernsten Neuronalen Netz Architekturen (Transformer), die mit mehreren tausend Stunden annotierter Sprach- / Lesedaten trainiert werden. Herkömmliche Spracherkennungsysteme können dabei nicht zum Einsatz kommen, da diese nicht für Kinderstimmen geeignet sind. Zudem sind sie auf die Erkennung der Intention und nicht auf die genaue Fehlertranskription ausgerichtet. Hinzu kommt das diese Module sehr stark auf Fehlertoleranz und Robustheit optimiert werden, um dem Einsatz in der Praxis des Schulbetriebs gewachsen zu sein. Unsere Technologie ist die erste Softwarelösung weltweit, die für den Breiteneinsatz geeignet ist, um die Leseflüssigkeit auf Grundlage von deutschen Kinderstimmen zu messen. Die Algorithmik ist eingebettet in hochverfügbare Servertechnologien, die auch auf sehr große Systemlasten skaliert werden können. Die Technologie ist aber kein Selbstzweck. Sie soll Lehrkräfte entlasten und unterstützen – keineswegs ersetzen.

Lehrer News: Wie wurde die KI in LaLeTu trainiert, um die Leseleistungen der Schüler:innen zu analysieren und Empfehlungen zur Verbesserung zu geben?

Iglesias: Es gab im Vorfeld eine bundesweit angelegte Testphase, an der über 6.000 Schüler:innen von mehr als 400 Schulen teilgenommen haben. Diese bilden ein breites Spektrum an Kinderstimmen mit unterschiedlichsten Dialekten und Akzenten ab. Mit der Liveschaltung lernt der LaLeTu immer weiter dazu. 

Lehrer News: Welche Datenschutz- und Sicherheitsmaßnahmen wurden in LaLeTu implementiert, insbesondere in Bezug auf die Daten der Schüler:innen?

Iglesias: Im LaLeTu werden grundsätzlich keine personenbezogenen Daten der Schüler:innen erfasst und die Server stehen in Deutschland. Das System wurde von einem renommierten Dienstleister einem sogenannten „Penetration Test“ unterzogen. Hierbei wurde der LaLeTu bewusst Hackerangriffen ausgesetzt um Schwachstellen zu identifizieren. Ferner haben wir durch einen Fachanwalt für IT-Recht eine Datenschutzfolgeabschätzung durchführen lassen, die keine relevanten Risiken zutage brachte. Wir berücksichtigen die Vorgaben des OWASP und CIS und haben eine strenge Leitlinie zur Informationssicherzeit und Datenschutz erarbeitet. Selbstverständlich entspricht die Verwaltung der Schüler-, Klassen- und Auswertungsdaten ebenfalls höchsten europäischen DSGVO-Anforderungen.

Lehrer News: Welche Rolle spielt die Anpassbarkeit von LaLeTu für Lehrkräfte und Schulen? Wie können sie die Plattform an ihre spezifischen Anforderungen anpassen?

Iglesias: Unser Ziel ist es, dass Lehrkräfte mit Hilfe des Lautlesetutors ihre Unterrichtszeit auf das Wesentliche konzentrieren können: Auf die individuelle, persönliche und emphatische Förderung und Forderung ihrer Schüler:innen. Schulen und Lehrkräfte  entscheiden selbst, wie intensiv sie den Lautlesetutor einsetzen. Und wie bereits erwähnt, können die Lehrkräfte zwischen einem manuellen oder automatischen Modus wählen, was die Anlage von Aufgaben und die Zuweisung der fünffach differenzierten Texte angeht. 

Lehrer News: Welche Zukunftspläne gibt es für die Weiterentwicklung von LaLeTu, sowohl in Bezug auf Funktionen als auch auf die Zielgruppe?

Iglesias: Wir sind mit dem LaLeTu für die Klassen 2 bis 10 gestartet. Gegenwärtig entwickeln wir die Version für Klasse 1. Wir pflegen einen engen Austausch mit den Nutzer:innen. Mit den Erkenntnissen aus dem laufenden Betrieb entwickeln wir die Funktionen kontinuierlich weiter. So können sich Nutzer des Lautlesetutors sicher sein, dass sie sich für ein komfortables und wirksames Werkzeug entschieden haben. 

Neben der Leseflüssigkeit gibt es aber noch weitere wichtige Bereiche der Lesekompetenz, die wir zukünftig mit einzigartigen, besonders innovativen Lösungen im LaLeTu fördern möchten.

Lehrer News: Was hat Sie dazu inspiriert, LaLeTu ins Leben zu rufen, und welche Vision verfolgen Sie damit in Bezug auf die Bildung?

Iglesias: Wir wollen unabhängig von Herkunft Bildungsaufstieg fördern und die Jugend unseres Landes nachhaltig für die Herausforderungen ihrer Zeit wappnen. Eine gute Lesekompetenz ist in einer Wissensgesellschaft unverzichtbar. Dies gilt insbesondere in Zeiten von KI und Robotisierung, die dafür sorgen, dass der Lebensunterhalt für Geringqualifizierte immer schwieriger wird. Ultimativ wollen wir also durch einen am Menschen orientierten Einsatz von Technologie dazu beitragen, Wohlstand und gesellschaftliche Teilhabe zu sichern. 

Wie wurde das Feedback von Lehrkräften und Schüler:innen in die Entwicklung von LaLeTu einbezogen, und welche Rolle spielte es bei der Gestaltung der Plattform?

Die Zusammenarbeit mit den Lehrkräften und ihre Erkenntnisse waren von Anfang an sehr wichtig. Nicht nur benötigten wir für die Entwicklung eine große Menge an Trainingsdaten, sondern darüber hinaus auch die Expertise von hochspezialisierten Computerlinguisten, der Leseforschung und der Erfahrungen aus der Lehrmaterialentwicklung.

Lehrer News: Welche langfristigen Ziele verfolgen Sie mit LaLeTu in Bezug auf die Verbesserung der Lesekompetenz von Schüler:innen in Deutschland?

Iglesias: Mit dem LaLeTu wollen wir erreichen, dass Schüler:innen in Deutschland bei zukünftigen Leistungserhebungen grundsätzlich besser abschneiden. Es sollen so wenig Kinder wie möglich die Grundschule ohne ausreichende Lesekompetenz verlassen und international wollen wir den Abstand zur Leistungsspitze verkleinern.

Lehrer News: Vielen Dank für das Gespräch!

false

Der Kölner Dom, Fußballstadien, Karneval, der Rheinturm, prächtige Schlösser, der Ruhrpott, ein paar Parks, Museen und Flüsse und von allem noch ein bisschen mehr – Das einwohnerstärkste Bundesland Nordrhein-Westfalen bietet noch viel mehr als architektonische Meisterwerke, botanische Vielfältigkeit und mehr oder minder sportliche Glanzleistungen. Die einstige Industrieregion hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer modernen Kulturregion entwickelt, die auch wirtschaftlich einen wichtigen Standort vertritt. Neben den weltbekannten Sehenswürdigkeiten möchten wir euch heute im zweiten NRW-Teil unserer Serie Exkursionsideen für einen Klassenausflug, weitere spannende und lohnenswerte Ziele in Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland nennen. Den ersten Teil unserer Topliste für Exkursionsziele in Nordrhein-Westfalen findet ihr hier

1. NS-Dokumentationszentrum 

Das EL-DE Haus in Köln ist denkmalgeschützt. (Quelle: NS-Dokumentationszentrum)

Das NS-Dokumentationszentrum (NS-DOK) ist eine seit dem Jahr 1988 bestehende Einrichtung in Köln im EL-DE Haus und ist heute die größte lokale Gedenkstätte in Deutschland. Das EL-DE Haus ist ein ursprünglich konzipiertes Wohn- und Geschäftshaus, welches nach seinem Erbauer Leopold Dahmen benannt wurde. Zwischen 1935 und 1945 war das Gebäude im Besitz der Gestapo (Geheime Staatspolizei) und wurde zum Inbegriff der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft in Köln. Nach dem Krieg wurde das nahezu unbeschädigte Gebäude weiter genutzt und ist bis heute im Besitz der Familie Dahmen. Seit 1988 befindet sich das NS-Dokumentationszentrum im EL-DE Haus. Fortan als Museum und Gedenkstätte können Besucher:innen einen Einblick in das originale ehemalige Hausgefängnis der Gestapo erhalten und sich die Dauerausstellung der Geschichte Kölns zu Zeiten des Nationalsozialismus anschauen. Im ehemaligen Hausgefängnis sind die Häftlingszellen und die Inschriften der Insassen erhalten geblieben und bilden damit den Mittelpunkt der Gedenkstätte des NS-DOK.

Ein Besuch im NS-Dokumentationszentrum kann vor dem geschichtlichen Hintergrund der Bundesrepublik gut mit geschichtlichen und gesellschaftlichen Schulfächern kombiniert werden. Der Eintritt kostet 4,50€ für Erwachsene bzw. 2,00€ zum ermäßigten Tarif. Alle Kölner Schüler:innen, unter 18-jährigen Kölner:innen und alle Inhaber:innen des Köln Passes haben kostenlosen Eintritt. Das NS-DOK bietet auch schulische und außerschulische Führungen an. Der 90-minütige Rundgang durch das Gebäude kostet 45€ für 20 Schüler:innen. Die zwei verschiedenen Stadtteilführungen belaufen sich auf 75€ für 150 Minuten, ebenfalls für 20 Schüler:innen. Die Führungen könnt ihr direkt auf der Website online buchen. 

Das NS-Dokumentationszentrum findet ihr am Appellhofplatz 23-25. Vom Kölner Bahnhof aus ist es ein circa fünfminütiger Fußweg über die Komödienstraße bis zum Gebäude. Auch mit der Bahn und der U-Bahn könnt ihr das unter Denkmalschutz stehende Gebäude leicht erreichen. Die Haltestelle Appellhofplatz liegt direkt vor dem Haus und wird von den Linien 3, 4, 5, 16 und 18 befahren.

2. Schokoladenmuseum

Das Schokoladenmuseum im Herzen der Kölner Altstadt. (Quelle: Schokoladenmuseum)

Ein wohl ganz besonderes Museum ist das Schokoladenmuseum am Rheinufer in der Kölner Altstadt. Das direkt am oder eher gesagt im Rhein liegende Gebäude lockt die Besucher:innen nicht nur durch den Namen an. Von beiden Seiten vom Rhein umschlossen, ist das alte historische und das neue moderne Gebäude nebeneinander ein absoluter Blickfang. Im Jahr 1993 wurde das Schokoladenmuseum erstmals eröffnet, nachdem Gründer Hans Imhoff bereits 1972 die Stollwerck-Fabrik übernahm. 1992 fand seine Frau Gerburg Klara Imhoff mit dem Standort des ehemaligen Hauptzollamts den perfekten Standort für Hans Imhoffs Traum von einem unaufhörlich sprudelnden Schokoladenbrunnen. Seitdem ist das Schokoladenmuseum ein Kölner Wahrzeichen und ist durch die rund 600.000 Besucher:innen im Jahr eine der meistbesuchten kulturellen Institutionen in Köln. 

Den Besuch im Schokoladenmuseum könnt ihr mit naturwissenschaftlichen und geschichtlichen Fächern vereinbaren. Aber auch um den Schüler:innen etwas über Lebensmittelverarbeitung beizubringen, eignet sich ein Besuch im Museum allemal. 

Im Museum könnt ihr euch die gläserne Schokoladenfabrik anschauen und euch in den aktuellen Ausstellungen mit der Geschichte des Kakaos berieseln lassen. Das Museum bietet euch neben unterschiedlichen Führungen auch Kurse zur Herstellung der eigenen Schokolade und Verkostungen an. In den Führungen und Kursen wird euch alles über die Kakaobohne bis hin zur fertigen Schokoladentafel erzählt. Mit den Führungen “Das Geheimnis der Schokolade auf der Spur” und “Nachhaltig und fair - Schokolade und Kakao!” bietet das Schokoladenmuseum auch extra Führungen für Schulklassen an. Die Preise für die Schulführung sind nicht ganz günstig. Mit 70€ Pauschale für die Führung und den einzelnen Ticketpreisen von 8,00€ für die Schüler:innen landet ihr je nach Klassengröße zwischen 200 und 300€. Da ist es nur gerecht, wenn zwischendurch ein wenig Schokolade genascht werden kann. 

Das Museum erreicht ihr am besten zu Fuß. Bei einem Stadtspaziergang aus der Kölner Altstadt kommend, lauft ihr den Rhein stromaufwärts in südliche Richtung entlang, bis ihr das Museum entdecken könnt. Mit der Buslinie 113 vom Hauptbahnhof erreicht ihr das Museum ebenfalls. Die Haltestelle heißt wie das Gebäude auch: Schokoladenmuseum.  

3. Gasometer Oberhausen 

Der Gasometer in Oberhausen erinnert an die damalige Industriekultur des Ruhrgebiets. (Quelle: Canva)

Als Wahrzeichen und Erkennungszeichen der Stadt Oberhausen ist der Gasometer mehr als nur ein Industriedenkmal. Seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 1929 speicherte der Gasometer als Scheibengasbehälter zunächst Gichtgas und später dann Kokereigas. Nachdem das Gebäude im Zweiten Weltkrieg durch Bombenangriffe schwer beschädigt wurde, kam es 1945 zu einer Stilllegung. Bei den Reparaturarbeiten im darauffolgenden Jahr musste er durch einen Brandschaden bis auf das Fundament abgetragen werden. Nach dem Wiederaufbau 1949 war der Gasometer bis zum Jahr 1988 in Betrieb, als er durch die zunehmende Verwendung von Erdgas endgültig stillgelegt wurde. 

Der Besuch im Gasometer ist nahezu mit jedem Schulfach zu kombinieren. Von Naturwissenschaften über Geschichte bis zu Politik und Gesellschaftskunde. Die derzeitige Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“ könnt ihr noch bis zum 26. November erkunden. Dabei können die Schüler:innen einiges über den Klimawandel, Artenvielfalt und Umweltschutz lernen. Auf der Website des Gasometers könnt ihr euch eine Schülerrallye als PDF-Datei herunterladen oder mit dem Smartphone den QR-Code scannen und eurer Klasse so eine spannende Aufgabe für den Besuch mitgeben. Der Gasometer bietet seinen Besucher:innen zahlreiche Führungen an. Das Angebot für Schulklassen umfasst drei unterschiedliche einstündige Führungen für jeweils 50€ plus 4,00€ regulären Eintrittspreis pro Kind. Nach jeder Führung gibt es für die Besucher:innen die Möglichkeit, weitere individuelle Eindrücke zu sammeln. Unter anderem könnt ihr die Aussichtsplattform bestaunen, ein virtuelles 3D Erlebnis erfahren oder die Experten Hologramme anhören. 

Das Gasometer befindet sich in der Arenastraße 11 in 46047 Oberhausen. Mit dem Auto oder dem Bus erreicht ihr den Gasometer über die A42 Ausfahrt Oberhausen-Zentrum. Vom Hauptbahnhof in Oberhausen könnt ihr ab Terminal 1 mit jedem Bus und jeder Bahn fahren. Die Haltestelle „Neue Mitte“ befindet sich nur einen kurzen Fußweg vom Gasometer entfernt. 

4. Zeiss Planetarium Bochum 

Das Zeiss Planetarium Bochum entführt euch unter einem Sternenhimmel in ferne Welten. (Quelle: Planetarium Bochum)

Wer schon immer mal einen tiefen Blick in die Sterne werfen wollte, ist im Zeiss Planetarium in Bochum bestens aufgehoben. In einer großen Kuppel könnt ihr an dem Planetariumshimmel über 9000 Sterne leuchten sehen. Das Planetarium zählt zu den meistbesuchten Sternentheatern in Europa und steht seit 2005 unter Denkmalschutz. Im Jahr 1960 wurde das Gebäude mit den Plänen des damaligen Leiter des städtischen Hochbauamtes, Karl-Heinz Schwarze, errichtet. 1964 wurde das Planetarium eröffnet und ist im Besitz der Stadt Bochum. Das sich immer noch weitestgehend im Originalzustand befindende Gebäude wurde über die Jahre vor allem technisch immer weiter modernisiert. Es verfügt über herausragende technische Ausstattung und ist damit eines der modernsten Planetarien weltweit. 

Neben Planetarium-, Musik-, und Kindershows werden im Zeiss Planetarium auch Lesungen, Vorträge und Konzerte gehalten. Über den Kalender könnt ihr euren Ausflugstag auswählen und euch über die angebotenen Shows informieren. So könnt ihr direkt sehen, welche Shows für den jeweiligen Tag angeboten werden. Ihr könnt euch aber auch direkt über eine bestimmte Show informieren, die am besten zu eurer Planung passt. Die Termine findet ihr in der Beschreibung, mit der ihr auch direkt zu den Tickets kommt. Die Shows behandeln unter anderem Themen wie die Entdeckung des Himmels, das Wunder des Kosmos, Schwarze Löcher, Planeten und Sternen. Ihr könnt euch ebenfalls Informationen für die Schüler:innen herunterladen und mit verschiedenen Materialien euren Unterricht gestalten. Die regulären Preise für eine Planetarium Show belaufen sich bei einer Gruppe über 12 Personen auf 9,50€ beziehungsweise 4,00€ für Ermäßigte. 

Das Planetarium befindet sich in der Castroper Straße 67 in 44791 Bochum. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht ihr das Bochumer Planetarium innerhalb von ein paar Minuten vom Hauptbahnhof ausgehend. Mit den U-Bahn Linien 308, 318, 316 erreicht ihr die Station “Planetarium” und müsst nur noch einen kurzen Weg zu Fuß auf euch nehmen. 

Wie gefallen euch unsere Ausflugsziele? Lasst uns gerne einen Kommentar da! Wenn ihr eine Klassenfahrt oder einen Ausflug in ein anderes Bundesland plant, dann werft doch mal einen Blick in unsere bereits veröffentlichten Artikel zu Exkursionsideen in Brandenburg, Bremen, Baden-Württemberg Teil I und Teil II, Berlin, Bayern, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern.

false

Das Thema künstliche Intelligenz ist nach wie vor in aller Munde und um das Zugpferd dieser Sparte, “ChatGPT”, ranken sich nach wie vor Fragen, Unverständnis und Mythen. Leider hat das Tool des US-Konzerns “OpenAI” einige Schwachstellen, wie die fehlende thematische Beschränkung sowie die geringen Kontrollmöglichkeiten durch die Lehrkräfte. Vor allem aber macht das Thema Datenschutz den Einsatz in europäischen Klassenzimmern schwierig. Falls ihr euren Schüler:innen die Technologie und die damit einhergehenden Lernmöglichkeiten nicht vorenthalten wollt, geben wir euch heute eine alternative künstliche Intelligenz an die Hand, die extra für den Gebrauch an Schulen konzipiert wurde: “SchulKI”, die technisch auf der OpenAI-Software basiert. Die KI ging bereits im März diesen Jahres, damals noch unter dem Namen “GPTschule” an den Start und wurde seitdem kontinuierlich weiterentwickelt. In unserem heutigen Artikel prüfen wir  SchulKI auf Herz und Nieren, klären euch über die Funktionsweisen und Anwendungsmöglichkeiten auf und thematisieren ebenfalls den Kosten/Nutzenfaktor. 

SchulKI – so funktioniert das Programm

Der erste Schritt hin zur Verwendung der künstlichen Intelligenz in eurem Unterricht ist zunächst die Registrierung, für die eine E-Mail-Adresse benötigt wird. Nach dem Abschluß der Registrierung erhält man Zehntausend Tokens, mit denen ihr direkt losstarten könnt. Die Tokens könnt ihr bei “SchulKI” als Währung ansehen, wobei ein Token für durchschnittlich vier verwendete Buchstaben steht. Falls euch einmal die Tokens ausgehen sollten, was bei einer Nutzung mit der ganzen Klasse recht schnell gehen kann, könnt ihr jederzeit für 7,99 Euro eine Millionen Tokens nachkaufen. Somit erhaltet ihr knapp 500.000 verwendbare Buchstaben pro bezahltem Euro. 

“SchulKI” bietet euch die Möglichkeit einen Freigabeschlüssel zu erstellen, den ihr dann beliebig oft teilen und somit all eure Schüler:innen zur Nutzung des Programms einladen könnt. Hierbei habt ihr die Möglichkeit, eine zeitliche Begrenzung für die Freigabeschlüssel festzulegen, nach denen diese nicht mehr benutzbar sind. Weiterhin habt ihr die Option festzulegen, ob eure Schüler:innen mit dem Freigabeschlüssel auch fortgeschrittene Sprachmodelle nutzen dürfen. Diese verbrauchen in der Regel erheblich mehr Tokens als die normalen Sprach-KIs. Alle Aktivitäten, die über die von euch weitergeleiteten Freigabeschlüssel getätigt werden, gehen nämlich auf euer Token-Konto. 

(Quelle: SchulKI)

Die künstliche Intelligenz verfügt im Gegensatz zum klassischen ”ChatGPT” über einige wesentlich spezifischere Anwendungsmöglichkeiten. So könnt ihr nachdem ihr den Button “Chat starten” und anschließend auf “anderen Bot wählen” gedrückt habt, aus einer Vielzahl von Unterrichtsfächern, den Kategorien “Gesellschaft und Unterhaltung” sowie der Kategorie “Assistent” das auswählen, was euch gerade interessiert oder eben relevant für die jeweilige Unterrichtseinheit ist, die ihr mit euren Schüler:innen durchführen wollt.

(Quelle: SchulKI)

Nachdem ihr die für euch passende Kategorie ausgewählt habt, erhaltet ihr die Möglichkeit auszuwählen, mit welcher historischen, fiktiven, lebendigen oder bereits verstorbenen Figur ihr eine Unterhaltung führen wollt. Zu finden sind hier beispielsweise berühmte Forscher:innen, Schauspieler:innen, fiktive Personen aus spezifischen Epochen und und und… 


(Quelle: SchulKI)

In unserem Beispiel haben wir nun durch Anklicken eine Unterhaltung mit einer:m Händler:in auf einem mittelaterlichen Marktplatz begonnen, was sich hervorragend in eine Geschichtsstunde zu dem Themenfeld “Leben im Mittelalter” integrieren ließe. Die Antworten spiegeln adäquat die Rolle wider, jedoch ist es auch möglich, an die Grenzen dieser Rolle zu stoßen, etwa durch sehr persönliche Fragen, woraufhin die künstliche Intelligenz euch folglich daraufhin weisen wird, dass es sich bei dieser Rolle natürlich nur um eine fiktive Simulation handelt.

(Quelle: SchulKI)

Eine alternative Möglichkeit zu den verschiedenen auswählbaren Charakteren, die das Programm bietet, ist hinter dem Button “Assistent” versteckt. Derer Assistenten bietet das Programm nämlich insgesamt vier Stück: einen hilfreichen-, einen Erklär-, einen Schreib- und einen Diskussions-Assistent. Alle haben, wie die Namen es bereits verraten, verschiedene Stärken und Schwerpunkte, die ihr euch zunutze machen könnt. 

(Quelle: SchulKI)

Für unseren Test haben wir den Schreib-Assistenten ausgewählt und ihn befragt, wie er uns denn nun eigentlich behilflich sein könnte. Die Antwort folgte, wie alle anderen auch, innerhalb weniger Sekunden. Der Assistent gibt an, uns beim Schreiben von Texten unterstützen zu können. Dieser Assistent ließ sich beispielsweise im Deutschunterricht beim Verfassen einer Geschichte einbinden.



(Quelle: SchulKI)

Das Lehrer-News Urteil zum “ChatGPT” für Schulen

Allem vorweg bleibt die Frage bestehen, ob “SchulKI” nun besser oder schlechter als “ChatGPT” für den Unterricht geeignet ist. Die Ergebnisse, welche SchulKI liefert weichen letztendlich nicht großartig von denen, die “ChatGPT” bietet ab, jedoch bietet “SchulKI” gegenüber “ChatGPT” einen Vorteil für die Anwendbarkeit im Schulalltag: die Datensicherheit. Während sich bei “ChatGPT” in der Regel jede:r Nutzer:in einzeln mit der eigenen Handynummer und einer E-Mail Adresse anmelden muss, muss das im Falle von “SchulKI” lediglich die Lehrkraft. Diese hat folglich die Möglichkeit, einfach und unkompliziert den (editierbaren) Freigabeschlüssel an die Schüler:innen weiter zu leiten.

Ein allgemeiner Vorteil, welche durch die Verwendung der künstlichen Intelligenz sowohl für Lehrer:innen, als auch für Schüler:innen zugänglich gemacht wird, ist der Erwerb von Kompetenzen und Verständnis für diese moderne Form der Technik, welche zunehmend an Bedeutung im gesellschaftlichen Leben und auf dem Arbeitsmarkt gewinnt.

Weiterhin bietet die “SchulKI” praktische Presets für diverse Unterrichtsfächer an. Darüber hinaus empfanden wir in unserem Test die Benutzeroberfläche des Programms als intuitiv und organisiert gestaltet und waren positiv überrascht, über die Vielzahl an Möglichkeiten, die einem hier geboten werden.

Diese Features sind jedoch nicht (auf Dauer) kostenfrei, unserer Meinung nach ist der Preis von 7,99 Euro für eine Millionen Tokens und damit für etwa vier Millionen Buchstaben und die zuvor genannten Vorteile, die sich durch das Programm für den Unterricht ergeben, gerechtfertigt.

Habt ihr das Programm “SchulKI” bereits verwendet? Falls ja, wie hat es euch gefallen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

false

Wir erfahren täglich, wie sich unsere Welt verändert und dem Umgang mit künstlicher Intelligenz (KI) immer mehr Bedeutung zugesprochen wird. Insbesondere im Schulumfeld wird heftig diskutiert, inwiefern (und wie) KI in Unterricht und Lehrplan integriert werden sollen und welche Chancen und Gefahren damit verbunden sind. Doch was kann KI überhaupt? Wie ihr ChatGPT sinnvoll im Unterricht nutzen könnt, haben wir euch bereits in anderen Beiträgen erklärt. In diesem Artikel möchten wir euch ganz praxisnah Möglichkeiten vorstellen , mit denen ihr auch den Unterricht selbst mit Unterstützung von KI vorbereiten könnt.

Wer fragt, dem wird gegeben werden

Ob ChatGPT, Teachino oder eines der vielen weiteren Programme, die auf KI-Technologie basieren  – die verschiedenen Nutzmöglichkeiten nehmen fortlaufend zu. Und so tun es auch die dahinterstehenden Technologien. 

Es ist nicht mehr schwer, an Informationen heranzukommen oder Vorschläge zu erhalten, wie man seine Unterrichtsmethoden effektiv weiterentwickeln und Schüler:innen begeistern kann. Alles, was man heutzutage noch machen muss, ist beispielsweise das Textgenerator-Tool ChatGPT zu öffnen und seine Suche zu schildern. Doch wie geht man dabei am besten vor? Versuchen wir mal unser Glück…

Beispiel für eine Unterrichtsgestaltung mit ChatGPT (Quelle: ChatGPT)

Wir fragen ChatGPT nach einer groben Zusammenfassung für einen speziellen Unterricht und erhalten als Antwort ein Thema sowie einzelner Unterrichtsabschnitte mit einer ungefähren Zeitangabe, die diese einnehmen können. Zusätzlich werden Handlungsvorschläge gegeben, wie das Wiederholen von Grundlagen, das Bearbeiten von Aufgaben und das Erklären von Themen. In der Praxis ist es oftmals schwer einzuschätzen, wie lange bestimmte Unterrichtsabläufe benötigen, dennoch kann es von Vorteil sein, einen ungefähren Ablauf zur Hand zu haben, um kurz vor Unterrichtsende nicht die Nerven zu verlieren.

Für eine von ChatGPT generierte Antwort, die die gewünschten Ergebnisse liefert, ist es wichtig, die Frage so direkt und präzise wie möglich zu formulieren. Wichtige Informationen wie die Klassenstufe, das Unterrichtsfach und gegebenenfalls auch das Thema des Unterrichts sind ausschlaggebend für gute Vorschläge, die euch in der Unterrichtsplanung weiterbringen. Ein Vorteil von ChatGPT liegt in der breiten Masse an Informationen, auf die das Tool zugreifen kann. Dadurch ist es möglich, Informationen zu fast jedem beliebigen Thema zu erhalten und diese, wenn gewünscht, auch einfach in einem einwandfreien Text zusammenfassen zu lassen, den man nach Belieben verändern lassen kann. 

Ein weiteres cooles Feature ist die Neugenerierung der Antwort mit nur einem Mausklick neben das Eingabefeld. Dieses sorgt dafür, dass die Antwort zwar automatisch verändert, jedoch nicht besser an persönliche Vorstellungen angepasst wird. Genau dafür kann man das Eingabefeld weiter nutzen. Durch Befehle wie „Kürze den Text“, „Gehe mehr auf xy ein“ oder „Formuliere den Text wissenschaftlicher“ ist eine immer genauere Anpassung möglich. Zustande kommt schließlich eine individuell angepasste Antwort auf so gut wie jedes Problem. Um auf unser Beispiel zurückzukommen, könnte ein veränderter Plan so aussehen:

Veränderte Unterrichtsplanung (Quelle: ChatGPT)

Es gibt noch weitere, unzählige Möglichkeiten für die Verwendung von ChatGPT für die Unterrichtsplanung, wie beispielsweise die Erstellung von Textaufgaben, Rätseln, Lückentexten oder Rechenaufgaben. Auch Themenvorschläge für z.B. künstlerische Projekte, die Förderung von didaktischen Fähigkeiten oder Ausflugsziele für Exkursionen stellen keine Schwierigkeiten für die KI dar. 

Doch nicht nur ChatGPT kann hilfreich sein. Im Folgenden haben wir für euch ein weiteres Tool gefunden, das euch (nicht nur in Verbindung mit KI) helfen kann:

Mehr Struktur bei der Unterrichtsplanung 

Wer sich bei der (digitalen) Unterrichtsplanung gerne mehr Struktur wünscht, kann dem Tool Teachino eine Chance geben. Dieser digitale Unterrichtsplaner hilft Lehrer:innen den Unterricht im Detail zu planen, Inhalte wie Klassen und Unterrichtsmaterialien einfach zu verwalten und sich bei der Vorbereitung durch einen KI-Assistenten beraten zu lassen. Durch die Integration von Teachino in gängige Tools wie WebUntis oder Microsoft OneNote ist die Verknüpfung eigener Unterrichtsmaterialien in verschiedenen Programme problemlos möglich und erleichtert so systemübergreifende Aktualisierungen. Genial, oder?

So funktioniert’s:

Nach einer Anmeldung wird man dazu aufgefordert, seine Kurse anzugeben. Direkt im Anschluss erhält man Zugriff auf zahlreiche Lernvideos, die einen angenehmen Einstieg erleichtern. Dann kann man entweder seinen vorhandenen Stundenplan eingeben oder selbst Inhalte erstellen. Bei Letzterem gelangt man zur eigenen Bibliothek, in der man sich entsprechende Kurse aussuchen und für diese Kapitel erstellen kann. Hier ist das Anlegen von Inhalten möglich, die entweder selbst erstellt oder mit KI generiert werden. Für Inspirationen gibt man einfach das Alter der Klasse, das Fach und die gesprochene Sprache an und kann sich anschließend über die generierten Ergebnisse freuen. Für eine Klasse mit 14-Jährigen im Fach Mathematik könnte das so aussehen:

(Quelle: Teachino)

Im erstellten Kapitel kann man schnell und unkompliziert seine Unterrichtsmaterialien hinzufügen und nach Belieben ordnen. Auch die Orientierung fällt euch durch das minimalistische und übersichtliche Design garantiert nicht schwer.

Mit dem Hauptziel, Lehrer:innen bei der Unterrichtsvorbereitung zu unterstützen, bietet Teachino ein kostenloses Light-Paket für die private Nutzung, ein Pro-Paket mit jährlicher Zahlung und sogar ein Schul-Paket für sämtliche Lehrer:innen einer Schule an. Außerdem ist Datenschutz ihr höchstes Gut, was es ideal für die Schulnutzung macht. Also lohnt es sich, mal reinzuschauen!

Zeitdruck - was jetzt?

Wenn ihr auf eine KI-integrierte Website setzen wollt, die zahlreiche Tools anbietet, werdet ihr von fobizz begeistert sein. fobizz bietet KI-Tools, Unterrichtsmaterialien und Online-Fortbildungen für Lehrer:innen an. Die übersichtliche Website bietet alle notwendigen Informationen auf einen Blick und inspiriert mit den gegebenen fobizz-tools zum kreativen Gestalten für den Unterricht.

Übersicht einiger fobizz-tools (Quelle: fobizz)

Ein außergewöhnliches Feature ist das Anlegen von Klassenräumen, in denen Schüler:innen selbstständig mit ausgewählten Tools arbeiten können. So hat die Lehrkraft nach der Bearbeitung Zugriff auf alle Dokumente und kann diese direkt im Klassenverband teilen. Noch nicht überzeugt? Schaut selbst gerne auf fobizz.com vorbei!

Und jetzt für die Klasse erklärt: Was steckt dahinter?

Für diejenigen Lehrer:innen unter euch, die den Schüler:innen das Prinzip hinter textgenerierenden Programmen vermitteln wollen, könnte SoekiaGPT interessant sein. Als „didaktische Lernumgebung für den Unterricht“ (SoekiaGPT) vermittelt dieses Sprachmodell aus der Schweiz exemplarisch die grundlegende Funktionsweise von größeren Sprachmodellen wie ChatGPT und ist somit gut geeignet für eine anschauliche Darstellung in Schulklassen. 

Für eine ausreichende Einarbeitung gibt es eine Handreichung für Lehrpersonen, in der alle notwendigen Informationen enthalten sind, um sich entsprechend in das Sprachmodell einfinden zu können. Neben Hintergrundinformationen und dem Aufbau der Lernumgebung sind auch Hinweise zu möglichen Aufgabenstellungen für euren Unterricht mit dabei, also lohnt es sich, da mal reinzuschauen und eure Schüler:innen zu begeistern!

Webseite SoekiaGPT (Quelle: SoekiaGPT)

Künstliche Intelligenz ist ein stetig wachsender Teil unserer Gesellschaft und wird dies aller Voraussicht auch bleiben. Deswegen ist es von Vorteil, wenn wir uns mit allen Facetten auseinanderzusetzen und uns selbst sowie unseren Schülern klarzumachen, wie der richtige Umgang mit künstlicher Intelligenz unser Leben bereichern kann.

Wie seht ihr das? Habt ihr schon Erfahrung mit textbasierten Sprachmodellen im Unterricht gemacht? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

false

Das Referendariat, auch als Vorbereitungsdienst bezeichnet, ist eine aufregende Phase auf dem Weg zum:r Lehrer:in. Es ist jedoch auch eine Zeit, die viele Herausforderungen mit sich bringt. Im zweiten Teil unserer Miniserie rund um Tipps und Tricks für das Referendariat, bieten wir in diesem Artikel angehenden Lehramtsstudierenden einige wertvolle Tipps, um ihnen den Start in ihr Referendariat zu erleichtern. Doch bevor wir in die Details eintauchen, werfen wir einen kurzen Blick auf einige unserer Artikel aus dem Jahr 2023, die sich mit dem Thema "Lehrer werden" beschäftigen.

Planung ist das halbe Leben

Die Vorbereitung auf das Referendariat ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Lehrkraft. Es gibt einige wichtige Punkte, die angehende Referendar:innen beachten sollten, um sich bestmöglich auf diese Phase vorzubereiten. Zunächst einmal sollte man sich gut über die konkreten Anforderungen und Regelungen in seinem Bundesland informieren. Dies umfasst den Ablauf des Referendariats, die Dauer und die Anforderungen. Wertvolle Tipps erhaltet ihr auch auf MeinLehramt.

Eine persönliche Vorstellung in der Schule, in der man das Referendariat absolvieren wird, ist ebenfalls von großer Bedeutung. Dies bietet die Gelegenheit, das Kollegium und die Schulleitung kennenzulernen, Fragen zu stellen und sich bereits vor Beginn des Referendariats in das schulische Umfeld einzufühlen. Es ist ratsam, auch Informationen über die Schüler:innen und Schüler, die Schulstruktur und die pädagogische Ausrichtung der Schule zu sammeln.

Die Begehung der Schule, bevor das Referendariat startet, ermöglicht es, sich mit den räumlichen Gegebenheiten vertraut zu machen. Dies kann dazu beitragen, die ersten Wochen im Referendariat reibungsloser zu gestalten. Es ist auch wichtig, bereits im Vorfeld den Austausch mit Mentor:innen und Kolleg:innen zu suchen, um Erwartungen, Ziele und erste Unterrichtsplanungen zu besprechen.

Das Referendariat ist von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich. Es gibt in manchen Bundesländern auch die Möglichkeit, das Referendariat zu verkürzen. Hier findet ihr Infos zum Vorbereitungsdienst in den einzelnen Bundesländern: Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen.

Vorsorge ist besser als Nachsorge

Auch was Gesetze, Steuern und Versicherungen betrifft, ist es für angehende Lehrkräfte von entscheidender Bedeutung, gut informiert zu sein und sich über ihre Rechte und Pflichten im Beruf im Klaren zu sein. Dies schließt verschiedene Aspekte ein:

Versicherungen: Lehrkräfte sollten sich über verschiedene Versicherungsoptionen informieren, darunter Krankenversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung und Haftpflichtversicherung. Die Krankenversicherung ist obligatorisch, während die Berufsunfähigkeits- und Haftpflichtversicherung empfohlen werden, um sich vor finanziellen Risiken zu schützen. Zusätzlich könnt ihr überlegen, ob Zusatzversicherungen wie Rechtsschutz oder Kfz-Versicherung für euch sinnvoll sind.

Steuererklärung: Auch was Finanzen betrifft, solltet ihr euch mit den steuerlichen Aspekten eures Berufs vertraut machen. Dies schließt die Steuererklärung und die Möglichkeit von steuerlichen Abzügen für berufsbedingte Ausgaben ein. 

Gesetze und rechtliche Rahmenbedingungen: Schon im Referendariat müsst ihr die gesetzlichen Rahmenbedingungen für eure Arbeit kennen, einschließlich der Schulgesetze und der Vorschriften zum Schutz von Schüler:innen. In Zeiten der Digitalisierung sollte ihr euch zudem mit Datenschutzbestimmungen und Urheberrecht auseinandersetzen. Auch mit dem Thema Körperkontakt im Schul- und Sportkontext solltet ihr euch auseinandersetzen.

Gewerkschaft: Die Mitgliedschaft in einer Lehrergewerkschaft kann für euch von Vorteil sein, da Gewerkschaften die Interessen ihrer Mitglieder vertreten und Unterstützung in arbeitsrechtlichen Angelegenheiten bieten. Als Referendar:innen solltet ihr euch über die Vorteile und Möglichkeiten einer Gewerkschaftsmitgliedschaft in eurer Region oder bundesweit informieren. Informationen zur GEW fürs Referendariat findet ihr hier.

Insgesamt ist es ratsam, rechtliche und finanzielle Aspekte sorgfältig zu prüfen und sich frühzeitig gut zu informieren, um eine solide Grundlage für das Referendariat und die berufliche Laufbahn zu schaffen. Dies kann dazu beitragen, unerwartete Probleme zu vermeiden und sich effektiv auf die Herausforderungen des Berufs vorzubereiten.

Lebensrealität der Schüler:innen wahrnehmen

Ein entscheidender Aspekt der Vorbereitung auf das Referendariat ist die Auseinandersetzung mit der Lebensrealität der Schüler:innen, die man bald unterrichten wird. Dies beginnt bereits während des Kennenlernens der Schule, wo angehende Lehrer:innen die Vielfalt der Schülerschaft erkunden sollten. Hierbei ist es wichtig, den eigenen Altersunterschied zu berücksichtigen. Selbst ein vermeintlich geringer Altersunterschied von beispielsweise nur 10 Jahren kann im Kontext des Lehrerberufs einen erheblichen Einfluss haben. Dies liegt daran, dass die Zeit, in der ihr aufgewachsen seid, die Erfahrungen, die ihr gemacht habt, und die prägenden Ereignisse, die ihr erlebt habt, eure Sicht auf die Welt stark beeinflussen. Krisen, Generationen und gesellschaftliche Entwicklungen haben Auswirkungen auf unsere Einstellungen, Werte und Perspektiven.

Als Lehrer:in ist es wichtig, sich bewusst zu sein, dass die Schüler:innen einer anderen Generation angehören und somit möglicherweise andere kulturelle Referenzen, Interessen und Kommunikationsstile haben. Der Altersunterschied kann auch die Art und Weise beeinflussen, wie ihr auf aktuelle Themen und Technologien reagiert. Es ist daher von Bedeutung, offen für die Vielfalt der Perspektiven und Erfahrungen in der Schülerschaft zu sein und sich bemühen, eine Brücke zwischen den Generationen zu schlagen, um effektive Kommunikation und ein besseres Verständnis zu ermöglichen. Ein bewusstes Hinterfragen der eigenen Vorurteile und Annahmen in Bezug auf den Altersunterschied kann dazu beitragen, eine positive Lehrer-Schüler-Beziehung aufzubauen und den Bildungserfolg zu fördern.

Um auf die Schüler:innen besser eingestellt zu sein, ist es hilfreich, sich in ihre Lage zu versetzen. Dies bedeutet, sich darüber Gedanken zu machen, was sie in ihrem Alltag beschäftigt, welche Probleme sie möglicherweise haben und welche Herausforderungen sie meistern müssen. Dies kann von schulischen Belangen bis hin zu persönlichen Anliegen reichen. Um die Schüler:innen wirklich zu verstehen, ist es wichtig, Empathie zu entwickeln und offen für Gespräche und Rückmeldungen zu sein.

Die Vielfalt der Schülerschaft ist eine Bereicherung, aber es erfordert auch Anstrengungen, um auf die individuellen Bedürfnisse einzugehen. Sich mit der Lebensrealität vieler verschiedener junger Menschen auseinanderzusetzen, ermöglicht es euch, eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen und einen Unterricht zu gestalten, der auf die Interessen und Lernvoraussetzungen zugeschnitten ist. 

Erfahrung in der Jugendarbeit sammeln

Die Sammlung von Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen wird von Lehramtsstudierenden, Referendar:innen und Lehrkräften immer wieder empfohlen, und das aus gutem Grund. Dieser praxisnahe Ansatz bietet zahlreiche Vorteile und bereitet angehende Lehrkräfte auf ihre berufliche Laufbahn vor. Durch praktische Erfahrungen, sei es durch Praktika, Nachhilfeunterricht oder ehrenamtliche Tätigkeiten in Schulen oder Jugendorganisationen, könnt ihr viele wertvolle Einblicke in den Schulalltag gewinnen.

Diese Erfahrungen helfen nicht nur dabei, sich auf den Beruf vorzubereiten, sondern ermöglichen auch eine realistische Selbsteinschätzung. Sie bieten die Gelegenheit, die eigenen Fähigkeiten zu erkunden und die Frage zu klären, ob der Lehrerberuf wirklich zu einem passt. Zudem tragen solche Erfahrungen dazu bei, das Verständnis für die Bedürfnisse und Herausforderungen der Schüler:innen zu vertiefen.

Darüber hinaus verkürzt die Anhäufung von Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen oft die Einarbeitungszeit und hilft angehenden Lehrkräften, selbstbewusster in ihre erste Unterrichtserfahrung zu gehen. Sie können bereits bewährte pädagogische Ansätze und Kommunikationsfähigkeiten entwickeln, bevor sie ihre eigenen Klassen übernehmen. Insgesamt ist die Sammlung von Erfahrungen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ein Schlüssel zur Vorbereitung auf den Lehrerberuf und zur Überprüfung, ob dieser Berufsweg wirklich der richtige ist. Dieser praktische Ansatz fördert nicht nur die professionelle Entwicklung angehender Lehrer:innen, sondern stärkt auch ihre Verbindung zur Schülerschaft und ihre Fähigkeit, eine unterstützende und effektive Lernumgebung zu schaffen.

Ausblick

Der Lehrerberuf ist eine wunderbare und erfüllende Berufung, die eine tiefgreifende Wirkung auf das Leben eurer Schüler:innen hat. Mit eurem Engagement und eurer Leidenschaft könnt ihr einen positiven Unterschied machen. Denkt daran, dass Bildung die Tür zu unzähligen Möglichkeiten öffnet und dass ihr dazu beitragen könnt, die Zukunft zu gestalten. Im Ausblick auf eure zukünftige Reise in den Lehrerberuf möchten wir euch ermutigen, stets neugierig und offen zu bleiben. Bildung ist ein sich ständig wandelndes Feld, und eure Bereitschaft, zu lernen und euch weiterzuentwickeln, wird der Schlüssel zu eurem Erfolg sein. Habt ihr eigene Tipps, Erfahrungen oder Fragen, die ihr gerne teilen möchtet? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

false

Nach viel Fleiß und Anstrengungen und vielleicht sogar ein paar Tränen habt ihr endlich das Lehramtsstudium abgeschlossen. Doch nun steht ihr schon vor der nächsten Herausforderung – Das Referendariat. Je nachdem, in welchem Bundesland ihr dieses absolvieren wollt, kommen noch mal ein bis zwei Jahre harte Arbeit auf euch zu. Um für diese Zeit perfekt vorbereitet zu sein, möchten wir euch in einer zweiteiligen Artikelreihe Tipps und Tricks empfehlen, die euch vor oder während eures Referendariat mit hilfreichen Anregungen unterstützen können. Heute stellen wir euch dafür sechs Bücher vor, mit denen ihr von Classroom Management über Methoden bis hin zu eurem persönlichen Mindset alles erfahren könnt. Morgen folgen dann weitere Top-Tipps für euer Referendariat – seid gespannt. 

1. Störung in der Schulklasse – Ein Leitfaden zur Vorbeugung und Konfliktlösung

(Quelle: Beltz)

Für viele Lehramtsstudent:innen, Referendare und Lehrkräfte ist das größte Problem nicht die Auseinandersetzung und das Unterrichten der eigenen Fächer, sondern der resiliente Umgang mit den Schüler:innen und kniffligen Situationen.

Das Buch Störungen in der Schulklasse – Ein Leitfaden zur Vorbeugung und Konfliktlösung von Hans-Peter Nolting bietet dafür eine große Bandbreite an praktischen Anregungen, Strategien, Umgangsformen und Problemlösungen für die alltägliche Klassenführung und in Konfliktsituationen.

Der Leitfaden ist erstmals 2002 erschienen und wurde in diesem Jahr mit der 15. Auflage erweitert und überarbeitet. Beschrieben werden sowohl präventive Maßnahmen, damit Konflikte und Störungen erst gar nicht eintreten, als auch der Umgang mit bereits eingetretenen Konfliktsituationen. 

2. Classroom Management – Wie Lehrer, Eltern und Schüler guten Unterricht gestalten

(Quelle: Klett-Cotta)

Das Buch Classroom-Management von Christoph Eichhorn aus dem Jahr 2012 wurde mit der 12. Auflage im Jahr 2021 überarbeitet. Richtiges Classroom Management ist essentiell für ein gutes Klassenklima, für eine motivierte und strukturierte Arbeitsweise der Schüler:innen und um Unterrichtsstörungen zu vermeiden.

Im Buch findet ihr Anregungen für einen guten Start in das Schuljahr, Tipps für eine erfolgreiche Motivationssysteme und auch welche Regeln und Konsequenzen für das Stören des Unterrichts. Das Buch kann euch dabei helfen, euer eigenes Konzept für ein gutes Classroom Management zu erstellen, damit die Lernwirksamkeit gesteigert werden kann, die Aufmerksamkeit auf das Lernen gelenkt ist und um alle Schüler:innen und damit mögliche Unterrichtsstörungen im Blick zu haben. 

3. Leitfaden Unterrichtsvorbereitung 

(Quelle: Cornelsen Verlag)

Ein Buch von Hilbert Meyer darf in unserer Liste natürlich nicht fehlen. 

Der Leitfaden für die Unterrichtsvorbereitung, in der mittlerweile zehnten Auflage aus 2020, eignet sich für alle Schulformen und alle Klassen.

In zwei Teile gegliedert befasst sich Teil I mit der Anfängerdidaktik, Erlebnisberichten und Probleme von Berufsanfänger:innen und die Beantwortung der Fragen, die häufig im Verlauf des Studiums und des Referendariats einer angehenden Lehrkraft aufkommen.

Der zweite Teil zur Technik der Unterrichtsplanung gibt euch Tipps und Anregungen für ein Konzept eurer Unterrichtsplanung. Der Leitfaden kann auf nützliche Weise die Inhalte eures Studiums unterstützen, eignet sich aber auch für alle bereits ausgebildeten Lehrkräfte zum Auffrischen eures Wissens. 

4. 99 Tipps Praxis-Ratgeber 

(Quelle: Cornelsen)
(Quelle: Cornelsen)
(Quelle: Cornelsen)

Die umfangreiche Buchreihe “99 Tipps” bietet euch fachspezifische Bücher für beispielsweise Mathematik und Biologie und Ratgeber für die Themen Schulrecht, Inklusion, Tipps für Klassenlehrer oder individuelles Fördern. Ebenfalls gibt es die Ratgeber auch für die Grundschule.

Das tolle an den Büchern des Cornelsen Verlags ist: Ihr könnt gezielt nach Tipps suchen und müsst nicht das ganze Buch durchblättern und lesen. Im Inhaltsverzeichnis findet ihr die Tipps mit Titel aufgelistet und könnt anhand dieser ganz bequem nachschlagen. Im Vorwort findet ihr neben motivierenden Worten der Autor:innen auch noch einige Tipps und Tricks für euren Unterricht.

5. Methoden für den Unterricht von Wolfgang Mattes

(Quelle: Amazon)

Ihr habt bestimmt von eurer Seminarleitung oder von anderen Referendaren oder Lehrkräften einige Tipps für die Gestaltung eures Unterrichts bekommen. Wenn es euch noch schwer fällt oder ihr etwas unkreativ seid, was die Unterrichtsmethoden betrifft, kann das Buch Methoden für den Unterricht – Kompakte Übersicht für Lehrende und Lernende von Wolfgang Mattes sehr hilfreich für euch sein.

Neben einem praxisorientierten Überblick, über zahlreiche Unterrichtsmethoden und die Klärung von Fragen zur Methodik, enthält das Buch Methodenkarten für Lehrer:innen und auch für Schüler:innen. Das Buch eignet sich für jedes Schulfach der fünften bis zur 12. Klasse. 

6. Locker Lehrer werden und bleiben – Ein Workbook für die positive Lehrerausbildung 

(Quelle: Amazon)

Das Workbook Locker Lehrer werden und bleiben mit integriertem Hörbuch von Lydia Clahes begleitet euch nicht nur durch euer Referendariat, sondern kann auch darüber hinaus eine hilfreiche und positive Ergänzung zu den typischen Fachbüchern sein.

In dem Workbook könnt ihr mit der Hilfe von über 200 Coachingimpulsen und weiteren Tipps an eurem persönlichen Mindset arbeiten und eure eigene Einstellung zu zahlreichen Themengebieten entwickeln. Locker Lehrer werden und bleiben beschreibt euch keine direkten Unterrichtsmethoden oder einen didaktischen Leitfaden. Es ist viel mehr ein Begleiter, der euch durch die verschiedenen Stationen im Alltag einer Lehrkraft unterstützt. Von persönlichen Werten über den Kontakt zu Kolleg:innen und Vorgesetzten bis hin zu der Vielfalt der Schüler:innen bietet euch das Workbook ein ganzes Spektrum an Vorbereitung und Selbstreflexion.

Ihr könnt euch das Workbook als Druckversion zulegen, oder als E-Book direkt auf der Website. 

Könnt ihr noch weitere lesenswerte Bücher für das Referendariat empfehlen? Schreibt uns doch gerne in die Kommentare, welche Bücher ihr gelesen habt oder noch lesen werdet! Morgen folgt der zweite Teil unserer Miniserie, dort nennen wir euch weitere Top-Tipps für euer Referendariat.

false

Informatik gehört wohl zu einem der wichtigsten Schulfächern – und istein Fach, das in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird. Wenn ihr auf der Suche nach neuen Ideen und Materialien seid, um eure Schüler:innen zu motivieren und ihnen die Grundlagen der Informatik beizubringen, dann seid ihr hier richtig. Die wohl größte und beliebteste Social Media Plattform Instagram bietet einiges an Material an spannenden Informatik-Kanälen. In diesem Artikel stellen wir euch einige der besten Instagram-Kanäle für Informatik vor, die Unterrichtsmaterialien, Projekte und Inspirationen für Lehrkräfte und Schüler:innen bieten.

(Quelle: Instagram)

informatikmentor

Der informatikmentor auf Instagram gibt auf eine humorvolle Art wichtige Tipps auch für den Informatikunterricht. Sei es für Excel, Powerpoint oder SQL. Auch Tipps zu diversen Programmiersprachen werden gegeben, hier meistens über Python. Er bereichert seine Zuschauerschaft auch über wichtiges Wissen über das Informatikstudium. Auch auf YouTube werden Videos hochgeladen, jedoch nicht so häufig wie auf Instagram.

(Quelle: Instagram)

itwissen

Hier werden viele Fakten bezüglich Informatischem Grundwissen vermittelt. Sei es über das hilfreiches Wissen über das Mainboard, welche Cyber-Attacken es gibt und wie eine URL aufgebaut ist und noch vieles mehr.

programmierenstarten

Auf diesem Channel findet ihr über 260 Beiträge zum Thema Programmieren. Seit November 2020 existiert der Account und informiert nun schon über 7400 Follower. Auf seinem Account findet ihr Fragen, Quizze und auch hilfreiche Tipps zu den Themen "Python", “Java” und “Eclipse”. Auch allgemeine Tricks zum Programmieren findet ihr hier. Die Beiträge sind dabei sehr liebevoll gestaltet. Auf Youtube findet ihr weitere 500 Videos von ihm zum Thema programmieren. Zudem bietet er auch kostenlose und kostenpflichtige Kurse fürs Programmieren an.

(Quelle: Instagram

coding

Hier ist der Name “Programm”, denn auf der englischsprachigen Instagramseite findet ihr alles, was ihr für euer Coding Verständnis braucht. Mit vielen Memes werden auch dabei viele Probleme des Informatikerslebens auf humorvolle Art aufgegriffen.

(Quelle: Instagram)

informatiklab

Die englischsprachige Instagram-Seite "infomatiklab" ist ein inspirierender Ort für Informatik-Enthusiasten und Lernende. Hier dreht sich alles um die faszinierende Welt der Informatik und digitalen Technologien. Mit informativen Beiträgen, kurzen Video-Tutorials und kreativen Grafiken bietet diese Seite wertvolle Einblicke in verschiedene Aspekte der Informatik. Egal, ob es um Programmierung, Datenanalyse, künstliche Intelligenz oder Cybersicherheit geht, "infomatiklab" vermittelt auf ansprechende und leicht verständliche Weise Wissen und regt zum Lernen und Entdecken an. Eine perfekte Anlaufstelle für alle, die ihre Informatikkenntnisse erweitern möchten.

Reicht euch nicht? Dann könnt ihr einfach nach den Hashtags #Excel, #Python#Java oder anderer Anwendungsbereiche suchen und euch werden noch viele weitere spannende Beiträge und Kanäle angezeigt. Schreibt uns gerne in die Kommentare, wie ihr die vorgestellten Kanäle findet und ob ihr noch andere kennt, die ihr mit uns teilen wollt, weitere Beiträge zu unserer Instagramchannelserie findet ihr hier.

false

Wir sind zurück mit dem Thema „kreatives Schreiben“ und bieten euch weitere Schreibprojekte, die ihr gemeinsam mit euren Schülerinnen und Schülern ausprobieren könnt. Hier findet ihr unseren letzten Artikel dazu, bei dem wir euch eine Einführung in die Thematik bieten.

Die richtige Vorbereitung

Ob im Deutschunterricht, in Englisch oder auch in Kunst: kreatives Schreiben kennt keine Grenzen und kann die Kreativität eurer Schüler:innen auf vielerlei Ebenen entfesseln. Oft ist die Bereitschaft zum Schreiben jedoch gering, was oft am fehlenden Verständnis oder überfordernder Ratlosigkeit liegen mag. Umso wichtiger ist es, euren Schüler:innen eine gute Anleitung zu bieten, sodass diese die Möglichkeit haben, sich ganz auf die kommenden Übungen einzulassen.

Gerade den jüngeren Schüler:innen kann der Einstieg in das Schreiben schwer fallen, da ein erhöhtes Maß an Konzentration erforderlich ist. Eine Möglichkeit, die nötige Achtsamkeit herbeizuführen, sind Atemübungen, mit denen ihr eine kreative Schreibstunde beginnen könnt. Durch die Lehrkraft angeleitetes, gemeinsames Ein- und Ausatmen kann den Lernenden dabei helfen, sich zu erden und von ablenkenden Gedanken abzulassen. Zwei bis drei Minuten können dafür eine gute Richtlinie sein. Die Schüler:innen haben die Möglichkeit, ihre Gedanken zu sortieren und als Teil ihres Klassenverbandes Ruhe in diesem aufkommen zu lassen. Dies könnte ein guter Moment sein, um die Aufgabenstellung schrittweise aufzuzeigen und einen Übergang zu einer Einzelarbeit zu schaffen.

Eine andere Art des Einstiegs wäre über die persönliche Ebene. Hier kann die Lehrperson eigene Erfahrungen zu einem beliebigen Thema teilen, wie z.B. über das Haustier oder den letzten Urlaub. Mit überleitenden Fragen wie „Wer von euch hat sowas auch schon erlebt?“ oder „Haben eure Haustiere auch merkwürdige Namen?“ gebt ihr euren Schüler:innen die Möglichkeit, sich freiwillig zu äußern und ins Thema einzusteigen oder sich durch die Geschichten anderer inspirieren zu lassen.

Was schreibe ich überhaupt?

Die Themenwahl kreativer Schreibprojekte ist ebenso uneingeschränkt, wie die Ideen, die dadurch zustande kommen. Sie reicht weit über eigene Erfahrungen hinaus und fördert oftmals die Kreativität und das Vorstellungsvermögen der Schüler:innen. In manchen Fällen kann ein zu großer Freiraum allerdings zum Gegenteil des Gewünschten führen. Überforderung durch zu viele Möglichkeiten ist insbesondere bei jüngeren Schüler:innen ein ernstzunehmendes Problem, dass sie von ihrem eigentlichen Können abhalten kann. Gewisse Rahmenbedingungen, die ein Thema vorgeben, sind hier von besonderer Wichtigkeit. Wir haben euch einige Themenvorschläge aufgelistet, an denen sich die Schüler:innen beim kreativen, freien Schreiben orientieren können:

  • Mein perfekter Tag (vergangen oder ausgedacht)
  • Mein(e) Lieblings… (-Buch, -Film, -Essen, -Ort, -Tier, -Beschäftigung, etc.)
  • Zukunftsvorstellungen (persönlich oder gesellschaftlich, z.B. in 10/50 Jahren)
  • Moralische Dilemma
  • Selbstreflexion bezüglich ausgewählter Aspekte (Wie gut kann ich xy? Was will ich besser können?)
  • Klimawandel und Nachhaltigkeit 

Eine weitere Idee, die garantiert Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist das Nutzen der eigenen Sinne. Indem Schüler:innen selbst aktiv gewisse Gerüche, Geräusche oder Geschmäcker wahrnehmen, haben sie die Möglichkeit, das Wahrgenommene zu reflektieren und ihre Gedanken und Gefühle beim kreativen Schreiben zu erkunden. Das könnte beispielsweise so aussehen, dass die Lehrkraft einige unterschiedliche Tafeln Schokolade mitbringt und alle Schüler:innen ein Stück probieren. Dabei können ausgefallene Sorten wie Blaubeere mit Joghurt, geröstete Mandel mit Honig oder Haselnuss-Karamell einige interessante Geschichten hervorbringen. Dasselbe würde natürlich auch mit verschiedenen Chips- oder Käsesorten funktionieren. Davor sollte jedoch festgestellt werden, ob Unverträglichkeiten bestehen, um unerwünschte Reaktionen vorzubeugen.

Abhängig vom vorgesehenen Umfang für das kreative Schreiben kann man neben Einzelarbeiten auch Partner- oder Gruppenaufgaben vorsehen. Hier können sich die Schüler:innen gegenseitig inspirieren und kreative Werke hervorbringen. Verbunden werden kann dies mit einer thematischen Recherche, gegebenenfalls auch als Hausaufgabe.

(Quelle: Pixabay)

Die Motivation

Das kreative Schreiben ist oftmals eine Herausforderung für Anfänger, daher ist es umso wichtiger, euren Schüler:innen ein sicheres Umfeld zu bieten, in dem nicht bloß geschrieben werden kann, sondern auch die Möglichkeit besteht, Ergebnisse zu teilen. Geschichten nur für die Lehrkraft zu schreiben, sollte allgemein betrachtet nicht das höchste Ziel sein. Deshalb kann es die Schüler:innen sehr fördern, Feedback von den Klassenkamerad:innen zu bekommen und dabei zu lernen, mit konstruktiver Kritik umzugehen. Dadurch wird oft die Motivation des Einzelnen gestärkt und Einfluss auf das zukünftige Schreibverhalten genommen.

Da nicht jeder denselben Willen und das Selbstvertrauen dazu besitzt, sein Geschriebenes vorzulesen, kann es helfen, Partner- oder Gruppenaktivitäten zum Präsentieren zu nutzen. Gegenseitiges Feedback geben hat hier den Vorteil des Gemeinschaftsgefühls, welches den Klassenverband stärken und die Individuen zu besseren Leistungen anregen kann.

Zudem sind die Schüler:innen auf einer Ebene miteinander als sowohl Ersteller und Bewerter des Geschriebenen platziert, was den Leistungsdruck um einiges verringern kann. Dadurch besteht die Möglichkeit, dass sich die Schreibaufgaben weniger als solche anfühlen und die Schüler:innen Spaß und Freude am Schreiben empfinden können.

Eine weitere schülerorientierte, jedoch auch zeitaufwendige Methode zum Präsentieren ist das Auslegen der geschriebenen Texte im Klassenraum. Jede Schülerin und jeder Schüler hat so die Möglichkeit, alle Texte seiner Klassenkameraden beim Durchgehen zu lesen und gegebenenfalls auch Feedback in Form von Stickern oder kleinen Anmerkungen an der Seite zu geben. Zusätzlich könnte man einige gute Texte vorlesen lassen und anhand dessen besprechen, welche Eigenschaften den Text auszeichnen, sodass auch andere davon profitieren.

Das kreative Schreiben kann einen Segen oder Fluch für Schüler:innen darstellen, deswegen hängt es an der Lehrkraft, wie gut verschiedene Vorgaben von den Lernenden umgesetzt werden. Dabei herauskommen können spannende Geschichten, die sehr individuell und auch in späteren Unterrichtseinheiten wieder neu aufgegriffen werden können.

Habt ihr kreatives Schreiben bereits in euren Unterricht integriert? Wie sind eure Erfahrungen damit? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

false

In unserer modernen schulischen Bildung liegt der Schwerpunkt oft auf theoretischem Wissen und akademischer Leistung, während handwerkliche Fertigkeiten oft vernachlässigt werden. Es ist bedauerlich, dass viele Schüler:innen im Laufe ihrer schulischen Ausbildung nur begrenzte Gelegenheiten haben, handwerkliche Fähigkeiten zu erlernen, die im späteren Leben äußerst wertvoll sein können. In unserer Überlegung, welche handwerklichen Kenntnisse in der Schule vermittelt werden könnten, haben wir bewusst über den normalen Werkunterricht hinausgeschaut. Während der Werkunterricht zweifellos wertvolle handwerkliche Grundlagen vermitteln kann, gibt es eine breite Palette von Fertigkeiten, die im Alltag ebenso wichtig sind und in der schulischen Bildung oft zu kurz kommen. Hier findet ihr eine Liste mit praktischen Fertigkeiten, die eure Schüler:innen später beherrschen sollten, die ihr bestimmt mit in ihre Schulzeit einbinden könnt.

(Quelle: Pixabay)

Gärtnern

Gärtnern ist eine wichtige Fähigkeit, weil es nicht nur die Möglichkeit bietet, frische Lebensmittel anzubauen oder einen schönen Garten zu gestalten, sondern auch die Umwelt durch die Schaffung von grünen Lebensräumen verbessert. Diese Fertigkeit kann in vielen Lebenssituationen nützlich sein: Durch den Anbau von eigenem Gemüse und Obst spart man nicht nur Geld, sondern hat auch Zugang zu gesunden, nachhaltigen Lebensmitteln. Des Weiteren kann das Gestalten und Pflegen von Gärten und Landschaften die Umgebung verschönern und den eigenen Wohnraum bereichern. Schließlich bietet Gärtnern eine entspannende Möglichkeit, Stress abzubauen und sich mit der Natur zu verbinden. So könnte eine Umsetzung aussehen:

  1. Schulgarten anlegen: Die Schule kann einen eigenen Schulgarten anlegen, in dem Schüler:innen gemeinsam Pflanzen anbauen und pflegen. Dies bietet eine praktische Gelegenheit, um Grundlagen der Botanik und Ökologie zu vermitteln.
  2. Umweltbildung: Der Schulgarten kann als Lernort für Umweltbildung dienen. Schüler:innen können über Themen wie Ökosysteme, Biodiversität, Nachhaltigkeit und den Einfluss des Menschen auf die Umwelt lernen.
  3. Ernährungsbildung: Das Gärtnern ermöglicht es, Lebensmittel anzubauen und die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung zu verstehen. Dies kann ebenfalls in den Lehrplan für Gesundheit und Ernährung integriert werden.
(Quelle: Pixabay)

Kochen und Backen

Kochen und Backen ist eine natürliche Fortsetzung der Ernährungsbildung im schulischen Kontext. Sobald Schüler:innen verstehen, wie Lebensmittel angebaut werden, können sie durch das Zubereiten von Mahlzeiten aus frischen Zutaten einen tieferen Einblick in die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung gewinnen. Koch- und Backprojekte können in den Lehrplan für Gesundheit und Ernährung integriert werden, um die Klasse über die Auswahl gesunder Zutaten, die Zubereitung von nahrhaften Mahlzeiten und die Bedeutung von ausgewogenen Ernährungsgewohnheiten zu informieren. Diese praktischen Fertigkeiten sind nicht nur im schulischen Umfeld von Wert, sondern begleiten die Schüler:innen auch in ihrer späteren Lebenswelt, wo die Fähigkeit, gesunde Mahlzeiten zuzubereiten, eine entscheidende Rolle für ihre Gesundheit und Lebensqualität spielt. Und so wird’s gemacht:

  • Schulkochkurse: Kochkurse könnten regelmäßig stattfinden, bei denen die Schüler:innen grundlegende Koch- und Backtechniken erlernen. 
  • Gemeinsame Mahlzeiten: Schulkantinen könnten Gelegenheiten bieten, bei denen Schüler:innen selbst zubereitete Mahlzeiten mitbringen und teilen. Dies fördert das Teilen von Kultur und Tradition sowie das Bewusstsein für gesunde Ernährung.
  • Kochwettbewerbe: Kochwettbewerbe oder Backwettbewerbe innerhalb der Schule können Schüler:innen dazu ermutigen, ihre Fähigkeiten zu zeigen und kreative Gerichte zu entwickeln.
(Quelle: Pixabay)

Nähen und Stricken

Nähen und Stricken zu lernen bietet Schüler:innen eine Fülle von Vorteilen, die weit über das bloße Handarbeiten hinausgehen. Durch diese handwerklichen Tätigkeiten können sie nicht nur Kleidung reparieren, sondern auch eigene Kleidungsstücke gestalten oder ihnen eine persönliche Note verleihen. Dies fördert die Kreativität und das individuelle Ausdrucksvermögen. Darüber hinaus trägt das Nähen und Stricken zur Nachhaltigkeit bei, indem es die Lebensdauer von Kleidung verlängert und die Notwendigkeit neuer Einkäufe reduziert, was gut für die Umwelt ist. Die Schüler:innen lernen auch, Geduld und Ausdauer zu entwickeln, da handwerkliche Projekte Zeit und Sorgfalt erfordern. Am Ende eines selbstgemachten Projekts empfinden sie oft einen tiefen Stolz auf ihre eigene Arbeit, was das Selbstbewusstsein und die Freude an handwerklicher Tätigkeit stärkt. Insgesamt sind Nähen und Stricken nicht nur praktische Fähigkeiten, sondern auch eine wertvolle Bereicherung für das tägliche Leben und die persönliche Entwicklung. Hier ein paar Ideen:

  • Näh- und Strickkurse: Solche Kurse können als Wahlkurse angeboten werden, in denen die Klasse grundlegende Techniken erlernen und eigene Projekte umsetzen.
  • Näh- und Strickgruppen: Die Bildung von Näh- und Strickgruppen oder -clubs in der Schule kann den Schüler:innen die Möglichkeit bieten, sich gegenseitig zu unterstützen, Ideen auszutauschen und an gemeinsamen Projekten zu arbeiten.
(Quelle: Pixabay)

Kleine Reparaturen

Die Befähigung, kleine Reparaturen selbst durchführen zu können, ist für Schüler:innen äußerst wichtig, da sie ihnen ein hohes Maß an Unabhängigkeit und Selbstvertrauen verleiht. Dies schließt die Grundkenntnisse im Umgang mit den gängigsten Werkzeugen ein, sei es das Reparieren eines platten Fahrradreifens, das Fixieren eines losen Türgriffs oder das Anbringen eines Regals. Das Wissen und die Fertigkeiten, die durch solche DIY-Reparaturen erworben werden, ermöglichen es den Schüler:innen, alltägliche Herausforderungen zu bewältigen, ohne auf externe Hilfe angewiesen zu sein. Darüber hinaus fördert es die Eigenverantwortung und gibt ein Gefühl der Selbstwirksamkeit. Die Entwicklung dieser handwerklichen Fertigkeiten trägt nicht nur dazu bei, Geld zu sparen, sondern stärkt auch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. In diesem Bereich können auch gerne die Hausmeister:innen euer Schule mitwirken:

  • Werkstattkurse: In Schulkursen können kleine Reparaturen erlernt werden, indem Schüler:innen grundlegende handwerkliche Fähigkeiten erlernen, wie das Beheben von Fahrradpannen oder das Reparieren von defekten Haushaltsgeräten.
  • Do-it-yourself-Veranstaltungen: Schulen könnten Do-it-yourself-Veranstaltungen organisieren, bei denen die Schulgemeinschaft praktische Fähigkeiten erlernt und anwendet, indem sie beispielsweise Fahrräder repariert oder kaputte Spielgeräte auf dem Schulhof instand setzt.

In einer Welt, die von Technologie und Automatisierung geprägt ist, sind handwerkliche Fähigkeiten und praktische Kenntnisse von unschätzbarem Wert. Wir haben in diesem Artikel die Bedeutung dieser Fertigkeiten betont und Möglichkeiten aufgezeigt, wie sie in die schulische Bildung integriert werden könnten, um Schüler:innen ein umfassenderes Bildungserlebnis zu bieten. Vielleicht könnt ihr eure Schüler:innen ja für das Handwerk als Beruf begeistern. Jetzt möchten wir von euch hören: Welche handwerklichen Fähigkeiten haltet ihr für besonders wertvoll im Leben? Wie könnte man sie in der Schule vermitteln?

false

Fast jede:r Schüler:in ist vor Klassenarbeiten etwas nervös oder hat den sprichwörtlichen „Bammel“, weil sie zu wenig Zeit ins Lernen investiert haben oder weil sie Angst haben, einmal alles in der Prüfung zu vergessen, aka Blackout. Manchmal geht eine Arbeit auch daneben, weil es zuhause gerade nicht ganz rund läuft, es Probleme mit den Mitschüler:innen gibt oder pubertätsbedingt anderes wichtiger ist als die Schule.Gründe für schlechte Schulnoten gibt es viele. Wenn sie aber bei Schüler:innen während schriftlicher oder mündlicher Bewertungssituationen immer wieder fast krankheitsähnliche Symptome wie Schweißausbrüche, Zittern, Schwindel, eine verkrampfte Haltung oder Magenprobleme bemerken, Kinder wie gelähmt sind und Aufgaben nicht lösen, obwohl Sie wissen, dass sie dazu in der Lage wären, leiden sie wahrscheinlich unter Prüfungsangst.Je nachdem, wie stark diese Angst die Schüler:innen im Griff hat, kann sie die Leistungen und sogar die gesamte schulische Laufbahn beeinträchtigen. Ist das Problem aber erstmal erkannt, gibt es Möglichkeiten, betroffenen Schüler:innen zu helfen.

Hier sind einige Tipps gegen Prüfungsangst:

  • Ursachenforschung: Es ist wichtig, die Ursachen der Prüfungsangst zu verstehen. Mögliche Auslöser können fehlende Lernstrategien, hoher Druck durch die eigenen Ansprüche oder die der Eltern, negative Erfahrungen in der Vergangenheit oder Überforderung sein.
  • Angst verstehen – nicht ein- oder ausreden: Schüler:innen sollte klar gemacht werden, dass es völlig normal ist, vor Prüfungen nervös zu sein. Diese Nervosität ist eine natürliche Reaktion, und es ist wichtig zu lernen, wie man damit umgeht, anstatt ihr zu entkommen.
  • Lernstrategien: Oftmals fehlen Schüler:innen mit Prüfungsangst effektive Lernstrategien. Ein strukturierter Lernplan, das Erstellen von Zusammenfassungen und das Einhalten von Pausen können helfen, Selbstvertrauen aufzubauen.
  • Weniger Druck: Eltern und Lehrer:innen sollten den Druck auf die Schüler:innen reduzieren und klarmachen, dass eine schlechte Note nicht das Ende der Welt bedeutet. Die Betonung sollte auf dem Lernen und der persönlichen Entwicklung liegen, nicht nur auf den Noten.
  • Gewöhnung: Das Üben mit alten Prüfungen oder Klausuren kann Schüler:innen helfen, sich an die Prüfungssituation zu gewöhnen und Selbstvertrauen aufzubauen.
  • Positive „Gedankenmanipulation“: Negative Gedanken sollten in positive umgewandelt werden. Schüler:innen sollte beigebracht werden, an sich selbst zu glauben und Selbstzweifel zu überwinden.
  • Entspannung: Entspannungstechniken wie autogenes Training, Yoga oder progressive Muskelentspannung können Schüler:innen helfen, Stress abzubauen und ihre Konzentration zu verbessern.

Besonders betroffen sind zwei Gruppen von Lerntypen:

  • Schüler:innen, die sehr ehrgeizig und perfektionistisch sind oder unter hohem Druck von ihren Eltern stehen. Sie lernen viel, können ihr Wissen jedoch oft nicht in Prüfungssituationen abrufen.
  • Schüler:innen, die sich unzureichend oder falsch auf Prüfungen vorbereiten. Die Angst vor der Klassenarbeit erschwert bereits das Lernen und führt dazu, dass der Stoff aufgeschoben wird, bis er nicht mehr bewältigt werden kann.

Beide Gruppen leiden oft unter geringem Selbstbewusstsein in Bezug auf ihre Leistungsfähigkeit und geraten in einen Teufelskreis aus Angst und Misserfolg. In schweren Fällen kann professionelle Hilfe von psychologisch und pädagogisch geschulten Fachkräften erforderlich sein.

Symptome von Prüfungsangst:

  • Körperliche Symptome: Herzrasen, Zittern, Schwitzen, Schwindel, Übelkeit, Durchfall, Bauch- und Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit.
  • Seelische Symptome: Konzentration auf das mögliche Versagen, depressive Stimmungen, Erinnerungs- und Konzentrationsblockaden.
  • Gefühlswelt: Panik vor Prüfungen, Ärger über das Unvermögen, Unsicherheit, Hilflosigkeit.
  • Verhalten: Entweder exzessives Lernen oder Verdrängung der Prüfung und des Lernens.

Es ist wichtig, dass Lehrer:innen, Eltern und Schüler:innen zusammenarbeiten, um Prüfungsangst zu erkennen und effektive Strategien zur Bewältigung dieser Angst zu entwickeln. Schüler:innen sollten wissen, dass sie Unterstützung erhalten und dass ihre Leistung nicht ihre Selbstachtung bestimmt. Habt ihr schon einmal Prüfungsangst bei euren Schüler:innen festgestellt und wie habt ihr reagiert? Schreibt es uns gerne in die Kommentare.

false

Ein auf die Schulter klopfen oder Hände abklatschen, für gute Leistungen, ein Korrigieren der Haltung beim Sport, um Verletzungen zu vermeiden, eine trostspendende Umarmung, um Mitgefühl auszudrücken – Diesen Dingen stehen Lehrkräfte fast tagtäglich gegenüber. Da kommt häufig die Frage auf, inwieweit Körperkontakt in der Schule erlaubt ist. Wo ist die Grenze und wie können Lehrkräfte souverän mit Körperkontakt umgehen? Wir zeigen euch in diesem Artikel die rechtliche Grundlage und nennen euch einige Beispiele und Grundregeln, die ihr im Unterricht berücksichtigen könnt.

Rechtliche Grundlagen über den Körperkontakt in der Schule

Um die rechtlichen Grundlagen über die Berührung in der Schule besser abwägen zu können, ist ein Blick in das Grundgesetz sinnvoll. Artikel 2 des Grundgesetzes sagt, “Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In dieses Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden”. 

In einem Interview von dem Deutschen Schulportal der Robert Bosch Stiftung mit dem Diplom-Juristen Stephan Rademacher geht heraus, dass die Grundgesetze Abwehrrechte gegen staatliches Handeln seien und die Privatpersonen (in dem Fall die Schüler:innen) schützen sollen. Lehrkräfte seien staatlich handelnde Personen, die ohne stützende Rechtsgrundlage die Schüler:innen nicht anfassen und berühren dürfen. 

Dennoch haben die Lehrkräfte eine Aufsichtspflicht, durch die es manchmal nicht vermeidbar ist, die Schüler:innen zu berühren. Bei einer Prügelei auf dem Schulhof oder wenn ein:e Schüler:in sich selbst oder andere Schüler:innen in Gefahr bringen würde, müsse die Lehrkraft auf Grund der Aufsichtspflicht einschreiten und die Schüler:innen auseinanderbringen und schützen. “Zur Aufsichtspflicht gehört im Rahmen des Möglichen und des Zumutbaren auch das Recht und die Pflicht zu einem körperlichen Eingreifen”, so Rademacher im Interview. Streitschlichtung oder andere Fälle, in denen die Absicht nicht die körperliche Züchtigung sei, sondern die Deeskalation der Schüler:innen ist, stellen keine Straftat dar. 

Was heißt das jetzt genau?

Ein generelles Verbot von Körperkontakt ist an einer Schule aufgrund der Aufsichtspflicht also gar nicht durchsetzbar. Neben zahlreichen Studien, die dieses Thema behandeln, müssen die Lehrkräfte letztendlich in solchen Situationen, wie zum Beispiel bei einer Streitschlichtung, etwas Fingerspitzengefühl beweisen. Häufig sind es Einzelfallentscheidungen, bei denen es keinen festgeschriebenen Ablaufplan gibt und man sich nicht immer an den Leitfaden halten kann. Sollten die Schüler:innen Hilfe benötigen oder sich verletzen, gilt der Körperkontakt als berechtigt, so auch die Informationen des Beamten Infoportal. Wenn erzieherische oder pädagogische Maßnahmen erfüllt werden, sei der Körperkontakt von Lehrkräften zu Schüler:innen in der Regel ebenfalls zulässig. Dennoch sollte, auch aus Respekt voreinander und aus Schutz von Grenzüberschreitungen, nach Möglichkeit der Körperkontakt zu den Schüler:innen vermieden werden. An dieser Stelle legen wir euch unseren Artikel über die Präventionen von sexueller Gewalt an Schulen ans Herz. In der Broschüre der KMK über den Kinderschutz in der Schule findet ihr Beispiele für einen Verhaltenskodex über den Umgang mit Schüler:innen 

Souveräner Umgang mit Körperkontakt im Unterricht 

Damit ihr einen Überblick über den Umgang mit Körperkontakt im Unterricht habt, stellen wir euch Situationen vor, in denen Körperkontakt häufig nicht vermieden werden kann und zeigen euch, wie ihr vorgehen könnt, um die Situation souverän zu meistern. 

Allgemeine Schulsituationen und klassischer Unterricht 

In einer klassischen Unterrichtsstunde in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik, Naturwissenschaften oder weiteren Lernbereichen ist Körperkontakt in der Regel nicht notwendig. Auch hierbei sollten die Lehrkräfte Fingerspitzengefühl unter Beweis stellen. Wenn sie merken, dass ein:e Schüler:in beispielsweise während einer Klausur nervös wird, kann ein motivierendes Klopfen auf die Schulter oder auf die Hand bei dem:der Schüler:in helfen. Auch gegen ein Händeschütteln oder einen High-Five ist grundlegend nichts einzuwenden. Sicherheitshalber sollte jegliche Form von Körperkontakt dennoch mit den Schüler:innen besprochen werden und alles sollte mit Konsens geschehen. 

Wenn die Situation aufkommt, dass eure Schüler:innen eure Hilfe und den platonischen körperlichen Kontakt zu euch suchen, könnt ihr, ohne ihre Bedürfnisse nieder zu machen oder kleinzureden, darauf hinweisen, dass ihr ein offenes Ohr für sie habt. Der Körperkontakt sollte allerdings aufgrund des gegenseitigen Respekts und der professionellen Distanz vermieden werden. Gegen trostspendende Worte oder ein gewünschtes behutsames Drücken der Hand sollte dennoch nichts einzuwenden sein. 

Sportunterricht und AG’s

In einigen Sportarten ist der Körperkontakt beinahe unvermeidbar. Beispielsweise bei einer Unterrichtsstunde zum Turnen, bei AG’s wie Tanzen oder Kickboxen oder beim Schwimmunterricht. Oftmals zeigen die Lehrkräfte allein, wie eine Übung funktioniert. In einigen Sportarten, wie zum Beispiel beim Kampfsport oder beim Kickboxen, ist zur richtigen Darstellung und Ausführung der Übung häufig eine zweite Person erforderlich. Auch beim Tanzen ist der Körperkontakt nicht immer vermeidbar. Je nach Tanzart, wie bei den Standardtänzen, kann eine zweite Person für die Darstellung des Tanzes erforderlich sein. 

In keinem anderen Unterrichtsfach ist die Verletzungsgefahr so hoch wie beim Sportunterricht. Laut einer Studie zu Kinderunfällen in Deutschland, durchgeführt vom österreichischen KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Sicherheit im Sport aus dem Jahr 2022, verletzen sich Kinder in Deutschland im Schulsport mit 31 Prozent am häufigsten.

Um Verletzungen zu vermeiden, die nicht durch einen an den Kopf geworfenen Ball oder das Schubsen eines anderen Kindes entstanden sind, ist ein bewusstes Aufwärmen der Muskulatur, die richtige Ausführung von Übungen und Hilfestellungen von den Lehrkräften unerlässlich. Doch gerade bei den Hilfestellungen von den Lehrkräften kommt wieder die Frage auf: Darf ich meine Schüler:innen im Sportunterricht berühren?

Eins vorweg: Körperkontakt sollte vor allem im Sportunterricht immer angekündigt werden. 

In diesem Lehrer News Artikel haben wir über Kinderbücher geschrieben, die wichtige Botschaften vermitteln – darunter auch ein Buch über den Körperkontakt im Sportunterricht. Die Schüler:innen sollten vor allem im Sportunterricht die Möglichkeit haben, ihre eigenen Grenzen zu setzen und der Körperkontakt durch Lehrkräfte sollte nur mit Konsens erfolgen. Dabei könnt ihr beispielsweise vor jeder Sportstunde, beziehungsweise in Abhängigkeit von der Art des Sports, die einzelnen Schüler:innen fragen, ob sie heute Unterstützung brauchen oder haben möchten und ob es für den Fall der Fälle in Ordnung wäre, sie bei Hilfestellungen zu berühren. Wenn es doch einmal passieren sollte, dass ein:e Schüler:in berührt wurde, ist eine kurze, aber aufrichtige Entschuldigung sinnvoll und angebracht. 

Der richtige Umgang mit Körperkontakt im Unterricht ist etwas, was viel Fingerspitzengefühl, Empathie und Sozialkompetenzen der Lehrkräfte benötigt. Nach rechtlicher Grundlage dürfen Lehrkräfte Schüler:innen nur auf Grundlage ihrer Aufsichtspflicht anfassen. Da Lehrkräfte allerdings auch ein wichtiger und beständiger Teil des Lebens der Schüler:innen sind, entwickeln sie über die Zeit natürlich auch eine gesunde Lehrer-Schüler-Beziehung. Sie verbringen in der Regel über Jahre hinweg viele Stunden miteinander. Für viele Schüler:innen sind Lehrkräfte nicht nur Menschen, die einem Dinge beibringen, die man noch nicht weißt, sondern können auch Ansprechpartner, Vertrauensperson und eine emotionale Unterstützung sein und leisten einen wichtigen Beitrag für die persönliche Entwicklung. Aus diesem Grund sollte Körperkontakt im Unterricht auch eine Ermessenssache sein, welche dennoch die Grenzen der Schüler:innen und der Lehrer:innen respektiert und immer angekündigt werden sollte.

Wie handhabt ihr den Körperkontakt im Unterricht? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

false

Soziale Medien spielen eine immer wichtigere Rolle in unserem Leben. Begonnen hat es mit schülerVZ, dann kam Facebook und heute haben wir Instagram, Snapchat und TikTok. In diesem digitalen Zeitalter scheinen klassische Medien wie Fernsehen, Radio und Zeitung fast in Vergessenheit zu geraten, da wir durch soziale Medien den Eindruck haben, alles viel näher und schneller mitzuerleben. Doch so etwas wie einen Führerschein für den richtigen Umgang mit Medien gibt es noch nicht, obwohl es viele Gefahren im Netz gibt. Dem will eine Initiative von ARD, ZDF und Deutschlandradio unter der Federführung des Bayerischen Rundfunks Abhilfe leisten. Auf www.so-geht-medien.de, YouTube und der ARD und ZDF stellen sie wichtige Informationen zum Thema Medienbildung zur Verfügung.

Zielsetzung

Das Anliegen der Initiative “so geht MEDIEN” ist es, das kritische Bewusstsein für Manipulationen, Fake News, Filterblasen oder Extremismus im Netz zu schärfen, besonders bei der jungen Generation. Hierfür bietet die Initiative über 30 verschiedene Unterrichtseinheiten mit Video und Materialien auf www.so-geht-medien.de an, die wertvolle Einblicke und Ratschläge liefern. Des Weiteren wird erläutert, welchen wichtigen Beitrag öffentlich-rechtliche Medien für die Demokratie leisten.

Die Mediathek mit allen Videos (Quelle: ARD)

Unterrichtsmaterial zur Medienbildung

Auf www.so-geht-medien.de finden Lehrkräfte Unterrichtsmaterial, das sowohl zur Inspiration dienen, als auch eins zu eins im Unterricht eingesetzt werden kann. Denn die Unterrichtseinheiten sind jeweils auf eine oder mehrere Schulstunden zugeschnitten. Zuallererst können Lehrkräfte auswählen, für welche Schulart man Unterrichtsmaterial benötigen (Grundschule, Sekundarstufe und Förderschule). Nach der Auswahl der Schulart kann man ein spezifisches Unterrichtsthema auswählen, das nach Klassenstufen geordnet ist. Klickt man auf ein bestimmtes Thema, öffnet sich eine Übersicht mit allen Materialien dazu. Insgesamt sind mehr als 30 solcher Unterrichtseinheiten für die 2. bis 12. Klasse verfügbar.

(Quelle: so geht MEDIEN)

Die meisten Unterrichtseinheiten gliedern sich wie folgt:

  1. Video
  2. Arbeitsblatt
  3. Quiz
  4. Vorschlag zum Ablauf der Stunde
  5. Vertiefende Informationen für die Lehrkraft

Lehrer:innen erhalten alles für eine reibungslose Unterrichtsstunde, die sich beispielsweise auch sehr gut als Vertretungsstunde halten lässt. Dabei werden nicht nur alle benötigten Materialien bereitgestellt, es werden auch die Lernziele klar definiert und Hintergrundinformationen zur Verfügung gestellt.

Die wichtigsten Informationen und ob das Thema für den Unterricht geeignet ist findet ihr in der Infobox (Quelle: so geht MEDIEN)
Weiter unten findet ihr die erforderliche Materialien zum Download (Quelle: so geht MEDIEN)

Erklär-Videos als Kernelement für eine Stunde

Ein ca. zehnminütiges Erklär-Video ist jeweils das Kernelement einer Unterrichtseinheit. Die Videos erklären auf lockere Art beispielsweise wie Journalist:innen arbeiten oder was das duale Rundfunksystem ist und machen so die Schüler:innen fit für die digitale Medienwelt. Zudem erklären Tutorials zum Beispiel, wie man professionelle Videos dreht und schneidet oder spannende Bilder macht. Im Lexikon von “so geht MEDIEN” werden gängige Medien-Begriffe in kurzen Clips erklärt. In einem einminütigen Video erklärt z.B. ZDF-Moderatorin Dr. Gronewald, was eine Bauchbinde ist. Minusch Afonso erläutert die Abkürzung FOMO (fear of missing out), also die Angst, etwas zu verpassen. Seit der Gründung hat die Initiative “so geht MEDIEN”; vielen Lehrer:innen geholfen, medienbezogene Lerninhalte zu vermitteln. Dabei wurde die Initiative auch 2018 für den Grimmepreis im Bereich Bildung nominiert, konnte den Pädagogischen Medienpreis 2017 gewinnen und wurde von der Bundesverbraucherzentrale in den Empfehlungskatalog aufgenommen. In der Zukunft wird die Initiative wahrscheinlich noch viele Preise gewinnen und vielen Lehrer:innen dabei helfen, auf eine moderne und lockere Art medienbezogene Lerninhalte zu vermitteln. Wie seht ihr die Initiative? Habt ihr vielleicht auch schon Gebrauch von ihr gemacht? Schreibt es uns gerne in die Kommentare.

false

Hey, ihr engagierten Lehrer:innen da draußen! Sucht ihr nach frischen Ideen und wertvollen Tipps, um euren Unterricht noch spannender und effektiver zu gestalten? Dann seid ihr hier genau richtig! Das #instalehrerzimmer auf Instagram ist der Ort, an dem Lehrer:innen aus allen Fächern und Schularten ihre besten Unterrichtsgeheimnisse teilen. In diesem Artikel nehmen wir euch mit auf eine Reise durch den Hashtag und stellen einige geniale Posts und Kanäle vor. Von kreativen Post bis hin zu umfangreichen Accounts – wir haben für euch die besten Tipps gesammelt, damit ihr eure Schüler:innen bestmöglich unterstützen könnt. Lasst uns gemeinsam das #instalehrerzimmer erkunden!

(Quelle: someschoolspirit)

Ein besonders hilfreicher Beitrag stammt von Lina, der Betreiberin von someschoolspirit. Als Grundschullehrerin und Klassenlehrerin einer 2. Klasse teilt sie wertvolle Einblicke in ihren Lehreralltag. In ihrem Post geht sie auf die Herausforderung ein, eine erste Klasse als Klassenleitung zu übernehmen. Sie hat eine gut durchdachte Checkliste erstellt, die Lehrer:innen in der Zeit vor und nach den Sommerferien unterstützt. Diese Checkliste ist nicht nur eine Rettung für Neulinge im Beruf, sondern bietet auch erfahrenen Pädagog:innen wertvolle Anregungen und Erinnerungen. Lina ermutigt dazu, den Schulbeginn mit Freude und Zuversicht anzugehen, ihre Checkliste ist der perfekte Wegweiser für einen reibungslosen Start ins neue Schuljahr.

(Quelle: referendariat_bestehen)

In der aufregenden Phase des Referendariats gibt es kaum einen besseren Ort als den Instagram-Channel referendariat_bestehen, um wertvolle Ratschläge und Unterstützung zu finden. Die Betreiberin, auch als 'Die Lehrermacherin' bekannt, ist eine erfahrene Fachseminarleiterin seit 2014 und eine Expertin darin, angehende Lehrer:innen auf ihrem Weg zum Erfolg zu begleiten. In ihren Posts widmet sie sich einer Vielzahl von Themen, darunter die Vorbereitung einer optimalen Lernumgebung. Von Medienchecks über die Gestaltung der Sitzordnung bis hin zur Auswahl der richtigen Materialien – sie bietet fundierte Ratschläge und wertvolle Tipps für angehende Lehrkräfte. Ihr Fachwissen und ihre Leidenschaft für die Ausbildung des Lehrernachwuchses machen ihren Channel zu einer unverzichtbaren Ressource für alle, die das Referendariat mit Bravour bestehen möchten.

(Quelle: grundschul_gedoens)

Für alle, die sich nach einer effizienten Methode zur Jahresplanung sehnen, ist der Instagram-Channel grundschul_gedoens ein wahres Juwel. Hier teilt eine engagierte Grundschullehrerin aus Baden-Württemberg wertvolle Einblicke in ihre Lehrpraxis. In einem besonders inspirierenden Post präsentiert sie einen umfassenden Jahresarbeitsplan für das Fach Deutsch. Dieser Plan enthält nicht nur wöchentliche Aufgaben und Termine, sondern auch Pufferzeiten, um auf Unvorhergesehenes flexibel reagieren zu können. Mit diesem durchdachten Ansatz können Lehrer:innen das gesamte Schuljahr im Voraus planen und sich gleichzeitig auf qualitativ hochwertigen Unterricht konzentrieren. Ein Muss für alle, die nach Inspiration zur Jahresplanung suchen.

(Quelle: frl.lehrerin)

Ein weiterer wertvoller Schatz im #instalehrerzimmer ist der Kanal frl.lehrerin, der von Janine geführt wird, einer leidenschaftlichen Lehrerin und Klassenleiterin. Ihr Account ist eine Inspirationsquelle für Lehrer:innen und solche, die es werden möchten. Janine teilt in ihren Posts eine Fülle von Tipps und Erfahrungen, insbesondere wenn es um Unterrichtsgestaltung geht. Sie gibt Einblicke in ihre bewährten Praktiken für Unterrichtsbesuche und zeigt, wie man eine 'gute' Unterrichtsstunde plant, die Schüler:innen wirklich begeistert. Darüber hinaus bietet sie Ratschläge für angehende Lehrer:innen während des Referendariats und die ersten Stunden im neuen Schuljahr. Doch Janines Engagement endet nicht im Klassenzimmer; sie teilt auch ihren Alltag als Lehrerin und Mutter, was ihre Beiträge noch authentischer und wertvoller macht.

(Quelle: kbildung)
(Quelle: kbildung)

Eine wahre Fundgrube für innovative Unterrichtsideen und modernen Bildungsinhalt ist der Instagram Channel kbildung, ein gemeinsames Projekt von Katharina und Björn. Dieses dynamische Duo bietet Lehrer:innen inspirierende Ideen für digitalen, kreativen und zeitgemäßen Unterricht. Katharina, Lehrerin für Geschichte und Politik/Gesellschaft, hat sich auf Lehrerfortbildungen spezialisiert und ist eine Expertin für den Einsatz von iPads, digitalen Tools und Spielen im Unterricht. Björn, auf der anderen Seite, Lehrer für Latein und Geschichte, begeistert sich besonders für die historische Vergangenheit, historische Computerspiele und Gamification und ist ein gefragter Referent bei verschiedenen Bildungsformaten. Gemeinsam teilen sie ihr Wissen über Unterrichtsvorbereitung, KI und Tools, die den Unterrichtsbereich revolutionieren können. Übrigens haben sie auch einen beeindruckenden Beitrag zum Thema #instalehrerzimmer veröffentlicht, den es sich lohnt anzusehen.

Was haltet ihr vom #instalehrerzimmer und welche Tipps könnt ihr noch für die Unterrichtsvorbereitung und -planung geben? Schreibt es gerne in die Kommentare!

false

Die Luft, die wir atmen, ist nicht nur lebenswichtig, sondern auch ein wertvolles Gut, das allzu oft als selbstverständlich angesehen wird. Doch was passiert, wenn diese lebenserhaltende Ressource verschmutzt wird und zur Bedrohung für Gesundheit und Umwelt wird? Dieses Schicksal droht uns in einer Zeit, in der die Luftverschmutzung weltweit zunimmt und weitreichende Konsequenzen hat.

Die Frage, warum das Thema Luftverschmutzung im Unterricht behandelt werden sollte, ist von entscheidender Bedeutung. Lehrer:innen sind mehr als nur Wissensvermittler, sie sind Wegbereiter für das Verständnis komplexer Themen und die Entwicklung kritischen Denkens bei ihren Schüler:innen. In einer Welt, in der die Qualität der Luft, die wir atmen, zusehends gefährdet ist, ist es unerlässlich, dass Lehrkräfte dieses Thema in den Unterricht integrieren. Dieser Artikel wird aufzeigen, warum Luftverschmutzung nicht nur ein Problem für Umweltschützer:innen ist, sondern warum es uns alle betrifft und wie Lehrkräfte einen entscheidenden Beitrag leisten können, um das Bewusstsein zu schärfen und positive Veränderungen herbeizuführen. Denn die Zukunft der Luftqualität liegt buchstäblich in den Händen der nächsten Generation(en).

Der Tag der sauberen Luft

Der Internationale Tag der sauberen Luft für einen blauen Himmel, der seit 2020 am 7. September begangen wird, erinnert uns daran, wie kostbar die Qualität der Luft ist, die wir täglich einatmen. In einer Welt, in der die industrielle Revolution zu einem drastischen Anstieg der Luftverschmutzung geführt hat, hat saubere Luft einen immensen Einfluss auf unsere Gesundheit und die Umwelt. Erschreckenderweise fordert schlechte Luftqualität mit rund 6,5 Millionen vorzeitigen Todesfällen weltweit mehr Menschenleben als Verkehrsunfälle und stellt das größte Umweltrisiko für die menschliche Gesundheit dar. Besonders in Entwicklungsländern sind Frauen, Kinder und ältere Menschen unverhältnismäßig stark von Luftverschmutzung betroffen. 

Doch Luftverschmutzung ist nicht nur ein Gesundheitsproblem, sie wirkt sich auch auf das Klima aus. Einige Luftschadstoffe tragen zur Klimaerwärmung bei und gefährden unsere Nahrungsmittelversorgung. Daher ist die Verringerung der Luftverschmutzung nicht nur für die Gesundheit, sondern auch für den Klimaschutz von entscheidender Bedeutung. Die Einrichtung des Internationalen Tags der sauberen Luft für einen blauen Himmel durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen unterstreicht die weltweite Dringlichkeit, die Luftqualität zu verbessern und die Gesundheit der Menschen zu schützen. In der Europäischen Union und darüber hinaus erwartet die Öffentlichkeit zu Recht wirksame Maßnahmen, um die Luftverschmutzung zu reduzieren und unsere Gesundheit vor den schädlichen Auswirkungen zu bewahren.

Was ist Luftverschmutzung?

Der Begriff Luftverschmutzung bezieht sich auf die Freisetzung von schädlichen Substanzen in die Luft, die sowohl der menschlichen Gesundheit als auch Tieren und der Umwelt schaden können. Dies stellt keine geringfügige Angelegenheit dar, sondern eine oft unterschätzte Gefahr. Leider bestätigt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) diese Gefahr durch die Tatsache, dass jährlich bis zu sieben Millionen Menschen weltweit aufgrund von Luftverschmutzung sterben. Von zehn Menschen atmet derzeit neun eine Luft ein, die die von der WHO festgelegten Grenzwerte für Schadstoffemissionen überschreitet. Dies betrifft hauptsächlich Menschen in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen.

Luftverschmutzung setzt sich aus verschiedenen schädlichen Chemikalien oder Partikeln zusammen, die die Luft kontaminieren. Diese Luftschadstoffe können in verschiedenen Formen auftreten, sei es in Form von Gasen, festen Partikeln oder flüssigen Tropfen. Gegenwärtig gelten Feinstaub, Stickstoffdioxid und bodennahes Ozon als die drei Hauptschadstoffe, die die menschliche Gesundheit am stärksten gefährden. Langfristige oder kurzfristige Exposition gegenüber diesen Schadstoffen kann zu einer Vielzahl schwerwiegender Gesundheitsprobleme führen, darunter Atemwegserkrankungen und sogar vorzeitiger Tod. Etwa 90 Prozent der städtischen Bevölkerung in Europa sind schädlichen Schadstoffkonzentrationen ausgesetzt, die als gesundheitsgefährdend gelten. Schätzungen zufolge kann sich die Lebenserwartung in der Europäischen Union aufgrund von Feinstaubpartikeln in der Luft um mehr als acht Monate verringern. Besondere Sorge gilt dem krebserregenden Schadstoff Benzopyren, dessen Konzentrationen in einigen städtischen Gebieten, insbesondere in Mittel- und Osteuropa, den festgelegten Schwellenwert überschreiten.

Wie misst man Luftverschmutzung?

Luftverschmutzung wird mithilfe von speziellen Messstationen gemessen, die in verschiedenen Gebieten platziert sind. Gemäß den europäischen Richtlinien sollen diese Stationen so aufgestellt werden, dass sie die höchsten Konzentrationen der Schadstoffe erfassen, denen die Bevölkerung ausgesetzt ist. Für Schadstoffe, die hauptsächlich aus dem Verkehr stammen, wie Stickstoffdioxid, werden verkehrsnah gelegene Messstationen in viel befahrenen Straßen in Städten eingesetzt. Zusätzlich sollen Messstationen in typischen städtischen Wohngebieten, den sogenannten städtischen Hintergrundmessstationen, Konzentrationsdaten erheben, die für die allgemeine Bevölkerung repräsentativ sind.

Wo misst man?

Die Standorte der Messstationen werden nach bestimmten Kriterien ausgewählt, um genaue Messungen zu gewährleisten. Beispielsweise sollen verkehrsnah gelegene Stationen nicht weiter als 10 Meter vom Fahrbahnrand und mindestens 25 Meter von verkehrsreichen Kreuzungen entfernt aufgestellt werden. Die Standortwahl berücksichtigt jedoch auch andere Faktoren wie Störfaktoren (wie Bäume und Balkone), Sicherheit, Zugänglichkeit, Stromversorgung, Sichtbarkeit der Messstation und die Sicherheit der Öffentlichkeit und des Betriebspersonals.

Warum misst man?

Die Messung von Luftverschmutzung dient in erster Linie dem Schutz der menschlichen Gesundheit. Sie ermöglicht es, die Einhaltung von Grenzwerten zur Sicherung der Gesundheit der Bevölkerung sicherzustellen. Luftverschmutzung kann erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben und zu Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Problemen und vorzeitigem Tod führen. Die Überwachung der Luftqualität ist daher von entscheidender Bedeutung, um die Exposition der Bevölkerung gegenüber schädlichen Schadstoffen zu überwachen und gegebenenfalls Maßnahmen zur Luftreinhaltung zu ergreifen. Zusätzlich dient die Messung auch dazu, die Einhaltung der europäischen Vorgaben sicherzustellen und Verstöße können Vertragsverletzungsverfahren nach sich ziehen. Die genaue Erfassung und Überwachung der Luftqualität ist daher von entscheidender Bedeutung für den Schutz der Gesundheit und der Umwelt.

Die Quellen

Es gibt auch natürliche Quellen für Luftverschmutzung, die sich auf die Zusammensetzung der Luft auswirken. Ein Beispiel ist Saharastaub, der durch aufgewirbelten Wüstensand in die Atmosphäre gelangt und über weite Entfernungen transportiert wird. Vulkanische Ausbrüche sind eine weitere natürliche Quelle von Luftschadstoffen, wobei Schwefeldioxid und Staubpartikel freigesetzt werden. Wald- und Buschbrände setzen Schadstoffe wie Feinstaub, Stickoxide und flüchtige organische Verbindungen in die Luft frei, die sich über große Entfernungen ausbreiten können. Meersalz entsteht durch die Verdunstung von Meerwassertröpfchen in der Luft und kann ebenfalls zur Luftverschmutzung beitragen. Pollen von Bäumen und Gräsern können die Luftbelastung beeinflussen, insbesondere für Pollenallergiker. Schließlich emittiert die Vegetation flüchtige organische Verbindungen, die zur Ozonbildung und zur Bildung von sekundären Feinstaubpartikeln beitragen können. Diese natürlichen Quellen tragen zur Vielfalt und Komplexität der Luftverschmutzung bei.

Menschliche Aktivitäten tragen erheblich zur Luftverschmutzung bei, insbesondere durch die Emission von Stickstoffoxiden, Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid und Feinstaub. Diese Emissionen stammen hauptsächlich aus der stationären Verbrennung und dem Verkehr. Lösemittel-Anwendungen sind die Hauptquelle für Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen (NMVOC). Die Landwirtschaft trägt wiederum fast ausschließlich zur Ammoniak-Emission bei. In der Energieindustrie sowie in Haushalten, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen entstehen bedeutende Mengen dieser Schadstoffe, während der Straßenverkehr insbesondere durch Verbrennungs- und Abriebemissionen einen erheblichen Beitrag leistet. Die Industrie, insbesondere die Metallproduktion und die mineralische Industrie, ist ebenfalls eine signifikante Quelle von Luftschadstoffen. Natürliche Quellen wie Vulkanausbrüche, aufgewirbelter Staub, Meersalzversprühung und Emissionen von Pflanzen tragen ebenfalls zur Luftverschmutzung bei, sind jedoch im Vergleich zu menschlichen Aktivitäten oft weniger signifikant. Insgesamt ergeben diese verschiedenen Quellen die komplexe und vielfältige Mischung von Schadstoffen, die unsere Luft belasten.

Was tun?

Als Lehrkraft könnt ihr eine entscheidende Rolle dabei spielen, gegen Luftverschmutzung anzugehen. Euer erster Schritt könnte darin bestehen, Schüler:innen über die Ursachen und Auswirkungen von Luftverschmutzung aufzuklären. Ihr könnt ihnen vermitteln, wie Luftqualität unsere Gesundheit und die Umwelt beeinflusst. Darüber hinaus könnt ihr eure Schüler:innen dazu anregen, ihr Verhalten zu überdenken und umweltfreundlichere Entscheidungen zu treffen. Dies kann beinhalten, den öffentlichen Verkehr zu nutzen, Fahrgemeinschaften zu bilden, Abfall zu reduzieren und energieeffiziente Geräte zu verwenden. Indem ihr Umweltbewusstsein und nachhaltiges Denken fördert, tragt ihr dazu bei, die nächste Generation zu informierten und engagierten Menschen zu erziehen, die sich für saubere Luft und eine gesündere Umwelt einsetzen.

Unterrichtsmaterial und wo es zu finden ist:

Wir hoffen, euch mit diesem Artikel einen guten Einblick in das Thema und seine Wichtigkeit zu geben. Schreibt uns gerne in die Kommentare, wie ihr die Materialien findet und welche ihr anderen Lehrkräften noch empfehlen könntet! 

false

Fragen über den Sinn des Lebens, die Existenz Gottes, die Herkunft, das Sein und die Zukunft der Menschheit werden schon lange nicht mehr ausschließlich in staubigen Vorlesungsräumen und mysteriösen Hinterzimmern besprochen. Vielmehr hat das Thema Philosophie es geschafft, in das Zentrum der Gesellschaft zu rücken und ist schon lange nicht mehr nur den großen Dichtern und Denkern vorbehalten.

Angestoßen im antiken Griechenland im 6. Jahrhundert v.Chr. veränderte sich der Gegenstand der Philosophie kontinuierlich über das Mittelalter und die Zeit der Aufklärung bis heute.

Die Liste der bedeutenden Namen auf diesem Weg ist lang, doch zu den relevantesten und bekanntesten zählen ohne Frage Aristoteles, Sokrates, Epikur, Nietzsche und Kant. 

Das Themenfeld der Philosophie ist jedoch schon lange keiner gesellschaftlichen Schicht mehr zugehörig und so waren es in der Gegenwart Autoren wie beispielsweise John Strelecky und seine Reihe zum Cafe am Rande der Welt, sowie Content-Creator und Blogger, die es schafften philosophische Themen, wie das Verständnis für das Leben und Fragen über das menschliche Dasein für die breite Masse salonfähig zu machen. 

Im digitalen Zeitalter wird vor allem auch auf Social Media ein großer Beitrag dazu geleistet, Menschen und insbesondere auch das jüngere Publikum für das Themenfeld Philosophie zu begeistern. Zum Einsatz kommen hier nicht nur ödes Fachsimpeln und Grundsatzdiskussionen, sondern kurzweilige Formate wie Erklärvideos, Zitate renommierter Philosophen und Memes. 

Im Folgenden zeigen wir euch drei Instagram-Kanäle zu diesem Thema, die ihr mal unter die Lupe nehmen solltet, wenn euch das Thema interessiert. 

treffpunkt.philosophie.muc

(Quelle: treffpunkt.philosophie.muc)

Dieser Instagram-Kanal ist zugehörig zur “Schule der Philosophie” in München. Diese Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, "Philosophie nach klassischer Art mit praktischem Bezug zum Leben” zu unterrichten und hält dazu regelmäßig Seminare ab, die Interessierte besuchen können. Ableger dieser Schule gibt es weiterhin an den Standpunkten Stuttgart, Leipzig und Nürnberg. Der Kanal ist bunt und lebendig gestaltet und widmet sich auf der einen Seite der Informationsweitergabe über anstehende und vergangene Veranstaltungen und auf der anderen zur Information der Follower über das Themenfeld der Philosophie. Getreu den Werten Brüderlichkeit, Wissen und Entwicklung, die die Organisation sich auf die Fahne schreibt, vermittelt der Kanal Wissen über relevante Denker, Theorien, Praktiken sowie ähnliche Themenfelder. Darüber hinaus postet der Kanal teils motivierende, amüsante und nachdenkliche Zitate bekannter und unbekannter Philosoph:innen, Buchempfehlungen und Kurzvideos, in denen Textabschnitte philosophischer Werke vorgelesen werden. Aktuell ist der Account mit etwa 1900 Followern noch recht klein, braucht sich aber vor größeren Konkurrenten nicht verstecken. 

philosophyideas 

(Quelle: philosophyideas)

Das Erscheinungsbild des zweiten Kanals, den wir euch vorstellen möchten, ist größtenteils in schwarz/weiß gehalten, abseits von den im starken Kontrast dazu stehenden Memes, die den sonst sehr ernst wirkenden Kanal erheblich auflockern. Die Memes sind meist an popkulturelle Persönlichkeiten und Figuren angelehnt und spielen auf Philosophen, deren Theorien oder auch Inhalte des Philosophiestudiums an. Die lustigen Memes wechseln sich auf diesem Kanal mit, zum Nachdenken anregenden Zitaten von Philosophen aus unterschiedlichen Epochen und philosophischen Weisheiten aus unterschiedlichen Nationen der Welt, ab. Mit aktuell knapp einer Viertel Millionen Followern gehört dieser Kanal zu den größten aus dieser Sparte auf Instagram. Der Inhalt ist in den meisten Fällen verhältnismäßig leicht verdaulich und ist somit auch geeignet, wenn ihr gerade einmal nicht die Muße oder Zeit habt, euch tief mit anspruchsvollen Theorien auseinanderzusetzen.

philosophie_magazin

(Quelle: philosophie_magazin)

Diese Seite ist zugehörig zu dem gleichnamigen Philosophie Magazin, welches sowohl in gedruckter Form als auch online erscheint. Dementsprechend dreht sich ein Teil des Inhaltes dieses Kanals um den Inhalt, mit welchem sich in den aktuellen Magazinen auseinandergesetzt wird und informiert darüber hinaus über neue Veröffentlichungen und Ähnliches. Das alles steht jedoch nicht dem entgegen, dass diese Seite eine Vielzahl interessanter Interviews, Buchrezensionen und Texte bietet. Nutzer:innen haben die Möglichkeit, einiges über die philosophische Sichtweise auf aktuelles Geschehen, sowie die Meinung von Expert:innen dazu zu erhalten. Besonders interessant ist darüber hinaus das Format “Phil.Kids” des Magazins, bei dem sich junge Menschen mit philosophischen Fragestellungen auseinandersetzen und ihre Sichtweise auf diese geben.

Falls ihr gerade auf den Geschmack gekommen seid und Instagram noch nicht verlassen möchtet, könnt ihr euch auch noch unsere Kanal-Empfehlungen zu den Themenfeldern Achtsamkeit und Soziales, Politik und Religion angucken oder mal auf unserem Kanal vorbeischauen.

Kennt ihr noch weitere Kanäle zum Themenfeld der Philosophie, die einen Besuch wert sind? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

false

Die Mona Lisa. Wenn man diesen Namen hört, hat man direkt ein Bild vor Augen. Das wohl bekannteste Gemälde der Welt ist in Paris ausgestellt, genauer gesagt im Louvre. In dieser “Glaspyramide” verbergen sich Schätze von unglaublichem Wert. Doch auch in Deutschland gibt es so einige Kunstausstellungen, die sich für eine Exkursion eignen. 

1. Alte Pinakothek

undefined
Saal IX in der Alten Pinakothek(Quelle: Wikipedia)

Angefangen im Süden, in München. Hier gibt es über zehn Kunstausstellungen. Heraussticht die Alte Pinakothek: Die Alte Pinakothek in München ist ein wahres Schatzhaus der europäischen Kunstgeschichte. Sie ist eine der ältesten und bedeutendsten Kunstsammlungen der Welt und beherbergt eine beeindruckende Sammlung von Gemälden aus dem Mittelalter bis zur Renaissance. Hier könnt ihr Meisterwerke von Künstlern wie Albrecht Dürer, Hieronymus Bosch, Peter Paul Rubens und Leonardo da Vinci bewundern. Die Sammlung der Alten Pinakothek bietet einen einzigartigen Einblick in die Entwicklung der europäischen Malerei über Jahrhunderte hinweg. Besonders bemerkenswert ist die Qualität und Vielfalt der Gemälde, von religiösen Werken bis hin zu Porträts und historischen Szenen. Das Gebäude selbst ist ein beeindruckendes Beispiel für die bayerische Architektur des 19. Jahrhunderts und bietet eine eindrucksvolle Kulisse für die Kunstwerke. Die Alte Pinakothek ist ein Ort, an dem Kunstliebhaber und Geschichtsinteressierte gleichermaßen in die faszinierende Welt der europäischen Kunst eintauchen können. Die Preise für den Eintritt sind erschwinglich, und der Besuch lohnt sich, um die Meisterwerke der Vergangenheit zu bewundern. Genauer gesagt beträgt der Eintritt sieben Euro und fünf Euro ermäßigt.

2. Alte Nationalgalerie 

Die Alte Nationalgalerie in Berlin ist ein Juwel der Kunst des 19. Jahrhunderts. Dieses majestätische Gebäude, entworfen von Friedrich August Stüler, beherbergt eine beeindruckende Sammlung deutscher und europäischer Kunst des 19. Jahrhunderts. Die permanente Sammlung umfasst Meisterwerke von Künstlern wie Caspar David Friedrich, Edouard Manet, Auguste Renoir und Adolph Menzel. Die Ausstellungen sind sorgfältig kuratiert und bieten einen faszinierenden Einblick in die kulturelle Entwicklung Europas im 19. Jahrhundert. Von romantischen Landschaften bis hin zu realistischen Porträts, die Alte Nationalgalerie bietet Kunstwerke für jeden Geschmack. Das Gebäude selbst ist ein architektonisches Juwel, das im Stil eines griechischen Tempels gestaltet ist und eine majestätische Kulisse für die Kunstwerke bietet. Um die Kunstwerke bestaunen zu dürfen, zahlt man zwölf Euro, Ermäßigte sechs Euro.

undefined
Die Alte Nationalgalerie von außen (Quelle: Wikipedia)

3. Museum Ludwig 

Das Museum Ludwig in Köln ist ein Paradies für Liebhaber moderner Kunst. Die Sammlung umfasst Werke des Expressionismus, der Pop Art, des Surrealismus und der Konzeptkunst. Besonders beeindruckend sind die Werke von Andy Warhol, Pablo Picasso, Roy Lichtenstein und vielen anderen. Ein Höhepunkt des Museums ist die umfangreiche Sammlung von Werken des russischen Künstlers Wassily Kandinsky, einem Pionier der abstrakten Kunst. Hier könnt ihr mit euren Schüler:innen seine bahnbrechenden Gemälde und grafischen Arbeiten bewundern. Der Eintritt kostet elf Euro, für Ermäßigte 7,5 Euro.

4. Kunsthalle Hamburg 

Die Kunsthalle Hamburg ist eines der ältesten Kunstmuseen Deutschlands und bietet eine beeindruckende Sammlung von der Renaissance bis zur Moderne. In den prächtigen Galerien könnt ihr mit euren Schüler:innen Meisterwerke von Rembrandt, Caspar David Friedrich, Max Liebermann und vielen anderen bewundern. Die permanente Sammlung zeigt die Entwicklung der Kunstgeschichte und bietet einen umfassenden Einblick in verschiedene Stilrichtungen und Epochen. Zusätzlich dazu präsentiert die Kunsthalle regelmäßig temporäre Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, die immer wieder neue Perspektiven auf die Kunstgeschichte eröffnen. Die Preise betragen für Erwachsene 16 Euro, für Ermäßigte acht Euro, Jugendliche unter 18 Jahre sind frei.

undefined
Der alte Treppenaufgang in der Hamburger Kunsthalle (Quelle: Wikipedia)

5. Pinakothek der Moderne

Nochmals in München findet ihr die Pinakothek der Moderne, ein architektonisches Juwel und ein Zentrum für moderne Kunst, Design und Architektur. Die Sammlung umfasst Werke von Joseph Beuys, Gerhard Richter, Wassily Kandinsky, sowie viele andere bedeutende Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts. Hier könnt ihr eine breite Palette von Kunstwerken erleben, von Gemälden und Skulpturen bis hin zu Fotografie und angewandter Kunst. Die Pinakothek der Moderne ist der ideale Ort, um die Vielfalt der modernen Kunst in Deutschland zu erkunden.

6. Wallraf-Richartz-Museum

Das Wallraf-Richartz-Museum in Köln ist ein wahrer Schatz der Kunstgeschichte. Hier könnt ihr in die Welt der europäischen Kunst vom Mittelalter bis zur Romantik eintauchen. Die Sammlung umfasst beeindruckende Werke von Künstlern wie Hieronymus Bosch, Peter Paul Rubens, Rembrandt und Vincent van Gogh. Das Museum zeichnet sich nicht nur durch seine umfangreiche Gemäldesammlung aus, sondern bietet auch eine beeindruckende Auswahl an Skulpturen, Grafiken und angewandter Kunst. Besonders faszinierend ist die Sammlung mittelalterlicher Kunst, die religiöse und weltliche Themen auf eindrucksvolle Weise darstellt. Das Gebäude des Wallraf-Richartz-Museums ist selbst ein historisches Juwel und bietet die ideale Umgebung, um die Kunstwerke zu bewundern. Der Eintritt kostet zehn Euro und Ermäßigte dürfen die Kunstausstellung für sieben Euro bestaunen. 

In der heutigen schnelllebigen Zeit können diese sechs Kunstausstellungen ein Gefühl von Zeitstillstand auslösen. Auch für eure Schüler:innen wird es Erlebnis sein, Bilder von vor über 600 Jahren bestaunen zu dürfen. Wart ihr selber schon in einer der Kunstausstellung oder vielleicht schon in mehreren? Schreibt es uns gerne in die Kommentare.  

false

Bildung ist der Schlüssel zur Welt, und sie sollte für alle zugänglich sein. Genau dieser Überzeugung folgt Bidigi e.V., ein Verein für digitale und interaktive Bildungsprojekte, der sich dem Motto "Bildung für alle" verschrieben hat. In einer Welt, in der das Wissen über unsere Geschichte und Kultur von unschätzbarem Wert ist, setzen sich die Köpfe hinter Bidigi dafür ein, historisches und kulturelles Wissen auf eine Weise aufzubereiten, die Menschen dazu anregt, selbst aktiv zu werden.

Die beiden Schlüsselfiguren hinter Bidigi sind Dr. Melanie Eis und Fabian Eckert. Dr. Eis ist leidenschaftliche Schriftstellerin und auf der Suche nach neuen Ansätzen, um kulturelles und historisches Wissen zu vermitteln. Ihre Arbeit dreht sich um die Förderung von gesellschaftlicher und politisch-kultureller Teilhabe für alle. Eckert ist Historiker und Visionär für erlebbare Geschichte im urbanen Raum. Seine Arbeit beinhaltet die Entwicklung von Lernmaterialien, die für verschiedene Lern- und Wahrnehmungstypen zugänglich sind.

Seit Juli bietet die Disco-Lernapp einen kostenfreien und interaktiven Zugang zum Thema nationalsozialistisches Unrecht. Thematisch beschäftigt sich die App mit jüdischem Widerstand, queerer Geschichte, der Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma sowie den Protesten von Menschen mit Behinderung für soziale Gerechtigkeit. Eckert betont den besonderen Fokus auf die aktive Rolle der in der App porträtierten Protagonisten:innen. Die Disco-Lernapp gehe bewusst über das Jahr 1945 hinaus, um nicht nur die historischen Ereignisse, sondern auch Kontinuitäten und Brüche in Bezug auf den politischen Aktivismus zu beleuchten. Es gibt nur wenige Bildungsangebote, die historisch-politische Bildung mit politischem Aktivismus verknüpfen. Die App steht ab sofort für alle Interessierten im Apple Store und im Google Play Store zur Verfügung. 

Wir haben uns die App für euch angeschaut

Die Disco App bietet einen benutzerfreundlichen Einstieg, um die Nutzer:innen schnell mit ihren Funktionen vertraut zu machen. Die Kapitel "Willkommen" und "Wie die App funktioniert" dienen als Türöffner und führen in die App ein. Hier werden alle Funktionen in kurzer Übersicht vorgestellt, um eine reibungslose Navigation zu ermöglichen.

(Quelle: Bidigi)

Die App ist grob in drei Hauptbereiche unterteilt, die einen leicht verständlichen Zugang zu den Inhalten bieten. Die Bibliothek organisiert alle Kapitel nach thematischen Gesichtspunkten. Der Glossar bietet Erklärungen zu wichtigen Begriffen, um das Verständnis zu vertiefen. Die Informationsseite umfasst eine breite Palette von Ressourcen, darunter die Infotour, Informationen über die App selbst, das Impressum und Datenschutzbestimmungen. Die Kapitel, die als "Stories" präsentiert werden, bestehen aus einzelnen Karten, wobei die erste Karte immer als Einführung in das jeweilige Thema dient. Hier kommen vielfältige Medien wie Aufgaben, Fragen, Statistiken, Quizze, Fotos, Audios und Videos zum Einsatz, wobei stets ein Bezug zur Gegenwart hergestellt wird. Das Konzept der App überzeugt durch seine Interaktivität und die klare Darstellung der Themen.

Das Design der App ist ansprechend und erinnert an die Benutzeroberflächen sozialer Medien, wodurch sie zugänglich und einladend wirkt. Obwohl es gelegentliche Ladezeiten und kleine Ruckler gibt, läuft die App insgesamt zuverlässig. Ein besonderer Pluspunkt ist das Fehlen von Zeitdruck, was die App besonders benutzerfreundlich gestaltet. Ein paar der Geschichten könnten unserer Meinung nach noch etwas ausführlicher sein. Aktuell umfasst die App zwölf Kapitel, aber es ist geplant, das Angebot in den kommenden Monaten weiter auszubauen. Die Möglichkeit, sich Notizen zu machen, wäre eine willkommene Ergänzung. Dennoch hinterlässt die Disco-Lernapp einen überzeugenden Eindruck und bietet eine vielversprechende Plattform für interaktive historisch-politische Bildung.

Einblicke in die Disco App (Quelle: Bidigi)

In diesem Interview mit Fabian Eckert werden wir tiefer in die Motivation und die Vision von Bidigi e.V. eintauchen und mehr darüber erfahren, wie die Disco-Lernapp dazu beiträgt, historisches Wissen auf eine interaktive und zugängliche Weise zu vermitteln.

Lehrer News: Was hat Sie dazu angetrieben, die Disco-Lernapp ins Leben zu rufen? Welche Herausforderungen gab es bei der Umsetzung?

Fabian Eckert (Quelle: Bidigi)

Eckert: Unser Anliegen ist es, ein Lernangebot zur historisch-politischen Bildung zu schaffen, das möglichst viele Menschen anspricht. Daher haben wir im Vorfeld der Programmierung der App Interviews an verschiedenen Schultypen geführt, um herauszufinden, wie und was die Schüler:innen gerne lernen wollen. Wir haben uns gefreut, zu hören, dass die Schüler:innen großes Interesse an historischen Themen haben, die schulische Vermittlung ihnen jedoch oft nicht ansprechend genug ist. Damit war für uns klar, dass wir neue und innovative Wege bei der inhaltlichen und optischen Gestaltung des Lernangebots gehen möchten.

Lehrer News: Welche Ziele verfolgen Sie mit der App in Bezug auf historisch-politische Bildung?

Eckert: In der App können die Schüler:innen einzelne Stories erarbeiten– immer entlang eines bestimmten Fokus auf jüdische, queere und Geschichte von Sinti* und Roma* und Menschen mit Behinderung. Im Kern des Projektes steht die Zeit des Nationalsozialismus. Unser Ziel ist es auch, zeitliche Kontinuitäten aufzuzeigen. Daher erfahren die Lernenden auch mehr über die bis heute anhaltende Diskriminierung von Sinti*und Roma* oder die Kriminalisierung von Homosexuellen durch den §175, der erst 1994 ersatzlos aus dem Strafgesetzbuch gestrichen wurde. Durch die Setzung dieser aktuellen Bezüge entsteht insgesamt ein größerer Lebensweltbezug.

Lehrer News: Die Disco-Lernapp verbindet historisch-politische Bildung mit politischem Aktivismus. Was hat Sie dazu bewogen, diesen Ansatz zu wählen?

Eckert: In Schulbüchern wird der Nationalsozialismus oftmals nur als Verfolgungsgeschichte dargestellt. Es ist sehr wichtig, dass Lernende genau erfahren, welche Strukturen beispielweise zur Entrechtung und Ermordung von Jüdinnen und Juden geführt haben. Wir wollen mit unseren Geschichten aber auch zeigen, dass es immer Menschen gab, die sich auf ganz unterschiedliche Weise zur Wehr gesetzt haben. Damit wollen wir heute ein Zeichen setzen und Mut machen, sich gegen Antisemitismus, Rassismus, Antiziganismus und Homo- und Transfeindlichkeit einzusetzen. Gerade die Sprachnachrichten von Aktivist*innen, die sich an unterschiedlichen Stellen in der App finden, unterstreichen das Anliegen sehr gut.

Lehrer News: Wie denken Sie, dass dieser Ansatz das Verständnis junger Menschen für historische Ereignisse beeinflusst?

Eckert: Junge Menschen bekommen vermittelt, dass Ausgrenzung und Diskriminierung nichts Historisches sind. Es passiert jeden Tag. Dafür möchten wir sensibilisieren. Die Lernenden können so die historische Dimension verstehen, aber bekommen in der App auch ganz konkrete Hinweise, etwa auf Beratungsangebote.

Lehrer News: Inwiefern glauben Sie, dass die App junge Menschen dazu motivieren kann, sich für historische Themen und Demokratie zu engagieren?

Eckert: Der Lebenswelt-Gegenwartsbezug spielt dabei eine wichtige Rolle. Über das Lernangebot bekommen junge Menschen vermittelt, dass auch heute die Demokratie immer wieder herausgefordert wird. Knapp jede:r Fünfte in Deutschland hat einer Studie zufolge ein rechtspopulistisches Weltbild. Zu diesem Ergebnis kommt das aktuelle “Demokratie-Monitoring” der Universität Hohenheim, das ein Forscherteam am vergangenen Dienstag (29.08.2023) veröffentlichte. Gerade vor dem Hintergrund dieser Befunde ist es wichtig, zu zeigen, wie sich Menschen zu unterschiedlichen Zeiten für die Demokratie eingesetzt haben und dabei sehr viel, oftmals das eigene Leben riskieren mussten. Vom Mut damaliger und heutiger Aktivist*innen können wir viel lernen.

Lehrer News: Wie können Schulen, Lehrkräfte und Schüler:innen die Disco-Lernapp in ihre Bildungsaktivitäten integrieren?

Eckert: Die App ist für viele Szenarien geeignet. Beispielsweise zur Vorbereitung auf Referate, aber auch für das mobile Lernen zu Hause. Durch die breite Setzung der Themen ist generell auch eine Anbindung im Geschichts- und Politikunterricht sowie weiteren geisteswissenschaftlichen Fächern geboten. Wir sind immer offen für neue Themenvorschläge und freuen uns über Rückmeldungen zum Einsatz im Unterricht.

Lehrer News: Vielen Dank für das Gespräch!

false

Die digitale Revolution hat längst die Klassenzimmer erreicht, und Lehrer:innen stehen vor der Herausforderung, Schüler:innen die notwendigen Fähigkeiten für die moderne Welt zu vermitteln. Eine der wichtigsten Kompetenzen, die in der heutigen Zeit erworben werden sollten, ist die Fähigkeit zur visuellen Kommunikation und Grafikgestaltung. Hierbei können Open-Source-Tools wie Inkscape und Draw eine entscheidende Rolle spielen. In diesem Artikel werden wir uns näher damit befassen, wie diese beiden Programme im Unterricht verwendet werden können und worauf man dabei achten sollte.

Inkscape: Die Freiheit des Vektorzeichnens

Inkscape, ein Kunstwort aus den Begriffen "ink" (Tinte) und "scape" (wie in "Landschaft"), ist eine leistungsstarke, plattformübergreifende Software zur Erstellung und Bearbeitung von zweidimensionalen Vektorgrafiken. Grundsätzlich gibt es zwei Arten, Bilder und Grafiken zu speichern: Pixelgrafiken, bei denen jeder Pixel einen Farbwert hat, und Vektorgrafiken, die Vektoren und deren Farbänderungen verwenden. In Vektorgrafiken werden beispielsweise für das Zeichnen eines Kreises lediglich zwei Werte benötigt, nämlich der Mittelpunkt und der Durchmesser. Zusätzlich können Farben, Strichstärke und Füllmuster hinzugefügt werden.

undefined
Die Benutzeroberfläche von Inkscape (Quelle: Inkscape)

Inkscape verfügt über eine übersichtliche Benutzeroberfläche. Icons zeigen beim Überfahren Informationen über ihre Funktionen an. Wenn ihr auf ein Icon auf der linken Seite klickt, werden die damit verbundenen Möglichkeiten angezeigt. Die Farbleiste unterhalb des Arbeitsbereichs ermöglicht eine schnelle Farbzuteilung zu Formen, und die Statusleiste informiert über wichtige Informationen wie den Cursor-Standort und den Farbwert unter dem Mauszeiger. Auf der rechten Seite des Bildschirms befindet sich die Hauptleiste mit Zugriff auf alle Funktionen. Mit variablen Anfasserpunkten können erstellte Objekte frei verformt, verschoben, gedreht, skaliert, dupliziert, vereinigt, kombiniert, aufgeteilt, verkleinert und vieles mehr werden.

Inkscape bietet eine breite Palette von Import- und Exportoptionen für verschiedene Dateiformate, was die Zusammenarbeit mit anderen Programmen erleichtert. Der Export von SVG-Grafiken beispielsweise kann die Qualität von Produkten in Anwendungen wie Scribus erheblich verbessern. Sie können Ihre Arbeit auch als PDF speichern, um das Ergebnis in einem bestimmten Zustand zu fixieren. Inkscape ermöglicht sogar die Vektorisierung von Bitmaps.

Inkscape ist besonders in der Schule nützlich, insbesondere für vektorbasierte Projekte wie Poster, Logos, Diagramme, Landkarten und Großformatplakate sowie für die Bearbeitung von PDF-Dateien. Es erfordert zwar eine gewisse Einarbeitungszeit, aber es liefert akzeptable Ergebnisse mit geringem Aufwand. Wenn Sie sich intensiver mit der Anwendung befassen, können Sie jedoch hervorragende Ergebnisse erzielen. Für die Bearbeitung von Pixelgrafiken ist möglicherweise eine spezialisierte Software wie GIMP besser geeignet.

In der Schule sind Vektorgrafiken besonders nützlich für Hintergründe, Logos, Bilder geschmückte Texte, Poster und Plakate, z. B. zur Ankündigung von Schulfesten, sowie für den Einsatz im Erdkundeunterricht mit vektorbasierten Landkarten. Inkscape kann auch zur Extraktion von Informationen aus PDFs und deren weiterer Verwendung verwendet werden. Zielgruppen sind Lehrkräfte und ältere Schüler:innen. In der Oberstufe, insbesondere in gestaltenden Fächern, kann es für die Erstellung von Schulwebseiten oder Logos eingesetzt werden.

Erste Schritte

Beispiel 1: Importieren, Konvertieren und Exportieren einer Pixelgrafik im PNG-Format Inkscape ermöglicht es, Pixelgrafiken zu importieren, in skalierbare Vektorgrafiken umzuwandeln und sie dann wieder als größere Pixelgrafiken zu exportieren. Dies ist eine der einfacheren Anwendungen von Inkscape:

  • Importiere die zu kleine Pixelgrafik in Inkscape (über "Datei/Importieren"). Beim Import die Optionen "Einbetten" und "Glätten" auswählen.
  • Das Originalbild erscheint auf der Arbeitsfläche. Um das Bild herum befinden sich acht Anfasser, die eine stufenlose Vergrößerung ermöglichen (beim zweiten Klick auch Drehen, Stauchen usw.). Wenn die gewünschte Zielgröße erreicht ist, könnt ihr das Bild wieder als Pixelgrafik exportieren. Wenn ihr die Grafik proportional skalieren möchtet (Längen-Breiten-Verhältnis bleibt gleich), markiert ihr die Grafik, wählt "Objekt/Transformation" und aktiviert die Option "Proportional skalieren". Wenn die ursprüngliche Pixelgrafik bereits von geringer Qualität ist, kann das Ergebnis eventuell nicht optimal sein.

Bilder und Grafiken können in Inkscape auch in Vektorgrafiken umgewandelt werden, was zusätzliche Kenntnisse erfordert. Rechts neben der Arbeitsfläche finden Sie alle relevanten Optionen für diese Aktion, wie Einheiten, Bildgröße und Speicherort für die Exportdatei.

Beispiel 2: Importiert aus der "Open Clipart Library" Wenn euer Computer mit dem Internet verbunden ist, können ihr Cliparts direkt aus der "Open Clipart Library" importieren (über "Datei/Clipart importieren"). Diese Cliparts haben klare Lizenzen und können uneingeschränkt für Bildungszwecke verwendet werden. Da sie normalerweise als Vektorgrafiken (SVG) vorliegen, können sie problemlos in Textverarbeitungsprogrammen oder DTP-Programmen verwendet werden.

Beispiel 3: Bearbeiten einer PDF-Datei Alle aktuellen Versionen von Inkscape können Elemente aus PDF-Dateien bearbeiten. Öffnet dazu die PDF-Datei (über "Datei/Öffnen"). Bevor ihr einzelne Elemente bearbeiten könnt, müsst ihr die Gruppierung im Dokument aufheben (über "Objekt/Entsperren"). Anschließend können Bilder und Grafiken bearbeitet werden.

Die Bearbeitung von Text aus einer PDF erfordert zwei Voraussetzungen: Erstens müssen die im Original verwendeten Schriftarten verfügbar sein, und zweitens muss das Textobjekt separat markiert (Textsymbol) und entsperrt werden (über "Text/Manuelle Unterscheidungen entfernen"). Erst dann kann das Textobjekt bearbeitet werden. Beachtet, dass Inkscape nur eine Seite gleichzeitig bearbeiten kann. Wenn ihr mehrere Seiten bearbeiten möchtet, müssen Sie die PDF in Einzelseiten aufteilen.

Draw: Grafikdesign leicht gemacht

LibreOffice Draw ist ein weiteres kostenloses Programm, das im Unterricht eingesetzt werden kann. Es ist Teil der LibreOffice-Suite und bietet Werkzeuge zur Erstellung von Diagrammen, Zeichnungen und einfacher Grafikbearbeitung.

Einsatzmöglichkeiten in verschiedenen Unterrichtsfächern

  • Präsentationen: Draw kann dazu verwendet werden, Präsentationen und Folien zu erstellen. Schüler:innen können ihre eigenen Präsentationen gestalten und lernen dabei, wie man Informationen visuell ansprechend präsentiert.
  • Organisation und Planung: Das Erstellen von Organigrammen, Flussdiagrammen und Zeitplänen in Draw kann dazu beitragen, organisatorische Fähigkeiten zu entwickeln und Prozesse besser zu verstehen.
  • Grafikdesign: Ob Poster für schulische Veranstaltungen oder Infografiken für Projekte - Draw bietet einfache Werkzeuge, um grafische Elemente zu erstellen und zu gestalten.

Bei der Verwendung von Draw im Unterricht gibt es einige Dinge zu berücksichtigen:

  • Kompatibilität: Draw kann Dateien in verschiedenen Formaten speichern, darunter das weit verbreitete PDF-Format. Dies ermöglicht eine einfache Zusammenarbeit und den Austausch von Dokumenten.
  • Förderung der Kreativität: Lehrkräfte sollten den Schüler:innen ermutigen, kreativ zu sein und ihre gestalterischen Fähigkeiten zu entwickeln. Dies kann durch Projekte und Aufgabenstellungen erreicht werden, die Raum für individuelle Gestaltung bieten.
Die Benutzeroberfläche von LibreOffice Draw (Quelle: Wikipedia)

Inkscape und LibreOffice Draw sind mächtige Open-Source-Tools, die im Unterricht vielseitig eingesetzt werden können. Sie ermöglichen es Schüler:innen, wichtige Fähigkeiten in den Bereichen Grafikdesign, visuelle Kommunikation und digitale Kreativität zu entwickeln. Lehrer:innen sollten sich mit diesen Programmen vertraut machen und kreative Unterrichtsmethoden entwickeln, um das volle Potenzial dieser Werkzeuge auszuschöpfen. Mit der richtigen Anleitung und einer klaren pädagogischen Vision können Inkscape und Draw zu wertvollen Ressourcen in jedem Klassenzimmer werden. Nutzt ihr schon eine der beiden Plattformen im Unterricht? Schreibt es uns in die Kommentare.

false

Nach den wohlverdienten Sommerferien geht es in den ersten Bundesländern schon wieder los mit Schule. Im folgenden wollen wir euch ein paar Tipps mit an die Hand geben, wie ihr euch am besten auf den bevorstehenden Schulstart vorbereitet und den bestmöglichen Einstieg für euch und eure Schüler:innen schafft. 

So gelingt ein entspannter Start ins Schuljahr

    1. Reflexion

Bevor der Trubel wieder so richtig beginnt, könnt Ihr euch die Zeit nehmen und über das vergangene Schuljahr reflektieren. Was lief gut, was lief nicht so rund? Wo kann ich mich noch verbessern? Auch klare Absichten aufzuschreiben, hilft dabei, über sich selbst zu wachsen und eine bessere Lehrkraft zu werden. Zudem gibt es eine klare Struktur, an der man sich die ersten Tage entlang hangeln kann für einen entspannten Start. Falls ihr darauf lust habt, könntet ihr das auch mit euren Schüler:innen zusammen machen. Jeder beantwortet dann für sich selber oder auch mit einsammeln sich gewisse Fragen. Die Fragen könnten sein: “Bin ich mit der Leistung im letzten Jahr zufrieden? Wie will ich dieses Jahr auftreten? Wo seh ich selber Verbesserungsbedarf? Wie kann ich mich selbst motivieren?”

    2. Organisation 

Eine gute Organisation erspart viel Stress am Anfang. Im Vorhinein könnt ihr euch schon das Klassenzimmer einrichten und so gestalten, dass Ihr euch wohlfühlt. Ihr könnt euch auch einen eigenen Stundenplan schreiben, wann ihr wo sein müsst oder/und wann ihr von zuhause aufbrechen müsst, um pünktlich bei der Arbeit zu erscheinen. Das alles gibt ein Gefühl von Kontrolle und Ordnung und beruhigt die Nerven. 

    3. Willkommensatmosphäre 

Nicht nur für euch ist es der erste Schultag, sondern auch für eure Schüler:innen. Diese sind wahrscheinlich noch viel aufgeregter und gestresster als ihr, um ihnen und euch auch selbst den ersten Tag und die erste Woche zu vereinfachen, könnt ihr das Klassenzimmer im Voraus einladend dekorieren. Etwa mit schönen Pflanzen, einem schönen Tafelbild oder mit motivierenden Sprüchen. Um die Pflanzen kann sich auch ein extra von den Schülern gebildeter Dienst kümmern, um Verantwortung zu übernehmen. 

    4. Gemeinschaftsaufbau

Oft kommen am Anfang des Schuljahres neue Schüler:innen hinzu oder die Beziehungen zwischen den Schüler:innen haben durch die Sommerferien abgenommen. Da macht es anfangs Sinn, die Beziehung zwischen den Schüler:innen zu stärken. Das schafft ihr mit Spielen, Aktivitäten oder Diskussionsrunden. Dabei lernt ihr die Schüler:innen nochmals neu kennen. Ein Spiel könnte hier das Kennenlernbingo sein. “Auf dem Bogen sind Eigenschaften und Vorlieben aufgelistet. Die Kinder dürfen sich frei im Raum bewegen und die Mitschüler:innen interviewen. Wenn auf ein anderes Kind ein Punkt auf dem Bingo-Blatt zutrifft, darf es seinen Namen in das Feld eintragen. Jeder Name darf nur einmal pro Blatt auftauchen. Wer zuerst vier nebeneinanderliegende horizontale oder vertikale Felder mit Namen versehen konnte, ruft laut Bingo.”

    5. Entspannungsübungen

In den kurzen Pausen zwischendurch, falls es diese geben sollte, könnt ihr Entspannungs- und Atemübungen einbauen. Diese tragen dazu bei, Stress abzubauen und eine ruhige Atmosphäre aufzubauen. Das funktioniert auch schon, indem ihr einfach fünf Sekunden lang bewusst ein- und ausatmet. Das funktioniert sowohl für euch als auch für eure Schüler:innen.

    6. Kreative Impulse

Damit die Motivation am Anfang hoch ist und auch bleibt, könnt ihr auch neue Lernmethoden ausprobieren. Eine neue Herangehensweise erfrischt spürbar euch selbst sowie eure Schüler:innen. Ein mögliches Beispiel wäre hier das phänomenbasierte Lernen. Darüber haben wir hier auch schon berichtet. 

    7. Zeit für euch selbst

Vergesst nicht, euch selbst Zeit zu gönnen. Die ersten Wochen können hektisch sein, da tut eine kleine Auszeit gut. Sowie sich selbst zu reflektieren und sich gewisse kleine Fehler zu verzeihen. 

    8. Im Gespräch bleiben

Haltet die Kommunikation mit den Schüler:innen sowie den Eltern offen. Klärt Erwartungen und Ziele von Anfang an und zeigt, dass ihr für Fragen und Anliegen da seid. 

    9. Flexibilität ist Trumpf

Manchmal kommt alles anders als geplant. Flexibel zu sein und Veränderungen anzunehmen, ohne aus der Ruhe zu geraten, macht vieles leichter. Dadurch kommt ihr auch nicht dazu, euch selbst zu stressen und bleibt entspannt.

    10. Erfolge feiern

Vergesst nicht, die kleinen Erfolge zu feiern, sei es der Fortschritt eines Schülers oder eure persönlichen Meilensteine. Positiv denken motiviert! Und das spürt ihr selbst und auch eure Schüler:innen auf lange Zeit richtig.

Ein neues Schuljahr bringt viele Chancen mit sich. Indem ihr auf euch achtet, eine unterstützende Umgebung schafft und positiv bleibt, könnt ihr den Start nach den Sommerferien gelassen angehen. Welche von diesen Tipps fandet ihr am hilfreichsten? Schreib es uns in die Kommentare.

false

Stellt euch vor, ihr könntet mit einem einzigen Klick die Welt in einem Bild einfangen – die Lebendigkeit eines Lächelns, den Zauber eines Sonnenuntergangs oder die kleinen Details, die den Alltag so besonders machen. Die Welt der Fotografie öffnet ein Tor zu einer Welt voller Möglichkeiten, Kreativität und visueller Geschichten. So oder so ähnlich könnt ihr in eine Stunde zum Thema Fotografie einsteigen. In diesem Artikel erzählen wir euch, warum sich das Thema für den Unterricht anbietet und wie ihr es in eure Stunde einbinden könnt.

Warum ausgerechnet Fotografie?

Die Welt der Fotografie ist in der heutigen Zeit allgegenwärtig und spielt eine wichtige Rolle in der visuellen Kommunikation. Die Integration von Kamera und Fotografie in den Schulunterricht bietet Schüler:innen nicht nur die Möglichkeit, ihre kreativen Fähigkeiten zu entwickeln, sondern fördert auch ihre visuelle Wahrnehmung und kritische Denkfähigkeiten. Nachdem wir euch neulich die besten Kameras vorgestellt haben, sind hier ein paar weitere Gründe für Fotografie in der Schule:

1. Ein Tor zur Kreativität und Bildung

Die Integration von Fotografie in den Schulkontext öffnet Tür und Tor zu einem facettenreichen Lernumfeld. Sie ermöglicht es Schüler:innen nicht nur, ihre kreativen Talente zu entfalten, sondern auch ihre analytischen Fähigkeiten zu schärfen. Im Kunstunterricht und interdisziplinären Projekten können sie nicht nur die technischen Aspekte der Fotografie erkunden, sondern auch ihre eigene künstlerische Stimme entwickeln. Die Kamera wird zum Werkzeug der Selbstentdeckung, während die Klasse lernt, die Welt nicht nur durch einen Instagram-Filter zu betrachten.

2. Klassenfahrten und Exkursionen: Die Magie der festgehaltenen Augenblicke

Gemeinsame Klassenfahrten und Exkursionen gehen oft mit unvergesslichen Momenten einher. Die Fotografie erfasst diese Erlebnisse und bewahrt sie für die Ewigkeit. Durch den Blick, durch den Sucher oder die Handykamera werden nicht nur Bilder gemacht, sondern auch Geschichten erzählt. Die Fotos von historischen Stätten, exotischen Landschaften und gemeinsamen Abenteuern werden zu wertvollen Erinnerungen, die noch Jahre später an diese besonderen Momente erinnern lassen.

3. Alltagsfotografie: Die Schönheit des Gewöhnlichen

Die Fotografie ist nicht nur für außergewöhnliche Ereignisse reserviert – sie erfasst auch die Schönheit des Alltäglichen. Ein Blick durch die Linse offenbart die Poesie von Sonnenaufgängen, die Magie von Familienfesten und den Genuss kulinarischer Entdeckungen. Fotografie gibt jedem:r die Macht, flüchtige Augenblicke einzufangen und sie in Erinnerungen von bleibender Bedeutung zu verwandeln.

4. Smartphones als unsere täglichen Begleiter: Jederzeit und überall

Die Ära der Smartphones hat Fotografie in unseren Alltag integriert wie nie zuvor. Unsere Handys werden zu universellen Kameras, die stets griffbereit sind. So können wir spontan Momente einfangen, die uns bewegen, und sie umgehend mit Freunden und Familie teilen. Durch Apps und soziale Medien wird Fotografie zu einer Sprache der Kommunikation und des Austauschs, die uns global miteinander verbindet.

5. Last but not least: Persönlicher Ausdruck und Reflexion

Die Fotografie ist nicht nur ein Mittel der Dokumentation, sondern auch ein Mittel der Selbstexpression. Die Wahl von Motiven, Farben und Stilen kann unsere individuelle Persönlichkeit zum Ausdruck bringen. Fotografie wird zu einem Weg, unsere Gedanken, Emotionen und unseren persönlichen Blickwinkel auszudrücken. Die Reflexion über die eigenen Bilder kann uns helfen, unsere Wahrnehmung zu vertiefen und uns selbst besser zu verstehen. 

Wenn euch das immer noch nicht überzeugt hat, dann kann es vielleicht dieses Konzept zur Gestaltung einer Unterrichtsstunde zum Thema Fotografie – ihr könnt es gerne an eure Bedürfnisse und Ideen anpassen:

Ziel: In dieser Unterrichtsstunde geht es darum, den Schüler:innen grundlegende Kenntnisse über Fotografie zu vermitteln und ihre kreative Ader durch praktische Übungen zu fördern.

Zeit: 45 bis 90 Minuten, je nach gewünschter Tiefe / verfügbarer Zeit

Materialien:

  • Präsentation oder Tafel für visuelle Unterstützung
  • Beispieldrucke von Fotografien (sollte kein Drucker vorhanden sein, geht natürlich auch die digitale Variante)
  • Einige Kameras (Smartphones, wenn möglich digitale Kameras)
  • Computer oder Tablets für Online-Recherche und Bearbeitung

Ablauf:

1. Einführung (5-10 Minuten):

  • Beginne mit einer Fotostrecke, einprägsamen Fragen, Anekdoten, oder persönlichen Erfahrungen … (der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt), um das Interesse der Klasse zu wecken.
  • Erkläre kurz, was Fotografie ist und warum sie wichtig ist, sowohl für die Kommunikation als auch für die Kunst. (Inspiration findest du oben)

2. Grundlagen der Fotografie (15-20 Minuten):

  • Erläutere kurz die Geschichte und Entstehung, hier findest du Material:
  • Erkläre die Grundlagen der Fotografie, einschließlich Begriffen wie Belichtung, Blende, Verschlusszeit, ISO etc.:
  • Veranschauliche diese Konzepte mit einfachen Diagrammen oder Beispielen, hier findest du ein paar Materialien zur Technik (physikalische Grundlagen):
(Quelle: Pixabay)

3. Bedeutung der Komposition (5-10 Minuten):

  • Zeige Beispiele für verschiedene Kompositionsregeln wie den Goldenen Schnitt, die Regel der Drittel, Rahmen etc.:
  • Diskutiere mit der Klasse, wie eine gelungene Komposition das visuelle Interesse eines Bildes steigern kann

4. Praktische Übung – Fotografie im Klassenzimmer/Schulgebäude (15-25 Minuten):

  • Teile die Klasse in Paare oder in kleine Gruppen auf.
  • Verteile Kameras oder bitte die Schüler:innen, ihre Smartphones zu verwenden.
  • Gib den Schüler:innen eine Liste von Objekten oder Themen im Klassenzimmer und Schulhaus, die sie fotografieren sollen. Betone, dass sie auf die Komposition achten sollen.

Bei gutem Wetter kann die Übung natürlich auch auf den Schulhof ausgeweitet werden. Wenn ihr euch für die 45-minütige Variante entscheidet, geht es bei Schritt 7 weiter. 

5. Gruppenbesprechung und Feedback (10 Minuten):

  • Lass die Schüler:innen ihre Bilder zeigen/teilen und über ihre Herangehensweise, Erkenntnisse und Ideen sprechen.
  • Gib konstruktives Feedback, z.B. zur Komposition, und ermutige die Schüler:innen, ihre Auswahl und Umsetzung zu erläutern und ihren Klassenkamerad:innen Feedback zu geben.
(Quelle: Pixabay)

6. Ausblick auf fortgeschrittene Konzepte (10-15 Minuten):

  • Wecke das Interesse für fortgeschrittene fotografische Konzepte wie Langzeitbelichtung, Schwarz-Weiß-Fotografie oder Porträtfotografie:
  • Zeige am besten noch weitere Beispiele für diese Techniken und erkläre kurz, wie sie funktionieren.
  • Wenn noch Zeit ist, können die Schüler:innen die neuen Techniken gleich ausprobieren.
(Quelle: Pixabay)

7. Abschluss (maximal 5 Minuten):

  • Betone die Bedeutung von Praxis und kontinuierlichem Lernen in der Fotografie.
  • Ermutige deine Klasse, ihre neu gewonnenen Kenntnisse anzuwenden und weiter zu erkunden.

Auch wichtig zu beachten: Fotografieren in der Schule und Veröffentlichungen auf der Schulhomepage - Hinweise zum Datenschutz 

Hier findet ihr weitere Inspiration für Fotografie in der Schule:

Mit jedem Klick auf den Auslöser öffnet sich eine neue Tür zu unendlichen kreativen Möglichkeiten. Die Fotografie ist mehr als nur ein Bild – sie ist eine Sprache, die Geschichten erzählt, Emotionen einfängt und die Welt in einem neuen Licht zeigt. Wir hoffen, dass wir euch für eine Stunde zum Thema Fotografie begeistern konnten. Was haltet ihr von unserem Stundenkonzept?

false

Das Lesen hat durchaus bekannte Vorteile und sollte dadurch nicht nur bei den Kindern an der Tagesordnung stehen. Stress soll gesenkt und Entspannung gefördert werden, die Gehirntätigkeit wird verbessert und Lesen soll sogar Demenz vorbeugen können. Kinder verbessern durch das Lesen ihren Wortschatz und durch den verbesserten Wortschatz auch ihre Schreibfähigkeit. Bücher erweitern das Wissen und dabei muss es nicht unbedingt ein Sachbuch sein. Auch durch Kinderbücher können Kompetenzen erweitert werden. Empathie, Aufgeschlossenheit und die eigenen Gefühle verstehen, all diese Dinge können durch das Lesen von Büchern gefördert werden.

Ob Pippi Langstrumpf, Harry Potter, das lustige Taschenbuch oder die neueste Ausgabe der Bravo. Ein Buch oder eine Zeitschrift hat doch bestimmt jeder schon mal gelesen. Während für manche Kinder und Jugendliche das Lesen ein Hobby ist und sie regelrecht in den Kinderbüchern verschwinden und sie verschlingen, ist es für andere eher mühsam und langweilig, viele Worte in einem endlos dicken Umschlag zu lesen. Wie wäre es denn, zusammen mit den Kindern Bücher zu lesen, die nicht nur von Fantasiewelten oder Märchen  erzählen, sondern wichtige Botschaften behandeln und vermitteln, sowie die Entwicklung der Kinder fördern können?

Eine erlesene Auswahl an Kinder- und Jugendliteratur haben wir bereits hier getroffen. Welche weiteren tollen Kinderbücher mit wichtigen Messages es gibt, die ihr euren Schüler:innen vorstellen oder sogar gemeinsam im Unterricht behandeln könnt, erfahrt ihr in diesem Artikel. 

Buchempfehlungen für Kinder ab vier bis sechs Jahren

Alle anders - Das sind wir!

(Quelle: Usborne Verlag)

Alle anders - Das sind wir!” ist der Titel eines aufschlussreichen Kinderbuches des Usborne Verlags aus dem Jahr 2021. Das Buch beschreibt einfach und kindgerecht die Themen Diversität, Inklusion, Integration und Diskriminierung und gehört zu der Buchreihe “Das sind wir!”, welche noch weitere wichtigen Themen wie Gefühle, Sorgen und Ängste aufzeigt. Es zeigt den Kindern auf 32 Seiten, dass nicht jeder Mensch gleich aussieht, es viele unterschiedliche Namen, Sprachen, Feiertage und Speisen gibt und dass es gut ist, dass es so viel Vielfalt gibt. Denn es ist doch total langweilig, wenn wir alle die gleiche Kleidung, die gleiche Frisur und die gleichen Häuser hätten. Den Kindern werden mit vielen tollen Bildern, Darstellungen und einfachen kindgerechten Sätzen die wichtigen Botschaften des Buches übermittelt. 

Unser Pluspunkt: Das Kinderbuch nimmt Abstand von Stereotypen und Engstirnigkeit und lehrt den Kindern etwas über Einfühlungsvermögen und Aufgeschlossenheit. Außerdem öffnet es neue Wege und Sichtweisen für ein besseres Verständnis von Diversität und Inklusion. “Alle anders - Das sind wir!” ist ein aufschlussreiches Kinderbuch, welches nicht nur Kinder lesen sollten.

Der Junge, der einen Wald pflanzte

(Quelle: Zuckersüß Verlag)

Der Junge, der einen Wald pflanzte” beschreibt die wahre Geschichte von Jadav Payeng, einem indischen Förster, der über Jahrzehnte tagtäglich auf einer Sandbank Bäume pflanzte, um die Tiere und seine Heimat zu schützen. Als der junge Jadav 16 Jahre alt war, sah er viele vertrocknete Schlangen auf einer Sandbank und entschloss sich, an dieser Stelle von nun an täglich Setzlinge zu pflanzen. Durch seine tägliche Arbeit hat Jadav einen über 550 Hektar großen Wald entstehen lassen, zu dem sogar Tiere wie der bengalische Tiger, Affen und Elefanten zurückgekehrt sind. 

Das Kinderbuch überzeugt durch die schönen Illustrationen von Kayla Harren auch schon die kleinsten unter uns. Es zeigt den Kindern, wie wichtig es ist, auf die Umwelt zu achten und fördert das Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit der Natur und der Nachhaltigkeit. Außerdem vermittelt das Buch den Kindern, dass selbst die kleinsten Mühen sich auszahlen und auch auf den ersten Blick unscheinbare Dinge große Auswirkungen haben können. 

Ein weiterer toller Faktor des Buches: Am Ende der Geschichte, nach dem Nachwort der Autorin Sophia Gholz, gibt es eine Anleitung zum Pflanzen eines eigenen Waldes. Die könnt ihr nutzen, um beispielsweise auf einer Fläche des Schulhofes zusammen mit den Schüler:innen euren eigenen kleinen Wald zu pflanzen.

Buchempfehlungen für Kinder ab sechs bis neun Jahren

Mein Körper gehört mir - auch im Sport!

(Quelle: Loewe Verlag)

Ein ganz wichtiges Thema verdeutlicht das Kinderbuch mit dem Titel “Mein Körper gehört mir - auch im Sport!”, geschrieben von Dagmar Geisler zusammen mit der Leistungssportlerin Alexandra Ndolo. Sie beschreiben das schwierige und nicht leicht zu verdauende Thema Missbrauchsprävention im Sport.

Protagonistin Nora liebt Turnen sehr und auch ihr neuer Trainer Sven sieht in ihr ein großes Potenzial. Aber immer wenn Sven Nora Hilfestellungen beim Turnen gibt, fühlt sie sich ganz merkwürdig, weil er sie komisch anfasst. Nora hat Angst, jemanden von ihren Gefühlen zu erzählen, weil sie dann denkt, keiner würde sie mehr mögen. Als Nora es trotzdem schafft, ihren Trainer Sven auf ihre Gefühle anzusprechen, ist er überrascht und erzählt von seinen eigenen Erlebnissen. 

Der Inhalt des Kinderbuches wird in leicht verständlichen kindgerechten Texten formuliert, sodass auch Erstleser:innen von dem Buch Gebrauch machen können. Zudem werden viele Illustrationen verwendet, welche die wichtigsten Fakten veranschaulichen und ergänzen. Das Kinderbuch soll keine Ängste schüren, sondern vermittelt Mut und Stärke, seine Gefühle zu äußern und seine Grenzen zu setzen. Dabei ist es auch wichtig zu erwähnen, dass jeder Mensch seine eigene Grenze hat und man selbst nicht Schuld an dem Fehlverhalten anderer ist. Auch wenn der Titel und die Message erstmal zurückschrecken lässt, vermittelt es besonders für die jungen Schüler:innen ganz wichtige Botschaften. Das Kinderbuch kann ergänzend zum Sportunterricht gelesen werden, findet allerdings auch in jedem anderen Fach und in jeder Situation seinen Platz. 

Weil du ein großartiger Junge bist und Weil du ein wundervolles Mädchen bist

(Quelle: Thalia)
(Quelle: Thalia)

Die beiden Kinderbücher “Weil du ein großartiger Junge bist” und “Weil du ein wundervolles Mädchen bist” von Nina Blume eignen sich sowohl zum Vorlesen als auch zum Selbstlesen. Sie erzählen lebensnahe Geschichten über Kinder, die gemobbt werden, erst aufgeben wollen und es schließlich doch schaffen. Die Bücher thematisieren Akzeptanz, Offenheit, Selbstliebe und Mut. Sie sollen den Kindern dabei helfen, offen über ihre Probleme sprechen zu können, ihre Ängste zu überwinden und sich selbst, mit allen Ecken und Kanten, zu akzeptieren. Verpackt mit inspirierenden Geschichten, tollen Bildern zum Ausmalen und wichtigen Ich-Botschaften.

Die Grundaussagen der beiden Kinderbücher sind sehr wichtig und deshalb besonders für schüchterne und wenig selbstbewusste Kinder lohnenswert. Als kleinen Kritikpunkt möchten wir anmerken, dass es nicht zwingend notwendig war, die Bücher nach Geschlecht zu unterteilen, da dadurch in der Regel nur Klischees und Stereotypen bestärkt werden. Dennoch kann das Lesen der Bücher die Persönlichkeit der Kinder stärken und sie Selbstvertrauen tanken lassen.

Buchempfehlungen für Kinder ab zehn Jahren 

Das Mädchen Wadjda

(Quelle: Penguin/cbj Verlag)

Das Mädchen Wadjda” ist das Buch zu dem gleichnamigen Film aus dem Jahr 2012. Das Jugendbuch wurde 2017 veröffentlicht und umfasst 304 Seiten. Die zehnjährige Wadjda wünscht sich so sehr das grüne Fahrrad aus einem Laden um die Ecke. Das scheint auf den ersten Blick nicht so ein großes Problem zu sein. Allerdings wohnt Wadjda in Saudi-Arabien, wo es Mädchen und Frauen verboten ist, Fahrrad zu fahren. Das schert sie aber überhaupt nicht. Durch den Handel mit selbstgebastelten Armbändern oder den Koranwettbewerb an der Schule versucht Wadjda sich ihren Traum vom grünen Fahrrad selbst zu erfüllen. 

Das Jugendbuch zeigt auf, was Freiheit bedeutet und dass es wichtig ist, diese zu schützen. Es beschreibt wichtige Themen wie Emanzipation, Kultur und Selbstbestimmung. Die Kinder und Jugendlichen erhalten einen Einblick in ein anderes Land und eine andere Kultur. In der Schule könnt ihr das Buch gemeinsam lesen und anschließend zusammen den Film schauen. Durch den Umfang des Buches ist es für fortgeschrittene Leser:innen geeignet, die bereits ein gutes Textverständnis besitzen. Das Jugendbuch ist nicht nur für Kinder ab 10 Jahren empfehlenswert, sondern überzeugt durch die mutige Geschichte auch Erwachsene. 

Du hast Rechte!

(Quelle: Loewe Verlag)

Das Kinder- und Jugendbuch “Du hast Rechte!” aus dem Loewe Verlag kann sowohl euch als auch euren Schüler:innen dabei helfen, Kinderrechte einfach verständlich zu erklären. Das Buch erscheint mit einem Vorwort von Schauspielerin und ehemaligen Sondergesandten des UNHCR Angelina Jolie und in Zusammenarbeit mit der Amnesty International, Kinderrechtsaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai und Fridays for Future Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg.  

Das Kinder- und Jugendbuch zeigt und beschreibt den Schüler:innen auf 288 Seiten die wichtigsten Punkte über ihre Rechte. Dabei werden Beispiele von Kindern und Jugendlichen aus aller Welt genannt, die sich für ihre Rechte einsetzen. Das Recht auf Freizeit, das Recht auf Bildung und das Recht auf noch viele weitere Dinge. Wie es überhaupt zu Menschenrechten und zu Kinderrechten kam, geschichtliche Hintergründe und Fakten rund um das Thema Kinderrechte begleiten das Buch. Wenn Eltern Aussagen treffen, die meistens eher wie Drohungen klingen, wie beispielsweise “Solange du die Füße unter meinen Tisch stellst, machst du was ich sage” müssen die Kinder das nicht kommentarlos hinnehmen. Das Kinder- und Jugendbuch eignet sich sowohl für das gemeinsame Lesen im Unterricht, als auch zum Selbstlesen zu Hause.

Zusätzliche Tipps und weitere Empfehlungen

Zu den bereits genannten Buchempfehlungen haben wir noch ein paar weitere Hinweise für Buchverlage und Bücher, die viele nützliche Tipps und Botschaften für die Kinder und Jugendlichen übermitteln können. 

Der schon erwähnte “Zuckersüß Verlag” hat weitere schöne Kinderbücher zu wichtigen alltäglichen Themen, wie Rassismus, den weiblichen Zyklus und die Menstruation, Selbstliebe und Freundschaften. Die Bücher sind alle mit besonders schönen Illustrationen versehen und vermitteln tolle Botschaften und Werte.

Ein Kind durchläuft viele verschiedene Bereiche und Stationen im Leben. Es scheint, als gäbe es zu fast jeder Situation ein Buch, um das Geschehen aufzugreifen und die Kinder zu unterstützen. Ein besonders schwerer Punkt im Leben eines jeden Menschen ist der Verlust und die Trauer von geliebten Personen, Haustieren oder anderen Dingen im Leben. Da es für Kinder meistens sehr schwer nachzuvollziehen ist, was in diesen Momenten passiert, gibt es auch dafür unterstützende Bücher. Mit “Weil du mir so fehlst”, “Für immer” und “Wenn Engel bellen” habt ihr eine kleine Auswahl an schönen Büchern, die den Kindern das schwere Thema verständlicher machen können und ihnen zeigen, dass es auch wieder fröhliche Tage geben wird.

Der “Magellan” Verlag hat eine Reihe Kinderbücher, die das Thema Reime in niedlichen und motivierenden Geschichten aufgreifen. Die Bücher “Der Löwe in dir”, “Der Wal, der immer mehr wollte” oder “Trau dich, Koalabär” sind nur einige der Bilderbuchreihe. Die Bücher haben eine Altersempfehlung ab drei Jahren. Um die Botschaften der Bücher allerdings ganz zu verstehen und zu verinnerlichen, sollten die Kinder Reime bereits verstehen können. Doch auch, wenn die Aussagen der Bücher noch nicht ganz bei den Kindern ankommen, eignet sich die Buchreihe auch gut zum Vorlesen.  

Wir hoffen, dass ihr einen ersten Überblick über die Bücher mit wichtigen Botschaften erhalten konntet. Schreibt uns doch gerne einen Kommentar, ob ihr das ein oder andere Buch bereits kennt. 

false

Bei dem Blick auf die Handgelenke vieler Menschen hat man schnell den Eindruck, jede:r Dritte unter ihnen würde eine Smartwatch tragen. Damit könnte man gar nicht so falsch liegen, da diese intelligenten Armbanduhren neben Smartphones und Tablets sehr beliebt sind – vor allem, weil sie mit ihnen kombiniert werden können. Zudem ermöglichen sie einen schnellen und einfachen Zugriff auf Nachrichten und Co., was sie zu praktischen Alltagsbegleitern macht. Deswegen können Smartwatches auch in der Schule für euch sinnvoll sein. In diesem Artikel verraten wir euch, welche Uhren passend für Lehrkräfte sind und wie sie euren Schulalltag vereinfachen können.

Alles Wichtige auf einem Blick am Handgelenk

Smartwatches haben viele Vorteile, von denen ihr in eurem Alltag als Lehrkraft profitieren könnt. Neben einem umfangreichen Fitness-Tracker ist die Mobilität ein großer Pluspunkt, da die Smartwatches zusammen mit einem Smartphone und je nach Ausstattung unabhängig von diesem benutzt werden können: Die meisten Modelle verfügen über einen speziellen Slot für SIM-Karten sowie Bluetooth und WLAN, sodass ihr mit ihnen auch unterwegs mobil erreichbar sein könnt. Zudem sind viele Anwendungen, die ihr bereits von eurem Smartphone kennt, auf den Smartwatches installiert, sodass ihr euch hier mit euren bestehenden Konten verbinden könnt. Weitere Apps können im Google Play Store sowie im Apple App Store heruntergeladen werden.

Mit Hilfe dieser Funktionen ist es euch möglich, immer einen schnellen Blick auf euren Kalender werfen, habt Zugang zu eurem E-Mail-Postfach und könnt eure WhatsApp-Nachrichten oder SMS checken. Somit behaltet ihr immer den Überblick über den Schulablauf und über mögliche Veränderungen, beispielsweise durch spontane Vertretungsstunden, ohne dabei auf euer Handy schauen zu müssen. Natürlich könnt ihr die Smartwatches auch als klassische Uhr verwenden, die euch nicht nur die Uhrzeit anzeigt, sondern mit der ihr auch die Zeit stoppen oder einen Timer für Aufgaben oder Gruppenarbeiten stellen könnt. Bei spontanen Musikeinfällen eurer Klasse habt ihr einen praktischen MP3-Player an eurem Handgelenk, der euch auf Klassenfahrten oder Wanderungen dank GPS auch als verlässlicher Navigator dient. Außerdem kann die Smartwatch je nach Modell und Funktionsumfang als Fernbedienung verwendet werden, um euer Smartphone und seine Funktionen einfach und unkompliziert zu steuern, wie zum Beispiel die Kamera für Gruppenfotos. Die Watches können also autonom oder in Kombination mit einem Smartphone verwendet werden. Deswegen solltet ihr immer beachten, dass die Smartwatch bei manche Anwendungen bestimmte Spezifikationen erfüllen muss oder die installierten Apps nur in Verbindung mit einem Smartphone funktionieren – nur so erreicht ihr meistens den vollen Funktionsumfang.

Apple Watch 8

(Quelle: Apple)

Die Apple Watch 8 ist eine der aktuellsten Modelle, die Apple derzeit verkauft. Die Smartwatch überzeugt durch eine 41 Millimeter oder 45 Millimeter große Gehäusegröße, die damit auf unterschiedliche Handgelenke abgestimmt werden kann, ist bis zu einer Tiefe von 50 Metern wassergeschützt und eignet sich zudem zum Schwimmen. Auch wenn ihr keine Wasserfans seid, ist die Uhr damit sehr robust und bietet durch das Always-on-Display einen hohen Komfort, da das Display niemals ganz schwarz wird und ihr so immer einen Blick auf die Uhrzeit haben könnt – auch aus einem steileren Winkel. Zudem verfügt die Watch über Sensoren, die euren Blutsauerstoff messen, ein EKG aufzeichnen sowie eure Temperatur messen und über den Tag hinweg aufzeichnen können. Besonders für die Messung des Zyklus kann diese Leistung in Kombination mit einem Zyklusprotokoll sehr nützlich sein. 

Mit Apple Pay könnt ihr mit der Watch einfach und bequem von eurem Handgelenk bezahlen und seid immer sicher unterwegs, da sie einen Sturz oder Unfall erkennt und entsprechend einen Notruf absetzen und Notfallkontakte informieren kann. Zudem könnt ihr laut Herstellerangaben mit einer Akkulaufzeit von 18 Stunden und 36 Stunden im Stromsparmodus rechnen – damit hält die Uhr gleich mehrere Schultage durch. Je nach Gehäusegröße, Ausstattung und der Wahl zwischen der Version mit GPS (Telefonate und Nachrichten mit iPhone in der Nähe) oder mit GPS + Cellular (Telefonate und Nachrichten autonom mit Mobilfunk) kostet die Apple Watch 8 rund 499 Euro.

Eine etwas kostengünstigere Alternative hierzu ist die Apple Watch 7, die sich optisch nicht von ihrer Nachfolgerin unterscheidet und über ähnliche Funktionen verfügt. Abstriche müsst ihr nur bei einem etwas älteren Prozessor, der im Alltag aber kaum auffällt, der fehlenden Unfallerkennung und Temperatursensoren machen. Wenn ihr darauf verzichten könnt, überzeugt diese Smartwatch durch eine ähnliche Performance für gute 100 Euro weniger.

(Quelle: Apple)

Apple Watch SE 2 

Eine noch günstigere Alternative und ein gutes Einstiegsmodell findet ihr in der Apple Watch SE 2. Die Uhr kostet rund 299 Euro und dürfte für viele Apple-Nutzer:innen eine gute Wahl sein, da sie über viele Funktionen der teureren Apple Watch 8 verfügt: Sie bietet ebenfalls die Unfallerkennung der aktuellen Uhren, kontaktloses Bezahlen und Sensoren für Fitness-Tracking, Herzfrequenzanalyse, Schlafanalyse etc. Zudem hat die Uhr eine solide Akkulaufzeit von bis zu 18 Stunden – sicherheitshalber solltet ihr aber ein Ladekabel in eure Schultasche verstauen. Einschränken müsst ihr euch allerdings bei einigen Sensoren, die bei dieser Uhr fehlen und keine Messung von Sauerstoffsättigung, EKG und Temperatur ermöglichen. Verzichten müsst ihr auch auf das Always-on-Display, dafür habt ihr bei der Apple Watch SE 2 ebenfalls die Wahl zwischen einer Gehäusegröße mit 40 Millimeter und 44 Millimeter. Auch die Varianten dieser Smartwatch sind je nach euren Anforderungen mit GPS oder GPS + Cellular möglich.

(Quelle: Samsung)

Samsung Galaxy Watch5 

Ein gutes Pendant für alle Nutzer:innen von Samsung-Smartphones ist die Samsung Galaxy Watch5. Im Gegensatz zu Apple hat die Watch ein rundes Display-Design, bei dem ihr zwischen einer Gehäusegröße von 40 Millimeter und 44 Millimeter wählen könnt. Auch dieses Display könnt ihr eurem eigenen Komfort anpassen, sodass es euch auch bei einem seitlichen Betrachtungswinkel eine hohe Darstellungsqualität ermöglicht. Ergänzt wird dies durch ein Always-on-Display, das ihr nach Wunsch manuell in den Einstellungen deaktivieren könnt. Außerdem könnt ihr euch zwischen dem Modell mit Bluetooth oder Bluetooth + 4G entscheiden – letzteres ermöglicht es euch ebenfalls, unabhängig von eurem Smartphone über die Uhr zu telefonieren, zu schreiben und das Internet zu benutzen. Das harte Displayglas macht die Uhr sehr robust und damit vielseitig im Sport einsetzbar, während Sensormessungen zurückgelegte Schritte, Herzfrequenz und Schlaf überwachen. Die Schnellladefunktion der Uhr ermöglicht es euch, einen vollständig leeren Akku innerhalb von 30 Minuten auf rund 45 Prozent zu laden – perfekt für die Pausen, wenn eure Watch einmal schlapp machen sollte. Bei normaler Nutzung könnt ihr mit einer Akkulaufzeit von etwas über einem Tag rechnen. Die Funktion für kontaktloses Bezahlen ist durch einen NFC-Chip für Samsung Pay und Google Pay möglich. Den Umfang dieser Leistungen bekommt ihr ab einem Preis von 200 Euro, mit der Nutzung von Mobilfunk ab 250 Euro.

Samsung Galaxy Watch4 Classic

(Quelle: Samsung)

Die Galaxy Watch4 Classic überzeugt als älteres Modell von Samsung besonders mit seinem Preis: Ab 180 Euro bekommt ihr ein immer noch umfangreiches Funktionsangebot: Die Uhr ist mit der neuesten Version des Betriebssystems Wear OS ausgestattet, misst unterschiedliche Gesundheitsdaten wie EKG, Körperfett sowie Herzfrequenz und stellt diverse Fitnessfunktionen und eine automatische Trainingserkennung zur Verfügung. Besonders das elegante Design mit einer Gehäusegröße zwischen 42 Millimeter und 46 Millimeter kommt im Vergleich zu der sportlicheren Version der Galaxy Watch5 bei vielen Nutzer:innen gut an. Im Gegensatz zu den neueren Modellen hat diese Watch eine drehbare Lünette, über die sich das Menü steuern lässt und die für einen besonderen haptischen Effekt sorgt. Mit einer Akkulaufzeit von bis zu 40 Stunden seid ihr für einen langen Schultag bestens ausgestattet, während ihr auch hier wieder zwischen einer Bluetooth-Version und einer LTE-Version für eine vom Smartphone unabhängige Nutzung wählen könnt.

Google Pixel Watch

(Quelle: Google Store)

Von eckig zu rund: Unter den Smartwatches mit einem runden Display sticht die Google Pixel Watch heraus: Sie schafft eine Schnittstelle zwischen dem Design der alten analogen Uhren und dem futuristischen Äußeren der Smartwatches. Durch dieses kompakte Design ist das Display der Google Pixel Watch mit einem Gehäuse von 41 Millimeter und einem 5 Millimeter breiten Rand allerdings ziemlich klein – große Hände könnten hier schnell an ihre Grenzen stoßen. Wie die anderen Modelle auch verfügt die Google Pixel Watch über einige Sensoren für Herzfrequenzmessung, EKG, Schlafphasentracking, Unfallerkennung und Zyklustracking. Zudem ist Fitbit in das System integriert, sodass die Uhr mit jeder Menge Fitnessfunktionen ausgestattet ist. Im Vergleich zu Apple und Samsung ist die Google Pixel Watch etwas flexibler, was die Kompatibilität mit anderen Smartphone-Marken betrifft: Kompatibel sind Android-Smartphones, die mindestens auf dem Stand von Android 8.0 sein müssen – ausgeschlossen sind damit allerdings immer noch iPhones. Bei der Nutzung ist die Pixel Watch seid ihr im weiteren Vergleich etwas eingeschränkter, da einige Funktionen wie die Navigation nur in Verbindung mit einem Smartphone funktionieren und auch der Akku eine Laufzeit von nur 12 bis 18 Stunden hat, bei stromsparender Nutzung bis zu einem Tag. Die Uhr könnt ihr in der Version mit Bluetooth/ WLAN ab 300 Euro und in der autarken Version mit LTE + Bluetooth/ WLAN ab 350 Euro erwerben.

Habt ihr eine Smartwatch und kommt sie auch bei euch im Schulalltag zum Einsatz? Erzählt uns von euren Erfahrungen in den Kommentaren.

false

Oh Niedersachsen. Das Land der weiten grünen Wiesen, der Rehe auf satten Grünflächen und der Nordseestrände. Hier gibt es eine Menge zu entdecken für Groß und Klein. Nachdem wir in unserer Reihe bereits Exkursionsziele in einigen Bundesländern, darunter Baden-Württemberg, Bremen, Berlin und Nordrhein-Westfalen, beleuchtet haben, begeben wir uns diesmal in das Bundesland im Norden und zeigen euch coole Möglichkeiten für Ausflüge mit eurer Klasse und geben euch dazu die wichtigsten Informationen an die Hand.

Wolfcenter Dörverden

Lange Zeit war er aus den deutschen Wäldern verschwunden: der Wolf (Quelle: Envato)

Die Wölfe sind nach knapp 150 Jahren, in denen sie in Deutschland als ausgerottet galten, zurückgekehrt und sind, nach wie vor in kleiner Stückzahl, wieder in den Wäldern der Nation vertreten. Das bringt uns zu unserem ersten Exkursionsziel in Niedersachsen: dem Wolfcenter Dörverden. Dieses liegt in der kleinen Gemeinde Dörverden, welche sich zwischen Aller und Weser gelegen im Zentrum von Niedersachsen befindet. Das Wolfcenter übernimmt zweierlei Aufgaben: zum einen dient es als Auffangstation für beispielsweise durch Verkehrsunfälle verletzte Wölfe und zum anderen stellt es einen Erlebnispark rund um das Thema Wolf, Naturschutz und andere Tierarten dar.

Das Wolfcenter, welches sich auf die Informationsverbreitung über Wölfe, deren Lebensräume und Eigenschaften spezialisiert hat, bietet zwei Optionen für Schulklassen an. Die erste ist das Seminar für Schulklassen. Bei dieser Option beginnt der Tag im Wolfcenter für euch und eure Schüler:innen um zehn Uhr. Angereist werden kann mit dem Bus, mit dem Auto oder zu Fuß von Dörverden. Der Tagesausflug im Wolfcenter startet mit einer 45-minütigen exklusiven und individuellen Führung für eure Klasse. In dieser werden den Schüler:innen Informationen an die Hand gegeben und das Thema Wolf kann mit allen Sinnen erlebt werden. So gibt es Wolfsfelle, die angefasst werden können, es kann mit den Wölfen geheult werden und anhand eines echten Wolfsschädels wird den Schüler:innen die Anatomie der Tiere nähergebracht.

Anschließend besteht die Möglichkeit für eure Klasse, Fragen an die Expert:innen des Centers zu stellen. Danach könnt ihr euch frei ausleben: Ihr könnt an weiteren frei zugänglichen Führungen teilnehmen, die Präriehunde, Alpakas und Streichelgehege mit Ziegen besuchen oder mit jüngeren Schüler:innen die verschiedenen Spielplätze, die geboten sind, besuchen. Abseits davon bietet der Park eine multimediale Dauerausstellung, die den kleinen und großen Besuchern Themenfelder wie Artenschutz, Nachhaltigkeit und Rudelbildung näher bringt. Dieses Schulseminar kostet 12,00 Euro für erste bis sechste und 14,50 Euro für siebte bis zehnte. Klassenstufen pro Schüler inkl. Tageseintritt. Eine Voranmeldung per E-Mail ist hierfür zwingend erforderlich.

Die alternative Option ist ein frei gestalteter Besuch des Wolfcenters. Hierbei könnt ihr an allen oben genannten Aktivitäten, außer der individuellen Führung teilnehmen, eine Wissensrallye absolvieren (Lese- und Schreibfähigkeiten der Schüler:innen vorausgesetzt) euch Mittags in dem Hauseigenen Restaurant “Wolfsrevier” stärken und wenn ihr das möchtet sogar in den Tipis auf dem Gelände des Wolfcenters übernachten (ab 43 Euro pro Person unter dreizehn Jahren, ab dreizehn Jahren 53 Euro).

Der Besuch des Wolfcenters lässt sich ebenfalls ideal in euren Biologieunterricht einbauen und ist ein super Aufhänger für die Thematik der einheimischen Tierarten. 

Gedenkstätte Bergen-Belsen

Die Gedenkstätte Bergen-Belsen blickt auf eine grauenvolle Vergangenheit (Quelle: Flickr)

Das nächste Ausflugsziel, welches wir betrachten wollen, liegt etwa 25 Kilometer entfernt von der Residenzstadt Celle in der südlichen Lüneburger Heide. Die Geschichte von Bergen Belsen beginnt zu Beginn des Zweiten Weltkrieges. Damals nutzten die Nationalsozialisten den ehemaligen Truppenübungsplatz als Gefangenenlager für französische und belgische Kriegsgefangene. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion 1941 wurde das Lager ebenfalls Gefängnis für bis zu 21.000 sowjetische Soldaten und Zivilisten. Im Jahr 1943 änderte die SS die Funktion des Lagers zu einem Austauschlager für jüdische Häftlinge und nutzten Bergen Belsen weiterhin als Konzentrationslager. Ab 1944 begannen die Nationalsozialisten es für weitere Häftlingsgruppen und Zwecke zu nutzen. Schätzungen zufolge sind in dem Lager und an dessen Spätfolgen circa 52.000 Menschen zu Tode gekommen.

Am besten erreichbar ist die Gedenkstätte Bergen-Belsen per PKW oder Bus über die Autobahnen A7 und A352. Der Parkplatz der Gedenkstätte ist gebührenfrei. Der Besuch des gesamten Geländes, welches das ehemalige Lagergelände mit Friedhof, baulichen Resten und Mahnmalen, eine Bibliothek sowie ein Dokumentationszentrum mit Dauerausstellung und Besucherinformationen bietet, ist komplett kostenlos. Darüber hinaus verfügt das Gelände über ein Cafe zur Stärkung sowie eine Buchhandlung für all diejenigen, welche sich tiefergehend mit der Thematik beschäftigen wollen.

Das Dokumentationszentrum bringt kleinen und großen Besucher:innen die grausame Geschichte und Fakten rund um diesen abscheulichen Teil der Geschichte näher und dient der Aufklärung und Prävention von rechtsradikalen Gedankenmustern. Die Einrichtung ist von Oktober bis März zwischen 10 und 17 Uhr und von April bis September zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet. 

Ein Besuch der Gedenkstätte eignet sich hervorragend für die Einbindung in den Geschichtsunterricht zur Thematik des Nationalsozialismus. Jedoch ist zu bemerken, dass es sich hierbei um einen Bildungsausflug mit sehr ernstem Hintergrund handelt, weshalb er eventuell nicht für jede Klassenstufe geeignet ist. 

Höhlenerlebniszentrum am Iberg

Am Iberg dreht sich Alles um das Thema Höhlen und deren Bewohner (Quelle: Pxhere)

Unser drittes und damit letztes Ziel befindet sich an dem 562 Meter hohen Iberg im Mittelgebirge Harz. Das Erlebniszentrum mit angeschlossenem Museum widmet sich ganz dem Thema Höhlen und lädt dabei kleine und große Besucher:innen auf eine spannende Entdeckungsreise ein. Geöffnet ist das Erlebniszentrum von Dezember bis Juni und im September immer Dienstag bis Sonntag und feiertags von 10.00 bis 17.00 Uhr. Im Juli, August, Oktober und während den niedersächsischen Schulferien von Montag bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr. 

Die Tour für euch und eure Schulklasse beginnt nach eurer Ankunft in der Iberger Tropfsteinhöhle. Diese ist mehrere Millionen Jahre alt und wird seit 1874 als Schauhöhle genutzt. Zuvor wurde die Höhle für den Erzabbau genutzt und wird einer Sage zufolge von dem Zwergenkönig Hübich und seinem Volk besiedelt. Als Führung könnt ihr nach Voranmeldung die etwa halbstündige Standardführung oder eine 45 Minütige Führung mit geologischem Schwerpunkt buchen. Alternativ haben wandergeübte Schulklassen nach Absprache auch die Möglichkeit eine geologische Spezialführung in und auf dem Iberg zu machen. Da unter Tage ganzjährig Temperaturen von etwa acht Grad Celsius vorherrschen und die Wege sehr unebenmäßig sein können, ist warme Kleidung und festes Schuhwerk ein unbedingtes Muss. Die Preise pro Schüler:in belaufen sich auf fünf Euro, dabei sind bis zu zwei Begleitpersonen kostenlos.

Im Anschluß an eure Führung habt ihr die Möglichkeit ein kurzes Päuschen im Hauseigenen Cafe einzulegen oder direkt weiter ins Museum zu gehen. Oberthema dieses Museums sind die Lichtensteinhöhle und die darin vorgefundene prähistorische Großfamilie. Die Lichtensteinhöhle befindet sich etwa 15 Kilometer entfernt am Südrand des Harzes. Aufmerksamkeit erregte die Höhle aufgrund der über 50 menschlichen Überreste aus der Bronzezeit, die Teil einer Großfamilie zu sein schienen. Die Höhle und das dazugehörige Museum zeigen das bereits sehr fortschrittliche Leben, welches die Höhlenmenschen führten und klären über diese Epoche der Menschheit, sowie über geologische und höhlenbezogene Themen auf.Der Besuch des Höhlenerlebniszentrums am Iberg reiht sich wunderbar in die Fächer Geschichte, in das Themenfeld der frühen Menschen und Geographie bzw. Geologie ein.  

Habt ihr eines der oben genannten Ausflugsziele bereits besucht? Fehlt eurer Meinung nach ein Ort oder eine Aktivität in unserer Aufzählung? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

false
 Oppenheimer
(Quelle: Filmstarts.de)

Mit großer Spannung erwartet und im vergangenen Monat auf der Leinwand erschienen, fasziniert der Hollywood-Film "Oppenheimer" das Publikum weltweit. Unter der Regie des renommierten Filmemachers Christopher Nolan entfaltet sich dieser Film auf einer beeindruckender Länge von drei Stunden. Verknüpft werden die Genres Biografie, Historie und Thriller und lassen die Zuschauer:innen hautnah in das Leben eines der bedeutendsten Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts eintauchen. Mit einem hochkarätigen Ensemble, angeführt von Cillian Murphy, Emily Blunt und Matt Damon, gelingt es dem Film, die faszinierende Geschichte von Oppenheimers Beitrag zur Atomwaffenentwicklung und den ethischen Dilemmata seiner Zeit auf packende und mitreißende Weise zu präsentieren. Die medienpräsente Veröffentlichung dieses Films am 20. Juli 2023 markiert einen bedeutenden Schritt in der kulturellen Auseinandersetzung mit der komplexen Thematik der Atomwaffen und bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, das Thema im Unterricht aufzugreifen und zu vertiefen. Der Film bietet nicht nur einen guten Einstieg in das Thema, sondern kann auch gleich als Analyseobjekt genutzt werden.

Geschichte

Atomwaffen im Kontext des Zweiten Weltkrieges und Kalten Krieges

Im Fach Geschichte bietet die Auseinandersetzung mit dem Thema Nuklearwaffen eine einzigartige Gelegenheit, historische Ereignisse im Kontext des Zweiten Weltkriegs und der Nachkriegszeit zu beleuchten. Die Analyse der Entwicklungs- und Abwurfgeschichte der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki ermöglicht den Schüler:innen, die komplexen geopolitischen Dynamiken dieser Zeit zu verstehen. Die Untersuchung der strategischen Überlegungen, die zu den Abwürfen führten, sowie der politischen und ethischen Debatten, die daraus resultierten, eröffnet tiefe Einblicke in die Entscheidungsfindung auf höchster Ebene und die langfristigen Auswirkungen auf die internationale Politik. Die Geschichte der Atombomben wirft auch Licht auf die Rolle von Akteur:innen in Wissenschaft, Forschung und Politik bei der Gestaltung der modernen Weltordnung und fördert das Verständnis für die Verantwortung und Konsequenzen, die mit technologischem Fortschritt und politischen Entscheidungen einhergehen.

Mögliche Aufgaben:

  • Analyse der politischen Entscheidungsfindung: Bittet eure Schüler:innen, in Gruppen die historischen Entscheidungen zu Entwicklung und Einsatz der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki zu erforschen. Lasst sie die politischen, militärischen und moralischen Faktoren untersuchen, die zu den Abwürfen geführt haben, und die Konsequenzen dieser Entscheidungen aufzeigen. Anschließend können sie ihre Ergebnisse präsentieren und eine Diskussion über die Komplexität der Entscheidungsfindung in Kriegszeiten initiieren.
  • Simulation von internationalen Verhandlungen: Teilt die Klasse in Gruppen auf und weist jeder die Rolle eines Landes im Kontext des Kalten Krieges zu. Lasst die Gruppen die Rolle ihrer Länder in Bezug auf nukleare Abrüstung und Nichtverbreitung erforschen. Anschließend können sie in einer simulierten internationalen Konferenz verhandeln und versuchen, gemeinsame Vereinbarungen zur Begrenzung von Nuklearwaffen zu erzielen. Dies fördert das Verständnis für die Herausforderungen der Diplomatie und der internationalen Zusammenarbeit.
  • Aktueller Bezug Abrüstung: Die Klasse kann eigenständig Entwicklungen in Bezug auf nukleare Abrüstung und Nichtverbreitung recherchieren. Bietet ihnen Ressourcen an, um die Bemühungen internationaler Organisationen und Verträge zur Begrenzung von Atomwaffen zu verstehen. Die Schüler:innen können dann präsentieren, wie die Weltgemeinschaft auf die Bedrohung durch Atomwaffen reagiert und wie sie selbst darüber denken.

Material:

Physik 

Funktionsweise von Atombomben

Die Auseinandersetzung mit der Funktionsweise von Atombomben ermöglicht den Schüler:innen, die grundlegenden Prinzipien der Kernspaltung und Kettenreaktion zu begreifen, was zu einem tieferen Verständnis der Atomphysik führt. Sie verdeutlicht auch die enormen Auswirkungen von Kernwaffen und betont die Verantwortung der Wissenschaftler:innen. Dieses Thema kann im Rahmen einer Einheit über Kernphysik behandelt werden, indem es als Anwendungsbeispiel für Kernspaltung dient. 

Mögliche Aufgaben: 

  • Energieberechnung von Kernspaltungen: Lasst eure Schüler:innen verschiedene Kernspaltungen berechnen und die freigesetzte Energie quantifizieren. Sie können auch die erhaltene Energie mit anderen Energiequellen vergleichen, um das Ausmaß der Energiefreisetzung in Kernwaffen besser zu verdeutlichen.
  • Strahlungsmessung und Schutzmaßnahmen: Eure Schüler:innen können sich einen Überblick über die verschiedenen Arten von Strahlung machen und wie man sie messen und abschirmen kann. Anschließend kann die Bedeutung von Strahlenschutzmaßnahmen für diejenigen, die mit nuklearen Materialien arbeiten oder von Strahlung betroffen sein könnten diskutiert werden.
  • Ethik der Forschung und Entwicklung: Diskutiert mit euren Klassen aus Sicht von Wissenschaftler:innen und Ingenieur:innen, die an der Entwicklung von Nuklearwaffen beteiligt sind. Lasst sie auch darüber nachdenken, wie individuelle Entscheidungen und moralische Prinzipien das Handeln beeinflussen können. Dafür eignet sich auch eine Gruppenarbeit.

Material: 

Politik

Diskussion über Sicherheit und Abrüstung

Die Auseinandersetzung mit dem Thema Nuklearwaffen im Politikunterricht ist von entscheidender Bedeutung, da es den Schüler:innen ermöglicht, ein tiefes Verständnis für die komplexe Welt der internationalen Sicherheit, Diplomatie und Konfliktvermeidung zu entwickeln. Nuklearwaffen prägen nach wie vor die geopolitische Landschaft und stellen eine der größten globalen Herausforderungen dar. Das Verständnis der historischen Entwicklung von Nuklearwaffen, ihrer strategischen Implikationen und ihrer Rolle in der internationalen Politik bietet den Schüler:innen die Möglichkeit, die Mechanismen der Machtverteilung und die Auswirkungen von nuklearer Abschreckung auf die weltweite Stabilität zu erkunden. Durch die Betrachtung von Positionen verschiedener Länder zur nuklearen Abrüstung können die Schüler:innen die Komplexität der aktuellen Debatten über Frieden, Sicherheit und Abrüstung nachvollziehen.

Mögliche Aufgaben: 

  • Aktuelle Entwicklungen analysieren: Die Schüler:innen können selbständig Nachrichtenartikel, politische Kommentare, Berichte oder Reden über Nuklearwaffen recherchieren. Anschließend kann die Klasse über die jüngsten Entwicklungen, die Positionen verschiedener Länder oder Politiker:innen und die Auswirkungen auf die globale Sicherheitslage sprechen.
  • Simulierte internationale Konferenz: Die Klasse organisiert eine simulierte internationale Konferenz, bei der die Schüler:innen verschiedene Länder und Organisationen repräsentieren und Verhandlungen über nukleare Abrüstung und Nichtverbreitung führen. Dies fördert das Verständnis für die diplomatischen Herausforderungen und die Bedeutung internationaler Kooperation.
  • Analyse von nuklearen Strategien: Gemeinsam mit den Schüler:innen werden die nuklearen Strategien von Ländern analysiert, die Atomwaffen besitzen. Lasst eure Schüler:innen auch die Ideen hinter nuklearer Abschreckung und die Frage nach der Verwendung von Atomwaffen in verschiedenen Szenarien diskutieren.
  • Pro/Contradiskussion:  Die Diskussion über Nuklearwaffen ermöglicht den Schüler:innen, die ethischen und strategischen Überlegungen hinter dieser kontroversen Thematik zu erforschen. Durch das Eintauchen in die Argumente für und gegen den Besitz und die Anwendung von Atomwaffen können sie ihre kritische Denkfähigkeit und ihre Fähigkeit zur sachlichen Debatte stärken. Sie lernen, verschiedene Standpunkte zu verstehen und zu analysieren, indem sie sowohl aus der Perspektive der nuklearen Abschreckung als auch der humanitären Konsequenzen argumentieren.

Material:

Schlussendlich lädt dieser Artikel dazu ein, das Thema Nuklearwaffen und seine vielschichtigen Aspekte in den Unterricht einzubringen. Indem Schüler:innen dazu ermutigt werden, wissenschaftliche, ethische, politische und historische Perspektiven zu erkunden, werden sie zu den Denker:innen von Morgen, die in der Lage sind, die Komplexität globaler Herausforderungen zu verstehen und positiven Wandel herbeizuführen. Schreibt uns gerne in die Kommentare, was ihr von unseren Vorschlägen haltet!

false

In unserem Artikel über Instagram-Kanäle für den Geschichtsunterricht haben wir einen groben Fehler gemacht, der nicht hätte passieren dürfen: Wir haben den Kanal @ichbinsophiescholl zu unreflektiert in unsere Top-Liste aufgenommen. Diese Entscheidung zog berechtigte Kritik auf Instagram nach sich, die wir sehr ernst nehmen. Statt den Originalartikel zu entfernen und so die Diskussion zu ersticken, möchten wir transparent mit unserem Fehler umgehen und den Kanal sowie unsere Auswahl kritisch hinterfragen. Gleichzeitig möchten wir fundierte Alternativen vorstellen, die das Leben von Sophie Scholl und die Ära des Nationalsozialismus seriös und sachlich beleuchten.

Die professionelle Aufbereitung und die renommierten Urheber des Instagram-Kanals beeinflussten unsere Auswahl, ohne dass wir tiefergehend kritische Fragen stellten. Das Projekt des Südwestrundfunks (SWR) und des Bayerischen Rundfunks (BR) sollte vor allem jüngeren Nutzer:innen einen realitätsnahen Einblick in die letzten Lebensjahre von Sophie Scholl im Kampf gegen das NS-Regime ermöglichen. Schauspieler:innen schlüpften in die Rollen von Sophie Scholl, ihrem Bruder Hans und weiteren Mitstreiter:innen der Weißen Rose, filmten entsprechende Storys und Reels und veröffentlichten Beiträge aus der Perspektive von Scholl. 

Dieses Konzept holt viele Interessierte ab, ist von pädagogischem Wert und eignet sich damit als eine kreative Umsetzung der Thematik für den Geschichtsunterricht – so dachten wir. Wir erkennen an, dass wir in diesem Fall nicht die gebührende Sorgfalt walten ließen, indem wir uns von der etablierten Seriosität und den angesehenen Urhebern des Instagram-Kanals (SWR und BR) haben leiten und blenden lassen. Dies führte dazu, dass wir die dargestellten Inhalte nicht ausreichend kritisch hinterfragten. Diese Lücke in unserer kritischen Bewertung widerspricht den hohen Ansprüchen, die wir üblicherweise an unsere Arbeit stellen. Für diesen Fehler übernehmen wir uneingeschränkt die Verantwortung! Wir sind entschlossen, aus diesem Vorfall zu lernen und sicherzustellen, dass unsere Prüfungsverfahren in Zukunft gründlicher sind, um zu garantieren, dass solche Fehler nicht wieder auftreten.

Zwischen Fiktion und Realität zugunsten der Unterhaltung

Gerade in der realitätsnahen Darstellung des Projekts steckt ein schwerwiegendes Problem: Die verschwimmende Grenze zwischen historischen Fakten und Fiktion, die während und nach Abschluss des Projekts Anlass zu viel berechtigter Kritik gegeben haben. Ein großer Kritikpunkt: Die Fiktionalisierung von historischen Ereignissen und der Person Sophie Scholl, mit dem Ergebnis, dass auf dem Kanal Ereignisse oder Reihenfolgen dargestellt wurden, die so aber nicht passiert sind. So wurde Scholl auf dem Kanal beispielsweise am 21. Dezember 2021 in einem Luftschutzkeller mit Gasmaske gezeigt, den sie laut Beitrag nach Alarm zum Schutz aufsuchen musste. Diese Storyline hat aber nichts mit den wahren Begebenheiten zu tun, wie Historiker Christian Bunnenberg im ZDF Magazin Royale erklärt: “Das erste, was wir sehen, ist Sophie Scholl in diesem Schutzraum wenige Tage vor Weihnachten 1942. An diesem Tag, als es den Luftangriff gab, war Sophie Scholl aber gar nicht in München, sondern hat auswärts einen Bekannten in einem Lazarett besucht.” Auch sei das dauerhafte Tragen der Schutzmasken nicht historisch belegt – diese “dramaturgischen Elemente” der Projektmacher:innen gab es in dieser Form gar nicht, worauf allerdings nur sehr verspätet hingewiesen wurde. Sie machten sich aber gut als Erzählung, was zu verfälschten Darstellungen und missverständlichen Eindrücken bei den Zuschauer:innen führte. Das ist besonders problematisch, wenn das Projekt den Anspruch hat, historische Ereignisse detailgetreu zu vermitteln und entsprechend für Lernzwecke genutzt wird. 

Zusätzlich wurden einschneidene und entscheidene Geschehnisse, wie beispielsweise der Holocaust, aus der Storyline ausgelassen oder nur am Rande thematisiert, obwohl sich die Verfolgung von Jüd:innen zu der Zeit, die das Instagram-Projekt abdeckt, erheblich verschärft hat. “Ein Thema wie den Holocaust können wir einfach nicht nebenbei in seiner Gänze erzählen, weil es ein wahnsinnig wichtiges, ernstes und großes Thema ist“, begründet Social-Media-Redakteurin Holle Zoz diese Entscheidung in einem Live-Talk auf Instagram. Sie hätten sich die Thematisierung nicht zugetraut. “Stattdessen lieber ‘Lücken kreativ zu füllen’, indem man historische Daten verlegt oder Ereignisse erfindet, zeigt deutlich, wo die Schieflage des Projekts ist, und wo es schlicht an Kompetenz fehlte”, lautet die Kritik von Journalistin Nora Hespers auf Übermedien. Zudem verstärke die Darstellung einer unwissenden Sophie Scholl das problematische Narrativ, dass unsere Vorfahren von den Geschehnissen nichts gewusst hätten – davor warnen Historiker:innen und kritisierten das Projekt genau wegen solcher Aussagen. Auch sei die Perspektive von Sophie Scholl auf Instagram sehr einseitig, wie die Bildungsstätte Anne Frank bemängelt: “Durch einen starken Fokus auf weißen, christlichen, deutschen Widerstand, rücken die eigentlichen Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungs- und Eroberungspolitik zwangsläufig in den Hintergrund.”

Unkommentiert, unkritisch und kein Kontext

Dass die Grenze zwischen Realität und Fiktion nicht klar genug gekennzeichnet wurde, ist in einem Medium wie Instagram problematisch, da dieser Plattform im Vergleich zu Streaming Diensten eine hohe Glaubwürdigkeit zugesprochen wird. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie der RWTH Aachen, die eine Befragung mit 1.250 Schüler:innen durchgeführt hat. “Ein Bedürfnis nach kritischer Reflexion mit den Inhalten der Social Media scheint bei den Jugendlichen fast nicht vorhanden”, heißt es. Als Konsequenz konnten viele der Befragten den Unterschied zwischen Fiktion und Realität nicht unterscheiden und hielten den Instagram-Kanal und die Scholl-Darstellerin Luna Wedler für die echte Sophie Scholl.

Zusammen mit fehlenden Kontexten an vielen Stellen ist das ein gravierendes Problem, dem sich die Nutzer:innen auf dem Instagram-Kanal selbst angenommen haben: In den Kommentarspalten unter den jeweiligen Beiträgen ordneten sie die Ereignisse mit zusätzlichen Informationen ein, verwiesen auf Quellen oder machten auf die nicht-historische Darstellung aufmerksam. Eine Aufgabe, die eigentlich die Produktion des Projekts hätte übernehmen müssen, stattdessen reagierten sie in den Kommentaren nur sehr spät und nach mehrmaliger Aufforderung auf die kritisierten Darstellungsweisen.

Nach Ende des Projekts wurden abschließende Live-Talks und Interviews mit den Macher:innen und Schauspieler:innen geführt, in denen sie Fragen zum Projekt und der fiktionalisierten Sophie Scholl beantworteten. Hier wurde allerdings auch nur oberflächlich auf die thematisierten Probleme eingegangen, besonders unter dem Deckmantel der Fiktion. Während sich der Redaktionsleiter vom SWR Ulrich Hermann in einem Spiegel-Interview mit der Fiktionalisierung und Emotionalisierung von Sophie Scholl einverstanden erklärte, bezeichneten die Social-Media-Redakteurinnen Ella Knigge und Holle Zoz im Live-Talk auf Instagram die offenen Hintergründe und fehlenden Kontexte als “Teil des Spiels”, die die Nutzer:innen entsprechend erfragen müssten. Bei dem Talk wurde auch klar, dass zwar mit einer Historikerin in einer beratenden Position zusammengearbeitet wurde, diese aber letzten Endes keinen Einfluss auf das Endergebnis auf Social Media hatte, das an vielen Stellen zum Vorteil des vermeintlichen Interesses der Zuschauer:innen geändert wurde: Zielgruppe des Projekts waren vor allem 18- bis 24-Jährige, bei denen man befürchtete, dass sie zu viele Quellen und Fußnoten für einen historischen Kontext zu langweilig finden könnten – der Austausch in den Kommentaren beweist aber eher das Gegenteil: Viele Nutzer:innen bedankten sich bei denjenigen, die auf “dramaturgische Elemente” hinwiesen und somit für Transparenz zwischen Fiktion und historisch belegbaren Fakten sorgten.

Erinnerungskultur geht anders

Neben dem fehlenden historischen Kontext und einem fragwürdigen Umgang mit Fakten zugunsten von Unterhaltung gab es auf dem Kanal noch ein ganz anderes Problem: Das Vermächtnis von Scholl wurde für die Zwecke anderer genutzt. Unter vielen Beiträgen berichteten Nutzer:innen von ihren deutschen Großeltern oder Bekannten und welche Schicksale sie als Soldaten oder in anderer Funktion im Nationalsozialismus ertragen mussten. Anstatt dieser Opferkultur und Wehrmachtsverherrlichung Einhalt zu gebieten, gab der Instagram-Kanal diesem noch mehr Raum: Es wurde sich bei den Nutzer:innen für ihre Offenheit bedankt sowie dafür, dass sie die Community an diesen Geschichten teilhaben lassen.

Was auch nicht zu Sophie Scholl gehört, ist die AfD. Und doch nutzte die Partei Scholls Vermächtnis für eigene Werbezwecke: Auf einem umstrittenen Plakat des Kreisverbands Nürnberg-Süd/Schwabach auf Facebook prangerte ein Zitat aus einem Flugblatt der Weißen Rose: “Nichts ist eines Kulturvolkes unwürdiger, als sich ohne Widerstand von einer verantwortungslosen und dunklen Trieben ergebenen Herrscherclique 'regieren' zu lassen,” gefolgt von der Behauptung, Sophie Scholl würde die AfD wählen. Die Rechtspopulisten wollten mit diesem Plakat provozieren und gleichzeitig Interesse wecken – mit einer Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus, die von Nazis ermordet wurde?

“Wenn Geschichte zu Fiktion und Kitsch wird, müssen wir uns nicht wundern, wenn irgendwann selbst diejenigen Sophie Scholl für sich vereinnahmen können, die eigentlich Fans ihrer Mörder sind,” schlussfolgert Jan Böhmermann im ZDF Magazin Royale. Stattdessen ist es umso wichtiger, dass es bei Geschichte um Fakten und Genauigkeit geht.

Instagram-Kanäle, die es besser machen

Vor dem Hintergrund dieser Kritik möchten wir an dieser Stelle auf eine kleine Auswahl von Instagram-Kanälen aufmerksam machen, die einen angemessenen und fundierten Umgang mit Sophie Scholl und dem Nationalsozialismus in Deutschland leisten – und gleichzeitig gut in euren Geschichtsunterricht passen.

Als einen unmittelbaren Bezug zu Sophie Scholl empfehlen wir den Kanal nichtsophiescholl, der als Reaktion auf das Projekt von SWR und BR entstanden ist, um inhaltliche Lücken zu füllen und eine genauere thematische Einordnung der zu gewährleisten. Hier wird von den Widerstandskämpfer:innen gegen das NS-Regime und ihren Biographien erzählt, über die Hintergründe und Zusatzinformationen berichtet – dieses Mal aber ohne Schauspieler:innen. Der Fokus liegt stattdessen auf der sachkundigen Wissensvermittlung in Form von ausführlichen und ansprechend gestalteten Beiträgen, die in euren Geschichtsunterricht integriert und beispielsweise in Gruppenarbeiten von euren Schüler:innen analysiert werden können.

Auch der Instagram-Kanal frauenimwiderstand beschäftigt sich mit Frauen, die Widerstand gegen den Nationalsozialismus leisteten. Diese werden jeweils in einem einzelnen Beitrag vorgestellt, zusammen mit ihrer Biographie und ihrem besonderen Einsatz. Eingebettet werden die Geschichten der Frauen in den historischen Kontext und sind mit Bildmaterial sowie weiterführenden Literaturempfehlungen ergänzt. Der Kanal wird von zwei Autorinnen (bis vor einem Jahr noch drei) betrieben, die zusätzlich eigene Kanäle haben, auf denen sie sich mit unterschiedlichen Schwerpunkten sachkundig mit Frauengeschichte beschäftigen, wie zum Beispiel Frauen in Parlamenten, Politikerinnen der Weimarer Republik und queeren Personen. Hierzu gehört auch der Podcast HerStory, in dem alle zwei Wochen Frauen und Queers vorgestellt werden, die noch viel zu unbekannt sind und nicht in Geschichtsbüchern auftauchen. Das möchte der Podcast ändern, sodass ihr mit ihm und dem Kanal eine umfangreiche Ergänzung für euren Geschichtsunterricht erhaltet, die auf den Einsatz von Frauen in der Geschichte aufmerksam macht.

In einem engen thematischen Bezug steht der Kanal black_und_mieze, der eure Klasse auf eine Tour durch das Berlin der NS-Zeit mitnimmt. Vorgestellt werden hier Fotos von unterschiedlichen Schauplätzen aus dem Berlin der Gegenwart. Begleitet werden diese Plätze, Straßen, Häuser von ihren Geschichten und den Geschichten der von Nazis verfolgten Jüd:innen und jenen Menschen, die ihnen halfen. Ergänzt werden die Beiträge ebenfalls durch umfangreiche historische Kontexte, die erklären, um was es sich auf den Fotos handelt und zu welcher Zeit sich dort was abspielte. Der gleichnamige Blog zum Widerstand und zur Verfolgung in der NS-Zeit ermöglicht zusätzlich noch intensivere Blicke auf selten beachtete Geschichten aus Berlin. Mit dem Kanal könnt ihr in eurem Geschichtsunterricht prägende Orte und Personen während der Zeit des Nationalsozialismus nachvollziehen, die ihr so vielleicht nicht in eurem Geschichtsbuch findet.

false

Ein Geruch nach Hallenboden und alten Sportmatten liegt in der Luft. Das Quietschen von Turnschuhen auf Linoleum und flirrendes Neonlicht runden die Stimmung ab. Stellen sich dir bei dieser Vorstellung vor Angst die Haare auf oder kribbelt es dir in den Fingern, mal wieder eine Partie Völkerball zu spielen? Schulsport steht für Schüler:innen fest auf dem Stundenplan und soll Spaß an Bewegung und Sport vermitteln. Doch hat Schulsport wirklich den erhofften Effekt oder stellt er doch nur diejenigen Schüler:innen bloß, die weniger sportlich veranlagt sind? Heute betrachten wir das Thema Schulsport von wissenschaftlicher Seite und bewerten die aktuelle Lage.

Sport als Teil eines gesunden Lebensstils

Sport hat nachweislich positive Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit. Durch regelmäßige Bewegung kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringert werden und auch Blutdruck- und Blutzuckerwerte sowie Muskeln und Gelenke profitieren davon. Außerdem werden durch Bewegung Kalorien verbrannt, was Übergewicht vorbeugt oder bei Gewichtsverlust unterstützend wirken kann. Auch auf molekularer Ebene bringt Sport unzählige Vorteile mit sich. Botenstoffe wie Endorphine, Serotonin und Dopamin werden vermehrt ausgeschüttet und beeinflussen Stimmung und Wohlbefinden positiv. Ebenso kann durch den verringerten Cortisolspiegel bei Ausdauersport Stress reduziert werden und Probleme mit Konzentration und Schlaf verbessern. Kurzum – Sport tut gut und ist gesund!

Ein früher Zugang zu sportlicher Aktivität schon im Kindes- und Jugendalter legt den Grundstein für ein aktives Leben und kann zudem Selbstvertrauen und Körpergefühl stärken. Klingt erstmal so, als stünde Schulsport zu Recht auf dem Stundenplan, oder? Tatsächlich sind erschreckend viele Kinder und Jugendliche von Übergewicht, Haltungsschäden und Koordinationsstörungen betroffen und nur 28 Prozent der drei- bis 17-Jährigen sind täglich die empfohlene Stunde körperlich aktiv. Zudem können immer mehr Schüler:innen nicht schwimmen.

Quelle: Canva

Durch gezieltes Training, ein vielfältiges Angebot an Sportarten und Rücksichtnahme auf das individuelle Fitnesslevel kann Schulsport einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu verbessern. Durch Teamsportarten wird der Gruppenzusammenhalt gefördert und die Teamfähigkeit wird gestärkt. Gemeinsame Bewegung macht besonders Kindern häufig mehr Spaß als Einzelsportarten und kann spielerisch verpackt Sport in den Alltag integrieren. Auch für Lehrkräfte ist die Sportstunde eine Möglichkeit, für eine dreiviertel Stunde vom Stuhl aufzustehen und aktiv zu werden, was in anderen Fächern oftmals nicht möglich ist. (Quelle: Canva)

Die „perfekte“ Sportstunde

Entscheidend bei der Gestaltung einer Sportstunde ist es, möglichst alle Schüler:innen zu motivieren und für verschiedene Bewegungsformen zu begeistern. Lehrkräfte, die zu Beginn jeder Stunde lediglich die Frage stellen, ob die Klasse lieber Völkerball oder Brennball spielen möchte, schließen unbewusst einen Teil der Schüler:innen aus. Mit einem Angebot von verschiedenen Sportarten, von Ballsport und Turnen bis zu Ausdauersport, Leichtathletik und Fitness, bietet die Sportstunde Raum für Kreativität und Abwechslung. Ob es eine Stunde Yoga, eine Partie Lacrosse oder ein selbst ausgedachtes Spiel der Schüler:innen ist, Bewegung kann auf vielerlei Art und Weise stattfinden. Wer neue Ideen braucht, kann sich auf Instagram oder anderen Websites Inspiration holen und vielleicht sogar eigene sportliche Interessen einbringen.

Wer jede Sportstunde neu gestaltet und verschiedene Arten von Sport anbietet, holt eine größere Menge der Klasse ab, als es die allwöchentliche Runde Fußball tut. Trotz größter Bemühungen bleibt es eine Herausforderung, tatsächlich jedes Kind auf seinem individuellen Fitnesslevel abzuholen und auf die unterschiedlichen Bedürfnisse optimal einzugehen. Ein breites Angebot sorgt allerdings dafür, dass alle Schüler:innen die persönlichen Stärken im sportlichen Bereich entdecken können und vielleicht die Motivation erhalten, auch in der Freizeit einer bestimmten Sportart nachzugehen.

Die inhaltliche Gestaltung der Sportstunde spielt also eine wichtige Rolle. Die soziale Situation, die sich im Rahmen des Schulsports abspielt, ist ebenso entscheidend, damit Schüler:innen einen Zugang zu Bewegung finden und sich wohlfühlen können. Das klassische Wählen zweier Mannschaften durch zwei Schüler:innen führt immer zu Ausgrenzung und sozialer Bewertung. Das Kind, das als letztes gewählt wird bzw. immer unter den letzten paar Schüler:innen vor den schon gebildeten Mannschaften steht, wird bloßgestellt und fühlt sich oftmals als Außenseiter:in. Dabei gibt es unzählige Methoden, zwei oder mehr Teams einzuteilen, bei denen keine Bewertung durch die Mitschüler:innen erfolgt.

Noten im Schulsport abschaffen?

Doch nicht nur beim Wählen von Mannschaften kann eine Lehrkraft die soziale Situation im Blick behalten und ein gerechtes Umfeld schaffen. Noch immer werden für diverse sportliche Leistungen Schulnoten vergeben. Das klassische Beispiel Bundesjugendspiele kennt natürlich jede:r, doch auch auf den 3000-Meter-Lauf, die Volleyball-Prüfung oder die Kür im Bodenturnen folgt in der Regel eine Note, die nach klaren und unangepassten Richtlinien vergeben wird.

Quelle: Canva

Ein direkter Vergleich zwischen denen, die in ihrer Freizeit Leichtathletik machen und außerdem mehrmals die Woche im Fußballverein spielen, und anderen Schüler:innen, die zuhause gerne zeichnen und Gitarre spielen, ist schlichtweg unfair. Anstatt der bloßen Beurteilung der Leistung durch die Zeit auf der Stoppuhr oder der Anzahl an getroffenen Freiwürfen sollte der Fokus vielmehr auf der Bereitschaft liegen, die  Schüler:innen aufbringen, um die persönliche Bestleistung zu erbringen. Auch wer nicht als erste:r durch das Ziel rennt, kann sich innerhalb von wenigen Wochen stark verbessert haben. (Quelle: Canva)

In fast jeder Klasse gibt es Schüler:innen, die im Schulsport resignieren und sich selbst als „unsportlich“ sehen, weil sie schlechtere Noten für ihre Leistungen erhalten als andere. Auf Dauer führt das zu fehlender Motivation für Bewegung und ist nur in seltenen Fällen ein wirklicher Ansporn. In Fächern wie Sport oder auch Kunst und Musik lohnt sich die Überlegung, Noten abzuschaffen, definitiv. Bei kreativen und aktiven Tätigkeiten sollte nicht versucht werden, unterschiedlichste Leistungen in starre Kategorien einzuteilen, sondern vielmehr individuelle Wertschätzung und Förderung seinen Platz finden.

Wie kann eine Sportstunde also möglichst abwechslungsreich, gerecht und motivierend gestaltet werden? Ein wichtiger Aspekt, der Sportunterricht relevant macht, ist die Vermittlung von Spaß an Bewegung und die Heranführung an einen gesunden Lebensstil. Ergänzend zum Sport in der Halle und auf dem Platz könnte der Unterricht außerdem einen größeren theoretischen Teil umfassen, in dem es um Ernährung, Gesundheit und Fitness geht. Wer die Vorteile versteht, ist eher motiviert, sich anzustrengen und zu verbessern.

Insgesamt sollte allen Schüler:innen die Möglichkeit gegeben werden, sich auszuprobieren und ohne Leistungsdruck den Spaß an Sport zu entdecken. Natürlich ist in vielen Sportarten ein gewisser Ehrgeiz nicht zu vermeiden und manchmal auch ein großer Ansporn, jedoch sollte in der Klassengemeinschaft niemand aufgrund seiner Fitness ausgegrenzt und benachteiligt werden. Die Lehrkräfte können entgegenwirken, indem sie den Überblick über die unterschiedlichen Bedürfnisse der Schüler:innen nicht verlieren und mehrere Optionen anbieten.

Was denkt ihr zu der aktuellen Situation im Schulsport? Hat Sport in der Schule seinen berechtigten Platz und sind Noten für sportliche Leistungen fair? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

false

Wer war denn in der Schulzeit nicht schon ausgebrannt vom Pauken der sich immer wiederholenden und monotonen Lehrbücher? Manchen fällt das Lernen auf herkömmliche Art und Weise schwer, weswegen in den letzten Jahren immer mehr interaktive und innovative Lernmethoden erstellt wurden. Dank des technologischen Fortschrittes gibt es außerdem eine Fülle von potenziellem Lernmaterial und Wegen, diese an eure Schüler:innen zu vermitteln. Nicht ohne Grund, so lernen Personen beispielsweise Sprachen besser durch Geschichten

Die Menge an Angeboten deckt allerdings ein neues Problem auf. Wie sollen sich Lehrkräfte und Schüler:innen denn orientieren und wissen, welche Materialien für sie am besten geeignet sind? Dafür gibt es das Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (LMZ). In diesem Artikel erklären wir, welchen Service die LMZ zur Verfügung stellt, und wie es schon bald euren Unterricht vereinfachen könnte. 

Die LMZ 

(Quelle: lmz-bw.de)

Zusammen mit Stadt- und Kreismedienzentren geben sie Auskunft und bieten Unterstützung zur Medienbildung. Vertreten an rund 50 Standorten, machen sie es sich zur Aufgabe, pädagogische und technische Beratung, Weiterbildung und Begutachtung anzubieten. 

Eine ihrer Angebote ist die SESAM-Mediathek (Server für schulische Arbeit mit Medien). 

Von der LMZ auf Qualität überprüfte Inhalte werden in der SESAM-Mediathek nach Klassenstufen und Unterrichtsfächern sortiert und kostenlos als Lernmaterialien zur Verfügung gestellt. Die Angebote der SESAM-Mediathek sind für die verschiedensten Schulfächer von der Grundschule bis zur Sekundarstufe 1 und dem Gymnasium ausgelegt. 

Sprachen

(Quelle: lmz.de)

Die Muttersprache Deutschlands wird schon von Grund auf unterrichtet. Um Grundschüler:innen von Beginn an ein effektives Lernen zu vermitteln, lohnt es sich, Onilo auszuprobieren. Mit über 200 Geschichten voller animierter Kinderliteratur, sind die sogenannten “Boardstories” gut geeignet für den Deutschunterricht und bieten außerdem Arbeitsblätter und interaktive Dateien. Obwohl der Hauptfokus bei der deutschen Sprache liegt, bietet sie auch Inhalte für Englisch und Französisch.

Es gibt allerdings nicht nur Angebote zum Sprachenlernen selbst. Auch Lernmaterial zur bewussten Analyse von Informationen wie Fake News wird in der Form einer Videoreihe Fakt oder Fake? von Willi Weitzel angeboten. In dieser Reihe erklärt der Fernsehmoderator, was Fake News sind und wie man sie erkennen kann, aber auch, wer davon profitiert und Geld verdient.

Mathematik

(Quelle: Envato)

Schon Galileo Galilei meinte "Das Universum ist in der Sprache der Mathematik geschrieben". Wegen der Bedeutsamkeit des Fachs, für den Alltag und insbesondere für wissenschaftlich angehauchte Berufswege, sollte jede:r Schüler:in die Grundlagen beherrschen. Die Duology aus Filmen von Multiplizieren und Dividieren stellt für Grundschüler:innen dar, wie Mathematik in Alltagssituationen verwendet werden kann. Unterstützend wirken ebenfalls die Arbeitsblätter zur Thematik. Für fortgeschrittene Schüler:innen gibt es ebenfalls Hilfe im Mathekurs, unter anderem mit der Mathematiksoftware Geogebra, welche Geometrie, Algebra, Tabellen und Statistiken in einer quellenoffenen Software verbindet.

Geschichte

(Quelle: Envato)

Die Geschichte der Menschheit reicht durch die Jahrtausende und bringt eine Vielfalt von Themen und Unterrichtsfeldern mit sich. Um die Breite und alle Facetten der Menschheitsgeschichte zu erforschen, können auch 12 Jahre Schule nicht gerecht werden. Sollte euer Unterricht sich jedoch auf bestimmte Zeitepochen fokussieren können, so hat SESAM höchstwahrscheinlich ein oder zwei Bücher auf Lager. Für einen Einblick in Die Industrielle Revolution gibt es eine Menge an Arbeitsblättern und Videos. Multimediale Angebote zur Berliner Mauer werden angeboten durch die Chronik der Mauer. Weitere moderne Themen wie die Geschichte und Gegenwart der UNO bieten einen Einstieg in die politische Szene, aber es gibt auch spezifischere Geschichtsforschungen zu entdecken: Darunter die Wandlung der Staatsformen: Monarchie, Demokratie, Diktatur und der Kampf für die Frauenrechte in Die Hälfte der Welt gehört uns. Aber auch lang vergangene Zeitalter, wie das alte Ägypten und die Kreuzzüge, die durch ihre Fremdheit womöglich noch spannender sind, sind für eure Schüler:innen vertreten. 

Biologie

(Quelle: Envato)

Mutter Natur und die Erde zu verstehen ist immer ein schwieriges Unterfangen, so wie es auch eine Herausforderung ist, die Jahre der Evolution und die Technik, die sie imitieren oder vorantreiben will, zu begreifen. Für eine Einsicht in die Flora und Fauna, gibt es allerdings Lernmaterialien wie Blütenpflanzen II, ein auf 3D-Computeranimationen basierter Film zum Blütenaufbau, aber auch reichlich an Material für Reptilien, Insekten, Greifvögel, der Geburt eines Menschen selbst und viel mehr. 

Für einen stärkeren ‘Hands-on’ Ansatz zum Lernen in Biologie gibt es Mikroskope, aber um diese effektiv zu handhaben, bedarf es einer eigenen Unterrichtsstunde. Allerdings gibt auch hier SESAM unterstützende Hilfe in How to use a microscope

Die vorgestellten Inhalte sind allerdings nur ein Bruchteil der gesamten Mediathek und einige gebotene Inhalte überschneiden sich in ihren Fächern und Angeboten. Darunter auch ANTON, welches sich besonders auf Inhalte zum selbständigen Lernen mit Hilfestellung fokussiert. Hierbei handelt es sich um Tipps sowie das Vorlesen von Texten für Lernende mit Sehschwäche. Laut SESAM wäre ANTON “teilweise sehr einfach gestaltet” und eine mediendidaktisch anspruchsvollere Lösung würde vermisst.

Allerdings lohnt es sich auch mit Berücksichtigung des Qualitätsurteils von SESAM, wie bei einer herkömmlichen Bibliothek auch, selbst die Fülle an Informationen zu untersuchen und herauszusuchen, was euch am besten in eurer Arbeit unterstützt.

Was sind eure Lieblingslernmaterialien von SESAM? Schreibt es uns gerne in den Kommentaren!

false

Die Fusion von Musik und Bildung hat schon immer eine inspirierende und kraftvolle Verbindung geschaffen. Das Projekt "Music In The Box" hat diese Verbindung noch einmal auf ein neues Level gehoben. Wir hatten vor kurzem Gelegenheit, mit den Köpfen hinter “Music In The Box” zu sprechen – Felix Unger und Sebastian Bürg. In einem Gespräch, das tiefe Einblicke in ihre Leidenschaft zur Musik, ihre Vision und die Reise von "Music In The Box" bietet, enthüllen sie einige ihrer Geschichten und Ideen, aber auch anstehende Zukunftspläne für ihr einzigartiges Bildungsprojekt.

Felix Unger (links) und Sebastian Bürg (rechts) (Quelle: Music In The Box)

Lehrer News: Könntet ihr zu Beginn kurz erzählen, wer ihr seid und wie ihr zum Projekt "Music In The Box" gekommen seid?

Sebastian: Hallo und vielen Dank für das Interview! Wir kennen uns beide schon sehr lange und haben ursprünglich als Musiker in Bands zusammengearbeitet. In die Medienpädagogik sind wir gewissermaßen „über Umwege“ gekommen.

Felix hat dann während seines Studiums angefangen, mit digitalen Medien kleine Musikworkshops zu veranstalten und letztendlich die grundlegenden Konzepte als Bachelorarbeit ausgearbeitet. Zusammen haben wir diese dann an verschiedenen Schulen erprobt und gemerkt, hey, das klappt ja wirklich! Als die Nachfrage immer größer wurde, haben wir dann 2020 offiziell Music in the Box gegründet und seitdem viele weitere Konzepte ausgearbeitet.

Lehrer News: "Music In The Box" ist ein Projekt, das digitale Medien in der Kreativbildung anwendet, um musikalische und kreative Kompetenzen zu vermitteln. Könntet ihr uns eine Beschreibung der Inhalte/Ziele geben und sagen, wie die Idee dazu entstand?

Felix: Unsere Workshops beginnen immer mit dem Satz „Am Ende dieses Tages können alle einen eigenen Song/Podcast/Film etc. mit nach Hause nehmen!“. Genau dieser Fokus auf ein Ergebnis „zum Anfassen“ ist eines unserer wichtigsten Konzepte. 

Dann geht es los, die Kids beginnen eigene Strukturen zu erstellen, Melodien zu komponieren, Geräusche zu arrangieren und am Ende ist immer etwas da, was bleibt. Wir sind im Prozess meistens nur Moderatoren, die unterstützend zur Seite stehen, den Großteil der Arbeit übernehmen die Teilnehmenden selbst. Wir wollen also neben musikalischen und kreativen Kompetenzen auch Soft Skills vermitteln: Wie organisieren sich die Kids in ihrer Gruppe, wer übernimmt welche Aufgabe, wie kommen wir am Ende zu einem Ergebnis, was uns allen gefällt? 

Viele unserer Arbeitsweisen haben wir aus unserer Zeit als Medienproduzenten übernommen. Dort läuft alles über Projektarbeit und Arbeitsteilung und davon wollen wir auch etwas an die Schulen tragen. Vor allem in unseren Lehrerfortbildungen vermitteln wir neben technischen Details daher auch methodische Konzepte zur Umsetzung. Wichtiges Motto hier: Technik ist für lediglich das Mittel zum Zweck, was zählt, ist der Inhalt!

Lehrer News: Bei eurer Arbeit steht die Vermittlung von musikalischen und kreativen Fähigkeiten im Vordergrund. Was würdet ihr sagen, ist das Besondere und Wichtige an eurer Herangehensweise?

Felix: Unser wichtigstes Prinzip ist und war immer: Mit digitalen Medien können alle kreativ werden und Musik machen, egal ob man Musikunterricht hatte, ein Instrument spielt oder irgendwelche Vorbildung hat. Man muss kein kompliziertes Mischpult bedienen können und auch kein teures Equipment kaufen – ein Tablet + toller kreativer Input ist alles, was man braucht. 

Das Tolle ist, dass viele der modernen Medien genau so hergestellt werden. Wir wollen zeigen, dass die Kids die Podcasts & Songs, die sie selber hören, auch selber produzieren können. Sie entwickeln sich von Konsumenten zu Produzenten und können so ihre individuelle mediale Realität praktisch umsetzen. 

Lehrer News: Könntet ihr uns ein paar konkrete Beispiele für Ergebnisse von "Music In The Box" geben? Oder Erfahrungsberichte von Teilnehmer:innen?

Sebastian: Ein tolles Projekt war das Schulradio an der Opticus Schule (Bielefeld) für Schüler:innen mit Sehbeeinträchtigung oder Blindheit. Entstanden ist ein 33 Minuten langer Radiobeitrag mit allem, was dazu gehört: Werbespots mit Musik, ein Hörspiel der Primarstufe und ein Beitrag über Rassismus aus der 9. und 10. Klasse. Dafür teilten sich die ganze Schule aus 13 unterschiedlichen Niveau- und Klassenstufen in acht Gruppen auf, die jeweils ein Thema bearbeiteten.

Für Menschen mit Sehbeeinträchtigung oder Blindheit sind Sprache, Klänge und Musik wichtige Formen, um sich auszudrücken und ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen – hier unterstützen zu dürfen, war eine großartige Erfahrung, bei der auch wir viel gelernt haben.

Besonders ein Schüler ist uns besonders im Kopf geblieben. Er wollte nach der Schule unbedingt zum Radio und hatte einfach eine „Golden Voice“. Er hat dann schlussendlich den Radiosprecher übernommen und den ganzen Beitrag moderiert. Er hat sich nach dem Workshop noch persönlich bei uns bedankt, da er noch nie frei gesprochen hatte und jetzt seinem Ziel ein Stück näher gekommen ist. So ein Feedback lässt natürlich niemanden kalt und zeigt, wie wichtig Arbeit jeglicher Art mit Jugendlichen und Kindern ist!

Lehrer News: Die bisherige Entwicklung von "Music In The Box" ist beeindruckend, mit Workshops an über 80 Schulen und der Schulung von über 2000 Lehrenden. Welche Meilensteine oder Erfolgsgeschichten könnt ihr aus eurer Arbeit teilen?

Felix: Wir haben während der Gründung nicht wirklich damit gerechnet, viel im Fortbildungsbereich zu arbeiten. Da unsere Konzepte eher unkonventionell waren, konnten wir es kaum glauben, als von TUSCH (Theater und Schulen in Berlin) eine Anfrage kam. Dass ausgebildete Lehrkräfte unsere “Do it Yourself - Pädagogik“ hilfreich und wichtig fanden, war und ist noch immer eine große Ehre. Viele weitere Projekte folgten, von denen jedes Einzelne eine spannende Erfahrung war.

So haben wir z. B. ein internationales Podcast-Projekt in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigem Amt für 50 Schüler:innen aus Israel veranstaltet und Fortbildungen für Lehrkräfte, die eine Partnerschaft in einem afrikanischen Land betreuen. Ziel war es, Impulse zu geben, wie sie die Zusammenarbeit der Schüler:innen im internationalen Kontext gestalten können.

Ein weiteres Highlight war das von Apple organisierte Festival of Learning für die DACH-Region. Hier haben wir einen Online-Workshop zum Thema Garageband vor über tausend Lehrhaften online veranstaltet. 

Lehrer News: Blicken wir in die Zukunft – was sind eure Wünsche und Pläne für "Music In The Box"? Gibt es neue Projekte oder Initiativen, die ihr gerne umsetzen möchtet?

Sebastian: Medienpädagogik ist ein unglaublich breites Feld, daher fällt es manchmal schwer, sich für eine Richtung zu entscheiden. Im Fortbildungsbereich wollen wir neben Schulen auch zunehmend mehr an Unis und Hochschulen gehen. Wir arbeiten derzeit schon mit der UdK in Berlin zusammen und Student:innen die Arbeit mit digitalen Medien zu vermitteln, ist eine ganz neue Herausforderung. 

Im schulischen bzw. Workshop-Kontext arbeiten zunehmend auch im inklusiven Bereich und würden hier gerne mehr Projekte umsetzen. Die Niedrigschwelligkeit digitaler Medien speziell im musikalischen Bereich bietet super spannende Ansätze, wie z.B. das Opticus Projekt. Hier wollen wir definitiv tiefer in die Materie einsteigen. 

Lehrer News: Abschließend, wie können Schulen, Lehrer:innen oder interessierte Personen Kontakt zu "Music In The Box" aufnehmen, um an den Projekten teilzunehmen oder sich einzubringen?

Felix: Am besten einfach auf unserer Website www.musicinthebox.info vorbeischauen. Dort sind alle Kontaktinfos, unsere Formate, Veranstaltungen und Online-Fortbildung zu finden. Außerdem teilen wir regelmäßig Updates, Tutorials und Einblicke unserer Arbeit auf Instagram unter @musicinthebox.digital und auf Twitter unter @musicinthebox_.

Lehrer News: Vielen Dank für das Gespräch!

false

Selten liegen Freude und Leid so nah beieinander. Mathematik ist unter den MINT-Fächern das beliebteste Fach, aber gleichzeitig für viele Schüler:innen auch ein gehasstes Fach. Es scheiden sich die Geister, wenn es um lineare Algebra, Stochastik und Prismen geht. Während einige Schüler:innen bei Mathematik richtig aufgehen, qualmt bei anderen erst recht der Kopf, wenn zu den Zahlen noch Buchstaben hinzukommen. Doch nicht nur die großen Themen wie Vektoren, Exponentialfunktionen und Quadratwurzel treffen auf Dyskalkulie, auch schon mit den Grundrechenarten haben manche Schüler:innen Probleme

Damit euren Schüler:innen der Matheunterricht Spaß macht und ihr ihnen vielleicht auch die Angst vor den Zahlen nehmen könnt, zeigen wir euch, welche Materialien, Tools und Lernspiele es gibt, um eurer Klasse das Thema Bruchrechnen näherzubringen. 

Materialien

Auf der Website 4teachers.de könnt ihr Materialien für die verschiedensten Themen für eure Unterrichtsgestaltung finden. Die Website ist von Lehrkräften für Lehrkräfte entwickelt worden und bietet euch ebenfalls die Möglichkeit, eure eigenen Unterrichtsmaterialien für andere Lehrer:innen zur Verfügung zu stellen. Für das Thema ‘Bruchrechnen’ findet ihr unter anderem Regeln, verschiedene Arbeits- und Merkblätter und spielerische Übungen für die Einführung in das Thema. Damit könnt ihr ganz einfach die Stunde rund um Bruchrechnung vorbereiten. 

Ein toller Vorteil der Website: Ihr könnt euch kostenlos anmelden und euch mit anderen Lehrkräften über viele Themen austauschen.

(Quelle: 4teachers)

Der Onlineshop Betzold bietet euch Unterrichtsbedarf von A bis Z. Neben zahlreichen Angeboten zum Lehren und Lernen, Sport, Kunst und sogar Schulausstattung, könnt ihr bei Betzold ebenfalls Dinge für euch selbst finden. Lehrerkalender, Taschen und Organisatorisches sind nur einige der Angebote. Auch für den Unterricht zum Bruchrechnen bietet der Onlineshop tolles Material an. Dort findet ihr Bruchrechentürme, Dominos und verschiedene Sets in Form von Kuchenstücken, Streifen und Kreise und Bruchrechenkarten. Damit könnt ihr vor allem den Schüler:innen helfen, denen es leichter fällt, spielerisch mit physischen Materialien (wie zum Beispiel auch einem Abakus) zu lernen. 

Praktisch: Es gibt ein "Starterset", in dem Sets für die ganze Klasse enthalten sind, allerdings sind einige Artikel nicht ganz günstig. Vielleicht könnt ihr euch mit anderen Lehrer:innen zusammentun und die Materialien gemeinschaftlich verwenden. 

Hier kommt ihr zum Bruchrechen-Set (Quelle: Betzold)

Interaktive Lernspiele

Auf der Website Bruchrechnenlernen.de findet ihr zwei interaktive Spiele, mit denen ihr verschiedene Möglichkeiten im Bruchrechnen habt. Bei dem Spiel “Wilsons Bruchrechnen” hilft die Schildkröte Wilson dabei, Brüche zu kürzen, den gleichen Nenner zu finden und sie zu addieren. In den verschiedenen Leveln von Stufe Null bis Fünf können spielerisch die Fähigkeiten verbessert werden. Vor jeder Lektion gibt es eine Einführung in das jeweilige Thema. 

Das tolle an diesem Spiel: Nachdem eine Aufgabe richtig gelöst wurde, kann eine Runde lang ein Minigame gespielt werden. So bleibt die Motivation erhalten.

Bei dem zweiten Spiel auf der Website “Bruch-Tauchen” werden die Aufgaben mit Hilfe eines U-Bootes gelöst. Dabei lenken die Schüler:innen das U-Boot durch das Meer und sammeln die passenden Bläschen mit Zahlen ein. Auch Münzen können unterwegs durchs Meer eingesammelt werden, um sich damit neue U-Boote zu kaufen. 

Aber Vorsicht: Den entgegenkommenden Fischen sollte ausgewichen werden, ansonsten sinkt das U-Boot und das Spiel ist verloren. 

Spielerisch Bruchrechnen lernen: Mit Wilson der Schildkröte wird das zum Kinderspiel (Quelle: Wilson Bruchrechnen)

Websites und Apps 

Die Website Mathe–Toolbar bietet interaktive Tools rund um den Mathematik-Unterricht. Auch Bruchrechnen wird hier besonders spannend. Neben Online Übungen zu verschiedenen Bruchrechnen Lektionen, welche jede:r Schüler:in direkt über das Smartphone, Tablet oder den Laptop machen kann, gibt es zu den einzelnen Lektionen einen QR-Code mit einem Link zu der jeweiligen Startübung und einen Link für ein Tafelbild. Das könnt ihr super in euren Unterricht einbauen, wenn eure Klasse mit Tablets und digitalen Tafeln arbeitet. 

Ein großer Vorteil der Website: Ihr findet Tafelbilder, Übungen und Merkregeln zu etlichen Themen der Mathematik – Plus: Sie ist komplett kostenlos und ihr müsst euch nicht registrieren.

Anton ist eine interaktive App, die man sowohl auf dem Handy, auf dem Tablet als auch als Desktop Version benutzen kann. Die App ist spielerisch aufgebaut und nachdem man sich kostenlos mit seinen Spitznamen, der Schule und der Klassenstufe registriert hat, kann man auch schon beginnen. Anton bietet ganz viele verschiedene Übungen zu fast allen Fächern. Etwa 35 unterschiedliche Übungen gibt es zum Thema ‘Bruchrechnen’. Brüche kennenlernen, sie erweitern und kürzen und mit ihnen zu rechnen sind nur einige der Übungen. Nachdem man eine Übung gestartet hat, wird die Übung vorgelesen und die Schüler:innen können klicken, schreiben und eingeben, was die Lösung ist. 

Pluspunkt der App: Die Schüler:innen können Münzen, Sterne und Pokale sammeln, um anschließend in der App Spiele zu spielen. Außerdem ist die App sowohl für Android als auch für iOS verfügbar. Als Desktop Version kann sie außerdem auf eine Wand oder an die Tafel projiziert werden und so als gemeinsame Übung der ganzen Klasse dienen. 

Beispiel einer Übung zum Thema ‘Brüche bestimmen’ (Quelle: Anton)

Wenn es um die Themen Mathe und Rechnen geht, streiken einige Schüler:innen. Um ihnen nicht die letzten Funken Motivation und Hoffnung zu nehmen, ist es wichtig, dass ihnen die Themen verständlich und einfach erklärt werden. Mit anschaulichen Unterlagen und physischen Materialien könnt ihr die Schüler:innen bei ihren Lernfortschritten unterstützen. Mit den interaktiven Spielen haben die Schüler:innen selbst die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zu verbessern und werden durch Münzen, Sterne und Spiele belohnt. Durch Websites und Apps werden zusätzlich die Medienkompetenzen der Kinder und Jugendlichen verstärkt und es dient eventuell noch als extra Motivationsschub, wenn sie mit Tablets und Smartphone arbeiten können.

Wir hoffen, dass in unserer Auflistung etwas dabei ist, was ihr für euren Unterricht nutzen könnt. Lasst uns gerne in den Kommentaren wissen, was ihr von den Tools haltet.

false

Dicke Wälzer erzählen von den großen historischen Ereignissen dieser Welt und türmen sich in den Bibliotheken jeder Schule – das Geschichtsbuch kennen alle. Dennoch spielt in heutiger Zeit Social Media auch im schulischen Kontext eine immer größer werdende Rolle und ist aus dem täglichen Gebrauch von Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. Damit ergibt sich für diese Medien ein großes Potenzial im Unterricht, die das Geschichtsbuch nicht ersetzen, sondern auf anschauliche Weise unterstützen bzw. ergänzen können: auf Instagram werden auf unterschiedlichen Kanälen viele historische sowie aktuelle politische Themen divers vorgestellt und diskutiert, was für den Geschichtsunterricht eine lebensnahe Vermittlung und Perspektive auf historischen Ereignissen bedeutet. In diesem Artikel stellen wir euch eine Auswahl solcher Instagram-Kanäle vor, die eine Bereicherung für euren Geschichtsunterricht sein können.

(Quelle: herr_meier_macht_geschichte)

Geschichte von Lehrkräften für Lehrkräfte

Wer wäre besser dafür geeignet, um auf Instagram Unterrichtsinhalte für Geschichte aufzubereiten und Unterrichtsmaterialien bereitzustellen, als ein Lehrer aus der Praxis? Genau dieses Konzept setzt der Kanal herr_meier_macht_geschichte um, der von einem Lehrer aus Nordrhein-Westfalen für die Sekundarstufe I und II betrieben wird. Mit seinem Kanal verfolgter das Ziel, eine zeitgemäße und politische Bildung zu vermitteln. Dementsprechend richtet sich der Kanal an Lehrer:innen und bietet ein umfangreiches Angebot: Kritische Blicke auf Erklärvideos, Netflix-Serien oder Social Media im Geschichtsunterricht sowie Vorstellungen und Bewertungen von Spielen, Projektkursen oder Unterrichtsmaterialien, die auch in eurem Unterricht zum Einsatz kommen könnten. Eng verbunden mit dem Kanal ist die Website von herr_meier_macht_geschichte, auf der Inhalte weiter vertieft werden und auf der ihr Ideen für die thematische Planung von Unterrichtseinheiten und Rezensionen zu unterschiedlichen relevanten Materialien findet. Auf diese Weise findet ihr hier auf diesem Kanal viele reflektierte Denkanstöße und Angebote, die einen zeitgemäßen Geschichtsunterricht ermöglichen sollen.

(Quelle: terraxhistory)

Geschichte von gestern bis heute

Ein Kanal, der zum Thema Geschichte auf Instagram ebenfalls nicht fehlen sollte, ist terraxhistory, der ehemalige Kanal von MrWissen2go Geschichte. Hier findet ihr eine Vielzahl an Beiträgen über unterschiedliche historische Ereignisse und Personen, die mit entsprechendem Bildmaterial und Informationen kombiniert werden und eine Einbettung in den Kontext ermöglichen. Dabei werden auch aktuellere Geschehnisse aus den letzten Jahren thematisiert oder es wird auch zum Beispiel gängigen Redewendungen auf den Grund gegangen, was in eurer Klasse schnell Anschluss findet und viel Raum für thematische Auseinandersetzungen bietet. 

Außerdem wird terraxhistory durch den Youtube-Kanal von MrWissen2go Geschichte ergänzt: Kompakte Videos mit einer Länge zwischen meist 15 bis 20 Minuten greifen alle wichtigen Aspekte zu einem geschichtsrelevanten Thema auf, erklären sie und bringen sie in Kontext. Mit diesem Kanal habt ihr eine spannende Ergänzung zu Instagram, die noch ausführlicher auf Ereignisse eingeht und dabei auch noch viel anschauliches Bildmaterial liefert.

(Quelle: misshistory_)

Tägliches Geschichtswissen

Für eine lustige Abwechslung im Unterricht, sei es zu Beginn, in der Mitte als Pause oder als Abschluss, sorgt misshistory_. Der Kanal wird von Melina Hoischen geführt, auf dem sie tägliches Geschichtswissen zu unterschiedlichen Themen – manchmal auch sehr skurrilen – vermittelt. Verpackt wird dieses Wissen in unterhaltsame Reels, in denen Melina von bekannten und weniger bekannten Persönlichkeiten berichtet, historische Ereignisse erklärt oder Mythen hinterfragt und schließlich über diese aufklärt. Alles mit anschaulichem Bildmaterial informativ zusammengefasst. Hier findet ihr also eine ganze Bandbreite an Themen, die aufgrund des kompakten Formats interessante Impulse für euren Unterricht bieten.

(Quelle: ichbinsophiescholl)

Geschichte lebensnah vermitteln

Ein weiterer interessanter Kanal ist für euch ichbinsophiescholl – ein Instagram-Projekt des Südwestrundfunks (SWR) und des Bayerischen Rundfunks (BR), das anlässlich des 100. Geburtstags von Sophie Scholl entstanden ist. Was, wenn Sophie Scholl Instagram gehabt hätte? Nach diesem Konzept wurden auf dem Kanal die letzten zehn Monate des Lebens der Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus rekonstruiert und durch Schauspieler:innen umgesetzt. Das Resultat: Anhand umfangreicher Beiträge, gedrehten Reels und Storys konnten die Instagram-User:innen die Ereignisse hautnah, emotional und in nachempfundener Echtzeit miterleben und in weiteren Beiträgen des Kanals mehr über die Hintergründe erfahren. Auch wenn dieses Projekt seit über einem Jahr abgeschlossen ist, könnt ihr zusammen mit euren Schüler:innen immer noch von der hautnahen Gestaltung dieses Projekts profitieren und die rekonstruierte Geschichte in Etappen nachvollziehen. 

Eine zusätzliche Ergänzung hierzu findet ihr in dem Kanal nichtsophiescholl, der als Reaktion auf das Projekt von SWR und BR entstanden ist, um inhaltliche Lücken zu füllen und eine genauere thematische Einordnung zu gewährleisten. Hier wird von den Widerstandskämper:innen gegen das NS-Regime und ihren Biographien erzählt, über die Hintergründe und Zusatzinformationen berichtet – dieses Mal aber ohne Schauspieler:innen. Der Fokus liegt stattdessen auf der sachkundigen Wissensvermittlung in Form von ausführlichen und bunt gestalteten Beiträgen, die in euren Geschichtsunterricht aufgenommen und beispielsweise durch Gruppenarbeiten von euren Schüler:innen analysiert werden können.

Social Media hat das Potenzial, interessante und unterhaltsame Exkurse zu historischen Themen zu bieten. Daraus bieten sich verschiedene Möglichkeiten für Gruppenarbeiten sowie Impulse für die Gestaltung eures Unterrichts. Wenn ihr auf der Suche nach weiteren Denkanstößen seid, hat Lehrer-News bereits eine Liste mit Podcasts für den Geschichtsunterricht gesammelt. 

Wie gefallen euch die vorgestellten Instagram-Kanäle und kennt ihr noch andere, die ihr für euren Geschichtsunterricht hilfreich findet? Schreibt sie uns in die Kommentare!

Nach der Veröffentlichung dieses Artikels haben wir aufgrund berechtigter Kritik bezüglich unserer Erwähnung von @ichbinsophiescholl erneut reflektiert. Wir erkennen unseren Fehltritt an und haben eine ausführliche Reflexion darüber verfasst. Wir laden unsere Leser:innen ein, diese zu lesen, um ein vollständiges Bild der Thematik zu erhalten. Uns ist es wichtig, transparent und verantwortungsvoll mit solch sensiblen Themen umzugehen. Da wir den Artikel nicht gelöscht haben, möchten wir euch darauf hinweisen, den Kanal (wenn überhaupt) in eurem Unterricht mit Vorsicht zu behandeln, kritisch zu reflektieren oder komplett auszulassen. Werft stattdessen einen Blick auf die anderen Kanäle, die wir in der Reflexion als fundierte und seriöse Quellen vorgestellt haben.

false

Ein Blick in Deutschlands südwestlichstes Bundesland offenbart eine faszinierende Mischung aus Geschichte, Kultur und Innovation. Geprägt von malerischen Landschaften, pulsierenden Städten und einer reichen industriellen Tradition, hat Baden-Württemberg sich einen Ruf als einer der wirtschaftsstärksten und kulturell vielfältigsten Orte in Europa erarbeitet. Das Bundesland weist so viele Exkursionsmöglichkeiten auf, dass wir nicht alles in einem Artikel unterbringen konnten, deswegen gibt es nun den zweiten Teil von spannenden Exkursionsideen in Baden-Württemberg. Den ersten Artikel findet ihr hier.

Erlebnisbauernhof

Im Herzen von Baden-Württemberg, gleich bei Reutlingen, findet ihr den Erlebnisbauernhof Schwille-Hof. Dort können Schüler:innen Bekanntschaft machen mit Ziegen, Gänsen, Puten, Schafen, Eseln, Schweinen, Pferden, Ponys, Kühen, Hasen, Hühnern, Hunden, Katzen, Meerschweinchen und Damhirschen. Und das bei jedem Wetter. Auch werden wichtige Fragen beantwortet, wie etwa: “Wozu gibt es einen Bauernhof? Woher kommt eigentlich unser Essen und wie verhalten sich Tiere?” Dabei ist auch eine Förderung vom “Lernort Bauernhof” möglich. Zusätzlich könnt ihr mit euren Schüler:innen eine Eselwanderung machen, dabei werden die Esel vorab erst einmal gestriegelt und gebürstet. Esel eignen sich besonders gut für eine Wanderung, da sie sehr intelligent, folgsam und sanftmütig sind. Dabei lassen sich die Esel kein Tempo aufzwingen, was auch nicht schlimm ist, da sich der Wanderer meistens automatisch an das Tempo des Esels anpasst. Der Preis für den Erlebnisbauernhof ohne Eselwanderung liegt bei einer Personengruppe ab 15 Personen bei 3,50 Euro pro Person pro Stunde, dabei sind zwei Begleitpersonen frei. Bei den Eselwanderungen schwankt der Preis, je nachdem wie viele Esel mitkommen und wie lang die Wanderung werden soll. Zum Erlebnisbauernhof kommt ihr entweder mit dem Reisebus oder vom Bahnhof Reutlingen mit der Buslinie 2. Dabei müsst ihr dann an der Station Pfullinger Ahlsteige aussteigen und 10 Minuten gehen. Die genaue Adresse fürs Navi ist der Ernst-Trumpp-Weg 59.

(Quelle: Canva)

Freizeitpark der anderen Art

Im Freizeitpark “EINS + ALLES Erfahrungsfeld der Sinne” bei Welzheim könnt ihr mit euren Schüler:innen ein besonderes Erlebnis machen. Mit euren Schüler:innen könnt ihr hier nämlich mitten im schwäbischen Wald riechen, hören, tasten, balancieren, experimentieren und staunen, wozu eure Sinne in der Lage sind. Denn bei über 80 Sinnesstationen und Installationen werden alle Sinne abgefragt. Auch gibt es einen Aktionsspielplatz, einen Dunkeldurchgang, eine mongolische Jurte, Feuerzelt, Tieroase und eine eigene Kaffeerösterei. Die Stationen sind dazu gedacht, sich und seine Sinne gezielt zu fordern und fördern und versprechen dabei eine Menge Spaß. Nach den gemachten Erfahrungen könnt ihr euch mit eurer Klasse hier im Cafe-Restaurant Monolia stärken und entspannen. Barrierefrei sind hier das Cafe sowie das Aktionshaus, der “Wunderweg” nicht. Preislich gestaltet es sich so, dass Schüler:innen bzw. nicht Volljährige 10 Euro und Erwachsene 12 Euro für eine Tageskarte zahlen dürfen. Mit dem Auto lässt sich der Park über die B 29 Ausfahrt Welzheim, Richtung Rudersberg und weiter Richtung Welzheim erreichen. Zudem lässt es sich auch mit dem ÖPNV mit der Buslinie 228 und 265, sowie der schwäbisch Waldbahn erreichen. 

(Quelle: Canva)

Hochseilgarten

Eine actionreiche Exkursion bietet der Hochseilgarten bei Nagold. Dieser ist einer der Größten in Süddeutschland und eignet sich somit perfekt als spannende Klassenfahrt, oder als Teambuildingevent auf Klassenfahrt. Hier kann man seinen Spaß in der Höhe ausleben und dabei einen guten Ausblick auf den Nordschwarzwald und die Schwäbische Alb genießen. Nach einer Einweisung kann jede:r Teilnehmer:in selbst bestimmen, welcher der sieben Parcours absolviert werden soll. Diese staffeln sich von leicht bis super schwer. Schüler:innen mit Höhenangst sind hier auch kein Problem, da sich für diese extra Zeit genommen wird, um sie an die Höhe heranzuführen. Wichtig ist, dass für Minderjährige eine schriftliche Erklärung mitgeführt werden muss. Für Erwachsene kosten drei Stunden 25 Euro und für Jugendliche 19 Euro. Der Park bietet auch Teamtrainings für Schulklassen an. Schlüsselkompetenzen sind hier: Kooperation, Zulassen von Gruppenzusammenarbeit, Unterordnen von Individualzielen, Zeigen von Empathie, Vertrauen und Verantwortungsbewusstsein, Rücksichtnahme in der Gruppe. Verzicht auf nicht kompetenz- oder aufgabenorientiert erworbene Vorteile. Verstehen der Handlungsstrukturen anderer Teammitglieder. Dabei soll vermittelt werden, wie Lösungen im Team gefunden werden, zusammenzuarbeiten, das Teamverhalten zu reflektieren und die gemachten Erfahrungen dann später anzuwenden. Finden könnt ihr den Hochseilgarten unter der Adresse: Am Eisberg 1, PLZ 72202 Nagold. 

(Quelle: Canva)

Baden-Württemberg bietet eine große Auswahl an Exkursionen. Wir hoffen, wir konnten euch im zweiten Teil nochmals Inspiration geben, sodass ihr eine spannende und lehrreiche Klassenfahrt planen könnt. Weitere Exkursionsideen für Brandenburg und Berlin findet ihr hier. 

false

Wir haben uns schon einmal damit befasst, wie kreatives Schreiben Abwechslung in euren Deutschunterricht bringen kann. Nun vertiefen wir das Thema weiter und bieten euch noch mehr Ideen, wie eure Schüler:innen vom kreativen Schreiben profitieren können. Außerdem gibt es auch in anderen Schulfächern Möglichkeiten, kreatives Schreiben einzusetzen, um komplexe Themen aufzulockern.

Was ist kreatives Schreiben?

Kreatives Schreiben ist eine Form des Schreibens, bei der der Fokus auf der freien Entfaltung der eigenen Fantasie und Kreativität liegt. Hierbei können unterschiedlichste Textformen entstehen, darunter Gedichte, Essays, Kurzgeschichten und andere Arten fiktionaler Texte. Strikte Regeln oder Vorgaben sind beim kreativen Schreiben nicht von Bedeutung. Vielmehr geht es darum, die eigenen Gedanken, Emotionen und Ideen auf individuelle Art und Weise zu Papier zu bringen und dadurch die Vorstellungskraft und Kreativität zu fördern.

Kreatives Schreiben hat längst Einzug in die Universitäten und Volkshochschulen gefunden. Das Interesse an Schreibkursen ist groß und immer mehr Menschen wollen die Vorteile und Möglichkeiten des kreativen Schreibens für sich entdecken und nutzen. Selbstreflexion, Stressabbau, Schreibfertigkeiten, Kreativität und Kommunikationsfähigkeiten können gestärkt werden, wenn kreatives Schreiben richtig eingesetzt wird. Hierbei spielt weniger das Ergebnis die wichtigste Rolle, sondern vielmehr der Schreibprozess, der hilft, Gedanken zu sortieren und sich auszudrücken. Doch nicht nur Erwachsene mit einem Faible für Sprache und Text profitieren von den Vorteilen kreativen Schreibens. Auch Kinder und Jugendliche können diese Methode für sich entdecken und spielerisch ihre Sprache und Kreativität fördern, wenn ihnen etwas auf die Sprünge geholfen wird. Im Folgenden finden sich einige Ideen, um Schüler:innen Inspiration zu bieten, selbst etwas zu Papier zu bringen.

Intuitiv und einfach - Freewriting

Die wahrscheinlich simpelste Variante des kreativen Schreibens ist das Freewriting. Hier gibt es, wie der Name vermuten lässt, so gut wie keine Regeln und Vorgaben. Außer eine: Es muss geschrieben werden! Beim Freewriting ist es wichtig, nicht lange nachzudenken und sich den Kopf über die beste Formulierung zu zerbrechen. Es geht darum, einfach loszuschreiben und den Stift für eine bestimmte Zeit nicht abzusetzen. Dadurch kommen ungefiltert alle Gedanken und Ideen aufs Blatt und nichts geht verloren. Das Freewriting zielt nicht darauf ab, ein literarisches Meisterwerk zu erschaffen. Tatsächlich ist das Endergebnis irrelevant, es geht in erster Linie um die Sortierung der eigenen Gedanken und das Überwinden möglicher Schreibblockaden.

Wenn ihr Freewriting mit eurer Klasse ausprobieren wollt, solltet ihr euch ein Thema überlegen, mit dem ihr einen Impuls setzen könnt. Hier eignen sich je nach Schulfach natürlich unterschiedliche Inhalte für die Übung. Ihr könnt kreatives Schreiben theoretisch in jedem Schulfach einsetzen, um ein neues Thema einzuleiten und euren Schüler:innen die Möglichkeit zu geben, die eigenen Gedanken vorab zu sortieren. Wenn es beispielsweise um das neue Thema Evolution im Fach Biologie geht, wäre eine gute Übung, das Wort „Evolution“ an die Tafel zu schreiben und einen Timer auf 5 Minuten zu stellen. In dieser Zeit sollen die Schüler:innen alles, was sie mit dem Thema verknüpfen und schon darüber wissen, auf einem Blatt Papier sammeln. Das kann entweder in Textform geschehen oder auch in Form einer Mind-Map bzw. Stichwortsammlung. Die einzige Regel: Niemand darf den Stift absetzen und unterbrechen. Je öfter diese Übung mit euren Schüler:innen durchgeführt wird, desto leichter wird es ihnen fallen, sich auf den Prozess einzulassen.

Nach Ablauf der Zeit können Ideen und Gedanken ausgetauscht und geordnet werden. Ob dieser Teil als Klassengespräch oder in kleinen Gruppen erfolgt, bleibt euch überlassen. Im Anschluss an diese Übung haben die Schüler:innen schon einen groben Überblick über das neue Thema und haben sich selbstständig und kreativ darauf eingestimmt.

Das Freewriting lässt sich im Deutschunterricht auch als Schreibübung einsetzen. Wenn zu einem beliebigen Thema (Frühling, Mut, Verantwortung etc.) die Gedanken aufgeschrieben werden, können eure Schüler:innen lernen, sich gedanklich schneller zu ordnen und die eigene Fähigkeit zur Formulierung zusammenhängender Sätze steigern. Selbstverständlich braucht es hier etwas Zeit und Geduld, langfristig können sich die sprachlichen Kompetenzen und die Kommunikationsfähigkeiten der Schüler:innen aber deutlich verbessern.

Lustige (Kurz-)Geschichten fördern die Fantasie

Eine andere Variante des kreativen Schreibens ist das Verfassen von Geschichten zu einer bestimmten Situation oder Idee. Hier sollte es, anders als beim Freewriting, keinen fünfminütigen Timer geben, sondern etwas mehr Zeit, um kreative Ideen entstehen zu lassen. Durch das Ausdenken eigener Geschichten wird die Fantasie und Kreativität der Schüler:innen besonders geschult. Inspirationen für eine Geschichte können beispielsweise komplexere Bilder, Zeitungsartikel oder kurze Videos bieten, aber auch ein paar Sätze als Einstieg in eine Geschichte, die von den Schüler:innen weitergesponnen werden, eignen sich gut.

Das Geschichtenschreiben lässt sich auch als Gemeinschaftsaktion veranstalten. So schreibt der/die erste Schüler:in einen beliebigen Satz auf ein Blatt Papier und reicht es anschließend an die nächste Person weiter. Diese fügt einen dazu passenden Satz hinzu und so weiter. Wenn das Blatt einmal durch die Klasse gewandert ist, ist im Idealfall eine lustige kurze Geschichte entstanden, die jede/r Schüler:in mitgestaltet  hat. Besonders zum Lachen bringt eure Klasse die Version dieser Übung, bei der der Großteil der Geschichte umgeknickt wird, sodass immer nur der letzte geschriebene Satz sichtbar ist. Dadurch entsteht ein bunter und wirrer Erzählfaden, der vielleicht keinen Bestseller hervorbringt, dafür aber die Stimmung auflockert und den Schüler:innen hilft, Schreibblockaden und Hemmungen abzubauen.

Da für das Schreiben von Geschichten bzw. Kurzgeschichten deutlich mehr Zeit benötigt wird, sollte man bei der Unterrichtsplanung großzügig sein. Wer möchte, kann auch eine Schreibwerkstatt ins Leben rufen, in der nach dem Unterricht als AG gemeinsam Geschichten weitergeschrieben und besprochen werden. Schüler:innen diese Möglichkeit anzubieten, kann sich besonders positiv auf deren sprachliche Entwicklung auswirken und möglicherweise den ein oder anderen Jungautoren motivieren.

Tagebuch schreiben ordnet die Gedanken

(Quelle: Canva)

Schreiben kann auf das geistige Wohlbefinden und die psychische Gesundheit positive Effekte haben. Durch das Aufschreiben von Gedanken und Emotionen wird der Verarbeitungsprozess erleichtert und es gelingt besser, Situationen aus der Distanz zu betrachten. Das kann dabei helfen, das Innenleben zu strukturieren und einen neuen Blick auf verzwickte Situationen zu bekommen. Außerdem wird man durch das Aufschreiben negativer Erlebnisse und Gefühle darin bestärkt, sich aktiv damit auseinanderzusetzen und gründlich über etwas nachzudenken, ohne gedanklich abzuschweifen. Das therapeutische Schreiben kann eine Art sein, Ordnung ins eigene Leben zu bringen und langfristig klarer zu bleiben. Natürlich dürfen auch positive Erlebnisse und Gefühle ihren Weg in ein Tagebuch finden. Das hilft beim Erinnern an den letzten Sommerurlaub, den Ausflug in den Wald oder den schönen Nachmittag bei Oma. Wer mit Fotos arbeitet, erhält die schöne Erinnerung besonders genau! (Quelle: Canva)

Das Tagebuchschreiben eignet sich eher nicht für den direkten Einsatz im Unterricht, kann aber trotzdem thematisiert werden. Beispielsweise können Schüler:innen motiviert werden, sich ein Tagebuch zu kaufen und in einer Unterrichtsstunde gemeinsam von außen bunt zu gestalten und zu verzieren. Im Anschluss könnt ihr eure Klasse mit den Vorteilen des Tagebuchschreibens vertraut machen und euren Schüler:innen dadurch ein wichtiges Handwerkszeug zeigen, was sie jahrelang begleiten und unterstützen kann.

Kreatives Schreiben kann grundsätzlich jeder:m die Möglichkeit bieten, die eigene Fantasie zu fördern, die Sprachfähigkeiten zu verbessern und Gedanken zu strukturieren. Wenn ihr mit euren Schüler:innen Übungen im Bereich kreatives Schreiben macht, versucht das Ganze locker anzugehen und den Fokus auf das Ausprobieren und Lernen zu legen. Egal in welchem Fach, kreatives Schreiben kann fast zu jedem Thema eingesetzt werden, um den Unterricht aufzulockern und Abwechslung zu bieten.

Habt ihr euch selbst schon einmal im kreativen Schreiben versucht und sogar schon mit euren Schüler:innen ausprobiert? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

false

Bilder, Videos und andere mediale Dateien sind Mittel, die Realität der Gesellschaft abzulichten und zu verwahren. Ein Moment oder eine Aussage, wird somit im Internet festgehalten, womöglich für Jahrzehnte, und ist immer abrufbar für die Nachwelt.

Beim Umgang mit Medien lohnt es sich allerdings, eine gewisse Skepsis zu bewahren und ein kritisches Denken zu entwickeln, denn nicht alles, was verfügbar ist, muss auch wahr sein. Deepfakes sind die neueste Sensation in den sozialen Netzwerken, die dieses Phänomen zur Schau stellen. So kann mithilfe von Deepfakes der beste Freund zur Hauptfigur seines Lieblingsfilms werden, oder zum Spaß eine Prominente die neuesten Memes nachahmen. Für Unterhaltungszwecke ist die Technologie ein einzigartiger Weg sich selbst zu entfalten.

In der Vergangenheit haben wir aufgezeigt, woran es möglich ist, Deepfakes zu erkennen. In diesem Artikel wiederum zeigen wir, wie ihr Deepfakes selbst erstellt könnt, um das Thema im Rahmen einer Stunde anschaulich zu behandeln. 

Ethische Verwendungen von Deepfakes

Eine Warnung im Vorhinein. Deepfakes können zwar humorvolle Inhalte liefern, sie haben jedoch auch großes Gefahrenpotenzial. Sie können benutzt werden, um falsche Informationen zu verbreiten und können zur politischen Manipulation führen. Ein Beispiel hierzu tauchte im Zuge des Ukraine-Kriegs auf: Es wurden Deepfakes von Putin und Selenskyj verbreitet, in denen Putin Frieden erklärte und Selenskyj kapitulierte. In Zeiten, in denen Fake News die Demokratie bedrohen und vereinzelte Gruppen die Meinungen der Öffentlichkeit zu ihren Gunsten beeinflussen wollen, ist es von enormer Bedeutung, die Wahrheit zu beschützen und falsche Nachrichten zu erkennen und zu melden. Erschwerend hinzu kommt die Gefahr von Fake News, die Privatsphäre zu verletzen, beispielsweise mit virtuell geschaffenen Abbildungen von sexuellen Inhalten. Es besteht das Risiko, Persönlichkeitsrechte und Urheberrechte anderer zu verletzen. 

Deepfakes sind legalisiert für Verwendungsformen wie Kunst, Satire und Journalismus. Dieser Artikel ist rein für pädagogische Zwecke gedacht, damit eure Schüler:innen besser über die Thematik informiert sind und auf ethische Art und Weise Deepfakes erstellen oder erkennen können. Die Technik existiert und wird nicht mehr verschwinden, weshalb es wichtig ist klarzustellen, dass die Deepfake-Technologie nicht zur Blamage von Mitschüler:innen oder zur Manipulation genutzt werden soll. 

Wie funktioniert ein Deepfake?

(Quelle: Recruitainment Blog)

Bei einem Deepfake handelt es sich um eine Foto-, Video- oder Audiodatei, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz verändert wurde, um etwas anderes als die Originalquelle abzubilden. Der Begriff setzt sich zusammen aus den Wörtern “Deep Learning” und “Fake”, wobei sich Deep Learning auf eine Lernmethode der KI bezieht. Deep Learning wiederum geschieht, wenn eine KI durch tiefgehende neuronale Netze, ähnlich wie das menschliche Gehirn, Daten extrahiert und analysiert, um eine Prognose zu erstellen, wie für das Verstehen von Texten und das Erkennen von Bildern. Der letzte Punkt ist hierbei entscheidend. Die KI erstellt nicht einfach neue Inhalte, sondern muss in Form von ‘Big Data’ gefüttert werden. 20 bis 30 Bilder stecken allein in einer Sekunde eines Videos, was hochgerechnet 2400 Bilder für ein zwei Minuten Video bedeutet. 

Die Datenmengen werden von der KI analysiert, wobei höhere Mengen bessere Endergebnisse vom Algorithmus erzielen. Variationen des Materials, wie verschiedene Blickwinkel zur selben Person, oder wie sie verschiedene Emotionen zeigt, führen ebenfalls zu einem qualitativ hochwertigeren Resultat.

Sobald die KI den Inhalt besitzt, ist für den IT-Laien die Arbeit schon fast erledigt. Hinter den Kulissen passiert allerdings ein stunden-, möglicherweise sogar tagelanger Prozess des ‘Encodings’. Hierbei wird durch den sogenannten Autoencoder ein Ausgangsbild zersetzt und als digitales Abbild wiederhergestellt. Hierbei können allerdings auch Informationen verloren gehen, die als ‘Loss-Wert’ bezeichnet werden. Dieser Loss-Wert hält sich allerdings in Grenzen, je mehr Dateien zum Encoding zur Verfügung gestellt werden. 

An sich ein einfacher Prozess. Die Erstellung eines Deepfakes beginnt allerdings durch das Hinzufügen eines weiteren Decoders. Die KI wird nun mit zwei unterschiedlichen Materialien gefüttert und lernt sowohl Person A als auch Person B in ein digitales Abbild zu ‘decoden’. 

Sind beide Decoder in ihrer Aufgabe geschult, kommt es jetzt zur Erstellung des Fakes. Der KI wird befohlen, das Bildmaterial von Person A zu nehmen und in ein Abbild von Person B zu erstellen. Die KI sieht das Bildmaterial von Person A dann als verzerrte Bilder, die es zu korrigieren gilt und erstellt ein digitales Abbild von Person B, basierend auf den wesentlichen Merkmalen, die es von Person B gelernt hat. Daraus entsteht dann ein Fake-Abbild von Person B, das der Aktion von Person A gleicht.

Welches Programm eignet sich am besten?

Mit der wachsenden Beliebtheit von Deepfakes folgten eine weite Reihe von Anbietern. Vidnos stellt auf ihrer Seite 12 Deepfakes App vor, alle mit verschiedenen Vor- und Nachteilen. Für einen kostenlosen Einstieg in die Thematik empfehlen wir jedoch Hoodem

Die Website benötigt nicht das Herunterladen anderer Software, um mit der Arbeit zu beginnen und ist des Weiteren bereits ‘gefüttert’ mit verschiedenen Videos und Bildern. So können Schüler:innen umsonst auf dieser Seite bereits ein Gefühl für die Thematik entwickeln. Auf dieser Seite können sie beispielsweise Mr. Bean den Platz von Donald Trump in einer Rede einnehmen lassen, oder Rihanna statt Amber Heard für die Rolle der Mera aus Aquaman besetzen. Alles ohne den Stress von Installation, dem Suchen von Bildmaterial oder geforderter Bezahlung und somit mehr als ausreichend für eine Schulstunde zum Thema. Allerdings verlangt die Website für Nutzung von mehr Optionen als die gegebenen Beispiele mindestens 29.99 Dollar (rund 27.39 Euro),

Für einen tieferen Einblick in die Materie über eine Schulstunde hinaus lohnt sich DeepFaceLab. Die Software ist weltweit zuständig für über 95 Prozent der Deepfakes und ist nach Installation kostenlos zu nutzen. 

Welche Programme für Deepfakes auch immer genutzt werden, eins sollte in eurem Gedächtnis bleiben. Auch wenn mit dem Werkzeug einiges an Unterhaltung möglich ist, bestehen stets Risiken zum Missbrauch. Es ist in eurer eigenen Verantwortung, die Technologie nicht für unethische Zwecke einzusetzen.

Behaltet diese in Erinnerung und viel Spaß beim Erstellen! Sofern euch Bedenken, Ideen oder weitere Tipps und Tricks einfallen, teilt sie doch gerne in den Kommentaren!

false

Im hektischen Schulalltag kann es vorkommen, dass unerwartet eine Vertretungsstunde ansteht. Ihr alle kennt diesen Moment der Improvisation, in dem ihr nach einem interessanten und lehrreichen Thema sucht, das eure Schüler:innen begeistert. Genau hier setzen wir an: Die "Vertretungsstunde" ist unser Werkzeugkasten für solche Situationen, eine Quelle von kreativen und kurzweiligen Ideen, um kurzfristig eine fesselnde Vertretungsstunde auf die Beine zu stellen.

Die SCHUFA

Heute möchten wir gemeinsam in die Tiefen der Finanzwelt eintauchen und dabei ein Thema behandeln, das von großer Bedeutung ist: Die Schufa – ein Akronym, das nicht nur für "Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung" steht, sondern auch für ein grundlegendes Verständnis der eigenen finanziellen Möglichkeiten. Die Schufa ist eine wichtige Institution in der Finanzwelt und wurde bereits 1927 gegründet. Sie dient dazu, Informationen über Kredite und Zahlungsverhalten zu sammeln. Diese Informationen werden von verschiedenen Akteuren des Wirtschaftslebens genutzt, um die Kreditwürdigkeit von Personen und Unternehmen zu bewerten.

Wie funktioniert die Schufa?

Um die Funktionsweise der Schufa zu verstehen, stellen wir uns folgendes Szenario vor: Jemand möchte bei einer Bank einen Kredit beantragen. Die Bank überprüft die Bonität, das heißt, wie wahrscheinlich es ist, dass der Kredit zurückgezahlt wird. Wenn der Kredit jedoch nicht fristgerecht oder vollständig zurückgezahlt wird, meldet die Bank dies an die Schufa und dort wird ein Kreditbetrug registriert. In der Vergangenheit war es möglich, bei verschiedenen Banken ähnliche Betrügereien zu begehen, da diese nicht miteinander kommunizierten. Heute ist das anders: Um solche Betrügereien zu verhindern, wurde die Schufa ins Leben gerufen. In einer Volkswirtschaft mit vielen Banken wie Deutschland wäre direkte Kommunikation untereinander aufwändig. Die Schufa übernimmt diese Aufgabe, indem sie Informationen von über 9.000 Vertragspartnern wie Banken, Telekommunikations- und Energieunternehmen sammelt und bündelt.

Welche Daten werden gespeichert?

Die Schufa sammelt eine breite Palette von personenbezogenen Daten, die einen umfassenden Überblick über die finanzielle Situation einer Person ermöglichen. Zu diesen Daten gehören grundlegende Informationen wie Name, Geburtsdatum, Geburtsort und aktuelle sowie möglicherweise frühere Anschriften. Die Vertragspartner der Schufa tragen dazu bei, das finanzielle Profil einer Person zu füllen, indem sie Informationen über verschiedene Aspekte ihrer finanziellen Aktivitäten bereitstellen. Dazu gehören Bankkonten, Kreditkarten, Leasingverträge, Mobilfunkkonten, Versandhandelskonten, Ratenzahlungen, gewährte Kredite und Bürgschaften.

Die Schufa speichert nicht nur allgemeine Informationen, sondern auch Zahlungsstörungen und negative Vorfälle. Hierzu zählen angemahnte und unbestrittene Forderungen sowie Kündigungen von Verträgen. Weiterhin werden auch Details wie das Einziehen einer Kreditkarte oder die Kündigung eines Kontos von einer Bank erfasst. Diese umfassende Datensammlung ermöglicht es der Schufa, eine genaue Beurteilung der Kreditwürdigkeit einer Person vorzunehmen und potenzielle Risiken für Kreditgeber zu identifizieren.

Kreditwürdigkeit in Zahlen

Der Schufa-Score ist eine wichtige Kennzahl, die die Kreditwürdigkeit widerspiegelt. Er reicht von A (sehr gute Kreditwürdigkeit) bis G (schlechte Kreditwürdigkeit). Ein hoher Scorewert bedeutet, dass die Schufa eine niedrige Ausfallwahrscheinlichkeit für Kredite sieht, während ein niedriger Score auf eine höhere Ausfallwahrscheinlichkeit hinweist. 

Wer einen Vertrag abschließen, eine Wohnung mieten oder einen Kredit beantragen will, muss dafür oft eine Schufa-Auskunft vorlegen. Die normale Schufa-Auskunft kostet knapp 30 Euro. Jeder hat das Recht, eine kostenlose Daten-Kopie der gespeicherten Daten anzufordern. Diese Auskunft gibt detaillierte Informationen darüber, welche Daten die Schufa über jemanden gespeichert hat. Über die Schufa-Website kann diese Auskunft kostenfrei beantragt werden. Solltest du fehlerhafte Daten feststellen, hast du das Recht, Einspruch einzulegen und die Korrektur zu verlangen.

Hier geht’s zum Video von Finanztip: was tun bei schlechter Schufa oder fehlerhaften Einträgen?

Deine Schufa, deine Verantwortung

(Quelle: Schufa)

Das eigene Verhalten hat einen großen und direkten Einfluss auf den eigenen Schufa-Score. Pünktliche Rückzahlungen und verantwortungsbewusster Umgang mit Krediten können den Score positiv beeinflussen. Gleichzeitig sollte man darauf achten, nicht zu viele Kreditanfragen zu stellen oder seine Kredite zu vernachlässigen, da dies die Kreditwürdigkeit beeinträchtigen kann.

Warum den Schufa-Score im Blick haben?

Ein solider Schufa-Score ist von großer Bedeutung, da er direkt mit der eigenen Bonität verbunden ist und somit die finanzielle Verlässlichkeit widerspiegelt. Ein hoher Schufa-Score signalisiert, dass man in der Lage ist, Kredite und finanzielle Verpflichtungen fristgerecht und zuverlässig zurückzuzahlen. Dies ist besonders wichtig, da viele Unternehmen, darunter Mobilfunkanbieter und Kreditgeber, den Schufa-Score als eine Hauptreferenz zur Einschätzung des Zahlungsverhaltens nutzen. 

Je besser der Score ist, desto größer sind die Chancen auf einen erfolgreichen Vertragsabschluss. Es ist jedoch zu beachten, dass die genauen Anforderungen von Unternehmen zu Vertragsabschlüssen variieren können. Ein positiver Schufa-Score kann nicht nur helfen, Verträge abzuschließen, sondern beeinflusst auch die Konditionen dieser Verträge positiv. Wenn der Score hoch ist, kann man beispielsweise von besseren Zinsen und günstigeren Konditionen bei Krediten und Finanzprodukten profitieren. Kurz gesagt, ein guter Schufa-Score ist der Schlüssel zu einem stabilen finanziellen Fundament und eröffnet vielfältige Möglichkeiten, von verbesserten Vertragsbedingungen bis hin zu mehr finanzieller Flexibilität.

Hier ein Video von Finanzfluss zum Thema Schufa, das nochmal alles zusammenfasst:

Und jetzt zur Praxis

Nachdem ihr euch nun einen fundierten Überblick über die Grundlagen der Schufa verschafft habt, ist es an der Zeit, in die praktische Anwendung überzugehen. Die Klasse weiß jetzt: 

  • … was die Schufa ist und warum es sie gibt,
  • … wie sie funktioniert und welche Daten sie speichert und 
  • … warum ein positiver Schufa-Score von großer Bedeutung ist. 

Wenn Interesse besteht, könnt ihr die wichtigsten Sachen nochmal in einem kurzen Quiz abfragen. Hier sind einige Ideen, wie ihr die Vertretungsstunde ab diesem Punkt gestalten könnt:

  1. Diskussion: Offene Diskussion mit der Klasse über die Schufa. Was wissen die Schüler:innen über die Schufa und welche Fragen und Kritikpunkte gibt es? Oder eine klassische Pro/Contra Diskussion mit der Klasse, in zwei oder mehr Gruppen werden Argumente für und gegen die Institution gesammelt, anschließend werden sie vorgetragen und gegeneinander abgewogen. 
  2. Gruppenarbeit: Die Klasse teilt sich in drei oder mehr Gruppen auf und jede erhält ein anderes Szenario. Lasst eine Gruppe die Kreditwürdigkeit anhand gegebener Informationen bewerten und diskutieren, welche Auswirkungen dies auf die finanzielle Zukunft der betreffenden Person haben könnte. Eine zweite Gruppe kann sich an einem konkreten Beispiel damit beschäftigen, wie eine Person mit einem nicht so guten Schufa-Score den Wert erhöhen könnte. Eine weitere Gruppe könnte versuchen, aus Sicht einer Bank zu entscheiden, ob sie einer Person oder einem Unternehmen einen Kredit gewähren würde oder nicht.
  3. Rollen- oder Planspiel: Organisiert ein Rollenspiel, bei dem die Schüler:innen verschiedene Charaktere spielen, die unterschiedliche Schufa-Scores haben. Sie sollen Entscheidungen treffen, wie beispielsweise einen Kreditantrag stellen oder einen Mobilfunkvertrag abschließen. Auch hier können einige wieder die Perspektive einer Bank oder eines Unternehmens einnehmen. Dies verdeutlicht die Auswirkungen eines Schufa-Scores auf den Alltag. 

Für mehr Ideen gibt es auch Unterrichtsmaterialien von der Schufa: Doppelstunden SCHUFA macht Schule 

Fandet ihr diesen Artikel hilfreich? Was haltet ihr von unserer neuen Kategorie "Die Vertretungsstunde"? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.

false

Jeden Tag werden wir mit der Digitalisierung konfrontiert und nehmen sie häufig schon nicht mehr richtig wahr. Ob es die täglichen Nachrichten auf unserem Smartphone sind, die digitale Anzeige der Abfahrtszeiten an den Bushaltestellen oder vielleicht sogar neu gewonnene Jobs, die erst durch die Digitalisierung möglich geworden sind. Das, was für viele Erwachsene längst Alltag ist und wie von Zauberhand läuft, müssen vor allem jüngere Schüler:innen erst noch lernen. 

Zu wenig ausgebildetes Personal aus dem IT-Bereich und dazu der schon bestehende Mangel an Lehrkräften erschweren die Förderung der digitalen Kompetenzen der Kinder. Dass Schulen technisch optimiert werden sollen, ist leichter gesagt als getan. Der Zugang zu Fördermitteln und die neue Ausstattung der Hardware und Software treffen auf viele Baustellen. Erschwerend hinzu kommt, dass die Lehrer:innen sich in der Regel selbst um die Programme und die Installationen kümmern müssen. Dazu fehlt nicht nur häufig die Zeit, sondern auch die Kompetenz. Der Verein ROCKID.one betreibt seit Anfang 2020 das Projekt ‘Azubis an Schulen’, um genau an diese Aufgabe anzuknüpfen.

ROCKID.one hat bereits circa 3.500 Schüler:innen unterstützen können. 180 Azubis entlasteten bisher die Lehrkräfte an den Grundschulen in 25 deutschen Städten. In Zusammenarbeit mit den IHKs in beispielsweise Köln und Düsseldorf hat ROCKID.one eine Urkunde entwickelt, welche in den nächsten Monaten an die Azubis übergeben werden kann – Wertschätzung für eine wichtige Rolle, welche die Azubis übernehmen. Die Mission des Vereins ist es, das Projekt weiter auszuweiten, um die jungen Schüler:innen bestmöglich auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Ein weiteres Ziel von ROCKID.one ist, eine Erlebniswelt zu errichten, zu der nicht nur Schüler:innen und Azubis Zugang haben, sondern die auch ein Ort für Familien und Rentner ist.

Eine Win-Win-Situation für alle

So beschreibt der Vorsitzende Mario Schwarz, das Projekt ‘Azubis an Schulen’. Das Konzept hinter dem Projekt: Auszubildende aus verschiedenen Unternehmen kommen einmal pro Woche in eine Grundschule, um eine Medienstunde für die Schüler:innen zu  halten, was in der Praxis gut ankommt: “Die Schüler:innen sind hochmotiviert und sind sehr begeistert über die Medienstunden”, berichtet eine Lehrer:in aus einer Grundschule in Mönchengladbach. Darüber hinaus gab Reporter:in Spratte im TV Beitrag des WDR an, dass die Kinder selbstbewusster werden und über sich hinauswachsen können. Sie würden nicht nur Basiswissen im Umgang mit Computerprogrammen, Apps und dem Internet lernen, sondern würden auch über die Gefahren auf den sozialen Medien und über ihr Recht am eigenen Bild aufgeklärt werden. So können sie ihre Medienkompetenz stärken und wissen, wie sie sich sicher im Web bewegen können. 

Aber nicht nur die Schüler:innen lernen Neues. Auf Nachfragen der Reporter:in des WDR welche Vorteile das Projekt für sie persönlich hätte, teilte Azubi Lena Ebel mit, dass sie auch von den Kindern viel zurück bekommen würden und sie manchmal ihre ‘Komfortzone’ verlassen müssen, eben genau so wie es auch später in ihrem Beruf sein wird. Sie würden neben ihrer Kommunikationsfähigkeit auch ihre Sozialkompetenzen stärken. Ihre Kenntnisse im Umgang mit Computern, Programmieren und Robotern würden ebenfalls erweitert werden. Durch die wöchentlichen Medienstunden lernen die Azubis obendrein etwas über das Präsentieren.

Um sicheren und richtigen Umgang mit den weiteren Programmen und Grundlagen zu gewährleisten, stellt das Team von ROCKID.one sicher, dass sich die Azubis vor den Medienstunden selbst mit den Themen befassen können. 


(Quelle: rockid.one)

Warum überhaupt Azubis? 

Der Verein ROCKID.one hat die Schulen angesprochen, ob ein generelles Interesse besteht, zusätzliche Medienstunden durch externe Unterstützung zu erhalten. Die Resonanz der Schulen war beeindruckend. Das Wissen rund um die digitale Welt und den sozialen Medien ist bei beinahe allen Azubis vorhanden. Auf Nachfrage bei verschiedenen Unternehmen, ob sie ihre Auszubildenden für ein derartiges Projekt zur Verfügung stellen würden, gab es von keinen Seiten Einwände. 

Das, was die meisten Azubis heutzutage schon von klein auf kennen, ist für viele Lehrkräfte, die bereits lange in dem Beruf sind, nicht so alltäglich. Die Lehrer:innen sind sehr froh über die wöchentlichen Medienstunden der Azubis. “Sie [die Azubis] wachsen damit auf und es ist alles selbstverständlich – Ich muss es vor den Kindern erstmal selber lernen", sagt Klassenlehrerin Silke Baumgardt über die Vorteile der Azubis in den Klassen. Erst recht zu den Zeiten von Homeschooling während der Corona-Pandemie wurden die fehlenden digitalen Kompetenzen der Lehrkräfte bemerkbar.

Pandemie war eine schwierige Zeit für alle 

Christian Eikenbusch, der die Grundschule KGS Nordstraße in Mönchengladbach leitet sagt: “Wir haben in der Zeit der Pandemie und im Distanzunterricht schon vieles Digitales gemacht was auch für uns neu war. Wir möchten dringend diese Art von Digitalisierung mit in den Unterrichtsplan in den Regelunterricht bringen.” Der Unterricht während der Corona Pandemie war eine Mammutaufgabe für viele Lehrkräfte an deutschen Schulen. Der Umgang mit digitalen Unterrichtsmaterialien, fernab von einem DVD-Player und einem alten Röhrenfernseher brachte nicht nur die Lehrer:innen, sondern auch die Schüler:innen an ihre Grenzen. “Das Problem ist, dass wir zwar viel Hardware an den Schulen haben, aber die Leute und die Lehrer, die es bedienen können und sollen, fehlen an der Stelle", erklärt Projektleiter Schwarz in einem TV-Beitrag des WDR. Das Team von ROCKID.one greift den Lehrkräften dabei unter die Arme und ergänzt mit den umfassenden digitalen Kompetenzen der jungen Azubis die teilweise fehlenden Fähigkeiten bei den Lehrkräften. 

Ob das Projekt allerdings deutschlandweit realisierbar ist und ob es letztendlich das große Problem der überlasteten Lehrkräfte löst, ist fraglich. Es ist eine hilfreiche Unterstützung und Möglichkeit für die Schulen und mit Sicherheit ein riesen Spaß und eine angenehme Abwechslung für die Schüler:innen. Allerdings ändert sich mit dem Projekt das grundlegende Problem der schlechten Digitalisierung an deutschen Schulen und die fehlende Ausbildung in digitalen Kompetenzen bei den Lehrkräften nicht.

Habt ihr schon einmal von dem Verein ROCKID.one und ihrem Projekt ‘Azubis an Schulen’ gehört? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!

false

Endlich Ferien! Weiße Sandstrände, tropische Wälder und luxuriöse Hotels am anderen Ende der Welt. Herrlich, oder? Doch Moment mal, wolltest du nicht eigentlich klimafreundlicher leben und deine Flugreisen einschränken? Auch mit dem Zug lassen sich in Europa Strände, Berge und diverse Städte erkunden. Wir zeigen euch die besten Möglichkeiten, wie man mit dem Zug die schönsten Orte in Europa erreichen kann und gleichzeitig auf dem Weg so einiges erlebt.

Ein Interrail Ticket für maximale Flexibilität in Europa

Die wahrscheinlich bekannteste Möglichkeit der Zugreise ist Interrail. Mit der “Bahn-Flatrate“ lassen sich 30.000 Reiseziele in 33 Ländern in Europa bereisen und das mit maximaler Flexibilität. Jede Person mit Wohnsitz in Europa kann das Angebot in Anspruch nehmen und zahlt je nach Altersklasse unterschiedlich viel für ein Ticket. Interrail bietet grundsätzlich zwei verschiedene Arten von Tickets an, je nach Urlaubsplanung.

(Quelle: Canva)

Wenn es eine längere Reise durch mehrere Länder Europas sein soll, ist der Interrail Global Pass die beste Wahl. Damit kann man über unterschiedlich lange Zeiträume fast alle Züge in Europa nutzen und kann sich seine individuelle Reiseroute planen oder spontan in den nächsten Zug einsteigen. Von 1 bis 3 Monaten mit einer unterschiedlichen Anzahl an möglichen Reisetagen kann man sich sein Ticket flexibel auswählen. Ob ihr nun jeden Tag ein neues Ziel bereist oder doch lieber mehrere Tage an einem Ort verbringt, bevor es weitergeht, mit den verschiedenen Varianten des Global Pass steht eurer Planung nichts im Weg. Je nach Alter und Reisedauer bewegen sich die Preise für einen Global Pass zwischen 185 Euro und 812 Euro pro Person. Besonders günstig wird es für Menschen unter 27 Jahren. Wenn ihr euren Schüler:innen einen Rat für eine Auszeit nach dem Abschluss geben wollt, kann ein Blick auf das Konzept Interrail also lohnenswert sein.

Wer ein festes Land für seinen Urlaub erkunden möchte, kann sich auch für den Interrail One Country Pass entscheiden. Bei dieser Variante werden die Länder Europas in unterschiedliche Preisstufen eingeteilt, wodurch ein Urlaub in Kroatien beispielsweise deutlich günstiger wird als eine Rundreise in Norwegen. Wer unter 27 Jahre alt ist und eine Reise quer durch Italien plant, bezahlt für fünf Reisetage innerhalb von einem Monat zum Beispiel nur 179 Euro, was im Vergleich zu den Preisen für Zugfahrten allgemein relativ günstig ist. Wenn ihr also einen längeren Aufenthalt in einem speziellen Land plant und gerne mehrere Ecken sehen wollt, ist der Interrail One Country Pass günstiger, als jede Fahrt separat zu buchen.

Eine Sache gibt es bei den Interrail-Tickets beider Varianten allerdings zu beachten. In vielen Zügen, besonders im Fernverkehr und in Nachtzügen, gibt es eine Reservierungspflicht für einen Sitzplatz. Zum Beispiel der TGV in Frankreich oder Fernverkehrszüge in Spanien setzen eine Reservierung voraus, wodurch die gewonnene Flexibilität durch das Interrail Ticket reduziert wird. Außerdem kommen durch die Reservierungen auch weitere Kosten hinzu, die nicht im Interrail-Ticket inbegriffen sind. Hier gilt es also, sich vorab zu informieren, ob die Bahngesellschaft, die man nutzen will, Reservierungen verlangt oder ob man entspannt in den nächsten Zug steigen darf. Ein bisschen Planung gehört also auch hier dazu.

Im Schlaf zum Ziel – Eine Fahrt im Nachtzug

Eine andere Variante, in den Urlaub zu fahren, ist eine Fahrt mit dem Nachtzug. Wir stellen euch einige beliebte Routen in Europa vor, die ihr im Schlaf erreicht. Je nachdem, von welcher deutschen Stadt aus ihr startet, gibt es unterschiedlich gute Verbindungen in beliebte Nachbarländer.

(Quelle: Canva)

Eine Fahrt mit dem Berlin-Night-Express von Berlin nach Malmö in Schweden dauert beispielsweise ca. zehneinhalb Stunden. Los geht die Fahrt täglich – außer Samstag – gegen Abend und nach einer Nacht im Sechser-Schlafwagen erreicht man Malmö gegen Mittag des nächsten Tages. Die Nightjets der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) verbinden beliebte Großstädte in ganz Europa miteinander. Ob München – Rom, Wien – Paris oder Hamburg - Zürich, längere Strecken lassen sich auch hier über Nacht schnell zurücklegen. Bei einer Buchung des Nightjets gibt es verschiedene Möglichkeiten und durch einen großzügigen Aufpreis kann man auch Privatabteile buchen. Außerdem lassen sich die Nightjet-Züge zum Teil auch mit einem Interrail Ticket nutzen, auch hier kommen allerdings Mehrkosten auf den Fahrgast zu.

Wer gerne weiter im Süden starten möchte, kann auch eine Fahrt von Sofia in Bulgarien nach Istanbul in der Türkei buchen. Die Fahrt dauert etwa zwölf Stunden, bringt aber einige Nachteile mit sich. Es gibt keine Verpflegung mit Essen und Trinken im Zug und eine Buchung des Tickets ist ausschließlich an Bahnhöfen möglich, nicht im Internet. Wer den Norden und kälteres Wetter bevorzugt, hat noch eine besondere Möglichkeit. Der Santa-Claus-Express fährt quer durch Finnland von Helsinki nach Kemijärvi und schaut sogar an der offiziellen Heimat des Weihnachtsmannes, Rovaniemi, vorbei. Wie man sieht, gibt es zahlreiche Strecken in allen Ecken Europas, die mit dem Nachtzug verbunden werden.

Ist ein Urlaub mit dem Zug etwas für mich?

Bei einer Fahrt im Nachtzug kommt es beim Komfort auf verschiedene Aspekte an. Bist du eine Person, die beim leisesten Geräusch wach wird und außerhalb ihrer eigenen vier Wände nur schwer Schlaf findet? Dann ist eine Übernachtung in größeren Abteilen mit fremden Personen auf engstem Raum vermutlich nicht die optimale Lösung für einen entspannten Start in den Urlaub. Wenn du allerdings einen tiefen Schlaf hast und vielleicht sogar mit mehreren Personen unterwegs bist und dir mit deinen Freund:innen ein Abteil teilst, kann der Nachtzug eine gemütliche und lustige Angelegenheit werden. 

Zu beachten ist bei Fahrten im Nachtzug außerdem, dass meistens eine Reservierung nötig ist und dadurch die Spontanität etwas leidet. Es kann zudem vorkommen, dass die reservierungspflichtigen Züge schon länger im Voraus ausgebucht sind und auf Regionalverkehr umgestiegen werden muss. Das kostet natürlich deutlich mehr Zeit und Nerven. Zumal für fast jedes europäische Land eine eigene Website für die Reservierung genutzt werden muss und dort keine einheitlichen Vorgaben zu finden sind. Bei der Durchquerung mehrerer Länder in wenigen Tagen kann dadurch schnell Frustration aufkommen. Bei einer spontan organisierten Reise mit dem Zug ist man außerdem auf die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit der Bahn angewiesen, um seinen Anschluss nicht zu verpassen und nicht an einem kleinen Bahnhof mitten im Nirgendwo zu stranden. Wer seine Reise in Deutschland startet, hat ein besonders hohes Risiko, gleich an Tag 1 ausgebremst zu werden. Um bei verspäteten oder ausgefallenen Zügen nicht in Stress zu geraten, bedarf es Improvisationstalent und Flexibilität.

Wer auf der Suche nach einem Urlaub ist, bei dem man besonders viel auf dem Reiseweg sieht und auch versteckte Orte entdecken möchte, ist die Reise mit dem Zug perfekt. Die Flexibilität und Freiheit, die einem ein Interrail Ticket bietet, findet man ansonsten vermutlich nur mit dem Auto. Das Zugticket ist allerdings deutlich günstiger als die Benzinkosten für eine Europareise und zudem eignet sich eine Zugfahrt besser zum Zurücklehnen, Entspannen, Podcast hören oder Lesen. Ob für dich persönlich ein Interrail Ticket in Frage kommt, die Fahrt im Nachtzug oder vielleicht sogar eine Kombination aus beidem, hängt von deinen individuellen Vorstellungen eines gelungenen Urlaubes ab. Definitiv lassen sich mit diesen Möglichkeiten wunderschöne Ziele in ganz Europa klimafreundlich erreichen und unterwegs sieht man deutlich mehr als von hoch oben im Flugzeug.

Habt ihr euren nächsten Urlaub schon geplant und habt euch für den Zug entschieden? Teilt eure Pläne und Erfahrungen gerne in den Kommentaren!

false

Als einer der größten Entwickler für Smartphones, Computer & Co. bringt Apple immer wieder neue Produkte und Produktversionen auf den Markt, die auch für Schule und Uni interessant sind. In der Kaufberatung zu den besten Tablets für Lehrkräften, haben wir euch eine Auswahl aller Hersteller geliefert. Sollte eure Wahl auf ein Apple-Gerät gefallen sein, stellt sich angesichts der unterschiedlichen und nicht gerade günstigen Modelle die Frage: was lohnt sich für wen? Diesen Fragen gehen wir in diesem Artikel nach und begleiten euch bei der Suche nach einem neuen iPad.

Momentan verkauft Apple sechs unterschiedliche iPad-Modelle. Vor dem iPad-Kauf stellt sich immer die Frage, wie wichtig euch die Größe des Tablets ist, ob eine gute Kameraqualität benötigt wird und in welchem preislichen Rahmen sich das neue Tablet bewegen soll. Denn diese Aspekte können im Nachhinein nicht mehr geändert werden – dagegen ist die Leistung der iPads im Vergleich untereinander ähnlich gut und kommt erst bei speziellen Verwendungszwecken besonders zum Tragen.

(Quelle: Apple)

Klein, aber oho: Das iPad mini

Eine gute Wahl für die, die auf ein besonders kompaktes Format mit 8,3 Zoll Display setzen, ist das iPad mini. Dieses Modell überzeugt mit dem stärksten Prozessor der A-Serie (Apple A15) in einem iPad, einem der besten Displays, einer 12 Megapixel Kamera, die auch 4K-Videos aufnehmen kann, einen USB-C-Anschluss und der Kompatibilität mit dem neuesten Apple-Pencil 2. Das iPad mini ist wie alle anderen Modelle von Apple mit 64 GB oder 256 GB Speicherplatz erhältlich. Zusätzlich kann zwischen den Verbindungsoptionen zwischen Wi-Fi oder Wi-Fi + Mobildaten gewählt werden, mit dem ihr auch ohne WLAN (mit einem entsprechenden Mobilfunkvertrag) unterwegs online sein könnt. Je nach Wahl liegt das iPad mini zwischen 649 und 849 Euro. Der Apple-Pencil 2 kann als Zusatz für weitere 149 Euro erworben werden. Für dieses Modell bietet Apple allerdings kein Tastatur-Cover an, was bei der kompakten Größe aber auch nicht viel Sinn ergibt. Stattdessen kann auf Bluetooth Tastaturen umgestiegen werden.

Mit einer Akkulaufzeit für den ganzen Tag ist das iPad mini ein praktisches und kompaktes Alltagsgerät, das in jede Tasche passt und euch durch euren Arbeitstag begleitet. Der einzige Abstrich muss bei der Größe bzw. beim Schreiben mit dem Pencil auf dem Display gemacht werden, da die Hand immer auf der Gerätekante liegt, was auf Dauer unangenehm werden kann.

(Quelle: Apple)

Der Alltagsallrounder: Das iPad 10

Das iPad befindet sich als klassisches Modell von Apple mittlerweile in der 10. Generation. Über das Vorgängermodell iPad 9, das von Apple auch noch als günstigere Version verkauft wird, haben wir bereits hier berichtet. Kleinere Nachteile des alten Modells, wie die dicken Displayränder, eine nicht so hohe Kameraqualität (8 MP) oder der fehlende USB-C-Anschluss, werden nun ausgeglichen – das hat aber auch seinen Preis: Mit rund 579 Euro kostet das iPad 10 einiges mehr als sein Vorgänger, allerdings ist auch hier je nach Größe des Speicherplatzes und der Verbindungsoption mit einem Aufpreis auf bis zu 779 Euro zu rechnen. 

Das iPad 10 bietet ein modernes Design, im Vergleich zum Vorgänger ein 0,7 Zoll größeres Display (10,9 Zoll insgesamt), den besseren A14-Prozessor sowie eine bessere Kamera mit 12 Megapixeln. Auch der USB-C-Anschluss ist hier von Vorteil, da er einen einfacheren und schnelleren Datenaustausch, zum Beispiel bei Präsentationen oder Gruppenarbeiten, ermöglicht. Zudem verfügt das iPad 10 als einziges Modell über eine Frontkamera in der Mitte des Screens, was besonders bei Online-Meetings positiv ins Gewicht fällt. Was das iPad allerdings immer noch mit seinem Vorgänger gemeinsam hat, ist die schlechte Displayoberfläche, die nicht antireflex-beschichtet ist und sich beispielsweise das Schreiben mit dem Apple-Pencil auf der Oberfläche sehr unnatürlich anfühlt. Zudem ist das Modell nur mit dem älteren Pencil der 1. Generation kompatibel. Hier sollte also gut abgewogen werden, ob die Neuerungen den starken Aufpreis wirklich wert sind, da das iPad 9 immer noch eine solide Alternative ist.

(Quelle: Apple)

Viel Power, dünnes Design: Das iPad Air

Das iPad Air ist dünner als das iPad 10, hat mit diesem Modell aber dennoch einige Gemeinsamkeiten: Es setzt ebenfalls auf ein 10,9 Zoll-Display, hat die gleiche Kameraqualität und verfügt ebenfalls über einen USB-C-Anschluss. Was das iPad Air allerdings deutlich abgrenzt, ist der M1-Prozessor, den beispielsweise auch das MacBook Pro hat. Mit diesem leistungsstarken Prozessor lassen sich anspruchsvollere Projekte wie kleine Videos für Präsentationen oder Projekte schneiden – sogar Apple Final Cut funktioniert auf diesem iPad. Das antireflex-beschichtete Display ermöglicht ein natürliches Schreibgefühl mit dem Apple-Pencil 2 und ist somit beispielsweise für präzise Zeichenarbeiten geeignet. Auch das Magic Keyboard kann mit diesem Modell verbunden werden, was einem Desktop sehr nahe kommt und einen hohen Komfort beim Arbeiten mit der Tastatur bietet. Damit ist das iPad Air eine gute Wahl für diejenigen, die im Schulalltag auf einen Laptop verzichten und trotzdem ausreichend Leistung haben wollen.

Je nach Ausführung mit Speicherplatz und Verbindungsoptionen kostet das iPad Air zwischen 769 und 969 Euro – die Anschaffungskosten für einen zusätzlichen Apple-Pencil 2 liegen ebenfalls bei 149 Euro, ein Magic Keyboard liegt bei 369 Euro.

(Quelle: Apple)

Fortschrittlichste Technologie: Das iPad Pro

Das umfangreichste und damit auch teuerste Modell unter den iPads ist das iPad Pro. Es bietet viele Features, die mit einem MacBook Pro mithalten können und richtet sich deswegen an all jene, die für ihre Arbeit viele unterschiedliche Anwendungen auf einem leistungsstarken Gerät vereinen wollen. Das iPad Pro ist in zwei Größen erhältlich: Als 11 Zoll-Modell ab 1.049 Euro oder als 12,9 Zoll-Modell ab 1.449 Euro. Neben der stattlichen Größe bietet dieses Gerät noch mehr Speicherplatz, bei dem zwischen 128 GB, 256 GB, 512 GB, 1 TB und 2 TB gewählt werden kann – dadurch ergibt sich allerdings auch ein finanzieller Umfang von bis zu 2.429 Euro. Mit diesem umfangreichen Speicherplatz, dem noch stärkeren M2-Prozessor, einem USB-C Anschluss mit Unterstützung für Thunderbolt sowie der Kompatibilität mit dem Apple-Pencil 2 und Magic Keyboard sind nahezu keinem Projekt Grenzen gesetzt.

Fazit: Vergleichen lohnt sich

Das Angebot der unterschiedlichen iPad-Modelle ist sehr umfangreich und bietet so für jeden Verwendungszweck und jedes Budget ein gutes Angebot. Dennoch sind die Geräte nicht unbedingt günstig, wenn vor allem noch weitere Ergänzungen wie Apple-Pencil oder Tastatur benötigt werden. Zudem werden die Produkte auf der Website von Apple zumeist sehr teuer angeboten, weswegen es sinnvoll ist, unterschiedliche Angebote vom Hersteller und anderen Seiten zu vergleichen, was sich oftmals lohnt. Hier können Vergleichsportale wie idealo hilfreich sein, auf denen ihr aktuelle Preisangebote für neue und gebrauchte Modelle bekommt und gleichzeitig die Preisentwicklung verfolgen könnt. Eine andere Alternative bietet Apple selbst in Form von Bildungspreisen oder Bildungsrabatten für Schüler:innen, Studierende und Lehrende, die dabei von Gerät zu Gerät (auf iPads und Macs beschränkt) variieren und so unterschiedliche Lösungen für den Bildungsbereich finden.

Seid ihr auf der Suche nach einem neuen iPad und konnte euch dieser Artikel bei der Entscheidungsfindung unterstützen? Teilt es uns gerne in den Kommentaren mit.

false

Stellt euch vor, ihr könnt in einem Land eurer Wahl für mehrere Jahre leben, euren Horizont erweitern, in die Kultur eintauchen, die Liebe zur Landessprache ausleben – und gleichzeitig auch noch unterrichten. Was zu schön klingt, um wahr zu sein, wird durch Deutsche Auslandsschulen möglich gemacht. Diese Schulen sind weltweit an unterschiedlichen Standpunkten vertreten und ermöglichen deutschen Kindern und Jugendlichen, aber auch Lehrkräften, den Unterricht gemäß den Vorschriften des deutschen Bildungssystems im Ausland zu vollziehen. In diesem Artikel stellen wir euch die deutschen Auslandsschulen vor und zeigen euch, welche Chancen euch ein Auslandseinsatz in einer dieser Schulen bietet.

Schulen der Vielfalt: Deutsche Auslandsschulen im Überblick

“Globale Bindungen. Globale Werte. Deutsche Auslandsschulen bauen Brücken und prägen weltweite Bildungsbiographien”, lautet der Slogan auf der Homepage des Weltverbandes Deutscher Auslandsschulen (WDA), der die Interessen seiner Mitgliedsschulen vertritt. Weltweit gibt es 135 von der Bundesrepublik anerkannte Deutsche Auslandsschulen (DAS), die von mehr als 85.000 Schüler:innen in über 70 Ländern besucht werden. Rund 36 Prozent von ihnen sind deutsche Kinder und Jugendliche, die einen (großen) Teil ihrer Schullaufbahn im Ausland verbringen. Dieser Weg wird ihnen durch die deutschen Auslandsschulen ermöglicht, die ein internationales Netzwerk bilden. Sie sollen dazu beitragen, einen dauerhaft positiven Eindruck von Deutschland im Ausland zu vermitteln und dort die deutsche Sprache und Kultur zu fördern.

Interkulturelle Begegnungsschulen: Konzept und Bildungsangebot

Die deutschen Auslandsschulen werden im Regelfall durch gemeinnützige Schulvereine getragen sowie durch die Bundesregierung Deutschland beraten, mit qualifizierten Lehrkräften aus Deutschland gefördert und finanziell unterstützt. Die Privatschulen zeichnen sich durch ein gemeinsames Leitbild aus, die der WDA wie folgt zusammenfasst: “Als Leuchttürme der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik erfüllen die deutschen Auslandsschulen ihre Aufgaben: die Begegnung und den Austausch mit anderen Kulturen zu ermöglichen, die schulische Versorgung deutscher Kinder im Ausland zu gewährleisten, die deutsche Sprache zu fördern und den Studien- und Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken.” Mit den besonderen Schwerpunkten auf einen interkulturellen Austausch zwischen Deutschland und dem Partnerland sowie der intensiven Förderung eines mehrsprachigen Unterrichts in deutscher und in der jeweiligen Landessprache, bieten die Schulen eine qualitativ hochwertige Schulausbildung.

Mit dem Angebot wenden sich die deutschen Auslandsschulen weltweit an deutsche Familien, die sich beruflich im Ausland befinden und während dieser Zeit nach einer deutschsprachigen Schulbildung für ihre Kinder suchen. In diesen Begegnungsschulen haben sie zusammen mit den Kindern der Gastländer und anderer Kulturkreise die Möglichkeit, gemeinsam zu lernen sowie sich mit Deutschland, der Kultur und Sprache auseinanderzusetzen und vertraut zu machen. 

Die Schulzeit wird in der Regel mit einem doppelten (binationalen) Abschluss beendet: mit einem deutschen Schulabschluss, der von der Kultusministerkonferenz (KMK) vergeben wird, und einem Schulabschluss des Gastlandes. Zu den deutschen Abschlüssen zählen der deutsche Hauptschulabschluss, der mittlere Schulabschluss, Abschlüsse der beruflichen Bildung und das Abitur. Zusätzlich hierzu werden Abschlüsse des Gastlandes und der IB Organisation (Internationaler Bund) vergeben. Unter bestimmten Bedingungen ermöglichen diese Abschlüsse außerdem den Zugang zu Hochschulen in Deutschland. Sollte ein Kind deutscher Familien nicht bis zum Schulabschluss an einer Auslandsschule bleiben, unterstützen die Schulen obendrein die Fortsetzung der Schullaufbahn in Deutschland.

(Quelle: Zentralstelle für Auslandsschulwesen)

Internationale Pädagogen: Deutsche Lehrkräfte im Ausland

An den deutschen Auslandsschulen wird vollständig oder teilweise in deutscher Sprache und mit den Lehrplänen der Bundesländer unterrichtet. Somit sind Lehrkräfte aus Deutschland eine der tragenden Stützen der deutschen Auslandsschulen – sie tragen maßgeblich zum Konzept der Schulen bei und übernehmen eine besondere Verantwortung für deren Weiterentwicklung: Sie unterstützen die jeweilige Einrichtung bei der Sicherung der deutschen Bildungsziele und Abschlüsse und sind zusätzlich an der Qualitätssicherung und -entwicklung beteiligt. Zudem vermittelt Deutschland die Lehrkräfte an Schulen im Ausland, die ausschließlich über einen begrenzten Zeitraum eingesetzt werden. So soll sichergestellt werden, dass das Kollegium der Lehrkräfte stets Anschluss an die aktuellen Entwicklungen im deutschen Schulwesen hat. 

Jährlich werden rund 2.000 erfahrene Lehrer:innen für den Auslandseinsatz von den Ländern freigestellt. Dabei ist ein Auslandseinsatz von Lehrkräften aus Deutschland an unterschiedlichen Orten der Welt möglich, besonders häufig handelt es sich dabei um den Einsatz als Lehrer:in für verschiedene Fächer, aber auch die Position als Schulleitung ist hier möglich. Grundsätzlich liegt die Altersgrenze der Lehrkräfte bei 61 Jahren, während die Dauer des Aufenthalts im Ausland auf drei Jahre angelegt ist, die bei Bedarf jedoch auch um drei weitere Jahre verlängert werden kann.

Unterrichten im Ausland: Zwei Wege, ein Ziel

Ist die Entscheidung für einen Auslandseinsatz getroffen, stellt sich im nächsten Schritt die Frage, in welches Land und an welche Schule es genau gehen soll. Das Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten – Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) bietet euch als Hilfestellung eine Weltkarte an, auf der ihr nach den Standorten aller deutschen Auslandsschulen weltweit suchen könnt. Zudem stellt die Seite ein umfangreiches Informationsangebot mit einem kompletten Auslandsschulverzeichnis und Informationen zu Abschlüssen sowie der Organisation der einzelnen Schulen zur Verfügung. Für interessierte Lehrkräfte sind die entsprechenden Ansprechpartner:innen für die Freistellung in den Schuldienst im Ausland eine weitere Anlaufstelle, da sie die Verantwortlichen für das Auslandsschulwesen in den Kultusministerien der jeweiligen Länder sind.

Der finale Schritt in Richtung eines Einsatzes an einer deutschen Auslandsschule ist die Freistellung für den Aufenthalt, bei der je nach Anstellungsart der Lehrkräfte unterschieden wird: Verbeamtete oder unbefristet tarifvertraglich beschäftigte Lehrer:innen können sich für den Auslandseinsatz auf dem Dienstweg beim Bundesverwaltungsamt, der ZfA, bewerben. Genaue Informationen zu diesem Prozess und allen Regelungen findet ihr hier. Befristete oder anderweitige angestellte Lehrkräfte, ebenso wie Sozialpädagog:innen und Erzieher:innen, werden auf der Internetseite der ZfA über Einsatzmöglichkeiten im Auslandsschulwesen informiert. 

Auf diese Weise ergeben sich für Lehrkräfte grundsätzlich zwei Wege, die sie ins Ausland führen: Eine Möglichkeit besteht darin, von der ZfA als Auslandsdienstlehrkraft (ADLK), Bundesprogrammlehrkraft (BPLK) oder als Landesprogrammlehrkraft (LPLK) an die jeweiligen Schulen im Ausland vermittelt zu werden. Als andere Möglichkeit bietet es sich für Lehrkräfte an, sich direkt an der entsprechenden deutschen Schule im Ausland zu bewerben und dort als Ortslehrkraft (OLK) eingestellt zu werden. Dementsprechend unterscheiden sich diese vier Positionen bzw. Einsatzmöglichkeiten durch den rechtlichen Status einer Lehrkraft sowie durch ihre Aufgabenschwerpunkte. Wenn ihr euch nicht sicher seid, welcher dieser beiden Wege für euch passend ist, könnt ihr hier auf der Seite von lehrer-weltweit.de, einem Forum des WDA für seine Mitglieder, einen Test machen, der euch bei der Orientierung hilft. Zudem veröffentlichen die Mitglieder im Forum unterschiedliche Stellenangebote an deutschen Auslandsschulen, die auf einer Weltkarte gefiltert werden können und bei eurer Suche ebenfalls hilfreich sind.

Deutsche Auslandsschulen sind eine zentrale Anlaufstelle für eine vielfältige Schulgemeinschaft. Die Entscheidung für den mehrjährigen Einsatz an einer Auslandsschule ist je nach Lebenssituation mit einigem Aufwand und viel Planung verbunden – die sich lohnen. Ihr lernt nicht nur die Menschen, die Kultur und Sprache eines anderen Landes intensiv kennen, sondern bildet euch durch diese Zeit als Lehrkraft weiter. Hier sammelt ihr wertvolle Lebens- und Berufserfahrung, die euch viele Perspektiven und Chancen eröffnen, die ihr wiederum zurück mit nach Hause und in euren Klassenraum in Deutschland bringen könnt. Lasst euch hier von den Auslandsberichten einiger Lehrkräfte überzeugen.

Habt ihr schon einmal über einen Aufenthalt als Lehrkraft an einer deutschen Auslandsschule nachgedacht? Teilt uns gerne eure Gedanken hierzu in den Kommentaren mit!

false

Willkommen zu einem MINTastischen Ausflug in die bunte Welt von MINTvernetzt! Aber keine Sorge, heute geht es nicht um Kunstunterricht – heute dreht sich alles um die Farbe MINT in einem ganz anderen Kontext: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik! Hier gibt es keine Farbpalette, sondern ein Kaleidoskop an Wissen und Entdeckungen, das die Grenzen der Vorstellungskraft sprengt. Lasst uns die lebendigen Facetten von MINTvernetzt und drei Projekte erkunden, die Zukunftskompetenzen schulen.

MINTvernetzt ist die Service- und Anlaufstelle für MINT-Bildung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) in Deutschland und fungiert als Dachorganisation für außerschulische MINT-Bildung. Die Initiative wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und von einer Kooperation verschiedener Organisationen, darunter die Körber-Stiftung, die matrix gGmbH und das Nationale MINT Forum e.V., gemeinsam umgesetzt.

Die Motivation hinter MINTvernetzt liegt in der Bedeutung von MINT-Kompetenzen als Zukunftskompetenzen. Um Deutschland als Innovationsstandort zu stärken und einen Beitrag zur Lösung globaler Herausforderungen wie dem Klimawandel zu leisten, ist es von entscheidender Bedeutung, die MINT-Bildung zu fördern und MINT-Talente zu fördern. Die Vermittlung von Kompetenzen in den MINT-Fächern an Kinder und Jugendliche sowie der Zugang zu MINT-Arbeitsplätzen sind zentrale Schlüssel für mehr Gleichberechtigung und Teilhabe. MINTvernetzt ist Teil des MINT-Aktionsplans 2.0 des BMBF.

Die Mission von MINTvernetzt ist es, ein Netzwerk für die MINT-Bildungslandschaft zu schaffen, das bestehende Initiativen und Akteur:innen aktiv einbindet und unterstützt. Ziel ist es, dass MINT-Akteur:innen sich als Gemeinschaft begreifen, mehr Sichtbarkeit für ihr Engagement und ihre Leistungen bekommen und ihr Angebot stärker mit schulischen Aktivitäten verzahnen können. Gemeinsam mit der MINT-Community sollen Impulse für neue Themen und innovative Angebote gesetzt werden, um Zukunftskompetenzen voranzutreiben.

(Quelle: MINT4Life)

MINT4Life: Ich druck mir die Welt, wie sie mir gefällt!

Das MINT4Life-Projekt des International Centre for STEM Education (ICSE) in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Freiburg ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördertes 3D-Druck-Cluster. Es vereint Partner:innen aus Bildung, Wissenschaft und Industrie, die gemeinsam das Thema 3D-Druck erlebbar machen wollen – sowohl im schulischen Kontext als auch in der außerschulischen Bildung. Das Projekt bietet kostenlose Workshops für Lehrkräfte, Schüler:innen, Studierende und Familien an, bei denen sie einfache bis knifflige 3D-Modelle anpassen, entwerfen und ausdrucken können. Die Zielgruppen des Projekts sind Grundschulen, Sekundarstufe 1 und 2 sowie (angehende) Lehrkräfte. Die Clusterstrategie basiert auf einer fundierten didaktischen Konzeption und wird von unterschiedlichen Partner:innen mit Expertise im Bereich 3D-Druck, MINT-Bildung, Regionalpolitik und Vereinsarbeit getragen. Dies ermöglicht eine breit aufgestellte Angebotspalette entlang der gesamten Wissens- und Wertschöpfungskette des 3D-Drucks. 

(Quelle: MINT4Life)

Die Veranstaltungen des Clusters umfassen digitale Workshops, Mitmachnachmittage, Betreuung von Forschungsarbeiten, interdisziplinäre Großveranstaltungen, Angebote in Verbundwerkstätten und mobile Angebote in Schulen und Bildungseinrichtungen. Neben der Verbreitung der Inhalte über verschiedene Disseminationsstrategien, wie Social Media Kampagnen und Pressearbeit, liegt ein Schwerpunkt des Projekts auf Netzwerkarbeit und Austausch mit MINT-Akteur:innen, Bildungsnetzwerken, Schulen und Unternehmen. Ziel ist es, durch flexible Steuerung, Qualitätssicherung und eine vielfältige MINT-Bildungslandschaft eine nachhaltige Wirkung zu erzielen und den 3D-Druck als innovative Technologie in der MINT-Bildung zugänglich zu machen.

(Quelle: Pixabay)

Aus die Maus: Wenn Schüler:innen zu Naturdetektiven werden

Das Projekt "Aus die Maus" bietet Schüler:innen die Möglichkeit, Identitäten spielerisch auszuprobieren, indem sie für einen Tag zu Expert:innen eines Ermittlungsteams werden. Durch diese aktive Rolle erleben sie sich von Anfang an als aktiv und kompetent. Das Projekt konzentriert sich auf das Thema "Fledermaus" und nutzt das Noctalis als außerschulischen Lernort, um komplexe wissenschaftliche Fragestellungen in Form eines spannenden Rätsels zu vermitteln. Die Schüler:innen erkennen dabei die starke Vernetzung von Mensch und Natur und erfahren Aspekte der nachhaltigen Nutzung und Erhaltung biologischer Ressourcen.

Um das Thema "Fledermaus" nachhaltig zu vermitteln, steht ein handlungsorientierter Ansatz im Mittelpunkt des Projekts. Die Schüler:innen sollen eigenständig und ohne Frontalunterricht die Lernziele über Fledermäuse aneignen. Die Klasse teilt sich in verschiedene Expertengruppen wie Anatomie, Physiologie, Ökologie, Technik, Kommissare und Reporter. Jede Gruppe eignet sich Wissen entsprechend ihres Themas an, um am Ende gemeinsam die Todesursache einer Fledermaus aufzuklären.

Für die erfolgreiche Umsetzung des Projekts sind motivierte Schüler:innen von großer Bedeutung, die Interesse an Fledermäusen und Umweltschutz haben. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die ausreichende Zeit, die seitens der Lehrer:innen eingeplant werden sollte (4-5 Stunden). Obwohl das Projekt ohne Lehrer-Input auskommt, sind die Projektleiter:innen stark involviert und unterstützen die Schüler:innen in den verschiedenen Gruppen. Die freiwilligen Mitarbeiter des Noctalis spielen eine wichtige Rolle, um den reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Das Projekt "Aus die Maus" holt die Schüler:innen auf ihrem individuellen Wissensstand ab und weckt durch entdeckendes und spielerisches Lernen das Interesse für Fledermäuse und Umweltschutz.

(Quelle: KlimaDatenSchule)

Von Bits und Bäumen: KlimaDatenSchule weckt Umweltbewusstsein

Das Projekt "KlimaDatenSchule" hat das Ziel, Klimaschutz mit Daten- und Medienkompetenz zu verknüpfen und einen praxisorientierten Einstieg in das Arbeiten mit Klimadaten zu ermöglichen. Es beleuchtet die Bereiche Ernährung, Papier, Bäume und Mobilität im Kontext des Klimaschutzes. Hierfür wurde eine Web-App entwickelt, die Schüler:innen, Lehrkräften und Lernbegleiter:innen kostenlos zur Verfügung steht. Zusätzlich bietet das Projekt eine Toolbox mit Messgeräten und Infokarten als Lernmaterialien an. Neben den digitalen Angeboten gibt es auch Beratungs- und Vernetzungsangebote.

Das Programm richtet sich an Lehrkräfte und Lernbegleiter:innen der Sekundarstufen 1 und 2 und verfolgt das Ziel, MINT-Kompetenzen im Zusammenhang mit Klimaschutz zu fördern. Es wird von BildungsCent e.V. in Zusammenarbeit mit medial pfade.org – Verein für Medienbildung e.V. und re:edu GmbH & Co. KG umgesetzt. BildungsCent e.V. hat langjährige Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Schulen und anderen Lernorten im gesamten Bundesgebiet und setzt sich für eine neue und nachhaltige Lehr- und Lernkultur ein. Die Kooperation mit mediale pfade bereichert das Programm zusätzlich durch Expertise im Bereich der Medienbildung und digitalen Bildung. Gemeinsam wird KlimaDatenSchule zu einem Bildungsort für nachhaltige Entwicklung und stärkt den souveränen Umgang junger Menschen mit digitalen Medien und neuen Technologien.

(Quelle: KlimaDatenSchule)

Das Start-up re:edu GmbH & Co. KG, eine Ausgründung des Instituts für Geoinformatik der Uni Münster, unterstützt das Projekt mit seiner Erfahrung im Bereich der digitalen Bildung. Das Projekt möchte innovative Ansätze im Klimaschutz vorantreiben, verbreiten und deren Wirkung nachhaltig verstetigen. Dabei motiviert es alle Teilnehmenden zu einem klimafreundlichen Verhalten im Alltag, um einen Beitrag zur Erreichung der nationalen Klimaschutzziele zu leisten. Insgesamt verbindet KlimaDatenSchule auf innovative Weise Klimaschutzthemen mit Datenkompetenz und Medienbildung und bietet damit eine wichtige Grundlage für das Verständnis und Engagement im Kampf gegen den Klimawandel.

Die drei Projekte, MINT4Life, Aus die Maus und KlimaDatenSchule, zeigen eindrucksvoll, wie wichtig und vielfältig MINT-Bildung für die Förderung von Zukunftskompetenzen ist. MINT4Life ermöglicht es, junge Menschen für die Welt der Wissenschaft und Technik zu begeistern und ihnen gleichzeitig ein Verständnis für nachhaltige Lösungsansätze zu vermitteln. Aus die Maus fördert spielerisch die Identifikation mit naturwissenschaftlichen Themen und weckt das Interesse an Umweltschutz. KlimaDatenSchule verknüpft Klimaschutz mit Daten- und Medienkompetenz und stärkt so die Fähigkeiten, die für die Lösung globaler Herausforderungen von entscheidender Bedeutung sind.

Angesichts der komplexen Herausforderungen, vor denen unsere Gesellschaft steht, ist es von großer Bedeutung, junge Menschen für MINT-Bildung zu begeistern und ihre Zukunftskompetenzen zu stärken. Teilt eure Meinungen und Erfahrungen zu MINTvernetzt! Habt ihr bereits von diesen Projekten gehört oder daran teilgenommen? Was denkt ihr, welche Auswirkungen die Initiative auf die MINT-Bildung und die Förderung von Zukunftskompetenzen hat? 

false

Ein bisschen Abwechslung für den Unterricht gefällig? Egal ob in einer Vertretungsstunde, kurz vor den Ferien oder einfach für eine kleine Pause mitten in einer Unterrichtsstunde: Lernspiele sind hier immer eine gute Idee. Sie helfen, den Unterricht aufzulockern und mit den Schüler:innen gleichzeitig Wissen aufzufrischen und zu vertiefen. Es lohnt sich also, unterschiedliche kreative Spielideen zur Hand zu haben, die problemlos an ein Fach oder eine Klassenstufe angepasst werden können. Passend dazu haben wir euch einige Lernspiele zusammengestellt, die schnell und unkompliziert sind.

Die Klassiker

Einige Ideen unter den Lernspielen sind als Dauerbrenner bei nahezu jeder:m bekannt und lassen sich so sehr einfach mit den jeweiligen Inhalten eines Unterrichtsfachs kombinieren: Für das Spiel “Galgenmännchen” seid ihr in eurem Klassenraum mit Tafel oder Whiteboard bereits bestens ausgestattet. Hier könnt ihr euch unterschiedliche Begriffe oder Sätze ausdenken, die zentrale Inhalte aus euren letzten Unterrichtseinheiten beinhalten und von euren Schüler:innen erraten werden müssen. Dabei seid ihr an keine Jahrgangsstufe oder ein festes Fach gebunden – nahezu alle Themen können hier spielerisch untergebracht werden. Zudem könnt ihr die Begriffe auch unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden anpassen und entsprechend komplizierter machen. 

Auch das Spiel “Stadt, Land, Fluss” bietet euch kreativen Freiraum, der nicht nur für den Sach- oder Erdkundeunterricht passend ist. Hier schnappt sich jede:r Schüler:in ein Blatt Papier, faltet und beschriftet es entsprechend und schon könnt ihr zusammen herausfinden, wer sich geografisch am besten auskennt. Außerdem könnt ihr das Spiel modifizieren und an andere Fächer anpassen, indem ihr die einzelnen Spalten z.B. für Deutsch nach Textgattungen, berühmten Autoren und bekannten Werken einteilt – das Gleiche funktioniert auch für andere fremdsprachige Fächer.

Auch der Mathe- und Physikuntersicht kommen bei den Dauerbrennern auf ihre Kosten: Eure Schüler:innen können hier zum Beispiel mit “Schiffeversenken” den Umgang mit Koordinatensystemen üben und gleichzeitig auch noch ihre räumliche Vorstellungskraft trainieren. Dazu spielen sie entweder in Zweiergruppen gegeneinander oder sie bilden in der Klasse größere Teams, die an der Tafel gegeneinander antreten.

Actionspiele

Neben den Klassikern gibt es unter den Lernspielen auch solche, die mehr Dynamik in euren Klassenraum bringen: Wie wäre es mit einer Runde “Tabu” oder “Wer bin ich”? Beide Ratespiele eignen sich sehr gut, um bestimmte Sachverhalte in eurer Klasse abzufragen, die sich bspw. auf Romanfiguren, deren Autor:innen oder historische Personen beziehen. Das Schöne ist, dass eure Schüler:innen bei diesen Spielen selbst unterschiedliche Rollen als Ratende und Expert:innen einnehmen. Während diese Rollenverteilung bei “Wer bin ich?” sehr dynamisch ist, weil jede:r Schüler:in alle zu erratenden Personen außer die eigene kennt, könnt ihr eure Klasse bei “Tabu” aufteilen: Ihr bestimmt mehrere Schüler:innen, die vor der Klassenzimmertür warten, mit dem Rest einigt ihr euch auf ein bestimmtes Wort, das im Folgenden gesucht wird und zu dem sie Hinweise geben können. Das Wort selbst und sinnverwandte Begriffe sind allerdings tabu.

Eine geleitete Diskussionsrunde lässt eure Schüler:innen in unterschiedliche Rollen schlüpfen und ist besonders für den Deutschunterricht geeignet. Spielerisch erörtern üben? Kein Problem! Teilt hierfür die Schüler:innen in Befürworter und Gegner zu einem Thema ein, bei dem euch keine Grenzen gesetzt sind: Besonders humorvolle Diskussionsthemen sind z.B. “Haustiere in der Schule”, "Schuluniform vs. Casual-Friday” oder  “Smoothiebar im eigenen Klassenzimmer”. Die Themen könnt ihr je nach Klassenstufe und Bedarf anpassen, zudem könnt ihr eine Jury bestehend aus mehreren Schüler:innen festlegen, die die jeweilige Diskussionsrunde bewertet.

Ein noch simpleres Spiel ist “Wahr oder falsch?”, mit dem ihr das Wissen eurer Klasse zu vergangenen Unterrichtsthemen einfach wiederholen und vertiefen könnt. Hierfür wird der gesamte Klassenraum genutzt, die rechte Wand steht für “richtig” und die linke für “falsch”. Eure Klasse steht zu Anfang des Spiels in der Mitte des Raums, während ihr vermeintliche Fakten zu einem bestimmten Thema vorlest. Nun ist es an den Schüler:innen zu entscheiden, ob diese Fakten richtig oder falsch sind, während sie ihr vorhandenes Wissen zu diesem Thema abfragen müssen.

Digitale Spielideen

Wir haben die Quiz-App “Kahoot! bereits in unterschiedlichen Artikeln für unterschiedliche Anlässe vorgestellt, bei denen ich euch über weitere Einsatzmöglichkeiten in euren Unterrichtseinheiten inspirieren lassen könnt. Diese auf Spielen basierte Lernplattform eignet sich hervorragend, um Unterrichtsstoff mit euren Schüler:innen in einem kleinen Wettbewerb in Quiz-Form zu wiederholen. Dabei können sie sich in Gruppen zusammenschließen oder einzeln gegeneinander antreten und sich dabei kreative Team-Spitznamen geben. Eigene Spiele und Quizfragen könnt ihr hier mit einem relativ niedrigen Aufwand schnell und kostenlos selbst erstellen, je nach Ausstattung eurer Klasse können die Schüler:innen über einen Website-Link (PC) oder über die App (Handy) daran teilnehmen. Gute Alternativen können weitere bekannte Tools wie Mentimeter oder Quizlet sein, die ebenfalls über Quiz-Funktionen verfügen und eine Bereicherung für eure Spielideen darstellen.

Für höhere Klassenstufen können weitere Angebote in Form von Planspielen oder Rallyes spannende Abwechslung in den Unterricht bringen. Diese Spielideen sind etwas umfangreicher und brauchen etwas mehr Vorbereitungszeit, verfehlen ihre Wirkung allerdings nicht: Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten für politische Bildung, aber auch Physik, Kunst oder Geschichte. Passend dazu hat bspw. die GEW hier ein paar Angebote zusammengestellt, die in Zusammenhang mit mehreren Fächern in den Unterricht integriert werden können.

Egal, ob Klassiker, actionreichere Spiele oder digitale Spielideen – hier ist für jede Klassenstufe, für jede Situation und für fast jedes Unterrichtsfach etwas dabei. Mit Lernspielen sind eurem Einfallsreichtum und den Einsatzmöglichkeiten keine Grenzen gesetzt, probiert sie einfach mit eurer Klasse aus. Wenn ihr auf der Suche nach weiteren Spielen seid, haben wir bspw. bereits Ideen für Schach im Unterricht oder die besten Videospiele für den Wirtschafts- und Politikunterricht sowie Geschichte gesammelt.

Welche Lernspiele gefallen euch für den Unterricht am besten und habt ihr weitere Ideen? Schreibt sie uns in die Kommentare!

false

Der Religionsunterricht steht für viele Schüler:innen in Deutschland auf dem wöchentlichen Stundenplan. Hier allen Kindern gerecht zu werden, kann eine Mammutaufgabe sein, denn häufig finden sich in einer Schulklasse sowohl Kinder aus konfessionslosen Familien als auch Kinder, deren Familien dem Christentum, Islam oder anderen Religionen angehören. Wenn ihr up to date bleiben wollt und euer Religionsunterricht vielleicht etwas Vielfalt und Frische vertragen könnte, schaut doch mal in unsere Tipps für vier Instagram-Kanäle, die sich dem Thema Religionsunterricht widmen. Euch erwarten klassische Unterrichtsmaterialien, Bastel-, Buch- und Filmtipps sowie einen Einblick in spannende Themen rund um Religion.

 

frau_religionslehrerin

Ann-Kathrin postet auf ihrem Profil „frau_religionslehrerin“ unterschiedlichste Informationen zum Thema Religionsunterricht. Die Religionspädagogin teilt besonders häufig Tipps zu Büchern, die sich kindgerecht mit wichtigen biblischen Persönlichkeiten wie Sankt Martin auseinandersetzen oder auch einen Einblick in die Weltreligionen bieten. Auf ihrem Profil finden sich außerdem Arbeitsblätter und weitere Empfehlungen für Unterrichtsmaterialien und interessante Themen. Insgesamt ein sehr vielfältiger und weltoffener Account, auf dem ihr bestimmt Inspiration finden werdet.

relimomente

Auf dem Account „relimomente“ findet ihr Tipps einer Religionslehrerin, die sich insbesondere auf digitale Inhalte beziehen. Buchempfehlungen, Netflix-Filmtipps und Suchmaschinentipps für den Religionsunterricht finden sich hier neben Gedanken zu aktuellen gesellschaftlichen Themen. Hier handelt es sich um ein sehr buntes und ästhetisches Profil mit zahlreichen Einblicken in Kinderbücher und Unterrichtsmaterialien.

wasreligionslehrersomachen

Wenn ihr auf der Suche nach Inspiration für ein religionsübergreifendes Unterrichtskonzept seid, dann ist „Reli mit René“ auf dem Account „wasreligionslehrersomachen“ wahrscheinlich die richtige Adresse. Hier gibt es Content zu Islam, Christentum, Buddhismus und weiteren Religionen. Besonders häufig werden Tipps für verschiedene Spiele gegeben, aber auch andere Unterrichtsmaterialien und allgemeine Informationen kommen nicht zu kurz. Wer seinen Religionsunterricht vielseitig und abwechslungsreich gestalten möchte, findet hier ganz bestimmt ein paar neue Ideen.

reli.station

Auf dem Account „reli.station“ findet ihr Inhalte von Anna, Religionspädagogin und Mutter. Wenn ihr Lust habt, mit euren Schüler:innen zu basteln oder andere kreative Projekte zu starten, schaut unbedingt auf diesem Account vorbei. Ein Fokus von Annas Account sind Bodenbilder, die mit den Schüler:innen gemeinsam gestaltet werden und einen Einstieg in verschiedene Themen bieten können. Der Account setzt sich übrigens mit dem Thema nachhaltige Unterrichtsgestaltung auseinander und gibt Tipps für den Einsatz von Naturmaterialien.


Wir hoffen, euch haben unsere Empfehlungen gefallen. Schreibt uns gerne in die Kommentare, ob ihr schon einmal Instagram-Kanäle als Inspiration für euren Unterricht genutzt habt und wie ihr euren Religionsunterricht abwechslungsreich gestaltet!

false

Im Leben läuft nicht immer alles wie geplant, so auch die eigene Karrierelaufbahn. Was vor ein paar Jahren noch spannend war und sich nach der richtigen Entscheidung angefühlt hat, kann sich schnell zum absoluten Gegenteil entwickeln und macht Platz für neue Ziele. So sind nicht alle Lehrer:innen von Anfang an Lehrkräfte und haben ihren Weg über einen Quereinstieg in die Schule gefunden. Nachdem wir uns in der Reihe “Lehrer werden” bereits mit der Frage beschäftigt haben, zu wem dieser Beruf passt, beschäftigen wir uns nun mit dem Quereinstieg in den Lehrberuf. Lehrer-News wirft in diesem Artikel einen Blick auf diesen weniger klassischen Einstieg, klärt Voraussetzung und macht auf die mitunter starken Unterschiede je nach Bundesland aufmerksam.

Der Quereinstieg: Wie funktioniert’s?

Der Quereinstieg ist  selbsterklärend: Darunter versteht man den Einstieg aus einer fremden Branche in einen neuen Tätigkeitsbereich, ohne für diesen Beruf die “klassische” Laufbahn absolviert zu haben. Für den Quereinstieg in den Lehrberuf bedeutet das, dass Personen ohne Lehramtsstudium oder Lehrbefähigung die Möglichkeit haben, in das deutsche Schulwesen einzusteigen. Neben dem “klassischen” Weg über ein Lehramtsstudium ist der Quereinstieg somit ein möglicher Weg für all diejenigen, die nachträglich Lehrer:in werden möchten.

Dieser Weg kann auf zwei Arten gestaltet werden, als Quer- oder Seiteneinsteiger:in. Hier muss berücksichtigt werden, dass beide Begriff oftmals synonym verwendet werden, was aber irreführend ist: Beide Gruppen durchlaufen unterschiedliche Einstiege in den Lehrberuf und deren Tätigkeitsbereich sieht später ebenfalls anders aus. Quereinsteiger:innen haben in der Regel kein Lehramt studiert, stattdessen müssen sie ein Hochschulstudium mit einem Masterabschluss beendet haben. Außerdem müssen sich aus diesem Abschluss zwei Unterrichtsfächer ableiten lassen, die in der Schule zum Einsatz kommen und in die Quereinsteiger:innen ihr Fachwissen einbringen können. Sind diese Kriterien erfüllt, durchlaufen sie einen Vorbereitungsdienst bzw. das Referendariat, mit dem der Einstieg in den Schuldienst erfolgt. Das Referendariat dauert je nach Bundesland oftmals zwischen 12 und 24 Monaten, bei den meisten sind es 18 Monate. Abgeschlossen wird das Referendariat mit einer Prüfung, die mit dem zweiten Staatsexamen gleichzusetzen ist und nach deren Abschluss die Quereinsteigenden als Lehrkräfte arbeiten dürfen. Durch den Abschluss des Referendariats verdienen sie genauso viel wie jede ausgebildete Lehrkraft und haben die Möglichkeit auf eine Verbeamtung.

Seiteneinsteiger:innen müssen ebenfalls über einen Hochschulabschluss auf “Masterniveau” verfügen, aus dem sich mindestens ein Fach ableiten lässt, das als Schulfach relevant ist. Im Gegensatz zu Quereinsteiger:innen durchlaufen sie keinen Vorbereitungsdienst und steigen stattdessen unmittelbar in das Schulwesen ein. Die fehlende Pädagogikausbildung wird meistens durch eine berufsbegleitende Qualifizierung ausgeglichen. Aufgrund der eingeschränkten Lehrbefähigung werden Seiteneinsteiger:innen oft als befristete Lehrkraft eingestellt und haben je nach Bundesland nicht immer die Chance auf eine Verbeamtung. 

Ob Seiten- oder Quereinstieg – während pädagogische Schwerpunkte im vorausgesetzten Studium nicht enthalten sein müssen, kann es dennoch von wertvollem Vorteil sein, bereits einige praktische Erfahrungen im Lehrberuf oder anderen pädagogischen Tätigkeiten zu haben. Das sorgt besonders in der Anfangszeit für mehr Sicherheit im Umgang mit Schüler:innen und der Vermittlung der Unterrichtsinhalte. Zudem sind die Möglichkeiten beider Einsatzformen, die Ausbildung sowie der Umfang der berufsbegleitenden Formate länderspezifisch.

Voraussetzungen für den Einsatz

Quereinsteiger:innen sind durch den bundesweiten Lehrkräftemangel immer gefragter und kommen immer öfter zum Einsatz. Die Voraussetzung hierfür ist, dass es für eines der Fächer, ein sogenanntes “Mangelfach”, an Schulen nicht ausreichend ausgebildete Lehrkräfte gibt, die dieses unterrichten können. Die Mangelfächer sind von Jahr zu Jahr und von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich – besonders häufig betroffen sind allerdings MINT-Fächer, Musik oder Kunst. Sobald ‘klassisch’ ausgebildete Lehrkräfte von den Schulen nicht angeworben werden können bzw. in der Region fehlen, können Quer- bzw. Seiteneinsteiger:innen von Schulen eingestellt werden. Hierfür müssen also die Rahmenbedingungen des Bundeslandes, der Fächerbedarf und auch die Schulform berücksichtigt werden: Da der pädagogische Anteil an Grundschulen besonders hoch ist, ist es hier bspw. besonders schwer, als nicht-ausgebildete Lehrkraft einen Platz zu bekommen.

Der Deutsche Bildungsserver hat letztes Jahr ein Informationsportal veröffentlicht, auf dem sich alle Interessierten über die aktuelle Situation in den jeweiligen Bundesländern informieren können. Dabei können sie nach Bundesland und Bildungsbereich filtern und sogar angeben, ob sie selbst Quer- oder Seiteneinsteiger:in sind. Mit dieser Auswahl werden sie direkt auf die jeweiligen Informationsseiten der Länder weitergeleitet, auf denen sie alle wichtigen Informationen finden.

Jedes Bundesland hat eigene Regeln und Voraussetzungen

Bislang fehlt es bundesweit an einheitlichen Bedingungen und Qualitätsstandards für einen Quereinstieg in den Lehrberuf. So schließen manche Bundesländer die ein oder andere Schulform aus oder ermöglichen den Quereinstieg, wie z.B. Bayern, nur in Sonderfällen. Auch die Begriffe “Quereinstieg” und “Seiteneinstieg” werden länderspezifisch unterschiedlich definiert. Dementsprechend hat jedes Bundesland eigene Voraussetzungen für den Weg in den Quereinstieg und die Qualifizierung. Daher sollten sich alle Interessierten vor einem Quereinstieg genau über die Regeln und nötigen Schritte informieren, die in dem angestrebten Bundesland herrschen. Die u.a. sehr individuellen Lösungen der Länder und Zahlen zu den Einstellungen von Quer- und Seiteneinsteiger:innen werden bspw. hier zusammengefasst. Zusätzlich hat der Deutsche Bildungsserver hier die jeweiligen Portale der Bundesländer zum Quereinstieg gesammelt.

Nach aktuellem Stand reagieren zudem einige Bundesländer mit besonders großer Personalnot auf den anhaltenden Lehrkräftemangel und passen die Bedingungen für den Quereinstieg an: So hat Sachsen-Anhalt bspw. kürzlich die Hürden für Quer- und Seiteneinsteiger:innen gesenkt. Sie benötigen für den Einstieg kein abgeschlossenes Studium, sondern lediglich eine Qualifikation als Fachwirt oder Meister. Zusätzlich wurde in Brandenburg beschlossen, dass Lehrkräfte, die an den Schulen als Seiteneinsteiger:innen unterrichten, mit einem Bachelor-Abschluss verbeamtet werden dürfen. Voraussetzung hierfür sind eine entsprechende Qualifizierung und das Absolvieren eines Mentoring-Programms. Die Entwicklungen sind hier sehr dynamisch – es lohnt sich also, immer auf dem neuesten Stand zu sein.

Die Zukunft der Quereinsteiger:innen

Aufgrund des bundesweiten Lehrkräftemangels sind Quereinsteiger:innen nicht mehr aus den Schulen wegzudenken. 2022 wurde in Deutschland jede zehnte Stelle mit einer:m Quereinsteiger:in besetzt – daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern, da so der Mangel an pädagogisch ausgebildeten Lehrkräften ausgeglichen werden kann. Dennoch braucht es für die Zukunft langfristige und bundesweit einheitliche Lösungen, um den Quereinstieg zu sichern, weshalb eine ausführliche Information über die länderspezifischen Rahmenbedingungen wichtig ist. Wird das berücksichtigt, bietet der Quereinstieg vielen Interessierten einen aufregenden, nachträglichen Start in das Berufsleben einer Lehrkraft.

Habt ihr euch schon einmal über einen Quereinstieg in die Schule Gedanken gemacht und käme dieser Schritt für euch in Frage? Teilt uns eure Meinung in den Kommentaren mit!

false

Dass der klassische Frontalunterricht in Deutschland für viele Schüler:innen langweilig und  nicht greifbar ist, ist bekannt. Doch wie lässt sich das beheben? Hilfe könnte der Ansatz des phänomenbasierten Unterrichts bieten. Dabei handelt es sich um exemplarischen und fächerübergreifenden Unterricht. Genauer gesagt werden hier große Themen, wie etwa der menschengemachte Klimawandel, aufgegriffen und in einer ganzheitlichen und nicht fächerspezifischen Weise aufgearbeitet. Das heißt, in Biologie wird über die Artenveränderung und das Artensterben in Reaktion auf den Klimawandel unterrichtet, in Geschichte geht es darum, wie sich in der Vorzeit schon öfters das Klima verändert hat und in Wirtschaft wird auf die damit verbundenen Kosten eingegangen. 

Dass dieses Konzept großes Potenzial hat, hat Finnland bereits im Jahre 2016 erkannt und fest in den Unterrichtsplan mit aufgenommen. Seitdem erfreuen sich Schülerinnen und Schüler zwischen sieben und sechzehn Jahren am phänomenbasierten Lernen.

So kann ein PBL-Projekt aussehen. (Quelle: Heiming)

Der Vorteil beim fächerübergreifenden Unterricht ist zum einen die Förderung des kritischen Denkens. Denn dadurch, dass das Projekt intensiver beleuchtet wird, müssen sich die Schüler:innen mehr in die Materie hineindenken und auch selbst auf Lösungen kommen und an Problemen arbeiten. Dies fördert auch gleich die Problemlösungsfähigkeit, da aufgeben und in der Lösung spicken keine Option ist. Zudem werden die Schüler:innen auch intrinsisch motiviert, dass sie sich mehr von ihren Interessen leiten lassen können, um sich in das Thema hineinzuarbeiten. Letztlich wird auch das Verständnis von Zusammenhängen zwischen verschiedenen Wissensbereichen gestärkt, da erkannt wird, dass große und wichtige Themen untereinander verknüpft sind. Schüler:innen werden besser auf die zukünftigen Anforderungen in der modernen Welt vorbereitet, indem sie lernen, komplexe Probleme anzugehen und kreativ zu denken. Außerdem lernen sie, sich durch verschiedene Einflüsse und Informationen ihre eigene und fundierte  Meinung zu bilden.

Dass dieses Konzept auch in Deutschland Anklang findet, zeigt die , welche in der Kategorie “Unterricht innovativ” den dritten Platz gewonnen hat. Der Lehrer Paul Daniel Heiming hatte dort das phänomenbasierte Lernen auf den Robotik Unterricht angewendet und konnte so mit Hilfe eines Lego Roboters die Fächer Kunst, Religion, Erdkunde und mehr in Einklang bringen, sodass die Schüler:innen gesamtheitlich an dem Projekt arbeiteten. Dabei stellte er fest, dass die Schüler:innen plötzlich viel ruhiger und konzentrierter im Unterricht mitgearbeitet haben. Denn sie haben auf einmal den Zusammenhang und die reale Anwendung der Probleme verstanden, wie das Gelernte im Unterricht mit der tatsächlichen Welt zusammenhängt. "Außerdem ist mir aufgefallen, dass sich die Schüler tiefer in das Thema eingearbeitet haben", so Heiming.

Das genaue preisgekrönte Robotik-Projekt (Quelle: Deutscher Lehrkräftepreis)

Die große Schwierigkeiten, das Phänomenbasierte Lernen im Unterricht zu integrieren, sieht Heiming in der Zeit. Denn es sei ein sehr zeitintensives Unterfangen, den Unterricht umzustrukturieren und dabei den Lehrplan im Blick zu haben, sich mit den Kolleg:innen zu besprechen und noch Geld zu sammeln, um spannende Projekte dabei zu organisieren. Falls die finanziellen Mittel knapper sind, könne man auf einfachere Mittel zurückgreifen: Man kann auch ein einfaches T-Shirt nehmen und dann darauf eingehen, wo es hergestellt wird in Erdkunde, unter welchen Bedingungen in Religion und in Englisch könnte man schauen wie auf Englisch E-Mails geschrieben werden zum Produzenten. 

Das gewinnbringende Robotik-Projekt, welches beim Lehrkräfte-Innovationspreis den dritten Platz erreichen konnte, wurde erst durch Glück möglich gemacht, da Heiming die Fächer Religion, Gesellschaftslehre und Robotik der Abschlussklasse unterrichten konnte. Dadurch war es ihm möglich, die verschiedenen Thematiken optimal mit seiner Abschlussklasse durchzugehen. Als Hindernis gab es jedoch den finanziellen Aspekt, da die Schule keine großen Geldmittel aufwies, war Heiming gezwungen Sponsoren für das Projekt zu finden, was sich definitiv ausgezahlt hat.

Dass die Modernisierung des deutschen Bildungssystems nicht von jetzt auf gleich passiert, sollte klar sein. Beitragen kann auf jeden Fall die Integration des Phänomen-basierten Lernens. Dieses bietet einen spannenderen und tieferen Einblick in die großen Themen der Welt und bereitet zudem die Schüler:innen auf die kommenden Lebensanforderungen vor. Was sind eure Ideen für Projekte, die in den Bereich  Phänomenbasierten Unterricht fallen? Schreibt es gerne in die Kommentare. 

false

Computer sind schon seit einigen Jahrzehnten nicht mehr aus den Klassenräumen wegzudenken – an ihrer Form hat sich im Laufe der Zeit viel verändert: Sie sind kleiner und leiser geworden, weitaus leistungsstärker und werden mittlerweile durch weitere, noch kompaktere Endgeräte wie Tablets und Notebooks ergänzt. Hier hat die Digitalisierung viel vorangetrieben und gezeigt, wie wichtig eine gut funktionierende Infrastruktur für euren Schulbetrieb ist. Dabei kommt es nicht nur auf eine gute Ausstattung mit entsprechenden Endgeräten und schnellem WLAN an, sondern auch auf ein sicheres Datenmanagement, eine zuverlässige Verwaltung von Zugriffsrechten sowie eine sinnvolle Ordnerstruktur, die einen reibungslosen Unterrichtsablauf ermöglichen. Passend dazu haben wir uns unterschiedliche Betriebssysteme speziell für die Schule angeschaut und verglichen, für welche Anforderungen und Einsatzzwecke diese tauglich sind. 

Auf die Technik kommt es an

Mittlerweile gibt es zahlreiche Betriebssysteme mit unterschiedlichen Leistungen und Angeboten. Bevor ihr nach einem passenden System für eure Schule bzw. eure Schulrechner  sucht und euch für eine finale Version entscheidet, solltet ihr euch darüber im Klaren sein, was genau ihr benötigt. Denn eine pauschale Antwort für das beste Schul-Betriebssystem gibt es nicht – vielmehr ist sie von mehreren individuellen Faktoren abhängig: 

  • Welche Endgeräte sind an eurer Schule vorhanden oder welche sollen in Zukunft angeschafft werden? Für welche Anwendungen kommen die Systeme hauptsächlich zum Einsatz? Wollt ihr beispielsweise vermehrt Lern-Apps benutzen oder mehr Office-Anwendungen? Oder beides? 
  • Wie steht es um das technische Vorwissen eurer Lehrkräfte und wie hoch ist die Bereitschaft, sich neue Kenntnisse anzueignen? Wie offen sind eure Schüler:innen gegenüber dem Umgang mit technischen Endgeräten?
  • Und zu guter Letzt: Gibt es an eurer Schule eine IT-Fachkraft oder Lehrer:innen, die sich mit dem entsprechenden Betriebssystem auskennen und dieses verwalten?

Unter den Betriebssystemen sind die Systeme Windows von Microsoft, macOS von Apple und ChromeOS von Google die bekanntesten und haben im Zuge des Homeschoolings während der Corona-Pandemie eigene Versionen speziell für Schulen herausgegeben. Diese Angebote sollen den Unterricht für Schüler:innen sowie Lehrkräfte vereinfachen. Ein weiteres, allerdings weniger bekanntes Betriebssystem ist Linux, das jedoch verschiedene Distributionen anbietet, aus denen ebenfalls nach einer passenden Lösung für eure Schule gesucht werden kann.

Windows` Microsoft 

Unter den großen Anbietern ist Windows am häufigsten in privaten Haushalten und an Schulen zu finden – viele sind hier mit der Nutzung und dem Angebot vertraut, was ein großer Vorteil ist. Die aktuelle Version des Betriebssystems ist Windows 11, dessen Anwendungen auf dem entsprechenden Endgerät installiert werden müssen – diese können dann nach dem Kauf einer Lizenz bzw. eines Abonnements über euer Kundenkonto genutzt werden. 

(Quelle: Wikimedia)

Ein interessantes Lizenzmodell für Schulen ist Microsoft 365 Education, das unterschiedliche Elemente enthält: Als Standard-Anwendungen sind Office 365 (Word, Powerpoint, Excel, etc.) und Intune integriert, während Teams und One Note speziell zur digitalen und multimedialen Organisation eures Unterrichts dienen. Zudem könnt ihr diese optional durch weitere Tools wie Lernverstärker (Lese- und Recherchecoach), Sway, Skype, Mixed Reality oder Minecraft Education Edition erweitern. Damit könnt ihr auf die Bedürfnisse eurer Schüler:innen eingehen und sie online durch sofortiges Feedback in Kernkompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen unterstützen. Auch könnt ihr dieses Lizenzmodell durch verschiedene Apps und (Lern-) Programme von unterschiedlichen Anbietern ergänzen, sodass ihr mit Windows ein umfangreiches Betriebssystem habt, das viele Angebote für eure Klasse bereithält und eure Arbeit unterstützt. Ein weiterer Vorteil: Neben den Endgeräten von Microsoft selbst könnt ihr auch andere Geräte von einer Vielzahl an Herstellern mit diesem Betriebssystem kombinieren.

Für die Nutzung des Windows-Betriebssystems ist der Abschluss eines Lizenzvertrags notwendig. Als Schule könnt ihr hier zwischen drei Stufen von akademischen Plänen entscheiden, die mit unterschiedlichen Verwaltungs-, Sicherheits- und Analysefunktionen ausgestattet sind. Die Kosten variieren je nach Modell mit verschiedenen Anforderungen – eine genaue Übersicht der Modelle findet ihr hier.

macOS: Apple Education

Ebenso weit bekannt, allerdings etwas spezieller in der Handhabung, ist das Betriebssystem von Apple – die aktuelle Version ist macOS Ventura 13.5. Im Gegensatz zu Windows verfügt macOS über deutlich mehr Funktionen, die schon vorher auf den entsprechenden Geräten installiert sind, und ermöglicht eine reibunslose Kompatibilität zwischen anderen Apple-Geräten. Gleichzeitig sind die Geräte auch ein Nachteil, da das Betriebssystem ausschließlich auf Apple-Geräten verwendet werden kann, auf denen es vorinstalliert und nach einer Registrierung einsatzbereit ist. Auch der Kaufpreis ist im Verleich zu Windows um einiges höher, sodass dieses Betriebssystem mitsamt der nötigen Ausstattung für eure Schule eine kostenintensive Wahl ist. Dennoch sind auch hier sicherlich viele mit dem System und den Geräten vertraut, was ein vorteilhafter Einstieg ist. 

(Quelle: Wikimedia)

Mit Apple Education werden euch vielseitige Möglichkeiten geboten, individuelles und kreatives Lernen mit Apple Produkten und Ressourcen zu fördern: Integriert sind bekannte Tools wie Pages, Numbers, Keynote, Clips, iMovie und GarageBand, die euren Unterricht unterstützen und euren Schüler:innen als flexible und einfach zu bedienende Tools beim kreativen Lernen begleiten. Besonders interessante Tools für euch als Lehrkräfte sind die Apps Schoolwork und Classroom, die die Abläufe eures Unterrichts in der Schule und zu Hause erleichtern sollen: Mit Schoolwork könnt ihr Hausaufgaben verteilen, während ihr mit der Classroom App euren Unterricht organisiert und die Kontrolle über alle verwendeten Geräte im Klassenraum habt. Das Angebot kann durch weitere Anwendungen wie Final Cut Pro X, Motion oder Compressor für kreatives Arbeiten ergänzt werden, diese sind allerdings kostenpflichtig.

Apple Education bietet ebenfalls ein umfangreiches Angebot für Schüler:innen und Lehrkräfte. Ein großer Nachteil sind allerdings die fehlende Kompatibilität mit anderen Gerätemarken und die damit verbundenen hohen Anschaffungskosten der Endgeräte von Apple. Hier gibt es jedoch exklusive Bildungsrabatte von Apple für Lehrkräfte und Schulen, sodass hier individuelle Lösungen und Preise für die Realisierung dieses Betriebssystems möglich sind.

Google Workspace for Education Fundamentals

Im Gegensatz zu Microsoft und Apple verfolgt das Betriebssystem von Google einen Web-Clientansatz, der Nutzer:innen webbasierte Anwendungen zur Verfügung stellt, die nur mit Verbindung zum Internet genutzt werden können. Arbeiten im Offline-Modus ist nach einigen Einstellungen eingeschränkt möglich – auf der Festplatte eines Endgerätes werden also keine Anwendungen oder Dokumente gespeichert. Auf diese Weise sind alle Anwendungen wie Gmail, Docs, Tabellen, Präsentationen, Google Meet, Drive (Ablage) und Chrome (Browser) online verfügbar, alle Dokumente werden in einer Cloud gespeichert und sind somit von überall zugänglich. Das funktioniert mit Chromebooks, aber auch mit anderen Geräten von verschiedenen Herstellern.

(Quelle: Wikimedia)

Google Workspace for Education Fundamentals ist als Angebot auf Schulen ausgerichtet: Nutzerfreundliche Tools bieten eine sichere und flexible Grundlage für den Unterricht. Mit Anwendungen wie Docs, Drive, Meet oder Chat könnt ihr eine optimale Zusammenarbeit und Kommunikation unter euren Schüler:innen, aber auch in eurem Kollegium gewährleisten. Die Tools Classroom und Aufgaben zielen konkret auf eure Arbeit als Lehrkräfte ab und lassen euch den Unterricht online organisieren, alle verwendeten Geräte in eurer Klasse kontrollieren sowie viele weitere Prozesse schneller und einfacher erledigen.

Mit Education Fundamentals habt ihr eine gute Alternative zu Windows und Apple, da dieses System auf vielen unterschiedlichen Geräten verwendet werden kann und für Schulen kostenlos ist. Zusätzlich zu diesem Angebot sind Erweiterungen für Verwaltungs- und Sicherheitsfunktionen durch Education Standard oder Education Plus verfügbar – allerdings fallen hier zusätzliche Kosten an.

Open-Source-System: Linux

Neben den drei großen Betriebssystemen bietet das Open-Source-System Linux ebenfalls einige interessante Möglichkeiten für Schulen. Open-Source bedeutet hierbei, dass der Quellcode des Systems für jede:n einsehbar und nutzbar ist. Das macht Linux zu einer kostenlosen Anwendung, was für eure Schule sicherlich sehr vorteilhaft sein könnte. Zusätzlich gibt es zahlreiche Linux-Distributionen, die unterschiedliche Schwerpunkte setzen und somit unterschiedliche Möglichkeiten passend für eure Schule bieten: Abgestimmt auf den Einsatzbereich bieten sie eine Fülle an unterschiedlichen Lernsoftwares und Verwaltungsfunktionen für Administration und Vernetzung. 

(Quelle: Wikimedia)

Gute Beispiele sind die Betriebssysteme Sugar und Edubuntu, die auf dem Linux-Betriebssystem basieren. Sugar dient vor allem dem Ziel, Schüler:innen den Einstieg in die Computerwelt zu erleichtern und intuitiv zu gestalten. Damit richtet es sich besonders an Grundschüler:innen. In diesem Zuge ist die Benutzeroberfläche des Systems sehr einfach und übersichtlich gestaltet. Alle Anwendungen werden vereinfacht durch Symbole dargestellt, es gibt vielseitige Lern- und Puzzleprogramme und auch solche zur Kommunikation, vor allem unter den Schüler:innen selbst. Im Vergleich hierzu richtet sich Edubuntu sowohl an Kinder in der Vor- und Grundschule als auch an Schüler:innen aus höheren Klassen sowie Studierende. So umfasst die Software Lern- und Puzzlespiele für die Jüngeren und wissenschaftliche Programme für einzelne Unterrichtsfächer und Rechercheaufgaben für die Älteren. Andere sinnvolle Linux-Distributionen für die Schule können Debian-Edu, Open Suse Edu Life, UCS@School und Linuxmuster sein. Abhängig von der Wahl für eine Distribution ist zu beachten, dass sie sich je nach Einsatzbereich leichter oder schwieriger einrichten lassen sowie sich in ihrer Lernsoftware und Benutzerführung ebenfalls untereinander unterscheiden.

Neben dem kostenlosen Angebot haben die Linux-Betriebssysteme den Vorteil, dass sie von einer großen Community gepflegt und weiterentwickelt werden. Für euch bedeutet das im Besonderen Flexibilität und Sicherheit, da mögliche Schwachstellen schnell behoben werden und die Systeme an bestimmte Gegebenheiten angepasst werden können. Zudem können sie auch noch auf älteren Geräten für mehrere Jahre weiter genutzt werden, da sie unabhängig von den Sicherheitsupdates eines Herstellers sind. Gerade hier liegt allerdings auch ein großer Nachteil: Für den Umstieg auf ein Open-Source-Betriebssystem braucht es eine Lehrkraft, die sich mit diesem System auskennt und über ausreichend Fachkenntnisse verfügt, da hier nur wenige Unternehmen eine entsprechende Unterstützung anbieten.

Egal ob Windows, Apple, Google oder Linux – die Betriebssysteme unterscheiden sich mitunter stark voneinander, weswegen ihr euch vorher intensiv mit ihnen auseinandersetzen solltet. Danach könnt ihr über die nächsten Schritte nachdenken und mögliche zusätzliche Anschaffungen in Betracht ziehen, da die Kosten ein besonders großer Faktor sind. Aber auch die Einrichtung und Verwaltung des entsprechenden Betriebssystems solltet ihr nicht außer Acht lassen, da es hier sehr hilfreich ist, wenn sich im Kollegium eine Lehrkraft gut mit diesen Aufgaben auskennt. Wenn das nicht der Fall ist, ist es sehr ratsam, sich von einem passenden Experten Hilfe zu holen und sich hier zielgerichtet beraten zu lassen, um alle Fragen und Probleme zu klären.

Habt ihr an eurer bereits eigene Erfahrungen mit einem der vorgestellten Betriebssysteme und welches könnt ihr empfehlen? Schreibt es uns in die Kommentare!

false

Wer kennt es nicht? Kurz vor acht Uhr morgens, müde Gesichter, leere Augen und eine Stimmung, die oftmals nichts Gutes vom Tag verspricht. Dazu kommen so manche Unruhestifter, die in der Klasse schon vor der ersten Stunde unausgelastet und gelangweilt scheinen. Wie kann man den gerade erst aufgestandenen Schüler:innen einen kleinen Motivationsschub geben und außerdem die nötige Konzentration für den Schultag steigern? In diesem Artikel findet ihr ein paar Ideen für einen möglichst entspannten Unterrichtsstart, von denen die ganze Klasse profitiert und ihr euch ein paar Nerven am frühen Morgen sparen könnt.

Die perfekte Morgenroutine

Eine Art, in den Schultag zu starten, ist eine fest etablierte  Morgenroutine. Immer gleich ablaufende Routinen bieten Menschen nachweislich Sicherheit und sorgen für eine Tagesstruktur, an der sich alle Schüler:innen orientieren können. Zudem stimmen Routinen, die mit einer bestimmten Aufgabe oder Aktivität verknüpft sind, besonders gut auf eine eher unbeliebte oder anstrengende Tätigkeit ein. Grund dafür ist ein Automatismus, der durch die Verbindung zweier Aktivitäten ausgelöst wird und die Hemmschwelle senkt, mit etwas zu beginnen. Für Schulklassen können geeignete Morgenroutinen so divers sein, wie die Schüler:innen selbst. Wichtig ist, auch auf die jeweilige Klassenstufe Rücksicht zu nehmen. Für Grundschüler:innen ist der morgendliche Sitzkreis ein schöner Austausch, für pubertierende 15-Jährige vermutlich eher unbeliebt oder langweilig.

Grundschulkinder lieber bändigen oder aufwecken?

Für jüngere Kinder kann es durchaus hilfreich sein, sich 10-15 Minuten Zeit am Morgen zu nehmen, um in der Klasse „einzuchecken“ und die Pläne für den Unterricht oder Erlebnisse des gestrigen Tages zu besprechen. Ob es sich um den klassischen Stuhlkreis oder eine Ansammlung von gemütlichen Kissen auf dem Boden handelt, ist hierbei zweitrangig. Viel wichtiger ist es, den Kindern Stabilität und Gewohnheit zu vermitteln und sie auf die bevorstehende Konzentrationsphase einzustimmen.

Gerade im Grundschulalter sind viele Kinder schnell abgelenkt und teilweise noch an die spielerischen und freien Strukturen aus dem Kindergarten oder von zuhause gewöhnt. Durch leise Hintergrundmusik, ein gemeinsam gesungenes Morgenlied oder auch tägliches Hören von Teilen eines Hörbuchs können vor allem jüngere Kinder besser zur Ruhe kommen. So verbinden eure Schüler:innen den Schulstart direkt mit etwas Schönem und fühlen sich nicht gleich am Morgen von Zahlen, Buchstaben und Fragen erschlagen. Es kann auch im Voraus über ein spezielles Buch abgestimmt werden, aus dem in den folgenden Wochen jeden Morgen einige Seiten vorgelesen werden. Dabei könnt ihr eure Schüler:innen entweder auffordern, es sich mit dem Kopf auf dem Tisch gemütlich zu machen oder auch Mandalas zum Ausmalen austeilen.

Wer eine besonders müde Klasse vorfindet, kann auch versuchen, motivierend auf die Schüler:innen einzuwirken. Durch Bewegung zu Musik, kleinen Sporteinheiten, Dehnübungen oder vorab vereinbartes „Rumalbern“ werden die Kinder wachgerüttelt und bringen ihren Kreislauf in Schwung. Hierzu finden sich zahlreiche kurze Videos auf Youtube, die genutzt werden können. Natürlich könnt ihr auch gemeinsam mit eurer Klasse überlegen, auf welche Form von Bewegung die meisten Lust haben und euch ein eigenes Konzept ausdenken. Hier sind der kindlichen Fantasie keine Grenzen gesetzt: Von Tanz und Gesang über Hampelmänner, Lachyoga oder einer kurzen Runde über den Schulhof ist alles erlaubt, solange es den zeitlichen Rahmen nicht sprengt. Auch kurze Spiele können für Auflockerung sorgen und die Kinder vor dem Unterricht in der Schule ankommen lassen.

Doch Vorsicht! Hier gilt es, seine Schüler:innen gut einschätzen zu können. Während manche Klassen von einer aktiven Morgenroutine mit viel Bewegung und Spaß profitieren, könnte anderen Klassen der Weg zum konzentrierten Arbeiten durch zu viel Albernheit möglicherweise erschwert werden. Ob ihr eure Schüler:innen entspannen wollt oder doch lieber wachrüttelt, bleibt euch überlassen. Hier gilt es, im Zweifelsfall unterschiedliche Taktiken auszuprobieren und mit den Schüler:innen ehrlich zu kommunizieren, was für sie und euch gut oder weniger gut funktioniert hat. Natürlich kann eine gelegentliche Bewegungseinheit auch nur ab und zu stattfinden und muss nicht Einzug in den täglichen Ablauf halten.

Und was ist mit den Älteren?

In höheren Klassenstufen bis zur Oberstufe gestaltet sich die Kommunikation über einen passenden Start in den Schultag wahrscheinlich etwas einfacher. Viele Schüler:innen kennen sich selbst schon recht gut und können Vorschläge machen, wie sie sich das Ankommen am Morgen wünschen würden. Solange nur die ersten paar Minuten des Unterrichts beansprucht werden, lohnt es sich, den Schüler:innen hier möglichst viele Freiheiten zu bieten. Bei weniger kreativen Klassen können natürlich auch verschiedene Routinen vorgeschlagen werden.

Ein schönes Ritual wäre zum Beispiel das gemeinsame Lesen von Good News, um den Schüler:innen einen positiven Start zu bieten. Da aktuell immer mehr Jugendliche von psychischen Problemen belastet sind, kann eine regelmäßige Fokussierung auf positive Nachrichten aus der Welt vielleicht ein Stück weit Hoffnung geben und motivieren. Natürlich kommt diese Methode schnell an ihre Grenzen und wenn ihr das Gefühl habt, einer/m Schüler:in geht es über längere Zeit spürbar schlecht, solltet ihr selbstverständlich anderweitige Unterstützung anbieten.

Wenn seitens der Klasse Offenheit für das Thema Meditation besteht, kann auch eine 5-minütige Morgenmeditation helfen, die Gedanken zu sortieren und sich auf den Tag einzustellen. Hier kann besonders im Winter, wenn es morgens noch dunkel ist, eine Lichterkette oder eine Kerze auf dem Pult für eine gemütliche Stimmung sorgen. Auch hier heißt es, flexibel bleiben. Wenn die Mehrheit der Klasse Lust auf eine gemeinsame Meditation hat, einzelne Schüler:innen aber nicht überzeugt sind, kann schnell Unruhe aufkommen. Es sollten in jedem Fall Ausweichoptionen gestellt werden, wie eigenständiges Musikhören über Kopfhörer oder Malen. Das Thema Meditation ist eher für ältere Schüler:innen und kleinere Klassen geeignet, weil aufkommende Störfaktoren wie Kichern oder Langeweile hier schnell ablenken. Wie immer also, ausprobieren, kommunizieren und gegebenenfalls Alternativen suchen.

Immer eine gute Möglichkeit, in den Schultag zu starten, ist die Wiederholung der Inhalte aus der letzten Stunde. Hier kann es sich lohnen, einige Minuten dafür einzuplanen und nicht nur in wenigen Sätzen das Thema wieder aufzugreifen. Dadurch kommen die Schüler:innen zuerst mit etwas Vertrautem in Kontakt und können gleich am Morgen ein kleines Erfolgserlebnis wahrnehmen, wenn bekannte Informationen noch einmal aufgefrischt werden. Das Ganze lässt sich auch interaktiv gestalten, indem die Schüler:innen aufgefordert werden, sich entweder in kleinen Gruppen oder in der Klassengemeinschaft das Erinnerte gegenseitig zu erzählen und über mögliche Lücken zu sprechen. Hier bietet sich euch als Lehrkraft eine gute Möglichkeit, zu schauen, ob das letzte behandelte Thema wirklich verinnerlicht wurde oder vielleicht noch Nachholbedarf besteht.

Wichtig ist es hier allerdings, dass keinesfalls eine „Abfragesituation“ entsteht und Schüler:innen befangen sind, Wissenslücken zu äußern. Vielmehr sollte ein Gespräch zwischen den Schüler:innen gefördert werden und die Lehrkraft einfach beobachten. Ansonsten könnten Ängste vor eurem Unterricht und eine geringere Motivation die Konsequenz sein.

Fazit: Flexibel bleiben und ausprobieren

Wie man sieht, ist das A und O bei der Suche nach einer geeigneten Methode für einen entspannten Unterrichtsstart, seine Klasse zu kennen und vor allem auch mit einzubeziehen. Wenn Schüler:innen selbst die Möglichkeit haben, Ideen und Vorschläge einzubringen, sind sie auch eher motiviert, diese zu verfolgen. Ob nun Bewegung und Spaß, Ruhe und Entspannung oder einfach eine langsame Einführung in den Unterrichtsstoff für eure Klasse das Richtige ist, hängt maßgeblich vom Alter und der Zusammensetzung der Klasse ab. Einfach ausprobieren und auch durch kleine Misserfolge nicht entmutigen lassen. So findet ihr ganz bestimmt für jede Klasse einen geeigneten Start in den Schultag!

Wenn ihr auch schonmal darüber nachgedacht habt, euren Unterricht so entspannt und locker wie möglich zu beginnen oder sogar schon feste Routinen habt, lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!

false

Streit – kein so schönes Thema, richtig? Die meisten von uns verbinden mit Streit etwas Negatives. Dabei gehört streiten nicht nur zum Leben dazu, es stärkt auch den eigenen Charakter, fördert die Entwicklung und schafft nicht zuletzt neue Sichtweisen und Perspektivwechsel. 

Aber wie streitet man eigentlich richtig? Oftmals gehen beide Parteien mit negativen Gefühlen aus einem Streit, da die Aussagen sie gegenseitig verletzt haben. Dabei ist es meist das Ziel aller Beteiligten, die eigene Meinung zu kommunizieren und am Ende einen fairen Kompromiss zwischen den verschiedenen Standpunkten zu finden. 

Doch “richtig Streiten" bringt uns eigentlich niemand bei. Argumente zu entwickeln und so rüberbringen zu können, dass sie verstanden werden und fundiertes Wissen wiedergeben, das will gelernt sein. Und kann vielseitig angewendet werden, ob bei privaten Diskussionen, in der Schule oder am späteren Arbeitsplatz. Es ist also eine gute Idee, schon früh mit dem Trainieren von “richtigem Streiten” anzufangen. Wenn ihr also mal wieder eine Vertretungsstunde habt und nicht wisst, wohin mit der Klasse, gibt euch dieser Artikel vielleicht etwas Inspiration. 

Das Streitgespräch: Wichtige Kompetenzen für Schule und Privatleben 

Das Streitgespräch ist eine Diskussion, bei der Einzelpersonen oder Gruppen unter gegebenen Rahmenbedingungen entweder ihren eigenen Standpunkt, oder eine vorgegebene Meinung vertreten. Ganz wichtig dabei ist aber zu beachten, dass es sich hierbei nicht um einen echten Streit handelt. Eine persönliche Ebene, Beleidigungen und Vorurteile sollten dringend außen vor gelassen werden, denn es geht vor allem um das Trainieren einer möglichst differenzierten Argumentation, ganz unabhängig von der eigenen Person.

Warum ist es aber wichtig, Streitgespräche im Unterricht zu trainieren? 

Streitgespräche begegnen Schüler:innen im Alltag immer wieder. Ob zu Hause, in der Schule, in Talkshows oder im Internet. Das Behandeln dieser Thematik im Unterricht bietet somit nicht nur eine große Realitätsnähe, sondern ist auch eine Methode, den Kindern eine Handlungsorientierung zu vermitteln. Wie verhalte ich mich richtig in einer Diskussion, sodass ich meine Argumente konkret und sachlich ausdrücken kann und die gegenüberliegende Partei nicht persönlich angreife? Das kann mit geführten Streitgesprächen geübt werden.Schüler:innen lernen in diesen Diskussionen außerdem, Urteilskompetenzen zu beweisen, denn sie müssen Positionen begründen und Argumente entwickeln und abwägen, auch wenn diese nicht immer ihrer eigenen Meinung entsprechen. Damit entsteht ein Perspektivwechsel und dieser stärkt die kommunikativen Kompetenzen. 

Aber natürlich sind eure Schüler:innen keine Berufspolitiker:innen und haben mit Rhetorik vermutlich wenig Berührungspunkte. Um sie nicht zu überfordern, ist es deshalb sehr wichtig, sie vorab auf die Diskussion vorzubereiten und verschiedene Strategien für die Umsetzung zu erarbeiten. 

Streiten lernen im Unterricht: So gelingt's

Im ersten Schritt ist es für eine Heranführung an das Thema wichtig, den Begriff “Streitgespräch” klar zu definieren und von dem üblichen, privaten “Streit” abzugrenzen, denn in der Stunde sollen ja keine persönlichen Konflikte ausgetragen werden. Damit schafft Ihr einen sicheren Rahmen für eure Schüler:innen, ihre Argumente selbstbewusst vortragen zu können und eine respektvolle Art des Diskutierens zu lernen.

Damit das gelingt, sammelt ihr mit der Klasse am besten verschiedene Merkmale eines Streits, so wie die Schüler:innen ihn aus dem Alltag kennen. Das können zum Beispiel verschiedene Gefühle als Auslöser, ein besonderer Sprachgebrauch und vor allem Argumente als Diskussionswaffe sein. Anschließend vergleicht die Klasse diese Merkmale mit denen eines Streitgesprächs: Die Argumente bleiben die gleichen, aber die persönliche Ebene fällt weg und die eigene Meinung wird sachlicher und fundierter vermittelt. Am Ende sollte für eure Schüler:innen klar sein: In einem Streitgespräch möchte ich mit meinen Argumenten überzeugen, ohne die andere Partei zu verletzen. 

Als zweiten Schritt solltet ihr den Aufbau der Diskussion klarstellen. Jede Partei erstellt im ersten Schritt eine These, auf welcher sie ihre Argumentation aufbaut. Um diese begründen zu können, braucht jede Seite eigene Argumente. An dieser Stelle solltet ihr auch den Aufbau und die Funktionsweise eines Arguments besprechen, denn nicht jedes Argument ist gleich schlagkräftig. Um besonders überzeugend zu sein, braucht ein Argument vor allem Beispiele und Belege. Faktenbasierte Argumente haben einen höheren Stellenwert.

Ziel der Schüler:innen sollte es außerdem sein, die einzelnen Argumente möglichst zu werten und im Verlauf des Gesprächs zu steigern, sodass die überzeugendsten Punkte am Ende angebracht werden können. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die einzelnen Ausführungen nicht einfach aneinandergereiht werden, sondern die Gesprächspartner während der Diskussion auf die Argumentation der Gegenseite eingehen und diese im Idealfall widerlegen können. 

Die Diskussion kann auf verschiedene Weise ein Ende finden, auch das solltet ihr den Schüler:innen näherbringen. Denn nicht immer gibt es einen Gewinner und Verlierer, auch Kompromisse und Einigungen der unterschiedlichen Positionen sind natürlich möglich und gerne gesehen. 

Anschließend ist es nun so weit, das Thema des Streitgesprächs bzw. die einzelnen Positionen vorzustellen. Wenn ihr möchtet, könnt ihr das als Lehrkraft übernehmen und z.B. politische Themen, Eltern-Kind Streitsituationen oder andere Konfliktbegegnungen vorbereiten. Wichtig ist es, euren Schüler:innen Material an die Hand zu geben, denn nicht jede:r kennt sich mit allen Themen gleich gut aus. Vor allem, wenn es um politische oder wissenschaftliche Auseinandersetzungen geht, ist es unabdingbar, mit genügend vorbereitendem Material eine faire Wissensbasis für alle Schüler:innen zu schaffen.

Eine weitere Möglichkeit wäre es jedoch, die Schüler:innen selbst überlegen zu lassen, welche Streitsituationen und Positionen sie darstellen wollen. Das können ihre eigenen Meinungen sein, oder aber erfundene Charaktere und Diskussionspunkte. So wird eure Klasse selbst kreativ und sammelt gemeinsam verschiedene Erfahrungen aus ihrer Lebenswirklichkeit. Dabei können die Schüler:innen auch gleich eine Wertung abgeben, welche Situationen sich für das Vorführen eines Streitgesprächs eignen. 

Haben sich alle auf Streitthemen geeinigt, dann geht es als nächstes daran, die restlichen Rahmenbedingungen festzulegen: Wie lange sollen die einzelnen Diskussionsrunden dauern und wer ist am Gespräch beteiligt? 

Für die Umsetzung des Streitgesprächs ist es hilfreich, die Schüler:innen in Gruppen einzuteilen. Je nach Aufgabenstellung und Klassengröße bieten sich hier verschiedene Optionen: 

  • Ihr könnt die Klasse einfach in zwei oder vier Gruppen einteilen, die je eine Meinung vertreten, und alle Schüler:innen mitdiskutieren lassen. So kann jede:r einmal zu Wort kommen. 
  • Eine weitere Möglichkeit wäre eine Podiumsdiskussion. Auch hier teilt sich die Klasse in verschiedene Gruppen, welche unterschiedliche Standpunkte darstellen. Nach dem Erarbeiten der Argumentationsstrategie wählt jede Gruppe ein oder zwei Schüler:innen aus, welche die Meinung der Gruppe im Streitgespräch vertreten. Die Gruppe kann diese Vertreter entweder während der Diskussion auswechseln, oder die Klasse entscheidet sich, mehrere Diskussionsrunden mit je anderen Teilnehmern abzuhalten.  
  • Als dritte Option können auch nur einzelne Schüler:innen ausgewählt werden, welche das Streitgespräch vor der Klasse ausführen. Der Rest der Klasse fungiert als “Zuschauer” und macht sich Notizen. Die Schüler:innen sollten festhalten, welche Argumente besonders schlagkräftig und gut aufgebaut waren und auffällige Entwicklungen während des Gespräches festhalten. 

Auch für die Art der Gruppeneinteilung gibt es verschiedene Möglichkeiten: 

  • Die Schüler:innen bilden die Gruppen eigenverantwortlich, zum Beispiel vertreten sie ihre eigene Meinung, so geschieht die Aufteilung ganz von selbst 
  • Die Gruppen werden per Losverfahren ausgewählt. Hier ist der eigene Standpunkt der Schüler:innen irrelevant und muss nicht deckungsgleich mit der vertretenen Meinung sein 
  • Ihr selbst wählt die Schüler:innen aus und teilt sie den Gruppen zu

Wichtig dabei zu beachten: Die Dialogpartner oder -gruppen sollten etwa gleich stark sein, sonst ist zu früh klar, wer die Diskussion “gewinnt” und das Streitgespräch wird schnell einseitig. 

Damit alles mit rechten Dingen zugeht, solltet ihr am besten noch einen neutralen  Diskussionsleiter oder Moderator festlegen. Dies könnt entweder ihr selbst sein, oder aber eine:r der Schüler:innen. Der Moderator sollte während dem Gespräch darauf achten, dass alle Dialogsparteien möglichst abwechselnd zu Wort kommen und eine ausgewogen verteilte Sprechzeit haben. Außerdem sorgt der Moderator dafür, dass die Diskussion nicht zu hitzig wird und keiner der Teilnehmer persönlich angegriffen oder verletzt wird. 

Ist das geregelt, kann es losgehen. Aber seid nicht enttäuscht, wenn nicht auf Anhieb alles klappt. Gebt euren Schüler:innen etwas Zeit, sich in die Thematik einzufinden, am Anfang fällt eine erzwungene Diskussion vielen schwer. 

Die Nachbesprechung: Wer kann am besten streiten?

Nachdem die Streitgespräche beendet sind, ist es sinnvoll, mit der Klasse eine Nachbesprechung abzuhalten. Dabei reflektieren eure Schüler:innen selbst die Gespräche noch einmal und ihr besprecht, was möglicherweise schiefgelaufen ist. Dabei könnt nicht nur ihr, sondern auch die "Zuschauer" ihre Beobachtungen und Notizen mit einbringen und die wichtigsten und besten Argumente gemeinsam noch einmal analysieren. Das Streitgespräch kann in diesem Schritt auch bewertet werden, damit die Gesprächsteilnehmer:innen Feedback erhalten können. Ob nur von euch oder den Schüler:innen, das bleibt euch überlassen. Bewertungskriterien, nach denen ihr und eure Klasse vorgehen könnt, sind beispielsweise: 

  • Sachkenntnis: Wissen die Schüler:innen, wovon sie sprechen? Wie durchdacht sind die Argumente? 
  • Überzeugungskraft: Wie gut begründen die Gesprächspartner, was sie sagen? Sind die Begründungen schlüssig?
  • Ausdrucksvermögen: Wie gut können die Streitenden ihre Meinung artikulieren? Wurde Fachsprache korrekt verwendet? 
  • Gesprächsfähigkeit: Wie gut gehen die Parteien aufeinander ein? Haben sie die Argumente der Gegenseite gut widerlegt? 

Sucht ihr noch andere Ideen für eure Vertretungsstunde? Hier haben wir einen Artikel für euch, wie ihr das Thema AGBs in einer Vertretungsstunde spielerisch vermitteln könnt. 

Was ist eure Erfahrung mit Streitgesprächen und Diskussionen im Unterricht? Habt ihr weitere Tipps für eure Kolleg:innen? Dann schreibt sie gerne in die Kommentare. 

false

Zweiundzwanzig Prozent der Viertklässler – und somit jedes fünfte Kind – verfehlen den Mindeststandard im Fach Mathematik. Das brachte der letzte IQB-Bildungstrend klar und schonungslos zum Ausdruck. „Diese Schülerinnen und Schüler werden das, was sie als Grundschüler nicht gelernt haben, nur schwer in den weiterführenden Schulen aufholen können“, mahnte Susanne Lin-Klitzing, Vorsitzende des Deutschen Philologenverbands, infolgedessen. Tatsächlich drohen Schüler:innen langfristig negative Konsequenzen, wenn sie die Kernkompetenzen, vor allem im Fach Mathematik, nicht beherrschen. Laut der Bertelsmann Stiftung fließen 63 Prozent des gesamten Nachhilfe-Volumens in diese Disziplin. Und auch wenn Nachhilfeunterricht in vielen Fällen ein adäquates Mittel sein mag, so ist dieser trotzdem nicht jedem zugänglich. Ein Problem, dem sich auch der Nachwuchsgründer Stefan Neuber bewusst ist. Seine kostenlose App MatheX setzt deswegen genau dort an:

„MatheX ist eine App, die Grundschülern das optimale Üben der grundlegenden mathematischen Fähigkeiten ermöglicht. Das Training ist sprachbasiert und vollständig individualisiert – die App lernt die Stärken und Schwächen des einzelnen Schülers und passt die Aufgaben perfekt darauf an,“ beschreibt Stefan Neuber seine App im Gespräch mit Lehrer-News. Ihm sei es von Anfang an besonders wichtig gewesen, das Potenzial neuester Technologien für das mathematische Training nutzbar zu machen, erklärt der Gründer. Im Falle von MatheX ist dies die Sprachinteraktion: „Die App liest die Aufgabe vor und der Schüler muss nur das Ergebnis sagen.“ Auf diese Weise wird das Mathelernen nicht nur erheblich intuitiver, sondern auch motivierender – ebenso „als würde ein persönlicher Nachhilfelehrer den Schüler die Aufgabe abfragen.“

(Quelle: technologiepark-weinberg-campus)

Nachwuchsgründer Stefan Neuber hat mit seinen 18 Jahren geschafft, wovon viele träumen: Mit seiner App MatheX hat der Abiturient die SXSW EDU 2023 Student Startup Competition in den USA, auf der talentierte High School Schüler:innen ihre innovativen Geschäftsideen präsentieren und Pitch-Erfahrung sammeln können, gewonnen.

"Anstatt einfach ein großes Feld an Aufgabentypen abzudecken, fokussiert sich die App auf die entscheidendsten"

Das Training mit der App basiert auf Spracheingabe und Sprachsynthese. Auch die Auswertung erfolgt ausschließlich sprachbasiert. Gerade für kleinere Kinder – die im Umgang mit Smartphones vielleicht noch unerfahren sind – ist diese einfache Bedienung von Vorteil. MatheX berechnet anhand der Ergebnisse vergangener Trainingseinheiten den Leistungsstand der Schüler:innen sowie deren individuellen Stärken und Schwächen und adaptiert das Training entsprechend. Durch das direkte Feedback haben die Nutzer:innen dann die Möglichkeit, ihre Antworten anzupassen und so ihren Lernerfolg stetig zu steigern. Zusätzlich können in der App Übungsschwerpunkte festgelegt und so ein personalisiertes Training kreiert werden. Auf diese Weise möchte Neuber vor allem der mangelnden Individualisierung des aktuellen Bildungssystems Rechnung tragen.

Die App richtet sich jedoch nicht ausschließlich an Kinder, sondern auch Erwachsene, die ihre mathematischen Grundfertigkeiten trainieren wollen, gehören zur Zielgruppe. Dennoch plant der Gründer nicht, die Aufgaben auf komplexere Mathethemen auszuweiten: „Qualität ist der Kern von MatheX. Anstatt einfach ein großes Feld an Aufgabentypen abzudecken, fokussiert sich die App auf die entscheidendsten und ermöglicht hier das effektivst mögliche Training. Natürlich soll die App in Zukunft noch ausgebaut werden - aber erst, sobald das Nutzererlebnis auf höchster Qualität auch bei neuen Aufgabentypen angeboten werden kann.“

Darüber hinaus gibt es eine Lehrer-Version der App. Hier können Lehrkräfte den individuellen Lernfortschritt ihrer Schüler:innen überwachen und somit gezielt die Stärken und Schwächen der Klasse evaluieren und die Unterrichtsschwerpunkte entsprechend anpassen. Ein weiteres Feature der App ist die Möglichkeit, digitale Hausaufgaben aufzugeben. Die Überprüfung übernimmt dann ebenfalls MatheX und übermittelt die Ergebnisse umfangreich und detailliert an die Lehrkraft.

MatheX ist vielfach preisgekrönt von einer Reihe renommierter nationaler und internationaler Wettbewerbe. So war die App Bundesfinalist bei Jugend forscht und Bundessieger bei JUGEND GRÜNDET 2021. Als erstes deutsches Projekt erhielt sie zudem den ersten Platz der internationalen SXSW EDU Student Startup Competition und gewann die App Challenge des Kongresses der Vereinigten Staaten und wurde daraufhin 2023 am Capitol Hill in Washington, D.C. unter anderem vor Abgeordneten des US-Kongresses präsentiert. 

„Ich habe großartige Rückmeldungen von Schülern und Lehrern erhalten. Die App wurde bereits in über 50 Ländern auf der ganzen Welt heruntergeladen – und ich hoffe, in Zukunft noch vielen weiteren mit ihr zu helfen,“ berichtet der Nachwuchsgründer uns.

Auf die Frage, ob er bereits weitere Projekte plane, um an den Erfolg von MatheX anzuknüpfen, antwortet Neuber, dass er ständig auf der Suche nach neuen Technologien und Funktionen sei, um das Training noch effizienter oder motivierender zu gestalten. Gerade arbeite er an einigen wirklich spannenden Ideen. Wir dürfen also auf weitere innovative Ideen gespannt sein – sowohl für den Privatanwender als auch für Bildungseinrichtungen. 

Was sagt ihr zu dem Konzept der App? Kennt ihr MatheX unter Umständen schon und könnt eure Erfahrungen mit uns teilen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen! 

false

Canon, Fuji, Nikon, Sony – das Rennen um den Titel “beste Kamera 2023“ ist offiziell eröffnet. Je nach Expertise und Gebrauch gehen die Meinungen dabei stark auseinander. Gar nicht so leicht, hier einen Überblick zu bewahren. Aber keine Sorge, wir haben uns durch den Kamera-Dschungel gekämpft und eine Liste der aktuellen Top-Modelle zusammengestellt – dabei natürlich vor allem auf die Schultauglichkeit geachtet: Ob für die nächste Klassenfahrt, das Schulfest oder die Fotografie-AG, in unserer Zusammenstellung werdet ihr garantiert das passende Gerät finden.

Das kleine Kamera 1x1 

Um die Eigenschaften, aber auch die Grenzen verschiedener Kameras beurteilen zu können, benötigt man ein gewisses begriffliches und technisches Grundverständnis. Hier das kleine 1x1 der Kameratechnik mit den wichtigsten Begriffen und Fakten. 

Die vier grundlegenden Kameratypen:

Spiegelreflexkameras 

Zwischen Objektiv und Bildebene befindet sich der namensgebende Spiegel. Das Bild wird vor der Aufnahme auf einer Mattscheibe seitenverkehrt abgebildet. Die Spiegelreflexkameras sind allerdings vergleichsweise schwer und unhandlich und im Jahr 2023 eher ein Auslaufprodukt.

Spiegellose Kameras (auch Systemkameras genannt)

In Sachen Bildqualität steht die Systemkamera der Spiegelreflexkamera in nichts nach. Durch den Wegfall des Spiegels sind diese Kameras jedoch deutlich kompakter, handlicher und auch leiser.

Kompaktkameras

Sie sind durch ihre kompakte Bauweise gekennzeichnet und in der Regel einfach im Handling. Die Bildqualität ist aufgrund des kleineren Sensors zwar schlechter als die einer Systemkamera, jedoch deutlich besser als die eines Smartphones.

Bridge Kameras 

Dieser Kameratyp zählt eigentlich zur Kameraklasse der Kompaktkameras, deren Objektive fest verbaut sind. Sie verfügen über einen großen Zoombereich. 

Die wichtigsten drei Sensorgrößen (für Anfänger) 

  • Vollformat-Sensor
  • APS-C Sensor 
  • MFT Sensor 

Bei der Sensorgröße gilt: Je größer ein Sensor, desto besser die Auflösung – aber desto teurer auch die Kamera. Ein MFT Sensor ist der kleinste Sensor, gefolgt vom APS-C Sensor. Gerade für den Anfang sind diese Sensorgrößen völlig ausreichend und gehen nicht so sehr ins Geld wie ein Vollformat-Sensor.

(Quelle: journal.markusthoma)

Apropos Geld… 

Häufig stellt sich Einsteigern die Frage, welches Budget sie sich für ihre Neuanschaffung überhaupt setzen sollten? Je teurer, desto besser? Oder doch lieber möglichst kostengünstig?

Im Schnitt kostet eine Kamera mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis zwischen 600 und 1000 Euro. Es muss natürlich nicht immer das neuste Modell sein, dennoch solltet ihr nicht auf komplett veraltete Technik setzen, da diese schnell an ihre Grenzen stößt. Um langfristig Freude an eurem Gerät zu haben, solltet ihr also schon ein paar Euros in die Hand nehmen. Bedenkt zusätzlich, dass auch die beste Kamera nur mit einem geeigneten Objektiv funktioniert. Achtet also beim Kauf immer darauf, was genau im Kamerapaket eurer Wahl inklusive ist. Gute Objektive gibt es bereits ab 250 Euro. Hier gelangt ihr zu einer Liste für gute Anfänger-Objektive verschiedener Hersteller.

Zuletzt: Die Sache mit den Megapixeln… 

Ein weit verbreiteter Mythos und häufiger Marketing-Trick vieler Smartphone-Hersteller ist, dass die Qualität einer Kamera sich hauptsächlich über ihre Megapixel definiert. Gerade für Einsteiger ist die Anzahl der Megapixel jedoch zu vernachlässigen, außer natürlich ihr wollt, dass euer nächstes Klassenfoto gestochen scharf die Fassade eines gigantischen Hochhauses ziert.

Canon EOS R50: Der Allrounder für alle Kamera-Neulinge

Canon ist eine der beliebtesten Marken bei Kameras unter Anfängern. Die Canon-Geräte sind besonders handlich und punkten mit einer unkomplizierten Menüführung. Darüber hinaus verhelfen zahlreiche Einsteiger-Motivprogramme zu den ersten Schnappschüssen.

(Quelle: Canon)

Als absoluter Allrounder gilt die Canon EOS R50 Systemkamera. Sie ist das perfekte Gerät für alle Kamera-Neulinge, die gleichermaßen Wert auf Qualität und Leistung legen. 

Pluspunkte sammelt die Kamera vor allem mit ihrer Bauweise und der Bildqualität: Die Systemkamera ist dank APS-C Sensor recht kompakt und leicht transportabel. Somit eignet sie sich sehr perfekt für Ausflüge und Klassenfahrten. Die geringe Größe tut der Bildqualität jedoch keinen Abbruch. Mit 24,2 Megapixeln, einem zuverlässigen Autofokus und einer hohen Serienbildgeschwindigkeit lassen sich tolle Foto- und Videoaufnahmen machen. Ein Nachteil ist, dass es für diese Kamera aktuell wenig APS-C Objektive gibt. Jedoch kann man eine Vielzahl anderer Objektive mittels Adapter nutzen.

Ein weiteres schlagendes Argument ist der wirklich gute Preis: Die Kamera gibt es ohne Objektiv neu ab etwa 750 Euro im Handel. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Gebraucht-Angebote.

Sony Alpha 6000: Der Preis-Leistungs-Sieger

Technik von 2014 ist total veraltet? Unsinn! Das beweist die Sony Alpha 6000. Vor allem für Einsteiger eignet sich der Dauerbrenner unter den Kameras aufgrund des Preis-Leistungs-Verhältnisses. Die Systemkamera verfügt über 24 Megapixel und einen Sucher und liefert damit gestochen scharfe Fotoaufnahmen und das zu einem unschlagbaren Preis. Neu bekommt ihr die Kamera für etwa 500 Euro, gebraucht sogar für die Hälfte. Für Anfänger, die nicht viel Geld ausgeben wollen und auf Funktionen, wie 4K-Video, Bildstabilisator oder ein um 360-Grad schwenkbares Touch-Display verzichten können, ist die Sony Alpha 6000 die optimale Wahl. Für Schnappschüsse und kürzere Full-HD-Videos ist diese Kamera deshalb auch heute noch völlig ausreichend.

(Quelle: Sony)

Sony ist auch bei Profifotografen sehr beliebt. In einschlägigen Foren wird die Sony A7 IV als das Top-Modell der Jahre 2022 und 2023 geahndet. Doch was kann die spiegellose Vollformatkamera? 

Sony A7 IV: Der Kamera-Liebling

Die Sony A7 IV ist mit 33 MP und einem Vollformat-Sensor ausgestattet. Mit etwa 660 Gramm betriebsbereitem Gewicht ist sie eine mittelschwere Kamera, die dennoch gut in der Hand liegt. Auszeichnend sind vor allem die Bildqualität und der hervorragende Autofokus. Auch die Videoqualität kann vollends überzeugen. Wenn ihr also plant, einen Aftermovie eurer nächsten Klassenfahrt, des Schulfestes oder einen Imagefilm für die Schule zu filmen, eignet sich diese Kamera hervorragend. Auch für eine Fotografie-AG ist dieses Modell geeignet, denn dank zahlreicher Objektive lassen sich die verschiedensten Aufnahmen machen – am Tage und in der Nacht. Darüber hinaus punktet die Kamera mit einem leistungsstarken Akku: Eine Akku-Ladung reicht für knapp 900 Bilder im Live-View Modus. Das größte Manko dieser Kamera ist somit ihr Preis: Neu kostet die Kamera ab 2.600 Euro. Die Objektive müssen hier noch dazu gekauft werden und beginnen preislich bei 600 Euro. Es lohnt sich also, hier nach Gebraucht-Angeboten Ausschau zu halten.

(Quelle: Sony)

Panasonic Lumix DC-FZ1000 II: Viel Bildqualität, viel Zoom und eine herausragende Ausstattung

Die Bridge-Kamera von Panasonic gehört im Jahr 2023 zu den Top-Modellen unter den Kompaktkameras. Die Kombination aus einem vergleichsweise großen Bildsensor und einem vielseitigen optischen Zoom eignen sich für nahezu jedes Motiv. Ultra-HD-Video mit 30 Bildern pro Sekunde und maximal 30 Minuten Cliplänge sind für den Bedarf von Hobbyfilmern zudem mehr als ausreichend. Außerdem verfügt die Kamera über WLAN und Bluetooth zur drahtlosen Kommunikation mit dem Smartphone: Vor allem dann hilfreich, wenn ihr ein Gruppenfoto schießen und aus der Ferne auslösen wollt. Der riesige Zoom bringt allerdings auch einen Nachteil mit sich. Für eine Kompaktkamera ist die Lumix DC-FZ1000 II mit knapp 810 Gramm relativ schwer. Preislich bewegt sich diese Kamera im Mittelfeld und ist ab 700 Euro zu erwerben.

(Quelle: digitalkamera.de)

Kodak Pixpro Friendly Zoom FZ55 Kompaktkamera: Klein aber Oho 

Ein absolutes Fliegengewicht ist die Kodak Pixpro Friendly Zoom FZ55 Kompaktkamera, eine kompakte Digitalkamera, die gerade einmal 106 Gramm wiegt. Und auch preislich fällt diese Kamera kaum ins Gewicht. Bei einigen Händlern ist sie neu bereits für 129 Euro zu erwerben. Trotzdem muss diese Kamera sich keinesfalls verstecken, denn Dank 16 MP und eines fünffachen optischen und sechsfachen digitalen Zooms macht auch sie solide Fotoaufnahmen. Darüber hinaus verfügt die Kamera über zahlreiche Motivmodi, wie beispielsweise einen Panorama-Modus. Auch für Portraits eignet sich diese Kamera aufgrund einer Gesichts-, Blinzel- und Lächelerkennung sowie einer Rote-Augen-Entfernung optimal. Eventuell spart ihr euch so sogar den Besuch vom Schulfotografen. Preis-Leistungstechnisch seid ihr mit dieser Kamera also bestens aufgestellt.

(Quelle: Testsieger.de)

Weniger für die Foto-AG, aber durchaus für eine Klassenfahrt können entsprechende Objektive für das Handy eine Alternative darstellen. Klar, die Ergebnisse sind nicht so qualitativ wie die der vorgestellten Kameras, dennoch holt derartiges Zubehör das Beste aus euren Smartphones raus. Vor allem könnt ihr so richtig sparen, denn je nach Anbieter gibt es die Objektive bereits ab 10 Euro. In diesem Video hat eine Berufsfotografin einige Handy-Objektive getestet und das mit überraschendem Ergebnis. 

Tipp: Leih- und Mietangebote nutzen und Geld sparen 

Eine weitere tolle Alternative sind Kamera- und Objektiv-Leih- bzw. Mietangebote. Vor allem, wenn die Kamera nur für einen bestimmten Zeitraum oder ein bestimmtes Event benötigt wird, ist diese Option durchaus sinnvoll, denn sie spart bares Geld und liefert trotzdem erstklassige Foto- und Videoaufnahmen. So bekommt ihr die Sony A7 IV bei diesem Anbieter bereits für rund 15 Euro pro Tag. Wählt ihr eine komplette Ausstattung mit mehreren Objektiven und weiterem Zubehör, liegt der Kostenpunkt bei ungefähr 250 Euro für eine Woche. Habt ihr eine spektakuläre Klassenfahrt vor euch? Dann ist vielleicht eine Action-Cam auf Mietbasis der richtige Begleiter, um eure waghalsigen Unternehmungen gebührend festzuhalten. Natürlich könnt ihr im Rahmen einer AG auch selbst in ein teures Modell investieren und dann die entsprechenden Objektive zeitweise leihen. Das Technik- und Verbraucherportal Chip hat die führenden drei Anbieter in diesem Bereich verglichen. 

Wie gefällt euch unsere Auswahl? Habt ihr mit einem der Modelle eventuell selbst Erfahrung oder kennt einen Geheimtipp, der in dieser Liste fehlt? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

false

Regenbogenflaggen, laute Musik und fröhliche Menschen. Die Stimmung auf dem Christopher Street Day (CSD) ist auch dieses Jahr wieder ausgelassen und bunt. Seit mehreren Wochen schon findet der CSD jedes Wochenende in verschiedenen deutschen Städten statt und zieht zahlreiche Menschen in die Innenstädte. Trotzdem ist der CSD auch eine politische Veranstaltung und ein wichtiges Statement gegen die nach wie vor vorhandene Homophobie in der Gesellschaft. Auch für Schüler:innen kann eine Sensibilisierung für das Thema relevant sein, besonders wenn sie selbst oder Menschen in ihrem Umfeld Teil der LGBTQ+ Community sind. Doch wie bringt man Schüler:innen Themen rund um den CSD, Homophobie und sexuelle Vielfalt am besten nahe? Praktische Tipps für eine bunte Unterrichtsstunde, inhaltliche Inspiration und interaktive Ideen erwarten euch in diesem Beitrag.

Was genau heißt nochmal LGBTQ+?

Der CSD ist eine wichtige politische Veranstaltung für die LGBTQ+ Community und zieht in allen deutschen Großstädten jeden Sommer zahlreiche Menschen an, die ein Zeichen gegen die Diskriminierung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transpersonen und anderen queeren Menschen setzen wollen. Dieses Jahr haben rund 1,4 Millionen Menschen den CSD in Köln besucht und damit ein starkes Zeichen für sexuelle Vielfalt gesetzt. Doch wer genau ist eigentlich beim CSD vertreten und wofür steht die Abkürzung LGBTQIA+? Insgesamt sind auf dem CSD hauptsächlich Menschen vertreten, die sich als lesbian (L), gay (G), bisexual (B), transgender (T) oder queer (Q) identifizieren und weitere (+).

Für jede dieser sexuellen Orientierungen bzw. Identifikationen gibt es eine eigene „pride flag“, also eine bunte Flagge, mit der sich viele Teilnehmende auf dem CSD schmücken. Ein guter interaktiver Einstieg in das Thema CSD könnte zum Beispiel eine Gruppenarbeit zum Thema pride flags sein. Die Schüler:innen erhalten eine ausgedruckte Auswahl der bekanntesten Pride Flags und können Vermutungen aufstellen, welche queere Gemeinschaft repräsentiert wird. Anschließend können erste Fragen geklärt werden, damit alle Schüler:innen mit demselben Wissensstand in das Thema starten.

Es kann je nach Klassenstufe außerdem interessant sein, sich mit Anfeindungen, Beleidigung und Gewalt im Rahmen des CSDs auseinanderzusetzen. Immer wieder kommt es vor, dass offen queere Personen verbal oder körperlich angegriffen werden und teilweise kommt es auf CSDs zu Konflikten und Gewalt. Beispielhaft kann hier die Situation beschrieben werden, die sich im September letzten Jahres in Münster ereignete. Der 25-jährige Transmann Malte C. wurde auf dem CSD von einem 20-jährigen homophoben Täter angegriffen und erlag wenige Tage später seinen Verletzungen. Situationen wie diese eignen sich für eine Diskussion über die Relevanz von queerem Aktivismus und eine Verbildlichung der Homophobie, die auch in Deutschland aktuell ist.

Woher kommt der „Christopher Street Day“?

Seine Ursprünge findet der CSD in der Nacht vom 27. auf den 28. Juni 1969. In der Bar „Stonewall Inn“, die in New York als Treffpunkt für homosexuelle Menschen galt, gab es in dieser Nacht eine Polizei-Razzia. Gegen diese diskriminierende Aktion wehrten sich die Besucher:innen der Bar allerdings gewaltsam und weigerten sich, die Schikane und unbegründete Verhaftungen hinzunehmen. Der Widerstand gegen die Polizei war an diesem Abend so überwältigend, dass die Unruhen mehrere Tage andauerten und es zu Demonstrationen gegen die homophoben und gewaltsamen Razzien kam.

Zahlreiche aktivistische Gruppierungen bildeten sich und ein Jahr später demonstrierten rund 4000 queere Menschen, um an das Ereignis im „Stonewall Inn“ zu erinnern. Die Proteste waren namensgebend für den heutigen CSD, denn sie fanden in der New Yorker „Christopher Street“ statt. Noch heute gilt der Juni als „pride month“ und erinnert an die Geschehnisse in der Christopher Street 1969. Ein interessanter Einschub in die Unterrichtsstunde könnten an dieser Stelle wichtige Persönlichkeiten bilden, die sich aktiv für die Rechte von LGBTQ+ Personen einsetzen oder eingesetzt haben.

Die Christopher Street in New York (Quelle: Canva)

Eine der wichtigsten Aktivistinnen ist Marsha P. Johnson, die auch an den Auseinandersetzungen mit der Polizei im Stonewall Inn 1969 beteiligt war. Marsha P. Johnson bezeichnete sich selbst als schwule Person, Transvestit und Drag Queen und hat vor allem nicht-weißen Transpersonen aus der Unterschicht eine Stimme gegeben. Sie setzte sich außerdem gegen die Diskriminierung von HIV-positiven Menschen ein und gilt bis heute als Schlüsselfigur für den Aktivismus gegen Queerfeindlichkeit. Die Netflix-Dokumentation "The Death and Life of Marsha P. Johnson" bietet Einblicke in den mysteriösen Tod der Aktivistin. Andere interessante Persönlichkeiten, die behandelt werden können, sind beispielsweise Malerin Frida Kahlo, Schauspieler und Drag Queen RuPaul oder Schauspielerin Laverne Cox.

Rechte für die LGBTQ+ Community in Deutschland und der Welt

Auch nicht fehlen dürfen in eurem Unterricht die rechtlichen Grundlagen und Gesetzesänderungen der letzten Jahrzehnte, die LGBTQ+ Personen betreffen. Der Fokus kann hier zum Beispiel auf der „Ehe für Alle“, dem Selbstbestimmungsgesetz oder der Stiefkindadoption liegen. Diese drei rechtlichen Themen eignen sich gut als Beispiele, weil die „Ehe für Alle“ im Juni 2017 bereits beschlossen wurde, das Selbstbestimmungsgesetz Teil einer aktuellen Debatte ist und die Stiefkindadoption für lesbische Paare bisher nur unzureichend in der Politik thematisiert wird. Dadurch lässt sich der Prozess, den Gesetzesänderungen in der deutschen Politik durchlaufen, anschaulich erklären und zeigt gleichzeitig die Relevanz von politischem Aktivismus auf.

Die Rechte von LGBTQ+ Personen in anderen Ländern können einen spannenden Diskurs bieten und eignen sich außerdem gut als Diskussionsthema in der Klasse. Zwar ist aktuell in über 30 Ländern weltweit die gleichgeschlechtliche Ehe erlaubt, in einem Drittel aller UN-Staaten werden gleichgeschlechtliche Handlungen allerdings immer noch strafrechtlich verfolgt. In sieben Ländern stehen gleichgeschlechtliche Handlungen bzw. Homosexualität unter der Todesstrafe. In Iran oder Uganda beispielsweise müssen sich Personen der LGBTQ+ Community häufig selbst verleugnen und einen Teil ihrer Identität verstecken, aus Angst verhaftet oder hingerichtet zu werden. Diese Menschenrechtsverletzungen und Einschnitte in die Rechte von LGBTQ+ Personen bieten euren Schüler:innen eine Grundlage für Gedanken- und Rollenspiele und eignen sich als vertiefende Diskussion über die rechtliche Lage von queeren Menschen. 

Der CSD und die damit assoziierten Aspekte sexuelle Orientierung, sexuelle Identität, politischer Aktivismus und Diskriminierung sind ein sehr umfangreiches Thema und bieten wahrscheinlich Inhalte für mehr als eine Unterrichtsstunde. Um Schüler:innen die Relevanz von queerem Aktivismus aufzuzeigen, sollten auf jeden Fall Grundbegriffe rund um LGBTQ+, geschichtliche Hintergründe sowie die rechtliche Situation von queeren Menschen behandelt werden. Anschaulicher wird der Unterricht durch Einbeziehung bekannter queerer Persönlichkeiten, Gruppenarbeiten oder Diskussionen mit verteilten Rollen.

Habt ihr schon einmal den CSD im Unterricht thematisiert oder sogar eine ganze Stunde dem Thema gewidmet? Schreibt gerne eure Erfahrungen und Tipps in die Kommentare!

false

In der modernen Welt wird der Umgang mit Medien an Relevanz nur noch weiter zunehmen. Brisante Themen wie Fake-News und Deepfakes, aber auch Künstliche Intelligenz und ein sicherer Umgang mit dem Internet, stellen die Lehrer:innen von heute vor immer neue Herausforderungen. Doch Medienkompetenzen müssen nicht nur zum Teil des Stundenplans werden, sondern könnten auch Schüler:innen in ihrer Freizeit begeistern. Im Rahmen einer Schülerzeitung, können literatur- und medienbegeisterte Schüler:innen eine Mediensäule im Ökosystem Schule schaffen, sowie ein Gefühl für die Berufsrichtung selbst entwickeln. 

In diesem Artikel stellen wir vor, welchen Nutzen eine lokale Schülerzeitung mit sich bringt und was es bei der Gestaltung und Begleitung zu beachten gilt. 

Der erste Schritt ist am schwersten

Um aus der Planungsphase herauszukommen, bedarf es zuallererst Schüler:innen, die am Schreiben in einem Redaktionsformat interessiert sind und Freude haben. Ohne Redakteur:innen, keine Redaktion. Evaluiert in der Schülergemeinschaft das Interesse eurer Schüler:innen an einem solchen Projekt und auch in der Abstimmung mit den Kolleg:innen und der Schulleitung. Mindestens eine Lehrkraft sollte engagiert dafür sein, sich am Projekt zu beteiligen und es zu betreuen. 

Sobald das Team steht, geht es in die Gründungsphase. Lasst die Schüler:innen einen Namen für ihre Redaktion überlegen. SchoolNews+? Papierflitzer? NewsNasen? Tinte & Tratsch? SchülerSchnack? Scheut nicht davor, kreativ zu sein. Außerdem sollte Einigkeit zum Format selbst bestehen: In einem Online-Portal oder analog in Papierform auf dem Pausenhof verteilt? Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Printmedien bieten eine gute Orientierung und Strukturierung und erlauben durch Haptik, dass die ‘Hände mitlesen’ und die Stimulierung durch das berühmte Papierrascheln von Zeitungen, verlangen jedoch das Stemmen von Druckkosten, was ggf. mit Werbeanzeigen lokaler Unternehmen gelingen kann. Onlinemedien wiederum können zahlreiche andere Medien wie Video und Audio mit einbinden und sind des Weiteren auch schneller, aktueller und ältere Artikel sind leichter aufzufinden, jedoch besteht ein höheres Risiko, dass die Leser:innen an Orientierung verlieren und es benötigt im Allgemeinen mehr Zeit. 

Eine falsche Entscheidung kann man hier allerdings nicht treffen und auch beide Varianten gleichzeitig zu nutzen ist möglich. Vorlagen für eine alt herkömmliche Papierzeitung könnten selbst erstellt werden oder sind hier oder hier auffindbar. Dennoch benötigt es hier reichlich Papier und Druckfarbe, für die man in der Regel eine externe Druckerei benötigt, wodurch neue Kosten entstehen. Mit etwas Glück besitzt eure Schule ihren eigenen Plotter, jedoch ist dies keine Garantie. 

Kostengünstiger, aber aufwendiger, wäre ein Online-Angebot. Sofern eure Schule bereits ein Online-Portal besitzt, könnte in Absprache mit der IT-Abteilung, sofern diese besteht, eine neue Option erstellt werden, um zur Website zu gelangen. Andernfalls gibt es kostenlose Möglichkeiten zur Websitegestaltung, wie WordPress und Typo3. Alternative Optionen, die ein Baukastenprinzip nutzen, sind Wix, Ionos und Jimdo

In jedem Fall sollte eure Redaktion ein:e Expert:in an der Seite haben. Besonders wichtig sind die eigene Domain (der Link über den die Seite erreichbar ist wie www.schulnachrichten.de) und ein Online-Server auf dem alle Daten gespeichert werden. Bei Domainanbietern kann es gut möglich sein, bis zu etwa 15 Euro jährlich oder mehr bezahlen zu müssen. Strato.de bietet Preise, beginnend mit 1 Euro pro Monat. 

Visuelle Medien wie Bilder oder auch Grafiken sind aber in beiden Varianten von Bedeutung. Kostenlose Programme zur Fotobearbeitung bieten sich in der Form von Gimp, Picasa, Microsoft Paint oder Irfan View an. 

Es ist dabei lohnenswert für eure neue Redaktion, sich an anderen, bereits etablierten Medien zu orientieren. Zwar kann eine Schülerzeitung naturgemäß nicht die Ressourcen aufbringen, die eine professionelles Medium hat, dennoch bieten sie gute Vorlagen und Inspiration für das Design. Kopiert jedoch nicht nur eine x-beliebige Zeitschrift. Versucht etwas von ihnen zu lernen, um eure eigenen Horizonte zu erweitern und darauf zu fokussieren, worüber eure Redaktion schreiben soll und wie es idealerweise aussieht.  

Wichtig in einem Online-Portal sind vor allem:

  • Eine Hauptseite mit den neuesten Artikeln oben klar abgebildet
  • Ein Archiv für alle vergangenen Artikel
  • Eine Suchfunktion
  • Eine Login-Funktion für die Redakteur:innen und eine Seite zur Artikelbearbeitung, auf die nur Redakteur:innen Zugriff haben
  • Ein Profil pro Redakteur:in mit allen Artikeln des Autors abgebildet.

Die oben gelisteten Möglichkeiten sind jedoch nur der Start und je nachdem, wie inspiriert eure Schüler:innen und Lehrkräfte sind, könnten zahlreiche weitere Punkte folgen. 

Jede Redaktion braucht mindestens drei verschiedene Positionen::

  • Der Chefredakteur, dessen Aufgabe es ist, dafür zu sorgen, dass Zeitpläne eingehalten werden, Artikel zu lektorieren und Themen auszuwählen.
  • Der Layouter, der für die Umsetzung des Designs der finalen Ausgabe oder der Website verantwortlich ist, Fotos und andere Illustrationen einbaut und am Ende dafür sorgt, dass die Zeitung optisch ansprechend ist.
  • Der Autor, welcher als Aufgabe hat, die eigentlichen Artikel zu schreiben und Material zu sammeln. 

Diese drei Gruppen bieten die Pfeiler der Redaktion und bauen aufeinander auf. Jede:r muss sich auf das restliche Team verlassen können, um die eigene Arbeit zufriedenstellend auszuführen. 

Was und wie soll ich überhaupt schreiben?

Die wichtigste Frage die gestellt werden muss, ist welches Ziel die Redaktion verfolgen soll. Womit sich eure Redaktion am Ende befasst, ist voll und ganz euch überlassen. Schließlich ist Journalismus selbst ein vielfältiges Berufsbild. Hier lohnt es sich, wieder darauf zu blicken, worüber andere Zeitungen berichten. Jedoch sollte bedacht werden, dass es sich bei der Schülerzeitung um eine Zeitung von Schüler:innen für Schüler:innen handelt. Das heißt aber noch lange nicht, dass es an Themen mangelt. In der Prüfungsphase lohnt es sich, Artikel wie “Top 10 Tipps gegen Prüfungsstress” herauszubringen. Neue Arten von Schulkleidung wurden vom Direktor angesagt? “Die neue Mode unserer Schule” würde einen Einstieg in den Modejournalismus erlauben. Die eigene Schule hat bei Jugend Forscht gut abgeschnitten? “Die Sieger der Forschung” schreibt sich fast von selbst. Habt mit euren Schüler:innen ein Auge auf die aktuellen Geschehnisse in der Schule und der Rest wird dann in der Redaktionssitzung besprochen. Besonders hilfreich wäre eine Mindmap oder ein gemeinsam geöffnetes Dokument.

In Bezug auf die Schreibform gibt es zahlreiche Möglichkeiten, jedoch haben alle Regeln, die es zu beachten gilt.

  • Die Meldung ist eine neutrale Nachricht, bei der die wichtigsten sieben W-Fragen (Wer hat wann was gemacht? Und wo, wie und warum hat das stattgefunden?) beantwortet werden müssen. Der erste Satz ist in der Regel im Präsens oder Perfekt und darauffolgende im Präteritum. Das Wichtigste wird in kurzer und prägnanter Form zuerst berichtet.
  • Der Bericht ist eine längere Form der Meldung und beschreibt im Detail Hintergründe.
  • Die Reportage ist im Präsens geschrieben und ist eine spannende Art der Berichterstattung über Geschehen vor Ort.
  • Das Feature wiederum bildet eine Mischung aus Reportage und Bericht. Wie das aussehen kann, wäre zum Beispiel ein Einstieg zu den wesentlichen Fakten, einleitend in eine spannendere Szene und nachrichtlicher Schlusssatz. 
  • Das Interview kann die kniffligste und einfachste Art der Berichterstattung sein. Im Grunde werden einfach Fragen und Antworten geschrieben, die zuvor einer Person gestellt wurden. Eure Reporter sollten sich hierbei besonders im Vorhinein ausführlich vorbereiten. Recherchiert über den Gesprächspartner, überlegt die besten Fragen, die hochwertige Antworten liefern und sprecht mit euren gewünschten Interviewpartnern einen Termin ab, der keinen von euch beiden Druck bereitet. 
  • Die Kleinanzeige bietet einen interaktiven Aspekt für eure Redaktion. Sie gibt anderen Schüler:innen die Möglichkeit sich direkt an euch und den Rest der Schule zu wenden und ihre eigenen Belange zu teilen. Beispiele für Kleinanzeigen wären ‘Turnbeutel gefunden’, ‘Suche Buch “Faust” für die 9 Klasse’ oder ‘Nachhilfe für Jahrgänge 7 bis 10’. Es lohnt sich, die Option anzubieten. 

Für alle Formen gilt, bleibt objektiv und wahrheitsgetreu. Als Journalisten ist es eure Aufgabe, unparteiisch die Realität zu berichten, um andere bei der unabhängigen Meinungsbildung zu unterstützen. Vergewissert euch, dass die Informationen, die ausgehändigt werden, der aktuellen Wahrheit entsprechen und aus souveränen Quellen kommen. Hilfe bei der Erkennung von Fake-News sind hier zu finden. Weitere ethische Standards sind im Pressekodex nachlesbar. 

Wie soll der Redaktionsalltag aussehen?

Jetzt steht also das Team und die Redaktion selbst, aber wie startet man nun? 

Als aktive AG sollte sich die Schülerzeitung mindestens einmal in der Woche treffen. Bei diesem Meeting vor Beginn jedes 'Arbeitstages', tauscht eure Ideen aus und was ihr gehört habt und was sich lohnt, berichtet zu werden. Plant hierfür mindestens eine halbe Stunde ein, damit auch alle zu Wort kommen. Einigt euch darauf, was wichtig ist und sobald alle Fragen geklärt sind, entlasst euch gegenseitig in die Arbeit. 

Absprachen sollten jedoch auch außerhalb der AG selbst erfolgen. Das ist eine der Besonderheiten im Journalismus. Journalisten, auch wenn sie zur Schülerredaktion gehören, sind immer aktiv, halten immer die Augen und Ohren offen nach den aktuellsten Ereignissen und müssen stets erreichbar sein, besonders wenn auf einmal jemand ausfällt und aus irgendwelchen Gründen einen Artikel nicht zu Ende schreiben oder hochladen kann. 

Wie profitieren Schüler:innen von ihrer eigenen Zeitung?

Nicht nur Schüler:innen mit Interesse an einer Karriere in den Medien können von der Arbeit in der Schülerzeitung profitieren. Im Rahmen der Schülerzeitung erlernen Schüler:innen Fähigkeiten wie Zeitmanagement, Teamarbeit, Layoutgestaltung und Medienkompetenzen, die in vielen zukünftigen Berufsrichtungen nützlich sind, auf eine Art und Weise, die nicht im normalen Unterrichtsverlauf weitergegeben werden können. Besonders Medienkompetenzen, der selbstbestimmte, kritische, kreative und verantwortungsbewusste Umgang mit Medien wird immer bedeutsamer, seit der Entstehung von sozialen Medien. Auch im privaten Leben, wo persönliche Posts und Statements für Jahrzehntelang im Netz erhalten bleiben, lohnt es sich zu Wissen, was wie gesagt werden sollte und sich über Konsequenzen im Klaren zu sein. 

Was müssen Lehrkräfte wissen?

Zwar wird die Schülerzeitung hauptsächlich von Schüler:innen gemacht, jedoch sind Lehrkräfte auch hier für die Betreuung gefragt. Es ist eure Aufgabe als Berater:innen im Hintergrund zu agieren, besonders wenn die Redaktion noch neu ist und einige Schüler:innen unerfahren. Kenntnisse im Umgang mit Medien und Deutsch sind von besonderer Bedeutung bei jeder Lehrkraft, die Interesse hat. Laut Franzi Klingelhöfer, welche seit über 30 Jahren die Schülerzeitung Woidschratzl bei der Realschule Viechtach begleitet, ist es eine lohnende Arbeit. So sagt sie selbst: „Als Betreuungslehrerin freue ich mich darüber, dass ich Talente der Schüler wecken und fördern kann, die im Unterricht vielleicht zu kurz kommen oder gar nicht erst entdeckt werden. Um dies zu ermöglichen, lasse ich den jungen Redakteuren, Layoutern und anderen Aktivisten unserer Schülerzeitung möglichst viel kreativen Freiraum. Sie sollen selbstständig arbeiten und Verantwortung für ihre Texte und Bilder übernehmen. Schülerzeitungsarbeit ist Teamwork. Ich sehe mich in diesem Team eher als Coach denn als Lehrerin und gebe Hilfe zur Selbsthilfe.“

Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus hat einen kurzen Guide mit einigen wichtigen Informationen zusammengestellt sowie weitere Praxistipps unter schuerlezeitung.bayern. In ihrem Schritt für Schritt Guide gibt es noch einige andere Hinweise für eine angehende Schülerzeitung. 

Die Hanns Seidel Stiftung hat ebenfalls ein 1 x 1 der Schülerzeitung erstellt, welcher einen Leitfaden rund um das Thema bieten soll. 

Ganz ohne Probleme ist der Prozess allerdings auch nicht. Der prävalente Lehrermangel macht es jetzt schon schwierig, alle nötigen Stellen an Schulen zu füllen, und es sollte nicht übel genommen werden, wenn Lehrkräfte nicht noch mehr Last aufnehmen wollen. Dennoch gilt: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Sollte eure Schule genug Leute mit Interesse haben, bietet eine Schülerzeitung eine innovative AG und Service für Schüler:innen und Lehrkräfte.  

Wer weiß, vielleicht wird eure Schülerzeitung eines Tages beim Bundeswettbewerb mitmachen. 

Waren unsere Tipps und Hinweise hilfreich? Was sind eure Erfahrungen mit dem Gebiet Schülerzeitung? Teilt es uns doch gerne in den Kommentaren mit!

Geschichte der Bildung
false

Stellt euch vor, es ist das 19. Jahrhundert, die Räder der Industriemaschinen drehen sich unaufhörlich, während Rauchschwaden den Himmel verdunkeln. In den engen Gassen der aufstrebenden Industriestädte herrscht ein geschäftiges Treiben, während die Arbeiter:innen in den Fabriken ihren schweißtreibenden Tätigkeiten nachgehen. Inmitten dieses turbulenten Zeitalters der Veränderung und des Fortschritts formte sich eine Gruppe von Menschen, die nicht nur den Dampf der Maschinen, sondern auch das Feuer des Wissens in sich trugen. Wir tauchen ein in die faszinierende Welt des Bildungsbürgertums, einer aufstrebenden Elite, die während der industriellen Revolution die Geschichte der Bildung neu schrieb. Diese gebildeten Köpfe, mit ihrem Durst nach Wissen und Bildung, prägten nicht nur die intellektuelle und kulturelle Landschaft ihrer Zeit, sondern auch die Entwicklung des Bildungssystems selbst.

(Quelle: Pixabay)

Mit Volldampf in ein neues Zeitalter

Die industrielle Revolution im 19. Jahrhunderts brachte tiefgehende Veränderungen mit sich, die die gesamte Gesellschaft und Wirtschaft umwälzten. Mit dem Aufkommen von Dampfmaschinen, der Einführung von Massenproduktionstechniken und dem Ausbau der Eisenbahninfrastruktur erlebte die Wirtschaft einen enormen Aufschwung. Diese Neuheiten gingen jedoch auch mit einer tiefgreifenden sozialen Umstrukturierung einher. Die Massenmigration von ländlichen Gebieten in die wachsenden Industriestädte führte zu einem dramatischen Anstieg der Bevölkerungsdichte und zur Entstehung von Armut und Elendsvierteln. Gleichzeitig formte sich eine neue soziale Schicht – die aufstrebende Mittelschicht. Durch den Zugang zu Arbeitsplätzen in Fabriken und Industrien konnten sich diese Menschen aus ärmeren Verhältnissen herausarbeiten und einen gewissen Wohlstand erlangen. Auch der Zugang zu handwerklicher und technischer Bildung wurde geschaffen. Die Klassentrennung wurde immer deutlicher, die sozialen Unterschiede zwischen den Arbeitern, dem aufkommenden Bürgertum und der privilegierten wohlhabenden Oberschicht wurden immer greifbarer. Die industrielle Revolution prägte nicht nur die wirtschaftliche Landschaft, sondern veränderte auch das soziale Gefüge und die Lebensumstände der Menschen grundlegend.

Die Industrialisierung führte zur Ausbildung einer modernen Klassengesellschaft. Die sozialen Schichten unterschieden sich dabei nicht nur in ökonomischer Hinsicht stark voneinander. Das Bürgertum und die Arbeiterschaft lebten sozial strikt voneinander getrennt: unterschiedliche Wohnverhältnisse und -orte, verschiedene Bildungsinstitutionen und kulturelle Lebenswelten, zwischen denen besonders im Kaiserreich nur wenige Berührungspunkte bestanden. Während das Bürgertum, bestehend aus finanziell unabhängigen Industriellen und akademisch gebildeten Bürgern, gehobenen Staatsdienern und Wirtschaftsleitern, versuchte, seinen gesellschaftlichen Führungsanspruch zu sichern, organisierte sich die Arbeiterschaft, die sich zunehmend ihrer gemeinsamen sozialen und politischen Interessen bewusst wurde. Man könnte hier ganz klassisch in “die Besitzenden” und “die Besitzlosen” unterteilen. Die Arbeiterschaft begann sich in Gewerkschaften, Konsum- und Bildungsvereinen zu organisieren und gründete die sozialdemokratische Partei, um für ihre Rechte und bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Leider entstand innerhalb der Arbeiterschaft eine Hierarchie, wobei gut verdienende, gebildete Facharbeiter eine privilegierte Position einnahmen und ungelernte und deutlich schlechter gestellte Arbeiter häufig benachteiligt wurden. Die Klassentrennung war demnach nicht homogen, sondern von sozialen Unterschieden, aber dennoch von einem Gefühl der Gruppenzugehörigkeit geprägt.

Alles Weitere zu den Epochen Reaktionszeit und Kaiserreich findet ihr bei LeMO.

Bildung + Bürgertum = Bildungsbürger?

Das damalige Bürgertum setzte sich aus akademisch gebildeten Bürgern, solchen im gehobenen Staatsdienst, freien Berufen und Wirtschaftsbürgern zusammen, die die neu entstandenen Fabriken und Großunternehmen leiteten. Es gab auch selbständige mittelständische Gewerbetreibende, die jedoch im Vergleich zum alteingesessenen Großbürgertum nicht dasselbe Ausmaß an Ansehen, Macht und Reichtum erreichten. Zwischengruppen mit gehobener, aber nicht universitärer Bildung sowie der expandierende Angestelltensektor ergänzten das Spektrum des Bürgertums. Insgesamt bildeten diese unterschiedlichen Klassen und Gruppen eine vielschichtige und differenzierte Klassengesellschaft innerhalb der neuen Gesellschaft.

Was genau ist jetzt eigentlich dieses Bildungsbürgertum? 

Das Bildungsbürgertum, bestehend aus gebildeten Bürgern, entwickelte sich im europäischen Raum, insbesondere in Deutschland, ab Mitte des 18. Jahrhunderts. Diese Schicht setzte sich vor allem aus evangelischen Pfarrern, Professoren, Ärzten, reichen Kaufleuten und leitenden Beamten zusammen. Das Bildungsbürgertum pflegte ein humanistisches Bildungsideal und engagierte sich in Staat und Gemeinwesen. Es wurde als eine gehobene kleinbürgerliche Elite betrachtet und prägte das kulturelle Klima durch ihre Bildung, ihren Konsum von Literatur, den Besuch von Konzerten und die Unterstützung der Künste. Die genaue soziale Kontur des Bildungsbürgertums ist schwer fassbar, da es sich um eine heterogene Gruppe handelt, die jedoch gemeinsame Interessen und kulturelle Aktivitäten teilt. Der Bildungsbürger betrachtet Bildung als Maßstab für die Entwicklung anderer Individuen und als Weg zur Integration in die bürgerliche Elite. Dieses Bürgertum arrangiert sich mit den bestehenden Machtverhältnissen und reflektiert kontinuierlich über das gute Leben. Es bezieht seine idealisierten Bilder aus der Kultur, die es konsumiert, und lebt seine Lebenseinstellungen an den öffentlichen Institutionen und Medien aus. Mehr zum Bildungsbürgertum findet ihr im Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik von Stangl. 

Das Bildungsbürgertum grenzte sich von anderen Bürgern insbesondere dadurch ab, dass es seine soziale und finanzielle Stellung nicht durch Erbschaft oder Ausbeutung erlangte, sondern durch eigene Arbeit und Bildung. Die Mitglieder des Bildungsbürgertums, wie zum Beispiel Akademiker, Unternehmer oder erfolgreiche Fachleute, konnten ihren Aufstieg in der Gesellschaft durch harte Arbeit, persönliche Leistung und Bildung erreichen. Sie legten großen Wert auf eine fundierte Ausbildung und pflegten ein humanistisches Bildungsideal. Im Gegensatz zu aristokratischen Eliten oder wohlhabenden Erbfolgen fühlte sich das Bildungsbürgertum als selbstgeschaffene und verdiente Schicht, die ihre soziale Position durch individuellen Einsatz erworben hatte. Diese Vorstellung von sozialem Aufstieg durch eigene Anstrengungen und Bildung prägte das Selbstverständnis und die Identität des Bildungsbürgertums innerhalb der Gesellschaft.

Falls ihr noch nicht genug habt, geht es hier zum humorvollen Science Slam von Matthias Warkus über die Bildungsbürger unserer Zeit:

Humanistisches Bildungsideal

Humanismus bezeichnet eine geistige Bewegung, die im 14. Jahrhundert in Italien entstand und sich über ganz Europa verbreitete. Sie richtete sich gegen die erstarrte Tradition der Scholastik und betonte die Bedeutung des Menschen, des Studiums von Geschichte und Sprache. Im 18. und 19. Jahrhundert entwickelte sich der Neuhumanismus, der die umfassende geistige und sittliche Bildung des Individuums betonte. Systematisch betrachtet zielt der Humanismus auf eine dem Menschen angemessene Gestaltung des Lebens ab und kann politisch-soziale Wirksamkeit haben. Besonders wichtig waren die Bedeutung von Bildung, Kultur und individueller Entfaltung für eine humanistische Gesellschaft. Der Grundgedanke dabei ist, dass Menschen und die Menschheit insgesamt fähig sind, sich positiv zu entwickeln und die menschliche Existenz zu verbessern. Dabei sind die Achtung der menschlichen Würde, Freiheit im Denken und Handeln, freie Meinungsäußerung sowie die Abwesenheit von Gewalt und Zwang wesentliche Prinzipien. Ein unterstützendes gesellschaftliches Umfeld und Bildung spielen eine wichtige Rolle bei der Verwirklichung des humanistischen Ideals freier Persönlichkeitsentfaltung.

Während der industriellen Revolution spielte der Humanismus und die Bedeutung von Bildung eine wichtige Rolle, insbesondere in Verbindung mit dem Bildungsbürgertum. Inmitten des rasanten sozialen und wirtschaftlichen Wandels erkannten viele Mitglieder des Bildungsbürgertums die Notwendigkeit einer umfassenden Bildung für individuelle Entfaltung und gesellschaftlichen Fortschritt. Sie legten großen Wert auf Bildung als Mittel zur Entwicklung der menschlichen Fähigkeiten und zur Förderung von Humanität, Vernunft und kritischem Denken. Das Bildungsbürgertum investierte in Schulen, Bibliotheken und Bildungseinrichtungen, um Bildung für eine breitere Bevölkerungsschicht zugänglich zu machen und den Bildungsstandards insgesamt zu verbessern. Durch ihre Unterstützung der Bildung trug das Bildungsbürgertum zur Herausbildung einer gebildeten Mittelschicht bei, die in der Lage war, den Anforderungen der industriellen Gesellschaft besser gerecht zu werden und gleichzeitig humanistische Werte wie Bildung, Toleranz und Fortschritt zu fördern.

Mehr über Bildungsideale im Wandel der Zeit findet ihr in unserem Artikel “Die Entstehung der Mündigkeit: Bildungsideale von der Antike bis heute” unserer Themenwoche Geschichte der Bildung.

false

“Schachmatt!” –  der König ist tot und das Spiel gewonnen. Dieses Ende lässt die Herzen von vielen Schachspieler:innen höher schlagen. Schach ist eines der bekanntesten Spiele der Welt, das bei Groß und Klein große Beliebtheit genießt. Dabei sind dem Strategiespiel keine Grenzen gesetzt – ob aus reinem Vergnügen oder um den großen Ehrgeiz zu stillen: Schach wird in weltweit vernetzten Schachvereinen, auf Turnieren, online über Schachserver und per Mail oder analog per Postkarte gespielt. Auch in Schulen nimmt die Zahl an Projekten, in denen Schach gespielt wird, immer weiter zu. Viele Schüler:innen und Lehrkräfte sind hier bereits zu Schachprofis geworden. Anlässlich des Weltschachtags am 20. Juli werfen wir in diesem Artikel genau hierauf einen Blick, stellen euch Schulkonzepte vor und zeigen euch weitere Ideen, wie ihr Schachspielen in eurem Unterricht einsetzen könnt.

Schach: Ein Strategiespiel mit vielen Vorteilen

Schach ist ein Denksport, der weltweit für viel Begeisterung sorgt. Dabei werden dem Strategiespiel einige Vorteile nachgesagt, die positive Auswirkungen auf die Leistungen und die persönliche Entwicklung der Spieler:innen haben sollen. So begünstigt Schach Konzentration und räumliches Denken, es stärkt Sozialkompetenzen wie Fairness und Frustrationstoleranz, die Lesefähigkeit, mathematisch-analytisches Denken und Rechnen. Auch auf die Entscheidungsfähigkeit hat Schach positive Auswirkungen, da hier jede:r Spieler:in für die eigenen Entscheidungen verantwortlich ist – ein Zug kann nicht zurückgenommen werden, sodass jede:r mit den Folgen klarkommen muss.

Nach Angaben der Deutschen Schachjugend gibt es in Deutschland rund 60.000 Kinder und Jugendliche, die an Schulen in AGs oder auch im Unterricht als Pflicht- oder Wahlpflichtfach Schach spielen. Wie genau das aussehen kann, zeigen die Bundesländer Bremen und Hamburg: Hier haben viele Schulen seit mehreren Jahren eine eigene Schachtradition – das Brettspiel ist hier fest in den Stundenplan verankert.

Das Motto der Bremer Schulen: “Schach macht schlau!”

Für viele Grundschüler:innen in Bremen gehört Schachspielen seit mehreren Jahren zum wöchentlichen Unterricht dazu: 2018 wurde das größte Pilotprojekt “Schach macht schlau!” zur Einbindung von Schach im Unterricht gestartet, bei dem pro Woche eine Stunde Schach angeboten wird. Dabei verfolgt das Projekt ein klares Ziel: “Uns geht es darum, alle Kinder zu erreichen und sie zu stärken in ihren Bildungschancen und ihren schulischen Leistungen. Schach ist ein wunderbares Spiel, um den Unterricht zu unterstützen”, so der Projektinitiator und Ex-Fußballprofi Marco Bode.

Zahlreiche Schüler:innen auf dem diesjährigen Schachturnier (Quelle: schachmachtschlau)

Für den Einstieg in die Welt rund um das Brettspiel werden Schüler:innen langsam an eine Schachfigur nach der anderen herangeführt und lernen ihre Bedeutung sowie ihre Bewegungsmuster kennen. Unterstützt werden sie dabei durch entsprechende Arbeitsbücher, Software und Workshops. Das Besondere dabei ist, dass die Lehrkräfte bei diesem Lernprojekt selbst die Schachvermittelnden sind. Aber keine Angst: Sie selbst müssen dafür keine Expert:innen sein, sondern lernen hier gemeinsam mit ihren Schüler:innen. Zusätzlich werden sie in entsprechenden Workshops und mit speziellem Lehrmaterial vorbereitet. Traditionell abgeschlossen wird jedes Schuljahr seit 2018 mit einem Open-Air-Schachturnier auf dem Bremer Marktplatz: Zum Ende des diesjährigen Schuljahres traten am 19. Juni rund 1.000 Grundschüler:innen aus 43 Schulen in Teams gegeneinander an.

Schach als Fach an den Schulen Hamburgs

Auch in Hamburg haben Schachturniere eine längere Tradition – am bekanntesten ist das größte Schulschachturnier der Welt, das “Alsteruferturnier”: Hier treten Schüler:innen des rechten Alsterufers gegen Kontrahent:innen der linken Seite seit der ersten Auflage 1958 an. Dieses Jahr haben sich für das Turnier am 21. Juni auf dem Rathausmarkt über 3.000 Teilnehmende am Schachbrett gemessen.

An vielen Schulen Hamburgs gehört Schach mittlerweile auch als fester Bestandteil in den Unterricht: Zum Beispiel hat Grundschule Genslerstraße Schach seit 2007 in den Unterricht integriert und seit 2011 als festes Schulfach im Lehrplan umgesetzt, das in allen vier Jahrgangsstufen unterrichtet wird. Das Schachkonzept der Schule setzt dabei den Schwerpunkt auf das pädagogische und inklusive Potenzial des Spiels und differenziert in zwei Leistungsgruppen sowie Grundkurse. Zusätzlich werden an den Nachmittagen weitere offene Schachgruppen angeboten. Zusammen mit fünf weiteren Hamburger Schulen gehört die Grundschule zu den “Deutschen Schachschulen” – ein Qualitätssiegel, das von der Deutschen Schachjugend nach einem strengen Auflagenkatalog vergeben wird.

Schach macht Schule – Einsatzmöglichkeiten für euren Unterricht

Habt ihr Interesse daran bekommen, Schach auch in euren Unterricht aufzunehmen? Der erste Schritt Richtung Organisation fängt bei euch an, weswegen ihr auch noch einen Schritt weitergehen könnt: Werdet zu Schachexpert:innen! Nutzt das Angebot der Deutschen Schulschachstiftung und lasst euch mit dem Schulschachpatent ausbilden. So stellt ihr sicher, dass ihr vor Beginn eures Schachunterrichts bestens auf die Lerneinheiten vorbereitet seid. Aber auch das gemeinsame Lernen mit euren Schüler:innen kann große Vorteile haben, so wie es die Schulen in Bremen machen.

Als Nächstes könnt ihr euch mit einer AG weiter an das Schachspiel herantasten: Das Angebot könnt ihr dabei entweder an bestimmte Jahrgangsstufen anpassen oder für alle Klassen offen gestalten. Im Laufe der Zeit werdet ihr merken, was gut von den Schüler:innen angenommen wird und besser funktioniert. Zusammen könnt ihr in der AG in die Welt des Schachs einsteigen und diese danach immer weiter erkunden. Lasst euch hier von dem Angebot der Deutschen Schulschachstiftung und dem Bremer Projekt unterstützen, die euch auf ihren Websites unterschiedliche Unterrichtsmaterialien und weitere hilfreiche Arbeitsblätter kostenlos bereitstellen, auf die ihr für eure AG-Planung zurückgreifen könnt.

Für ausreichend Spaß zwischen den Unterrichtsstunden ist Outdoor-Schach auf dem Schulhof eine innovative Idee. Auf einem großen Spielfeld mit ebenso großen Spielfiguren  können Schüler:innen auch in den Pausen ihr Können unter Beweis stellen, ganz ohne Druck.

Der nächste größere Schritt? Integriert Schach als festen Bestandteil in euren Schulplan. Hier könnt ihr euch Bremen und Hamburg zum Vorbild nehmen – die Bundesländer haben vorgemacht, wie Schach zum Fach werden kann. Hier könnt ihr ein Schuljahr festlegen, in dem ihr einen entsprechenden Testdurchlauf durchführt, Zeitraum und Umfang festlegt sowie am Ende des Durchlaufs Rückmeldungen von Schüler:innen und Eltern einholt, um zu entscheiden, ob Schach als Fach in eure Schulen einzieht. Da es sich hierbei um ein umfangreiches Vorhaben handelt, könnt ihr euch beispielsweise durch das Lehrteam der Deutschen Schulschachstiftung beraten lassen, die sich mit der Organisation und Einrichtung des Schachangebots an eurer Schule auskennen und euch unterstützen können.

Egal ob Schach als Schul-AG oder Fach: ein Schachturnier sorgt in beiden Formen bei euren Schüler:innen für große Begeisterung. Eine Möglichkeit wäre, dass ihr kleine Turniere an eurer Schule anbietet, die ihr zum Beispiel auch zum Abschluss eines Schuljahres veranstalten könnt. Das gibt allen Schüler:innen einen besonderen Ansporn, für sich selbst oder im Team den großen Sieg auf dem Schachbrett zu ergattern. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass ihr als Schule ein Team formt und mit diesem an größeren Schachturnieren teilnehmt. Vielleicht gibt es in eurer Stadt oder Umgebung entsprechende Veranstaltungen, bei denen ihr als Schulteam gegen andere Schulen antreten könnt. Auch lokale Schachvereine können für euch eine Anlaufstelle sein, zum Beispiel gibt es eine Vereinsdatenbank der Deutschen Schachjugend, über die ihr suchen könnt.

Könnt ihr euch vorstellen, Schach als AG oder sogar als Unterrichtsfach an eurer Schule anzubieten oder gibt es bereits ein Angebot an eurer Schule? Teilt uns eure Gedanken in den Kommentaren mit!

Geschichte der Bildung
false

Mädchen kochen und kümmern sich um die Kinder, Jungen arbeiten. Im letzten Jahrhundert war das in Deutschland für die meisten Familien der Alltag. Heute ist das anders und Mädchen und Jungen haben die gleichen Chancen auf schulische Bildung und den Erwerb eines Hochschulzugangs. Wie kam es zu diesem Wandel, der die Geschlechtergerechtigkeit in der Bildung gefördert hat und was hieß Bildung vor 100 Jahren für Männer und Frauen? Im Rahmen der Themenwoche “Geschichte der Bildung” werden die geschlechtsspezifischen Unterschiede im Bildungssystem näher beleuchtet.

Noch in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts war der Erwerb des Abiturs und damit die Möglichkeit einer akademischen Karriere fast ausschließlich Jungen vorbehalten. Der Besuch einer sekundären Schuleinrichtung war für Mädchen nicht vorgesehen, weil das traditionelle Rollenbild sie in Haushalt und Kindererziehung festhielt. Durch die Einführung des dreigliedrigen Schulsystems (Hauptschule, Realschule und Gymnasium) hatten Mädchen zwar Zugang zu einem höheren Bildungsabschluss, wurden aber aufgrund gesellschaftlicher Rollenverteilungen meist nicht ausreichend ermutigt und gefördert.

Schulbildung von Mädchen und Jungen im Nationalsozialismus

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden Schulen in Deutschland stark durch die nationalsozialistische Ideologie geprägt. Die schulische Trennung von Jungen und Mädchen spielte in dieser Zeit eine entscheidende Rolle. Die Bildung von Mädchen war auf ihre zukünftige Position als Ehefrau und Mutter fokussiert, wodurch der Unterricht hauptsächlich aus praktischen Fähigkeiten, wie Kochen, Hauswirtschaft und Nähen bestand. Inhalte, die auf einen Universitätsbesuch oder Beruf vorbereiten könnten, waren hier zweitrangig. Der Unterricht für Jungen diente der Vorbereitung auf eine militärische oder akademische Karriere. Naturwissenschaften, Technik und Mathematik waren nützliche Bereiche, auf die der Unterricht von Jungen ausgerichtet war.

Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden umfangreiche Bildungsreformen statt, die den Grundstein für die Chancengleichheit zwischen Jungen und Mädchen gelegt haben. Ein immer größer werdendes Bildungsbewusstsein in der Gesellschaft und die wirtschaftliche Notwendigkeit von Fachkräften führte dazu, dass Bildung als allgemeines Grundrecht angesehen wurde. In der DDR wurden Mädchen und Jungen ab 1945 gemeinsam unterrichtet und haben größtenteils auch die gleichen Inhalte vermittelt bekommen. Ein besonderer Fokus lag hier auf Naturwissenschaften und Technik, aber auch handwerkliche Fertigkeiten wie zum Beispiel Gärtnern standen auf dem Stundenplan. Das Bildungssystem der DDR war darauf ausgelegt, “vollwertige Mitglieder der sozialistischen Gesellschaft” zu erziehen. In der BRD wurden Mädchen und Jungen zu dieser Zeit noch weitestgehend getrennt voneinander unterrichtet und erst Ende der 1960er Jahre wurde die Koedukation zur Norm. 

Heute besuchen sogar mehr Mädchen als Jungen ein Gymnasium und schließen es mit dem Abitur ab. Außerdem erhalten Mädchen im Schnitt bessere Schulnoten als Jungen. Sind diese Unterschiede auf tatsächliche Leistungsunterschiede zwischen den Geschlechtern zurückzuführen oder findet nun womöglich eine strukturelle Benachteiligung von Jungen statt?

Gibt es Gründe für die unterschiedlichen schulischen Leistungen?

Unterschiede in der schulischen Leistung von Mädchen und Jungen ergeben sich sowohl aus angeborenen, biologischen Faktoren als auch aus anerzogenen Verhaltensweisen. Das weibliche Gehirn reift in der Regel etwas früher heran und verschafft Mädchen im Schnitt vor allem in sprachlichen Bereichen einen Vorsprung. Die Stärken von Jungen hingegen liegen etwas häufiger im verbal-räumlichen Denken. Doch diese neurologischen Unterschiede sind keine Gewissheit für tatsächlich unterschiedliche Leistungen im Schulalltag. Viel wichtiger sind das soziale Umfeld, individuelle Förderung und Vorbilder, die Schulkindern eine Orientierung bieten.

Ein wichtiger Aspekt in der Debatte um Leistungsunterschiede zwischen Mädchen und Jungen ist das Rollenbild, das Kindern heutzutage vorgelebt wird. Mädchen sind eher dazu geneigt, in der Freizeit zu lesen und sich Autoritätspersonen gegenüber respektvoll zu verhalten als Jungen. Diese bekommen teilweise in ihrem Umfeld „typisch männliche“ Verhaltensweisen vorgelebt, wie zum Beispiel einen erhöhten Fokus auf Sport als auf Literatur und insgesamt ein eher lautes Gemüt. Diese Verhaltensweisen können bei Lehrkräften dazu führen, dass Mädchen als disziplinierter und fleißiger wahrgenommen werden. All diese Aspekte sind jedoch lediglich ein Trend und keineswegs auf jeden Schüler und jede Schülerin einer Klasse zutreffend.

Bis vor wenigen Jahrzehnten waren Mädchen im deutschen Bildungssystem noch strukturell benachteiligt. In Deutschland konnten diese unterschiedlichen Voraussetzungen mittlerweile behoben werden, sodass Mädchen sogar häufig bessere Leistungen erzielen als männliche Mitschüler. Weltweit gesehen ist das Thema geschlechtergerechte Bildung jedoch noch längst nicht überall gängige Praxis.

Wie sehen Bildungschancen für Mädchen weltweit aus?

Bildung eröffnet Chancen auf finanzielle Sicherheit, soziale Gleichberechtigung und bietet vielen Kindern einen geschützten Raum. Doch in einigen Teilen Afrikas, Asiens und des Nahen Ostens sind Mädchen häufig mit Herausforderungen konfrontiert, wenn es um den Besuch einer Schule geht. Eine frühe Heirat, Kinderarbeit, geschlechtsspezifische Gewalt und Diskriminierung sind Faktoren, die ihre Bildungschancen stark beeinflussen. In einigen Gemeinschaften wird die Bildung von Töchtern als weniger wichtig angesehen als die ihrer männlichen Geschwister, besonders wenn es an finanziellen Ressourcen fehlt. Geschlechtsspezifische Barrieren wie fehlende sanitäre Einrichtungen für Mädchen oder kulturelle Vorurteile können den Zugang zu Bildung weiter erschweren. Beispielsweise können in einigen Ländern südlich der Sahara rund ein Fünftel der Mädchen keine Grundschule besuchen (21,4 Prozent), weil familiäre, wirtschaftliche und gesellschaftliche Faktoren sie daran hindern und weibliche Vorbilder im schulischen und politischen Kontext oft fehlen. Stattdessen kommt Mädchen häufig sehr früh die Rolle der Hausfrau und Mutter zu. Und das hat Konsequenzen! Die Benachteiligung von Mädchen im Bildungssystem verwehrt vielen die Chance auf finanzielle Unabhängigkeit, die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und die Möglichkeit einer angemessenen Beschäftigung. Dadurch wird der Zyklus der Armut weiter verstärkt und soziale und wirtschaftliche Ungerechtigkeiten bestimmen die gesellschaftliche Entwicklung.

Insgesamt ist es lohnenswert, einen Blick auf Geschlechtergerechtigkeit im Bildungssystem zu werfen und Stereotypen kritisch zu hinterfragen. Ein Mädchen, das nur Kochen und Nähen lernt oder ein Junge, der gegen Lehrkräfte rebelliert, sind Vorurteile, die im Schulalltag nichts mehr zu suchen haben sollten. Vielmehr muss auf individuelle Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler eingegangen werden, damit jedes Kind unabhängig vom Geschlecht die gleichen Chancen auf Bildung erhält.

Was sind eure eigenen Erfahrungen bezüglich unterschiedlichem Verhalten von Mädchen und Jungen im Unterricht? Schreibt es gerne in die Kommentare!

false

Berlin. Das Berliner Schulsystem soll durch den Religionsunterricht ergänzt werden. Die Koalition aus CDU und SPD in der Hauptstadt plant in ihrem Koalitionsvertrag, Religion als Wahlpflichtfach ab der siebten Klasse anzubieten. Als nicht religiöse Alternative soll auch Lebenskunde angeboten werden.  

Auch wenn Religionsgemeinschaften bestätigen, dass es zu Gesprächen gekommen ist, ist gerade mal jede:r fünfte Berliner:in Mitglied der evangelischen oder katholischen Kirche. Trotz der steigenden Schüler:innenzahl von 346.000 auf 389.000 sank das Interesse am bisher freiwillig angebotenen Religionsunterricht. 2009 scheiterte die Initiative  ‘Pro-Reli’ der berliner CDU  kläglich an einem Volksentscheid, bei dem 51,3 Prozent der Befragten mit “Nein” gestimmt haben.  

Eine offene Frage bleibt, woher die Lehrkräfte für den Religionsunterricht kommen sollen. Katharina Günter-Wünsch, Bildungssenatorin der CDU, spricht jetzt bereits von 1.500 fehlenden Lehrkräften, und selbst kirchliche Institutionen melden einen Mangel an Lehrkräften für den freiwilligen Religionsunterricht. Berlin ist somit das bisher einzige Bundesland gewesen, in dem Religion nicht als ordentliches Schulfach innerhalb der Schulzeit vorgesehen ist. 

So schnell wie Gott in der Bibel die Welt innerhalb einer Woche erschuf, ist der Plan aber lange nicht umsetzbar. Sollte sich die Idee der Schwarz-Roten Fraktion durchsetzen, so ist allerdings erst 2025 mit dem zusätzlichen Schulfach zu rechnen.

false
„Zugleich streng und erfindungsreich, abstrakt und universal, diskriminierend und demokratisch, alt und im ständigen Wandel, scheu und sozial, schwierig und kinderleicht – alles das ist Mathematik.“ (Cédric Vellani, Gewinner der Fields-Medaille 2010)

12 von 8 Menschen sind mit Mathematik total überfordert

Wohl kaum ein anderes Schulfach polarisiert so sehr wie Mathematik. Über Generationen hinweg hat das Unterrichtsfach einen schlechten Stand. 63 Prozent des gesamten Nachhilfe-Volumens fließen in diese unbeliebte Disziplin. Tatsächlich ist Mathematik sogar das einzige Schulfach, das Schüler:innen und Eltern gleichermaßen mit einer wissenschaftlich nachgewiesenen Angst plagt. Doch worin liegt diese starke Ablehnung begründet? Kleine Kinder haben zumeist noch Spaß an Zahlen. Die Mengen, mit denen sie arbeiten, sind überschaubar, der Bezug zur Realität greifbar. Das ändert sich mit zunehmender Komplexität der Rechenaufgaben: Häufig scheitert es dann an der Übersetzung vom Abstrakten in ein konkretes (mathematisches) Problem. „Kein Mensch kann auf Dauer nur abstrakt denken, ein Schüler muss wissen, was er da tut, sonst ist er verloren,“ meint auch der Komplexitätsforscher Stefan Thurner. Doch wie als Lehrkraft alle Kinder ins Boot holen und die Mathematik ansprechend sowie realitätsnah gestalten? In diesem Artikel stellen wir euch Tipps und Ressourcen zur besseren Vermittlung des unbeliebten Rechenfachs vor. 

Tipp 1: Alles eine Sache der Einstellung 

Zwischen Algebra, pq-Formel und quadratischen Gleichungen kann der Realitätsbezug schon einmal in den Hintergrund geraten. Dieser ist jedoch wichtig, um die Schüler:innen für die Materie zu begeistern, denn wenn Kinder sich für etwas interessieren, dann wollen sie es auch lernen. 

Fast alles, was uns umgibt, ist Zahl: Von der Entstehung des Universums, übers Ökosystem bis hin zu unserem eigenen Körper. Es ist diese Tatsache, die Zahlen und Mathematik so unerlässlich und spannend machen. Nehmt euch also vielleicht zu Beginn der nächsten Stunde oder Unterrichtseinheit einmal die Zeit, euren Schüler:innen dies vor Augen zu führen. 

Und auch in unserem Alltag steckt haufenweise Mathematik, das beginnt schon morgens mit dem Blick auf den Wecker. Überlegt doch einmal gemeinsam mit eurem Mathe-Kurs, wo ihr im alltäglichen Leben auf die Mathematik zurückgreift. 

Tolle Inspirationen dazu findet ihr unter anderem in diesen beiden Büchern:

Warum Mathematik (fast) alles ist: ... und wie sie unser Leben bestimmt von Kit Yates

Mathematik bestimmt unseren Alltag – und meistens merken wir gar nichts davon. Doch wenn wir verstehen, wo und wie die Welt der Zahlen unser Leben beeinflusst, können wir bessere Entscheidungen treffen: Wo sollte man nach einem freien Platz im Zug suchen? Welche Schlange im Supermarkt ist die schnellste? Und wann sollten wir uns besser nicht auf vermeintliche mathematische Gewissheiten stützen? Der junge Ausnahmemathematiker Kit Yates beantwortet diese Fragen und erzählt zugleich kuriose Geschichten, die zeigen: Bei Mathematik geht es manchmal wirklich um Leben und Tod.

Das ist alles Mathe! von Johnny Ball

Willkommen in der verrückten Welt der Zahlen! Dieses kunterbunte Mathe-Buch entführt Kinder in das spannende Mathematik-Universum und präsentiert in witzigem Layout kompaktes Mathematik-Wissen. In anschaulichen Alltagsbeispielen erfahren Mathe-Begeisterte, wieso eine Stunde 60 Minuten hat oder seit wann es die Null gibt! Dazu gibt es knifflige Denkaufgaben, Rätsel und Tricks, die das mathematische Verständnis schulen.

Tipp 2: Selbst Einstein hatte mal ne 4 in Mathe

Auch wenn es sich hierbei um ein sich hartnäckig haltendes Gerücht handelt, kann es durchaus hilfreich sein, den Druck aus dem Mathematiklernen herauszunehmen. Klar, das Curriculum ist eng getaktet und auf individuelle Förderbedürfnisse kann kaum eingegangen werden. Umso wichtiger ist es, dass eure Schüler:innen ihren individuellen Lerntyp kennen: Der visuelle, der auditive, der motorische und der kommunikative Lerntyp, sie alle sprechen unterschiedlich auf verschiedene Vermittlungsformen an. Optimalerweise setzt ihr im Unterricht abwechselnd unterschiedliche Formate ein, damit alle Schüler:innen angesprochen werden. So sind Frage-Antwort-Spiele wie ein Interview oder ein Mathe-Quiz optimal für den kommunikativen Lerntyp geeignet. Der motorische Lerntyp kommt beim Abschreiten des 1x1 durch den Raum auf seine Kosten. Gebt doch zur nächsten Stunde einmal die Hausaufgabe, dass eure Schüler:innen ihren Lerntyp herausfinden sollen. Hier findet ihr einen geeigneten Test. 

Tipp 3: Spiel mir das Lied vom Satz des Pythagoras 

Natürlich ist es zeitlich unmöglich, alle Themen Lerntyp-spezifisch aufzubereiten und zu vermitteln, weswegen ihr eure Schüler:innen zusätzlich dazu motivieren solltet, den Unterrichtsstoff Zuhause zu wiederholen. Eine tolle Möglichkeit bieten da Youtube-Erklärvideos, die man ganz einfach an die eigene Lerngeschwindigkeit anpassen und beliebig häufig wiederholen kann. 

Mathe by Daniel Jung

Daniel Jung ist vor allem für seine Mathe-Lernvideos auf YouTube bekannt. Egal ob Vektoren, Bruchrechnung, Gleichungssysteme oder Stochastik, Jung deckt Stoff ab Klasse 5 bis in die Oberstufe ab. Sogar Student:innen finden auf seinem Kanal Hilfe bei Matheproblemen. Mittlerweile kann man sich durch über 3000 Videotutorials auf seinem YouTube-Kanal klicken.

Quelle: Youtube

DorFuchs 

DorFuchs, bürgerlich Johann Carl Beurich, hat schon Millionen Zuschauern mit seinen Mathe-Liedern beim Lernen geholfen. Was skurril klingt, ist genauso einfach wie genial: Beurich schnappt sich komplizierte mathematische Themen und komplexe Formeln und wandelt sie in einprägsame Lieder mit Ohrwurmfaktor um. Seine Videos wurden bereits 48.856.893 Mal aufgerufen. Vor allem für den auditiven Lerntyp sind diese Videos bestens geeignet.

Quelle: Youtube

Tipp 4: Auf spielerische Vermittlung setzen 

Was alle Lerntypen gemeinsam haben: Spielerisch lernen sie viel schneller und effizienter. Auf der Seite des Bildungsservers findet ihr einen Link zu hunderten praktischen Mathe-Spielen, kategorisiert nach ihrem Vorbereitungsaufwand, der Anzahl der Teilnehmer:innen, ihrer didaktischen Funktion und dem entsprechenden Arbeitsaufwand. Digitaler geht es bei matheretter.de zu. Die Website bietet neun kostenlose Mini-Rechenspiele, die keiner Registrierung bedürfen. Die Seite kann bequem über PC oder Tablet aufgerufen werden und bietet Spiel- und Lernspaß für verschiedene Altersgruppen: Vom Tiere zählen für die Jüngeren, über Zahlenmauern bis hin zum Quiz der Funktionen für die Älteren. Zusätzlich kann der Einsatz von Mathe-Apps hilfreich sein. Im AppStore gibt es eine Vielzahl solcher (meist kostenpflichtigen) Apps, die die Schüler:innen Zuhause beim Lernen, aber auch euch Lehrkräfte in der Schule bei der Vermittlung von komplexen Inhalten unterstützen können. 

Simpleclub 

Simpleclub ist die beliebteste Lern App unter Schülerinnen und Schülern in Deutschland und wirbt damit, dass neun von zehn Nutzer:innen ihre Noten mit simpleclub verbessern. Die App lockt mit Lernvideos, interaktiven Animationen, fertigen Zusammenfassungen, individuellen Lernplänen uvm. Darüber hinaus bietet sie auch einige Funktionen für Lehrkräfte und verspricht, die Unterrichtsvorbereitungen zu erleichtern, den Unterricht abwechslungsreicher zu gestalten und die Motivation der Klasse zu steigern. Wer sich für das vollumfängliche Leistungsspektrum der App interessiert, kann kostenlos das simpleclub Handbuch für den digitalen Unterricht herunterladen. 

Studyly 

Studyly ist eine interaktive Mathematik-App, die die Stärken und Schwächen der Lernenden erkennt und sich dem individuellen Lernniveau anpasst. Die App ist sowohl für die Nutzung durch die Schüler:innen zu Hause, als auch in der Schule ausgelegt. Für Lehrkräfte verfügt die App über 25.000 Aufgaben, alle inklusive komplett ausgearbeiteter Hinweise und Lösungswege, die bequem mittels weniger Klicks als Hausaufgaben aufgegeben werden können. Die Aufgaben werden dann automatisch korrigiert und die Ergebnisse rückgemeldet. So könnt ihr euch ganz auf den Unterricht konzentrieren. Hier gelangt ihr zu einem kostenlosen Probemonat. 

Tipp 5: Raus an die frische Luft

Dieser Tipp ist simpel, aber effizient: Raus aus dem beengten Klassenzimmer und Mathematik praktisch – im Rahmen einer Exkursion – erfahren. Der Bildungsserver Rheinland-Pfalz hat auf seiner Website zahlreiche geeignete Ausflugsziele zur Vermittlung mathematischer Inhalte aufgelistet, auch über die eigenen Landesgrenzen hinaus. Zusätzlich könnt ihr in unseren Top-Listen Exkursionsziele für die Bundesländer Berlin, Bremen, Brandenburg, Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen finden, die ebenfalls dazu geeignet sind, die Mathematik-Kompetenzen eurer Schüler:innen zu steigern. 

Mathematik ist und bleibt eines der komplizierteren Unterrichtsfächer, das einer intensiven Auseinandersetzung sowie einem gesunden Interesse an der Disziplin bedarf. Wir hoffen, euch das nötige Werkzeug an die Hand gegeben zu haben, um alle Schüler:innen eurer Klasse abzuholen und für das Fach zu begeistern. 

Wie hilfreich findet ihr die vorgestellten Tipps und Ressourcen? Habt ihr darüber hinaus weitere Ideen für eine interessante und ansprechende Unterrichtsgestaltung? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

false

„Das Internet ist für uns alle Neuland”. Das sagte unsere ehemalige Bundeskanzlerin noch 2013 über die Situation der Digitalisierung in Deutschland. Auch wenn das zugegeben nun schon ein paar Jahre her ist, fühlt es sich oft so an, als hätte sich an dieser allgemeinen Auffassung nicht viel geändert. Der Digitalisierungsprozess im Bildungssystem zieht sich aufgrund mangelnder Unterstützung immer weiter in die Länge. Während des Lockdowns in der Corona-Pandemie mussten Schulen und Lehrkräfte deshalb oft kreativ werden und selbst Lösungen für eine funktionierende Kommunikation und Organisation des Unterrichts finden: Um Schüler:innen einen geregelten Tagesablauf zu bieten, um ihnen weiter die Möglichkeit zur Weiterbildung geben  zu können, um sie in der schwierigen Zeit nicht alleine zu lassen.

Nun ist das vorbei. Schulen haben wieder geöffnet und der Unterricht kann in gewohnter Form stattfinden. Trotzdem haben wir, neben den vielen negativen Erlebnissen in den letzten Jahren, durch die Homeschooling-Erfahrung eine Erkenntnis gewonnen: Online Lernen als solches ist nicht das Problem. Ganz im Gegenteil! Durch das Einbinden digitaler Elemente in den Unterricht bieten sich viele neue Möglichkeiten, Schüler:innen individuell zu fördern, ihnen komplexe Sachverhalte bildlicher näherzubringen und sie für die Unterrichtsthemen begeistern zu können. Aus diesem Grund setzen immer mehr Schulen und Lehrkräfte auch heute noch auf immer mehr digitale Konzepte in ihrem Unterricht.

Eine der Möglichkeiten, das umsetzen zu können, ist Moodle. In diesem Artikel möchten wir euch diese Plattform deshalb etwas näher vorstellen und konkrete Tipps und Tricks zur bestmöglichen Nutzung verraten.

Was ist Moodle eigentlich?

Moodle ist eine Open-Source basierte Lernplattform, die verschiedene Formen des Online-Lernens ermöglicht. Das weltweite Software-Entwicklungsprojekt soll dabei einen konstruktivistischen Lehr- und Lernansatz unterstützen und damit zur Förderung aller Schüler:innen beitragen. Bereits seit 2002 unterstützt die Plattform mit einem breit aufgestellten Angebot kooperative Lernmethoden und organisatorischen Gestaltungsmöglichkeiten und ermöglicht es Lehrer:innen damit, Online-Lernen in ihr Unterrichtskonzept zu integrieren. 

Eingesetzt werden kann Moodle dabei sowohl mit Tools für das Lernen wie online durchgeführte Tests oder Aufträge, als auch für die Organisation des Unterrichts. Beispielsweise können Dateien hochgeladen werden, Hausaufgaben oder Arbeitsaufträge online eingesehen und Gruppen- und Arbeitsteilungen erleichtert werden. Anders ausgedrückt: Die Plattform dient als Zentralstelle für alle Infos und Dateien, welche ihr und eure Schüler:innen für ein erfolgreiches Lernerlebnis benötigt. 

Der große Vorteil dieser Art der Unterrichtsgestaltung: Auf diese Weise können die Anforderungen und gegebenen Informationen an den Wissens- und Fähigkeitsgrad von einzelnen Schüler:innen angepasst werden. Die Wissbegierigen können sich selbstständig zusätzliche Infos oder Aufgaben zu den besprochenen Themen holen, während die Kinder, die etwas mehr Zeit oder Unterstützung brauchen, diese in Form von angepassten Aufgaben und zusätzlichen Erklärungen ebenso jederzeit abrufen können. So bleibt keine:r eurer Schüler:innen zurück und alle können produktiv und motiviert Neues lernen. 

Außerdem löst Moodle damit die während der Corona-Pandemie aufgekommene Frage, wie man Lernen besser zeit- und ortsunabhängig gestalten kann, da alle Daten von euren Schüler:innen jederzeit abgerufen werden können. 

Nutzen könnt ihr Moodle sowohl am PC, als auch auf dem Tablet oder Smartphone. 

Allgemeine Funktionalitäten von Moodle umfassen dabei: 

  • Ein personalisierbares Dashboard, um den Überblick über alle Kurse zu bewahren
  • Kommunikation und Kollaboration mit anderen Kursteilnehmer:innen in Foren, Wikis und Datenbanken
  • Einfaches Erstellen und Bearbeiten von Texten mit dem Text-Editor 
  • Hochladen von Dateien sowohl vom Speicher des Rechners, als auch von Cloud-Diensten wie Google Drive
  • Überblick über alle Termine, ob privat oder im Klassenverband, mit dem Moodle Kalender
  • Das einfache Nachvollziehen von Lernfortschritten eurer Schüler:innen 

Habt ihr Lust bekommen, Moodle in euren Unterricht zu integrieren? Die Seite Lehrer:innenfortbildung Baden-Württemberg hat für euch die ersten Schritte zur Installation und Einrichtung von Moodle zusammengefasst und alle Grundlagen erklärt.

Nun seid ihr sicher gut vorbereitet und könnt loslegen, euren Unterricht mit Moodle zu digitalisieren. Hierfür haben wir euch nachfolgend interessante Tipps und Tricks zusammengestellt, mit denen ihr euer Moodle-Können auf die nächste Stufe heben könnt. 

Tipp 1: Gruppen erstellen 

Ihr wollt eine Gruppenarbeit durchführen oder einzelne Aufgaben auf verschiedene Schüler:innen verteilen und möchtet dafür eure Klasse in kleinere Gruppen aufteilen? Bei Moodle könnt ihr innerhalb eures Kurses, also eurer Klasse, beliebig große Teilgruppen erstellen und diesen dann entsprechend verschiedene Arbeitsaufträge zuteilen oder Dateien sichtbar, beziehungsweise  unsichtbar machen. 

Im ersten Schritt geht ihr hierfür auf eure Kursübersicht und wählt anschließend „Teilnehmer” aus. Habt ihr nun eure Teilnehmerliste, gelangt ihr über das Einstellungs- also “Zahnrad”-Symbol im nächsten Schritt zu weiteren Funktionen. Hier könnt ihr die Kategorie „Gruppen” auswählen. Nun habt ihr zwei verschiedene Möglichkeiten: Entweder legt ihr die einzelnen Gruppen von Hand an, oder ihr nutzt die automatische Anlegefunktion. In dieser könnt ihr euch entscheiden, ob die Gruppen nach der gewünschten Anzahl der Schüler:innen pro Gruppe, oder aber nach von euch ausgewählten Mitgliedern verteilt werden sollen. 

Nachträglich können die Zusammensetzungen der Gruppen unter „Nutzer verwalten” bearbeitet werden. 

Möchtet ihr die Gruppen zusätzlich in umfassende Gruppierungen aufteilen, ist auch dies möglich. Einfach unter dem Menüpunkt „Gruppierungen” eine Neue erstellen, die gewünschten Gruppen auswählen, bestätigen und fertig ist die Aufteilung eurer Klasse. 

In diesem Video könnt ihr euch die genauen Schritte zum Erstellen von Gruppen noch einmal ansehen.  

Tipp 2: Audiodateien hochladen

Möchtet ihr euren Unterricht, den Test oder die Hausaufgabe etwas auflockern und eine Audio- oder Videodatei in eure Aufgabe mit einbauen? Das ist eine tolle Variante, um Gelerntes nochmals zu visualisieren oder durch Audioelemente neue Facetten in das Thema zu bringen und dabei Schüler:innen mit abwechslungsreichen Unterrichtsmaterialien zu begeistern. Auch das ist mit Moodle ganz einfach machbar. 

Öffnet zuerst die bereits angelegte Aufgabe, in der ihr die Datei hinzufügen möchtet. Wählt dann den Menüpunkt „Medien einfügen” aus und klickt anschließend auf „Audio, Video oder Applet wählen”. Nun solltet ihr die gewünschte Datei ganz einfach vom Speicher eures Gerätes auswählen und einsetzen können und müsst die Ausgabe anschließend nur noch speichern. 

Wichtig ist dabei zu beachten, dass es nur möglich ist, Audiodateien in MP3-Format hochzuladen. Sollten eure Audioelemente in einem anderen Dateiformat abgespeichert sein, könnt ihr sie in einem kostenlosen Converter in MP3-Form umwandeln. 

Dieses Video zeigt euch noch einmal genau, wie das Hochladen von Audiodateien funktioniert.

Tipp 3: Abstimmungen erstellen

Ihr möchtet mit eurer Klasse eine Klassenfahrt oder Exkursion planen und wollt euch ein Bild über die Meinung eurer Klasse verschaffen? Dann könnt ihr auf Moodle online eine Abstimmung starten. 

Hierfür müsst ihr im ersten Schritt „Material oder Aktivität anlegen” auswählen und anschließend die Unterkategorie „Abstimmung” anklicken. Habt ihr im nächsten Schritt einen Namen für eure Abstimmung ausgewählt, also die Abstimmungsfrage eingegeben, könnt ihr unter „Optionen” weitere Einstellungen vornehmen: Möchtet ihr euren Schüler:innen beispielsweise eine nachträgliche Änderung ihrer Auswahl erlauben? Oder möchtet ihr mehr als eine Antwort zulassen? Dann könnt ihr das hier auswählen. Anschließend könnt ihr die einzelnen Auswahlmöglichkeiten der Abstimmung angeben, z.B. die verschiedenen möglichen Exkursionsziele. Danach muss noch der Zeitraum gewählt werden, in dem die Abstimmung durchgeführt werden kann. Unter „Ergebnisse veröffentlichen” könnt ihr außerdem einstellen, wie die Ergebnisse dargestellt werden sollen, beispielsweise anonym. 

Jetzt ist eure Abstimmung fertig und eure Schüler:innen können für ihr liebstes Ziel stimmen. 

Hier wird euch das Erstellen von Abstimmungen in einem Video gezeigt. 

Tipp 4: Feedback von Schüler:innen einholen 

Nach dem Beenden einer Aufgabe, am Ende einer Klassenfahrt oder des Ausflugs oder nach einem Test ist es meist sehr sinnvoll, sich auch den Meinungen der Schüler:innen zu widmen und von der Klasse Feedback einzuholen. 

Das könnt ihr auf Moodle ganz einfach durchführen. Wählt hierfür „Material oder Aktivität anlegen” aus und klickt im geöffneten Fenster auf „Feedback”. Unter „Name” könnt ihr nun die Feedback-Frage eingeben. Unter „Einstellungen" könnt ihr beispielsweise auswählen, dass der Fragebogen anonym ausgefüllt werden soll und dass keine Mehrfachangabe möglich ist, beides sinnvoll bei Feedbackeinolungen. Im nächsten Schritt könnt ihr die „Elemente bearbeiten”. Hier wählt ihr zwischen verschiedenen Fragemöglichkeiten aus, z.B: „Multiple Choice” oder „Eingabebereich”, in welchem die Schüler:innen einen eigenen Text formulieren können. Nach diesem Prinzip könnt ihr verschiedene Fragen anlegen, welche die Klasse beantworten kann. Nachdem die Schüler:innen ihr Feedback abgegeben haben, kann  man unter dem Punkt „Auswertung” die Ergebnisse der Fragerunde einsehen und sich so einen Überblick über das Meinungsbild verschaffen. 

In diesem Video könnt ihr die einzelnen Schritte erneut ansehen und nachmachen. 

Tipp 5: Interaktive Videos erstellen 

Möchtet ihr euren Unterricht nicht nur mit einem kurzen Video bereichern, sondern eure Klasse gleichzeitig auch aktiv mit einbinden, dann könnte die Möglichkeit ein interaktives Video zu erstellen interessant für euch sein. Bei diesem werden eure Schüler:innen im Endergebnis während des Videos an bestimmten Stellen Fragen beantworten und können so ihr Wissen testen und die Inhalte des Videos direkt aktiv umsetzen. 

Zum Erstellen eines solchen Videos wählt ihr wie bei den anderen Funktionen  „Material oder Aktivität anlegen” aus und klickt anschließend auf „interaktiven Inhalt”. Im nun geöffneten Editor könnt ihr jetzt die Möglichkeit „interaktives Video” wählen und anschließend ein Video vom Speicher eures Gerätes hochladen. Ist dies geschehen, könnt ihr im zweiten Schritt Interaktionen hinzufügen. Hierfür lasst ihr das Video einfach bis an die gewünschte Stelle laufen und stoppt an dem Punkt, an dem ihr eine Frage hinzufügen möchtet. In der Bearbeitungsleiste könnt ihr aus verschiedenen Optionen auswählen, wie zum Beispiel Wahr- oder Falsch- oder Multiple-Choice-Fragen. Dies könnt ihr beliebig oft wiederholen, bis ihr die gewünschte Menge an Fragen hinzugefügt habt. Nun noch speichern und fertig ist eine kreative, interaktive Auflockerung eures Unterrichts. 

Dieses Tutorial zeigt euch das Erstellen von interaktiven Videos noch einmal bis ins Detail. 

Möchtet ihr noch mehr Funktionen kennenlernen und euch einen Überblick über die vielen Möglichkeiten mit Moodle verschaffen? Neben unzähligen Videotutorials auf Youtube, z.B. in diesen beiden Playlists findet ihr auch auf der Seite der Uni Ulm viele Tipps und Tricks. Eine ausführliche Schritt für Schritt Anleitung für Moodle von der Einrichtung bis in die detailreichen Funktionen wird euch hier im Rahmen des “Infoprojekts EU” zur Verfügung gestellt. 

Mit diesen Infos und Leitfäden seid ihr gut aufgestellt und könnt informiert und mit neuen Ideen in die Moodle-Welt des digitalen Unterrichts eintauchen. Wir wünschen euch und euren Schülern viel Spaß beim ausprobieren, kreativ werden und lernen!

Habt ihr bereits Erfahrungen mit Moodle gemacht und kennt noch weitere nennenswerte Tipps? Dann schreibt sie für eure Kolleg:innen in die Kommentare.

false

Ein Unfall, ein zu ersetzender Schaden, eine lange Krankheit. Das passiert immer anderen, aber nicht einem selbst, richtig? Mit dieser Einstellung laufen viele Menschen durchs Leben. Doch meist geht das leider nicht gut. Ein kleines Missgeschick oder eine Verletzung und schon kommt man durch Schadenzahlungen oder ein fehlendes Gehalt in finanzielle Schwierigkeiten. Auch für euch als Lehrer:innen ist es deshalb sehr wichtig, sich privat, aber auch beruflich für alle Eventualitäten abzusichern. Versicherungen gibt es dabei für alles, von Kranken-, Renten- und Hausratversicherungen bis hin zu Versicherungen für euer Handy oder eure Brille. Doch nicht alle davon sind auch sinnvoll und es fällt oft schwer zu durchblicken, welche Angebote wirklich notwendig sind. In diesem Artikel haben wir deshalb für euch zusammengefasst, welche Versicherungen für euch als Lehrkräfte besonders wichtig sind. 

Muss für alle: Krankenversicherung 

Krank werden kann jeder mal und in den meisten Fällen kann man nicht einmal etwas dafür. Die Kosten für die Genesung sind jedoch, je nach Erkrankung, oft sehr hoch und nicht in jedem Fall selbst zu stemmen. Deshalb besteht in Deutschland die Krankenversicherungspflicht. Doch auch ohne diese wäre auf eine Krankenversicherung als Lehrer:in in keinstem Fall zu verzichten! Denn jede Lehrkraft ist  großem Stress, viel Zeitdruck und einer hohen psychischen Belastung ausgesetzt. Deshalb neigen viele Lehrer:innen zu einer erhöhten Anfälligkeit für physische und psychische Beschwerden. Außerdem bringt der Lehrberuf unweigerlich einen dauerhaften Kontakt zu einer Vielzahl verschiedener Menschen mit sich, was zu einem erhöhten Ansteckungsrisiko führt, da vor allem Kinder oft und schnell kränkeln und sich Erkrankungen innerhalb des Schulgebäudes rasend schnell verbreiten. Sinnvoll ist eine gute Krankenversicherung also in jedem Fall. Unterschieden wird hier generell in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und die private Krankenversicherung (PKV). Doch welche der beiden Optionen ist für euch als Lehrkraft sinnvoller? 

Seid ihr als Lehrer:in angestellt, so hat sich die Frage für euch größtenteils erübrigt. Denn für Angestellte ist die Mitgliedschaft in einer GKV fest vorgeschrieben, und zwar so lange, bis das Einkommen die festgelegte Jahresarbeitsentgeltgrenze von 64.350 Euro überstiegen hat. Doch auch bei der GKV habt ihr Entscheidungsfreiheit: Es gibt viele verschiedene Anbieter, auch wenn sich die Leistungen zu etwa 90 Prozent der Leistungen gesetzlich vorgeschrieben sind und sich somit überschneiden, lohnt es sich, vor dem Abschluss einen zweiten Blick auf die einzelnen Angebote zu werfen. 

Für die verbeamteten Lehrer:innen unter euch lohnt es sich jedoch finanziell meist nicht, eine gesetzliche Krankenversicherung abzuschließen. Denn der Dienstherr zahlt keine finanzielle Unterstützung und so sind die Beiträge sehr teuer und schwierig alleine zu stemmen. Für euch ist im Regelfall deshalb die private Krankenversicherung die bessere Alternative. Denn Beamt:innen haben den großen Vorteil, dass sich der Dienstherr mit der sogenannten Beihilfe je nach Bundesland zu rund 50 Prozent an den Kosten beteiligt. Außerdem erhält man mit der PKV deutlich mehr Leistungen als bei einer gesetzlichen Versicherung. Solltet ihr euch deshalb für eine private Krankenversicherung entscheiden, könnt ihr euch aus einer Vielzahl an Angeboten die beste Versicherung für euch und eure Bedürfnisse auswählen. Hierfür ist es sehr wichtig, sich im Vorfeld darüber im Klaren zu sein, welche Leistungen ihr abgedeckt haben wollt oder müsst, denn nur so könnt ihr das beste Angebot für euch finden. 

Doch Vorsicht! Habt ihr einmal eine private Krankenversicherung abgeschlossen, ist es sehr schwierig, wieder in die GKV zu wechseln. Gerade junge Lehrer:innen sollten sich deshalb gut überlegen, für welche der beiden Optionen sie sich entscheiden. 

Für den Fall der Fälle: Haftpflichtversicherung  

Die Haftpflichtversicherung ist von den benötigten Absicherungen wohl mit die wichtigste und am häufigsten benötigte, denn es kann jederzeit aufgrund von Unachtsamkeit zu einem Schadensfall jeglicher Art kommen. Für diesen muss der Verursacher die Verantwortung übernehmen, denn wer anderen einen Schaden zufügt, ist per Gesetz dazu verpflichtet, diesen dem Geschädigten zu ersetzen (§823 BGB). Und das kann manchmal ganz schön teuer werden. Es spielt keine Rolle, ob der Schaden vorsätzlich oder aufgrund von Fahrlässigkeit geschehen ist; der Verursacher haftet immer mit seinem gesamten Vermögen. 

Die Haftpflichtversicherung steht euch deshalb mit drei wichtigen Aufgaben zur Seite: 

Im ersten Schritt prüft sie, ob überhaupt ein berechtigter Schadensersatz- oder Schmerzensgeldanspruch gegen euch besteht. Sollte dies nicht der Fall sein, wehrt sie die Forderungen ab. Stellen sich die Forderungen des Geschädigten als berechtigt heraus, werden die entstandenen Kosten von der Haftpflichtversicherung übernommen, wenn der Schaden von euch nicht vorsätzlich vorgenommen wurde. 

Für diese Leistung solltet ihr bei einer Haftpflichtversicherung jedoch auf ein gutes Preis-Leistungsverhältnis achten. Denn nicht jede Versicherung deckt alle eure zu versichernden Angelegenheiten ab, aber auch nicht jeder Preis ist gerechtfertigt. Eine faire Versicherung sollte euch in den meisten Fällen nicht mehr als 50 bis 70 Euro pro Jahr kosten. 

Doch mit der Haftpflichtversicherung ist in erster Linie nur euer Privatleben abgesichert. Was passiert aber, wenn während eures Unterrichts ein solcher Schaden, zum Beispiel das Verletzten eines Schülers, geschieht? In diesem Fall können die Eltern Schmerzensgeld verlangen. Auch hier gilt vorwiegend: Ihr haftet mit eurem eigenen Vermögen. Deshalb ist es wichtig, auch eine sogenannte Diensthaftpflicht einzubinden. Zwar ist in erster Linie euer Dienstherr für die Schadensersatzansprüche verantwortlich, dieser kann euch jedoch jederzeit mit in Verantwortung ziehen, was auch als “Regress” bezeichnet wird. Besonders bei Personenschäden kann das schnell in die Millionenhöhe gehen und die private Haftpflichtversicherung deckt die Arbeitszeit nicht ab. Gerade als Lehrkraft ist die Diensthaftpflichtversicherung deshalb unverzichtbar! 

Finanziell abgesichert: Berufs- und Dienstunfähigkeitsversicherung 

Nicht mehr im eigenen Beruf arbeiten können: Für viele ist das unvorstellbar. „Mir wird das schon nicht passieren..." – aber was, wenn doch? Statistisch gesehen geht jeder vierte Deutsche einmal in seinem Leben berufsunfähig. Somit ist die Wahrscheinlichkeit, selbst einmal betroffen zu sein, gar nicht so gering wie gedacht. Berufsunfähig zu sein bedeutet, dass man mindestens sechs Monate aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage ist zu arbeiten. Dann ist man auf den Ersatz des wegfallenden Einkommens angewiesen, denn die Gehaltsfortzahlung des Arbeitgebers und die anschließende Leistung der Krankenkasse ist begrenzt und überbrückt oft nicht den gesamten Zeitraum, in dem ihr ausfallt. Die Berufsunfähigkeitsversicherung gibt euch für genau diesen Fall Sicherheit und schützt euch vor finanziellen Lücken. Beim Abschluss werden von eurer Seite zwei wichtige Punkte festgelegt: Zum einen wird das Jahr bestimmt, bis zu welchem ihr abgesichert seid. Dieses sollte im Idealfall natürlich das voraussichtliche Rentenalter sein. Zum anderen legt ihr einen Zeitpunkt fest, bis zu welchem ihr die Berufsunfähigkeitsrente ausgezahlt haben möchtet. 

Für die verbeamteten Lehrer:innen unter euch ist zusätzlich zur Berufsunfähigkeitsversicherung auch eine Dienstunfähigkeitsversicherung relevant. Dienstunfähigkeit bedeutet: Der Dienstherr entscheidet, dass der Beamte aus gesundheitlichen, psychischen oder körperlichen Gründen momentan nicht in der Lage ist, den Beruf als Lehrer auszuüben. Die Meinung eines Arztes spielt hierbei keine Rolle, deshalb kann es sein, dass du deinen Beruf zwar nicht mehr ausüben kannst, die Bedingungen für das Auszahlen der Berufsunfähigkeitsversicherung aber nicht erfüllt sind. Deshalb ist es für Beamt:innen wichtig, eine zusätzliche Dienstunfähigkeitsklausel abzuschließen, damit ihr auch in diesem Fall abgesichert seid. 

Möchtet ihr euch noch mehr mit dem Thema Versicherung beschäftigen? Mit diesem Video von dem Kanal „Finanztip“ könnt ihr euch zusätzlich darüber informieren, welche Versicherungen auch für euch als Privatperson relevant sind und welche ihr euch sparen könnt. 

Habt ihr noch weitere Tipps zum Thema Versicherungen? Dann lasst diese für eure Kolleg:innen in den Kommentaren!  

false

Das Abitur ist ein Meilenstein nicht nur für Schüler:innen, sondern auch die Lehrer:innen, die sie bis dahin begleitet haben. Für die einen endet ein großer Abschnitt ihres Lebens, für die anderen ist es ein großer Erfolg, so viele Heranwachsende in die Welt entlassen zu dürfen. Abiturfeiern sind eine prägende Erfahrung für alle Beteiligten, aber was gibt es noch zu sagen am Ende der Schulzeit? Wie können Lehrkräfte die Schulzeit ihrer Schüler:innen auf einen Höhepunkt enden? Was sollte in einer Rede, adressiert an alle Schüler:innen, enthalten sein? In diesem Artikel zählen wir einige Tipps auf, damit eure Abschlussrede gelingt.

Tipp 1: Am Anfang ist der Einstieg

Genauso wie eure Schüler:innen mit der ersten Klasse begonnen haben, braucht auch eure Rede einen gelungenen Anfang. Der erste Schritt ist oftmals der schwierigste, aber wenn dieser gelingt, stimmt sie auf den Rest der Rede ein und bietet einen roten Faden, an dem man sich orientieren kann. Startet demnach mit einer offenen und herzlichen Begrüßung der Schüler:innen zum heutigen Event. 

Da der Anlass selbst seriös ist, sollte er nicht vollkommen ins Lächerliche gezogen werden. Es ist allerdings auch kein Zeitpunkt, um über den ‘Ernst des Lebens’ zu sprechen. Solche Floskeln sind nicht nur abgedroschen, sondern suggerieren das Bild, dass nach der Schule und den anstrengenden Klausuren alles nur noch schlimmer wird. Wenn eure Schüler:innen gut vorbereitet sind, wissen sie, was auf sie zukommt und werden in der Lage sein, dies zu bewältigen. 

Eine Variante von Autor John Green hat dieses Empfinden geschickt vermieden in seiner Rede an der Butler University 2013:

„Von mir wird erwartet, dass ich ein paar Gedanken mit Ihnen teile, die hilfreich sein sollen, damit Sie sich im ‚echten Leben’ zurechtfinden. Lassen Sie mich Ihnen zu allererst sagen: Das Leben, das Sie vor sich haben ist genauso real wie das Leben, das Sie bereits kennen.“

Beginnt am besten mit einem humorvollen Einstieg, um den fröhlichen Anlass zu würdigen und Aufmerksamkeit zu erregen. Besonders geeignet sind solche, die Abiturient:innen selbst mit einbeziehen. Um sie geht es ja schließlich. Hier einige Beispiele:

“Liebe Abiturientinnen und Abiturienten. Spart es euch auf die Klingel zu warten, ihr braucht sie nicht mehr. Keine Sorge, diese Rede wird kürzer als unsere normalen Stunden.”
„Liebe Abiturienten, liebe Eltern, liebe Verwandte, liebe Lehrerkollegen und liebe Leute, die sich hier eingeschmuggelt haben, um kostenlos essen und trinken zu können, herzlich willkommen zu unserer diesjährigen Abiturfeier.“
“Ich will ganz ehrlich mit euch allen sein, das letzte Mal als ich so geschwitzt habe wegen ein paar Wörtern auf einem Stück Papier, war bei der Klausurbenotung. Aber hey, wir haben es alle geschafft!”

Tipp 2: Kernbotschaft

Die größten Reden der Menschheitsgeschichte hatten immer eine zentrale Aussage, welche die Redner:innen vermitteln wollten. John F. Kennedys „Ich bin ein Berliner“ war zu seiner Zeit ein bewegendes Zeichen der Solidarität mit West-Berlin. Auch in modernen Zeiten gibt es Botschaften, die sich in die Köpfe der Bevölkerung einbrennen, wie Greta Thunbergs ‘Our House is on Fire’.

In prägnanter und stimmiger Form verpackt, woran eure Schüler:innen sich immer erinnern sollen. Ist es euer Wunsch, dass sie den Abend genießen als krönender Abschluss? “Feiert in die Zukunft.” Sollen sie stolz sein auf die vergangenen Leistungen? “Ihr habt das geschafft, was kommt, packt ihr auch.”

Es gibt unzählige Möglichkeiten, allerdings wissen die Lehrkräfte am besten, was eure Schüler:innen am ehesten brauchen.  

Tipp 3: Wo sind die Jahre hin?

Die Schulzeit ist voller potenzieller Erlebnisse, an denen Lehrkräfte teilhaben können. Wann sonst ist der richtige Zeitpunkt, um über die Vergangenheit zu schwärmen, als wenn die letzte Schulerfahrung gemacht wird? Denkt zurück an die Schulzeit. Welche Erfolge wurden gefeiert? Wohin hat es eure Klasse verschlagen, auf Klassenfahrten? Fokussiert dabei auf die positiven Erfahrungen und Lehren, die gemacht werden konnten und nicht auf Klassenstreitigkeiten.

“Ich erinnere mich noch mit Wehmut daran wie unsere zukünftigen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen bei Jugend Forscht teilnahmen, wir gemeinsam in England unsere Sprachkenntnisse auf die Probe stellten und an das großartige Theaterstück, welches wir zum Start der Sekundarstufe Zwei vorführten.”

Tipp 4: Letzte Ratschläge

Als Lehrkraft übt man eine Erzieherrolle und womöglich sogar eine Vorbildfunktion aus. Viele ehemalige Schüler:innen (unter anderem der Autor dieses Artikels) werden stark geprägt von den Lieblingslehrer:innen ihrer Schulzeit. Mit dem Ende der Schulzeit, lohnt es sich in der Rede auch auf die Zukunft zu verweisen. Letzte Lebensweisheiten, solange sie nicht zu Ernst wiedergegeben werden, lohnen sich einzubringen. Eine gute Variante kommt von Ellen DeGeneres, amerikanische Talkmasterin, aus ihrer Rede an der Tulane-Universität in New Orleans 2009. 

„Folgen Sie niemals den ausgetretenen Pfaden. Es sei denn, Sie haben sich in der Wildnis verlaufen, dann folgen Sie bitte unbedingt den ausgetretenen Pfaden. Doch in Ihrem sonstigen Leben sollten Sie alles daran setzen, Ihren ganz eigenen Weg zu finden.“

Tipp 5: Hundert Geschichten an einem Ort

Was die Schule als sozialen Raum so ansprechend macht, sind die zahlreichen persönlichen Lebensläufe, die in ihr geformt werden. Seid nicht scheu, auf eure Schüler:innen zuzugehen und sie zu fragen, was sie in der Schulzeit bewegt und beeinflusst hat. Somit ist garantiert, dass zumindest einige eurer Schüler:innen persönlich angesprochen werden. 

Tipp 6: Feinschliff

Eine gute Rede dauert keine Schulstunde. Sie sollte innerhalb von zehn Minuten zu Ende sein und nicht den ganzen Tag in Anspruch nehmen. Irgendwann ist auch hier die Konzentration des Publikums weg. Sobald klar ist, was in eurer Rede vorhanden sein soll, fokussiert darauf, dass die Rede selbst nicht mit unnötigen Redewendungen gefühlt ist. 

Tipp 7: Ruhe bewahren

Zu guter Letzt, genießt eure Rede. Nehmt sie und euch selbst nicht zu Ernst. Versucht stattdessen Spaß daran zu haben, ein letztes Mal euren Schüler:innen auf dieser Ebene etwas zu sagen. Verstellt euch nicht, sprecht aus dem Herzen und seid auch stolz darauf, diesen Schritt erreicht zu haben. Es ist schließlich auch eure Leistung. 

Was sind eure Erfahrungen mit Reden, als Abschluss des Abiturs oder zu anderen Anlässen? Fallen euch noch hilfreiche Ratschläge ein? Teilt es uns doch gerne in den Kommentaren mit!

false

Willkommen zu einer fesselnden Reise durch das französische Bildungssystem! Hier entdeckst du die Struktur, Abschlüsse und das faszinierende Abibac. Von der Vorschule, wo die Kleinsten ihre ersten Schritte ins Wissen machen, bis zum Lycée, wo du deinen Schwerpunkt setzt - das französische Bildungssystem bietet eine vielfältige Bildungsreise. Erfahre alles über das berühmte Baccalauréat, das gefürchtete französische Abitur, und enthülle das Geheimnis des Abibac, eines zweisprachigen deutsch-französischen Abiturs, das eine einzigartige Chance bietet, zwei Kulturen zu entdecken und eine starke Verbindung zu knüpfen. Tauche ein in die faszinierende Welt des französischen Bildungssystems, wo Wissen, Leidenschaft und Entdeckung aufeinandertreffen und dein Verständnis für Bildung und Kultur erweitert wird. Bienvenue dans le monde de l'éducation en France!

Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Obwohl das deutsche und französische Schulsystem in ihrer Struktur und Organisation große Unterschiede aufweisen, gibt es dennoch einige Gemeinsamkeiten. Beide Systeme bieten eine umfassende Bildung von der Grundschule bis zur Sekundarstufe II und haben das Ziel, Schüler:innen auf das Leben und mögliche akademische und berufliche Herausforderungen vorzubereiten. Öffentliche Schulen sind in beiden Ländern kostenlos. Beide Länder legen Wert auf die Förderung von Sprachkenntnissen, wobei Deutsch und Französisch jeweils als wichtige Unterrichtssprachen gelten. Darüber hinaus betonen beide Systeme die Bedeutung von allgemeiner Bildung und ermöglichen es den Schüler:innen, ihre Interessen und Talente zu entdecken und zu entwickeln. Diese gemeinsamen Merkmale zeigen, dass die Bildung in beiden Ländern als Schlüssel zur persönlichen Entwicklung und zur Stärkung der Gesellschaft betrachtet wird.

Das deutsche und das französische Bildungssystem weisen trotz einiger Ähnlichkeiten auch deutliche Unterschiede auf. In Frankreich wird beispielsweise der Wert der Handschriftlichkeit stark betont, wodurch Schüler:innen frühzeitig eine saubere und ästhetische Handschrift entwickeln. Die französische Kultur und Literatur spielt schon früh in der Bildung eine wichtige Rolle. Ein weiterer Unterschied liegt darin, dass Grundschüler in Frankreich oft ihre Hausaufgaben in einer Art Studienhalle, der "accueil des études", erledigen können, während sie auf die Abholung ihrer Eltern warten. Das französische Schuljahr beginnt im September und endet in der ersten Juliwoche, während es in Deutschland üblicherweise im August oder September beginnt und im Juni oder Juli endet. Zudem wird in Frankreich großer Wert auf gesundes und abwechslungsreiches Schulessen gelegt, das oft in der Schulkantine angeboten wird, um die körperliche Gesundheit und Fitness der Schüler:innen zu fördern. Eine Schulpflicht besteht in Frankreich bis zum 16. Lebensjahr, ähnlich unserer zehnjährigen Schulpflicht. Es gibt auch die Möglichkeit des Homeschoolings durch die Eltern oder private Lehrkräfte, aber dies ist kaum verbreitet in Frankreich. Diese Unterschiede zeigen, wie sich die beiden Bildungssysteme in ihren praktischen Aspekten unterscheiden und kulturelle Besonderheiten widerspiegeln.

Ein einheitliches System

Das französische Schulsystem gliedert sich in mehrere Stufen, die eine kontinuierliche Bildungsreise von der frühen Kindheit bis zum Abschluss der Sekundarstufe II bieten. Hier ist der Aufbau des französischen Schulsystems:

École Maternelle (Vorschule): Die Vorschule ist für Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren obligatorisch. Sie ist in drei Altersstufen unterteilt: die Petite Section (PS), die Moyenne Section (MS) und die Grande Section (GS). In der Vorschule lernen die Kinder grundlegende soziale Fähigkeiten, kognitive Fertigkeiten und künstlerische Aktivitäten durch spielerische Methoden.

École Élémentaire (Grundschule): Die Grundschule dauert fünf Jahre und ist für Kinder von 6 bis 11 Jahren vorgesehen. Sie umfasst die Klassenstufen CP (Cours Préparatoire) bis CM2 (Cours Moyen 2). Die Schüler:innen erhalten hier eine umfassende Grundbildung in Fächern wie Mathematik, Französisch, Geschichte, Geographie, Naturwissenschaften, Kunst, Musik, Sport und manchmal auch einer Fremdsprache wie Englisch.

Collège (Sekundarstufe I): Nach der Grundschule beginnt die Sekundarstufe I, die am Collège stattfindet. Das Collège dauert vier Jahre und ist für Schüler:innen im Alter von 11 bis 15 Jahren vorgesehen. Die Schüler:innen absolvieren hier die Klassenstufen der 6ème bis zur 3ème. Die Fächer sind breiter und vertiefender als in der Grundschule. Es werden allgemeine Themen gelehrt, um eine umfassende Bildung zu gewährleisten. Ab dem Collège gibt es ein Bewertungssystem mit 20 Punkten.

Lycée (Sekundarstufe II): Die Sekundarstufe II findet im Lycée statt und dauert drei Jahre. Sie ist für Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 bis 18 Jahren vorgesehen. Das Lycée bietet verschiedene Fachrichtungen, aus denen die Schülerinnen und Schüler eine auswählen können, je nach ihren Interessen und Zukunftsplänen. Die Fachrichtungen können Naturwissenschaften, Wirtschaft und Sozialwissenschaften, Literatur und Sprachen oder auch Kunst und Musik umfassen.

Baccalauréat (Abitur): Das französische Abitur, bekannt als "Bac", ist der bedeutendste Abschluss im französischen Bildungssystem. Es wird nach dem erfolgreichen Abschluss des Lycée abgelegt. Das Bac besteht aus schriftlichen und manchmal auch mündlichen Prüfungen in den verschiedenen gewählten Fachrichtungen und ist entscheidend für den Zugang zu Hochschulen und Universitäten.

Ein Überblick über alle französischen Bildungswege (Quelle: EuroRekruter)

AbiBac

(Quelle: Institut français)

Das AbiBac ist ein zweisprachiges deutsch-französisches Abitur, das Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit bietet, gleichzeitig die deutsche Hochschulreife und das französische Baccalauréat zu erwerben. Es wurde 1994 ins Leben gerufen, um die Zusammenarbeit und den kulturellen Austausch zwischen Deutschland und Frankreich zu fördern. Um das AbiBac zu erlangen, müssen die Schülerinnen und Schüler sowohl die deutschen als auch die französischen Anforderungen für das Abitur erfüllen. Dies bedeutet, dass sie sowohl die notwendigen Fächer und Prüfungen des deutschen Abiturs absolvieren als auch die spezifischen Anforderungen des französischen Baccalauréats erfüllen müssen. Das AbiBac bietet den Schüler:innen eine einzigartige Gelegenheit, ihre Sprachkenntnisse zu vertiefen, interkulturelle Kompetenzen zu entwickeln und sich auf internationale Studiengänge und Karrieren vorzubereiten. Es ist eine wertvolle Qualifikation, die Türen zu deutschen und französischen Hochschulen und Universitäten sowie zu internationalen Möglichkeiten öffnet und eine enge Verbindung zwischen den beiden Ländern fördert.

Wir hatten im Rahmen unserer Recherche auch die Möglichkeit, mit einer Schülerin aus Weimar zu sprechen, die 2021 das AbiBac abgelegt hat. Sie hat uns sehr positiv von ihren Erfahrungen berichtet und konnte uns noch den ein oder anderen Unterschied zum deutschen Schulsystem verraten: So können die Schüler:innen und zum Teil auch Lehrkräfte während des Schultages das Schulgelände nicht verlassen. Pünktlich zum Schulbeginn werden die Eingänge verschlossen und bleiben dies bis zum Unterrichtsende auch. Besonders für unpünktliche Schüler:innen stellt das eine große Herausforderung dar. Hier bei uns wäre eine solche Regelung nicht denkbar, da viele Klassen an einer Schule zu unterschiedlichen Zeiten in den Unterricht starten.

Insgesamt zeigt die Betrachtung des französischen Bildungssystems, wie Bildung nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch kulturelle Identität prägt und interkulturelle Verbindungen fördert. Die Struktur, Abschlüsse und auch das faszinierende AbiBac verdeutlichen, wie Länder ihre Bildungssysteme gestalten, um die individuelle Entwicklung ihrer Schülerinnen und Schüler zu fördern und sie auf die Herausforderungen der globalisierten Welt vorzubereiten. Ob in Frankreich oder anderswo auf der Welt – Bildung bleibt ein Schlüssel zur persönlichen Entfaltung, zum Verständnis anderer Kulturen und zur Gestaltung einer besseren Zukunft. Lasst uns daher weiterhin die Bedeutung der Bildung, für unsere Gesellschaften erkennen und gemeinsam dafür sorgen, dass Bildung für alle zugänglich, qualitativ hochwertig und inspirierend ist. Denn nur so können wir die Weichen für eine lebendige, vielfältige und erfolgreiche Gesellschaft stellen.

Was denkt ihr über das französische Bildungssystem? Würdet ihr mit euren Schüler:innen beim AbiBac mitmachen? Erzählt es uns in den Kommentaren!

false

Endlich Sommerferien! Urlaub, Ausflüge, ein Buch lesen, nach langem mal wieder feiern, Zeit mit Familien und Freunden verbringen – kurz gesagt: Endlich die langersehnte Erholung. So sollten eure Ferien eigentlich ablaufen. Die Realität sieht jedoch oft ganz anders aus: Das nächste Schuljahr spitzt schon um die Ecke und von eurem Schreibtisch winken euch die Unterrichtsvorbereitung der ersten Schulwochen und all die liegengebliebene Arbeit der letzten Zeit zu. Zwischen Vorbereitung, Nachbereitung, Gesprächen mit Kollegen und der Recherche nach neuen Gestaltungsmöglichkeiten für euren Unterricht bleibt oft vor allem eines auf der Strecke: Die sehr nötige und unverzichtbare Entspannung, die die freien Wochen euch eigentlich bringen sollten. Das rächt sich spätestens, wenn die Schule wieder begonnen hat und eure Schüler:innen erholt, ihr aber noch gestresster als zuvor in das neue Schuljahr starten müsst. 

Um das zu vermeiden, ist es vor allem wichtig, eure Ferien gut zu planen, die anstehende Arbeit zu bündeln und sich bewusste Auszeiten zu nehmen, um aus den Ferien eine Zeit der Regeneration und nicht zusätzliche Arbeitswochen zu machen. Deshalb haben wir euch die wichtigsten Tipps zusammengestellt, wie ihr das erreichen und eure Sommerferien bestmöglich genießen könnt. 

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen 

Sicher haben einige von euch oft das Gefühl, in den Ferien nicht richtig abschalten zu können. So viel muss noch bis zum Beginn des neuen Schuljahres erledigt werden, doch nach dem letzten Jahr möchtet ihr lieber entspannen und eure wohlverdienten Ferien genießen. Ihr versucht also, die erste Zeit nicht an die Arbeit zu denken, die auf eurem Schreibtisch wartet, doch es mag euch trotzdem nicht recht gelingen, zur Ruhe zu kommen. Wie wäre es damit, die anstehenden Aufgaben, wie das Planen der ersten Schulwoche, schon am Anfang der Ferien zu erledigen, anstatt diese auf die letzten Tage zu schieben? Ja, sicher gibt es Schöneres, als mit Arbeit in die Ferien zu starten. Doch so vermeidet ihr den Zeigarnik-Effekt. Dieser sorgt dafür, dass unser Gehirn mit unerledigten Dingen unbewusst ständig weiter beschäftigt ist, ob man will oder nicht. So sehr ihr es also versucht – habt ihr eure To-do-Liste nicht abgehakt, könnt ihr gar nicht richtig abschalten. Deshalb gilt: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, denn nur so könnt ihr die Ferien wirklich genießen. 

Ordnung ist das halbe Leben – auch in den Ferien

Noch eine lästige Aufgabe, die viele möglichst gar nicht erledigen wollen: aufräumen. Egal was ihr euch zu Beginn des letzten Schuljahres vorgenommen habt, mit Blick auf die baldigen Ferien verlässt einen gegen Ende doch meist die Motivation und es sammeln sich Papierstapel und unsortierte Unterlagen. Bestimmt haben einige von euch es schon länger vor euch her geschoben, mal wirklich Ordnung in das Durcheinander an Unterrichtsmaterial zu bringen. Höchste Zeit also, das Chaos zu beseitigen und eventuell veraltete oder überflüssige Unterlagen auszusortieren. So findet ihr euch zu Beginn des neuen Schuljahres besser zurecht, könnt organisiert in die Unterrichtsvorbereitung starten und fühlt euch auch insgesamt wohler in eurem Arbeitsbereich.

Digitales Arbeitszimmer entrümpeln 

Aber nicht nur euer Schreibtisch hat mehr Ordnung nötig. Viele von euch arbeiten sicher hauptsächlich am Laptop oder Tablet, um Material abzuspeichern und die Unterrichtsstunden vorzubereiten. Auch hier kann es sinnvoll sein, nach all der Zeit klar Schiff zu machen, denn im Verlauf des letzten Schuljahres haben sich sicher zahlreiche Dateien angesammelt. Nicht alle von ihnen sind wirklich langfristig wichtig und verbrauchen stattdessen  kostbaren Speicherplatz. Auch verliert ihr schnell den Überblick, wenn ihr jede Datei aufhebt, genau wie bei echten Papierstapeln. Ran also ans Löschen und Sortieren. Entscheidet, welche Dateien im nächsten Schuljahr noch sinnvoll sind und legt diese in übersichtlichen Ordnern ab – so spart ihr euch für die nächsten Unterrichtsvorbereitungen viel Zeit und schont eure Nerven. 

Kinderspiele neu gedacht

Sind nun alle Vorbereitungen und Aufräumarbeiten erledigt und ihr fragt euch, was ihr mit der neu erlangten freien Zeit anfangen sollt? Dann probiert doch mit Freunden und Familie mal ein paar Spiele und neue Unterrichtskonzepte für eure Schüler:innen aus. Das mag erstmal albern klingen, doch oft garantieren gerade Kinderspiele einen lustigen Abend. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Runde Galgenmännchen, Tabu oder Kunst- Musik- oder Sportwettkämpfen? Oder habt ihr Lust, für eure Freunde einen Escape Room zu veranstalten oder ein Kahoot-Quiz zu erstellen? So freundet ihr euch selbst mit den spielerischen Unterrichtsmethoden an und habt gleichzeitig eine gute Zeit mit euren Liebsten. 

Spannende Exkursionsziele entdecken

Habt ihr ein paar Tage nichts vor und Lust, einen Ausflug zu machen? Dann nutzt die Zeit und besucht Orte, die sich für eure nächste Exkursion eignen könnten. Ob eine neue Stadt, eine Sehenswürdigkeit, ein Museum oder eine besondere Vorstellung oder Attraktion, sicher gibt es vieles in eurer Umgebung, das ihr selbst noch nicht kennt. Also los geht es auf Entdeckungstour! So könnt ihr euch einen schönen Tag machen, Neues lernen und gleichzeitig gute Ziele für eure nächste Exkursion erkunden. Braucht ihr etwas Inspiration, wo es hingehen könnte? Dann haben wir hier Vorschläge für Unternehmungen in Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Bayern, Berlin, NRW, Baden-Württemberg und Brandenburg zusammengetragen, mit denen ihr Ziele für unvergessliche Ausflüge mit euren Schüler:innen finden könnt. 

Endlich Urlaub!

Doch natürlich muss nicht jeder eurer Ausflüge arbeitsrelevant sein. Besonders für euch als Lehrkräfte ist es sehr wichtig, auch mal abschalten zu können, den Kopf frei zu kriegen und euch Zeit zu nehmen, etwas für euch selbst zu tun. Wo geht das besser als in einem neuen Land? Wenn euch das Fernweh packt, ist es immer eine gute Idee, bewusst ein paar Tage Schule einfach Schule sein zu lassen und an neuen Orten eure verdiente Erholung zu genießen. Das kann für jeden anders aussehen. Vielleicht sehnt ihr euch danach, am Strand die Seele baumeln zu lassen, vielleicht möchtet ihr Städte besichtigen oder euch in den Bergen mit Wandern und Klettern sportlich auspowern. Unternehmt das, was euch guttut und euch hilft, in der Auszeit vom Schulleben wirklich zur Ruhe zu kommen. 

Home sweet Home – wie ihr euch zu Hause so richtig entspannen könnt

Genauso wichtig wie in der Ferne den Kopf frei zu kriegen, ist es, euch auch zu Hause Zeit für die Regeneration zu nehmen. Einfach mal was für sich tun – das kommt im stressigen Lehreralltag oft zu kurz. Fragt euch deshalb ganz bewusst: Was wolltet ihr schon lange einmal machen, wozu ihr neben all der Arbeit sonst einfach keine Zeit findet? Vielleicht möchtet ihr ein neues Hobby ausprobieren, vielleicht einen tollen Ausflug mit Freunden und der Familie unternehmen, vielleicht wollt ihr auch einfach mal wieder auf dem Balkon oder im Garten liegen und ein gutes Buch lesen? Dann nehmt euch jetzt die Zeit dafür und genießt es, ein paar Wochen an etwas anderes als eure Schüler denken zu können. Gönnt euch diese kleine Auszeit, denn ihr habt sie verdient! 

Wie verbringt ihr eure Sommerferien? Habt ihr weitere Tipps für eure Kolleg:innen? Schreibt es in die Kommentare!

true

Mit Musik zu lernen ist keine Kunst und nicht mal ein schwieriges Handwerk. Wo man singt, heißt es ja, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder. Musik kann aber viel mehr, als nur einzuladen, sich mit in eine Runde zu setzen. Sie ist ein unglaublicher Motivator. Und sie schlängelt sich ins Gehirn in unser Gedächtnis. Was wir singen, speichert unser Gehirn viel besser als das, was wir nur sagen. Besonders gut funktioniert das, wenn Strophen gereimt sind. Reime verankern Botschaften zusätzlich in unserem Gehirn. Hört doch mal rein in mein Video zur gesanglichen Einführung zur Pädagogischen Kraft der Musik 

Was jemand vertont, können wir uns viel besser merken, denn Musik spricht nicht nur den Kopf an, sondern auch den Bauch, also die Emotionen. Das gilt von Kinderliedern über Beethoven bis zu den Beatles. Es gilt heute praktisch für vieles: fürs Erlernen mathematischer Formeln, für juristische Paragrafen und selbst für so abstrakte Fakten wie Innovation oder Resilienz. Und das funktioniert ein Leben lang. Hier mein Lernsongbeispiel zum Thema Resilienz, mit dem ich Zuhörer in der BMW Weiterbildung überrascht habe. 

(Quelle: learnwithmusic)

Woher ich das weiß? Aus eigenen Erfahrungen als singender Dozent und einem Buch, das ich zusammen mit zwei Kollegen geschrieben habe. Es müsste eigentlich heißen: Ohrwurm Musik. Aber es heißt etwas sachlicher: “Coachen, Lehren und Lernen mit Musik”. 

Unglaublich, was beim Buchschreiben alles zutage kam. Musik als Lernhilfe gab es schon im frühen Mittelalter, als Mönche gregorianische Chöre anstimmten. Die australischen Ureinwohner orientieren sich über gesungene Landkarten, den Songlines. Im Buch steigen wir in die Historie noch tiefer ein und beschreiben unter anderem, wie schon Ur-und Naturvölker Musik und Gesang zu Formen des Lernens genutzt haben. 

Das Lernen mit Musik gilt also nicht nur für Kinder, die das ABC singend gelernt und besser behalten haben, sondern auch für Erwachsene jeden Alters, obwohl das einige auch anders sehen. Es gibt kaum ein Thema, das sich nicht in Texte für einen Lernsong verpacken lässt; insofern kann die Lernsongmethode als generisch betrachtet werden. Hört doch mal rein in meinen Lernsong zur Mobilität. 

Heute sind gregorianische Gesänge sogar in Hitparaden zu hören. Ein Juraprofessor bringt seinen Studenten Gesetzesparagrafen bei, indem er sie singt. Andere Songs kennen wir alle, wenn Fußballfans ihre Spieler anfeuern und gemeinsam spielerische Erfolge feiern. Die Beispiele können fortgesetzt werden. In unserem Buch sind viele beschrieben und auch auf unserer Webseite www.learnwithmusic.net sind unter dem Menüpunkt “Song Plattform“ Lernsongs als Beispiele für die pädagogische Nutzung frei verfügbar. Hier mein Lernsong zum Satz des Pythagoras.

Die Idee der Lernsongplattform ist, möglichst viele Pädagogen zu ermuntern, ihre Lernsongs auf unserer Plattform für andere zur Verfügung zu stellen, damit so gemeinnützig Hilfe zur Anwendung und Anregungen zum selbst Erstellen von Lernsongs gegeben ist. Also nichts wie ran an den eigenen Lernsong! Auch hierfür gibt unser Buch Anleitungen, wie man Lernsongs im Unterricht oder Seminar einsetzt und diese schreibt.

Die Kraft der Musik ist vielfältig. Musik kann sogar Kranke heilen. Schaut doch mal in unser Buch „Coachen, Lehren und Lernen mit Musik“. Spannende Lektüre in der von der Historie, über die Vorgänge, die Musik in unserem Körper wirkt, bis hin zu einem Füllhorn von praktischen Beispielen und auch eine Anleitung wie man Lernsongs schreibt, leicht verständlich vorgestellt werden. In jeder Buchhandlung oder beim Verlag Barbara Budrich erhältlich, wie auch bei Amazon.

(Quelle: Hans-Jürgen Boßmeyer)

Um das spannende Thema auch für viele in kurzen Episoden greifbar zu machen, haben wir eine sechsteilige Podcastserie produziert. Hier als Beispiel die erste Episode “Können Lernsongs Wissen vermitteln?“

Alle Episoden können auf unserer Website www.learnwithmusic.net unter dem Menüpunkt “Podcast” angehört werden. 

Viel Spaß beim Buchlesen und Reinhören in unsere Podcastserie wünscht Ihnen 

Hans-Jürgen Boßmeyer!

false

Die Zeit, in der Eltern realisieren, dass Erzieher:innen und Lehrkräfte unterbezahlt sind, hat in einigen Bundesländern bereits begonnen: Die Sommerferien. Und mal ganz ehrlich: Du hast sie dir sowas von verdient! Ob bei einem entspannten Pool-Nachmittag oder auf einer langen Autofahrt, ein Podcast ist in (fast) jeder Lebenslage der perfekte Begleiter. Wir haben für dich die Top sechs Formate rausgesucht, die dir deine Ferien hoffentlich versüßen.

Apokalypse & Filterkaffee eine Hommage an das Lehrerzimmer 

Für viele Lehrkräfte ein heiliges Ritual: Ein frisch gebrühter Filterkaffee – der womöglich Tote zum Leben erwecken würde – aus einer kitschigen Motivtasse und dazu die tägliche Dosis Schulhof-Tratsch im Lehrerzimmer. Wer bei dem Gedanken daran, die nächsten sechs Wochen auf dieses alltägliche Highlight verzichten zu müssen, ganz wehmütig wird, der sollte unbedingt in Apokalypse & Filterkaffee reinhören.

In dem Podcast widmet sich der bekannte TV-Autor und Moderator Michael „Micky“ Beisenherz seit April 2020 mindestens dreimal wöchentlich den wichtigsten Aufmachern, Titelthemen, Leitartikeln und Tweets des Tages und serviert daraus – verzehrfertig ab sechs Uhr morgens – ein pikantes News-Omelett. Häufig mit dabei: Seine Lebensgefährtin und Flugbegleiterin Nikki Hassan-Nia. Ist diese gerade auf Reisen, lädt Micky gerne Gäste aus der Medienwelt, andere Podcaster:innen oder Politiker:innen ein. So haben schon Linda Zervakis, Felix Lobrecht, Karl Lauterbach oder Annalena Baerbock mit dem Podcaster über Mortadella Versace, Groko Jambo oder Wagners Nichtgelungensaga diskutiert. Seit Juni diesen Jahres übernimmt die deutsche Schriftstellerin und Kolumnistin Jagoda Marinić regelmäßig die Gastmoderation. Reinhören lohnt sich!

„Ich würde jetzt lieber lesen“: Zwei Seiten - Der Podcast über Bücher

(Quelle: podigee.io)

Falls du der Fraktion „Ich würde jetzt lieber lesen“ angehörst, ist der nächste Podcast vielleicht ein geeigneter Kompromiss. Zwei Seiten - Der Podcast über Bücher ist – Überraschung – ein Podcast über Bücher. Was zunächst wenig spektakulär klingt, ist die perfekte Unterhaltung für alle Literaturliebhaber. Zwischen den Podcasterinnen Christine Westermann, deutsche Moderatorin, Journalistin und Autorin, und Mona Ameziane, ebenfalls Moderatorin im Hörfunk und Fernsehen, liegen zwei Generationen. Was sie vereint: ihre Leidenschaft für gute Geschichten, vor allem solche, die auf unseren Nachttischen landen. Zwei Seiten ist noch relativ neu am deutschen Podcast-Himmel. Seit Ende Mai erscheint wöchentlich eine neue 45-minütige Folge. Christine und Mona widmen sich jedes Mal einem spannenden Thema und stellen dann jeweils thematisch passend ihr Lieblingsbuch vor – von Liebeskummer, über Wanderlust bis zu Lügenmärchen. Also: Sucht euch ein schattiges Plätzchen und lasst euch von den Buchempfehlungen inspirieren!

Content zum Snacken: Aha! Zehn Minuten Alltags-Wissen

2015 sorgte eine Studie von Microsoft Kanada weltweit für Furore, da sie die bittere Behauptung aufstellte, unsere Aufmerksamkeitsspanne sei mit acht Sekunden kürzer denn je. Selbst Goldfische können sich länger auf eine Sache konzentrieren. Als Lehrkräfte habt ihr – mit Blick auf so manche Unterrichtsstunde – wahrscheinlich schon längst eine ähnliche Vermutung gehegt. Zahlreiche Medien setzen deswegen heutzutage auf sogenannten „Content zum Snacken“, also schnell und einfach konsumierbare Inhalte. So auch der Podcast Aha! Zehn Minuten Alltags-Wissen für alle Kurzangebundenen, aber Wissbegierigen. Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich dabei um ein knackig-kurzes Format für Alltagsfragen aus dem Bereich Wissenschaft. Experten ihres Faches helfen uns, die Welt noch ein bisschen besser zu verstehen und klären spannende Fragen mit aktueller Relevanz wie: Kann man zu lange schlafen? Oder: Gibt es den Post-Holiday-Blues wirklich?

(Quelle: podigee.io)

Lachmuskeltraining mit Baywatch Berlin

Braucht Deutschland einen weiteren Podcast von Medienleuten aus Berlin? „Nein“, das geben Fernsehmoderator und Entertainer Klaas Heufer-Umlauf und seine Kollegen Jakob Lundt und Thomas Schmitt bereitwillig zu. Trotzdem hostet das Gespann seit 2019 wöchentlich den Podcast Baywatch Berlin. Auf äußerst amüsante Weise kann man den Dreien beim Schwelgen in Erinnerungen zuhören. Das hat mich bewegt, Schmittis Daddelklause und Haushaltstipp von Jakob sind nur drei von vielen (nicht ganz ernst gemeinten) Rubriken in denen die drei Podcaster regelmäßig die Lachmuskeln ihrer Zuhörer:innen beanspruchen. 2020 war Baywatch Berlin sogar für den Deutschen Comedypreis nominiert. Wer mit Klaas und seinem Humor bisher nicht viel anfangen konnte, dem bleiben noch Lundt und Schmitt als Sympathieträger. Seit Juni läuft die Sonderedition „Summer Breeze“, der perfekte Sommer-Begleiter, wenn ihr mal wieder so richtig lachen wollt! 

So bin ich eben: Stefanie Stahls Psychologie-Podcast für alle „Normalgestörten“

Sechs Wochen sind eine lange Zeit. Wie wäre es mit etwas Selbstreflexion und Optimierung? Die Psychologin Stefanie Stahl beantwortet in ihrem Podcast So bin ich eben Stefanie Stahls Psychologie-Podcast für alle „Normalgestörten“ wöchentlich Hörerfragen zu den Themen Beziehung und Selbstwert. Wie verhindere ich ein Burnout? Wie bekomme ich meine Lebensfreude zurück? Fragen und Antworten, die auch dir als Lehrkraft dabei helfen können, nach einem stressigen Schuljahr deine Batterien wieder aufzuladen.

Aufregende Schlechtwettertage: Mordlust – Verbrechen und ihre Hintergründe

(Quelle: funk.net)

Und wenn euch spontan ein Sommergewitter überrascht, dann kuschelt euch  auf die Couch und gönnt euch eine Folge Mordlust. Mordlust – Verbrechen und ihre Hintergründe ist der beliebteste True-Crime-Podcast Deutschlands und darf somit auf unserer Liste unter keinen Umständen fehlen. Die beiden Journalistinnen Paulina Krasa und Laura Wohle widmen sich seit 2018 alle zwei Wochen einem wahren Kriminalfall zu einem bestimmten Oberthema, diskutieren strafrechtliche und psychologische Aspekte und beleuchten somit immer wieder die Abgründe unserer Gesellschaft. Also, schnappt euch Kekse und Tee und los gehts!

Wir hoffen, dass in unserer Topliste für jede Lebens-, Wetter- und Stimmungslage das Richtige dabei ist. Für eingefleischte Leseratten gibt es hier auch unsere Top-Buchempfehlungen für diesen Sommer. Wir wünschen viel Spaß beim Hören und Lesen!

false

Für viele Schüler:innen bedeutet der Physikunterricht vor allem eines: Die Erweiterung des Matheunterrichts, der für viele alles andere als ein leichter Spaziergang ist. Besonders die große Menge an unterschiedlichen Gesetzen und Formeln bereitet oft Probleme und sorgt für große Verwirrung. Wie sollen die Schüler:innen da noch den Überblick behalten? Wir haben uns auf die Suche nach Instagram-Kanälen gemacht, die sich genau diesem Problem widmen: Sie helfen euren Schüler:innen, Physik besser zu verstehen, indem sie unterschiedliche Inhalte dieses Fachs auf anschauliche Weise aufbereiten – wie Nachhilfe auf Social Media. Vielleicht hilft euch diese Top-Liste dabei, das Interesse einiger eurer Schüler:innen zu steigern.

(Quelle: leifiphysik)

leifiphysik 

Der Instagram-Kanal leifiphysik ist ein Projekt der Joachim Herz Stiftung. Auf dem Kanal findet ihr eine Vielzahl an Informationen, Materialien, Versuchen und Aufgaben für den Physikunterricht, die mit anderen Plattformen der Stiftung verbunden sind, wie der Website und dem YouTube-Kanal. Hier wird euch ein umfassendes Angebot bereitgestellt, mit dem ihr euch für die Gestaltung eures Unterrichts inspirieren lassen könnt. Aber auch für eure Schüler:innen hält leifiphysik einiges bereit: In kurzen Videos werden ihnen kompakt aufbereitete Informationen zu unterschiedlichen Physik-Themen geboten, mit unterschiedlichen Quiz-Formaten können sie interaktiv ihr Wissen zu den Themen wie Licht oder Elektronik testen und Physik im Alltag entdecken. Der Kanal ist sowohl für euch als Lehrkräfte und als auch für eure Schüler:innen eine wertvolle Ressource, die das Fach auf informative und unterhaltsame Weise vermittelt.

(Quelle: physikmentor)

physikmentor

Der Kanal physikmentor richtet sich explizit an Schülerinnen und Schüler und hat sich das Ziel gesetzt, ihnen Physik auf einfache Weise zu erklären. Dabei konzentriert sich der Account auf das Wesentliche: Das Design ist einheitlich blau, während die einzelnen Beiträge physikalische Formeln, Gesetze und Grundlagen veranschaulichen und erklären. Jeder Beitrag folgt dabei einem systematischen Aufbau – wichtige Informationen oder Regeln werden mit einem roten Kasten markiert, danach folgen weitere Erklärungen, Abbildungen und Formeln. Auf diese Weise bietet der Kanal euren Schüler:innen eine überschaubare Informationsquelle und Unterstützung für den Physikunterricht, mit der sie gezielt nach bestimmten Gesetzen oder Formeln suchen können.

(Quelle: physik_verstehen)

physik_verstehen

Einen ähnlichen Ansatz verfolgt der Kanal physik_verstehen. Auch hier wird euren Schüler:innen – dieses Mal mit einem grünen Design – ein umfangreicher Überblick über diverse Formeln, Gesetze und andere Phänomene der Physik geboten. Das einfache Konzept dröselt komplexe Inhalte auf und bietet ebenfalls eine gute Erklärungshilfe. Je nach Themenlage können sich dieser Kanal und physikmentor inhaltlich ergänzen und ergeben so eine umfangreiche Sammlung.

(Quelle: physik.academy)

physik.academy

Ein weiterer wertvoller Instagram-Kanal ist physik.academy. Dieser Account bietet euren Schülerinnen und Schülern ein abwechslungsreiches Angebot an informativen Sammlungen und anschaulichen Beiträgen: Wie bei einigen anderen vorgestellten Kanälen werden auch hier Formeln und Gesetze thematisiert, die einigen Schüler:innen im Physikunterricht oftmals Probleme bereiten. Diese Beiträge sind einfach und übersichtlich aufgebaut und bieten somit nützliches Lernmaterial. Zusätzlich macht physik.academy einen Exkurs in den Weltraum und unser Sonnensystem: In mehreren Beiträgen werden die einzelnen Planeten mitsamt ihren relevanten Besonderheiten vorgestellt, zusammen mit weiteren anschaulichen Einblicken zu Weltraumschrott oder der Mondlandung. 

Begleitet werden diese Inhalte von dem gleichnamigen Youtube-Kanal, der für eure Schüler:innen einige Erklärvideos bereithält: Hier werden Materialien der Instagram-Beiträge aufgegriffen und innerhalb von drei bis sechs Minuten ausführlicher erklärt. Mit diesem Instagram-Kanal habt ihr also eine hilfreiche Quelle für alle Physik-Lernenden, die gleichzeitig noch etwas über den Weltraum erfahren möchten.

(Quelle: der_physiklehrer_memes)

der_physiklehrer_memes

Eine witzige Abwechslung bietet der_physiklehrer_memes. Neben der Informationsvermittlung werden auf diesem Kanal Inhalte des Physikunterrichts auf sehr humorvolle Weise vermittelt. Hier geschieht das in Form von Memes, also einem Bild oder einem kurzen Video, das meist durch einen Text ergänzt wurde und eine humoristische oder kritische Botschaft enthält. Diese Memes sind zum einen sehr witzig, da sie sich auf Unterrichtsabläufe oder Physikklausuren beziehen, zum anderen fordern sie die Schüler:innen aber auch heraus: Denn auch wenn einige dieser Beiträge ohne weiteres Vorwissen verstanden werden können, braucht es bei vielen anderen bestimmte Kenntnisse zu Formeln oder Gesetzen der Physik, um die Botschaft dahinter verstehen zu können. Die Memes können also ein unterhaltsamer Ansporn für die Schüler:innen sein, da sie nur so die witzige Bedeutung entschlüsseln können.

Wie findet ihr die vorgestellten Physik-Accounts und könnt ihr uns noch weitere empfehlen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.

false

Die Zeiten des traditionellen Unterrichts sind im Wandel. Mit dem Fortschritt der Technologie eröffnen sich neue Möglichkeiten, den Unterricht spannender, interaktiver und effektiver zu gestalten. Eine aufstrebende Technologie, die das Potenzial hat, den MINT-Unterricht zu bereichern, ist ChatGPT – ein KI-gestütztes Sprachmodell. Lehrkräfte haben die Möglichkeit, ChatGPT als intelligenten Assistenten im Klassenzimmer einzusetzen und ihre Schüler:innen auf eine faszinierende Lernreise mitzunehmen. In diesem Artikel möchten wir euch zeigen, wie ihr ChatGPT optimal nutzen könnt, um euren Unterricht in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik auf ein neues Niveau zu heben. Bereit, die Grenzen des herkömmlichen Unterrichts zu durchbrechen? 

ChatGPT - Der Alleskönner

Das Sprachmodell kann auf viele unterschiedliche Arten im Unterricht eingesetzt werden. ChatGPT kann als digitale Ressource dienen, um Schüler:innen Fragen zu MINT-Themen zu beantworten oder ihnen Definitionen für bestimmte Termini zu zeigen. Schüler:innen und Lehrkräfte können ihre Fragen im Chat stellen, und ChatGPT kann ihnen eine Erklärung oder Lösung liefern. Dies kann den Lernenden helfen, ihr Verständnis zu vertiefen und Konzepte besser zu erfassen. Auch bei der Recherche von Informationen kann das Sprachmodell von OpenAI behilflich sein. Wenn Fragen aufkommen oder nach spezifischen Informationen gesucht wird, können Schüler:innen diese im Chat eingeben, und ChatGPT kann ihnen relevante Quellen oder Ressourcen vorschlagen. ChatGPT kann aber auch bei der Problemlösung in MINT-Fächern helfen. Lehrer:innen können typische Probleme oder Übungsaufgaben eingeben, und ChatGPT kann Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur Lösung geben. Dies kann Schüler:innen helfen, verschiedene Lösungswege nachzuvollziehen und zu üben. ChatGPT kann komplexe Konzepte auf eine verständliche Weise erklären. Lehrkräfte und Schüler:innen können spezifische Fragen oder Themen in den Chat eingeben, und ChatGPT kann umfassende Erklärungen liefern. Dies kann besonders hilfreich sein, um abstrakte Konzepte greifbarer zu machen und das Verständnis der Schüler zu fördern. Dafür kann beispielsweise nach Beispielen oder der Erklärung auf verschiedenen Niveaus (Einsteiger, Fortgeschrittene, Experten) gefragt werden. Last but not least - das Sprachmodell kann in Gruppenarbeiten und Diskussionen im Unterricht integriert werden. Lehrer können eine Debatte oder eine Fragestellung vorgeben, und die Schüler:innen können ihre Antworten im Chat eingeben. ChatGPT kann dann verschiedene Perspektiven oder Argumente liefern, um die Diskussion anzuregen und verschiedene Aspekte eines Themas zu beleuchten.

Kritisch bleiben

Bei der Nutzung von ChatGPT im Unterricht ist es wichtig, bestimmte Aspekte zu beachten, um das volle Potenzial der Technologie auszuschöpfen. Lehrkräfte sollten die Rolle von ChatGPT als Hilfsmittel verstehen und es als Ergänzung zum traditionellen Unterricht einsetzen. Es ist ratsam, klare Ziele und Aufgabenstellungen zu formulieren, um den Fokus und die Produktivität zu gewährleisten. Zudem ist es wichtig, den Schüler:innen beizubringen, dass ChatGPT auch nicht unfehlbar ist. Die KI kritisch zu hinterfragen und die Antworten zu validieren, sollten Key-Komponenten für den Umgang sein. Obwohl ChatGPT eine beeindruckende Fähigkeit zur Generierung von Inhalten hat, ist es dennoch wichtig, dass die Informationen auf ihre Richtigkeit geprüft werden. Ein bewusster und verantwortungsvoller Umgang mit der Technologie fördert das kritische Denken und die Fähigkeit der Schüler, eigenständig zu lernen und zu reflektieren. Durch eine angemessene Nutzung von ChatGPT im Unterricht können Lehrer:innen und Klassen gemeinsam das Beste aus dieser aufstrebenden Technologie herausholen.

Ein paar Praxisbeispiele

Ein Überblick über die nützlichsten Funktionen für euren Unterricht:

  • Aufgaben stellen und erklären
  • Aufgaben lösen und den Lösungsweg erklären
  • Definitionen nennen, Konzepte und Formeln erklären
  • weitere Aufgaben und vertiefende Übungen stellen
  • als Programmierhilfe und Hilfe bei der Fehlersuche

Mathematik

Ihr könnt ChatGPT nach Aufgaben für verschiedene Teilgebiete fragen. Dafür könnt ihr auch angeben, für welche Klassenstufe die Aufgabe sein soll oder welche Kriterien die Aufgaben erfüllen sollen. Hier einige Beispiele, die ChatGPT uns für den Matheunterricht vorgeschlagen hat:: 

“1. Algebra:

  • Löse das Gleichungssystem: 2x + y = 10 und 3x - 2y = 5
  • Faktorisiere den folgenden Ausdruck: 3x^2 + 6x + 9

2. Geometrie:

  • Berechne den Umfang und den Flächeninhalt eines Kreises mit einem Radius von 5 cm.
  • Bestimme die fehlende Seitenlänge in einem ähnlichen Dreieck: Das Verhältnis der Seitenlängen beträgt 3:5, und eine Seite misst 12 cm.

3. Funktionen:

  • Bestimme den Definitionsbereich der Funktion f(x) = √(3x - 2)
  • Untersuche die Symmetrie einer Funktion: f(x) = x^3 - x

4. Wahrscheinlichkeit:

  • Wenn zwei faire Münzen geworfen werden, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass beide Kopf zeigen?
  • In einer Urne befinden sich 5 rote und 3 blaue Kugeln. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, zwei rote Kugeln hintereinander zu ziehen?

5. Statistik:

  • Bestimme den Median, das untere Quartil und das obere Quartil einer gegebenen Datenreihe: 12, 16, 19, 22, 25.
  • Untersuche den Zusammenhang zwischen der Studienzeit und den erreichten Noten einer Klasse.”

Informatik 

“1. Programmierung:

  • Schreibe ein Programm in Python, das die ersten 10 Fibonacci-Zahlen berechnet und ausgibt.
  • Implementiere eine Funktion, die überprüft, ob eine gegebene Zahl eine Primzahl ist.

2. Datenbanken:

  • Entwerfe eine Datenbanktabelle zur Speicherung von Informationen über Bücher, einschließlich Titel, Autor, Erscheinungsjahr und ISBN.
  • Schreibe eine SQL-Abfrage, um alle Bücher aus der Datenbank abzurufen, die von einem bestimmten Autor geschrieben wurden.

3. Webentwicklung:

  • Erstelle eine einfache HTML-Seite, die eine Überschrift, einen Absatz und ein Bild enthält.
  • Schreibe JavaScript-Code, um die Eingabe eines Benutzers aus einem Textfeld zu überprüfen und eine entsprechende Nachricht anzuzeigen."

Naturwissenschaften

Wir haben in den Chat eingegeben: “Wir sind in einer 9. Klasse im Physikunterricht. Wir behandeln gerade die Gesetze der Thermodynamik. Bitte nenne uns die Gesetze der Thermodynamik und jeweils ein Beispiel.” Das bekamen wir als Antwort:

(Quelle: Redaktion)
“Kannst du uns die Formeln zu den Gesetzen nennen?” (Quelle: Redaktion)
“Kannst du zu jedem Gesetz eine Aufgabe geben, die die Schüler lösen sollen?” (Quelle: Redaktion)

Mit ChatGPT als treuem Begleiter im MINT-Unterricht eröffnen sich grenzenlose Möglichkeiten für Lehrende und Lernende. Die Beispiele oben sollen euch dabei einen Einblick in die Möglichkeiten geben, die sich mit KI und ChatGPT im Unterricht auftun. Indem wir Technologie wie ChatGPT sinnvoll integrieren, können wir den MINT-Unterricht auf ein neues Level heben und die nächste Generation von Forschern, Ingenieuren und Innovatoren formen. Macht euch  bereit, diese aufregende Reise anzutreten und die faszinierende Welt von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik mit ChatGPT für euren Unterricht zu erkunden!

Wie benutzt ihr ChatGPT in eurem Unterricht? Wie findet ihr die vorgestellten Funktionen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

false

Ihr seid in einem Raum eingesperrt. Um eure Klasse vor den Abgründen einer langweiligen Unterrichtsstunde und Unwissenheit über den Unterrichtsstoff zu retten, habt ihr 60 Minuten Zeit, eine lustige, informative und abwechslungsreiche Stunde zu entwerfen. Hierfür müsst ihr verschiedene Stationen abarbeiten: Ideenfindung, Vorbereitung, Beschaffung  von Materialien. Am Ende steht ein Ziel: Das Entwickeln einer Escape Room-Stunde als Rettung eurer Klasse. 

So, oder so ähnlich, könnte die Mission eures persönlichen Escape Rooms aussehen. In diesem Artikel verraten wir euch Tipps, wie ihr diese erfüllen, die einzelnen Aufgaben lösen und damit und diese kreative Unterrichtsgestaltung bestmöglich umsetzen könnt. 

Escape Rooms: Das Adventurespiel für groß und klein 

Escape Rooms sind verschlossene Räume, in denen eine Gruppe von Spielteilnehmern gemeinsam verschiedene Rätsel in einem festgelegten Zeitrahmen lösen muss, meist im Kontext einer Geschichte oder eines bestimmten Themas. Das Ziel ist dabei in der Regel das Entkommen aus dem Raum, kann aber auch das Öffnen einer Truhe oder das Finden eines bestimmten Gegenstandes sein. 

Escape Rooms sind dann spannend für euren Unterricht, wenn den Rätseln didaktisch-methodische Überlegungen zugrunde liegen und somit einen Mehrwert für Schüler:innen und Unterricht haben. In diesem Kontext werden sie auch “Edu-Breakouts” genannt. Sie können besonders gut eingesetzt werden, wenn ihr in der Stunde neue Themen einführen, Fachwissen am Ende einer Unterrichtssequenz wiederholen oder am Schuljahresende den gelernten Stoff wieder auffrischen wollt. Dabei dienen Escape-Spiele als Methode des spielerischen Lernens und schaffen es, eure Schüler:innen mit spannenden Geschichten und gemeinschaftlicher Gruppenarbeit Wissen zu vermitteln. Die Edu-Breakouts haben einen großen Spaß- und Spannungsfaktor und motivieren damit die Schüler:innen, sich auf ganz neue Weise mit dem gelernten Stoff auseinanderzusetzen. Zusätzlich werden verschiedenste Kompetenzen gefördert:

  • Die Rätsel werden kooperativ in der Gruppe gelöst und stärken damit die Fähigkeiten zur Teamarbeit und das Gruppengefühl eurer Klassen. 
  • Verschiedene Probleme erfordern verschiedene Kompetenzen: so wird jeder Schüler der Klasse motiviert, die eigenen Stärken zu erkennen und einzusetzen, um der Klasse zum Sieg zu verhelfen. 
  • Da erlerntes Wissen zum Lösen der meisten Rätselspiele auf ganz neue Sachverhalte angewendet werden muss, wird außerdem logisches Denken und das Finden spontaner Lösungswege geschult. 
  • Natürlich klappt auch nicht immer alles wie gedacht: So lernen die Schüler:innen, Verschiedenes auszuprobieren und auch nach wiederholtem Scheitern nicht aufzugeben, sondern kreativ nach immer neuen Lösungsstrategien zu suchen. 

Motivierte Schüler:innen, eine lustige und abwechslungsreiche Unterrichtsstunde, eine gestärkte Klassengemeinschaft… Gibt es denn überhaupt Nachteile? 

Abschreckend ist vor allem der Zeitaufwand für die Vorbereitungen. Denn die Geschichten wollen überlegt, die Rätsel vorbereitet und alle notwendigen Materialien besorgt sein, damit diese Stunde gelingen kann. Deshalb haben wir im Folgenden ein paar Tipps und mögliche Umsetzungen zusammengetragen, mit denen ihr den Aufwand minimal, den Erfolg der Stunde aber maximal halten könnt. 

Vom Klassenzimmer zum Escape Room: So gelingt eine kreative Escape-Stunde

Das Gerüst von Escape-Spielen bildet immer eine Geschichte. Diese Rahmenhandlung liefert den Schüler:innen den Grund und eine Mission, warum sie die Rätsel lösen und das Ziel innerhalb einer angegebenen Zeit erreichen müssen. Idealerweise lässt sich die Geschichte thematisch in das Fach und den behandelten bzw abzufragenden Stoff eures Unterrichts mit einbauen. Klassische Escape-Geschichten könnten sein: 

  • Sherlock Holmes braucht die Hilfe eurer Klasse! Der Klassiker unter den Escaperoom-Geschichten dreht sich rund um den Meisterdetektiv Holmes. Eure Schüler:innen schlüpfen dabei in die Rolle von Watson und müssen für Sherlock den Raum nach Hinweisen durchsuchen.
  • Ein Virus lauert im Klassenzimmer! Die Klasse muss verhindern, dass dieser freigesetzt wird und die Formel für den Antivirus herausfinden, welche sich im Klassenzimmer hinter verschiedenen Rätseln versteckt. Virusgeschichten sind ideal für den Bio- oder Chemieunterricht. 
  • Nukleare Katastrophe verhindern! Die Klasse befindet sich im Kontrollraum, im Herzen des Kernreaktors eines Atomkraftwerks. Sie haben nur noch wenig Zeit, um eine Atomkatastrophe verhindern zu können. Vor allem im Physikunterricht lässt sich das Thema Atom so spannend aufarbeiten. 
  • Die Entführung! Ein wichtiger Politiker oder eine berühmte Persönlichkeit wurde entführt. Die Klasse wurde damit beauftragt, nach Hinweisen auf den Entführer zu suchen, welche sich am Ort der Entführung, dem Klassenzimmer, verstecken. Ein optimales Szenario für den Politik- oder Sozialkundeunterricht. Ähnliche Geschichten können auch mit historischen Figuren erzählt werden.

Natürlich könnt ihr darüber hinaus auch selbst kreativ werden und euch spannende Missionen für eure Klasse überlegen. 

Steht eure Geschichte, geht es im nächsten Schritt daran, Rätsel und Quizze für eure Klasse zu entwerfen und euch einzelne Aufgaben zu überlegen, welche die Schüler:innen meistern müssen. Diese können auf Kärtchen gedruckt oder an der Tafel geschrieben sein. Wenn eure Schüler ihre Handys im Unterricht nutzen dürfen, könnt ihr auch digitale Elemente wie beispielsweise zu scannende QR-Codes mit einbauen, durch welche die Schüler direkt auf eure erstellten Quizze oder entsprechende Apps gelangen. Um extra Spannung aufzubauen, versteckt ihr die Aufgaben am besten verteilt im Klassenzimmer und nutzt verschiedene Arten von Rätseln. Diese Möglichkeiten eignen sich besonders gut: 

  • Kreuzworträtsel sind eine schöne Variante, wenn die Kinder mit dem Lösen der Aufgabe auf ein bestimmtes Lösungswort hinarbeiten sollen. Dies kann danach entweder als Hinweis für z.B. das Auffinden der nächsten Aufgabe, oder als Tipp für die endgültige Lösung fungieren. Außerdem könnt ihr in nur einem Rätsel viele Fragen unterbringen und damit das Wissen eurer Schüler:innen testen. Eine gute Möglichkeit, online Kreuzworträtsel zu erstellen, ist der Generator XWords
  • Wortsuchbilder sind eine gute Alternative zu Kreuzworträtseln. Zwar können hier keine Fragen eingebaut werden, die Schüler:innen suchen jedoch nach bestimmten Schlüsselwörtern, zum Beispiel Fachbegriffen aus eurem Unterricht. Die gefundenen Wörter können als Hinweis genutzt werden, indem zum Beispiel die Anfangsbuchstaben ein entsprechendes Wort ergeben. Auf makeawordsearch könnt ihr selbst Suchbilder erstellen. 
  • Die Seite Puzzlemaker ist der Allrounder unter den Rätselseiten. Hier könnt ihr Wortlabyrinte, Cryptogramme, Zahlenpuzzle und vieles mehr erstellen und dabei ausprobieren, welche Variante am besten für euch geeignet ist. 
  • Darüber hinaus können auch einfache Wahr- oder Falsch-Fragen genutzt werden. Hier ist die Reihenfolge entscheidend. Durch diese ergeben sich am Ende Codes wie WFFW (wahr-falsch-falsch-wahr), mit welchen die Schüler:innen weiter fortfahren können. 

Es werden auch bereits fertige Escaperoom-Konzepte mit schon entwickelten Geschichten und Rätseln angeboten. Diese können euch entweder als Orientierung dienen oder direkt in eurem Unterricht umgesetzt werden. Schöne Varianten findet ihr zum Beispiel auf den Seiten Raabe.de oder auf Eduki.

Nun fehlt nur noch das Ziel der Escape-Mission, sollten die Schüler:innen alle Aufgaben und Rätsel erfolgreich gelöst haben. Da es keine gute Idee ist, die Schüler:innen wie bei einem klassischen Escape Room tatsächlich im Klassenzimmer einzusperrren, müssen Alternativen her. Beispielsweise kann eine verschlossene Kiste, deren Schlüssel die Kinder im Laufe des Spieles durch erfolgreich gemeisterte Herausforderungen finden müssen, den gleichen Effekt des “Schlüsselsuchens” erfüllen. Dieser Schlüssel kann entweder ein tatsächlicher Schlüssel, oder aber eine Zahlen- oder Buchstabenkombination für ein Sicherheitsschloss sein. Jedes gelöste Rätsel kann beispielsweise eine Lösungszahl liefern. In der Kiste findet sich idealerweise ein kleiner Preis, für welchen es sich gelohnt hat zu spielen. Da die Kiste in der Anschaffung recht teuer werden könnte und sich somit nicht für jede Lehrkraft lohnt, könnt ihr anstatt echter Truhen auch vorhandene Schränke im Klassenzimmer, alte Kartons oder Taschen verschließen.  

Egal für welche Varianten ihr euch entscheidet, es ist immer eine gute Idee , eure Klasse in kleinere Gruppen aufzuteilen und diese parallel zueinander arbeiten zu lassen. So können die Schüler:innen enger zusammenarbeiten und niemand geht in der großen Klassengruppe unter. Außerdem ist so viel wahrscheinlicher jeder einmal an der Reihe, eine der Aufgaben lösen zu müssen und niemand lehnt sich unbeteiligt zurück. Empfehlenswert sind deshalb Gruppengrößen von vier bis acht Menschen. Wichtig ist, die Rätsel für jede Gruppe zu kennzeichnen, zum Beispiel mit verschiedenen Farben oder Zahlen, damit die Gruppe ihre Aufgaben finden kann und es nicht zu Verwechslungen oder Schummeleien kommt. Auch sollten am Ende für jede Gruppe eigene Truhen und Lösungsschlösser vorgesehen sein, damit jede:r Schüler:in mit einem Erfolgserlebnis aus der Stunde gehen kann. 

Als Tipp für eure Schüler:innen ist es zudem sinnvoll, wenn diese ihren Teammitgliedern bestimmte Rollen zuteilen, wie zum Beispiel ein “Hinweisgucker”, “Rätsellöser” oder “Schlossknacker”. So kann Chaos vermieden werden und die Schüler merken in ihrer eigenen zugeteilten Aufgabe, wenn sich die Gruppe verrannt hat oder einem falschen Ansatz nachgeht. Ihr als Lehrer behaltet dabei den Überblick und springt mit Hinweisen ein, wenn ihr merkt, dass eine der Gruppen zu keinen Ergebnissen kommt, damit am Ende der Zeit alle Schüler:innen das Ziel erreichen können. 

Haben es alle Gruppen geschafft und die Escape Room-Rätsel gelöst? Dann kann es jetzt sinnvoll sein, eine kleine Nachbesprechung mit der Klasse abzuhalten. Hierbei haben die Schüler:innen die Möglichkeit, ihre Lösungswege vorzustellen. Außerdem ist nun Zeit zu berichten, welche Aspekte in der Gruppenarbeit gut geklappt haben und sich darüber auszutauschen, was man das nächste Mal besser lösen könnte.

Was haltet ihr von der Idee, Escape Rooms im Unterricht zu nutzen? Habt ihr es selbst schon ausprobiert oder kennt ihr weitere kreative Möglichkeiten für die Unterrichtsgestaltung? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

false

In der Hängematte oder auf der Wiese liegen, die Sonnenbrille auf der Nase, ein kühles Getränk neben sich und eine tolle Lektüre in der Hand: Die beste Zeit des Jahres hat in einigen Bundesländern bereits begonnen, in anderen Bundesländern lassen die Sommerferien noch ein paar Wochen auf sich warten. Damit ihr die Sommerferien noch besser genießen könnt, listen wir euch im folgenden einige Bücher auf, die es allesamt Wert sind, gelesen zu werden. Dabei lassen wir euch die Wahl, ob ihr euch einfach nur etwas entspannen, etwas für euch selbst oder auch für die Arbeit tun wollt, damit ihr nach dieser Auszeit vom Schulalltag gestärkt und erholt an den Arbeitsplatz zurückkehren könnt.

Philipp Möller: “Isch geh Schulhof: Unerhörtes aus dem Alltag eines Grundschullehrers”

Das 2012 im Bastei-Lübbe Verlag erschienene Buch handelt vom Alltag des Grundschul-Quereinsteigers Philipp Möller und dessen bescheuert komischen Erfahrungen. Das Buch spielt in einem sozialen Brennpunkt im Westen Berlins und beleuchtet die vorherrschenden Missstände an deutschen Schulen mit einem Augenzwinkern. Genauer handelt das Buch von Musikstunden, die mit einem DSDS-Casting vergleichbar sind und lebensgefährlichen Klassenausflügen in die Bowlinghalle aber auch von maroden Schulgebäuden, Gewalt an Schulen und Kindern die als einziges  Pausenbrot das Fastfood vom Vortag mitbekommen. Philipp Möller schafft dabei die Gratwanderung zwischen Humor und ernsthafter Kritik. Dabei kommen Themen wie Bildungsungleichheiten, Schulpolitik und der Lehrkräftemangel nicht zu kurz. 

Falls ihr auf den Geschmack gekommen seid, sind die zwei weiteren Bücher aus der Reihe “Bin isch Freak, oda was?! Geschichten aus einer durchgeknallten Republik” und “Isch hab Geisterblitz: Neue Wortschätze vom Schulhof” hier erhältlich.

John Strelecky: “Das Café am Rande der Welt: eine Erzählung über den Sinn des Lebens”

John Strelecky, der Autor dieses und einer Vielzahl anderer Bücher, war ehemals knapp 20 Jahre im Bereich Wirtschaft tätig, bis ihm der Druck zu viel wurde und er sich seiner Selbstfindung widmen wollte. Gedacht, getan und so begann dieser eine Weltreise mit seiner Frau und versuchte, sich dabei selbst ein Stück näherzukommen. Die Erkenntnisse, die er auf diesem Weg gesammelt hat, verleiteten ihn dazu, dieses und einige weitere Bücher zu schreiben, um diese mit seiner Leser:innenschaft zu teilen. Neben seinen Büchern gibt der Autor heutzutage Seminare und Workshops für Privatpersonen und Unternehmen und gilt als einer der relevantesten Coaches im Bereich Lebensziele und Selbstfindung und hat sein eigenes Seminarkonzept entwickelt. In diesem Buch, welches 2007 im “dtv-Verlag” erschienen ist, begleiten wir den Werbemanager John, der stets in Eile ist, auf seiner Reise, die ihn zu einem abgelegenen Cafe im Nirgendwo führt. Sein vermeintlich kurzer Zwischenstopp entwickelte sich zu einer spannenden Reise zu seinem selbst, als er auf der Speisekarte Fragen wie “Führst du ein erfülltes Leben?” oder “Hast du Angst vor dem Tod?” entdeckt und beginnt über diese nachzudenken. Im Verlauf des Buchs treten weitere Charaktere auf die Bildfläche und helfen John auf seinem Weg der Reflektion. Als Leser:in kommt man hierbei leicht ins Grübeln über sein eigenes Dasein, seine Intentionen und seine Sorgen und kurbelt dabei das Selbstbewusstsein an, was sich positiv auf das Wohlbefinden und die mentale Gesundheit auswirken kann. Der Autor erlaubt uns in diesem Buch einen tiefen Blick in unser wahres Ich, verpackt in eine fesselnde Geschichte. Das Buch ist als Taschenbuch (ab 9,99 Euro) und Hardcover (ab 16 Euro), als Hörbuch und für den Kindle erhältlich. Falls ihr auf den Geschmack gekommen seid und euch nach den Ferien gemeinsam mit euren Schüler:innen dem Thema Mental Health widmen wollt, haben wir hier ein paar hilfreiche Tipps für euch. 

Peter Struck, Ingo Würtl: “Lehrer der Zukunft- vom Pauker zum Coach”

In diesem Buch widmen sich die beiden Pädagogen Peter Struck und Ingo Würtl der Frage, wie man Unterricht und den Lehrberuf weg von veralteten Mustern hin zur Gegenwart und Zukunft bringen kann. Das Buch erschien zwar bereits erstmals im Jahr 2001, besitzt jedoch definitiv immer noch Relevanz, insbesondere in Bezug auf den Lehrkräftemangel. Das Buch thematisiert Notstände in Schulen wie etwa den Mangel an ausreichend Personal, die Sparkonzepte der Politik sowie die übermächtige Bürokratie, die über allem schwebt und den Alltag an Schulen erschwert. Insbesondere wird hierbei herausgestellt, dass die Schüler:innen in den vorherrschenden Umständen nicht die nötige Förderung erhalten können, die sie benötigen würden. Infolgedessen versuchen die Autoren, eine neu gedachte Version des Lehrberufs zu vermitteln und messen dabei der Unterstützung der Schüler:innen zur Selbstständigkeit im Lernprozess einen hohen Stellenwert bei. Das Buch hilft dabei, das Lehrer:innendasein sowie einige vermeintlich feststehende Missstände zu hinterfragen. Das Buch ist als Hörbuch oder als Taschenbuch ab 12 Euro erhältlich. 

Falls euch diese kleine Auflistung nicht genug war, haben wir hier weitere Buchempfehlungen für eure Sommerferien. Habt ihr noch weitere Geheimtipps, die es wert sind, diesen Sommer gelesen zu werden? Schreibt es uns in die Kommentare!

false

In einer Welt, die von digitalen Medien und schnellen Kommunikationsformen geprägt ist, ist es wichtiger denn je, den Deutschunterricht mit frischen und innovativen Ansätzen zu bereichern. Dieser Artikel widmet sich der kreativen Entfaltung, dem spielerischen Lernen und der Förderung von Selbstbewusstsein und sprachlichen Fähigkeiten im Deutschunterricht. Von kreativem Schreiben bis hin zu Rhetoriktraining und wertvollen Unterrichtsressourcen bieten wir euch eine vielfältige Palette an Ideen und Materialien, die nicht nur die Begeisterung der Schüler:innen wecken, sondern auch den Unterricht zu einem unvergesslichen Erlebnis machen können. Bereit, eure Klassen zu begeistern? 

Der Kreativität freien Lauf lassen

Kreatives Schreiben ist eine faszinierende Möglichkeit, die sprachliche Ausdrucksfähigkeit und Fantasie junger Menschen im Deutschunterricht zu entfalten. Ihr könnt die Schüler:innen dazu auffordern, eigene Geschichten, Gedichte oder Dialoge zu verfassen. Dabei könnt ihr ihnen die Wahl zwischen einem thematischen oder formalen Rahmen und völliger kreativer Freiheit lassen. Bei ersterem könnt ihr ihnen Themen, eine Aufgabe, eine Textform oder einen Anfang vorgeben. Bei letzterem haben die Schüler:innen die Möglichkeit, ihre eigenen Ideen und Szenarien zu entwickeln und ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen.

Um den Schülerinnen und Schülern Hilfestellung zu geben, können im Vorfeld Schreibtechniken, Textformen und sprachliche Stilmittel gemeinsam im Unterricht behandelt werden. Zudem ist es wichtig, ihnen genügend Zeit für das kreative Schreiben einzuräumen und ihnen eine unterstützende und ermutigende Umgebung zu bieten. Individuelles Feedback und gezielte Tipps können ihnen helfen, ihre Schreibfertigkeiten weiterzuentwickeln. Darüber hinaus kann der Austausch und die Diskussion der entstandenen Werke im Klassenzimmer die Lernenden motivieren und ihnen neue Perspektiven eröffnen.

Weitere Ideen und Tipps für das kreative Schreiben im Deutschunterricht:

  • Die Nutzung von visuellen und audiovisuellen Inhalten wie Bildern, Fotos oder Videos, um die Kreativität der Schülerinnen und Schüler anzuregen
  • Das Erstellen von Schreibwerkstätten, in denen die Schüler:innen gemeinsam Ideen sammeln, Feedback geben und ihre Werke überarbeiten können
  • Die Verbindung des kreativen Schreibens mit anderen Fächern oder Themenbereichen, um interdisziplinäres Lernen zu fördern
  • Die Einbindung von digitalen Medien, wie z.B. Online-Plattformen oder Textgeneratoren wie ChatGPT (natürlich nur in Maßen), um das kreative Schreiben zu unterstützen und zu erweitern
(Quelle: Pixabay)

Die Macht der Worte entfesseln

Rhetoriktraining ist eine wertvolle Methode, um die kommunikativen Fähigkeiten, das Selbstbewusstsein und die Überzeugungskraft der Schüler:innen zu stärken. Es ermöglicht ihnen, ihre Sprache bewusst einzusetzen, um ihre Gedanken klar zu formulieren und ihr Publikum zu beeinflussen. Um das Rhetoriktraining in den Unterricht einzubinden, bietet sich das Schreiben und Halten von Reden als eine herausragende Aktivität an.

Zuerst solltet ihr eine Grundlage schaffen und auf die wichtigsten Arten von Argumenten, wie sie sinnvoll eingesetzt werden, und Argumentationsstrukturen eingehen. Dafür könnt ihr auch Reden oder TED Talks analysieren oder euch eine:n geübte:n Redner:in einladen. Nachdem sich die Klasse mit dem Thema vertraut gemacht hat, geht es ans Eingemachte: Selber eine Rede schreiben und ausdrucksstark vortragen.

Der Prozess beginnt mit dem Verfassen der Reden. Die Schüler:innen könnten verschiedene Themen wählen, seien es politische Fragen, gesellschaftliche Anliegen oder Aktuelles. Hier ist eine Liste mit heiß diskutierten Themen. Dabei sollten sie lernen, ihre Argumente strukturiert darzulegen und rhetorische Stilmittel wie Metaphern, Anaphern oder (rhetorische) Fragen einzusetzen, um ihre Botschaften kraftvoll zu vermitteln. 

Das Schreiben und Halten von Reden als Gruppenarbeit bietet eine dynamische und kooperative Lernerfahrung. Hier sind einige Ansätze, wie man Reden als Gruppenarbeit umsetzen kann:

  1. Aufgabenteilung: In der Gruppe können verschiedene Rollen und Verantwortlichkeiten zugewiesen werden. Eine Person kann sich beispielsweise auf die Recherche konzentrieren, eine andere auf die Strukturierung der Rede, eine weitere auf die sprachliche Gestaltung und eine weitere auf die Präsentationstechniken. Dies fördert die Zusammenarbeit und die individuellen Stärken jedes Gruppenmitglieds.
  2. Brainstorming und Diskussion: Gebt den Gruppen ausreichend Zeit, um Ideen zu sammeln, Argumente zu entwickeln und die Struktur der Rede festzulegen. Ermutigt sie, ihre Gedanken miteinander zu teilen und ihre Argumente kritisch zu hinterfragen. Dies stärkt ihre analytischen und kommunikativen Fähigkeiten.
  3. Zusammenführen der Inhalte: Jedes Gruppenmitglied kann seinen Teil der Rede schreiben und anschließend die verschiedenen Abschnitte zusammenführen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Rede eine klare Struktur und einen roten Faden hat. Die Gruppe kann gemeinsam überprüfen, ob die Argumente logisch aufgebaut sind und ob der Sprachstil kohärent ist.
  4. Üben und Feedback: Nachdem die Rede zusammengestellt wurde, sollten die Gruppen Zeit haben, sie gemeinsam zu üben und sich gegenseitig Feedback zu geben. Dies kann durch Probevorträge vor der Gruppe oder durch gegenseitiges Peer-Feedback erfolgen. Achtet auf konstruktive Kritik und das Anbieten von Verbesserungsvorschlägen.

Das große Finale: die Präsentation. Lasst jede Gruppe ihre Rede vor der Klasse oder vor einem größeren Publikum halten. Achtet darauf, dass eure Schüler:innen ihre Reden selbstbewusst und mit Begeisterung vortragen können, um Stimmeinsatz, Körpersprache und Blickkontakt zu üben.

Die Umsetzung von Reden als Gruppenarbeit ermöglicht den Schüler:innen gemeinsam Ideen zu entwickeln, ihre Kommunikationsfähigkeiten zu verbessern und voneinander zu lernen. Sie lernen, effektiv im Team zu arbeiten, sich gegenseitig zu unterstützen und ihre rhetorischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Durch die Zusammenarbeit in Gruppen können die Schüler:innen voneinander profitieren und gleichzeitig die Freude am Sprechen und Präsentieren entdecken.

Herausforderung: Wenn euch das noch nicht gereicht hat, könntet ihr eure Schüler aus verschiedenen Perspektiven argumentieren lassen. Durch den Einsatz von Perspektivwechseln in Reden können die Schüler:innen lernen, sich in andere Menschen hineinzuversetzen, verschiedene Sichtweisen zu respektieren und ein tieferes Verständnis für komplexe Themen zu entwickeln. Dies fördert ihre Empathie und ihr kritisches Denken und geht am besten so:

  • Rollenspiele: Organisiert Rollenspiele, bei denen die Schülerinnen und Schüler in die Rolle unterschiedlicher Akteure schlüpfen, wie beispielsweise Politiker, Aktivisten, Experten oder Betroffene. Jede Gruppe oder jedes einzelne Kind kann eine spezifische Perspektive einnehmen und die Rede aus dieser Sicht verfassen und vortragen. Dies erweitert ihr Verständnis für die verschiedenen Interessen und Standpunkte, die in einer Debatte vorhanden sein können.
  • Debatten-Turniere: Organisiert ein Debatten-Turnier, bei dem die Schülerinnen und Schüler sowohl für als auch gegen eine bestimmte Aussage argumentieren müssen. Dabei werden sie möglicherweise dazu aufgefordert, Positionen einzunehmen, die ihren eigenen Überzeugungen widersprechen. Dies erfordert von ihnen, sich in unterschiedliche Perspektiven hineinzuversetzen, um ihre Argumente überzeugend darzulegen.

Immer noch nicht genug? Die besten Seiten für Lehrmaterial:

Eduki: Eine vielseitige Plattform, die Unterrichtsmaterialien für alle Jahrgänge im Fach Deutsch bereitstellt. Mit einer breiten Auswahl an Materialien und Arbeitsblättern von Lehrkräften findet ihr bestimmt etwas für eure Klassen.

Unterrichtsmaterial-Schule.de: Eine Webseite, die eine breite Palette von Unterrichtsmaterial für den Deutschunterricht in jüngeren Klassen bietet. Von Arbeitsblättern über Spiele bis hin zu Unterrichtseinheiten findet ihr hier zahlreiche Ressourcen zu Alphabet, Buchstaben, Wortschatz, Rechtschreibung und Grammatik.

Deutscher Bildungsserver: Alles für die Sek 1 und Sek 2, eine wertvolle Ressource für Lehrkräfte und Lernende, insbesondere für ältere Jahrgänge und die Abiturvorbereitung im Fach Deutsch. Hier findet ihr auch Online-Übungen.

Deutschunddeutlich.de: Für Grammatik- und Rechtschreibprofis, und die, die es noch werden wollen. Bei der riesigen Auswahl von über 1.200 Arbeitsblättern findet ihr sicherlich das Richtige für euren Unterricht.

Materialguru: Ein großes kostenloses Angebot, besonders für Klasse in der Primarstufe geeignet. Die Arbeitsblätter und Übungen sind farbenfroh gestaltet und ihr findet hier auch alles rund ums Thema Lesen und Schreiben.

false

Von A wie Ansgari-Quartier bis Z wie Zwei-Städte-Staat ist die freie Hansestadt Bremen so viel mehr, als die den vermutlich meisten bekannten Stadtmusikanten, der auf dem Titelbild zu sehenden Weser  und einem mittelmäßigen Fußballverein. Um Verwirrungen zu vermeiden, hier eine kleine Aufklärung. Bremen ist ein Bundesland im Nordwesten Deutschlands, welches im allgemeinen Sprachgebrauch zwar als Stadtstaat, wie Berlin und Hamburg, bezeichnet wird, besteht jedoch aus den beiden Großstädten Bremen und Bremerhaven. Das Land bietet Heimat für etwa 570.000 Einwohner:innen und ist damit das bevölkerungsärmste und mit einer Fläche von knapp 420 km² das kleinste bundesweit. Doch hiervon sollte man sich nicht täuschen lassen, denn trotz seiner geringen Größe gibt es in Bremen viel zu lernen und zu entdecken! 

Auf der Jagd nach Stempeln in der Botanika Bremen 

Die liegende Buddha-Statue in der Botanika Bremen (Quelle: Privat)

Unser erster Stopp ist die im Rhodedendron-Park Bremen gelegene Botanika, ein Paradies für alle Entdeckungsfreudigen. Das 2003 eröffnete Naturerlebniszentrum verfügt über drei Schaugewächshäuser, ein Schmetterlingshaus, diverse Tiergehege, die unter anderem Affen, Schafe und Vögel beherbergen, sowie ein Entdeckerzentrum mit interaktiven Lernstationen für Groß und Klein.

Darüber hinaus ist die Botanika eine Bildungseinrichtung und Veranstaltungsort für diverse Events. Insbesondere hervorzuheben ist das interessante Konzept des Besuchs in der Botanika. Nach Erwerb der Eintrittskarte (Erwachsene 11 Euro, Kinder 6 Euro) erhält jede:r Besucher:in einen Reisepass. Dieser dient als Informationsmaterial für unsere etwa zwei bis dreistündige Reise durch Asien und enthält zusätzlich ein Stempelfeld für jedes Land, das thematisch im Laufe des Aufenthalts besucht wird.

Hier könnt ihr mit euren Schüler:innen verschiedene Themenbereiche zu den jeweiligen Ländern durchlaufen. Auf eurer Reise erwarten euch Informationen, landestypische Pflanzen und Dekoration und es kann sich an jeder Station ein neuer, einzigartiger Stempel abgeholt werden, um den Reisepass zu vervollständigen. Die Reise beinhaltet unter anderem einen Zen-Garten, einen Wasserfall und einige eindrucksvolle Statuen. Darüber hinaus werden Fortbildungen für Lehrkräfte und Entdeckungstouren exklusiv für Schulklassen angeboten. Erlebt gemeinsam mit euren Schüler:innen eine Reise quer durch Asien, die ihr nicht mehr vergessen werdet!

Entdeckungstour durch die Klimazonen der Erde im Klimahaus Bremerhaven 

Die Klimazone Antarktis im Klimahaus Bremerhaven (Quelle: Wikimedia)

Im nächsten Schritt verlassen wir die Landeshauptstadt und begeben uns die Weser hinunter bis nach Bremerhaven zum Klimahaus. Im Klimahaus Bremerhaven wandern wir auf den Wegen des Weltenbummlers Axel Werner. So wie dieser startet unsere Reise in Bremerhaven und verläuft einmal um die Welt, stets auf dem Längengrad 8° Ost 34’. Auf der Reise, welche durch das 5000 m² große Klimahaus führt, durchlauft ihr mit euren Schüler:innen unter anderem die Hitze der afrikanischen Wüste sowie die Kälte der Antarktis und trefft auf eurem Weg auf interessante Personen und Geschichten. Hierbei können große und kleine Entdecker:innen einiges über die Themen Klima, Klimawandel und fremde Kulturen lernen. Der Eintritt kostet hier für Erwachsene 22 Euro und für Kinder 13 Euro. Neben der etwa dreistündigen Rundreise bietet das Klimahaus das sogenannte World Future Lab in dem Teilnehmende das Schicksal der Erde in einer interaktiven Simulation in die Hand nehmen können und spannende Szenarien, wie etwa die Rettung der Südsee vor dem Meeresspiegelanstieg, durchspielen. Dabei können die Spielerinnen und Spieler ihr Geschick und ihr Wissen zu globalen Problemsituationen unter Beweis stellen und verbessern.

Im Bauch des Wals: das Universum Bremen

“Der Wal” auf dem Universitätsgelände Bremen (Quelle: Pixabay)

Last but not least begeben wir uns zurück nach Bremen zum Universitätsgelände, denn hier befindet sich das Universum Bremen. Auf dem Gelände, bestehend aus der in dem “Wal” befindlichen Dauerausstellung, einem Außenbereich und der sich in einem separaten Gebäude befindlichen Sonderausstellung, habt ihr mit eurer Klasse die Möglichkeit, an über 300 interaktiven Exponaten die Welt von Mensch, Natur und Technik zu erkunden. An den verschiedenen Stationen warten coole und außergewöhnliche Experimente auf euch. 

So können kleine und große Entdecker:innen Blitze erzeugen, die menschlichen Sinne testen und sogar eine Erdbebensimulation durchführen. Darüber hinaus bietet das Universum temporäre Sonderausstellungen an und für Kinder zwischen drei und acht Jahren gibt es den Kinderbereich "Milchstraße", in dem die kleinen Entdecker:innen tüfteln und bauen können. Der Eintritt für Erwachsene kostet 18 Euro und Kinder 12 Euro und bringt Spaß und Spannung für 4-6 Stunden.

Falls ihr noch nicht überzeugt seid, haben wir für euch weitere Exkursionsziele in Bayern, Berlin, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen anzubieten!

Haben wir Exkursionsziele in unserer Liste vergessen? Schreibt es gerne in die Kommentare! 

Nachhaltigkeit
false

Nachhaltigkeit in den Unterricht bringen, Schüler:innen zum Nachdenken anregen, Diskussionen anstoßen und einen bleibenden Eindruck hinterlassen: Die Schule hat eine große Verantwortung. Denn das, was hier gelernt wird, wird auch über das Schulgelände hinaus in den Alltag und das Privatleben aller Schüler:innen mitgenommen. Diese besondere Bedeutung sehen auch viele Organisationen, die sich nicht nur für eine nachhaltige Bildung an den Schulen einsetzen, sondern auch online auf ihren Webseiten unterschiedliche Unterrichtsmaterialien zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz für euch zur Verfügung stellen. Im Rahmen unserer Themenwoche haben wir uns diese Plattformen angeschaut, die wir euch im Folgenden etwas genauer vorstellen.

Wissen ist Macht

Wissen über den Klimawandel und Umweltschutz ist Macht: Es sensibilisiert die Schüler:innen, macht sie aufmerksam für ihr eigenes Verhalten und das anderer, sowie die Auswirkungen auf die Umwelt. Wissen bringt den Schüler:innen nicht nur bei, warum es der Welt so schlecht geht, sondern auch, was sie konkret dagegen unternehmen und wie sie ihr Leben nachhaltiger gestalten können. All das geschieht unter dem Konzept der Bildung für nachhaltige Entwicklung, kurz BNE, die wir euch bereits im Rahmen dieser Themenwoche vorgestellt haben. Das Praktische: Auf dem BNE-Portal findet ihr bereits unterschiedliche kostenfreie Unterrichtsmaterialien, die sich mit konkreten Ideen zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz auseinandersetzen. Zusätzlich zu dieser ersten Anlaufstelle gibt es weitere Seiten und Portale, die euch umfangreiche Materialien für eure Unterrichtsgestaltung zur Verfügung stellen.

(Quelle: Schools For Future)

Schools For Future

“Die Unterstützung der Gesellschaft mit einfacher Schulbildung gewinnen” – mit diesem Konzept setzt sich Schools For Future für eine Stärkung des Wissens über den Klimawandel an allen Schulen ein. Die Organisation sieht dabei die bestehenden Mängel in Politik, Wirtschaft und großen Teilen der Gesellschaft und ergreift selbst die Initiative, um über die umfassenden und notwendigen Veränderungen aufzuklären. Der Ansatz: Sie bilden Schulteams, die an Schulen über die Klimakrise und Gegenmaßnahmen informieren und bilden. Auf diese Weise soll eine Kettenreaktion in Gang gesetzt werden, mit der sich das Bewusstsein für die Krise verbreitet. 

Zusätzlich werden auf der Plattform Unterrichtsmaterialien frei zur Verfügung gestellt, die zusammen mit Fachleuten erarbeitet wurden und ständig verbessert werden. Dabei könnt ihr je nach dem Niveau eurer Schüler:innen und dem Fachunterricht wählen. Die Materialien sind so aufgebaut, dass sie einen gesamten Unterrichtsentwurf enthalten, mit dem ihr Einzel- und Doppelstunden füllen könnt. Für einen Exkurs zur Nachhaltigkeit im Fach Biologie bietet sich hier bspw. die Vorlage zu Hitzewellen an, mit der ihr in 90 Minuten die Entwicklung des Klimawandels analysiert und Gegenmaßnahmen aufstellt. Neben diesen Materialien mit einer höheren Niveaustufe gibt es auch andere, die für niedrigere Stufen geeignet sind.

(Quelle: eduki)

eduki

Eine weitere Anlaufstelle ist eduki. Auf dieser Plattform könnt ihr von Lehrkräften selbst erstellte Unterrichtsmaterialien herunterladen, die teilweise kostenpflichtig und teilweise kostenfrei sind. Hier bieten sie ein kostenloses Paket an, das sich mit der Umwelt auseinandersetzt und Material zu nachhaltigen Maßnahmen enthält, zusammengestellt von mehreren Lehrkräften. Die Inhalte sind vielfältig und umfassen Klassenzimmerposter, Klima-Bingos, eine Nachhaltigkeits-Challenge oder Arbeitsblätter zur Mülltrennung. Für einen thematischen Einstieg könnte sich im Unterricht das Bingo anbieten: Die Schüler:innen müssen eine andere Person im Klassenraum finden, die z.B. ihre Kleidung Second-Hand kauft oder zu Demonstrationen wie Fridays for Future geht. Sie bekommen so erste Ideen, was zu Nachhaltigkeit gehört, die im Weiteren durch eine gemeinsam erstellte Challenge vertieft und umgesetzt werden können.

Zusätzlich könnt ihr auf der Seite nach weiteren unterschiedlichen Materialien für euren Unterricht suchen, die sich mit relevanten Themen rund um Klimawandel, Nachhaltigkeit und Umweltschutz auseinandersetzen.

(Quelle: Greenpeace)

Greenpeace

Als eine der größten internationalen Organisationen, die sich für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz sowie Frieden einsetzt, engagiert sich Greenpeace seit mehreren Jahren in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit. In diesem Zusammenhang wird euch eine Sammlung von unterschiedlichen Bildungsmaterialien kostenfrei zur Verfügung gestellt. Im Rahmen der BNE dreht sich auch hier alles um Nachhaltigkeitsthemen zu Klima, Ernährung, Meere, Wälder, Konsum, Plastik oder Digitalisierung. Alle Inhalte wurden zusammen mit erfahrenen Lehrenden erarbeitet und sollen die Schüler:innen zu Kooperation, Konfliktlösungen, Kreativität und Selbstwirksamkeitserfahrungen anregen. 

(Quelle: UNICEF)

UNICEF

Auch auf der Seite der internationalen Organisation UNICEF findet ihr frei verfügbare Unterrichtsmaterialien, die für euch hilfreich sein können. UNICEF verfolgt damit das Ziel, die neuen Nachhaltigkeitsziele in den Unterricht zu bringen. So habt ihr hier eine Auswahl zwischen Informationen zum kostenlosen Herunterladen, Ideen zur Gestaltung von Unterrichtsstunden, Handreichungen, Postern, Aktionsangeboten für Schülerinnen und Schüler, ein Quiz und „Kinder der Welt“-Geschichten.

Über weitere Unterrichtsmaterialien könnt ihr euch hier informieren. Auf dieser Seite hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz eine Reihe unterschiedlicher Seiten gesammelt, durch die ihr ebenfalls für weitere Materialien zu aktuellen entwicklungspolitischen Themen stöbern könnt.

Die Prinzipien der Bildung für nachhaltige Entwicklung sind ein wichtiger Ansatz für eure Schüler:innen, um ein Bewusstsein für ihr eigenes Handeln zu entwickeln. Das zeigt auch das umfangreiche Angebot an Unterrichtsmaterialien, das entsprechende Organisationen in diesem Zusammenhang online bereitstellen. Denn das Anliegen ist klar: Nur gemeinsam können wir für nachhaltige Veränderungen in der Zukunft sorgen. Euer Unterricht kann einen großen Teil dazu beitragen.

Wie setzt ihr das Thema Nachhaltigkeit in eurem Unterricht um? Schreibt es uns gerne in die Kommentare.

false

Leibniz. Das Projekt “Europa – Unsere Geschichte” war ein Versuch, eine neue Art der  Geschichtsstunde ins Leben zu rufen, die länderübergreifend und innovativ sein sollte. Bis heute wurden vier Bände über die Deutsch-Polnische Geschichte veröffentlicht. Die einzelnen Epochen der Bücher erstrecken sich vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Jedoch droht nun ein Ende des Projekts aufgrund eines Boykotts seitens der polnischen Regierung.

Die Geschichte zwischen Deutschland und Polen ist genauso langwierig wie kompliziert.  1970 deuteten sich erste Besserungen an, als der damalige Bundeskanzler Willy Brandt vor dem Denkmal des Warschauer Ghettoaufstandes 1943 niederkniete: Eine symbolische Geste, die Reue über die vergangenen Kriegsverbrechen zum Ausdruck brachte. Durch den deutsch-polnischen Grenzvertrag am 14. November 1990 wurde dann das Ende der Nachkriegszeit besiegelt. Alles kleine Puzzlestücke in einer faszinierenden länderübergreifenden Geschichte, die Schüler:innen in den vier Bänden nachlesen können. 

Die Idee dazu kam vonseiten der damaligen deutschen und polnischen Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Radoslaw Sikorski. Angespornt vom Erfolg eines deutsch-fränzösischen Schulbuchs im Jahr 2006, sah Steinmeier auch Potenzial für ein Buch über die deutsch-polnische Geschichte: “Vielleicht ist es nicht unmöglich, mittelfristig auch ein gemeinsames deutsch-polnisches Geschichtsbuch zu erarbeiten, das uns hilft, uns gegenseitig besser zu verstehen." Des Weiteren sah Steinmeier darin eine Gelegenheit zu zeigen, dass Deutschland offen für die polnische Sichtweise auf die Geschichte ist. 

2008 wurde der Startschuss zur Arbeit gegeben, an der polnische und deutsche Historiker:innen und Didaktiker:innen beteiligt waren, sowie die Gemeinsame Deutsch-Polnische Schulbuchkommission, welche schon seit 1972 Schulbücher in Deutschland und Polen von nationalsozialistischen Inhalten säubert. Der erste Band zum Mittelalter wurde 2016 veröffentlicht und die Serie wurde 2020 mit dem vierten Band, rund um die Inhalte des Zweiten Weltkriegs, abgeschlossen. Bei dem finalen Band –  über eines der wohl beschämendsten Zeitalter der Weltgeschichte – kam es jedoch zu Problemen. In Deutschland wurde Band Vier ohne Probleme in fast allen Bundesländern, bis auf Bayern, zugelassen und sogar mit dem Schulbuchpreis 2021 ausgezeichnet. Polen hingegen zeigte sich weniger befürwortend. Band Vier ist zwar nicht verboten, jedoch nahm die Regierung eine starke Blockadehaltung zum Lehrbuch ein. Gutachten von der polnischen Regierung fielen negativ aus, sowie Kritiken polnischer Experten und eine Mitwirkung an der Organisation der öffentlichen Präsentation wurde verweigert. Das Buch ist nicht Teil der für den Unterricht empfohlenen Titel.  

Der genau Grund für die Problematik ist der Faktor, um den es beim Projekt von Anfang an ging: Multiperspektivität. Verschiedene Sichtweisen wurden von manchen als wertvoll empfunden, ecken aber nun bei polnischen Komitees an.

Ein Stein des Anstoßes ist eine Passage zum Warschauer Aufstand vom August 1944. 

Der polnische Historiker Robert Traba, ehemaliger Ko-Vorsitzender der gemeinsamen Schulbuchkommission, kritisiert unter anderem seinen Kollegen Grzegorz Kucharczyk. Kucharczyk, der als Kommentator der nationalistisch-katholischen Medien Radio Maryja und Nasz Dziennik bekannt ist. Kucharczyk habe laut Traba lediglich “seine Vision der Geschichtspolitik präsentiert” anstatt ehrlich Kritik zu üben.

Weitere Gründe für die Blockadehaltung hängen wahrscheinlich auch mit der stark veränderten politischen Stimmung im Land zusammen. Die nationalpopulistische Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS), setzte schon seit längerem auf antideutsche Meinungen, insbesondere auf weitere Reparationszahlungen. Die stärkere national-katholische Meinung ist auch im Erziehungsministerium seit 2020 verstärkt durch Bildungsminister Przemyslaw Czarnek, ebenfalls Mitglied der PiS und welcher in der vergangenheit aufgefallen ist durch starke Anfeindungen von LGBT+ Gruppen und vergleichen dieser mit Neomarxismus und Nazi-Nationalsolzialismus. 

Der kommerzielle Erfolg grenzt an eine Katastrophe. Waldemar Czerniszewski, Direktor des polnischen Schulbuchverlages Wydawnictwa Szkolne i Pedagogiczne (WSiP), erklärt: “Wir haben seit Erscheinen des letzten Bandes im Jahre 2020 gerade mal 1.000 Exemplare verkauft“.

Insgesamt kostete das Unterfangen über drei Millionen Euro. Es bleibt abzuwarten, ob das Projekt doch noch einen Anklang in den Schulen beider Länder findet, oder ob das länderübergreifende Passionsprojekt auf der Zielgeraden endgültig zumStillstand gekommen ist. 

Nachhaltigkeit
false

Das Gesicht von Greta Thunberg ist weitestgehend aus der deutschen Medienlandschaft verschwunden, genauso wie die Schülermassen die jeden Freitag auf öffentlichen Plätzen ihre Fäuste und Banner in die Lüfte streckten und für eine bessere Welt demonstrierten. Was jedoch bleibt sind Klimawandel und Artensterben: Eine Welt die leidet und die Hilfe braucht – bevor es zu spät ist. Eine Studie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz offenbarte zuletzt, dass der dringende Handlungsbedarf in Sachen Naturschutz durchaus im Bewusstsein der Schüler:innen angekommen ist. Den Umweltschutz in das alltägliche Leben zu integrieren, das fällt vielen Heranwachsenden allerdings schwer. 

„Daher ist es umso wichtiger, dass Naturschutz in der Schule verankert und damit das Engagement der jungen Menschen für den Erhalt von Natur und Umwelt verstärkt wird“, appellierte Laura Christ von der Arbeitsgruppe Didaktik der Biologie und Initiatorin der Studie infolgedessen. Doch die Handlungsfelder sind vielfältig. Wo soll man als Lehrkraft beim Thema „Naturschutz“ ansetzen und kann man im Klassenverband überhaupt etwas bewirken? 

Ich allein kann sowieso nichts ändern 

„Ich allein kann sowieso nichts ändern“ ist einer der größten Irrglauben unserer Zeit. Angesichts des Hungers in der Welt, des Klimawandels und politisch motivierter Kriege ist dieser Gedanke häufig naheliegend. Aber: Probleme, die durch menschliches Handeln entstanden sind, lassen sich (zumeist) auch durch menschliches Handeln lösen. Häufig sind es ein Gefühl der Überforderung, Bequemlichkeit oder etwaige Gründe, die uns zu diesem (Fehl)Schluss verleiten.

„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu belassen und zu hoffen, dass sich etwas verändert.“ (Albert Einstein)

Ein sinnvoller Ansatz, um ein Gefühl für die – zugegebenermaßen komplexe – Thematik zu bekommen, ist es, sich einmal mit der eigenen Einflussnahme auseinanderzusetzen. Im Internet existieren zahlreiche kostenlose Angebote für CO2-Fußabdruck-Rechner: Für Einzelpersonen, aber auch für Schulen. Somit könnt ihr ein Bewusstsein schaffen für den Beitrag, den ihr zu den Treibhausgasen liefert und euch dann gemeinsam entscheiden: Möchten wir Teil des Problems oder Teil der Lösung sein? 

BNE - das bedeutet: Bildung für nachhaltige Entwicklung

BNE ist die Abkürzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung. Gemeint ist eine Bildung, die Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt. Sie ermöglicht jedem Einzelnen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen. Insgesamt haben die 193 Staaten der Vereinten Nationen (UN) 17 globale Nachhaltigkeitsziele formuliert, die bis 2030 erreicht werden sollen. Darunter: Bezahlbare und saubere Energie, nachhaltige Städte und Gemeinden und Maßnahmen zum Klimaschutz. Wie diese Ziele konkret erreicht werden könn(t)en, zeigen ausgewählte Unterrichtsmaterialien auf dem BNE-Portal, die man dort direkt kostenfrei anfordern kann. Darüber hinaus stellen wir euch in diesem Teil der Themenwoche fünf nachhaltige Projektideen für eure Klasse vor, mit denen ihr euren Beitrag zu einer besseren Welt leisten könnt.  

17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Quelle: 17ziele.de)

1. Im Schulgarten zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen

Zwei geläufige Empfehlungen zur Reduktion des eigenen CO2-Fußabdruckes lauten: „Iss lokale und saisonale Produkte“ und „Kaufe nur das, was du wirklich brauchst, um Abfall zu vermeiden.“ In einem Schulgarten lassen sich diese beiden Aspekte wunderbar miteinander vereinen, denn was hier angebaut wird, ist zu 100 Prozent regional und die Ernte kann dem Bedarf angepasst werden. Ein weiterer Bonus: Ihr produziert keinen Verpackungsmüll. Solltet ihr eine hauseigene Schulküche besitzen, bietet es sich demnach besonders an, auch eigenes Obst, Gemüse und Gewürze anzubauen. 

Ganz klar, ein solcher Garten braucht Pflege und Zuwendung. Diese Mehrarbeit scheint angesichts des akuten Lehrkräftemangels kaum stemmbar. In einer Garten-AG können jedoch Schüler:innen diese Aufgaben übernehmen. In der DDR war “Schulgarten“ sogar noch ein Pflichtfach und das nicht ohne Grund. Ein Schulgarten “ist ein ganzheitlicher Lernort, wo man mit allen Sinnen ist. Man kann die Pflanzen nicht nur sehen, sondern riechen und schmecken. Das ist durch kein Buch zu ersetzen“, meint die Diplom-Biologin Cornelia Jäger.

(Quelle: Envato)

"Wildblumenwiesen“ und "Bienenhotels“ sind tolle Alternativen mit weniger Flächenanspruch und geringerem Kostenpunkt und Arbeitsaufwand.

Was viele nicht wissen: Nach Schweinen und Rindern gelten Bienen als unsere drittwichtigsten Nutztiere. Sie sorgen dafür, dass Wild- und Kulturpflanzen bestäubt werden und letztlich auch für die Produktvielfalt in den Regalen unserer Supermärkte. Expertenschätzungen gehen davon aus, dass etwa ein bis zwei Drittel unserer Nahrung von der Bestäubung durch Bienen abhängt. 

Trotzdem ist die Zahl der Bienenvölker seit Jahren rückläufig. Mit Wildblumenwiesen und Bienenhotels kann man den Bienen eine Nahrungs- und Lebensgrundlage bereitstellen und das für nur einige wenige Euro. Bienenkästen und Blumenwiesen lassen sich kinderleicht selbst herstellen und sind ein tierisches Projekt für die ganze Klasse. Hier findet ihr eine entsprechende Anleitung.

2. Alte Sachen, die Freude machen 

Wenig überraschend, aber dennoch hochbrisant: Wir leben in Deutschland in einer Konsum- und Wegwerfgesellschaft. Dinge, die problemlos wiederverwendet werden könnten, landen tonnenweise auf den Mülldeponien dieser Welt. Flohmärkte sind da eine nachhaltige Lösung, um Gegenständen ein zweites (oder drittes, oder viertes …) Leben zu schenken. In der Schule bieten sich vor allem Bücherflohmärkte an. Mit relativ wenig Planungsaufwand könnt ihr auf diesem Wege Umwelt und Geldbeutel entlasten. 

Auch Schulbibliotheken, in denen die Schüler:innen sich Bücher und andere Medien ausleihen können, helfen dabei, Abfälle und somit Umweltverschmutzungen zu reduzieren. Ein weiterer positiver Effekt: Die Steigerung der Lesekompetenz von Schüler:innen. 

3. Das Fahrrad – umweltfreundliches Fahrzeug mit gesundheitsfördernder Mechanik

Die Studienlage ist eindeutig: Fahrradfahren ist nicht nur gesund für den menschlichen Körper und Geist, sondern auch für die Umwelt. Dennoch fährt nur jedes fünfte Kind mit dem Rad zur Schule. Eine Untersuchung der Landesverkehrswacht Niedersachsen zeigt: Bundesweit können immer weniger Schulkinder Fahrrad fahren. 

Eine Entwicklung, der man in der Schule entgegenwirken kann: Mit einer Art Führerschein für das Fahrrad. Dieser kann in Zusammenarbeit mit der ansässigen Jugendverkehrsschule absolviert werden. Für die Verkehrserziehung kommen Polizistinnen und Polizisten an die Schule. In einem Theorie- und einem Praxisteil werden die Kinder dann fit für den Straßenverkehr gemacht. 

Besorgniserregender Trend: Immer weniger Schulkinder können Fahrradfahren. (Quelle: Envato)

Zusätzlich sollten auf dem Schulgelände ausreichend Fahrradständer und andere Abstellmöglichkeiten vorhanden sein, als Anreiz für Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte den Schulweg mit dem Rad zu bestreiten.

4. Baumpate werden

Einen zusätzlichen positiven Beitrag zur Klimabilanz könnt ihr mit sogenannten “Baumpatenschaften” leisten. Bäume sind in der Lage CO2 zu binden und somit die Schadstoffe in der Luft zu verringern. Außerdem helfen sie in heißen Sommern, die Temperaturen zu senken und die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Im Netz findet ihr solche Angebote bei verschiedenen Anbietern und häufig auch direkt auf der jeweiligen Internetseite eurer Stadt. Preislich variieren die Angebote stark: Angefangen bei 5 Euro bis hin zu 1000 Euro je nach Träger. 

5. Vergesst euren “Digitalen Fußabdruck” nicht

Die Bildung wird zunehmend digitaler. Das ist rühmlich und vor allem auch nachhaltig. Oder? Im Großen und Ganzen lautet die Antwort ja, aber Vorsicht: Speichere keine unnötigen Daten in deiner Cloud. In Zeiten, in denen sogar das Klassenbuch digital ist, werden viele Dinge in einer “Cloud” (zwischen)gespeichert. Was so abstrakt klingt, sind in der Realität riesige Rechenzentren mit Tausenden von Servern, die nicht nur viel Energie für den Betrieb, die Datensicherung und die Speicherung von Dateien benötigen, sondern auch eine Klimaanlage, und das 24 Stunden am Tag. Im Jahr 2017 entfielen 19 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs im digitalen Bereich auf Datenzentren. Angesichts des explosionsartigen Anstiegs des Datenverkehrs ist der Anteil heute vermutlich noch deutlich höher. 

Ob  CO2-oder digitaler Fußabdruck, die Handlungsräume beim Thema “Naturschutz” und “Nachhaltigkeit” sind vielfältig. Wir hoffen, euch mit den fünf vorgestellten Projektideen Anregungen für mehr Nachhaltigkeit in eurem (Schul)Alltag geliefert zu haben. In den folgenden Artikeln lernen wir die Nachhaltigkeitskonzepte zweier Schulen kennen. Zusätzlich versorgen wir euch mit weiterem Unterrichtsmaterial zu dem Thema. Gemeinsam packen wir es an!

Welche nachhaltigen  Maßnahmen und Aktionen gibt es an eurer Schule? Teilt es gerne in den Kommentaren mit uns.

Nachhaltigkeit
false

Der Zustand vieler Schulgebäude in Deutschland ist schlecht, was vor allem im vergangenen Winter zu spüren war: Die durch die Energiekrise beschlossenen Energiesparmaßnahmen trafen auf undichte Fenster und nicht funktionierende oder sehr veraltete Heizungen. Energiefreundlich und besonders nachhaltig ist das nicht – dennoch können viele Schulen davon ein Lied singen. Dass das besser geht, zeigen viele Schulen weltweit, an denen in Bezug auf Nachhaltigkeit ein Umdenken stattfand. Diese sogenannten “Umweltschulen” zeigen, wie eine ‘grüne’ Schule funktionieren kann – mit Erfolg. In diesem Artikel zur Themenwoche Nachhaltigkeit stellen wir euch entsprechende Konzepte vor und zeigen euch, wie auch eure Schule nachhaltiger werden kann.

Die “Umweltschule von Europa”

Hinter diesem Begriff steckt eine Ausschreibung der internationalen Umweltbildungsorganisation (Foundation for Environmental Education), die in Deutschland durch die Deutsche Gesellschaft für Umwelterziehung (DGU) vertreten wird. Ziel dieser Ausschreibung ist es, besondere Leistungen von Schulen bei der Erarbeitung von Nachhaltigkeitsprozessen in und außerhalb des Schulgeländes auszuzeichnen. Schulen aus ganz Deutschland können teilnehmen und tragen für ein Jahr das Prädikat "Umweltschule in Europa”, wenn sie ihr nachhaltiges Projekt umsetzen können und erhalten somit die Auszeichnung der Organisation. Zu den Nachhaltigkeitsprozessen gehören unterschiedliche Maßnahmen wie die Bildung zur nachhaltigen Entwicklung, die Anpassung der Schulausstattung, die Sanierung des Schulgebäudes und andere nachhaltige Schulprojekte.

Mit den Schüler:innen fängt es an

Bewegungen wie Fridays for Future oder die Letzte Generation zeigen seit langer Zeit, wie dringend konkrete Maßnahmen gegen den Klimawandel und für eine nachhaltige Umwelt sind. Gleichzeitig sind sie damit fest in den Schulen und vielen Köpfen der Schüler:innen verankert. Für sie ist der Klimaschutz wichtiger denn je, denn hier wird über den Zustand ihres zukünftigen Lebensraums entschieden. Dabei kann der Unterricht eine große Unterstützung sein: Gezielt organisierte Workshops zu Themen rund um Klimaschutz und Nachhaltigkeit sensibilisieren die Schüler:innen in allen Jahrgängen und geben konkrete Tipps zur Umsetzung. Auch können bestimmte Unterrichtsmaterialien zum Einsatz kommen, die die aktuellen Klimathemen in den Klassenraum holen. Ein gutes Beispiel hierfür ist Greenpeace, die entsprechendes Bildungsmaterial bereitstellen und sogenannte “Greenspeaker:innen” zu Besuch an Schulen schicken.

Kleine Veränderungen der Schulausstattung – große Wirkung

In unserem ersten Artikel zum Auftakt der Themenwoche haben wir bereits einen Überblick über mögliche Maßnahmen für eine nachhaltigere Schule gegeben. Einer grünen Schule macht die Bestückung der Klassenräume mit Pflanzen alle Ehre: Sie sehen nicht nur schön aus, sondern verbessern gleichzeitig auch die Luftqualität (Luftfeuchtigkeit und Temperatur). Mit der richtigen Wassernutzung kann ebenfalls viel verändert werden. Zum einen hat das Leitungswasser in Europa eine sehr gute Qualität, wird regelmäßig überprüft und kann in Deutschland einwandfrei getrunken werden. Mit einer Mehrwegflasche haben Schülerinnen und Schüler so immer Zugang zu ausreichend Trinkwasser. Zum anderen kann beim Wasserverbrauch durch einen bewussten Umgang viel gespart werden, bspw. durch eine Zwei-Mengen-Spültechnik bei Klospülungen, durch nicht zu langes Händewaschen oder durch die Überprüfung aller Wasserhähne auf Undichtigkeit. 

Der Austausch von alten Elektrogeräten durch neue und hochwertige Modelle mit der höchsten Energieeffizienz (Klasse A) spart ebenfalls viel Energie und reduziert den verursachten Elektroschrott. Obwohl der Papierverbrauch an Schulen durch die fortschreitende Digitalisierung gesunken ist, tragen auch hier weitere Einsparungen, der beidseitige Druck der Blätter und der Umstieg auf recyceltes Papier einen großen Teil zur Nachhaltigkeit bei.

Was bei einer Gebäudesanierung beachtet werden sollte

Für eine energieeffiziente und nachhaltige Sanierung von Schulgebäuden hat das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in Baden-Württemberg einen Projektplan erstellt, der allen Verantwortlichen einige Anregungen für die Umsetzung in die Praxis liefert. Schwerpunkte im Thema Nachhaltigkeit liegen dabei auf Lüftung, Licht, baulichem Wärmeschutz und effizienter Energieversorgung. 

Ein gutes Lüftungssystem ist wichtig, jedoch ist eine Installation von Lüftungs- und Klimaanlagen nur bei einem Schulneubau sinnvoll – bei bestehenden Gebäuden lässt sich ein effizienter Luftwechsel durch den Einbau von dezentralen Einzelgeräten erzielen. Da die meisten Schulen in Deutschland über keine Klimaanlage verfügen, ist auch das Stoßlüften ein gutes Mittel, das besonders in den kälteren Monaten mindestens alle 20 Minuten für drei bis fünf Minuten erfolgen sollte. 

Im Bereich Licht sollte auf folgendes geachtet werden: Elektrisches Licht ist für eine gute Lernumgebung essentiell und daher oft im Einsatz.  LED-Lampen sind im Vergleich zu den veralteten Leuchtstoffröhren nicht nur umweltfreundlicher, sondern sie sparen auch einiges mehr an Energie und haben eine hohe Lebensdauer. Zusätzlich kann durch ausreichendes, helles Tageslicht einiges an Strom eingespart werden. Dabei sollten die Fenster durch ein passendes Blendschutzsystem ausgestattet sein, um unerwünschte Wärmestrahlung zu vermeiden. Eine gute Dämmung von Schulgebäuden in Wand, Dach, Boden und Decke sorgt für zusätzlichen Wärmeschutz, der ebenfalls viel Energie einspart. Außerdem sind hier Fenster mit einer Dreifachverglasung sinnvoll. Zu guter Letzt ist bei der Sanierung die Umstellung auf eine effiziente Energieversorgung ausschlaggebend: Wichtige Aspekte sind hier Solarkollektoren, biogene Brennstoffe, Geothermie, Umweltwärme sowie Photovoltaik- und Windkraftanlagen, durch die sich aktiv erneuerbare Energien und Strom generieren lassen.

Weitere nachhaltige Schulprojekte

Der Förderung der Nachhaltigkeit an Schulen sind in Anbetracht der Maßnahmen keine Grenzen gesetzt. Für weitere nachhaltige Projekte lohnt sich z.B. ein Nachdenken über das Angebot in der Mensa. Durch die Umstellung auf regionale Produkte werden weite Transportwege eingespart und die Einführung von einigen vegetarischen oder veganen Mahlzeiten kann im Speiseplan für viele Schüler:innen eine ansprechende Alternative sein. 

Auch der Schulweg kann ‘grüner’ gemacht werden, indem attraktive Schülertickets für den öffentlichen Nah- und Fernverkehr zur Verfügung gestellt oder gemeinsame Lauf- und Fahrgemeinschaften organisiert werden. Als weitere nachhaltige Schulprojekte sind gemeinsame Müllsammel-Aktionen, die Einführung eines einheitlichen Systems zur Mülltrennung oder auch ein Reparaturservice für alle Fahrradfahrer:innen an der Schule denkbar.

Checkliste für Schulverwaltungen

  • Workshops und Unterrichtsmaterialien: Sensibilisieren die Schüler:innen für Nachhaltigkeit in der Schule und im Alltag.
  • Pflanzen: Pflanzen filtern die Luft, verbessern so die Qualität (Luftfeuchtigkeit und Temperatur) und schaffen ein angenehmes Raumklima.
  • Leitungswasser trinken: Hat eine gute Qualität, die in Deutschland regelmäßig überprüft wird. Durch den Einsatz von Mehrwegflaschen wird Glas/ Plastik gespart sowie CO2, da der Transport wegfällt.
  • Wasserverbrauch: Ein bewusster Umgang, v.a. bei Klospülungen oder Händewaschen, ist hilfreich, ebenso wie zu überprüfen, ob alle Wasserhähne dicht sind.
  • Elektrogeräte: Austausch von alten Geräten durch energieeffiziente und langlebige Nachfolger: Drucker, Kopierer, Computer, Spülmaschinen etc. – das spart zudem einiges an Elektroschrott ein.
  • Recyceltes Papier: Ist noch nachhaltiger, wenn es beidseitig bedruckt wird, spart 70 Prozent an Wasser und Energie ein. Generell sollte der Einsatz von Papier reduziert werden. 
  • Lüftung: Klimaanlagen lohnen sich nur bei Neubauten, stattdessen ist die Nachrüstung mit Einzelgeräten oder Stoßlüften sinnvoll.
  • Licht: Ein Umsteigen auf LED-Glühbirnen spart 75 Prozent Energie und steigert die Lebensdauer der Lichter um 25 Prozent.
  • Wärmeschutz: Effiziente Dämmungen, Dreifachverglasung und Blendschutzsysteme sind eine gute energiesparende Kombination.
  • Energieversorgung: Solarkollektoren, biogene Brennstoffe, Geothermie, Umweltwärme sowie Photovoltaik- und Windkraftanlagen erzeugen Energie.
  • Mensa-Angebot: Ein nachhaltiges Angebot aus regionalen Produkten, mit dem Ausbau von vegetarischen und veganen Alternativen sowie der Einführung von “Veggie-Days”.
  • Nachhaltiger Schulweg: Einführung oder Ausweitung eines Schülertickets, mit dem Schüler:innen das Bus- und Zugangebot nutzen können sowie die Organisation von Lauf- und Fahrgruppen.
  • Andere Fördermöglichkeiten: Müllsammel-Aktionen, System zur Mülltrennung und Reparaturservice für Fahrräder.

In der Schule gibt es viele Möglichkeiten, umweltbewusst zu handeln und Ressourcen zu sparen. Davon profitiert nicht nur die Umwelt, sondern auch die Schülerinnen und Schüler, die diese Inhalte so verinnerlichen und mit in den Alltag nehmen. Egal, ob ihr eure Schule von Grund auf sanieren wollt oder euch mit kleineren Schritten einem nachhaltigen und umweltbewussten System annähert: Jede Veränderung kann hier bereits viel bewirken und weitere Prozesse anstoßen, die die Schule weiter Richtung Nachhaltigkeit bringen. Jeder Schritt zählt und ist wertvoll.

Habt ihr nachhaltige Projekte an eurer Schule oder sucht noch nach Ideen? Kennt ihr noch weitere Möglichkeiten, um Schulen nachhaltiger zu machen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen!

false

Köln. Kaum ein Thema wird im Bildungswesen aktuell so stark diskutiert wie der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) im Unterricht. Dabei zeichnet sich ab, dass die Mehrheit der Deutschen dieses Vorhaben unterstützt. Und auch ein Praxisbeispiel an einem Berufskolleg in Köln zeigte jetzt: KI im Unterricht – das hat Potential. 

Aus einer Studie im Auftrag der Vodafone-Stiftung vom März dieses Jahres geht hervor, dass die Mehrheit der Deutschen KI als Teil des Unterrichts unterstützt. Auch die Schulministerien der einzelnen Länder befürworten mehrheitlich die Nutzung von künstlicher Intelligenz, betonen aber auch mögliche Risiken. 

Niedersachsens Kultusministerin Julia Wille sprach sich jüngst für die Unterrichtsnutzung von Programmen mit künstlicher Intelligenz aus. Für August kündigte sie eine Fachtagung mit den Schulleitungen des Landes an, um den weiteren Umgang mit KI in der Bildung zu diskutieren und Praxistipps zu geben. Vorstellbar sei, dass Schulen künftig mehr auf Präsentationen statt auf schriftliche Arbeiten setzen. Zusätzlich sollen Lehrkräfte in Fortbildungen zu dem Thema geschult werden. 

Richard Lamers, Lehrer und Schulleiter am Berufskolleg für Medienberufe in Köln betont ebenfalls, dass die ständige Fortbildung der Lehrkräfte essentiell sei. Essentiell, aber „durchaus nicht immer einfach.“ An seinem Berufskolleg, an dem unter anderem Gestaltungstechnische Assistentinnen und Assistenten (GTA) und Informationstechnische Assistentinnen und Assistenten (ITA) ausgebildet werden, ist der richtige Umgang mit Medien eine der Zentralkompetenzen. Die Lehrkräfte müssen sich also besonders intensiv mit dem Einsatz neuer Tools und Technik auseinandersetzen. 

Anfang des Jahres veröffentlichte das Kultusministerium Nordrhein-Westfalens  einen Handlungsleitfaden zum Umgang mit textgenerierenden KI-Anwendungen für Lehrkräfte. Darin heißt es: „Ein lernförderlich gestalteter Einsatz von KI kann dazu beitragen, Sprach-, Schreib- und Beurteilungskompetenzen zu erweitern. So lassen sich z.B. die von der KI erstellten Texte auf Richtigkeit, Konsistenz, Machart etc. untersuchen. Ebenso ist die Arbeit an sachlicher Richtigkeit oder an Argumenten möglich.“ 

Ein Einsatz, den Lamers kürzlich im Rahmen seines Deutschunterrichts mit einer Klasse erprobte. Auf die Frage nach dem Ursprung von Wissenssammlungen kamen die Schüler:innen schnell auf Bibliotheken. Eine Institution mit einem angestaubten Image. Kaum ein Schüler „kenne heute das Angebot von Leihsälen, geschweige denn wisse, wie man sich hier zurechtfinde", erklärt Lamers. So war der Besuch einer Bibliothek für den Kurs obligatorisch. Die Aufgabe für die Schüler:innen: Die Bibliothek erkunden und die Eindrücke in einem Aufsatz festhalten. Einmal aus der eigenen Feder stammend, einmal mittels ChatGPT. Anschließend wurden beide Texte verglichen. Das Ergebnis:„ChatGPT kann ziemlich gut formulieren, wirkt aber manchmal etwas blutleer. Auch Fehler können sich einschleichen.“ Aber genau darin sieht Lamers letztlich auch die Chancen:„In einem nächsten Schritt werden wir versuchen, das Ergebnis zu verbessern. Das geschieht durch Aufforderungen an die KI, sogenannte Prompts.“ Die Schülerinnen nehmen somit die Rolle des „Hervorbringers“ ein. Denn nur wer erkennt, woran es einem Text fehlt, kann die KI mit den entsprechenden Prompts „füttern“. Somit obliegt es immer noch der (Beurteilungs)Kompetenz des Schülers einen guten und überzeugenden Text zu verfassen. 

false

Heutzutage gibt es für nahezu jede Lebenslage eine passende Versicherung – das Angebot ist überwältigend. Da ist es nicht verwunderlich, wenn man hier schnell den Überblick verliert. Trotzdem ist dieses Thema wichtig und betrifft jede:n. Mit dem Referendariat beginnt für dich ein neuer Lebensabschnitt, der nicht nur vieles im Privatleben verändert, sondern auch in Bezug auf die eigenen Finanzen und Versicherungen: Was ist nun nötig, damit du zu deinem Karrierestart bestmöglich abgesichert bin? Und lohnt sich für dich jetzt schon eine Steuererklärung? Lehrer-News gibt dir eine Übersicht über die unübersichtliche Menge an Angeboten.

Diese Versicherungen sind für alle Referendar:innen wichtig

Mit dem Beginn des Referendariats gibt es drei Versicherungen, die für dich wirklich wichtig sind. Dazu zählt an erster Stelle die Krankenversicherung für Referendar:innen. Als Student:in bist du in der Regel noch pflichtversichert und hast die Möglichkeit, bis zum 25. Lebensjahr über die Versicherung deiner Eltern familienversichert zu sein. Dieser Status ändert sich mit dem Einstieg ins Referendariat, sodass du einen eigenen Vertrag brauchst. Hier kannst du zwischen der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung wählen. Für viele Referendar:innen ist die private Krankenversicherung im Regelfall die bessere Wahl. Jedoch musst du hier beachten, ob du dich in einem Beamtenverhältnis oder in einem Anstellungsverhältnis befindest: Bist du in einem Beamtenverhältnis, kannst du zwischen gesetzlicher und privater Versicherung wählen und hast mit der privaten einen Anspruch auf Beihilfe. In diesem Fall werden rund die Hälfte deiner Beträge im Monat übernommen, die Krankenversicherung ist für dich günstiger und bietet dir oftmals gleichzeitig mehr Leistungen. In einem Anstellungsverhältnis musst du dich dagegen gesetzlich versichern und hast dementsprechend keinen Anspruch auf Beihilfe.

Eine weitere wichtige Versicherung für alle Referendar:innen ist die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU). Diese Versicherung schützt vor dem Verlust deiner Arbeitskraft: Sie greift ein, wenn du krank werden oder einen Unfall haben solltest und dadurch nicht mehr arbeiten kannst. Vor allem für jüngere Menschen oder Berufseinsteiger:innen kann dies fatale Folgen haben: Für sie besteht oftmals nur ein geringer Schutz durch die gesetzliche Rentenversicherung, in die sie erst seit kurzem einzahlen. Somit überbrückt die BU diese Versorgungslücke. Zudem solltest du als Referendar:in unbedingt beachten, dass die sogenannte “Dienstunfähigkeitsklausel” (DU-Klausel) in deine Versicherung integriert ist. Diese Klausel sichert deinen Lebensstandard ab, wenn du dienstunfähig werden solltest.

Nummer drei unter den wichtigen Versicherungen fürs Referendariat ist die Haftpflichtversicherung. Denn auch der Status der Versicherung über die Haftpflichtpolice deiner Eltern ändert sich, sobald dein Referendariat beginnt: Für dich ist hier ebenfalls eine eigene Versicherung nötig, die als Schutz unverzichtbar ist. Sie kommt für alle Schäden auf, die durch dich entstehen. Eine sinnvolle Ergänzung hierzu ist für dich die Komponente “Diensthaftpflicht”, da Beamt:innen und Arbeitnehmer:innen im Öffentlichen Dienst die Schäden meist selbst tragen müssen, die während der Ausübung ihres Amts entstehen. Dazu gehören verlorene Schulschlüssel oder auch Unfälle während eines Klassenausflugs.

Mögliche Zusatzversicherungen für extra Schutz

Neben den wirklich wichtigen Versicherungen während deines Referendariats, gibt es weitere Versicherungen, die dir zusätzlichen Schutz bieten können. Da du auch hier schon in den Schulalltag eintrittst und viel Kontakt zu Schüler:innen und deren Eltern hast, kann eine Rechtsschutzversicherung für dich sinnvoll sein. Sie sichert dich im Falle von Konflikten oder einer Klage ab, was einer Lehrkraft relativ schnell passieren kann. Achte hierbei auf die Komponente “Spezial-Straf-Rechtsschutz”, damit die Versicherung bei möglichen Auseinandersetzungen für die Kosten einspringt.

Solltest du ein Auto haben, bereits in einer eigenen Wohnung leben oder gerne ins Ausland reisen, kannst du über eine mögliche Kfz-Versicherung, eine Hausratversicherung oder eine Auslandskrankenversicherung nachdenken. Diese Entscheidungen sind abhängig von deinem Lebensalltag – eine Seite zum Vergleich von Anbietern findest du hier. Neben diesen Zusatzversicherungen gibt es auch solche, die in der Regel sinnlos sind: So z.B. Handy- und Geräteversicherungen, die oftmals sehr teuer sind und viele Schäden nicht berücksichtigen. Hier ist es hilfreich zu überlegen, ob du die Kosten selbst tragen könntest, sollte es zu einem Versicherungsfall kommen. Kannst du das Geld selbst aufbringen, brauchst du die Versicherung nicht.

(Quelle: Envato)

Lohnt sich eine Steuererklärung im Referendariat?

Diese Frage kann mit einem klaren Ja beantwortet werden. Für Referendar:innen ist die Steuererklärung in vielen Fällen lohnenswert, da sie wie die Lehrkräfte hohe Ausgaben haben, damit sie ihren Unterricht entsprechend vor- und nachbereiten können. Der Vorteil ist, dass viele dieser Ausgaben von der Steuer in Form von sogenannten “Werbungskosten” abgesetzt werden können. Zu diesen Werbungskosten zählen alle Kosten, die aufgebracht werden müssen, um den Beruf auszuüben und dabei nicht von der Schule übernommen werden. Zusammengerechnet liegen diese Beiträge sogar oftmals über dem Pauschalbetrag, den das Finanzamt in Höhe von 1.000 Euro gewährt. Dabei können Steuererklärungen bis zu vier Jahre rückwirkend eingereicht werden. Hier ist ausschlaggebend, dass du alle Mittel überwiegend für berufliche Zwecke verwendest, sie kaum privat nutzt und durch entsprechende Belege nachweisen kannst. Das bedeutet also Zettel sammeln.

Diese Mittel können generell als Werbungskosten geltend gemacht werden:

  • Arbeitszimmer 
  • Arbeitsmittel (Unterrichtsmaterial, Schreibutensilien, Druckerpapier etc.)
  • Fachliteratur
  • Telefon und Internet
  • Kontoführungskosten
  • Beiträge für Berufsverbände und Gewerkschaften
  • Berufliche Versicherungen (Diensthaftpflicht)
  • Klassenfahrten, Ausflüge, Praktikumsbesuche
  • Fahrtkosten zur Schule
  • Fortbildungen und Seminare

Besondere Regelungen gelten ab diesem Jahr für das Arbeitszimmer, das von der Steuer abgesetzt werden kann, wenn in der Schule kein Arbeitsplatz zur Verfügung steht. In der Steuererklärung kann das Arbeitszimmer bis einschließlich 2022 als Werbungskosten geltend gemacht werden, danach muss dies ab 2023 über die Homeoffice-Pauschale erfolgen. Die Pauschale wurde während der Covid-Pandemie eingeführt, in der viele Menschen im Homeoffice gearbeitet haben. Nun ist sie dauerhaft verankert.

Der Aufwand lohnt sich

Eine frühzeitige Auseinandersetzung mit dem Thema rund um Steuer und Versicherung ist nicht nur für alle Referendar:innen sinnvoll, sondern auch wichtig. Nur so kann jede:r ausreichend abgesichert in diesen neuen Lebensabschnitt starten. Während die Kranken-, Berufsunfähigkeits- und Haftpflichtversicherung im Referendariat absolut wichtig sind, gibt es zusätzliche Versicherungen, die je nach Lebenslage in Frage kommen können. Auch wenn die Steuererklärung mit viel Aufwand verbunden ist und du viele Belege sammeln musst, hat auch sie für dich viele Vorteile. Mit ihr kannst du unterschiedliche Ausgaben und sogar Versicherungsbeiträge absetzen. 

Stehst du selbst kurz vor dem Referendariat oder bist schon mittendrin? Teile uns deine Erfahrungen gerne in den Kommentaren mit!

false

A: Hey, wo sind eigentlich alle den ganzen Tag?

B: Oh, die meisten sind wahrscheinlich auf Social Media unterwegs.

A: Das stimmt, viele verbringen Stunden damit, durch ihre Feeds zu scrollen und Beiträge anzuschauen.

B: Stimmt, aber was wäre, wenn wir diese Zeit nutzen könnten, um etwas Produktives zu tun, wie zum Beispiel Sprachen zu lernen?

A: Das ist eine großartige Idee! Stell dir vor, wir könnten Französisch lernen, während wir uns durch lustige Videos und Bilder klicken.

B: Genau! Es gibt so viele interessante Social Media Kanäle, die sich dem Sprachenlernen widmen. Vielleicht können wir das Lernen und den Spaß verbinden!

A: Absolut! Zum Beispiel könnten wir auf YouTube nach Französisch-Lehrkanälen suchen oder auf Instagram Accounts folgen, die tägliche Lektionen anbieten.

B: Das klingt nach einer tollen Möglichkeit, Motivation zu finden und von anderen zu lernen. Ich bin begeistert, diese neuen Kanäle auszuprobieren!

Damit ihr euch beim Scrollen nicht in anderen Inhalten verliert, findet ihr hier die besten Social Media Kanäle, um Französisch zu lernen!

ditto_fr

(Quelle: ditto_fr)

Der Instagram Kanal ditto_fr gehört zur Online Sprachschule Ditto und wird von Linda gestaltet. Mit einfachen Tipps und Tricks bietet euch der Account eine Vielzahl von Lerninhalten, um die französische Sprache zu erlernen und zu wiederholen. Der Kanal deckt verschiedene Bereiche ab, darunter Grammatik, Wortschatz, Informationen zur Kultur und zum Land sowie weiteres nützliches Material. Egal, ob man sein Vokabular erweitern möchte, die richtige Aussprache üben will oder sich tiefer in die französische Kultur eintauchen möchte, ditto_fr bietet eine wertvolle Ressource, um das Französischlernen unterhaltsam und effektiv zu gestalten. Auch visuell überzeugt der Account durch einheitliche Gestaltung und Übersichtlichkeit.

yourdailyfrench

(Quelle: yourdailyfrench)

Ein weiterer bemerkenswerter Account, der sich dem Französischlernen widmet, ist yourdailyfrench. Er wird von Assim gestaltet, der momentan im Ausland als Lehrkraft tätig ist. Mit seinem ansprechenden Design, das die Farben der französischen Flagge verwendet, bietet dieser Account eine breite Palette an Französisch-Content. Von nützlichen Lernzetteln und täglichen Storys bis hin zu Grammatikübungen, Vokabeln und Landeskunde deckt yourdailyfrench viele Aspekte der französischen Sprache und Kultur ab. Darüber hinaus gibt es auch einen Eduki-Account, der zusätzliches Lehrmaterial bereitstellt und Lernende und Lehrende beim Sprachenlernen zu unterstützen. Mit dieser umfassenden Sammlung an Ressourcen ist yourdailyfrench eine wertvolle Quelle für Lernende, die ihre Französischkenntnisse erweitern und verbessern möchten. 

einfach_franzoesisch

(Quelle: einfach_fransoesisch)

Der Account einfach_franzoesisch bietet eine vielfältige Auswahl an Inhalten, die das Wissen und Verständnis der französischen Sprache fördern. Von Alltagssituationen bis hin zu Freizeitaktivitäten deckt der Account eine breite Palette von Themen ab. Ein Schwerpunkt liegt auf der Aussprache, wobei Jeanne, die den Account betreibt, hilfreiche Tipps gibt, um die französische Aussprache zu verbessern. Darüber hinaus bietet der Account interaktive Elemente wie Quizzes, die dabei helfen, eure Kenntnisse spielerisch zu testen. Was den Account besonders macht, ist Jeanne selbst. Als eingedeutschte Französin teilt sie nicht nur ihr Wissen über die französische Sprache, sondern auch ihre Erfahrungen und Eindrücke von ihren Reisen. Dies ermöglicht euch, nicht nur die Sprache, sondern auch die Kultur und die Orte Frankreichs besser kennenzulernen. Mit ihrem authentischen und einnehmenden Stil ist einfach_franzoesisch eine hervorragende Quelle für Lernende, die auf unterhaltsame und informative Weise Französisch lernen möchten. Jeanne hat auch noch einen YouTube Kanal und ein E-Book für Französisch-Lernende.

loic.suberville

(Quelle: loic.suberville)

loic.suberville ist ein absolutes Highlight für Französisch-Sprechende, und solche, die es noch werden wollen. In erster Linie konzentriert sich der Account auf die Feinheiten der französischen Sprache, insbesondere auf die Aussprache, kulturelle Eigenheiten und die kleinen Besonderheiten, die die Sprache so einzigartig machen. Loïc Suberville, ein französischer Schauspieler, präsentiert seine Inhalte in unterhaltsamen und kurzweiligen Reels. Die Reels beinhalten Fragen, die die Lernenden herausfordern, Ausspracheübungen, humorvolle Kritik sowie Witze und Comedy-Elemente. Loïc selbst bezeichnet sich als "That French guy who doesn’t understand French", was dem Account eine charmante und selbstironische Note verleiht. Mit seinem spielerischen Ansatz schafft es loic.suberville, eine entspannte und motivierende Lernumgebung zu schaffen, in der die Lernenden die Gelegenheit haben, ihr Französisch auf einer tieferen Ebene zu verbessern und gleichzeitig eine Menge Spaß zu haben.

Cyprien

(Quelle: Cyprien)

Der Kanal Cyprien wird von Cyprien Iov bespielt und bietet vielseitige Unterhaltung auf Französisch (mit Untertiteln). Besser bekannt unter seinem Vornamen Cyprien und seinem Pseudonym Monsieur Dream, ist er ein vielseitiger französischer Webvideo- und Filmproduzent, Blogger, Schauspieler und Synchronsprecher. Cyprien hat sich mit seinem einzigartigen Stil und seinem Talent einen Namen gemacht und ist bei einem breiten Publikum beliebt. Sein YouTube-Kanal bietet eine breite Palette von Inhalten, darunter Comedy-Sketches, Kommentare zu aktuellen Themen, Kunst, Kultur, Sprache und vieles mehr. Mit seiner unterhaltsamen Persönlichkeit hat sich Cyprien zu einer der prominentesten Figuren in der französischen Online-Unterhaltungsbranche entwickelt und ist auch unter deutschen Schüler:innen, die Französisch lernen, durchaus beliebt.

Wie findet ihr die vorgestellten Französisch Accounts und welche könnt ihr noch empfehlen? Schreibt es uns in die Kommentare!